Test Apple MacBook Air - Mid 2009 (2.13 Ghz/9400M/128GB SSD - MC234*/A)
Über den Wolken...
Vor rund eineinhalb Jahren stellte Steve Jobs das MacBook Air vor. Auch wenn teils widerlegt, wurde es doch als „dünnstes Notebook der Welt“ angepriesen. Spannend dabei: Vom aktuellen Ultra-Slim Trend war damals noch keine Rede. Da nach dem Netbook-Boom nun auf besonderes dünne Geräte gesetzt wird, scheint das Air mehr im Trend denn je. Apple erkennt zudem die Zeichen der Zeit, und überarbeitet die Hardwareausstattung des Laptops.
Folgender Test behandelt in erster Linie die hardwareseitigen Aktualisierungen. Da sich in vielerlei Bereichen kaum etwas verändert hat, wurden Teile des Tests des MacBook Air (MBA) aus 2008 übernommen, bzw. sofern erforderlich, ergänzt. Auch die Bilder entsprechen teils dem bestehenden Test, da sich an der Optik des Notebooks nicht geändert hat.
Getestet wurde, sofern nicht explizit anders angeführt, mit Mac OS X 10.6 Snow Leopard.
Das Design des MacBook Air ist durch die erstaunlich flache Bauhöhe dominiert. Dank der Abflachung der Unterschale zum Rand hin wird die flache Erscheinung noch optisch zusätzlich verstärkt. Das simple schnörkellose Erscheinungsbild weiß auf Anhieb zu gefallen. Das ganze Notebook wirkt wie aus einem Stück Aluminium gefräst und setzt optische Maßstäbe. Wir sind uns in der Redaktion einig - das MacBook Air ist einfach schön und wirkt in "live" noch viel begehrenswerter.
Die Verarbeitung des MacBook Air ist, wie von Apple gewohnt, hervorragend. Das verwendete Aluminium fühlt sich hochwertig an und weist keine sichtbaren Verarbeitungsmängel (ungleiche Spaltmaße) auf. Die Druckresistenz der Unterschale ist, dank des massiven Aluminiumeinsatzes, ohne Tadel - es biegt sich nichts durch. Der Displaydeckel ist aufgrund seiner geringen Tiefe leichter verbiegbar (z.B. im Vergleich mit dem dickeren MacBook Pro Deckel). Trotzdem ist die Steifigkeit sehr gut und das Leichtmetall scheint das Panel gut zu schützen. Selbst die kleine Aluminiumklappe, welche die 3 Anschlüsse beherbergt, wirkt haltbar und hochwertig.
Das formschöne Displayscharnier lässt sich leichtgängig und präzise bedienen und hinterlässt auch einen relativ dauerhaften Eindruck. Leider beschränkt der Mechanismus, wie bei allen derzeitigen MacBooks, den maximalen Öffnungswinkel. Die ist bei der Benutzung am Schoß durchaus störend. Im geschlossenen Zustand wird der Displaydeckel von einem Magneten arretiert (jedoch nicht sonderlich stark, deshalb ist Vorsicht beim Transport angeraten). Dank einer feinen Gummiumrandung schließt das MacBook Air sauber und gleichmäßig.
Insgesamt, setzt Apple (besonders in diesem Segment) in Design und Verarbeitung wieder einmal neue Maßstäbe.
Quelle: Gehäuse, Test MacBook Air 2008
In einigen Foren kann man über gebrochene Displayscharniere des MBA lesen. Subjektiv betrachtet fallen diese in der Tat sehr filigran aus. Auch wenn am Testsample keine Probleme beobachtet werden konnten, so ist natürlich eine Materialermüdung bei intensiver Nutzung nicht auszuschließen. Dies hängt vermutlich auch direkt mit dem auf rund 128° begrenzten Öffnungswinkel zusammen. Beim Aufklappen des Displays schlägt man damit fast immer am Ende des maximalen Winkels an, was eventuell langfristig zu Beschädigungen der Scharniere führen kann.
