Test Lenovo IdeaPad S205 (Fusion) Subnotebook
Im Gerangel der günstigsten Subnotebooks belegt Lenovo mit seinem IdeaPad S205 (M632HGE) einen der vordersten Plätze. Zumindest, wenn wir die FreeDOS Version mit kleiner 250 GB Festplatte und 1.024 MB RAM betrachten (M632GGE). Dieses Paket geht für 260 Euro über den Ladentisch. Das ist fast Netbook-Niveau und der billigste AMD Fusion E-350 11.6-Zoller im aktuellen Markt. Günstiger wird es nur mit den schwächeren C-30 und C-50 APUs in den Asus Eee PCs 1015BX (wie 1015B).
Weil wir keine Muße auf eine Lenovo typische langwierige Windows-Treiber Installation hatten, kam für uns nur die S205 (M632HGE) „Deluxe“ Variante mit 3.072 MB RAM, 320 GB HDD und Windows 64bit in Frage. Kostenpunkt sind dann bereits 370 Euro. Aber: Der Wertungs-Unterschied zwischen Low-Cost und Deluxe ist gering, fast alle Aussagen dieses Tests gelten auch für das Schnäppchen-IdeaPad S205 (M632GGE).
Die Arbeitsumgebung besteht aus einem Kunststoff mit feinen Längsriefen. Dadurch wird die Handauflage griffig und angenehm zugleich. Der Kampf wider den Fingerabdrücken ist an dieser Stelle gewonnen. Bei TFT-Rahmen und Deckel-Fläche jedoch nicht, denn diese bestehen aus hochglänzendem Kunststoff. Der schwarze Deckel mit Quader-Muster ist ein kleiner Blickfang, sowie auch sehr stabil (Verwindungsversuche). Leichter Druck auf die Deckel-Fläche zwingt diese kaum zum Eindellen.
Um die Stabilität der Konstruktion ist es gut bestellt. Die Flächen der Handauflage, des Bereiches oberhalb der Tasten und der Unterseite sitzen fest und biegen an keiner Stelle ein. Was uns gut gefällt, das ist die homogene Fläche der Unterseite. Hier stehen allerdings keine Klappen zum Wechseln von Festplatte und Speicher zur Verfügung. Wie beim konstruktiv identischen U160 (Fotos 4-6) ist nach dem Lösen vieler Schräubchen die Bodenplatte abnehmbar.
Die Speicherbausteine sowie die Festplatte können jedoch getauscht werden. In der Bedienungsanleitung befindet sich eine Anleitung dafür. Nach dem Lösen mehrerer Schrauben, dem Entnehmen der Tastatur und dem Lösen weiterer Schrauben kann die komplette Bodenplatte abgenommen werden. Darunter befinden sich die 2.5-Zoll HDD sowie zwei DDR3 RAM Slots.
Die Scharniere sind fest fixiert. Daher steht die Anzeige in jeder Position straff an ihrem Platz. Bei Erschütterungen (Zug- oder Autofahrten) wippt der Deckel etwas nach. Die Gelenke haben einen guten Öffnungswinkel von fast 145 Grad. Die Gelenke haben in der finalen Position keinen festen Anschlag und lassen den Deckel in der Endposition Wippen. Dank zweier Magnete in der Handauflage (Büroklammer-Test) und im Displayrahmen ist die Kraft, mit der sich Deckel und Base Unit zusammenhalten, relativ groß. Doch es reicht nicht. Kopfüber öffnet sich die Klappe um zwei Zentimeter.
Der Schnittstellenumfang ist klein, aber die nötigsten Ports sind vorhanden. Neben drei USB-2.0-Schnittstellen bietet das Gerät sowohl einen analogen (VGA) als auch einen digitalen HDMI-Videoausgang. Darüber Hinaus unterscheidet den S205 nichts von einem Atom-Netbook (meist ohne HDMI). Ein aktueller USB-3.0-Port wäre wünschenswert, ist aber in dieser Preisklasse nicht drin. Aufgrund der Consumer-Ausrichtung bietet die IdeaPad S205, im Vergleich zur ThinkPad-Serie, keinen Docking-Port.
