Test Acer Aspire V5-171-53314G50ass Subnotebook
Vor einem Jahr begann Acer die Ultrabook-Ära mit dem Aspire S3-951-6646. Inzwischen ist die nächste Prozessor-Generation (Ivy Bridge) im Nachfolger zu finden, die hohen Preise ab 700 Euro für ein Einsteiger-Ultrabook sind jedoch geblieben. Zumal es bisher im 11.6-Zoll Formfaktor nur hochpreisige Modelle, wie das Asus UX21E gibt. Netbooks bzw. AMD-Fusion-Geräte (E-Series APU) gibt es viele in diesem handlichen Formfaktor, jedoch sind sie mangels Performance nicht immer die beste Wahl.
Fehlt da etwas im Preisbereich zwischen 500 und 600 Euro? Wie wäre es mit einem Low-Voltage Core-Prozessor in einem preisgünstigen Kunststoff-Chassis? High-Tech Spielereien, wie SSD oder IPS-Panel, bleiben fern. Es gibt eine schlichte, rotierende HDD, 08/15-Glare Type Anzeige und einen kleinen 37 Wattstunden Akku. Akzeptable Kompromisse? Oder sollten Mobility-Fans lieber auf ein echtes Ultrabook sparen?
Das Chassis des Aspire V5-171 ist ein Ableger des Aspire One 756, einem Low-End Consumer-Modell mit Pentium oder Celeron Low-Voltage. Bis auf den Versuch, den Kunststoff-Deckel durch ein Alu-Muster etwas hochwertiger wirken zu lassen, sind die Gehäuse bis ins Detail identisch. Dadurch erbt unser Testgerät auch die negativen Eigenschaften.
Die Lackierung verzichtet auf den glitzernden Effekt-Lack des One 756 und wird durch die matten, meistens Fingerabdrücke abweisenden Oberflächen Büro tauglich. Der Display-Rahmen glänzt jedoch weiter wie eine Speckschwarte und zieht gleichermaßen Fingerabdrücke an. Der Akku kann übrigens für den Schreibtisch-Einsatz entnommen werden.
Das Chassis ist an seiner dicksten Stelle 24 Millimeter hoch (ohne Standfüße). Der Deckel ist relativ dünn und in Grenzen biegsam. Die Fläche ist hingegen druckstabil. Die TFT-Gelenke sitzen straff an der Base Unit. Zum Öffnen werden beide Hände benötigt.
Das Gehäuse ist leidlich stabil und lässt sich begrenzt verwinden. Der Deckel wippt auf Grund seiner straffen Halterung zwar nicht, hat in Endposition (fast 180 Grad) aber einen schwammigen Anschlag. Die Handauflage und Bodenplatte widersetzen sich punktuellem Druck sehr gut. Die Tastatur hat festen Halt und der Akku sitzt wackelfrei in seiner Arretierung.
Grund für das biegsame Chassis ist die große Wartungsklappe, die das komplette Innenleben freigibt. Sie kann aber den Zug-Kräften kaum entgegen wirken. Die Schließkraft, mit der Deckel und Base-Unit zusammengehalten werden, ist sehr gut. Die Gelenke halten Base-Unit und den Deckel sehr straff zusammen.
Kommunikation
Die obigen Anschlüsse sind Minimal-Standard und könnten ebenso an einem Netbook stecken. Selbst USB 3.0 bringen inzwischen auch viele Low-Cost-Geräte, wie das Lenovo Ideapad S206 (ab 275 Euro), mit. Der Ethernet-Steckplatz (RJ45, Gigabit-LAN) erscheint obligatorisch. Manche dünne Geräte ersetzen ihn aber inzwischen durch USB-LAN Adapter (Asus UX32A). "Internet" per Funk gibt es via Broadcom BCM4322. Der Wireless Network Adapter funkt mit Draft-N und bringt gleich das Bluetooth 4.0 Modul mit. Zum Verschieben großer Datenmengen über das Heimnetzwerk empfehlen wir nach wie vor den Weg via RJ45 Kabel und Gigabit-Switch.
