Test Samsung 305U1A-A01DE Subnotebook
Ganz heimlich schob Samsung einen 11.6-Zoller in die virtuellen Regale der Händler. "Wo kommt der denn her?", hören wir den Leser sagen. Auf der deutschen Samsung Website ist über dieses Serie-3-Modell noch kein Wort zu lesen. Die Distribution war wieder einmal schneller als das Update-Team und die Pressearbeit.
Nach dem MSI Wind U270 ist das Samsung Series 3 305U1A das zweite Subnotebook bzw. Netbook mit dem Refresh der AMD E-Series APU. Diese firmiert jetzt als E-450 und hat einen Dual Core mit 1.65 GHz (vordem: E-350 2 x 1.60 GHz). Den Unterschied könnte die Radeon HD 6320 Grafikarte machen, welche nun per Turbo Core ein klein wenig übertakten kann. Mobile Spiele-Power im Kleinstformat? Immense Akkulaufzeiten, gepaart mit hellem, entspiegeltem Display? Wir machen den ausführlichen Test und beantworten (hoffentlich) alle Ihre Fragen.
Bevor es an die Hardware geht, schauen wir auf das Drumherum. Der 11.6-Zoller steckt in einem flachen Chassis. Wenn da nicht der an der dicksten Stelle kantig nach unten herausragende Akku wäre. Dieser ist mit eigenen Gummifüßen bestückt und hebt das Gerät rückseitig leicht an. Als Ultra-Slim geht das jetzt nicht mehr durch.
Die einzelnen Details und Ausprägungen von Kanten, Standfüßen, Arretierungsriegel des Akkus oder die Alu-Einfassung der Tasten wirken sauber geformt und gestanzt. Schwachstelle ist aber das Gehäuse: Es ist im Ganzen nur brauchbar stabil, mit zwei Händen können wir die Base-Unit deutlich verbiegen. Am schlimmsten ist die Aufhängung der Gelenke betroffen: Diese sind schwammig mit dem Unterteil verschraubt, erzeugen einen wackeligen hinteren Anschlag und lassen den Deckel deutlich wippen.
Die Fläche des Deckels ist druckfest und nimmt durch die gebürstete Oberfläche nur wenige Fingerabdrücke auf. Dass sich auf der lackierten Fläche keine Kratzer ansammeln, würden wir allerdings nicht unterschreiben. Die Handauflage aus lackiertem Kunststoff kann aber an keiner Stelle eingedellt werden. Die Fläche der Bodenplatte hält ebenfalls einfachem Druck stand. Der Grund hierfür mag der Verzicht auf großflächige Wartungsöffnungen sein. Es gibt nur eine kleine Klappe, hinter der sich der RAM-Riegel verbirgt (1x).
Die Scharniere erlauben einen knappen Öffnungswinkel von zirka 135 Grad. Die Schließkraft, mit der sich Deckel und Base-Unit zusammenhalten, ist nur schwach ausgeprägt. Kopfüber öffnet sich der Deckel von allein um drei Zentimeter.
Das Samsung 305U1A ist bescheiden, aber für die Klasse der 11.6-Zoller standesgemäß ausgerüstet. An den HDMI- und den VGA-Port passen der Fernseher (Tonübertragung bei HDMI) bzw. ein externes TFT. Der Audio-Stecker wurde auf einen einzigen Mikro-Kopfhörer-Kombi-Port eingedampft. Die drei USB-Ports sprechen nur das ältere 2.0-Protokoll. Die übrigen Anschlüsse sind Standard und könnten so auch an einem Netbook zu finden sein. Der Ethernet-Steckplatz (RJ45) ist platzsparend eingeklappt, was den Nutzern gefallen wird, die selbigen ohnehin zu Gunsten WLAN nicht benutzen.
Kommunikation
Wer ungeheure Datenmengen über sein Heimnetzwerk schiebt, der hat mit dem Realtek PCI-E Gigabit Adapter den passenden Begleiter. Wer lieber funkt, der macht das standesgemäß mit Draft-N (Broadcom-Modul). Bluetooth zum Kontaktieren von Kleingeräten, wie einem Smartphone, ist an Bord, allerdings nur ein 2.1-Modul.
