Test Lenovo ThinkPad X1 Subnotebook
Mit dem ThinkPad X1 bringt Lenovo das bisher dünnste Notebook des eigenen Business-LineUps auf den Markt, das die Eigenschaften Leistung und Mobilität sowie die gewohnt schlichte Eleganz vereinen soll. Mit 13,3-Zoll-Bildschirm (1366 x 768 Pixel) und einem Gesamtgewicht von 1,75 Kilogramm positioniert sich dieses Gerät in der Geräteklasse der Subnotebooks. Ähnlich der neuen ThinkPad Edge E-Serie (Test Lenovo ThinkPad Edge E420s) geht Lenovo einen neuen Weg und setzt vor den Bildschirm eine hochglänzende Scheibe, die in diesem Fall aus widerstandsfähigem Gorilla Glass gefertigt wurde. Im Vergleich zu den reinen Business-Geräten des chinesischen Herstellers wendet sich das X1 damit von der gewohnten Linie ab.
Im Inneren findet sich aktuelle Hardware, die sich vor den größeren Alternativen nicht verstecken muss. Die momentan verfügbaren Varianten sind unter anderem mit Intel Core i5-2520M Dual-Core CPU (2,5 – 3,2 GHz, 35 Watt TDP, vPro), integrierter Prozessorgrafik, USB 3.0, Mini-DisplayPort, HDMI und einem UMTS-Modul ausgestattet. Unterschiede ergeben sich bei dem Speichermedium (HDD oder SSD) sowie der RAM-Ausstattung mit vier beziehungsweise acht GByte auf einer Bank.
Wir testen das Lenovo ThinkPad X1 in der Modellausführung NWK2PGE und damit das „Einsteiger“-Modell, wenn man es so bezeichnen möchte. Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 1599 Euro bewegt sich das Subnotebook im gehobenen Bereich.
Lesen sie auch unseren ausführlichen Test des Topmodells mit Core i7 und SSD.
Ein Wiedererkennungsmerkmal des neuen ThinkPad X1 ist ohne Frage das durchweg schlanke Gehäuse. Die Breite und Tiefe von 337 x 231 Milimeter sind für ein Subnotebook mit 13,3-Zoll-Display nicht ungewöhnlich, aber die Höhe von maximal 2,13 Zentimetern kann sich im Vergleich zu den größeren ThinkPads sehen lassen. Im Blick auf vergleichbare Geräte für Endkunden zeigt sich jedoch, dass beispielsweise das aktuelle MacBook Air 13 Late 2010 (17mm) sowie das Samsung 900X3A (16,3mm) flacher auftreten. In puncto Verarbeitung und Haptik kann das Subnotebook von Lenovo überzeugen, wobei das ThinkPad T420 in Puncto Wertigkeit einen Schritt weiter vorne liegt. Die matt-schwarzen Oberflächen mit Soft-Touch Finish finden sich wieder und sind nahezu resistent gegenüber Kratzern und Fingerabdrücken. Nachteil: Diese ziehen Staub magisch an.
Ein Grund für die gute Stabilität der Basiseinheit ist die verwendete Magnesium-Aluminium-Legierung, mit der die meisten Geräte aus Kunststoff nicht mithalten können. Die Handballenauflage als auch das gesamte Tastaturfeld geben bei starkem Druck nur minimal nach, wobei diese Belastung nicht dem alltäglichen Gebrauch entspricht. Der Displaydeckel wirkt solide Verarbeitet, aber trotz vorgesetzter Glasscheibe lässt er sich leicht verwinden. Ein Vorteil, wenn es auch als Mangel durchgehen könnte, sind die zwei aufeinandergesetzten Hälften des Deckels, die bei einer solchen Bewegung ein gegensätzliches Spiel zulassen und somit einem Riss des Panels oder der Scheibe vorbeugen. Die Scharniere wurden der Gehäusefarbe angepasst und bieten einen straffen Halt. Der Bildschirm wird gut in der gewünschten Position gehalten und auch der maximale Öffnungswinkel von glatten 180 Grad ist mehr als ausreichend.
Die Unterseite des X1 bleibt der schlichten Linie treu und bietet keine Wartungsabdeckung. Neben Aufklebern finden sich zahlreiche Lüftungsschlitze, über die frische Luft angesaugt wird. Die integrierten Komponenten sind mittels Abdeckung an der rechten Geräteseite (Festplatte) oder nach der Demonatage des Keyboards relativ schnell zu erreichen. Der Akku lässt sich nicht austauschen und ist unter der Handballenauflage fest integriert.
