Test Apple MacBook Air 13 Zoll 2010 Subnotebook
Neben dem bereits getesteten neuen 11.6" MacBook Air, hat Apple auch das 13" Modell erneuert. Im Vergleich zum über einen Jahr alten Vorgänger (dessen Design eigentlich bereits 2 Jahre alt ist) hat Apple eigentlich nur den Prozessor unangetastet gelassen. Neue und deutlich schnellere Chipsatzgrafikkarte, Unibody Gehäuse der neuesten Generation, Glastrackpad, schnelle SSD und hochauflösendes Display sind die wichtigsten Änderungen, die das 13" MacBook Air aufwerten.
Mit gemessenen 1,327 kg gehört das 13" Modell noch eindeutig zu den Subnotebooks. In Verbindung mit der geringen Bauhöhe von 0,3 - 1.7 cm lässt sich der kleine Mac fast in jeder Tasche mitnehmen ohne groß aufzutragen. Dank Fullsize Tastatur und relativ großem Bildschirm soll es aber trotzdem in vielen Anwendungsgebieten ein großes Notebook ersetzen können.
Im Vergleich zum 11 Zoll Modell, bietet der 13 Zöller eine stärkere CPU, mehr Akkukapazität und den größeren Bildschirm. Da sich viele Eigenschaften der beiden Subnotebooks gleichen, sind auch Teile des folgenden Tests basierend auf den 11" Test.
Unser Testgerät von Apple Österreich ist das derzeit 1.599,00 Euro teure MC504LL/A mit 1.86 GHz Basis-CPU, 2GB DDR3 Hauptspeicher (festverlötet) und der großen 256 GB SSD. Optional kann man um 90 Euro auf einen 2.13 GHz Core 2 Duo aufrüsten und um ebenfalls 90 Euro 4 GB DDR3 Speicher einbauen lassen.
Das neue Unibody Gehäuse des MacBook Air gleicht dem kleinen 11-Inch-Bruder bis auf die Größe. Es gefällt ebenfalls aufgrund seines schlichten und zeitlosen Designs. Auch die Proportionen wirken gleichermaßen stimmig. Dominiert wird der Gesamteindruck des Notebooks klarerweise von der geringen Bauhöhe. Da sich das Notebook zu den Kanten hin verjüngt, wirkt es von den Seiten noch dünner als es eigentlich ist.
Das Gehäuse des 13" MacBook Air wird wie bei den anderen Aluminium MacBooks aus einem einzelnen Block gefräst. Wie beim 11"er wird nun auch der Displaydeckel in diesem Unibody Prozess gefertigt. Dadurch erreicht man trotz der geringen Bauhöhe eine sehr hohe Stabilität. Das größere 13" Gehäuse gibt jedoch im Vergleich zum 11" Kollegen bei starkem Druck etwas mehr nach (Displaydeckel und Baseunitboden in der Mitte). Trotzdem schützt es die Innereien exzellent, besonders im Vergleich zu anderen Kunststoff Subnotebooks.
Im Unterschied zum alten MacBook Air hat Apple nun auch die zwei kleinen Scharniere durch das, bei Unibody Macs übliche, einzelne durchgängige Scharnier ersetzt. Dieses beseitigt hoffentlich die Probleme der gebrochenen Scharniere von denen einige alte MacBook Air Modelle betroffen waren. Der maximale Öffnungswinkel ist mit knapp 130° jedoch weiterhin etwas zu knapp bemessen. Dafür war das 13" Scharnier im Test nicht so leichtgängig wie bei unserem 11" Testgerät.
Wie bei Apple Notebooks gewohnt, ist die Haptik der verwendeten Materialen hervorragend. Die Windows Konkurrenz kann in diesen Punkten leider immer noch nicht ganz mithalten.