Ein 3G-Modul für den mobilen Web-Zugang würde ideal zu der guten Akkulaufzeit passen. Eine solche Variante des 305U1A gibt es aber nicht. Die Webcam löst mit 1.280 x 1.024 Bildpunkten (1.3 MP) ausreichend hoch auf. Das reicht für Video-Chats und Schnappschüsse in allen Lebenslagen. Bei schwachem Licht setzt allerdings ein deutliches Rauschen ein. Videoaufnahmen sind nur in 640 x 480 Pixeln möglich (CyberLink YouCam mit Desktop-Recorder).
Zubehör
Für das Betriebssystem Windows 7 Home Premium (64 Bit) liegt ein Recovery-Datenträger bei. Für die DVD wird natürlich ein externes Laufwerk benötigt. Nutzer können mit der Samsung Recovery Solution wie immer ihr eigenes Sicherungs-Abbild erstellen (Image). Samsung bündelt seine System-Tools neuerdings im Control Center. Hier finden wir Energie-Pläne, den Battery Life Extender (Akkuladung auf 80 Prozent begrenzen), den SpeedBoot (ehemals Easy Speed-Up Manager), die WLAN-Einstellungen oder die Bildschirmfarben (Preset für Film, Weich, Scharf, Standard).
Den hybriden Standby-Modus „Fast Start“ gibt es bei allen Samsung Notebooks. Die Wartezeit beim Warmstart ist auf 1-2 Sekunden reduziert. Aus dem Standby ist von einer Sekunde zur nächsten der Desktop wieder zu sehen. Stromlos darf der 11.6-Zoller aber nicht gemacht werden, denn die Informationen sind im flüchtigen RAM abgelegt.
Garantie
Die Herstellergarantie beläuft sich auf 24 Monate. Das ist für ein Gerät dieser geringen Preisklasse keine Selbstverständlichkeit. Per Serviceerweiterung kann diese Zeit auf 36 oder 48 Monate verlängert werden (Collect & Return). Die Aktivierung hierfür muss innerhalb von 90 Tagen nach Kaufdatum erfolgen. Die Kosten liegen bei zirka 55 Euro bzw. 100 Euro.
Tastatur
Die Tasten besitzen einen deutlichen Hub, einen klaren Druckpunkt und einen festen Anschlag. Die gesamte Fläche der Eingabe liegt für normales Tippen ausreichend fest auf. Mit einem starken Anschlag kann ein geringfügiges Eindellen provoziert werden. Die Tasten haben einen großen Abstand zueinander und die Richtungstasten sind deutlich vom Rest abgesetzt. Die Blindschreiber-Markierungen auf F und J sind relativ schlecht zu erfühlen. Kurz: Diese Eingabe muss sich nicht verstecken, speziell das Feedback beim Tippen ist dank dem deutlichen Tastenhub sehr angenehm. Wenn die Tasten jetzt noch eine konische Innen-Wölbung hätten, dann wäre ein "Sehr Gut" fällig gewesen.
Touchpad
Das Smart-Pad von Elan bietet wie üblich viele Einstellungen zur Personalisierung. Wer zum Beispiel die traditionellen Ein-Finger-Scrollbars am Rand nicht missen möchte, der schaltet selbige einfach wieder an. Wer von Mehrfinger-Gesten nicht genug bekommen kann, der aktiviert auch noch das Wischen mit drei Fingern. Damit kann der Nutzer in jeder Fenster-Anwendung schnell zum Desktop zurückkehren oder zwischen Fenstern wechseln.
Die Fläche des bis an die Ränder sensitiven Elan-Pads ist angenehm matt, aber nicht glatt. Die Pad-Tasten agieren fast lautlos, haben aber einen zu kleinen Tastenhub. Letzteres schwächt das Bedien-Feedback im Gegensatz zur Tastatur mit dem deutlichen Hub.