Ungeklärt ist in diesem Zusammenhang auch der Support von Apple. Im Netz lassen sich sowohl Berichte von Usern finden, denen eine allfällige Reparatur in der Garantiezeit ohne Probleme geboten wurde, aber auch viele Meldungen, wonach Apple auf eine Ausnahme von der Garantie bestand, und somit die User selbst zum Handkuss kamen. Hier kursieren Gerüchte von Reparaturkosten von bis zu 800 Dollar...
Für den MacBook Besitzer als auch für mögliche Interessenten bleibt demnach nur hinzuweisen, auf besonders sorgfältigen und schonenden Umgang mit dem Klappmechanismus zu achten.
Auch hier bliebt es grundsätzlich bei der spartanischen Ausstattung, mit einigen Änderungen allerdings. So wurde der Mini-DVI Anschluss gegen einen eigens von Apple entwickelten Mini-Display Port ausgewechselt. Mittels optionalem, Aufpreis-pflichtigen Adapter kann dieser auf einen DVI, einen VGA oder einen Dual-Link DVI Anschluss erweitert werden.
Neben dem digitalen Bildausgang findet sich noch ein einzelner USB Port und ein Audioausgang an der rechten Seite, versteckt hinter einer eigenen Klappe. Neben dem eingeschränkten Umfang ist sicher auch die Lage des USB Ports ein gewichtiger Kritikpunkt. So kann etwa der Anschluss eines etwas breiteren USB-Sticks oder eines USB-UMTS Modemsticks zu Problemen führen. In dem Fall sollte man ein USB-Verlängerungskabel mitführen.
Abschläge muss man auch bei den integrierten Kommunikationsfeatures in Kauf nehmen. So unterstützt das Notebook keine kabelgebundene Ethernet Verbindung. Wollen sie etwa aus Sicherheitsgründen darauf nicht verzichten, hilft lediglich ein von Apple angebotener USB-LAN Adapter.
Wireless unterstützt das MBA in Form des AirPort Extreme (802.11 a/b/g Draft-n) Moduls. Bluetooth 2.1+EDR ist ebenso im Gerät integriert.
Was den Europäern hinsichtlich UMTS/HSDPA fehlt, wäre in den vereinigten Staaten WiMAX. Beides wird von Apple im Air nicht angeboten.
Kritik: Ein USB Port erscheint eindeutig zu wenig. Gerade auch, da eventuell hinsichtlich UMTS oder LAN auf den einzigen verbauten Port zurückgegriffen werden muss. In dem Fall sollte man eventuell die Anschaffung eines USB-Hubs überdenken, speziell im stationären Betrieb. Setzt man auf Apple Zubehör, wie etwa die externe Tastatur, bekommt man so
Ein Punkt in dem man abermals auf den bestehenden Test verweisen kann. Optisch als auch haptisch konnten wir keiner Veränderungen beobachten.
Eine Besonderheit des Subnotebooks ist die verbaute Fullsize Tastatur mit 1,5 cm x 1,5 cm großen Tasten. Die Tastatur hat optische Ähnlichkeit mit der MacBook Tastatur und lässt sich einwandfrei bedienen. Der Tipkomfort ist sogar für uns subjektiv besser als beim Großen Bruder - dem MacBook Pro. Einzig die Pfeiltasten sind etwas schwammig und klein (0,7 cm hoch). Die Beschriftung orientiert sich nach dem neuen Apple Konzept mit "cmd" statt "Apple" Taste und hervorgehobenen Sonderfunktionen auf den Funktionstasten (Sondertasten bietet das MacBook Air keine an). Wie immer bleibt die Kritik, das z.B. die geschwungenen und eckigen Klammern nicht beschriftet sind (Alt + 5/6 bzw. 7/8). Für Windows Umsteiger mit Programmierambitionen leider ärgerlich.
Das große Touchpad lässt sich mühelos und präzise bedienen. Die neuen Multitouch Eingabemöglichkeiten wie "zoomen", "blättern" und "drehen" funktionieren wie beim iPhone intuitiv und fügen sich gut in das Bedienungskonzept ein. Die schmale einzelne Touchpadtaste bietet leider immer noch keinen "Rechtsklick" an und ist anfangs, aufgrund ihrer Höhe etwas gewöhnungsbedürftig.
