Test HP EliteBook 2560p LG666EA Subnotebook
Die EliteBooks des Herstellers HP sind die breit aufgestellte Luxus-Klasse der Business-Riege. Preislich mehrheitlich ab 1.000 Euro und mit einer hochwertigen Aluminium-Verarbeitung versehen gibt es für jeden den richtigen Formfaktor. Der 15.6-Zoller 8560p zeigte sich in unserem Test als schwergewichtiger Kraftprotz (3.2 kg). Der handlichere 14-Zoller 8460p plagte sich mit Throttling, war aber kühl und sehr gut verarbeitet (2.44 kg). Nicht zu vergessen der 2760p Tablet PC (Convertible), den wir noch nicht im Test hatten.
Das kleinste Modell der elitären Riege ist ein 12.5-Zoller namens 2560p. Wir haben uns die günstigste und mit 1.96 kg leichteste Konfiguration LG666ET/LG666EA geschnappt. Der Marktpreis liegt teilweise schon knapp unter 1.000 Euro. In diesem Paket gibt es kein integriertes UMTS-Modul und nur den Mittelklasse-Prozessor Core i5-2410M (2x 2.60GHz). Bekommen Mobility-Fans die besten Mobil-Eigenschaften für den vglw. hohen Preis? Erfahren Sie, ob das 2560p der ideale Einstieg in die prestigeträchtige Business-Serie ist.
Während die Consumer scheinbar nach immer dünneren Subnotebooks hecheln (Siehe Intel Ultrabooks), legt HP noch einige hundert Gramm und einige Materialschichten drauf. Das Gewicht von 1.96 Kilogramm liegt schwer in der Hand und die wuchtige Höhe von 3.5 Zentimetern (Rückseite) misst 0.6 Zentimeter mehr als etwa ein flaches IdeaPad S205 bzw. 1.4 cm mehr als ein Lenovo Edge E125. Der Vorgänger 2540p war mit 1.833 Gramm zwar auch kein Leichtgewicht, aber immerhin 130 Gramm leichter.
Gewicht und Wuchtigkeit stehen aber für hohe Stabilität und Massivität, die ihresgleichen suchen. Der Hersteller hat sich zu Gunsten hochwertiger, schwerer Materialien entschieden. Das Gesamtkonzept würden wir Business-Ruggedized nennen.
Die Base Unit können wir auch mit Kraft kein Stück verbiegen. Handballen und Bodenplatte wehren sich gegen Eindellungsversuche. Das Chassis wirkt daher kompakt und fest. Dennoch ist es HP gelungen, eine stabile Bodenplatte zu erstellen, die komplett und ohne Schrauben abnehmbar ist. Die große Öffnung lässt die Stabilität aber nicht leiden, da es Innen zahlreiche Verstrebungen gibt, die Verwindungen verhindern.
Den kantigen Deckel können wir an den Ecken anfassend kaum verzerren. Die silberne Fläche besteht aus lackiertem Aluminium (Haptik: kühl). Fingerabdrücke bleiben unsichtbar, es könnten aber Kratzer entstehen. Punktuelles Eindellen ist fast unmöglich. Hoher Druck mit dem Finger auf die Mitte des Deckels lässt diesen lediglich ein bis zwei Millimeter nachgeben. Flächiger Druck verpufft wirkungslos.
Die gewählten Materialien (unlackierter Kunststoff, gebürstetes, teilw. lackiertes Aluminium) berühren sich kühl und sind mehrheitlich kratzfest. Bei den Scharnieren setzt HP auf echtes Metall. Die Gelenke sitzen massiv an der Base Unit. Zerren und Drücken bewegt selbige nicht. Sie halten den Deckel straff und es kommt nicht zum Nachwippen. Aufgrund des hohen Gewichts des Chassis können wir das Display mit einer Hand nach oben ziehen.
Der Deckel-Verschluss, inzwischen bei allen Consumer-Laptops und den meisten Business-Geräten ausgestorben, lässt zwei wuchtige Metallhaken aus dem oberen TFT-Rahmen herausragen. Ein versehentliches Abbrechen der Haken ist fast unmöglich. Der an der Frontseite aus der Base Unit herausragende silberne Druckknopf gibt die Arretierung frei. Einhändig bedienbar, das ist auch das Motto des fest sitzenden Akkus. Mit nur einem Schieber wird selbiger gelöst.