Die 11.6-Zoll messende Anzeige von Samsung (Typ LTN116AT01) löst mit 1.366 x 768 Bildpunkten auf. Für 11.6-Zoller hat sich diese hohe Auflösung etabliert, sehr zur Freude der Anwender. Im Vergleich zur altbackenen 10-Zoll-Netbook-Auflösung von 1.024 x 600 Pixeln verbessert das die Übersichtlichkeit auf dem Desktop.
Der Kontrast des TN-Panels von 143:1 ist sehr gering aber in der günstigen Geräteklasse nicht verwunderlich. Das wirklich wichtige Kriterium für den mobilen Einsatzzweck des Samsung 305U1A ist aber seine Ausleuchtung - und die kann sich sehen lassen. Im Durchschnitt leuchtet das matte Panel mit 241 cd/m², was bereits heller ist als bei den meisten Office-Laptops. Wichtig für den Einsatz draußen: Die Luminanz drosselt im Akku-Einsatz nicht.
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Ausleuchtung: 90 %
Helligkeit Akku: 255 cd/m²
Kontrast: 143:1 (Schwarzwert: 1.78 cd/m²)44.44% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
63.8% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
43.31% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Der Farbraum, den wir mit AdobeRGB, sRGB und dem Panel des Latitude E6520 FHD und des Vaio Z13 (jeweils transparent) vergleichen, ist sehr klein. Profi-Panels im kleinen Formfaktor sind extrem selten. Beispiele sind die (teuren) Vaios der Z-Serie (FHD & WXGA++, matt). Letztere decken mindestens sRGB ab (Netz im mittleren ICC-Bild). Diese Eigenschaft ist aber nur für professionelle Bildbearbeiter wichtig.
Samsung macht es richtig und verbaut ein mattes TFT. Dies erlaubt den Einsatz im Tageslicht und in der Sonne. Bei Bewölkung, bei der unsere Fotos entstanden, hat das 11.6-Zoll Panel mit der guten Helligkeit keine Sichtprobleme.
Die Blickwinkel des Samsung 305U1A sind in der Horizontalen brauchbar, vertikal aber sehr schlecht. Bis zirka 45 Grad bleiben Farben unverfälscht. Vertikal können die Augen des Betrachters nur bis 15 Grad nach oben oder unten abweichen, dann dunkelt das Bild ab. Bei 25 Grad vertikaler Abweichung erleben wir massiv invertierte Farben. Das hier beschriebene Blickwinkel-Verhalten ist identisch mit zirka 80% unserer Testgeräte (niedrige und mittlere Preisklasse).
Samsung rüstet den 11.6-Zoller mit der Bobcat-APU AMD E-450 (2 x 1.65 GHz) aus. Die so genannte Accelerated Processing Unit mit 18 Watt TDP besitzt eine integrierte Grafikeinheit mit DirectX-11-Funktionen und UVD3 Video-Decoder für HD-Videos (MPEG-2, H.264, VC-1). Mit 80 Shadern und UVD3-Prozessor steckt die Radeon HD 6320 die aktuelle Intel HD 3000 (Notebooks) in die Tasche. Von der GMA 3150 (Atom Netbooks) wollen wir gar nicht mehr reden.
Die APU besitzt lediglich einen L2-Cache von 1.024 KB. Der Kern sitzt auf dem AMD A50M-Chipsatz und wird von 4.096 MB DDR3 Arbeitsspeicher begleitet. Samsung setzt das 64 Bit Windows 7 Home Premium auf, weshalb die 64-Bit APU bestmöglich ausgenutzt wird.
Wir vergleichen den AMD E-450 (2 x 1.65 GHz) mit dem Vorgänger E-350 (2 x 1.60 GHz) und mit dem immer noch am Markt befindlichen Intel Atom Dual-Core N550. Der Atom Dual-Core hat den Hyper-Threading-Vorteil von vier Rechen-Threads. Die Differenz zum E-350 sollte bei der CPU-Performance, wenn überhaupt sichtbar, gering ausfallen. Level 1 und 2 Cache sind ident (128 bzw. 1.024 KB).
