Test Dell Inspiron 17R-5721 Notebook
Zuerst gab es einfache 13-Zoll-Ultrabooks mit Prozessorgrafik. Die Kundschaft wünschte Big-Screen-Gaming, also kamen die ersten Ultrabooks in 14 und 15 Zoll mit dedizierter Grafik auf den Markt. Sogar einen echten Gaming-Flachmann stanzte die Produktion in das Aluminium (Asus Zenbook UX51VZ mit GT 650M, Höhe 20 mm). Die Ultrabook-Maßstäbe, was Dimensionen und Gewicht angeht, hatte so mancher Hersteller längst wieder verlassen.
Dell führt die Evolution jetzt fort und stattet seine 15- und 17-Zoll-Allrounder ausschließlich mit Low-Voltage-Prozessoren aus (i3/i5/i7). Muss die Kundschaft Leistungseinbußen befürchten? Oder kann sich der sparsame Kunde über einen niedrigen Energieverbrauch und lange Akkulaufzeiten freuen? Wir werden es ergründen.
Die Konkurrenz ist bei den 17-Zollern im Preisbereich bis 800 Euro breit aufgestellt. Es gibt unüberschaubar viele Konfigurationen. Als attraktive Grafikkarten tummeln sich hier GT 650M, GT 640M (Kepler), GT 630M und HD 7670M. Ob die neue Radeon HD 8730M diese schlagen kann?
- Acer Aspire V3-771G (i5, GT 630M), 550 Euro, Test GT 650M Version
- HP Pavilion g7-2222sg/2205sg (i5, HD 7670M), 575 Euro, Test 2007sg
- HP Envy dv7-7200sg (i5, GT 630M), 690 Euro, Test Top-Modell
- Packard Bell EasyNote LV44-HC-137GE (i5, GT 630M), 575 Euro
- ASUS X75VD-TY205H (i5, GT 640M), 620 Euro, Test Asus K75VJ (baugleich)
- Lenovo G780 (i5, GT 630M), 600 Euro
- Toshiba Satellite Pro L870-173 (i5, HD 7670M), 640 Euro
- Samsung 350E7C (i5, HD 7670M), 680 Euro
- Samsung 550P7C (i5, GT 630M), 800 Euro, Test mit GT 650M
- Sony Vaio SVE-E1712Q1E/W (i5, HD 7650M), 730 Euro, Test mit Pentium
- Dell Inspiron 17R SE (i7, GT 650M), 800 Euro
Im Vergleich zum 2012er Inspiron 17R-SE-7720 (eloxiertes Aluminium) und zum 2011er Inspiron 17R (N7110), beide mit einem austauschbaren Display-Cover, besitzt der neue Inspiron kein solches Tausch-Cover mehr. Jetzt bedeckt mattes, strahlend blau eloxiertes und gebürstetes Aluminium den Deckel und die Handauflage. Dies ist ein guter Zug von Dell, auch wenn das Material auf das Gewicht drückt (2,91 kg). Die kühlen Flächen berühren sich wertig, verhindern Fingerabdrücke und sorgen für eine sehr gute Stabilität. Das gilt besonders für die große Handballenauflage, die an keiner Stelle auch nur eine Hauch eingedrückt werden kann.
Der Deckel ist nur begrenzt verwindungsfest, mit etwas Kraft kann selbiger verbogen werden. Die straffen Gelenke lassen ein massives Alu-Scharnier erwarten, es handelt sich aber nur um eine Kunststoffabdeckung. Nichtsdestotrotz sind die Scharniere sehr stabil an der Base angebracht. Beim Aufklappen findet der schwere Deckel sogar einen festen Anschlag.
Die Base gibt sich auch von unter her druckfest und kann nur sehr begrenzt verzogen werden. Insgesamt ist die Stabilität für einen schweren 17-Zoller dieser Preisklasse sehr gelungen. Der gewählte Materialmix wirkt angemessen hochwertig. Eine ähnliche Beschaffenheit begegnet uns beim HP Envy dv7-7200sg (mattes Aluminium, gute Festigkeit).
Wartungsoptionen haben Nutzer per Klappe auf der Unterseite. Festplatte (2,5 Zoll), RAM (2 Bänke belegt, 2x 4 GB) und CMOS-Batterie sind zugänglich. Das WLAN-Modul bleibt leider im Verborgenen. Für die Wartung des Lüfters müsste die komplette Bodenplatte abgenommen werden.