Der 12.5-Zoller hat fast alles dabei, was ein Arbeitsnotebook haben sollte. Hierzu gehören DisplayPort, ExpressCard34, SmartCard-Reader und eSATA. DisplayPort wird statt HDMI eingesetzt. Ein Port für eine Docking-Station ist in der Business-Riege ein Must-Have. USB 3.0, wie es inzwischen bei allen höherwertigen Laptops Standard ist, ist unverständlicherweise nicht an Bord.
Verzichtet wird auf den Modem-Anschluss (RJ11), den verschraubten VGA-Anschluss und FireWire (i-Link). Sofern Schnittstellen fehlen, können diese über den ExpressCard34-Kartenschacht nachgerüstet werden, z. B. ein USB-3.0-Controller. Die Platzierung von zwei USB- und dem VGA-Port auf der Rückseite gefällt uns. Das sperrige VGA-Kabel und zwei USB-Kabel verschwinden damit aus dem Sichtbereich.
Kommunikation
Neben WLAN-Draft-N (Intel Centrino Advanced-N 6205 AGN) steckt nur noch das veraltete Bluetooth 2.1 im 2560p. Für mobiles Web per HSDPA müsste die Variante LG669EA erworben werden. Bei unserem Modell ist als Vorbereitung ein Mini PCIe Slot intern frei (inkl. Antennen) und ein SimCard-Slot befindet sich unter dem Akku.
Sicherheit
HP spendiert eine Reihe von Sicherheits-Tools und Geräten. Der Fingerabdruck-Leser, der Smart Card Reader und die spritzwassergeschützte Tastatur (Ablauf in Bodenplatte) sind bei EliteBooks Standard. Die HP ProtectTools (Gesamtpaket) bilden die Software-Seite. HP Disk Sanitizer, Laufwerkverschlüsselung, Credential Manager (Passwörter) und File Sanitizer (rückstandsfreies Löschen) sind weitere Stichwörter.
Das 2560p ist Central Management-kompatibel, d. h. es kann aus der Ferne (Internet, Netzwerk) eindeutig identifiziert und gewartet werden. Hierfür der TPM Embedded Security Chip 1.2. Im BIOS stehen zahlreiche Optionen zur Verfügung, z. B. Passwort-Einrichtung (Enhanced Pre-Boot Security), DriveLock (sichert die Festplatte mit einem Kennwort), Intel Anti Theft (macht gestohlenen Laptop unbrauchbar) und DiskSanitizer (Rückstandsfreies Löschen von Daten).
Zubehör
Recovery Datenträger liegen sogar zwei bei (je 32 und 64 Bit Windows 7 Professional). Leider hat HP die 32 Bit Varianten ab Werk vorinstalliert (HP Produktseite nennt nur 32Bit). Vor ungewollter Software (z. B. Norton) kann sich der Nutzer schützen, indem beim Erststart gewisse Programme abgewählt werden.
HP Quick-Web (Mittlere der 3er Tasten) ist eine Instant-On-Software (IOS) zum schnellen Web oder E-Mail Zugriff außerhalb von Windows. Hierbei geht es nicht nur um das Ersparen des Hochfahrens, sondern auch um bspw. unsichere Netzwerkumgebungen. Wer dann seine Web basierte Präsentation aus dem IOS starten kann, der ist auf der sicheren Seite. Für Screenshots siehe Bildgeschichte, rechte Spalte.
HP bietet für den 12.5-Zoller 2560p eine spezielle Dockinglösung an. Die LE877AA (ab 180 Euro) ist nicht mit anderen HP Businessnotebooks kompatibel, jedoch mit dem Vorgänger 2540p. Während die 14- und 15-Zoller ihren Docking Port auf der Bodenplatte haben, wird der Dock-Connector hier von rechts am 12.5-Zoller verankert. Die Station besitzt 4x USB 2.0, DisplayPort, eSATA, Ethernet, Audio 2x und VGA.