Kommunikation
Die Fast-Ethernet Netzwerkkarte entspricht nicht mehr dem aktuellen Standard. Die meisten Käufer werden das für den Preis verschmerzen, denn der Weg in Web führt meist über WLAN. Das Atheros-Funkmodul beherrscht den WLAN-Standard nach 802.11b/g/n (Draft-N). Bluetooth ist auch an Bord aller S205-Versionen (auch FreeDOS M632GGE), auch wenn es sich nur um den bereits überholten Standard 2.0 handelt.
Zubehör
Die schwarze Verpackung beinhaltet kaum Zubehör für das Gerät. Es finden sich das Netzteil mit Netzkabel und ein schmales Setup-Poster. Der Software-Umfang neben dem Betriebssystem Microsoft Windows 7 Home Premium (64-Bit) ist vergleichsweise klein. System-Tools wie der Boot Optimizer (Registry aufräumen), das One Key Recovery (Wiederherstellung) und das Power-Management (z. B. Akkuladung auf 50% begrenzen) erscheinen sinnvoll. DirectShare (Synchronisation zwischen PCs/USB-Laufwerken im Netzwerk) und VeriFace (Gesichtserkennung) erweitern die Möglichkeiten des Nutzers.
Garantie
Ab Werk gewährt Lenovo eine Garantielaufzeit von 24 Monaten inklusive Bring-In-Service. Dies gilt jedoch nicht für das FreeDOS Modell, hier werden nur 12 Monate veranschlagt. Im Schadensfall muss das Produkt zu Lenovo geschickt werden. Als optionales Upgrade sind maximal 36 Monate Garantie zu haben. Der Einstiegspreis für eine Verlängerung liegt bei rund 80 Euro.
Tastatur
Die Tasten haben ein leicht gequetschtes Layout aber eine ausreichende Tastengröße. Besonders augenfällig wird das an der schmalen aber immer noch praktikablen Enter-Taste. Die Tastenfläche liegt fest auf, weshalb wir einen festen (keinen harten) Anschlag erleben. Die Zielsicherheit wird durch die konische Eindellung der Tasten erhöht. Finger rutschen hier weniger schnell nach rechts oder links ab.
Der Druckpunkt ist deutlich, der Tastenhub aber relativ klein. Dies sorgt trotz der guten Vorgaben für ein etwas hölzernes Tipp-Feedback. Im Wesentlichen ist dies jedoch eine Sache der Gewöhnung. An die Tasten eines Edge 11 kommt das S205 nicht heran, es ist aber nahe an dem dortigen sehr guten Feedback dran.
Touchpad
Das Touchpad wurde in die Handballenauflage eingesetzt und bietet dem Finger durch winzige Noppen einen angenehmen Reibungswiederstand. Neben dem Pad befindet sich ein Sensor für die automatische Deaktivierung. Wird dieser beim Tippen von den Händen überdeckt, so nimmt das Pad keine Eingaben mehr an. Dies verhindert Fehleingaben. Richtig deaktivieren können wir das Mousepad auch über eine Fn-Taste.
Das Mousepad begeistert vor allem durch seine leisen und mit einem deutlichen Tastenhub versehenen Tasten. Ein exakter Druckpunkt ist nicht vorhanden, allerdings vermissen wir einen solchen beim schnellen Klicken auch nicht. Das Multi-Touch Pad (Synaptics V7.2) erkennt den Einsatz von zwei Fingern (Zwei-Finger-Gesten). Damit können wir zum Beispiel mit zwei Fingern zoomen. Ein vertikaler Bildlauf ist vorhanden und optisch markiert. Der Horizontale müsste erst in der Synaptics-Steuerung aktiviert werden.