Theoretisch lässt sich das MacBook Air einfach öffnen in dem man die Schrauben auf der Unterseite entfernt und dann die gesamte Bodenplatte abnimmt. Apple erschwert dies jedoch enorm durch die Verwendung von speziellen 5-Stern Torqx Schrauben. Wenn man trotzdem in den Innenraum vordringt, ist es jedoch nur möglich die verbaute mSATA SSD zu wechseln. Speicher, CPU und GPU sind direkt auf das Motherboard aufgelötet und dadurch nicht tauschbar. Mehr Informationen über das Innenleben und die speziellen Torqx Schrauben findet man bei den Kollegen von iFixit, die das ähnliche 11" MBAir in seine Einzelteile zerlegt haben.
Im Vergleich zum Vorgänger hat sich bei den Schnittstellen einiges getan. Sie sind nun nicht mehr unter einer fummeligen Klappe angeordnet und mit einem zweiten USB Anschluss und einem SD Kartenleser auch deutlich erweitert.
Andere Notebooks in dieser Klasse bieten normalerweise zumindest noch LAN Anschluss und eventuell noch einen zusätzlichen USB Port. Auch die Möglichkeit zum Anschluss einer Dockingstation fehlt dem 13" MacBook Air (wie allen seinen Apple Kollegen).
Die Schnittstellen findet man an beiden Seiten im hinteren Bereich vor und sind daher gut positioniert.
Die nun Facetime Kamera genannte Webcam im Deckel zeigt ein nicht sehr berauschendes Bild. Für Videogespräche ist die Qualität jedoch ausreichend und das integrierte Mikrofon funktionierte im Test sehr gut. Dadurch lässt sich das Air auch ohne Headset für Skype oder Facetime benutzen.
Um die drahtlosen Schnittstellen kümmert sich wie im 11" MBAir ein Broadcom BCM943224 Chip mit zwei Antennen welcher Dual-Band 802.11n und Bluetooth 3.0 (laut Apple jedoch nur BT 2.1+EDR) unterstützt. Der Chip unterstützt WLAN Datenraten bis 300mbps und erwies sich im Test wie im 11" Modell als zuverlässig und mit einer guten Reichweite (getestet mit einem Trendnet TEW-633GR). Eine drahtgebundene Ethernetschnittstelle gibt es nicht, optional ist jedoch ein USB Adapter erhältlich (100MBit), welcher bereits im Test des ersten MacBook Air gut funktionierte.
Apple gibt standardmäßig 12 Monate Garantie und 90 Tage Telefonsupport auf das MacBook Air. Optional lässt sich beides auf 3 Jahre um happige 249 Euro erweitern.
Tastatur
Die verbaute Chicklet Tastatur im 13" MacBook Air entspricht den derzeit bei Apple verbauten Keyboards bis auf eine kleine Ausnahme. Die Funktionstastenreihe wurde etwas geschrumpft (nicht so stark wie beim 11" Air) und beherbergt nun auch den Einschaltknopf.
Wie bei allen aktuellen MacBooks kann die schwarze Tastatur durch seine guten Eigenschaften punkten. Trotz des kurzen Hubs lässt sich ermüdungsfrei damit arbeiten. Da die Tasten direkt mit dem Unibodygehäuse verschraubt sind, gibt es kein lästiges Durchbiegen oder Klappern. Das Layout ist wie bei Apple üblich genormt und für Windows User etwas ungewohnt.
Auf die praktische Tastaturbeleuchtung aus dem alten MacBook Air und der MacBook Pro Serie muss man leider bei den neuen Airs verzichten.
Touchpad
Das Glastrackpad hat es zu guter Letzt auch in die MacBook Air Modelle geschafft. Es begeistert durch hervorragende Gleiteigenschaften und, für Laptops, riesige Abmessungen. Dedizierte Tasten gibt es bei Apples Mousepads nicht (mehr), es lässt sich jedoch das ganze Pad (bis auf den oberen Rand) mechanisch drücken. Durch die clevere Mac OS X Software kann man das Trackpad auch wie ein traditionelles Mauspad mit Tasten benutzen. Verschiedenste Multitouchgesten (inklusive dem hilfreichen Intertial Scrolling) mit bis zu 4 Fingern erlauben die effektive Nutzung der großen Glasfläche.