Verpixelt zeigt sich die 1,3 MP Webcam. Unsere Beispielbilder mit 1.280 x 720 und 640 x 480 Pixeln sind deutlich verwaschen (Rauschen). Für Tageslicht ist das ein schlechtes Ergebnis. Eine kleine Status-LED im oberen TFT-Rahmen zeigt den Betrieb an. So kann sich der Nutzer sicher sein, ob er gerade aufgenommen wird oder nicht.
Zubehör
Im Karton finden wir ein Setup-Poster, die Garantiebedingungen sowie ein Poliertuch.
Wartung
Der Zugang zum Innenleben könnte einfacher nicht sein. Schraube lösen, Klappe nach vorn hin schieben, fertig. Ein Arbeitsspeicher-Riegel (4 GB) ist gesteckt, es ist noch Platz für einen zweiten 4 GB RAM-Baustein. Die HDD liegt unverschraubt in einer Gummi-Lagerung. Der Lüfter kann zum Reinigen einfach durchgepustet werden.
Garantie
12 Monate Herstellergarantie und als Bring-In (auf eigene Kosten einsenden) sind das Minimum einer Notebook-Garantie. Für 35 Euro kann die Zeit auf drei Jahre verlängert werden. Damit auch die Einsendung kostenlos wird, braucht es die Advantage Garantieerweiterung (80 Euro). Dann sind sogar eine Kaskoversicherung mit 100 EUR Selbstbeteiligung und ein deutschlandweiter Pick-Up Service enthalten.
Tastatur
Die Tasten haben einen großen Zwischenraum, der Fingern ein bequemes Tippen ermöglicht. Praktisch haben auch große Hände viel Platz. Der feste, aber nicht harte, Anschlag bestätigt die feste Auflage der Tastatur. Das Schreibgefühl ist dennoch unbefriedigend, denn die Tasten sind vollkommen plan und nicht konkav. Es gibt für die Finger so gut wie keine haptische Differenzierung. Hinzu kommt ein kurzer Hub und ein Druckpunkt, der somit erst direkt vor dem Auftreffen der Taste einsetzt. Der Druckpunkt ist also nicht deutlich genug. Ein positiver Aspekt der Eingabe ist das großzügige Layout mit der deutlichen Beschriftung.
Touchpad
Die dezent raue und relativ große Fläche (erzeugt Reibungs-Geräusch) ist bis in die Ränder sensibel. Die Multi-Touch-Gesten beherrscht das Synaptics ClickPad V8.1 alle (vergrößern, verkleinern, blättern, drehen, etc.). Die zwei Maustasten befinden sich vorn rechts und links unter der Fläche.
Zudem kann auch mittig oder oben auf das Pad gedrückt werden, was einen Links-Klick erzeugt. Je weiter oben wir das machen, um so mühsamer wird es. Der geringe Hub schmälert die Freude an dem Eingabekonzept. Es braucht etwas Eingewöhnungszeit, danach können wir aber mit einem Finger ein Objekt anklicken (ClickPad irgendwo drücken und gedrückt halten) und mit dem anderen Finger selbiges bewegen. In den ClickPad-Settings kann die Bedienung individualisiert werden.
Die 11,6-Zoll (29.46 cm) Anzeige (Typ N116BGE-L42) löst in 1.366 x 768 Bildpunkten auf. Diese HD-Auflösung ist seit Jahren Standard für den Formfaktor und es gibt quasi keine Alternativen. Das Panel wurde nicht entspiegelt. Die Glare-Type-Strategie ist typisch für Acer (siehe One 722/725/756).