Eine Option des Vorgängers 2540p fällt weg, das ist der 9-Zellen-Akku Slice mit "Ultra-erweiterter Lebensdauer" (XX6XB/P/W, Li-Ion, 8.850mAh).
Garantie
HP bietet für den 2560p eine begrenzte Garantie von 3 Jahren. Für den Akku bietet HP lediglich eine Garantie von einem Jahr.
Tastatur
Die Tasten mit dem knackigen Druckpunkt und dem mittleren Hub sorgen für ein angenehmes Tipp-Feeling. Die Richtungstasten ragen nicht mehr aus dem Tasten-Rechteck heraus (2540p), sondern Oben/Unten wurde entsprechend verkleinert. Neu ist die konische Wölbung der Tasten-Oberfläche. Diese sorgt für eine hohe Treffsicherheit der Finger, da seitliches Abrutschen vermindert wird. Das Tastenbett liegt fest auf und bietet dem Schreiber einen festen und harten Anschlag. Die Tasten sind angenehm rutschfest.
Touchpad & Pointstick
Je nach Vorliebe können wir entweder das konventionelle Touchpad oder den Pointstick (Synaptics TouchStyk V2.0) benutzen. Alle Maus- und Pointstick-Tasten bestehen aus Hartgummi und sind haptisch griffig. Die Tasten besitzen einen ausgeprägten Hub und einen langen, leichten Druckpunkt. Die Geräuschlosigkeit und der lange Druckpunkt überzeugen durch eine flinke Bedienbarkeit.
Das Synaptics-Touch-Pad V7.4 ist mit 7.6 Zentimetern Durchmesser nicht besonders groß, aber immerhin bis in die Randbereiche sensibel. Das Pad besitzt einen vertikalen und einen horizontalen Bildlaufbereich, wobei nur der vertikale Bildbereich optisch gekennzeichnet wurde.
Die 12.5-Zoll (31.75 cm) WXGA-Anzeige des Elitebook 2560p löst mit 1.366 × 768 Bildpunkten auf (16:9). Das Panel wurde entspiegelt. Ein übersichtliches Arbeiten gestaltet sich wegen der geringen Bildhöhe zum Teil schwierig. Speziell große Excel Dokumente, Website-Backends oder Unternehmens-Software mit fixen Abmessungen stoßen mit nur 768 Pixeln Höhe schnell an ihre Grenzen. Der Vorgänger 2540p hatte immerhin 800 Pixel Höhe (1.280 x 800, 16:10). Ob das ein Kritikpunkt ist, liegt allerdings im Ermessen des Anwenders. Konstatiert werden kann, dass Consumer-Laptops und Profi-Business-Geräte (früher 4:3) heute dieselben Auflösungen haben.
Das Anti-Glare verhindert Reflexionen, aber der Schwarzwert von 1.07 mit dem Kontrast von 145:1 ist sehr gering. Dies war auch beim Vorgänger 2540p so. Für den Profi-Bildbearbeitungs-Einsatz taugt das WXGA-Panel nicht, denn der sRGB-Farbraum wird deutlich verfehlt. Wie ein gutes Panel in dieser Hinsicht aussehen muss, dass zeigt das Vaio Z13 (Bild 3), welches sogar Adobe RGB knapp abdeckt. Dass ein zumindest passabler Farbraum kein Voodoo-Zauber ist, das zeigen die Bilder vier und fünf.
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Ausleuchtung: 84 %
Helligkeit Akku: 128 cd/m²
Kontrast: 145:1 (Schwarzwert: 1.07 cd/m²)40.45% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
58.4% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
39.1% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Die Luminanz des 12.5-Zollers liegt mit durchschnittlich 151 cd/m² auf überraschend geringem Niveau. Solch eine schlechte Helligkeit haben wir schon seit Jahren nicht mehr bei Notebooks gemessen. Der Vorgänger 2540p hatte immerhin 195 cd/m². Dieses Licht genügt selbstredend im Büro, fern einer direkten Sonnenbestrahlung. Unter Sonnenlicht sieht es aber düster aus. Da unsere Fotos bei leichter Bewölkung entstanden, ist das Bild noch recht gut erkennbar.