Weiterhin ist Apples Lösung ganz klar die beste integrierte Eingabemöglichkeit bei Laptops und bleibt (unter Mac OS X) unerreicht in Präzision und Bedienkomfort. Unter Windows muss man leider einige Abstriche machen, trotzdem lässt sich mit dem rudimentären Treiber mittlerweile gut leben.
Eine Besonderheit des neuen MacBook Air 13" ist das hochaufgelöste Breitbilddisplay. Mit 1440x900 Pixeln bietet das Air die selbe Auflösung wie das Basis 15" MBP Modell und damit deutlich mehr Desktop "Platz" als das alte mit 1280x800 bot.
Die maximale Helligkeit und Ausleuchtung ähnelt stark dem alten Modell. Mit durchschnittlich 306 cd/m² kann das Panel sehr hell leuchten und so die meisten Spiegelungen der glatten Oberfläche überstrahlen. Durch den, für die Helligkeit, relativ guten Schwarzwert erreicht das Panel einen maximalen Kontrast von 640:1 (647:1 bei Helligkeitsstufe 6 mit etwa 97 cd/m²).
Die Ausleuchtung ist mit 77% nur durchschnittlich. Ein fleckiges Bild kann man jedoch nicht beobachten.
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Ausleuchtung: 77 %
Helligkeit Akku: 333 cd/m²
Kontrast: 640:1 (Schwarzwert: 0.52 cd/m²)39.15% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
55.3% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
37.77% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Der darstellbare Farbraum entspricht in etwa dem des weißen MacBook aus 2010 und dem 11" MacBook Air. Dadurch ist er deutlich kleiner als der sRGB Farbraum und auch der Farbraum der MacBook Pro Modelle.
Durch die hohe maximale Helligkeit des MacBook Air ist auch der Außengebrauch bei Sonnenschein möglich. Die glatte Displayoberfläche führt jedoch zu starken Spiegelungen. Im Gegensatz zum 11" MacBook Air, sind die Reflexionen beim 13"er rötlich.
Apple setzt beim neuen MacBook Air weiterhin auf ein TN Panel welches von oben und unten die typischen eingeschränkten Blickwinkel bietet. Besonders im Vergleich zum iPad ist die starke Abdunkelung von unten auffällig.
Alles beim Alten? Auf den ersten Blick erscheint es im Innern des 13" MacBook Air keine großen Änderungen gegeben zu haben. Weiterhin ein zwei Jahre alter Low Voltage SL9400 Core 2 Duo mit 1.86 GHz und eine Chipsatzgrafikkarte. Im Detail offenbaren sich aber doch deutliche Verbesserungen. Apple entschied sich gegen neue Arrandale Core-i Prozessoren und pflanzte die schnelle GeForce 320M onboard Grafikkarte in das Air. Dadurch bleibt es beim kompakten 2-Chip Design und man erreicht eine deutlich gestiegene Grafikleistung (besonders im Vergleich zur Intel HD Graphics in den Arrandale CPUs). Zusätzlich gibt es jetzt in allen Modellversionen eine schnelle SSD.
Prozessorleistung
Das 13" MacBook Air setzt weiterhin auf den alten Low Voltage Core 2 Duo SL9400 mit 1.86 GHz. Der auf den Penryn Kern basierende Doppelkernprozessor bietet als Besonderheit die vollen 6 MB Level 2 Cache und dadurch eine sehr gute Performance für die Taktung.
Im Vergleich zur Vorgängergeneration des 13" MacBook Air, kann sich das Neue trotz des baugleichen Prozessors deutlich abheben. Es kann sogar die stärkere 2.16 GHz Version aus 2009 deutlich hinter sich lassen. Einfacher Grund dafür, der Prozessor taktet sich aus thermischen Gründen nun nicht mehr automatisch herunter bei den Benchmarks (Throttling).