Die Bestückung mit Anschlüssen ist der Klasse entsprechend, wobei die vier USB-Ports (davon 2x USB 3.0) noch ein kleiner Vorteil sind. Konkurrenten wie das Lenovo G780 oder das Vaio SV-E17 sind ebenfalls mit vier solchen Ports ausgerüstet. Pavilion g7-2007 und EasyNote LV44HC besitzen jedoch nur drei. Keiner der Konkurrenten verzichtet auf den traditionellen VGA D-Sub. Für aktuelle TFTs ist das weniger problematisch, diese haben fast immer VGA, HDMI und DVI an Bord.
Die Anschlüsse liegen kompakt auf der linken Seite nebeneinander, das könnte bei dicken USB-Sticks Komplikationen geben. Selbige könnten aber auch auf dem einzelnen Port rechts ausweichen. Unschön gelöst: Die Schnittstellen befinden sich weit vorn an der Base. Alle Kabel versperren jetzt diesen Bereich des Schreibtisches, was besonders bei sperrigen HDMI-Kabeln oder Ethernet negativ auffällt.
Kommunikation
Der RJ45-Port ist es auch, der uns abermals die Nase rümpfen lässt. Hier arbeitet nicht der übliche Gigabit-Adapter (1.000 MBit), sondern nur Fast-Ethernet (Realtek PCIe FE Family Controller 10/100 MBit). Das ist nicht mehr zeitgemäß. Das weiß jeder, der schon einmal via WLAN-Router einige hundert Gigabyte von PC zum Laptop übertragen hat. Möglicherweise hat der Nutzer einen Gigabit-Switch, der wird vom 17R jedoch unterfordert. Die Wahl ist unverständlich, heute besitzt fast jedes 08/15-Notebook einen GB-Ethernet-Chip.
Beim Funkmodul setzt Dell ebenfalls auf Low Cost: Intels Centrino Wireless-N 2230 ist das günstigste Modul des Herstellers (Single-Band 2,4 GHz only). Im Falle sich störender WLAN-Netzwerke (sehr viele an einem Ort) kann nicht auf das 5-GHz-Band ausgewichen werden. Wie ist es um die Empfangsleistung bestellt? Bei drei und zehn Metern Entfernung (Obergeschoß) ist die Empfangsleistung hervorragend. Außerhalb des Gebäudes sinkt sie auf zwei Balken (15 m) und bei 40 Metern hat das 17R das Signal des Routers verloren. Das reicht für den Hausgebrauch, Adapter wie der Centrino Advanced-N 6205 sind aber besser: Bei der größten Entfernung (40 m) hat dieser noch zwei Balken (z. B. Fujitsu P702). Die Sendeleistung unseres Routers (Fritz!Box 7270) ist auf 50 % reduziert.
Die Webcam löst mit 1.280 x 720 Bildpunkten auf. Aufgenommene Fotos sind zwar gut belichtet, jedoch ist das Bildrauschen sehr stark, und Farben wirken unnatürlich kühl. Für Fotoaufnahmen ist diese Webcam folglich nicht zu gebrauchen, zumal das Ergebnis bei schlechten Lichtverhältnissen in Innenräumen noch bescheidener ausfallen wird.
Zubehör
Dell liefert das Notebook zusammen mit einem 90-Watt-Netzteil, dem auf der Unterseite einsteckbaren Akku sowie einer Schnellstartanleitung aus. Prinzipiell dürfte der Nutzer nichts vermissen, denn sogar eine Windows 8 Recovery DVD liegt bei.
Mit vorinstallierter Software hält sich der Hersteller zurück. My Dell Support Center (Probleme klären, Servicefall melden, Treiber-Updates, FAQ, Handbuch), Dell Backup & Recovery (Systemabbild brennen) sowie Dell Digital Delivery (Update der Geräte-Software via Service Tag). Für den Windows-8-Einstieg gibt es ebenfalls eine Anleitung mit nützlichen Tipps.
Garantie
Die normale Garantie (Abholung & Reparatur) erstreckt sich über 12 Monate. Für eine längere Absicherung muss die Garantie gegen Aufpreis erweitert werden. Ein Jahr Vor-Ort-Service kostet 75 Euro extra, zwei Jahre 115 Euro und drei Jahre 150 Euro. Zusätzlich verkauft Dell einen 40-80 Euro teuren Unfallschutz, womit auch Selbstverschulden abgesichert wäre.