Für einen perfekten Outdoor-Begleiter hätten die Werte bei 240 bis 300 cd/m² liegen müssen. Verschlimmernd kommt hinzu: Im Akkubetrieb dimmt die Luminanz noch weiter herunter: 128 cd/m² (Messung Mitte). Der Umgebungslichtsensor war für die Messungen und die Außen-Bilder inaktiv. Zum Überprüfen der Luminanz-Messung haben wir den Sensor im BIOS deaktiviert. Das Resultat blieb dasselbe.
Der Sensor sitzt neben der Webcam. Je nach Helligkeit im Raum regelt die Sensorik die Leuchtstärke. Das ist gut, um ein wenig Energie zu sparen. Die geringe Differenz zwischen der typischen Indoor Leuchtstärke 100 cd/m² und dem Maximum von 151 cd/m² macht den Sensor allerdings fast überflüssig.
Stabile Blickwinkel stehen für hochwertige Laptop-Panels. In dieser Disziplin schlägt sich der 2560p so schlecht wie der Vorgänger und wie die meisten Subnotebooks. Der 12.5-Zoller hat dieselbe geringe Blickwinkelstabilität, wie geschätzte 80 Prozent unserer Testnotebooks: Vertikal sehr gering, horizontal nur ausreichend.
Wer seitlich oder von Oben in die Anzeige schaut, der erkennt invertierte Farben und ein verdunkeltes Bild (ab 10 Grad Abweichung). Horizontal gibt es nur bis 45 Grad klare Farben. Danach invertieren selbige deutlich. Von der Elite-Klasse hatten wir uns etwas mehr versprochen. Es ist aber Tatsache, dass gerade mal Ausnahmen wie das Vaio Z13 bei den Subnotebooks stabile Blickwinkel haben.
Die Maximalbestückung des 12.5-Zollers EliteBook 2540p ist ein Core i7-2620M (2.7 GHz). Wir hatten uns aber für die günstigere i5 2410M (2.3 GHz) Version entschieden. Die Sandy Bridge CPU hat einen Turbo-Takt von bis zu 2.9 GHz. Im Rahmen des Turbo 2.0 Konzeptes kann sie temperaturabhängig auch darüber hinaus gehen (Dynamic Range @ Turbo Frequency Limits).
Der Grafikchip HD Graphics 3000 im Prozessor sorgt allein für die Bildberechnung. Die RAM-Bestückung beträgt zwei Gigabyte, wobei ein 2.048 MB Modul einen von zwei RAM-Slots belegt. Im BIOS können übrigens alle Geräte (Webcam, LAN-Card, etc.), viele Features (Multi CPU on/off, Hyper Threading on/off) sowie Funktionen des Laptops (USB Charge off, when % capacity) eingestellt werden. In diesem Umfang bietet dies kaum ein anderer Hersteller.
Welche CPU-Variante sollte gewählt werden? Reicht der 2410M (2.3GHz) wie im Testgerät oder sollte es besser der Core i7-2620M (2x 2.70GHz) sein? Der Cinebench R10 Single 32bit sagt dazu eindeutig: 3.662 Punkte versus ~ 4.350 Punkte - die Differenz von 15 % ist sehr gering.
Single-Core Kalkulationen sind bei der täglichen Arbeit weniger relevant. Optimaler ist Multi-Threading mit hoher Taktung. Der verbaute 2410M schafft 8.017 Punkte im Cinebench R10 Multi. Der 2620M kam in anderen Testgeräten auf 9.450 Punkte. Hier beträgt die Differenz auch nur 15 %. Kurz: Wenn es nicht auf jede Sekunde Rechenzeit ankommt, reicht der 2410M.
Interessant: Die CPU-Benchmarks enden auf Scores, welche fast alle 2410M-Systeme hatten. Dies greift vorweg, dass der 12.5-Zoller nicht unter CPU-Drosselung unter Last leidet.