Verglichen mit den neuen Core-i UM Prozessoren schlägt sich der alte SL9400 nicht schlecht. Die Core i3-380UM bzw i5-520UM Prozessoren in aktuellen Subnotebooks sind mit 87-112% Leistungsspektrum in etwa auf dem selben Niveau (3DMark06 CPU, Cinebench R10 und R11.5, wPrime).
Der Core 2 Duo P8600 Prozessor mit 2.4 GHz in den aktuellen MacBook und 13" MacBook Pro Modellen kann sich im Test mit etwa 20-27% absetzen. Deutlich schneller sind die Core i5 und i7 Prozessoren im 15" und 17" MBP Modell. Der i7-620M rechnet in vielen Tests mehr als doppelt so schnell (3DMark 06 CPU 186%, Cinebench R11.5 227%, Cinebench R10 Multi 202%, wPrime nur 35% der Zeit).
Damit positioniert sich der SL9400 auf dem Niveau älterer MacBook bzw MacBook PRo Modelle mit etwa 2.0 GHz Core 2 Duo.
Grafikleistung
Die Grafikperformance des MacBook Air ist sicherlich eines der herausragensten Merkmale. Die integrierte GeForce 320M wurde im Vergleich zu den größeren MacBooks nicht heruntergetaktet und schafft dadurch die selbe theoretische Leistung wie ältere dedizierte Mittelklassegrafikkarten.
Im 3DMark Vantage GPU Score kann sich die 320M z.B. knapp über der aktuellen Mobility Radeon HD 5470 positionieren und sogar das Niveau der 9600M GT erreichen. Damit kann man die 320M also gut mit einer HD 5470 vergleichen, die man jedoch nur in deutlich größeren und schwereren Notebooks vorfindet.
Interessantes Detail, im Vergleich zum 11" MacBook Air, sieht man beim 13" Modell kaum Einbußen bei Grafikbenchmarks durch die schwach CPU.
3DMark 2001SE Standard | 18744 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 7475 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 4222 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 1836 Punkte | |
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Systemleistung
Dank schneller Chipsatzgrafikkarte und SSD Systemplatte kann das 13" MacBook Air im PCMark Vantage glänzen und selbst das 13" MacBook Pro (mit normaler HDD wohlgemerkt) hinter sich lassen. Das kleinere 11" Modell war im Test 16% langsamer im Gesamtscore. Die mit HDD ausgestatteten MBP 15 und 17" Modell waren je nach CPU trotzdem noch 18-25% schneller.
PCMark Vantage Result | 4882 Punkte | |
Hilfe |
Mit dem Mac OS X Systembenchmark XBench 1.3 prüfen wir die Systemleistung unter Mac OS X. Leider streut das Ergebnis bei einigen Subtests sehr stark, wodurch wir mehrere Durchgänge im Diagramm mit gleicher Farbe darstellen.
Bis auf die Disk Tests performt das 13" Modell klar besser als das 11" MacBook Air. Das schnellere MacBook kann sich in den CPU Tests um etwa den selben Abstand absetzen, wie das 13" Modell zum 11" Modell hat. In einer anderen Liga spielt das MacBook Pro 17" mit Core i7 Prozessor, welches jedoch mit der Standard-HDD in den letzten Subtests Federn lassen muss.
Die von Toshiba hergestellte Micro SATA Blade SSD bezeichnet Apple als SSD TS256C (256 GB Version). Toshiba selbst verkauft die SSD als Blade X-gale THNSNC128GMDJ. Alternativ gibt es auch von PhotoFast ein Upgrade Kit mit schnellem SandForce Controller.
Die Performance (hauptsächlich die Leseraten) der 256GB Version war im Test etwas besser als die 128GB Version im 11" MacBook Air. Im Vergleich zu aktuellen High-End SSDs von Intel (X25-M) oder Sandforce (z.B. OCZ Vertex 2) ist die Toshiba SSD jedoch deutlich schwächer. Beim Gesamtscore des AS SSD Benchmarks liegt sie z.B. auf dem Niveau der Samsung PM800. Günstige Einstiegs-SSDs wie die Kingston SSD Now V bleiben jedoch noch deutlich zurück.