Bei der keilförmigen Form des Chassis bleibt für die Positionierung der Schnittstellen nicht viel Luft und Lenovo nutzt vorwiegend die Rückseite, wodurch störender Kabelsalat kein Thema ist. Neben der RJ-45-Netzwerkbuchse, dem Stromanschluss und dem Kensington Lock Slot findet sich dort eine Auswahl an aktuellen Ports: USB 3.0, HDMI mit 1.4a-Unterstützung, eine eSATA/USB 2.0-Kombination sowie ein Mini-DisplayPort. Damit lassen sich ohne einen zusätzlich Hub zwei externe Bildschirme mit einer hohen Auflösung ansteuern (max 2 Bildschirme gleichzeitig). Bei der Datenübertragung bleiben im Bezug Geschwindigkeit auch keine Wünsche offen.
An der linken Seite findet sich eine kleine Abdeckung, unter der sich ein weiterer USB-2.0-Port sowie ein kombinierter Audio-Anschluss finden. Ähnlich dem gegenüber positionierten Kartenleser muss das Gerät bei Benutzung dieser Schnittstellen angehoben werden, da diese relativ weit unten angebracht sind. Der Hardwareschalter ist keine Schnittstelle, aber eine einfache Möglichkeit die Mobiltechnologien zu steuern. Die meisten Notebooks bieten für diese Thematik ein Fn-Shortcut auf der Tastatur. Rückblickend bietet das ThinkPad X1 trotz schlankem Gehäuse einen großen Schnittstellenumfang mit angenehmer Positionierung. Für ein richtiges Business-Gerät fehlt uns aber ein Dockingport.
Kommunikation
Eine Vollausstattung wird im Bereich der Kommunikationsmöglichkeiten geboten. Neben Gigabit-Ethernet werden auch WLAN nach 802.11b/g/n sowie Bluetooth 3.0 +HS über einen Controller von Intel unterstützt. Damit wird durchweg der aktuelle Stand der Technik integriert und das integrierte 3G-UMTS Modul von Ericsson rundet das Paket ab. Wie bei vielen anderen Notebooks von Lenovo handelt es sich bei dieser Lösung um eine genormte PCI Express Mini Card und der Austausch gegen ein kleines Solid State Drive sollten auch bei diesem Gerät möglich sein. Ein mögliches Produkt ist Intels SSD Serie 310 mit 40 oder 80 GByte Kapazität.
Sicherheit
Für den Einsatz im Unternehmen spielen die Sicherheitsfeatures eine wichtige Rolle. Der häufig auch bei Consumer-Geräten zu findende Fingerprint-Sensor unter der Tastatur ist dabei nur ein nettes Gimmick. Neben einem Kensington Lock Slot an der Rückseite ist ein TPM Security-Chip als weitergehendes Merkmal integriert. Ein SmartCard Lesegeräte sowie das Verschlüsselungs-Tool BitLocker, das nur in Windows 7 Ultimate von Microsoft enthalten ist, fehlen uns.
Zubehör
In dem relativ klobigen Karton befinden sich neben dem Notebook nur die üblichen Accessoires: 90 Watt Netzteil mit Netzkabel (Kabellänge: 180 + 90 Zentimeter) und diverse Dokumente. Auf Datenträger oder sonstige Beigaben verzichtet Lenovo. Optional ist die Auswahl umso größer, wobei sich ein Preisvergleich sowie ein Blick zu Drittanbietern meist rentiert. Die Softwareausstattung entspricht den meisten Consumer-Notebooks und interessante Produkte sind nicht vorinstalliert. Für den Einstieg sind Programme wie beispielsweise Microsoft Office 2010 Starter oder der Adobe Reader X aber relativ nützlich.
Garantie
Mit einer Garantielaufzeit von 36 Monaten mit Vor-Ort-Service bleibt kein Platz für negativ Kritik. Andere Hersteller von Business-Notebooks liefern die Geräte zum Teil mit nur 12 Monaten Garantie aus, zumal Erweiterungen aufpreispflichtig sind. Auch bei Lenovo lässt sich der Service aufstocken, aber drei Jahre Laufzeit sind meist ausreichend und nur spezielle Angebote für Unternehmen könnten zusätzlich interessant sein.