Ob fehlendes Hyper-Threading ein Nachteil für Multitasking-Operationen ist, das soll uns der Multi-Core Benchmark Cinebench R11.5 64 Bit sagen. Das Testsystem erreicht 0.64 Punkte. Das ist gleichwertig mit allen bisherigen E-350 Geräten: 0.6 Punkte. Für den N550 fehlt uns der 64-Bit-Score, weshalb wir den Cinebench R10 Multi 32 Bit heranziehen: 2.027 Punkte für den E-450 und 1.400 Punkte für den Atom N550 (Durchschnitt). Der E-350 liegt abermals identisch auf ~2.000 Punkten. Der N550 ist demnach 30 % langsamer.
Der Prozessor kann im Leerlauf seinen Takt auf 800 MHz senken. Einen Turbo besitzen die Bobcat Kerne nicht (nur bei Llano APUs), weshalb unter mittlerer und hoher Last stets 1.65 GHz gefahren werden. Hierauf kann der Nutzer im Vision Control Center durch Begrenzung der Taktung Einfluss nehmen.
System Performance
Die synthetischen Rechenbeispiele lassen den AMD E-450 nicht besser als den Vorgänger E-350 aussehen. Was aber sagt die kombinierte Anwendungsleistung dieses speziellen Testgerätes? Mit einer schnellen Festplatte, respektive SSD, Arbeitsspeicher und Grafikkarte (HD 6320) könnte auch das CPU schwache Samsung überzeugen.
Wir benutzen den PC Mark Vantage und den PCMark 7, die alle Komponenten in Summe prüfen. 2.640 Punkte bzw. 1.005 Punkte sind die knappen Resultate. Immerhin kann sich das Samsung 305U1A vom E-350-Testfeld absetzen, das im Schnitt nur auf 85 % der Leistung kommt (2.250 Punkte). Weil ein MSI Wind U270 mit E-450 aber auch nur 2.268 Punkte schafft, schreiben wir die Mehrleistung unseres Testgerätes seiner schnellen Festplatte zu. Der Gaming-Score des PC Mark Vantage liegt mit 2.202 Punkten nur minimal höher als mit E-350 (~ 2.000 Punkte).
Außerhalb der Netbook bzw. Fusion-Vergleiche bleibt zu sagen, dass unser Samsung 305U1A deutlich schwächer ist als bspw. ein einfaches Office-Gerät mit Core i3 2330M und integrierter Intel Grafik. Das Asus Pro P53E liegt bei 4.810 bzw. 1.768 Punkten (PCM Vantage, PCM 7). Für die 3D-Leistung gibt es jedoch ein differenzierteres Bild, siehe Gaming Performance.
Content Creation mit CPU-Entlastung?
Überall ist die Rede von Hardwareunterstützung durch die Grafik, welche per OpenCL, OpenGL oder CUDA (Nvidia) den Prozessor bei generellen Berechnungen unterstützt. OpenCL wird von der HD 6320 unterstützt, können wir das ausnutzen? Mit CyberLinks Power Director 10 lassen wir unseren Samsung 305U1A ein Video (H.264 FHD 50i) rendern, was 15:40 Minuten dauert. GPU-Unterstützung kommt leider auch nicht nach der Installation des AMD Media Codec Packs im neuesten Catalyst Treiber zustande.
Frustrierend ist an diesem Punkt: Das nebenstehende Asus Pro P53E mit Intel HD und Core i3 rendert denselben Clip in 3:27 Minuten, Intel QuickSyncVideo Hardwareunterstützung inklusive. Abgesehen von der schlechten Render-Performance funktioniert die Arbeit mit Power Director 10 auf dem Fusion-System erstaunlich flüssig.