Laut Anandtech ist der Controller sehr resistent gegen Degrading (siehe SSDNov V+100 Test). Dies ist insbesonders wichtig, da Mac OS X immer noch kein TRIM unterstützt. Am Ende unserer Tests mit dem 11" MB Air kam es in Windows mit HDTune trotzdem zu deutlichen Leistungseinbrüchen (siehe Screenshots).
Spieleperformance
Die starke GeForce 320M Chipsatzgrafik verhilft dem 13" MacBook Air zu einer beachtlichen Spieleleistung. Die SL9400 CPU bremst im Vergleich bei deutlich weniger Spielen als noch die schwache SU9400 im 11" MBAir und verhilft dadurch dem Subnotebook bei den meisten aktuellen Spielen zu flüssigen Frameraten. Einzig bei Mafia 2 wurde es im Test etwas knapp trotz minimaler Einstellungen.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Trackmania Nations Forever (2008) | 89 | 75.5 | 47.3 | |
Colin McRae: DIRT 2 (2009) | 45.1 | 30 | 18.8 | |
Resident Evil 5 (2009) | 38 | 22.3 | 9.9 | |
Battlefield: Bad Company 2 (2010) | 38 | 22 | ||
StarCraft 2 (2010) | 110 | 26 | 15 | 8 |
Mafia 2 (2010) | 28.4 | 23.4 | 19.3 | 12 |
Fifa 11 (2010) | 161 | 75 | 64 | 33 |
Wie auch beim 11" MB Air sind die DPC Latenzen in Windows (per Bootcamp) zu hoch. Selbst nach Deaktivieren aller möglichen Fehlerquellen (Apple Bootcamp Software, WLAN, Engeriesparprofil) erreichten wir nur 1000-2000 Microsekunden.
HD Video Performance
Dank der stärkeren CPU hat das 13" MacBook Air auch bei VC-1 kodierten HD Videos unter Mac OS X keine Probleme beim Abspielen. In Windows 7 kann auch die Grafikkarte dies übernehmen und so die CPU entlasten.
Bei H.264 kodierten MPEG4 Videos werden in beiden Betriebssystemen von der GPU dekodiert und erzeugen so kaum CPU Last.
An die Grenzen gerät das kleine Subnotebook aber bei Flash Videos im Internet. Bei Youtube Videos kam es je nach Video bei 1080p Content zu Rucklern und Framedrops. Vimeo Videos waren optisch flüssig darstellbar. In Exposure Room ruckelte es in der Fensterdarstellung enorm (1080p), Vollbild deutlich weniger aber immer noch deutlich. 720p HD Videos waren jedoch auf allen Plattformen ruckelfrei abspielbar.
Geräuschemissionen
Der einzelne Lüfter im 13" MacBook Air 2010 saugt wie bei allen MacBooks die Luft von hinten an und bläst sie auch dort wieder hinaus. Dadurch ist die Nutzung auf weichen Unterlagen kein Problem für die Luftzirkulation.
Durch die verbaute SSD ist dieser im flachen Subnotebook die einzige Geräuschquelle. Ohne Last läuft er mit etwa 2000 Umdrehungen pro Minute bei kaum messbaren 28.6 dB (Umgebungsgeräusche zum Vergleich 27.6dB). Durch einen leisen hochfrequenten Unterton in unserem Testgerät war dies aber trotzdem in sehr leisen Umgebungen vernehmbar und dadurch "hörbarer" als im 11" Testgerät.
Bei leichter CPU oder GPU Last dreht der Lüfter dann stufenlos auf etwa 3000-4200rpm. Im Test war dies z.B. unter Mac OS X bei der Installation von StarCraft 2 und gleichzeitiger Last von iTunes oder beim Videoschnitt (Encoding) der Fall. Mit 30-34 dB (1,8 - 2,1 Sone) war dies aber immer noch relativ leise.