Tastatur
Dass die Innenseite des X1 an die neue E-Serie aus dem eigenen Haus angelehnt ist, lässt sich nicht abstreiten. Die Tastatur bildet dabei keine Ausnahme und gleicht bis auf kleine Details dem Keyboard des bereits getesteten Lenovo ThinkPad E420s. Das übersichtliche Chiclet-Layout mit angenehm groß bedruckten Tasten sowie der stabile Untergrund sind Pluspunkte. Ein sehr nützliches Feature, im Vergleich zu der kleinen Leseleuchte vieler ThinkPads, ist die integrierte LED-Hintergrundbeleuchtung, die sich in drei Stufen über eine Fn-Kombination regulieren lässt (hell, dunkel, aus). Für Notfälle mit Flüssigkeiten sind im unteren Bereich zwei Abflussöffnungen integriert, die die Hardware vor dem Ausfall schützen sollen.
Aus Platzgründen wurden die Zusatzbedienelemente, in Form der Lautstärkeregulierung und der blauen ThinkVantage-Taste, rechts neben der Tastatur angebracht. Diese Position scheint für einen schnellen Zugriff ideal. Das subjektive Tippgefühl hinterlässt durch einen klaren Druckpunkt und den mittelkurzen Hub ein gutes Bild. Vielschreiber und Nutzer des Zehnfingersystems werden sich auch schnell mit den konkav geformten Tasten und der zurückhaltenden Geräuschkulisse anfreunden.
Touchpad
Das Touchpad wurde von Lenovo überarbeitet und wird klangvoll als tastenloses UltraNav TouchPad beworben. Das rechteckige Grunddesign (75 x 58 Millimeter) ähnelt beispielsweise dem Lenovo ThinkPad T420, wobei nun das gesamte Touchpad als große linke Maustasten fungiert. Die rechte Maustasten befindet sich bei einer solchen Lösung, wie vermutet, unten rechts. Die leicht genoppte und damit raue Oberfläche bietet gute Gleiteigenschaften und ermöglicht ein präzises Navigieren. Die leicht vertiefte Position ermöglicht eine haptische Abgrenzung und das Feedback der großen Maustaste überzeugt. Im oberen Bereich des Eingabegerätes ist im Vergleich zur unteren Hälfte aber deutlich mehr Druck nötig. Für unseren Geschmack hätten die Dimensionen ein wenig großzügiger ausfallen können.
Als Alternative steht natürlich auch der rote Trackpoint samt zusätzlicher Mausersatztasten zur Verfügung. Bei der Bedienung und Funktionalität dieser bewährten Lösung gibt es keinen Anlass für Kritik.
Darf es ein wenig ThinkPad Edge sein? Eigentlich nicht! Und doch setzt Lenovo bei dem neuen ThinkPad X1 eine Glasscheibe vor das Panel, das Serien-typisch matt hätte sein müssen. Im Vergleich zum ThinkPad Edge E420s handelt es zwar um hochwertiges Gorilla Glass von Corning, aber das hochglänzende Finish ist für uns und wahrscheinlich auch für viele potentielle Käufer ein „No-Go“. Bei einer Diagonale von 33 Zentimetern beziehungsweise 13,3 Zoll löst die Anzeige mit nativen 1366 x 768 Pixel im 16:9 Format auf, und liegt damit im breiten Durchschnitt von Consumer-Subnotebooks. In der Breite hätten es für unseren Geschmack gerne auch 1440 oder 1600 Pixel sein dürfen, womit es sich deutlich besser arbeiten lässt. Diese fehlende Auswahl lässt sich über den HDMI-Ausgang sowie den gebotenen Mini-DisplayPort an einer externen Anzeige fahren, wobei die Übertragung bei 1920 x 1080 Pixel (Full HD) sowie 2560 x 1440 Pixel keine Wünschen offen lässt.
Mit der Marketing-Angabe von 350 Nits steigt die Vorfreude auf einen hell beleuchteten Bildschirm. Bei den Messungen in unserem Testlabor bestätigte sich diese Angabe ungefähr und der Maximalwert von 320 cd/m² überzeugt. Aktueller Spitzenreiter ist das Samsung 900X3A mit einer außergewöhnlichen Luminanz jenseits der 400 cd/m². Parallel zur guten Beleuchtung fällt die gleichmäßige Ausleuchtung der Fläche auf. Bei einem Ergebnis von 90 Prozent ergeben sich nur minimale Schwankungen, die nicht sichtbar sind.