Die Konkurrenz hat seit Jahren wieder matte Anzeigen im Programm, auch bei Low-Cost-Systemen (Lenovo ThinkPad Edge E130/E135, Samsung 305U1A. Bei Acer ist es in 11.6-Zoll nur das TravelMate B113-M). Immerhin sorgt der Glare Type für optisch kontrastärkere Farben. Der gemessene Kontrast lässt sich aber nicht täuschen und liegt nur bei 181:1.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 199 cd/m²
Kontrast: 181:1 (Schwarzwert: 1.1 cd/m²)42.39% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
59.8% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
41.1% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Der Farbraum, im Vergleich mit AdobeRGB und sRGB, ist sehr klein. Die Konkurrenz hat aber auch nichts Besseres zu bieten. Selbst das Ultrabook Asus UX21E mit HD-Panel hat für über 1.000 Euro auch nur ein TN-Panel. Der Farbraum ist aber nur für die professionelle Bildbearbeitung wichtig, Tätigkeiten, die selten auf einem 11,6-Zoller durchgeführt werden.
Die Helligkeit der Displayanzeige ist mit 190 cd/m² für Innenräume oder Dunkelheit ausreichend. Sie genügt aber nicht, um den Spiegelungen im Tageslicht entgegen zu wirken. Selbst bei matter Anzeige wären für den Outdoor-Einsatz 250 cd/m² nötig, um den Desktop augenfreundlich ablesen zu können. So aber verhindern je nach Lichteinfall schwache bis extrem starke Reflexionen jegliches Arbeiten. Das Lesen der Anzeige wird zur Quälerei. Einen Lichtsensor zur Luminanz-Regulierung hat das Aspire V5-171 nicht.
Die horizontalen Blickwinkel sind knapp aber noch viel besser als die vertikalen. Nur bis etwa 45 Grad Abweichung von der Zentralposition erkennen wir Farbe und Struktur unverfälscht. Danach invertieren die Farben (Geisterbilder). Vertikal duldet das Panel gar keine Abweichung. Schrift ist nur bis zirka 30 Grad gut ablesbar. Die Invertierung der Farben beginnt aber bereits ab 10 Grad. Dass es besser geht, zeigt z. B. ein Asus UX31A) mit IPS-Panel, die bis knapp 90 Grad horizontal und vertikal einsehbar sind.
Das Aspire V5-171-53314G50ass ist mit einem Intel Core i5 3317U (2 x 1.7 GHz) üppig ausgerüstet. Der Prozessor aus der Ivy-Bridge-Generation steckt sonst nur in Ultrabooks ab 800 Euro, z. B. Asus Zenbook UX32VD, MacBook Air 11 inch 2012-06, Samsung Serie 5 530U3C-A01DE. Die günstigen Ultrabooks ab 700 Euro setzen meist auf Core i3 2367M. Dies ist auch bei Acer der Fall, 480 Euro kostet die Version V5-171-32364G50ass mit diesem i3.
Die i5-CPU kann ihren Takt per Turbo Boost 2.0 herauf setzen (2.6 GHz), was den i5 in Abgrenzung zum i3 besonders für CPU lastige Programme interessant macht. Der 17 Watt Prozessor (TDP) gehört in die Ultra-Low-Voltage Kategorie und ist daher für kleine Subnotebooks geeignet.
Prozessor
Leistet der Core i5 wirklich dieselbe Performance, wie in den 13,3- und 14-Zoll Ultrabooks? Der Cinebench R11.5 CPU Multi Test (2.38 Punkte) fällt ident aus mit dem 15-Zoller Samsung Serie 9 900X4C. Die Kühlung des kleinen Chassis schafft es also, die Temperatur-Limits für den Turbo aufrecht zu erhalten.
Gleiches im Cinebench R11.5 Single Test (1,05 Punkte). Hier hat das obige Samsung 1,07 Punkte. De facto gibt es keinen Unterschied. Es kommt noch besser: Im Akkubetrieb muss der Nutzer NICHT auf Leistung verzichten. Der R11.5 Multi-Test endet identisch.
Der alternativ zur Verfügung stehende Core i3 fällt bei der Rechenleistung deutlich zurück (Sony Vaio SVT1311M1E, Asus UX32A-R3001V), wie die folgende Compare-Tabelle zeigt. Der i3 ist aber immer noch die schnellere Alternative zum Pentium 987 aus dem Aspire One 756.
