Test Samsung PM800 256GB SSD
Die Samsung PB22-J/PM800 ist eine relativ alte SSD, welche jedoch aufgrund eines interessanten Preis/Leistungsverhältnisses immer noch Verwendung in aktuellen Notebooks findet. Sie ist mit einem Samsung Controller ausgestattet und unterstützt von Anfang an NCQ und seit Anfang 2010 auch TRIM. Als Speicherchips setzt Samsung wie die Konkurrenz auf Multi-Level-Cell (MLC) NAND Chips.
Technische Daten (Herstellerangaben)
- 256, 128 und 64 GB Volumen
- 3Gbit/s Interface mit NCQ (32 Depth)
- Host transfer rate: 300 MB/s
- Sequential Read : Up to 220 MB/s
- Sequential Write : Up to 185 MB/s (256/128GB)
bzw 120MB/s (64GB Version) - 0,26 Watt Aktiv (MobileMark 2007); 0,15W Idle/Standby/Sleep
- 0-70°C Umgebungstemperaturen
- Mean Time Between Failures (MTBF) 1.000.000 Stunden
- Gewicht: 64GB: 68g, 128GB: 75g, 256GB: 84g (max)
Quelle: Samsung.com PM800 Datenblatt
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Details
Testsysteme
Getestet haben wir die Samsung SSD auf zwei verschiedenen Plattformen. Um die maximale Leistung der Platte zu ermitteln, haben wir ein aktuelles Desktopsystem mit folgenden Spezifikationen verwendet:
- Intel P55 Chipsatz
- Intel Core i5-750 2.66 GHz Quadcore (Speedstep, Turbo und C6 deaktiviert)
- AMD ATI Radeon HD 4850
- 4096 MB DDR3 Hauptspeicher
- Testlaufwerk als zusätzliche Platte am internen SATA Port
Um die Leistung in einem aktuellen Notebook als Systemplatte festzustellen, haben wir Windows 7 auf der Testplatte installiert und in einem Asus UL50VF eingesetzt (mit aktiviertem Speedstep):
- Intel GM45 Chipsatz
- Intel Core 2 Duo SU7300 @ 1.3 GHz
- Intel GMA 4500MHD und Nvidia GeForce G210M - Optimus
Synthetische Benchmarks - Gute Ergebnisse, aber nicht an der Spitze
Beginnen wir mit dem klassischen HDTune Lesebenchmark. Dieser ermittelt die Leseraten über die gesamte Speicherplatte. Die Einbrüche am Anfang der Platte sind auf bereits vorangegangene Benchmarks und Daten zurückzuführen.
Im Vergleich mit aktuellen High-End SSDs von Intel und OCZ (Sandforce Controller) zieht die Samsung SSD bei den sequentiellen Übertragungsraten klar den Kürzeren. Mit durchschnittlich 207 MB/s am Desktop-System und 170 MB /s im Notebook ist der Abstand jedoch nicht sehr groß. Klassische und Hybrid-Festplatten sind mit durchschnittlich 74 MB /s deutlich abgeschlagen.
Die Transferraten im h2benchw Benchmark zeigen im Vergleich zum HDTune Benchmark auch die Schreibraten auf. Die Samsung SSD kann sich bei den sequentiellen Tests hier zweimal auf den 2. Platz begeben.
Beim ATTO Benchmark erreichen SSDs meistens die vom Hersteller angegebenen Maximalübertragungsraten. Dies ist auch bei der Samsung PM800 der Fall und mit maximal 229 MB / s beim Lesen und 188 MB /s beim Schreiben kann sie sich sogar knapp über die 220/180MB der Spezifikation setzen.
Die Performancekurven im Vergleich liegen jedoch deutlich unter den aktuellen High-End SSDs mit Sandforce Controller (wie z.B. die OCZ Vertex 2). Die sehr schnelle Intel SSD ist beim Lesen ebenfalls deutlich schneller, beim Schreiben ist sie jedoch durch die (künstliche?) Limitierung ab einer Blockgröße von 4KB unterlegen. Im Vergleich zu den Indlinx basierten SSDS (z.B. Patriot Memory Torqx) ist die Leistung vergleichbar.