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Ausleuchtung: 90 %
Helligkeit Akku: 319 cd/m²
Kontrast: 118:1 (Schwarzwert: 2.71 cd/m²)37.9% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
54.3% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
36.54% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Bei den weiteren Messwerten lässt das gute Bild leider nach und liegt im Durchschnitt eines günstigen Panels. Der Schwarzwert von 2,71 cd/m² ist deutlich zu hoch und Schwarz wirklich durchweg angegraut. Ein weiterer Nachteil ist der geringe Kontrastwert (118:1), der sich aus der maximalen Bildschirmhelligkeit und dem Schwarzwert errechnet. Subjektiv überzeugt die Farbdarstellung sowie Bildschärfe, aber wie steht es um den darstellbaren Farbraum und damit die professionelle Nutzung (Bildbearbeitung)? Der für viele Anwendungen wichtige sRGB-Farbraum wird von unserem Testgerät nicht bedient und auch der Vergleich zu weiteren Notebooks fällt eher mager aus. Für den privaten Anwender ohne größere Ambitionen wird dies allerdings kein Minuspunkt sein.
Für den Außengebraucht desqualifiziert sich das ThinkPad X1 sich durch die glänzende Bildschirmoberfläche nahezu komplett. An einem schattigem Platz gleicht die gute Luminanz, die sich in 15 Stufen regulieren lässt, entstehende Spiegelungen noch gut aus. Bei direkter Lichteinstrahlung wird das Arbeiten eingeschränkt oder ist gar nicht mehr möglich. Reine Business-Notebook mit mattem Bildschirm sind in diesem Szenario klar im Vorteil. Mit einer matten Folie könnte theoretisch Abhilfe geschaffen werden, jedoch dürfte wie bei den MacBook Pro Modellen die Glasplatte einen Strich durch die Rechnung machen.
Die Blickwinkelstabilität des Panels vom Typ LP133WH2-TLM5 entspricht, wie der Kontrast- und Schwarzwert, einem günstigen TN-Panel. Die horizontale Wiedergabe bleibt auch in flachen Winkeln stabil und Bildveränderungen konnten wir nicht feststellen. Im Vergleich dazu ist die Vertikale relativ instabil und eine geringe Veränderung genügt für ein Invertieren beziehungsweise Aufblenden des Bildes.
Im Inneren des Chassis verbirgt sich aktuelle Hardware von Intel, die zum anvisierten Anwendungsgebiet passt. Auswahlmöglichkeiten werden zwar nicht angeboten, aber der verwendete Intel Core i5-2520M Dual-Core Prozessor ist eine gute Wahl aus der oberen Mittelklasse. Mit einer Taktfrequenz von 2,5 GHz und 3 MByte L3-Cache bewegt sich das Herzstück auf Niveau der älteren CPUs Intel Core i5-580M oder Core i7-740QM, wobei sich der technische Fortschritt bemerkbar macht. Ein Beispiel, neben der Unterstützung von Hyper Threading (2 Kerne, 4 Threads), ist der integrierte Turbo Boost samt Energy Saver. Je nach Anwendung und der entstehende Beanspruchung wechselt die Taktfrequenz zwischen 800 MHz und 3,2 GHz in der Spitze. Interessant ist die Tatsache, dass der Energy Saver bei aktiviertem Hochleistungsprofil nicht genutzt wird. Sobald man das Leistungsprofil wechselt, springt die automatische Anpassung wieder an und ein Probleme mit dem SpeedStep der CPU können wir ausschließen.
Das kleine Kürzel vPro unterscheidet die getestete Plattform von einfachen Consumer-Varianten. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus Prozessor-Technologien, Hardware-Verbesserungen, Funktionen zur Verwaltung sowie erweiterten Sicherheits-Features. Eine Möglichkeit von vPro ist die Ferndiagnose, Überwachung und Wartung des Systems. Insgesamt ein nettes Extra, das wahrscheinlich nur im Unternehmen Verwendung findet. Weitere Informationen zu dieser Technologie finden sich auf der eigenen Produktseite von Intel.