System Performance
Die Anwendungsleistungen per PCMark Vantage (2008) und PCMark 7 (2011) fallen gut aus. An SSD bestückte 3317U-Systeme, wie Satellite Z930-119 (+100% @PCMark Vantage) oder Samsung 900X4C-A04DE (+42%, langsamere SSD), kommt das Testgerät aber nicht heran. Die Abstände im PCMark 7 sind ähnlich.
i3-2367M-Systeme mit normaler HDD sind 25% bis 40% langsamer (Asus UX32A-R3001V @PCMark Vantage). Einflussfaktoren sind dabei die schnellere HD 4000 (statt HD 3000 im i3) und mehr oder weniger langsame HDDs in den Vergleichsgeräten. Ein Pentium-987-System ist 40% langsamer (Acer Aspire One 756, HDD @PCMark Vantage).
PCMark Vantage Result | 5759 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2317 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Ob Core i3 oder i5, einen deutlichen größeren Einfluss auf die erlebte Arbeitsgeschwindigkeit hat die Festplatte. Wenn Sie also vorhaben, die HDD durch eine SSD (ab 45 Euro) zu tauschen, dann wird auch das günstigere i3-Modell einen ziemlich schnellen Dienst tun. Beim Kauf sollten Nutzer aber die Einbauhöhe von nur sieben Millimetern beachten.
Die Hitachi Travelstar Z5K500 HTS545050A7E380 ist eine 7 Millimeter dünne HDD mit 320 GB Kapazität aber nur einer Rotationsgeschwindigkeit von 5400 RPM. Augenscheinlich hat sie eine hohe Performance, die Sequential-Read-Werte liegen bei 85 bis 102 MB/s. Kleinere Dateien werden aber deutlich langsamer (4K: 0,316 MB/s) und durch eine schlechte Zugriffszeit von 20 ms stark verzögert ausgelesen. Aus diesen Gründen fallen auch die Die HDD-Scores in PCMark Vantage (3.029 Punkte) und PCMark 7 (1.313 Punkte) unterdurchschnittlich aus. Schnelle 7200er HDDs sind bspw. 32% flotter (Dell Vostro 3360).
Grafikkarte
Die HD 4000 dieses ULV-Prozessors taktet im Turbo Modus herauf (1.050 MHz) und herunter (350 MHz). Unter Akku-Strom macht sie das etwas zögerlicher, die Ergebnisse des Cinebench R11.5 GL-Benchmarks bleiben aber gleich. Im Netzbetrieb fällt die GPU-Leistung, im Gegensatz zu den obigen CPU-Tests, bis zu 40% hinter 3317U-Systeme (ebenfalls IGP HD 4000) zurück. Nur das Ultrabook Lenovo IdeaPad U310 war im GL-Benchmark ebenso schlecht.
Der 3DMark 2006 fällt ebenfalls niedrig aus, andere Ultrabooks (3317U, IGP) sind 7 bis 35% schneller. Der alte 3DMark ist stark CPU abhängig, was bei der konstant hohen CPU-Leistung (siehe Cinebench Tests) erneut darauf hindeutet, dass die GPU unseres V5-171 gegenüber anderen Geräten im Nachteil ist. Die HD Graphics 3000 aus der Core-i3-Alternative kann dennoch nicht mithalten (-10% @Toshiba Portégé Z830-10N).