Tastatur
Die mattschwarze Tastatur im Chiclet-Design überzeugt mit ihrem präzisen, deutlichen Druckpunkt bei einem mittleren Tastenhub. Die Stabilität ist sehr gut, auf der gesamten Fläche dellen die Tasten auch bei grobem Druck nicht ein. Mangels konischer Wölbung fällt das schnelle, zielgenaue Tippen etwas schwer. Der große Tastenabstand und das breite Layout gleichen diesen Nachteil aber wieder etwas aus. Praktisch sind die abgesetzten Pfeiltasten sowie der Ziffernblock im Standard-Layout (+/-/Enter rechts). Den Nummernblock besitzen jedoch alle 17-Zoll-Konkurrenten.
Die Geräuschentwicklung beim Tippen ist gedämpft, was dem insgesamt guten Qualitätseindruck zu Gute kommt. Für den heimischen Gebrauch handelt es sich um eine ziemlich gute Tastatur, Vielschreiber werden sich jedoch einen deutlicheren Hub sowie die konische Wölbung wünschen (siehe Latitude).
Touchpad
Mit 11,3 Zentimetern in der Diagonale fällt das Touchpad recht groß aus, um den Mauszeiger ohne stetiges Neuansetzen über die Bildfläche steuern zu können. Die Finger gleiten mit geringem Widerstand über die matte Oberfläche. Das von Dell stammende Eingabegerät besitzt eine hohe Präzision und liefert dem Anwender ein genaues Feedback über jede Bewegung. Dell bietet ein komfortables Setup für das Multitouch Pad. Zeigebewegungen, Empfindlichkeit und Blättern/Zoom können können separat eingestellt werden. Das bieten zwar fast alle Pads, Komfort und Erklärung sind hier jedoch hervorragend.
Weniger positiv: Die Maustasten haben einen niedrigen Hub, was den Klick sehr schnell auslösen lässt. Dieses Feedback empfinden wir als zu schwach.
Zu unseren größten Kritikpunkten an Multimedia-Laptops gehört meistens das Display. Flaue Farben, unpassende Auflösungen und knappe Blickwinkel trüben oftmals Spiel oder Arbeit am PC. Dies ist auch beim 17R nicht anders, wenngleich der Einsteiger-Kontrast von 354:1 besser ist als Teile der Konkurrenz. Wie Pavilion g7-2007sg (166:1), IdeaPad G780 (141:1) und Vaio SV-E17 (268:1) zeigen, geht es aber auch noch eine Schubladen tiefer. Packard Bell LV44HC (656:1) oder das Aspire V3-571G-53214G50Maii (1.016:1, FHD IPS) sind hier teils viel besser aufgestellt (ähnlicher Preis!).
Die Auflösung von 1.600 x 900 Pixeln ist typisch für eine 17,3 Zoll große Anzeige, das ergibt eine nur mäßige Pixeldichte von 106 dpi. Das TN-Panel ist nicht entspiegelt, dafür aber mit 234 cd/m² ausreichend hell. Die Konkurrenten bringen alle dieselbe spiegelnde HD+-Auflösung mit. Der Aspire mit mattem Full HD (IPS, 1.920 x 1.080) gilt noch als Ausnahme in diesem Preisbereich.
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Ausleuchtung: 75 %
Helligkeit Akku: 244 cd/m²
Kontrast: 354:1 (Schwarzwert: 0.69 cd/m²)49.13% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
67.1% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
51% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Farbräume und TFT-Kalibrierung sind ein Thema für alle, die sich professionell mit Bildbearbeitung und Druck beschäftigen. Diese sind nicht die Zielgruppe des Inspiron 17R, aber die Messergebnisse wollen wir der Vollständigkeit wegen auflisten. Der kleine sRGB-Raum wird nicht annähernd abgedeckt, folglich auch nicht AdobeRGB. Wir stellen die Abdeckung in den Vergleich zum IPS-Display des Aspire V3 (nur bestimmte Modelle!) und sehen: Farbraum ist nicht mit Kontrast oder Blickwinkeln gleich zu setzen. Der Aspire deckt sRGB ebenfalls nicht ab, die Räume von 17R und V3 IPS sind nahezu ident.
Die folgenden drei Screens zeigen die Farbanalyse mit dem i1 Pro 2 Fotospektrometer und der CalMAN 5 Software. Unkalibriert vermessen wird eine deutliche Schwäche bei der Darstellung von Grautönen erkennbar. Der DeltaE(2000) von fast 15 (Durchschnitt) weist auf die suboptimale Darstellung hin. Ab einem DeltaE von drei sind für ein geübtes Auge Ungenauigkeiten erkennbar. Auffällig: mit 7.700 K ist der Weißpunkt deutlich in den Blaubereich (Blaustich) verschoben (zu kühl, ideal: 5.500K). Die Farbtreue zeigt Blau, Cyan und Magenta als die schlimmsten Abweichler. Die gelbe Linie (Bild 2) sollte mindestens eingehalten werden, das 17R liegt fast um den Faktor 3 darüber.