Das 11.6-Zoll (29.46 cm) Panel löst in 1.366 x 768 Bildpunkten auf (HD Ready). Das ist eine praktische Auflösung für den Formfaktor. Im Gegensatz zur typischen Netbook-Auflösung 1.024 x 600 steigt die Übersichtlichkeit auf dem Desktop, was viele Käufer zu 11.6-Zoll greifen lässt. HD Ready ist auch weiterhin die Standard-Auflösung von 14- und 15-Zollern.
Es handelt sich wie ausgelesen um denselben Panel-Typ CMO N116B6-L02 wie im IdeaPad U160 und im Timeline X1830T (Mitte 2010). Das CMO-Panel wurde nicht entspiegelt. Das ist gut für die optische Wirkung von Farben, aber es sorgt je nach Lichteinfall für Reflexionen. Beim Kontrast eines Displaypanels trennt sich die Spreu vom Weizen. 178:1 spricht für die minderwertige Spreu. Die meisten günstigen Netbooks, Subnotebooks und Notebooks haben ähnlich geringe Kontraste. Schwarze Farben sind folglich nicht tiefschwarz, sie haben einen leichten gräulichen Schimmer.
Wie zu erwarten kann das Panel den sRGB-Farbraum nicht abbilden. Für den Einsatzzweck dieses leistungsschwachen Consumer Subnotebooks ist dieser Punkt aber irrelevant. Profi-Foto Editing wird auf dem IdeaPad nicht stattfinden.
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Ausleuchtung: 86 %
Helligkeit Akku: 153 cd/m²
Kontrast: 178:1 (Schwarzwert: 0.93 cd/m²)40.67% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
58.1% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
39.27% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Die Helligkeit der Displayanzeige taugt nicht für den Einsatz in der Sonne, wohl aber fürs Wohnzimmer oder die Studentenbude. Der Durchschnitt auf gesamter Fläche liegt bei 165 cd/m². Das LED-Panel verteilt seine Helligkeit gleichmäßig, wofür eine Ausleuchtung von 86% steht. Im Akkubetrieb dimmt die Helligkeit auf 153 cd/m² (Mitte) leicht herunter. Dies ist in den Windows-Settings, im BIOS und im Energie-Manager nicht beeinflussbar.
Wer seine E-Mails im Strandkorb checken will, der ist durch Reflexionen bedroht. Gerade angesichts des Glare Type wäre eine Luminanz jenseits der 250 cd/m² wünschenswert gewesen.
Die horizontalen Blickwinkel sind brauchbar. Bis etwa 50 Grad Abweichung von der zentralen Position erkennen wir Farben ordentlich. Erst danach invertieren sie. Das Bild dunkelt aber bereits ab 25 Grad deutlich ab. Weicht unser Blick nach unten aus (vertikal), sieht es viel schlechter aus. Schrift ist dann nur bis zirka 30 Grad gut ablesbar. Farben verfälschen aber bereits ab 10 Grad. Wenn sich mehrere Augenpaare vor dem S205 versammeln, dann können die Betrachter aus den oberen/unteren Reihen kaum etwas erkennen. Für einen Film-Begleiter sind das schlechte Eigenschaften.
Lenovo rüstet den 11.6-Zoller mit der Zweikern-APU AMD E-350 (2 x 1.6 GHz) aus. Diese Accelerated Processing Unit (18 Watt TDP) besitzt eine integrierte Grafikeinheit mit DirectX-11 und UVD3 Video-Decoder für HD-Videos (MPEG-2, H.264, VC-1). Mit 80 Shadern und besagtem Video Prozessor steckt die Radeon HD 6310 die aktuelle Intel HD 3000 (12 Shader) bzw. die GMA 3150 (2 Shader, Atom Netbooks) spielend in die Tasche.
Die APU E-350 besitzt lediglich einen L2-Cache von 1.024 KB. Mit ihrer Out-of-Order Ausführung sind die beiden Bobcat Kerne den ähnlich taktendem Atom N550 Dual Core überlegen. Der Kern sitzt auf dem AMD A50M-Chipsatz und wird von 3.072 MB DDR3 Arbeitsspeicher begleitet. Das mögliche Upgrade auf 4GB ist dank des zweier RAM-Slots für wenig Geld zu erledigen (zirka 25 Euro).