Der PCMark Vantage ermittelt 5.778 Punkte (32 Bit). Für ein 2410M-System mit HD 3000 Grafik ist das ein leicht unterdurchschnittlicher Wert, was aber durch die 32 Bit Ausführung erklärt wird. Die anderen Testgeräte der Datenbank wurden mit einem PCMark Vantage 64 Bit ausgewertet. Der Blick auf andere Laptops mit der Alternativ-CPU i7 2620M, zeigt, dass sich eine Aufwertung möglicherweise lohnt: 7.845 Punkte (Lenovo Thinkpad T420 4236-NGG, 7200 RPM HDD).
Der neue PCMark 7 endet auf 1.594 Punkte, was ein recht schwacher Score für ein 2410M-System ist. Selbst ein Fujitsu Lifebook LH531 (5400 RPM HDD) schaffte 1.855 Punkte. Ursache kann abermals das 32 Bit Windows sein. Was mit dem SSD-Aufrüsten möglich wird, das sagt ein Toshiba Satellite R830-11C mit ansonsten gleicher Hardware: 2.936 Punkte (Toshiba THNSNC128GMLJ, 128GB SSD). Ein Vaio SA2Z9E/B mit SSD und 2620M macht vor welcher PCMark 7 Score mit einem 2560p LG669EA zu holen sein könnte: 3.448 Punkte. Ganz so viel wird es aber nicht sein, denn das Vaio SA2 hat eine dedizierte Grafik.
PCMark Vantage Result | 5778 Punkte | |
PCMark 7 Score | 1594 Punkte | |
Hilfe |
3DMark 06 Standard Score | 3069 Punkte | |
Hilfe |
Vom Festspeicher sind auf Grund seiner rotierenden Eigenschaften keine Performance-Sprünge zu erwarten. Der HDD Sub-Score des PCMark Vantage liegt aber immerhin bei 4.190 Punkten. Grund sind die 7.200 U/min. SSDs, die sich langsam bei den Laptops etablieren, sind deutlich schneller (20 bis 25 Tsd. Punkte). Die Festplatte (320 GB) aus dem Hause Toshiba liest mit 89 MByte/s im Sequential Read (HD-Tune), ein deutliches Indiz für die höhere Rotationsgeschwindigkeit.
Die integrierte Intel HD Graphics 3000 eignet sich nicht für anspruchsvolle Spiele. Risen ist spielbar, jedoch nur in 800x600 Pixeln. Call of Duty Black Ops ruckelt stellenweise und macht in niedrigsten Details wenig Spaß. Wer auf einem Subnotebook spielen möchte, der sei an den Vaio SA2Z9E/B mit Radeon HD 6630M verwiesen.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Risen (2009) | 38 | 16 | ||
Call of Duty: Black Ops (2010) | 26 | 18 |
Geräuschemissionen
Stressfreie Aufgaben finden in der niedrigsten Drehzahl des Lüfters statt, das sind zirka 34 dB(A). Wie bei HP üblich, kann im BIOS die Einstellung "Fan always on while AC" deaktiviert werden. Erst dann schaltet sich der Lüfter temporär im Leerlauf ab: 30.5 dB(A), übrig bleibt das Rauschen der HDD. Ein Dröhnen der 7200 RPM, wie wir es 2010 in einigen ProBooks und EliteBooks feststellten, tritt nicht auf. Die Schreib- und Leseaktivität der Festplatte ist kaum hörbar, nur mit aufgelegtem Ohr können wir ein leises Klackern vernehmen: 31.4 dB(A).