Unter freiem Himmel kann der Nutzer mit seinem 17R nur mit Einschränkungen etwas anfangen. Auf Grund der mäßigen Abwärme unter Last taugt der 17-Zoller an kalten Wintertagen zwar als Wärmekissen und Handwärmer, doch die Spiegelungen am Display und die klammen Finger an der Tastatur bereiten nicht lange Freude. Unsere Bilder entstanden bei Bewölkung; strahlender Sonnenschein würde den dunklen Desktop weiter verschlimmern. Um den Effekt etwas abzuschwächen, hätte die Helligkeit bei mindestens 350 cd/m² liegen müssen.
Bei den Blickwinkeln zeigt das 17R die typischen Einschränkungen von TN-Panels. Blickwinkel beschreiben, ob Farben oder Schrift bei seitlichem Blick auf die Anzeige noch klar zu erkennen sind. Beim 17-Zoll-Panel haben wir keinen großen Spielraum. Weichen die Augen nach oben oder unten ab (vertikal), dann verblassen die Farben bereits ab der kleinsten Abweichung deutlich (zirka 10 Grad). Nach rechts und links (horizontal) können wir bis zu knapp 50 Grad von der Mitte abweichen. Dann invertieren die Farben, und das TFT wird deutlich dunkler.
Der Inspiron 17R-5721 ist mit einem Core i5 3317U (1,7 GHz) ausgerüstet. Dieser 17-Watt-Prozessor (TDP, Low Voltage) ist die einzige Option für die Konfigurationsversion mit dedizierter Radeon HD 8730M und HD Graphics 4000 (Umschaltung via AMD Enduro). Zwei weitere Varianten ohne Radeon können auch mit Core i3 und Core i5 (jeweils nur HD 4000) bestellt werden und sind dann günstiger im Preis.
8.192 MB Arbeitsspeicher (Dual Channel, 2x 4 GB) und eine 750-GB-HDD ergänzen unser Paket. Auffällig ist auch die Wahl eines Prozessors, der bis dato in sehr vielen Ultrabooks (MacBook Air 11 inch 2012-06), kleinen Subnotebooks (Aspire V5-171, 11,6 Zoll) und flachen 14- und 15-Zollern (IdeaPad U510) eingesetzt wurde und wird. Vor uns steht aber ein dicker 17-Zoller, der selbst mit der Kühlung eines 35-Watt-Aggregats inklusive Grafik (Standard-Voltage) kein Problem haben sollte.
Weiter unten werden wir prüfen, ob diese CPU-Wahl für Ergonomie, Stromverbrauch und natürlich Akkulaufzeit lohnenswerte Vorteile bringt. Das 17R ist bislang der einzige 17-Zoller mit i5 3317U (und i3 Alternative) am Markt. Wer Low-Voltage in 17 Zoll haben möchte, der hatte bislang nur die Option auf Geräte mit AMD E2-1800 (oder Vorgänger E-450), die jedoch durchweg durch niedrigste Leistungswerte abschreckten.
Prozessor
Wo steht der gewählte Core i5 im Vergleich zu i7 3610QM, Pentium B980, i5 3210M oder i7 3612QM, wie sie bei der Konkurrenz zum Einsatz kommen? Preislich gesehen ist der i5 3210M genau die Kragenweite unseres 17R (z. B. Packard Bell EasyNote LV44HC, ab 575 Euro).
Der Cinebench R11.5 CPU Multi Test (2,38 Punkte) liefert ein Resultat auf Augenhöhe mit unzähligen anderen 3317U aus unseren Tests. Eine besonders gute Ausnutzung des Turbo im Overhead (2,4 GHz @ Multi Core, 2,4 GHz @Single Core) erkennen wir nicht. Die Turbo-Taktung kann bei besonders effektiven Kühlsystemen im Overhead arbeiten, d. h. über die 2,6 GHz aus dem Datenblatt hinausgehen. Notebooks, die das praktisch ausführten, hatten wir jedoch noch nie im Test.