Core i3 Low Voltage oder Atom Dual-Core Subnotebook-Alternativen haben den Hyper-Threading-Vorteil von vier Rechen-Threads. Der E-350 kann parallel ausgeführte Multitasking-Operationen nur auf zwei Kernen rechnen, dafür aber "Out of Order". Vor- oder Nachteil für Multitasking-Operationen? Das soll uns der Multi-Core Benchmark Cinebench R10 32Bit sagen. Das S205 erreicht 1.960 Punkte. Ein Atom N550 schafft 1.463 Punkte. Der N550 ist also durchschnittlich 30% langsamer. Ein i3 380UM schafft, trotz geringeren Taktes, 3.3443 Punkte (TP Edge 11 Intel). Die AMD Fusion APU C-50 (z. B. Edge E125) kann an dieser Stelle gar nicht mithalten, sie steht durchschnittlich bei 1.279 Punkten.
Bei Single-Core Rechnungen des Cinebench R10 Single 32Bit erreicht der E-350 nur 1.030 Punkte. Trotz der 1.6 GHz ist die APU damit langsamer als ein 380UM, der mit 1.33 GHz 1.268 Punkte schafft. Der Atom N550, der gerade mal 512 Punkte schafft, wird erneut geschlagen. Ebenso die APU C-50: ~655 Punkte.
Die synthetischen CPU-Benchmarks lassen den AMD E-350 nur gegenüber Intel Atom Dual Core gut aussehen. Was bemerkt der Windows-Anwender davon? Wir benutzen den PC Mark Vantage sowie den PC Mark 7, welche alle Komponenten, inklusive DDR3-RAM, Festplatte und Grafikkarte, prüft. 2.259 bzw. 867 Punkte sind das knappe aber für die Fusion-APU typische Resultat.
Die Scores liegen zwar über Netbooks mit C-50 (1.647 / 766, Edge E125) oder Atom N550 (1.671 / -, Samsung NF310), aber deutlich unter i3-380UM (3.619 / -, Edge 11) und i5-2410M (5.778 / 1.594 Punkte, HP EliteBook 2560p). Das Edge 11 mit AMD K345, quasi der Vorläufer der Fusion-Plattform, liegt mit 2.409 / 1.003 Punkten leicht über dem S205. Die PCMark 7 Scores sind nicht für alle Testgeräte erhoben.
Kurz: Nach System-Benchmarks ist das S205 deutlich langsamer (38%) als i3-380UM Systeme, aber immer noch messbar schneller als Intel Atom Dual Core. Was fühlbar ankommt, das etwas längere Kopier- oder Installationszeiten. Beim zeitgleichen Ausführen mehrerer Installationen und Kopiervorgänge agiert Fusion akzeptabel flink. Die erlebte Geschwindigkeit ist daher besser als bei Intel Atom Dual Core.
HD-Video mit CPU-Entlastung
Die integrierte HD 6310 sorgt per UVD3 Video Decoder (Avivo HD) für CPU-Entlastung, z. B. bei hochaufgelösten 1080p-Videos. Obligatorisch ist, dass der Player diese Funktion nutzt, wenn er H.264, VC-1, MPEG-2 und Adobe Flash abspielt. Beim Windows Media Player ist das der Fall. Folgende Screens zeigen Video-Last im Akku- und Netzbetrieb. Die 1080p Clips laufen auch dann noch ruckelfrei, wenn die CPU mit Prime 95 zu 100% ausgelastet ist. Erst beim zeitgleichen Ausführen des Grafik-Benchmarks Furmark stottert der Clip.