Im stressigen Leben des Power-Users dreht das Kühlsystem auf bis zu 45 dB(A) auf. Das ist nicht mehr zu überhören. Diese Lautstärke erreichten wir nicht mit moderater Belastung (3DMark2006, 39 dB(A)), sondern nur mit dem Stresstest aus Furmark (Grafik-Last) und Prime95. Letzterer lässt den Core i5 2410M auf allen Threads mit 100 Prozent rechnen. Immerhin lärmt das Kühlsystem gleichmäßig, also ohne Schwankungen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.5 / 33.8 / 33.8 dB(A) |
HDD |
| 31.4 dB(A) |
DVD |
| 37.5 / dB(A) |
Last |
| 39.7 / 45.4 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
35 Watt TDP des Prozessors und dennoch kein Heizlüfter. HP zeigt, wie das perfekte Wärme-Abbild eines Notebooks aussehen muss. Die Temperaturen auf den Gehäuseoberseiten bleiben jederzeit gering, selbst unter Last. Die Temperatur im Stresstest unterscheidet sich nur unwesentlich von der im Idle. Bemerkenswert ist die äußerst gleichmäßige Verteilung im Leerlauf.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 30.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.9 °C (von 21.4 bis 59 °C für die Klasse Subnotebook).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 36.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 29.3 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-1 °C).
Kein CPU-Throttling
Die Takt-Drosselung bei hohen Temperaturen ist ein Merkmal der Turbo-Boost Prozessoren von Intel. In den vergangenen Monaten hatten wir Laptops verschiedener Hersteller im Test, die unter Last (teilw. bei Grafik-Last) den CPU-Takt deutlich unter den Standard-Takt senkten. Ein EliteBook 8460p ging sogar auf 800 MHz herunter. Für den Nutzer ist das ärgerlich: Der Prozessor ist zwar nicht defekt, aber es geht Rechenleistung mehr oder minder stark verloren.
Für unser EliteBook 2560p können wir eine erfreuliche Nachricht aussprechen: Es gibt kein Throttling. Der Standard-Takt von 2.3 GHz wird im Multi-Core Stresstest konstant gehalten. Single-Core Last wird bei 2.6 GHz gerechnet. Die Energieaufnahme des Subnotebooks bleibt im Stresstest konstant bei 48 Watt, ein weiteres Indiz für No-Throttle. Wer am Leistungs-Zenit arbeiten möchte, der findet im 2560p einen möglichen Kandidaten. Ob die Aussagen auch für die i7 2620M Version gelten, das können wir nicht bescheinigen.
Lautsprecher
Die integrierten Stereo-Lautsprecher befinden sich im Inneren des Subnotebooks. Ihre Öffnung nach außen ist die Bodenplatte unter der Handauflage. Obwohl sie direkt die Tischplatte beschallen, ist ihr Klang laut und unverzerrt. Hier reflektiert die Tischplatte die Schallwellen. Auf Grund der winzigen Membranen, fehlen die Tiefen komplett, der Klang betont die Mitten. Es gibt keine Virtual Surround Option in den Eigenschaften der Lautsprecher (IDT 92HD81B1X Soundkarte, 2540p: Intel Audio).
Das kleine Notebook hat eine niedrige Energieaufnahme, die aber leicht über der des Vorgängers EliteBook 2540p (Core i7-640LM) liegt. Der (niedrigste) Idle-Strombedarf liegt bei 9 Watt (2540p: 7.6 W). Der maximale Idle-Verbrauch liegt bei 12.9 Watt (2540p: 12.4 W). Hier ist alles aktiviert, was Strom verbraucht (Funk, höchste Luminanz des TFTs, Modus Höchstleistung).
Wenn der i5 2410M ausgelastet rechnet und die integrierte Intel HD 3000 mit Furmark beschäftigt ist, dann zeigt das Multimeter 48.2 Watt an (2540p: 46.1 W). Da wundert es nicht, wenn die Laufzeit unter Last auf 1:32 Stunden zurückgeht (keine Stresstest-Last, BatteryEater Classic). Das kleine 65 Watt Netzteil ist passend ausgelegt und wird bei hohem Strombedarf höchstens 48 Grad warm.
Aus / Standby | 0.2 / 0.3 Watt |
Idle | 9 / 10.9 / 12.9 Watt |
Last |
32.7 / 48.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Der 12.5-Zoller ist mit einem 55 Wattstunden Akku ausgestattet (4.910 mAh). Das 2540p hatte 62 Wh. Verschlechtert sich die Laufzeit? Im Gegenteil, denn sie steigt deutlich an. Beim Surfen im Web hält der 2560p 6:39 Stunden durch (399 Minuten, 2540p: 275). Ein Film vom integrierten DVD-Laufwerk läuft 4:40 Stunden (280 Minuten, 2540p: 241). Die Helligkeit hatten wir in beiden Tests auf 100 cd/m² gesetzt. Die Funkmodule (Bluetooth, WLAN) waren im DVD-Test inaktiv.