Die Kühlung des 17-Zoll-Bodies ist dennoch ein Bonus. Viele Ultrabooks wollen sich mit Core-i5- oder gar -i7-Performance zieren (17 Watt), überfordern damit aber ihr eigenes Kühlsystem. Die Folge: Der Turbo wird nicht ausgefahren (z. B. HP Folio 13-2000) bzw. der Takt drosselt sogar unter die Nenntaktung. So etwas passiert mit dem 17R nicht, wie auch der Stresstest zeigt (siehe Ergonomie).
Aber zurück zum Vergleich mit Standard-Prozessoren: Die Quadcores rennen dem 3317U im Multi-Test davon, das war zu erwarten. i7 3610QM (+163 %) und i7 3612QM (+160 %) werkeln aber nicht in den vergleichbaren Grundausstattungen von Pavilion g7, Asus K75VJ, Aspire V3-771G oder Inspiron 17R SE. Hier ist es eher ein i5 3210M (+21 %) wie im EasyNote LV44HC. Das G780 schneidet auf Grund von Throttling mit gleicher CPU unterdurchschnittlich ab. Einzig den Pentium B980 (Vaio SV-E17, -21 %) kann unser Low-Voltage-Modell schlagen.
Nicht ganz so groß sind die Differenzen im Cinebench R11.5 Single Test (1,07 Punkte). Hier hat unser 17R das Nachsehen gegenüber i5 3210M (Medion Akoya +7 %; G780 Throttle!). Die Quadcores legen 21-27 % drauf. Im Akkubetrieb muss der Nutzer NICHT auf Leistung verzichten. Der R11.5 Multi-Test endet identisch.
System Performance
Der PCMark 7 beurteilt die Anwendungsleistung eines Windows PC. Das Ergebnis kann mit 2.349 Punkten lediglich das an CPU-Throttling kränkelnde G780 und das schwache Pentium System Vaio SV-E17 schlagen. Fakt ist aber auch, dass selbst die Quadcore-Systeme bestenfalls 17 % mehr Punkte ergattern. Im Falle des Pavilion g7-2007eg liegt der höhere Gesamtscore zum Teil an der Radeon HD 7670M. Interessant: Auch die stärkere GeForce GT 650M (Inspiron 17R SE) vermag es nicht, den System-Score signifikant nach oben zu drücken. Im Falle dieses Konkurrenten bremste die HDD das System ab. Lediglich das Thema SSD würde für unser 17R, sowie für alle Konkurrenten, die Gesamtleistung mess- und fühlbar erhöhen.
PCMark 7 Score | 2349 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Die Western Digital Scorpio Blue (WD10JPVT-75A1Yt0) bietet 1.000 GB Speicherplatz, mehr kann aktuell nur in Ergänzung durch eine SSD oder in einem Notebook mit zwei Festplatten zu finden sein. Die 2,5-Zoll-Festplatte (Bauhöhe 9,5 mm) hat nur eine Rotationsgeschwindigkeit von 5400 RPM. Augenscheinlich liefert sie eine hohe Performance, die Sequential-Read-Werte liegen bei 92 bis 104 MB/s. Kleinere Dateien werden allerdings deutlich langsamer gelesen (4K: 0,452 MB/s). Die Zugriffszeit von 16,6 ms ist für diesen HDD-Typ aber in Ordnung. Aus diesen Gründen fällt der HDD-Score im PCMark 7 (1.558 Punkte) leicht überdurchschnittlich aus (für 5400 RPM). Schnelle 7200er-HDDs sind dennoch bis zu 20 % flotter (bspw. Asus A95VM-YZ030V).
Grafikkarte
Die Radeon HD 8730M (1.024 MB, DDR3) stammt von AMD und positioniert sich dort in der Mittelklasse. Die GPU kann mit AMDs Enduro-Technik zu Gunsten der Prozessorgrafik HD Graphics 4000 abgeschalten werden. Nach wie vor unterstützen alle neue GPUs DirectX 11.1. Der Chip wird in 28 nm hergestellt, nicht wie der Quasi-Vorgänger HD 7670M in 40 nm. Der kleinere Fertigungsprozess bringt gewisse Energieeffizienz-Vorteile (mehr Leistung pro MHz). Informationen zu den zusätzlichen Stromspartechniken wie Power Gating und ZeroCore finden sich im Datenblatt der HD 8730M.
Die Performance sehen wir differenziert. Sie liegt im Open GL Test auf dem Niveau der Radeon HD 7670M (+ 3%). Eine GT 630M kann der Chip um fast 50 % schlagen, gegen die neue GT 730M (+ 14 %) kommt sie aber nicht an. Die 3DMarks 06 und 11 zeigen ein ähnliches Bild in Bezug auf GT 730M (+ 26 bzw. 22 %) und GT 640M (+ 49 bzw. 28 %). Hinweis: Beim 3DMark 06 bewirkt die CPU des Vergleichsgerätes Acer Aspire V3-571G-73614G50Makk einen starken Boost gegenüber dem Low-Voltage-Kern unseres Inspiron 17R.