PCMark Vantage Result | 2259 Punkte | |
PCMark 7 Score | 867 Punkte | |
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Im 3DMark2006 schafft unser Testsystem 1.963 Punkte. Damit liegt die Radeon HD 6310 deutlich unter den typischen Ergebnissen einer HD Graphics 3000, wie sie in den Intel Core CPUs integriert ist. Deren Scores liegt mindestens bei 3.000 Punkten (@ i3 2310M). Unter den HD-Netbooks kann sich unser Fusion-S205 aber behaupten. Die AMD basierten Aspire One 521 (1.046), Asus Eee PC 1015PN (1.155), Asus Eee PC 1015B (C-50, 1.411) und Aspire One 722 (C-50, 1.460) unterliegen im 3DMarks 2006.
Der aktuelle 3DMark 11 (Score P271) bestätigt die Tendenz. Die kleinere Fusion-Grafik HD 6250 (C-50) ergattert nur P190. Eine Notebook-Einsteiger GPU, wie die Geforce GT 520M, kommt auf ~P550. Mangels DX11 ist die HD 3000 nicht testbar.
Der OpenGL Test des Cinebench R11.5 zeigt die reine Shader-Leistung der HD 6310. 7.4 Punkte sind ein beachtliches Resultat für ein Fast-Netbook (11.6-Zoll). Eine HD 4225 bringt es nur auf 2.1 Punkte (Edge 11). Die 2010 oft verwendete, kleinste dedizierte Nvidia GPU 310M schaffte 7.5 bis 8.5 Punkte. Die HD 3000 liegt in Begleitung schwächerer Core CPUs bei 7.3 und mit starken Prozessoren bei knapp 10 Punkten.
3DMark 2001SE Standard | 8340 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 5673 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 3577 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 1963 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 271 Punkte | |
Hilfe |
Die Hitachi-Festplatte (320GB, 5400U/Min) bringt bringt nur unterdurchschnittliche Datendurchsätze zustande. Der HDD-Score des PCMark Vantage nennt 2.787 Punkte, was selbst für 5400 RPM ein geringer Wert ist. HD-Tune (60 MB/s Lesen) und Crystal Disk Mark 3.0 (74 MB/s Lesen) ermitteln im Einklang niedrige Werte.
Alle, die wirkungsvoll gegen langsame Zugriffe vorgehen möchten und damit für eine fühlbare schnellere Systemgeschwindigkeit sorgen, die sollten eine 2.5-Zoll SSD nachrüsten. Mit einem Flash-Speicher werden beim Lesen 150 bis 700 MB/s (nur bei RAID 0) erreicht. Siehe z. B. Schenker XMG A701 Advanced. 60 GB SSDs gibt es ab knapp 100 Euro.
Zum Spielen taugt die HD 6310 nicht, was wir mit Stichproben belegen. Der Bobcat CPU-Kern bremst die Grafik aus, wie der folgende Vergleich zeigt. Die Jagd auf die Zombies (Left4Dead) macht nur in der kleinstmöglichen Auflösung von 640x480 Pixeln Spaß (Details Low). Bei 1.024x768 in Details High gehen die Frames in die Knie, worunter die Zielgenauigkeit leidet (21 fps).
Modern Warfare von 2009 ruckelt bereits bei minimalen Details (800x600) hin und wieder (Explosionen). An mittlere Details ist nicht zu denken. Gleiches gilt bei Starcraft 2. Risen (20 fps) und Mafia 2 (12 fps) kann sich der Spiele-Freund von der Liste streichen, hier geht gar nichts.