PCMark Vantage Result | 2640 Punkte | |
PCMark 7 Score | 1005 Punkte | |
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Massenspeicher
HDTune liest im Durchschnitt mit 72 MB/s. Dies ist kein ungewöhnlich hoher Wert, aber einer aus dem Mittelfeld der einfachen 5400-RPM-Festplatten. Der Crystal Disk Mark 3.0 bringt es auf 90 MB/s. Dieser Durchsatz befindet sich bereits am oberen Ende der 5400-RPM-HDDs und im Mittelfeld der 7200er. Samsung hätte zu einer 7200er greifen können, dann wäre aber unter Umständen das Laufgeräusch penetrant hörbar.
Die HDD-Scores im PCMark Vantage und PCMark 7 legen für die hohen Durchsätze ein paar Punkte drauf. Die 3.010 Punkte (PCMV) sind jedoch immer noch fern der 4.500 Punkte, die eine rasante Single-5400-RPM-HDD schaffen könnte. Der Storage-Score des PCMark 7 endet auf 1.456 Punkte. Auch hier können wir vom Mittelfeld sprechen, 7200-RPM-HDDs sind nur 10 bis 20 % schneller (z. B. Dell XPS 15z +15 %).
Weitere Vergleichsdaten finden Sie in der HDD/SSD Benchmarktabelle in der FAQ-Sektion.
Grafiklösung
Die AMD Radeon HD 6320 (IGP) ist quasi das Performance-Monster unter den integrierten Grafikeinheiten der AMD C- und E-Serie. Im Vergleich zur HD 6310 des E-350 kann die Taktung jetzt per Turbo Core von ehemals 500 auf 600 MHz gehen. Da es ansonsten bei 80 Shadern und dem 40 nm Herstellungsprozess geblieben ist, halten sich die messbaren Vorteile in engen Grenzen.
Der alte 3DMark 06 schindet 2.411 Punkte zusammen, das sind immerhin 15 % mehr als die E-350-Riege, z. B. das ThinkPad Edge E325 (2.048). Einer HD Graphics 3000 kann das aber nicht das Wasser abgraben, diese Geräte rangieren zwischen 2.500 und 4.600 Punkten (105 bis 190 %). Der 3DMark Vantage endet auf 951 Punkte. Auch hier liegen die E-350er bestenfalls 15 % darunter. Die Intel HD ist erneut 119 bis 217 % schneller. Aktueller geht es beim 3DMark 11 zu, welcher mit 338 Punkten abschließt. Die E-350er liegen mit 82 % knapp darunter. Für die Intel HD gibt es keine Scores.
3DMark 05 Standard | 4508 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 2411 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 951 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 338 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Der oft genannte Vorteil einer AMD Fusion APU ist die im Vergleich zu Intels Prozessorgrafik hohe GPU-Rechenleistung. Der Vergleich funktioniert jedoch nur, wenn mit den am Markt erhältlichen Intel Atom N550/N450 Netbooks verglichen wird. Dies steht synonym für die Spiele-Performance: Unser Testgerät kann allenfalls solche schwachen Systeme schlagen. Im Vergleich zu "normalen" Notebooks, auch solchen mit Intel-Prozessorgrafik oder Low-Voltage-Prozessor, ist die 3D-Performance äußerst gering.