3DMark 06 Standard Score | 3641 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Die integrierte Grafik taugt für ein Spiel zwischendurch, wobei Nutzer mit mit reduzierter Auflösung und deaktivierter Kantenglättung (niedrige Details) vorliebnehmen müssen. Der Performance-Eindruck im Vergleich zu technisch identischen Ultrabooks ist eher schlecht, die HD 4000 bleibt im Spiel hinter den Erwartungen zurück. In Risen (low) war das Samsung 900X4C-A04DE 38% schneller. in Anno 2070 legte das Satellite Z930-119 41% drauf. Für Mass Effect 3, Battelfield 3 und Fifa 13 haben wir noch keine 3317U-Vergleichswerte.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Risen (2009) | 42.4 | 19.6 | ||
Battlefield 3 (2011) | 12.1 | |||
Anno 2070 (2011) | 32.6 | 16.6 | ||
Mass Effect 3 (2012) | 21.1 | |||
Fifa 13 (2012) | 78 | 48 | 30 |
Anno 2070 - 1024x768 Low Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Aspire V5-171-53314G50ass | |
Samsung 535U4C | |
Toshiba Satellite Z930-119 | |
Asus UX32A-R3001V | |
Acer Aspire One 756 NU.SH0EG.007 |
Risen - 800x600 all off/low AF:0x (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Aspire V5-171-53314G50ass | |
Samsung 900X4C-A04DE | |
Acer Aspire One 756 NU.SH0EG.007 |
Geräuschemissionen
Schön leise ist das Aspire V5-171 nur im Leerlauf, wenn der dauerhaft laufende Lüfter für einen Grundpegel von 30,5 dB(A) bis 31,3 dB(a) sorgt. Dieser Unterschied ist so klein, der Nutzer wird es als konstantes Säuseln des Lüfters wahrnehmen. Bei Last kann das kleine Kühlsystem aber aufdrehen: 40 dB(A) sind es im Stresstest und 39 dB(A) während eines 3DMark 2006 (auch Spiele-Last). Die Werte des Aspire One 756 sind mit diesen hier identisch.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.5 / 31.3 / 31.3 dB(A) |
HDD |
| 32 dB(A) |
Last |
| 38.9 / 40.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Ein Heizkörper ist der Aspire V5 zwar nicht, aber im kommenden Winter kann sich der Nutzer daran die Hände wärmen - speziell, wenn Rechenleistung abgefordert wird. Im Leerlauf messen wir durchschnittlich 34 Grad auf der Oberseite und 36 Grad auf der Unterseite. Das ist fast handwarm (~36 Grad) aber noch akzeptabel.
Übermäßig warm bis heiß wird der 11,6-Zoller unter konstanter Last durch einen Stresstest aus Prime 95 und Furmark. Die Bodenplatte erreicht bis zu 61 Grad. Das erhöht den Durchschnitt auf 48 Grad (Unterseite). Oben bleibt es dankbarer Weise kühler, auf dem Schoß möchte man den V5-171 dann aber nicht mehr gern betreiben. Alles in Allem geht die Abwärme für die gebotene Leistung in Ordnung, zumal High-Performance-Szenarien selten bzw. auf dem heimischen Schreibtisch stattfinden werden.
Erfreulich: Das System erlebt den mehrstündigen Extremtest für CPU und HD 4000 ohne CPU-Throttling. Der Turbo lässt den CPU-Takt zwar nach einigen Minuten auf 1,7 GHz sinken, was den Standard-Takt bedeutet. Erst wenn der Takt hierunter sinken würde, dann wäre Throttling der Fall. Wie oben beschrieben liegen die Ergebnisse der CPU-Tests auf typischem Niveau eines i5 3317U. Den theoretisch möglichen Single-Core Turbo-Takt von 2.6 GHz konnten wir konstant während eines Cinebench R11.5 Single-Core Tests erfassen (Schwankung auf 2.5 GHz, dauerhaft konstant).
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 50.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.9 °C (von 21.4 bis 59 °C für die Klasse Subnotebook).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 60.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 33.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 43.5 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-15.2 °C).
Lautsprecher
Mit Ansprüchen sollte man nicht an die zwei Lautsprecher des 11,6 Zollers herantreten. Die zwei unter der Handauflage sitzenden Stereo-Lautsprecher können allenfalls das niedrigste Niveau an Qualität erfüllen: Sie kratzen bei hoher Lautstärke nicht. Ansonsten ist das höhenlastige Klangbild ohne jede Spur von Tiefen keine Wonne. Der Anschluss externer Lautsprecher über ein 3,5 Millimeter Klinkenkabel bzw. über HDMI ist für Musik-Fans Pflicht.
Energieaufnahme
Der Energiebedarf bewegt sich zwischen 7-9 Watt im Idle und 31 Watt unter Belastung durch 3DMark2006. Je nach Energieprofil, Helligkeit und Aktivität der Funkmodule liegt der Strombedarf im Office Betrieb zwischen 9 und 25 Watt.