Interessant: Ohne starke CPU-Begleitung fällt die HD 7670M im 3DMark 11 (-20 %) und im 3DMark 06 (-20 %) zurück (Sony Vaio SV-E1712F1EW, Pentium). Die verbreiteten GT 630M (-29 %) oder GT 635M (-27 %) unterliegen trotz stärkerer Prozessoren (Asus K75VJ-TY102H, Quadcore; IdeaPad G780, Standard i5).
3DMark 06 Standard Score | 8636 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 6292 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1510 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Die Gaming Power der Radeon HD 8730M zeigt das, was der 3DMark 11 andeutet: Die beliebte HD 7670M fährt 20-30 % weniger Frames ein. Eine GT 635M kann sich je nach Spiel mit einem starken Quadcore-Prozessor retten (Hitman), hängt aber ansonsten hinterher (Mass Effect). Die GT 730M rangiert in jedem Fall im Plus, mindestens knapp 20 %. Hitman profitiert auch hier vom Standard Core i5 (+179 %).
In der nativen HD+-Auflösung (1.600 x 900) ist Gaming meistens nicht möglich. Selbst unsere "hoch"-'Einstellung, die nur selten flüssig läuft, ist eine 1.366 x 768 Einstellung. Ein anspruchsvolles Game war hingegen gar nicht spielbar Hitman: Absolution (mehrfach geprüft, Radeon aktiv). Dies war beim baugleichen Inspiron 15R bei Assassin's Creed II der Fall (Mittel 18 FPS), höhere Einstellungen sind mit der Radeon HD 8730M nicht drin.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Crysis - GPU Benchmark (2007) | 35 | 31 | ||
Crysis - CPU Benchmark (2007) | 31 | 27 | ||
Battlefield: Bad Company 2 (2010) | 71 | 58 | 42 | |
Metro 2033 (2010) | 72 | 41 | 22 | |
StarCraft 2 (2010) | 94 | 27 | 20 | |
Mafia 2 (2010) | 64 | 47 | 38 | |
Total War: Shogun 2 (2011) | 125 | 33 | ||
Deus Ex Human Revolution (2011) | 101 | 47 | ||
Battlefield 3 (2011) | 38 | 32 | 27 | |
The Elder Scrolls V: Skyrim (2011) | 58 | 44 | 30 | |
Anno 2070 (2011) | 79 | 46 | 29 | |
Mass Effect 3 (2012) | 57 | 44 | ||
Risen 2: Dark Waters (2012) | 48 | 38 | 22 | |
Diablo III (2012) | 78 | 56 | 51 | |
Max Payne 3 (2012) | 37 | 35 | ||
Sleeping Dogs (2012) | 49 | 28 | 22 | |
F1 2012 (2012) | 32 | 29 | 25 | |
Fifa 13 (2012) | 225 | 154 | 128 | |
Medal of Honor: Warfighter (2012) | 54 | 33 | 26 | |
Hitman: Absolution (2012) | 15 | 14 | 12 |
Geräuschemissionen
Bei der Lautstärke zeigt sich der 17-Zoller angenehm. Er bleibt stets hörbar, denn der Lüfter schaltet sich niemals komplett ab. Die Lautstärke bewegt sich im Leerlauf bei 32 dB(A) auf niedrigster Stufe. In diesem Lastbereich rotiert der Lüfter mehr oder weniger konstant, was für den Office-Einsatz sehr angenehm ist. Die Festplatte kann diese Idylle mit dem Klackern der Lese- und Schreibköpfe etwas stören, wir messen 33,4 dB(A) bei hoher Aktivität.
Wenn wir dem Inspiron 17R Höchstleistungen abverlangen, so steigt der Pegel auf bis zu 42,1 dB(A) (Stresstest CPU+GPU). Wenn es nur Games sind oder ein 3DMark 2006 läuft, dann liegt die Lautstärke eher bei gemäßigten 36,4 dB(A). In letzteren beiden Fällen dreht die Kühlung ebenfalls konstant, es gibt kein lästiges Auf- und Abtouren.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32 / 32.4 / 32.4 dB(A) |
HDD |
| 33.4 dB(A) |
DVD |
| 35.1 / dB(A) |
Last |
| 36.4 / 42.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Temperaturentwicklung folgt dem guten Beispiel der Kühlung. Nur unter extrem hoher und dauerhafter Last für CPU und GPU (Stresstest) erhitzt sich die Unterseite punktuell auf bis zu 48 Grad. Durch die ausgleichenden kühlen Bereiche liegt der Durchschnitt dennoch nur bei 36 (oben) bzw. 34 Grad (unten). Im Leerlauf sind die Flächen nur handwarm (bis zu 35 Grad).