Wir haben eine Reihe von aktuellen Spielen ausprobiert und nur das älteste von 2008 (Left 4 Dead) kann halbwegs flüssig gespielt werden (Details Low). Bei Civilization 5 hat ein HD-3000-System wie das Acer Aspire 3830TG-6431 (2410M) auch nicht mehr zu bieten. Das Autorennen F1 fährt mit der Intel-Grafik immerhin zu 30 fps auf (Ultra Low, Toshiba Portégé Z830-10N, 2367M) und nicht nur 16 fps wie im Testgerät. Gleiches bei The Elder Scrolls V: Skyrim, welches auf dem Toshiba Ultrabook immerhin mit 17 fps läuft. Eine 2410M-Prozessorgrafik braucht es für 18 fps (Aspire 3830TG-6431). Den geringsten Unterschied erkennen wir bei Anno 2070 in Low Details: 28 fps versus 30 mit Intel HD 3000 (@ Lenovo IdeaPad U300s, Toshiba Portégé Z830-10N). Eine Übersicht zur Spiele-Performance der Radeon HD 6320 (IGP) finden Sie im Datenblatt der GPU.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Left 4 Dead (2008) | 36.5 | 20.5 | ||
Civilization 5 (2010) | 16.3 | |||
F1 2011 (2011) | 16 | 13 | ||
The Elder Scrolls V: Skyrim (2011) | 11.4 | 8.3 | ||
Anno 2070 (2011) | 27.5 | 10.6 |
Geräuschemissionen
Das Kühlsystem macht dem Namen Samsung alle Ehre. Es ist meistens unhörbar und unter Belastung nicht störend. Es gibt einen Leise-Modus (Fn-Taste) mit Begrenzung des Prozessortaktes auf 800 MHz. Dies mindert natürlich die Leistung. Dieser Modus ist aber eigentlich nicht nötig, denn schon im Normal-Mode schaltet sich der Lüfter im Leerlauf immer ab. Dann ist nur noch das Rauschen der HDD (kaum hörbar, 30.6 dB(A)) oder deren Klackern (32.6 dB(A)) messbar.
Wenn der Prozessor rechnen muss (keine Höchstlast), geht die Kühlung temporär wieder an, wird aber nicht lauter als 34 dB(A). 36 dB(A) sind das Maximum im Stresstest (Furmark & Prime95). Diesen Lärmpegel haben wir nur im Stresstest provoziert, welcher ein eher unrealistisches Szenario darstellt. Realistischer für Spiele und temporäre Prozessorlast sind 33 dB(A) im Normal-Mode.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.6 / 30.4 / 30.4 dB(A) |
HDD |
| 32.6 dB(A) |
Last |
| 32.6 / 35.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Im Normalbetrieb mit viel Leerlauf wird das Samsung 305U1A handwarm, bei konstant hoher Last werden einige Bereiche der Unterseite aber bereits unangenehm. Im Leerlauf messen wir auf der Oberseite nur knapp über 30 Grad. Unten werden punktuell 39 Grad erreicht. Dies könnte am Hitzestau im Chassis liegen (Silent Mode, inaktiver Lüfter).
Der Stresstest lässt mit aktiver Kühlung keinen Hitzestau mehr zu, jedoch reicht die Kühlleistung nicht, um hohe Temperaturen von den Oberflächen fernzuhalten. Wir messen auf der Unterseite bis zu 55 Grad Celsius. Positiv ist, dass die Handauflage niemals wärmer als 38 Grad wird. Das Kühlsystem hat die Temperaturen dennoch im Griff. Während des mehrstündigen Stresstests (Prime95+Furmark) lag der CPU-Takt standardmäßig auf 1.65 GHz. Es gab kein Throttling.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.1 °C (von 21.4 bis 281 °C für die Klasse Subnotebook).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 55.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 38.1 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-9.8 °C).
Lautsprecher
Die Lautsprecher befinden sich oberhalb der Tasten unter dem Lochgitter. Die Akustik lässt unsere Ohren leider nur einen dünnen, undifferenzierten Klangteppich vernehmen. Einen Bass gibt es gar nicht, und die maximale Lautstärke lässt die kleinen Membrane verzerren. Das Klangbild kann zwar durch die SoundAlive-Effekte verändert werden, eine echte Verbesserung erfährt es aber nicht.
Die Effekte für Musik, Film, Sprache oder ältere Menschen ergeben bei angeschlossenen Lautsprechern oder Kopfhörern Sinn. Wir empfehlen externe Lautsprecher, welche über den kombinierten Kopfhörer-Mikrofon-Port anzuschließen sind. Alternativ kann der Ton auch via HDMI von einem Fernseher ausgegeben werden.
Energieaufnahme
Fusion geht sparsam mit Energie um. Wir messen einen geringen Energiebedarf von 8.2 Watt (minimal) im Idle und 23.8 Watt unter Belastung durch einen 3DMark2006. Je nach Energieprofil, Helligkeit und Aktivität der Funkmodule erreicht die Leerlauf-Energieaufnahme auch bis zu 11.5 Watt. Wenn der 11.6-Zoller im Stresstest arbeitet, dann steigt die Wirkleistung auf bis zu 30 Watt. Der Akku war bei den Messungen voll geladen. Das 40-Watt-Netzteil ist für den Strombedarf passend dimensioniert.