Beim CrystalDiskMark Benchmark können wir nun erstmals die 4k Zugriffe bewerten. Bei den 4k Leseraten ist die Samsung SSD hervorragend aufgestellt und kann sich sogar vor Intel und Sandforce positionieren. Sobald jedoch die Queue Depth auf 32 gestellt wird fällt sie deutlich hinter die High-End SSDs von Intel und OCZ zurück. Auch die 4k Schreibraten sind deutlich abgeschlagen. Erst bei den sequentiellen Ergebnissen kann die PM800 wieder gute Ergebnisse einfahren und im Asus Notebook sogar die besten Schreibraten erzielen.
Der AS SSD zeigt ein ähnliches Bild wie der CrystalDiskMark. Die Samsung PM800 ist bei 4K Lesezugriffen und sequentiellen Zugriffen auf der Höhe der High-End SSDs. Die im Endscore hoch-gewichteten 4K Zugriffe mit 64 Threads sind jedoch nicht die Stärke der Samsung SSD wodurch die Gesamtbewertung relativ gering ausfällt.
Der PCMark Vantage ist ein synthetischer Benchmark, welcher die Systemleistung durch verschiedenste Tests ermittelt. Wir betrachten das Gesamtergebnis und das HDD Teilergebnis um den Einfluss der SSDs auf die Systemleistung zu beurteilen. Beim HDD Subtest kann die PM800 nicht ganz mit der schnellen Intel SSD mithalten und wird von der Vertex 2 deutlich deklassiert. Im Vergleich zu der Seagate XT Hybrid-HDD, ist die Samsung SSD immer noch knapp 2.9x schneller. Beim Gesamtscore ist der Abstand nicht mehr ganz so eindeutig. Interessanter Weise kann die PM800 hier die Intel X25-M G2 SSD überholen und sogar auf die Vertex 2 aufschließen.
Praktische Benchmarks
Wir beginnen die praktischen Benchmarks mit dem Kopiertest des AS SSD. Hier werden drei Einzeltests mit Spiele-, Anwendungsdateien und einer ISO Datei durchgeführt. Sowohl im Laptop als Systemplatte als auch im Desktop kann die Samsung PM800 mit 265GB hier überzeugen. Sie lieferte die höchsten Übertragungsraten und musste sich nur am Desktop der Vertex 2 beim Übertragen der Programmdaten minimal geschlagen geben.
Auch beim Windows 7 Start kann die PM800 glänzen und erzielt das beste Ergebnis mit 26 Sekunden. Damit ist sie mehr als doppelt so schnell als die normale Seagate HDD im Testgerät. Auch die schnellen Intel und OCZ SSDs werden deutlich geschlagen.
Auch bei der OpenOffice Installation zeigt sich ein ähnliches Bild und die Samsung SSD kann den Spitzenplatz mit 38 Sekunden einnehmen.
Beim Öffnen der OpenOffice Writer Referenzdatei ist die PM800 zwar beim ersten Durchlauf klar langsamer als die Intel und OCZ SSDs, beim wiederholten Öffnen kann sie sich jedoch sogar knapp an die Spitze setzen.
Fazit
Die Samsung PM800 MMDOE56G5MXP 256 GB SSD ist eine schnelle SSD der 1. Generation. Sie glänzt vor allem in den praktischen Tests wie Windows Start oder beim Dateikopieren. Durch die Schwächen bei den 4K Operationen (mit 32 oder 64 Threads) fällt sie jedoch im Vergleich zu aktuellen High End SSDs mit Sandforce SF1200 Controller (z.B. OCZ Vertex 2 oder Runcore Pro V) zurück.
Noch vor wenigen Wochen konnte die Samsung SSD dank ihres günstigen Preis pro Gigabyte überzeugen. Nach den deutlichen Preissenkungen der Sandforce SSDs, sind diese jedoch im Preis / Leistungskapitel nicht zu schlagen. Falls Samsung bei der Preisgestaltung wieder nachzieht, ist die PM800 auf alle Fälle wieder eine Überlegung wert.
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128GB ab 295.- / 256GB ab 470.-
Vielen Dank der Firma Schenker-Notebook die uns freundlicherweise ein Testexemplar zur Verfügung gestellt haben.