Insgesamt bleibt ein, nicht nur für Subnotebooks, hervorragender Eindruck der Eingabegeräte, welche auch eine längere Nutzung ohne Probleme zulassen.
Quelle: Eingabegeräte, Test MacBook Air 2008
Eines vorweg: Hoffnungen auf ein Wide Gamut Display, zu dem passende Gerüchte in diversen Foren kursierten, müssen wir zerstreuen. Auch sonst hat sich am Display seit der Einführung des MacBook Air nicht viel verändert. Nach wie vor bietet das Panel (9C90 in unserem Testgerät) eine maximale Auflösung von 1280x800 Pixel. Windows User werden jetzt möglicherweise lächeln, aber dank Mac OS empfanden wir die gebotene Übersicht als sehr großzügig, und das behauptet mitunter ein von seinem 24“ - 1920x1200 Bildschirm verwöhnter Redakteur...
Die Messungen fielen mit Berücksichtigung einer gewissen Herstellungstoleranz sowie möglichen Messungenauigkeiten sehr ähnlich wie beim MacBook Air 2008 aus. Maximal lieferte das leuchtstarke LED Display 340 cd/m2 im zentralen Displaybereich. Auch zu beobachten war allerdings ein starker Helligkeitsabfall in den Eckbereichen, insbesondere rechts unten auf bis zu 215 cd/m2. Bei der Ausleuchtung liefert der Laptop damit einen nur unterdurchschnittlichen Wert von 63.2%. Mit freiem Auge lässt sich eine wolkige Darstellung bei einfarbigem Hintergrund durchaus beobachten, besonders beim Hochfahren mit mittlerer Helligkeit.
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Ausleuchtung: 63 %
Helligkeit Akku: 340 cd/m²
Kontrast: 694:1 (Schwarzwert: 0.49 cd/m²)
Ausgezeichnet fällt abermals der maximal mögliche Kontrast aus. Das subjektiv satte Schwarz wird durch die Messung von nur 0.49 cd/m2 bestätigt. Daraus resultiert letztlich auch das maximal mögliche Kontrastverhältnis: 694:1. Diese Messwerte unterstützen den positiven Bildeindruck bei Multimediainhalten.
Unserer Messung zufolge befindet sich im neuen MacBook Air zwar ein Panel mit einer guten Farbdarstellung, allerdings kein „Wide Gamut“ Display wie vielerorts angenommen. Im direkten Vergleich mit einem herkömmlichen Display (FSC U9200) schneidet das Panel deutlich besser ab. Vergleicht man den darstellbaren Farbraum allerdings mit dem aktuellen MacBook Pro 13“, so schneidet das Air allerdings schlechter ab. Die beiden Farbräume RGB und sRGB liegen demzufolge außerhalb der Reichweite des im MBA verbauten Displays.
Als ultramobiles Notebook konzipiert, steht natürlich auch die Verwendung des MBA im Freien zur Debatte. Das spiegelnde Display mag in dieser Hinsicht anfangs zwar etwas Kopfzerbrechen bereiten, allerdings spricht der praktische Test eine andere Sprache.
Apple dürfte eine reflexionsmindernde Beschichtung aufgetragen haben, da in bestimmten Winkeln eine leichter blau-rötlicher Schimmer sichtbar wurde. Auch dank der hervorragenden Displayhelligkeit, die auch im Akkubetrieb zu 100% zu Verfügung steht, werden mögliche Spiegelungen überstrahlt. Insgesamt kann das MacBook Air auch im Freien eingesetzt werden. Die Einschränkungen im Vergleich zu anderen Glare-Type Notebooks fallen wesentlich geringer aus.
In Punkto Blickwinkelstabilität schneidet das Display ebenso ganz passabel ab. Im vertikalen Sichtbereich kommt es zwar zu Farbveränderungen bei einem zu starken Abflachen der Blickwinkel, insgesamt fällt die Bickwinkeltoleranz aber vertretbar aus.