Aus / Standby | 0.2 / 0.4 Watt |
Idle | 8.2 / 10.9 / 11.5 Watt |
Last |
23.8 / 30.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Akkulaufzeit
Bei den Akkulaufzeiten erfüllt das Samsung 305U1A die Erwartungen an ein mobiles Subnotebook bzw. Netbook mehr als deutlich. Beim WLAN-Surfen @100 cd/m² Helligkeit erreicht der 11.6-Zoller genau 8:27 Stunden (507 Minuten). Die praxisnahen Laufzeiten könnten etwas niedriger ausfallen, da 100 cd/m² Luminanz fast die niedrigste Helligkeitsstufe darstellen, welche für Tageslicht und helle Räume nicht mehr ausreicht.
Selbst bei konstanter CPU-Last, hier mit dem BatteryEater Classic erzeugt (Energiemodus Höchstleistung), entleert sich der Akku erst nach 3:12 Stunden vollständig. Der Samsung 305U1A zehrt von seiner hohen Akku-Kapazität (66 Wh) und der adaptiven CPU-Taktung im Leerlauf (800 MHz). Der überstehende Akku und das relativ hohe Gewicht von 1.37 Kilogramm müssen dafür in Kauf genommen werden. Dafür entsteht in Verbindung mit dem matten, hellen Display ein fast perfektes Panel für den Außengebrauch.
Zum Aufladen eines völlig entleerten Akkus benötigt der 11.6-Zoller leider ganze vier Stunden. Das langsame Aufladen mit kleiner Stromstärke ist aber förderlich für die Akkuzellen. Wer auf die langen Laufzeiten nicht angewiesen ist, oder den Mini-PC meistens am Netzkabel lässt, der kann mit dem Samsung Battery Life Extender die Aufladung auf 80 % begrenzen. Dies fördert die Lebensdauer der Zellen, da die elektrochemische Belastung vermindert wird.
Samsung versteht es, die niedrige Leistungsaufnahme der neuen APU-Plattform E-450 für ein äußerst mobiles Subnotebook zu nutzen. Die Laufzeit von 8:30 bis 10:40 Stunden ist unbestritten eine Glanzleistung in der Preisklasse. Zusammen mit dem hellen und entspiegelten HD-Panel entsteht das Wunsch-Subnotebook vieler Käufer: Günstig (430 Euro) und mit Outdoor-Display.
Zu den Vorteilen gesellen sich die gute Tastatur, die geringe Lautstärke (mit Leise-Modus) und eine vglw. schnelle 5400-RPM-Festplatte. Letztere holt für das langsame E-450-System einige Extrapunkte heraus. Große Sprünge sollten Käufer dennoch nicht erwarten: Der Prozessor ist besser als ein Intel Atom, aber deutlich langsamer als Intel Core CPUs. Die AMD Radeon HD 6320 taugt nicht für Spiele, sondern eher für die flüssige Wiedergabe von HD-Material. Von der Hardwareunterstützung bei generellen Berechnungen sollten Käufer keine Wunder erwarten. Bei unserer Stichprobe mit CyberLinks Power Director 10 versagte selbige.
Den größten Nachteil des Samsung 305U1A sehen wir in der optisch hübschen, aber bei Scharnieren und Chassis wackeligen Konstruktion des Gerätes. Hier passen das hochwertige Alu-Finish und der Eindruck unter den Händen nicht zusammen.
Das Samsung 305U1A taugt für alle, die einen laufzeitstarken 11.6-Zoller für wenig Geld suchen. Doch der Preiskampf ist hart. Bereits ab 350 Euro gibt es technisch ähnliche 11.6-Zoller. Die genannten Vorteile sind aber durchaus einen kleinen Aufpreis wert.
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