Auf Grund der schwachen CPU fährt die HD 6310 nicht die volle Leistung ein, was bei Left4Dead deutlich wird. Eine HD 4225 (Edge 13, Athlon K685) bringt dieselbe Framerate von 34 fps (Low). Ähnlich bei StarCraft 2, wobei eine alte HD 4250 ebenfalls 44 fps schafft. Beide genannten ATI-GPUs sind eigentlich schwächer (40 statt 80 Pipelines). Sie wurden in den Test-Laptops aber von normalen AMD Athlons/Turions begleitet. Selbst eine integrierte HD Graphics 3000, allerdings gepaart mit einem aktuellen 2410M Prozessor (MSI CX640), schafft bei Mafia 2 23 fps (Low) und nicht nur 12 fps wie die die HD 6310.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Crysis - GPU Benchmark (2007) | 25 | |||
Crysis - CPU Benchmark (2007) | 29 | |||
Left 4 Dead (2008) | 34.8 | 20.9 | ||
Risen (2009) | 20.1 | 11.4 | ||
CoD Modern Warfare 2 (2009) | 29 | 13 | ||
StarCraft 2 (2010) | 44.9 | 11.9 | ||
Mafia 2 (2010) | 12.3 |
Geräuschemissionen
Die Lautstärke zeigt sich positiv. Mit 30-35 dB(A) bleibt der 11.6-Zoller zwar meistens hörbar (Idle, Office), doch der Pegel beim Abspielen von HD-Videos (Last GPU) und beim Surfen im Web ist vertretbar bzw. gering. Der Lüfter schaltet sich im Leerlauf ab. Die Festplatte ist sehr leise und macht sich höchstens mit 30.7 dB(A) bemerkbar (Aktion Schreib-/Leseköpfe). Im Stresstest, aber nur dann, kann die Kühlung mit 38 dB(A) recht laut rauschen. Wenn aber nur ein 3DMark 2006 aktiv ist, dann wird das S205 nur 35 dB(A) laut.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.4 / 30.6 / 31.5 dB(A) |
HDD |
| 30.7 dB(A) |
Last |
| 34.8 / 37.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die blaue Temperatur-Grafik zeigt eine geringe Erwärmung im Leerlauf, was beim niedrigen Idle-Stromverbrauch von 6.6 Watt nicht wundert. Nach Stress (CPU+GPU) messen wir bis zu 41 Grad auf der Unterseite. Hier werden die Hände bereits schwitzig.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.1 °C (von 21.4 bis 281 °C für die Klasse Subnotebook).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 40.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 36.1 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-7.8 °C).
Lautsprecher
Die winzigen Lautsprecher unter der Handauflage tönen nicht besonders laut, doch immerhin kam es bei hohen Pegeln nicht zum Kratzen. Die Mitten werden überbetont, Tiefen gibt es keine und Höhen wirken verwaschen. Der Anschluss externer Lautsprecher über ein 3.5 Millimeter Klinkenkabel ist für Musikfreunde angebracht. Wir haben den Analog-Ausgang mit zwei aktiven Yamaha Boxen (YST-M20SDP) ausprobiert. Ein einfacher Hörtest ließ bei niedrigem Ausgangspegel kein Rauschen vernehmen.
Passend zu den guten Laufzeiten messen wir mit und ohne Last eine geringe Energieaufnahme. 6.6 Watt im Idle kommt an die Energieaufnahme von Netbooks heran und liegt auf einem Nenner mit dem TimelineX 1830T von 2010 (11.6-Zoll, 520UM, 6.5 Watt). Das kürzlich getestete ThinkPad Edge 11 (K345), ein 11.6-Zoller mit der quasi Fusion-Vorgänger-Plattform (Champlain) benötigte noch 14 -16 Watt im Leerlauf. Hier zeigt sich, welchen Sprung AMD Fusion bei der Senkung der Idle-Energieaufnahme gemacht hat. Je nach Energieprofil, Helligkeit und Aktivität der Funkmodule erreicht der Leerlauf-Strombedarf des S205 höchstens 10.4 Watt.
Die Energieaufnahme unter Belastung steigt nur moderat an. Ein 3DMark2006 fordert 20 Watt, ein Stresstest aus Furmark und Prime95 gibt sich mit 27 Watt zufrieden. Der Akku war bei den Messungen voll geladen. Das 40 Watt Netzteil ist für den Strombedarf passend dimensioniert.