Nun zu einem Kernpunkt der neuen MacBook Air Version, die Performance. War in der 2008er Version des MBA noch eine Intel Merom CPU und eine integrierte Intel GMA X3100 Grafiklösung verbaut, so legte Apple bei der aktualisierten Ausgabe ordentlich nach.
Bei uns im Test befand sich die aktuell leistungsstärkste und demnach auch teuerste MacBook Air Variante. Als CPU kam eine SL9600 von Intel zum Einsatz. Hier handelt es sich um einen aktuellen Penryn-Zweikern Prozessor mit satten 6MB L2 Cache und 2,13 GHz maximaler Taktrate. Die Bezeichnung SL steht dabei für eine besonders energieeffiziente CPU, deren TDP-Wert (Thermal Design Power) bei nur 17W liegt. Deutlich höher sind etwa die aktuell sehr verbreiteten Pxxx Chips von Intel mit einer TDP von 25W platziert.
Effizienz hat allerdings auch seinen Preis. 316 US-Dollar nennt Intel als Preis bei einer Abnahme von 1000 Stück. Zum selben Preis bekommt man etwa auch einen T9600 Chip mit 2.8 GHz, der mit einer TDP von 35W allerdings auch deutlich mehr Energie zieht und eine immens höhere Kühllast für das System darstellt.
Spannend wird es allerdings auch bei der neuen Grafiklösung. Gehörte die GMA X3100 noch zu eher zu den prähistorischen integrierten Grafikchips, so kann sich die GeForce 9400M Grafik nicht zuletzt dank ION eines aktuellen Aufschwungs erfreuen.
Leistungstechnisch liegt die 9400M Lösung deutlich über etwa jener des in anderen Ultra-Slim Notebooks gerne eingesetzten Intel GMA 4500M HD Grafiklösung. Chips vom Schlage einer G 102M, ATI HD 3470 oder der GeForce 9300M G rangieren auf vergleichbarem Leistungsniveau.
Hinsichtlich Hardwareausstattung und Formfaktor dürfte das MacBook Pro 13 wohl zu den nächsten Konkurrenten im Haus Apple zählen. Dass letztlich doch große Abstände hinsichtlich Performance bestehen zeigt etwa der Vergleich des Cinebench R10 Benchmarktests. Während das neue MBA die 2008er Ausstattung deutlich überbieten kann, insbesondere die OpenGL Grafikleistung fällt beeindruckend aus, bleibt das Gerät doch eindeutig hinter dem MacBook Pro 13-Zoll zurück.
Ablesbar ist diese Reihung anhand der gebotenen Leistung auch anhand der Ergebnisse im Xbench 1.3 Benchmarktest. Folgend die Durchschnittswerte dreier Durchläufe, da es beim Xbench erfahrungsgemäß zu inkonsistenten Ergebnissen kommen kann.
Die verbaute Geforce 9400M G Grafikkarte von Nvidia kann die CPU auch beim Betrachten von Videos unterstützen. Beispielsweise liefen im Test alle Full HD (1080p) Trailer von trailers.apple.com im Quicktime Player X mit minimaler CPU Belastung flüssig. Die Rechenleistung des Grafikchips dürfte grundsätzlich in Zukunft von Snow Leopard und Windows 7 besser genutzt werden, z.B. zum Transkodieren von Videos oder Audio-Dateien.
Auch wenn oft im Schatten der CPU und GPU, so sind doch Arbeitsspeicher und Harddisk wichtige Komponenten, die sich auch direkt auf die Performance beim alltäglichen Gebrauch auswirken. In beiderlei Hinsicht setzt Apple auf vielversprechende Hardware. So sind in der aktuellen Ausgabe des MacBook Air insgesamt zwei Gigabyte des schnellen DDR3 Arbeitsspeichers verbaut, die allerdings direkt mit der Hauptplatine verlötet wurden. Etwaiges Aufrüsten fällt damit flach.