Bei stärkerer Last wie dem 3DMark05 unter Windows 7 schwankte die Lautstärke zwischen 32 und 44 dB - im Schnitt etwa 37dB. Hier muss man mit häufigen Intensitätswechseln je nach Last rechnen.
Unter extremer Last (Furmark + Prime95 bzw. Starcraft 2 unter MacOS X) erreicht der Lüfter dann die maximalen 6000 rpm und 44.6 dB. Mit etwa 4,7 Sone ist das MacBook auch mehr als doppelt so laut als mit geringer Last. Die Emissionen können dann als lautes Rauschen beschrieben werden und sind subjektiv nicht störend.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 28.6 / 28.6 / 28.6 dB(A) |
HDD |
| 28.6 dB(A) |
Last |
| 37 / 44.6 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Behringer ECM8000 / Terratec DMX6Fire USB / Arta 1.6.1 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Temperaturentwicklung des Aluminiumgehäuses bleibt trotz des leise laufenden Lüfters im Rahmen. Dennoch, auch ohne Last zeigt das Gehäuse mit maximal 38°C auf der Oberseite bereits eine deutliche Erwärmung. Die Flächen mit denen man in Berührung kommt (Unterseite, Keyboard-Tasten, Handballenauflagen, Trackpad) fühlen sich dabei allerdings noch kühl an (25-33°C).
Nach mehrstündiger Extremlast erreichte das Gehäuse seine höchsten Temperaturwerte. Die Handballenauflagen bleiben weiterhin relativ kühl. Einzig die Unterseite erwärmt sich als Berührungspunkt merklich. Die gemessenen 42°C sind jedoch noch nicht kritisch.
Im Vergleich zum 11" MacBook Air, bleibt das größere 13" Modell in allen Lastsituationen etwas kühler.
Die internen Temperaturen nach unserem mehrstündigen Extremlasttest sind laut der verbauten Sensoren nur bei der Grafikkarte etwas kritisch. Diese wird jedoch durch den laufenden Furmark auch sehr stark beansprucht. Die zwei Prozessorkerne sind mit maximal 80°C weit von ihrem theoretischen Maximum (105°C laut Intel) entfernt.
Während der extremen Lastphase konnten wir im Tmonitor Tool auch immer wieder kurzes Throttling (heruntertakten der CPU) bemerken. Ein im direkten Anschluss nach dem mehrstündigen Hitzetest durchgeführter 3DMark05 ergab jedoch die selben Ergebnisse wie im kühlen Zustand. Die stärkere 2.13 GHz CPU könnte jedoch auch bei normalen Anwendungen an das thermische Limit laufen und dadurch nicht die volle Leistung bringen.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.1 °C (von 21.4 bis 281 °C für die Klasse Subnotebook).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 38 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 29 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-0.7 °C).
Lautsprecher
Wie auch im 11" Modell hat Apple in dem flachen Gehäuse Stereo Lautsprecher untergebracht. Diese klingen auch für ihre Baugröße erstaunlich gut. Trotzdem eignen sie sich eher für die anspruchslose Beschallung (wie Internet Radio oder Youtube Videos). Die maximale Lautstärke von 92.5 dB / 98 Sone (Pink Noise; 15cm Abstand) ist durchaus brauchbar, auch bei leisem Quellmaterial. Im Vergleich zum 11" MB Air (siehe Grafik) ist die 13" Version deutlich lauter (11" max. 87.2 dB / 67 Sone).
Der fest eingebaute 50Wh Lithium Polymerakku soll laut Apple bis zu sieben Stunden praktischer Anwendung durchhalten. Da unsere Tests eine Bandbreite von 2-12 Stunden ergaben, klingt dies durchaus realistisch. Möglich ist dies jedoch nur bei anspruchslosen Tätigkeiten (wenig Flash!) und reduzierter Displayhelligkeit. Beim "worst-case" Surfing mit maximaler Helligkeit und viel Flash Videos hielt die Batterie im Test 4 Stunden und 15 Minuten durch. Für die flache Bauform durchaus beachtlich.