Seltenheitswert: voller CPU-Turbo
Throttling war kein Thema für unser 17R. Der nach dem Stresstest ausgeführte 3DMark 2006 lieferte idente Werte wie ein Kaltstart. Die Taktung im Stress-Szenario lag immer oberhalb des Nenntaktes von 1,7 GHz und zwar bei konstant 2,4 GHz. Anders gesagt: Auch bei höchstem GPU+CPU-Stress wird der volle CPU-Turbo ausgefahren. An dieser Stelle machen viele flache Notebooks mit gleicher oder ähnlicher Low-Voltage-CPU schlapp. Unschöne Beispiele von durch Throttling bzw. Turbo-Off betroffenen Ultrabooks sind:
- Aspire S3-391-53314G52add (Stress: 800 MHz bis 2,4 GHz schwankend)
- Aspire V5-171-53314G50ass (Stress: Basistakt 1,7 GHz)
- Asus Zenbook UX32VD (Stress: Throttle 0,8 GHz)
- Dell Inspiron 14z (5423) (Stress: Throttle 1,4 GHz)
- Fujitsu LifeBook UH572 (Stress: Basistakt 1,7 GHz)
- HP Envy 6-1000sg (Stress: Basistakt 1,7 GHz)
- HP Envy Spectre XT 13-2000eg (Stress: Basistakt 1,7 GHz)
Die Liste würde um ein vielfaches länger sein, wenn auch noch andere Low-Voltage-Prozessoren inkludiert wären. Probleme hatte aber auch das Vorgänger-17R mit Standard-Voltage CPU. Ketzerisch könnten wir behaupten: Die flachen Gehäuse-Ambitionen halten mit der Wärmeabgabe dieses Prozessor-Typs selten Schritt. Dies wirft ein positives Licht auf Dells Entscheidung für einen Low-Voltage-Prozessor im 17-Zoller.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 43.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 47.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 39 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-10.2 °C).
Lautsprecher
Der 17-Zöller ist mit Stereo-Lautsprechern ausgerüstet, die frontseitig unter der Handauflage sitzen. Die haben eine hohe Lautstärke aber leider einen blechernen, klirrenden Klang. Mangels Subwoofer vernehmen wir kaum Tiefen oder Bässe. Musik wirkt wie ein Einheitsbrei ohne Differenzierung von Höhen, Mitten und Tiefen. Diese Vorstellung enttäuscht, gerade bei einem 17-Zoller, der sogar Platz für einen Subwoofer auf der Unterseite gehabt hätte. Die „Dell Audio“-Software (15R) von MaxxAudio (voreingestellte Profile) konnten wir auf dem 17R nicht finden. So bleibt unsere Empfehlung, externe Lautsprecher anzuschließen, um Musik oder Games zu genießen.
Energieaufnahme
Ist der 17R so sparsam wie ein Ultrabook? Nehmen wir mangels 17-Zoller mit 3317U den 15,6-Zoller Acer Aspire V5-571G (HD 4000 + GT 620M) her. Der genehmigt sich im Leerlauf 7 bis 10 Watt (max. bis min. Einstellungen). Die kleinere Displaydiagonale und die um zirka 50 cd/m² höhere Luminanz verzerrt den Vergleich, dennoch zieht unser 17R unverhältnismäßig mehr Leistung aus der Steckdose: 13 bis 18 Watt (Idle) messen wir ohne Ladung des Akkus.
Während des 3DMark 2006 steigt die Energieaufnahme des Laptops auf 42 Watt, jetzt agiert statt der HD 4000 die HD 8730M (Enduro-Umschaltung). Der Stresstest erhöht das auf 52 Watt. Im Vergleich zu den Konkurrenten sind das sehr niedrige Last-Energieaufnahmen. Folgende Tabelle zeigt: Andere 17-Zoller mit ähnlichem oder gleichem 3DMark-2006-Score benötigen bei selbigem (Spalte Load Average) bis zu 60 % mehr Energie.