Performance verspricht auch die in unserem Testgerät eingesetzte 128GB SSD. Alternativ wird das aktuelle MBA auch mit einer 120GB / 4200 U/min Festplatte (1.8“) angeboten. Die Performance dieser Disk sollte aber deutlich hinter der einer SSD zurück bleiben. Mehr dazu auch in unserem ausführlichen SSD Testbericht. Der Preisunterschied der beiden Versionen ist allerdings enorm. Bis zu rund 300 Euro muss man allein für das Upgrade beim Massenspeicher einkalkulieren. Belohnt wird man allerdings durch eine spürbare Verbesserung der Office Performance mit äußerst kurzen Ladezeiten.
Die verbaute 1.8“ SSD von Samsung kann zwar im Vergleich mit Festplatten, besonders den langsamen 4200 rpm Platten, punkten, im Vergleich zu aktuellen schnellen SSDs (z.B. von Intel), ist SSD von Samsung etwas schwach. Die maximalen Leseraten von knapp 100 MB/Sekunde sind noch durchaus Konkurrenzfähig, jedoch bleibt die Schreibrate mit etwas über 55 MB/Sekunde schon deutlich hinter starken SSDs mit über 100 MB/s zurück. Die wichtige 4K Lese- und Schreibgeschwindigkeit ist beim Lesen mit 16,7 MB/s durchaus beachtlich, beim Schreiben sind die knapp 6 MB/Sekunde jedoch eher schwach. Da man im Air nur die Wahl zwischen einer sehr langsamen 4200 U/Min HDD und dieser Samsung SSD hat, sollte für Power User ganz klar die Wahl auf die SSD fallen, da sie die tägliche Arbeit deutlich beschleunigt.
Windows Performance
Unter Windows Vista (Bootcamp) haben wir uns die Performance der Komponenten etwas näher angesehen. Theoretisch sollte der 2.13 GHz taktende Core 2 Duo L9600 dank der 6 MB L2 Cache eine sehr gute Performance zeigen. Bei den Benchmarks fielen uns jedoch stark schwankende Ergebnisse auf. Laut verschiedenster Tools taktet die CPU meist nur mit 1.6 GHz und ist dadurch deutlich langsamer als die Datenblatt Werte versprechen. Anscheinend ist die Kühlleistung des dünnen Gehäuses nicht ausreichend für die relativ schnelle CPU. Mit einem externen Notebookkühler, getestet im kalten Zustand direkt nach dem Einschalten, erreichten wir deutlich bessere Ergebnisse als im warmen Zustand. Dadurch rangierte die Leistung von einem 1.2 GHz SU9300 bis zu einem 2.0 GHz T7200 Core 2 Duo. Bei Dauerbelastung kann man jedoch nur mit dem unteren Ende der Leistungsskala rechnen.
Interessanter Weise lieferte ein mehrstündiger Stress Test unter Mac OS mit anschließendem Cinebench Durchlauf keine verminderten Ergebnisse im Vergleich zum kalten getesteten Gerät. Eklatant fiel allerdings der Leistungseinbruch unter Mac OS beim Betrieb auf einer weichen Unterlage (Couch) aus. Hier erreichte das MBA lediglich einen Bruchteil der zuvor gemessenen Ergebnisse. Insgesamt fällt auch auf, dass die Ergebnisse des Cinbench Benchmarktests im kalten Zustand unter Windows etwas höher ausfallen als unter Mac OS.
DPC Latenzen
Wie für Apple Rechner leider üblich, waren die DPC Latenzen unter Bootcamp (3.0 von Snow Leopard) sehr hoch und für Sound und Audiostreaming über USB nicht empfehlenswert. Erst durch beenden der Bootcamp.exe (zuständig z.B. für die Sondertasten des Keyboards) im Taskmanager fielen die DPC Latenzen in den gelben und grünen Bereich (siehe Grafik).