Unter Windows muss man mit einer deutlich reduzierten Akkulaufzeit rechnen. Läuft das Air unter Volllast (Battery Eater Classic) mit 2h 6min noch ähnlich lang, sind es ohne Last (Battery Eater Reader) nur 7h 28min und damit 4,5h weniger als unter Mac OS X.
Aufgeladen war der nicht wechselbare Akku nach etwa 2 Stunden und 15 Minuten - jedoch ohne Benutzung des MacBook Air.
Besonders bei unseren Stromverbrauchsmessungen kann man wieder einmal die hervorragende Anpassung von Mac OS X auf die Hardware erkennen. Der minimale Stromverbrauch von 3.3 Watt wurde bis jetzt nur vom iPad und dem Toshiba AC100 mit Tegra 2 unterboten.
Unter Microsofts Betriebssystem fallen die Messwerte ohne Last deutlich höher aus. Dies erklärt auch die schlechteren Akkulaufzeiten mit Windows 7 und Bootcamp.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 3.3 / 10 / 13 Watt |
Last |
33 / 44.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Stromverbrauch | Windows 7 64 Bit | Mac OS X 10.5 |
Idle, Display aus, WLAN / BT aus | 6.9W | 2.5-3.3W |
Idle, min Helligkeit, WLAN / BT aus | 7.1W | 3.3-4.5W |
Idle, max Helligkeit, WLAN / BT aus | 10.8-11.9W | 6.8-8.2W |
Idle, max Helligkeit, WLAN / BT ein | 10.8-13W | 8-10.3W |
Furmark, max Helligkeit, WLAN / BT ein | 31.6-33.6W | |
Prime95, max Helligkeit, WLAN / BT ein | 34.7-36W | |
Furmark+Prime95, max Helligk., WLAN / BT ein | 39.6-42.8W | |
StarCraft 2 | 38-44.5W | 28-33W |
Das 13" MacBook Air ist ein sehr spannendes Subnotebook. Das überarbeitete Unibody Gehäuse überzeugt durch Design, Verarbeitung und Stabilität bei weiterhin sehr gringer Bauhöhe. Dank des großen und hochauflösenden 13" Bildschirms und der sehr guten Eingabegeräte, muss man sich beim Arbeiten nicht einschränken. Auch die Leistung dürfte die meisten User ohne große CPU Anforderungen zufriedenstellen. Selbst das ein oder andere Spielchen ist dank GeForce 320M ohne Probleme möglich. Bei dieser Aufgabe geben normalerweise die Subnotebooks sofort auf.
Die geringen Abmessungen und das Gewicht erkauft sich der User mit dem teuren Preis und der kaum vorhandenen und künstlich erschwerten Aufrüstmöglichkeiten. Auch bei den Anschlüssen geizt das MacBook Air, im Vergleich zum Vorgänger wurde es jedoch deutlich aufgewertet.
Im Test wünschten wir uns eigentlich nur eine matte Displayoberfläche und normale Kreuzschrauben zur Sicherung der Innereien.
Im Vergleich zum 11" MacBook Air, gefällt beim 13"er die höhere Leistung, längere Akkulaufzeit und der größere Bildschirm. Wir griffen trotzdem öfter zum 11" Gerät aufgrund der kleineren Abmessungen.
Die Konkurrenz für das 13" MacBook Air ist klarerweise das 13" MacBook Pro und das 11" MacBook Air. User die nicht auf Mac OS X fixiert sind, können auch das sehr starke Sony Vaio Z12 in Betracht ziehen. Etwas weniger Leistung bietet das ähnlich schwere Lenovo Thinkpad X201s oder das Toshiba Protege R700. In der 1.6 kg Gewichtsklasse gäbe es dann performantere Geräte wie das Acer Aspire 3820TG oder auch das Asus U35Jc.
» Das MacBook Air 13" in der Einstiegsversion ist derzeit um 1.249,- bei Amazon.de erhältlich.
» Die starke Version mit 256 GB SSD und 2.13 GHz Prozessor kostet derzeit bei Notebooksbilliger.de 1.659,- Euro.