Im Bereich Grafik wird auf eine eigenständige GPU verzichtet und auf den im Prozessor integrierte Intel GMA HD 3000 zurückgegriffen. Mit DirectX 10.1 und Shader 4.1 Support liegt diese GPU zwar nicht auf Höhe der Zeit, überzeugt aber im Office- sowie einfachen Multimedia-Betrieb durch eine gute Leistung.
Den Anfang in unserem Benchmarkparcours machen die CPU-Benchmarks von Maxon. Intels Core i5-2520M erreicht im Multi-Thread Rendering von CineBench R10 (64-Bit) ein gutes Ergebnis von 10627 Punkten. Vergleichbare Geräte sind beispielsweise das Lenovo ThinkPad X220, aktuell noch im Test, oder das Dell Vostro 3350 Subnotebook. Mit zwei Rechenkernen und einem Takt von 2,5 GHz bewegt sich der getestete Prozessor zwischen dem Mainstreamer Intel Core i5-2410M und dem Dual-Core Spitzenmodell Intel Core i7-2620M. Die Differenzen zu den genannten CPUs liegt bei plus 7,4 Prozent (9839 Punkte, Dell XPS 15) beziehungsweise minus 5,6 Prozent (11279 Punkte, Schenker XMG A501).
Der CPU-Benchmark des aktuelleren CineBench R11.5 (64-Bit) attestiert ein ähnliches Ergebnis aus dem oberen Mittelfeld. Mit einem Ergebnis von 2.9 Punkte holt das ThinkPad X1 sogar das besser ausgestattete Notebook von Schenker ein und liegt gleichauf. Der kleinere i5-2410M liegt mit 2.6 Punkten rund 10,3 Prozent zurück. Insgesamt eine ordentliche Leistung mit einer geringen Differenz zum aktuellen Spitzenmodell unter den Dual-Core CPUs. Wir hätten uns aber auch eine Konfiguration mit einem Intel Core i3-2310M gut vorstellen können, da auch dieser Prozessor (ohne Turbo Boost Technologie) für Office- und Multimedia-Anwendungen ausreichend wäre. Im Benchmark ergibt bei einem Ergebnis von runden 2 Punkten (Acer Aspire 3750) allerdings eine Differenz von 31 Prozent zum Intel Core i5-2520M.
3DMark 03 Standard | 7771 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 5898 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 3311 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 1688 Punkte | |
Hilfe |
Auch wenn die 3D-Leistung nicht das Steckenpferd der integrierten Intel GMA HD 3000 Grafik sind, gehören die synthetischen Spielebenchmarks von Futuremark zum Pflichtprogramm. Im 3DMark 06 sichert sich das ThinkPad X1 akzeptable 3311 Punkte und bewegt sich damit im unteren Mittelfeld unserer Datenbank. Neben vergleichbaren Konfigurationen liegt die etwas ältere AMD Mobility Radeon HD 3650 Einsteiger-GPU auf einem vergleichbaren Level. Das aktuelle Mittelklasse-Einsteiger-Modell mit DirectX 11 Support von Nvidia hört auf den Namen GeForce GT 520M und erreicht im Asus U30SD gute 4754 Punkte (Differenz: 30,4 Prozent). Für die meisten Anwendungen ist die integrierte Lösung allerdings ausreichend und Nutzer mit ausgedehnteren Ambitionen müssen nach einem anderen Gerät Ausschau halten.
Leistung System
Der aktuelle Prozessor und eine flinke Festplatte sorgen für eine gute Platzierung im oberen Mittelfeld und 7302 Punkte im PCMark Vantage. Die System-Benchmarks von Futuremark bewerten das gebotene und anscheinend gelungene Gesamtpaket. In direkter Nachbarschaft finden sich beispielsweise auch stärkere Konfigurationen, wie das Sony VAIO VPC-F21Z1E/BI 3D-Notebook oder das Acer Aspire Ethos 8950G. Im neuen PCMark 7 bestätigt sich dieses Ergebnis und das Subnotebook liegt wieder im oberen Drittel (2323 Punkte). Das neue Dell XPS 15z liegt mir 300 zusätzlichen Punkten nur einen Katzensprung entfernt.