Sparsame Nutzer können mit maximalem Energiesparen 10 Stunden (2540p: 7:50) absolvieren. Das ist die Laufzeit mit dem BatteryEater Reader-Test. Die Helligkeit des Panels war auf die geringste Stufe gesetzt, die Funkmodule deaktiviert und der Prozessor stand im Idle. Ein solches Szenario ist allerdings eher unrealistisch.
Das HP EliteBook 2560p (Version LG666EA) kann die sehr gute Bewertung des Vorgängers 2540p nicht wiederholen. Es ist vor allem ein wesentlicher Punkt, der den Unterschied ausmacht: Die geringe TFT-Helligkeit, speziell im Akkubetrieb, lässt den geneigten Käufer mürrisch werden. Was kann ein Nutzer im Tageslicht mit 128 cd/m² (Akkubetrieb; Sensor off) anfangen? Selbst das schön entspiegelte Panel kann mit dieser Vorgabe nur einen düsteren Desktop anzeigen. Im Netzbetrieb wird das Problem mit 151 cd/m² im Durchschnitt auch nicht beseitigt.
Unverständlich ist dies vor allem, als etwa die Konkurrenz von Lenovo in Form des Thinkpad X220 mit einem attraktiven IPS-Display genau in dem Bereich maximal punktet.
Die schwache Display-Bewertung genügt jedoch nicht, um die Gesamtwertung deutlich zu kippen. Zu gut, ja geradezu exzellent, sind die Verarbeitung, die Stabilität, die Eingabegeräte inklusive Trackpoint und die zu jeder Zeit geringe Temperatur.
Sehr gut hat uns die Auswertung der Turbo Boost Throttling Problematik gefallen. Selbiges tritt zu keiner Zeit auf. Das ist nach dem Test des EliteBook 8460p mit massivem Throttling ein gutes Zeichen für den Hersteller. Hinzu kommen jede Menge Anschlüsse inklusive einem Docking-Port und einem SmartCard-Leser (Chipkartenleser), welche dem Nutzer viele Wege öffnen. Die Akkulaufzeiten sind mit bis zu 6:39 Stunden für ein Subnotebook ohne Low Voltage Prozessor (hier 35 Watt) beachtlich.
Mit der Anwendungsleistung aus Core i5 2410M (2.3 GHz) und 7200 RPM Festplatte ist der Nutzer für die meisten Geschäfts- und Privatanwendungen (außer Spiele) gerüstet. Die langsame 1.8-Zoll Festplatte des Vorgängers ist einer handelsüblichen 2.5-Zoll HDD gewichen. Der Aufpreis für die Core i7-2620M Version (2.70GHz, ebenfalls Dual Core) lohnt nur, wenn es auf jede Sekunden Rechenzeit ankommt oder spezielle CPU-Features (Virtualisation). Richtig attraktiv, weil mit deutlich besserer Anwendungsgeschwindigkeit, ist aber erst die SSD-Version LG669EA (128 GB). Es ist uns zwar nicht bekannt, welchen SSD–Typ HP verwendet, jedoch zeigte die Erfahrung in allen bisherigen SSD-Geräten, dass die erlebte Ausführungsgeschwindigkeit eklatant in die Höhe schnellte.
Sofern das für draußen zu dunkle TFT kein K.O. Kriterium ist, so bleibt das 2560p der (fast) ideale Begleiter für die anspruchsvolle Geschäftskundschaft. Preislich ist ein 2560p kein Tabu mehr für den Consumer. Während der 12-Zoller 2540p von 2010 in der einfachsten Version noch 1.370 Euro kostete, verlangen die Händler jetzt die besagten 1.000 Euro. Die Premium SSD-Version kostete 2010 noch 2.048 Euro. Dieser Preis ist jetzt auf zirka 1.500 Euro gefallen.