Dell Inspiron 17R-5721 Radeon HD 8730M, 3317U, WDC Scorpio Blue WD10JPVT-75A1Yt0 | Acer Aspire V5-571G-53314G50Makk GeForce GT 620M, 3317U, Hitachi Travelstar Z5K500 HTS545050A7E380 | HP Pavilion g7-2007sg Radeon HD 7670M, 3612QM, Toshiba MK7575GSX | Packard Bell EasyNote LV44HC-137GE GeForce GT 630M, 3210M, WDC Scorpio Blue WD5000BPVT-22HXZT3 | Asus K75VJ-TY102H GeForce GT 635M, 3610QM, Seagate Momentus SpinPoint ST500LM012 | |
---|---|---|---|---|---|
3DMark 06 | |||||
1280x1024 Standard Score AA:0x AF:0x | 8636 | 7466 -14% | 8203 -5% | 9832 14% | 8463 -2% |
Stromverbrauch | 29% | 3% | -3% | -10% | |
Idle min * | 13.1 | 6.6 50% | 10.4 21% | 7.6 42% | 7.9 40% |
Idle avg * | 18 | 9.1 49% | 12.3 32% | 11.7 35% | 13.2 27% |
Idle max * | 18.2 | 10.2 44% | 12.3 32% | 14.2 22% | 13.3 27% |
Last avg * | 41.6 | 42.1 -1% | 44 -6% | 66 -59% | 65.1 -56% |
Last max * | 52.2 | 49.5 5% | 86.6 -66% | 81.8 -57% | 98.1 -88% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 8% /
22% | -1% /
1% | 6% /
-1% | -6% /
-9% |
* ... kleinere Werte sind besser
Aus / Standby | 0.1 / 0.6 Watt |
Idle | 13.1 / 18 / 18.2 Watt |
Last |
41.6 / 52.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Akkulaufzeit
Auf Grund der wenig grandiosen Leerlauf-Energieaufnahme zeigen sich die Akku-Betriebszeiten nicht viel besser als bei der Konkurrenz. Nur der WLAN-Test von 4:01 Stunden fällt überdurchschnittlich aus.
- Acer Aspire V3-771G (4:40/2:43 h; Idle/WLAN; 48 Wh)
- HP Pavilion g7-2007sg (5:38/3:53 h; 48 Wh)
- Packard Bell EasyNote LV44-HC-137GE (3:51/2:33 h; 48 Wh)
- Test Asus K75VJ (5:33/3:22 h; 50 Wh)
- Lenovo G780 (5:49/3:36 h; 48 Wh)
- Sony Vaio SVE-E17 (3:51/2:36 h; 44 Wh)
- Dell Inspiron 17R SE (5:04/3:48 h; 48 Wh)
Im Leerlauf schafft das Testgerät 5:16 Stunden, das können Standard-Voltage-Systeme mit sogar niedrigerer Akkukapazität aber auch. Das 17R benötigt für die stattlichen Laufzeiten nämlich bereits einen 65-Wattstunden-Akku.
Dells 17-Zoll-Mainstreamer Inspiron 17R-5721 zielt auf preissensible Kunden, die ein voll ausgestattetes Notebook mit Spielekompetenz wünschen. Der Intel Core i5 3317U (1,7 GHz) schreckt dabei nur auf den ersten Blick ab. Die Leistung des Low-Voltage-Systems liegt gemäß den Messwerten nicht über der von Ultrabooks mit gleichem Prozessor. Dennoch bietet das 17-Zoll-Chassis mit seinem üppigen Kühlsystem ausreichend Reserven zur vollen Entfaltung des CPU-Turbos, selbst bei zeitgleichem GPU-Stress. Dies vermag ein großer Teil der dünnen Ultrabooks mit gleicher oder ähnlicher Low-Voltage-CPU nicht.
Für die Ergonomie ist das große Chassis ebenfalls vorteilhaft. Bei spontaner Last dreht nicht sofort die Kühlung voll auf, denn sie besitzt für einige Minuten „Wärme-Speicherkapazität“. Die Folge: Im Office-Einsatz mit kurzen Lastphasen dreht der Lüfter fast durchweg auf der niedrigsten Stufe.
Stromsparer spricht der niedrige Last-Energieverbrauch an, welcher dank 18-Watt-TDP unter dem von Standard-Voltage-Konkurrenzgeräten liegt. Die AMD Radeon HD 8730M sorgt jedoch nicht für die besten Frameraten in Spielen. Gamer müssen oft auf 1.366 x 768 Pixel zurückschrauben und mittlere Detailstufen wählen. In wenigen Fällen bremst aber auch der 3317U ein Spiel aus.