PCMark Vantage Result | 7302 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2323 Punkte | |
Hilfe |
Als Speichermedium dient eine 2,5-Zoll-Festplatte mit 320 GByte Bruttokapazität von Hitachi. Mit einer Arbeitsgeschwindigkeit von 7200 Umdrehungen pro Minuten liegen die Übertragungsraten im gehobenen Bereich, wobei diese sich mit 94,3 MB/s im CrystalDiskMark doch sichtbar von denen moderner Solid State Drives unterscheiden. Nachteil, trotz einfacher Erreichbarkeit des Laufwerks, ist die Bauhöhe von schlanken 7 Millimetern und die damit geringe Auswahl an Alternativen. So fallen beispielsweise Intels SSD Serie 510 oder die Vertex 3 von OCZ aus dem Raster.
Geräuschemissionen
Neben einer guten Akkulaufzeit sollte ein Office-Notebook auch ruhig arbeiten. Der integrierte Lüfter erfüllt dieses Kriterium leider nicht und auch im Leerlauf ist ein passiver Betrieb nicht möglich. Mit konstant 30,6 dB(A) ist das Gerät in diesem Szenario zwar nicht sehr laut, aber uns sind Spitzen aufgefallen, in denen der Lüfter aufdreht und maximal 38,1 dB(A) im Idle-Betrieb erzeugt. Auch die Festplatte ist kein unbeschriebenes Blatt und fällt durch ein leises Klacken auf. Unter Last steigt die Geräuschkulisse an und erreicht konstante 41,7 dB(A). Ein großer Kritikpunkt ist der hochfrequente Pegel, der sehr schnell als störend wahrgenommen wird.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.6 / 30.6 / 30.6 dB(A) |
HDD |
| 31.4 dB(A) |
Last |
| 36.9 / 41.7 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperaturen
Auch die Temperaturentwicklung kann zu einer Kaufentscheidung führen. Im Leerlauf bleiben die von uns gemessenen Werte im Rahmen und maximal 29,6 Grad Celsius werden durch die angenehme Soft-Touch Oberfläche aufgefangen. Das subjektive Gefühl reicht dabei von kühl bis lauwarm, aber nicht unangenehm. Im Vergleich dazu stehen die Werte nach unserem Stresstest (Prime95 + Furmark). Grafisch sicht- und und auch spürbar erwärmt sich das Gehäuse im hinteren linken Bereich, wo das Kühlsystem untergebracht ist. Mit maximal 49,1 Grad Celsius an der Unterseite beziehungsweise 51,8 Grad Celsius an der Oberseite stehen die Temperaturen nicht im Verhältnis und sind ein weiterer klarer Minuspunkt. Neben den Oberflächen erwärmen sich auf die Tasten spürbar und erreichen über dem Lüfter hohe 42,6 Grad Celsius, wodurch die Ergonomie auf Dauer eingeschränkt ist.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 51.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.1 °C (von 21.4 bis 281 °C für die Klasse Subnotebook).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 49.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 31.7 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-3.4 °C).
Lautsprecher
Für die Wiedergabe von Tonmaterial bietet das ThinkPad zwei seitlich angebrachte Stereo-Lautsprecher an der Unterseite. Die Klangqualität ist dabei nicht sonderlich überzeugend und sehr auf die hohen Töne fixiert. Für ein volles Klangspektrum fehlt es an Tiefen und Bässen. Bei der Ausrichtung des Subnotebook können aber meist Abstriche bei der Klangqualität eingegangen werden. Für eine bessere Qualität empfehlen sich externe Lautsprecher oder Kopfhörer, die über den HDMI-Ausgang, Mini-DisplayPort oder den 3,5mm-Audioport (Kopfhörerausgang, Mikrofoneingang) angeschlossen werden können.
Ein großer 8-Zellen-Akku, der das Gerät abhebt, würde nicht in das Bild des ThinkPad X1 passen. Andererseits ist der von Lenovo fest integrierte Lithium-Polymer-Akku mit nur 4 Zellen und 39 Wattstunden auch nicht das Gelbe vom Ei, wenn es um Mobilität geht. Die gewählte Position unter der Handballenauflage ermöglicht das Öffnen des Displays mit einer Hand, aber von einem Subnotebook mit neuer Hardware kann man heute durchaus hohe Akkulaufzeiten und eine gute Leistung erwarten. Abhilfe soll ein separat erhältlicher Akku-Slice schaffen, der über den Port an der Gehäuseunterseite angeschlossen wird. Laut Angaben sollen mit der 140 Euro teuren Lösung rund 10 Stunden möglich sein, wobei das Gesamtgewicht steigt und der Vorteil des schlankes Chassis hinfällig ist.