Nur AMDs APU-Systeme in 11,6-Zoll sind sparsamer als unser Core-i5 Low-Voltage-System: Lenovo ThinkPad X130e (4-8 Watt Idle, zirka 26 Watt @3D-Last). Signifikant ist die Differenz nicht, zumal sich kein Kunde ein Gerät auf Grund der Energieaufnahme ab Steckdose kauft. Das 65 Watt Netzteil ist für diesen Strombedarf scheinbar überdimensioniert. So steht aber auch während hoher Last genügend Leistung für die Akkuladung zur Verfügung.
Aus / Standby | 0.2 / 0.4 Watt |
Idle | 6.9 / 8.2 / 9.6 Watt |
Last |
31.1 / 35.9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Akkulaufzeit
Der 37-Wh-Akkumulator (4-Zellen) erfüllt genau das, was wir auf Grund seiner geringen Kapazität befürchtet hatten und das liegt fern von Bestzeiten. 11.6-Zoller, wie das Ultrabook UX21 mit 217 Minuten, stehen zwar nicht zwangsläufig besser da. Jedoch läuft die überwältigende Mehrheit der 13,3- und 14-Zoll Ultrabooks (3317U) 260 über 315 bis zu 344 Minuten (WLAN-Test).
Im Leerlauf hält der 11,6-Zoller 6:36 Stunden durch. Das ist sogar etwas mehr, als das Pentium basierte Schwestermodell Aspire One 756. Die Idle-Laufzeit ist aber praxisfern, sie gilt nur für minimierte Helligkeit, inaktives WLAN und CPU-Leerlauf. Der genannte Test beim WLAN-Surfen bildet da schon eher die Realität ab. Hier steht die Helligkeit bei zirka 150 cd/m² und ein Skript ruft alle 40 Sekunden Websites auf (teilweise Multimedia-Inhalte).
Mit einem 48 Wh Akku hätte der 11,6-Zoller locker fünf Stunden schaffen können. Den nach unten überstehenden Akku hätten Nutzer dafür sicher in Kauf genommen. Im Vergleich stehen APU-Systeme besser da, vor allem, weil ihre Hersteller meist größere Batteriekapazitäten einbauen. Die 8:45 Stunden des Samsung 305U1A (11,6-Zoll, 66 Wh) oder die 7:07 Stunden des Lenovo ThinkPad X130e (62 Wh) sind beispielhaft. Bei diesen preisgünstigeren Geräten müssen Nutzer aber eine niedrigere Rechenleistung in Kauf nehmen.
Kleines Notebook, ganz groß? Mitnichten. Wer sich ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis vom Acer Aspire V5-171 verspricht, den müssen wir enttäuschen. Sicher, auf Seiten der Performance liegt der 11.6-Zoller fast auf dem Niveau eines Einsteiger-Ultrabooks mit HDD. Das war zu erwarten, es ist mit dem Core i5 3317U derselbe Prozessor wie in den meisten U-Books verbaut.
Danach beginnt jedoch der Abstieg, an dessen Ende eine gute aber in einigen Details negative Bewertung steht. Biegsames Chassis, schwaches Tastenfeedback, nur drei Stunden Laufzeit und hohe Abwärme unter Last. Am Meisten kritisieren wir das Glare-Type-Panel mit den schwachen Blickwinkeln und der für Draußen zu knappen Helligkeit.
Wer mit dem 11.6-Zoller wenig im Tageslicht unterwegs sein wird und das Gerät eher als temporär mobilen Arbeits-PC an die USB-3.0-Dock ansteckt, der bekommt viel Rechenleistung zum kleinen Preis. Hardware-Tuner bauen sich eine 128 GB SSD für knapp 80 Euro ein und steigern damit die Lade-Geschwindigkeiten um ein Vielfaches.
Tipp: Lenovo verkauft seinen auslaufenden ThinkPad X121e mit Intel Core i3 2367M bereits ab 390 Euro (Free DOS Version). Das ist ähnlich gute Performance (bis auf HD Graphics), mehr Laufzeit, mattes Display und eine bessere Tastatur für weniger Geld.