Aus / Standby | 0.2 / 0.4 Watt |
Idle | 6.6 / 8.8 / 10.4 Watt |
Last |
20.6 / 27.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Bei den Akkulaufzeiten erfüllt das S205 die Erwartungen an ein mobiles Subnotebook. Beim WLAN-Surfen @100 cd/m² Helligkeit erreicht der 11.6-Zoller genau 3:30 Stunden (220 Minuten). Das Gegenteil tritt während konstanter CPU-Last ein, hier mit dem BatteryEater Classic (Energiemodus Höchstleistung). Dieser Test entleert den Akku in kürzester Zeit, was aber immer noch 2:21 Stunden sind. Die Ladung des Akkus bei eingeschaltetem PC liegt bei 3:27 Stunden, was eine unverhältnismäßig lange Ladezeit ist. Typisch wären 2:00 Stunden.
Lenovo stellt mit dem IdeaPad S205 (M632HGE) ein günstiges Consumer-Subnotebook auf die Beine (FreeDOS-Version: ab 260 Euro), das in Sachen Laufzeit und Verarbeitung punkten kann. Wer auf der Suche nach einem kleinen Subnotebook Intel Atom vermeiden (geringere HD-Leistung), aber nicht den höheren Preis für Intel Core Low Voltage (i3-380UM, i3-2357M) bezahlen möchte, für den ist das S205 eine echte Alternative.
Die Vorteile des 11.6-Zollers IdeaPad S205 gehen aber über den Preis hinaus. Das schlanke Chassis in Form eines Buches besteht zwar nur aus Kunststoff, ist aber wie auch sein Deckel schön Verwindungssteif. Von den Eingabegeräten können sich viele Subnotebooks (auch teure) eine Scheibe abschneiden. Das Schreib-Feedback ist angenehm und die beweglichen Tasten des Touchpads erlauben ein zügiges und leises Klicken.
Der zu jeder Zeit geringe Energiebedarf von 6 bis höchstens 27 Watt ist die Spezialität von AMD Fusion mit der Zacate APU E-350. Die Leistung für Anwendungen bleibt jedoch deutlich hinter Dual Core Pentium oder kleinen Intel Core CPUs zurück. Vor einer stotternden Arbeitsgeschwindigkeit muss sich der Windows-Nutzer aber nicht fürchten, zeitgleiches Ausführen von Programm agiert schneller als mit einem Intel Atom Dual Core. Der PCMark Vantage Score (2.259) belegt die schwache Systemleistung, die aber oberhalb eines Atom N550 Systems mit Nvidia Ion liegt (z. B. Asus Eee PC 1015PN: 1.823 Punkte).
Ob langsame Ladezeiten und lahme Kopiervorgänge durch die AMD Radeon HD 6310 Grafik wettgemacht werden, das liegt an den verwendeten Programmen. Sofern diese wie ein Windows Media Player die Rechenleistung der Grafikkarte nutzen, kann durchaus von einer guten Performance gesprochen werden. Kodierte 1080p Videos (H264) laufen auch dann noch flüssig, wenn die CPU zu 100% ausgelastet ist (auch Akkubetrieb).
Der geringe Energiehunger sorgt in der Praxis für Akkulaufzeiten von 3:30 Stunden (Surfen per WLAN, teilw. Video). Das ist zwar nicht so viel, wie Atom Dual Core Netbooks bieten, jedoch bekommt der Nutzer dafür einen HDMI-Ausgang.
Einher mit der geringen Energieaufnahme geht ein im normalen Betrieb leiser Lüfter (31.5-35 dB(A)). Unter hoher Last kann sich das schmale Gehäuse bis auf 41 Grad erhitzen, was noch akzeptabel ist. Das kontrastschwache Display-Panel mit der geringen Helligkeit ist das traurigste Kapitel des S205. Reflexionen und ein dunkler Desktop machen den fleißigen Outdoor-Einsatz zunichte.
Die FreeDOS-Version mit 250 GB Festplatte und 1.024 MB RAM ist bereits ab 260 Euro zu haben (M632GGE). Wer auf jeden Fall Intel Core haben will, der muss deutlicher tiefer in die Tasche greifen. Für ein Lenovo ThinkPad X121e (Core i3-2357M 1.30GHz) sind schon in der FreeDOS-Version mindestens 450 Euro fällig.