Wie sieht es mit den Laufzeiten ohne dieses Extra aus? Im Classic Test vom Tool Battery Eater wird die Hardware bei maximaler Bildschirmhelligkeit, aktivierten Mobiltechnologien und deaktivierten Stromsparfunktionen belastet. Nach sehr kurzen 44 Minuten ist eine komplette Ladung des Energiespeichers aufgebraucht und der Ausflug fernab der Steckdose sollte nicht allzu groß ausfallen. Das Pendant zu dieser Messung bildet der Reader’s Test und die Messung der maximal möglichen Laufzeit bei entgegengesetzten Einstellungen. Mit einer Laufzeit von 5 Stunden und 18 Minuten liegt das Ergebnis im erwarteten Bereich und ist noch akzeptabel, wobei andere Geräte ohne Zusatzkosten für einen weiteren beziehungsweise größeren Akkumulator besser abschneiden.
Nach den Messungen der Extrembeispiele bleibt auch noch die Laufzeit bei einem realitätsnahen Szenario. Die Messung „Surfen über WLAN“ ist das Mittel der Wahl, wobei das Ergebnis von 3 Stunden und 24 Minuten nicht sonderlich großzügig ausfällt. Insgesamt mutiert das ThinkPad X1 im puncto Laufzeit zum Flachmann für den Schreibtisch, der auch mal in einer längeren Mittagspause ohne Steckdose aufkommt. Ein positives Feature will aber noch erwähnt werden: Dank der RapidCharge Technologie ist die volle Kapazität bereits nach rund 45 Minuten erreicht. Laut Lenovo sollen Akkus mit diesem Feature auch eine bis zu drei mal längere Lebensdauer haben.
Ein Grund für die kurzen Laufzeiten in Verbindung mit dem Akku ist der Strombedarf des Intel Core i5-2520M und der restlichen Komponenten. Im Idle-Betrieb werden zwischen 10,6 und runden 16 Watt benötigt und mobile Schreibmaschinen (Office-Notebooks) mit Intel Core i3-2310M oder dem kleineren Intel Core i5-2410M sind verbrauchstechnisch im Vorteil. Unter Last steigt der Verbrauch auf maximal 57,4 Watt an, womit das beiliegende 90 Watt Netzteil aber keine Probleme hat. Insgesamt gesehen spiegelt der leicht erhöhte Verbrauch die gebotenen Laufzeiten mit 39 Wattstunden Akku wieder.
Aus / Standby | 0.3 / 0.5 Watt |
Idle | 10.6 / 14.2 / 16 Watt |
Last |
54.6 / 57.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC-960 |
Das Lenovo ThinkPad X1 möchte sich als dünnster Serienvertreter in die Reihe der bekannten Business-Geräte einreihen, schafft dies aber dann doch nicht vollkommen. Das mattschwarze Gehäuse, die Stabilität, der gebotene Schnittstellenumfang sowie die Eingabegeräte sind neben dem Chassis überzeugende Pluspunkte. Die hochglänzende Glasscheibe vor Bildschirm und der fehlende Dockingport sprechen aber eher für einen Mittelweg á la ThinkPad Edge. Apropos Bildschirm: Die Helligkeit und Ausleuchtung überzeugen, aber bei dem Kontrast- sowie Schwarzwert zeigt sich das günstige TN-Panel.
Leistungstechnisch muss sich der Zwerg aus China nicht verstecken und bietet mit dank Intel Core i5-2520M und der integrierten Grafik eine gute Leistung im Office- und Multimediabetrieb. Für 3D-Anwendungen eignet sich die Kombination nicht und Alternativen mit eigenständiger GPU sind im Vorteil. Bei den wichtigen Eckpunkten Geräuschentwicklung, Temperaturen und Akkulaufzeiten schneidet das neue Subnotebook nur bescheiden ab und überzeugt nicht. Beispiele sind der hochfrequente Lüfter, die teils extreme Temperaturentwicklung unter Last und nicht zuletzt der kleine 4-Zellen-Akku.
Mit einem Einstiegspreis von 1599 Euro (UVP) ist das Lenovo ThinkPad X1 wahrlich kein Schnäppchen, wobei das integrierte UMTS-Modul sowie die werksseitige Garantie von satten 36 Monaten noch genannt werden möchten. Im Blick auf das aktuelle Line-Up zeigt sich, dass mit dem größeren ThinkPad T420 ein reines Business-Notebook günstiger zu haben ist.