Lautstärke
Keine nennenswerten Veränderungen sind bei der Geräuschcharakteristik des MBA zu beobachten. Im Office Betrieb mit Textverarbeitung, Mail und Internet ist das Notebook subjektiv nicht wahrzunehmen. Der verbaute Ventilator läuft hier bei etwa 2500 Umdrehungen pro Minute. Etwas höhere Lüfterfrequenzen sind zwar möglich, mit maximal 32.3 dB(A) bleibt das MacBook Air allerdings stets dezent und nahezu unhörbar im Hintergrund.
Im Stress Test (Auslastung der CPU und der GPU) wird der eingesetzte Gehäuselüfter dann aber deutlich hörbar. Mit einem Lärmpegel von rund 42.9 dB(A) bei über 6000 Umdrehungen pro Minute kann das MBA schon als sehr deutlich hörbar beschrieben werden. Diese Lüfterstufe wird auch manchmal bei höherer Last im normalen Office Betrieb erreicht.
Im Rahmen der Tests konnten wir in und wieder auch eine Art leises Knarren/Rattern/Quietschen vernehmen, ähnlich dem Geräusch einer HDD bei intensivem Zugriff. Die verbaute SSD schließt Geräusche allerdings aus, wonach letztlich nur der Systemlüfter oder fiepende Transistoren für diese Geräusche verantwortlich gemacht werden können. Da diese allerdings nur in sehr leisen Umgebungen wahrnehmbar ist, bleibt ein sehr positiver Gesamteindruck.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 28.8 / 28.8 / 32.3 dB(A) |
Last |
| 42.9 / 42.9 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Wie gewohnt, testen wir sowohl im Betrieb unter Last (Auslastung der Kernkomponenten für 1-2 Stunden) als auch bei maximalen Energiesparoptionen nach mindestens zwei Stunden Betrieb. Im ersten Fall konnte an den Oberflächen des MBA eine durchaus respektable Erwärmung festgestellt werden. So lag etwa die maximale Temperatur an der Oberseite im Bereich links oberhalb der Tastatur bei 43.7 °C. Auch die Unterseite erwärmte sich unter Vollast über mehrere Stunden erheblich. Als Maximum können wir 46.1 °C festhalten.
Völlig konträr dazu fällt die Erwärmung im Office Betrieb aus. Die Oberseite zeugte als Spitzenwert gerade einmal 32.3 °C und auch die Unterseite blieb mit 33.6°C im unkritischen Bereich. Sobald man jedoch etwas im Internet auf Flash unterstützten Seiten surft, pendeln sich die Temperaturen rasch zwischen dem Lastfall und dem Office Fall ein. Es kann also durchaus warm auf dem Schoß werden.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 43.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.9 °C (von 21.4 bis 59 °C für die Klasse Subnotebook).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 46.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 32.8 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-4.5 °C).
Lautsprecher
Das MacBook Air verfügt offenbar nur über einen einzelnen Lautsprecher, der sich im Bereich der Pfeiltasten, im Inneren des Gehäuses befindet. Beim Tippen befindet sich so meint die rechte Hand über der Soundquelle, was die Musikqualität deutlich dämpft. Ansonsten kann der gebotene Sound als ausreichend für anspruchslose Beschallung bezeichnet werden. Die Mono-Soundqualität ist allerdings insgesamt nicht sehr attraktiv.
Das aktuelle MacBook Air ist mit einem fest integrierten 40Wh Lithium-Polymer Akku ausgestattet. Apple gibt die Laufzeit mit bis zu 5 Stunden an bei „Wireless Productivity“). In unserem Test der maximalen Laufzeit (minimale Helligkeit - Stufe 1, Airport deaktiviert) konnten wir eine Zeit von bis zu 430 Minuten festhalten, das sind mehr als 7 Stunden. Unter Last (CPU und GPU) hielt das MBA immer noch gute 120 Minuten, sprich 2 Stunden durch.
In unserer Bootcamp Installation mit Windows Vista haben wir auch die Akkulaufzeit unter Last (BatteryEater Classic Mode) getestet. Hier hielt der integrierte Akku 1 Stunde und 38 Minuten, also etwas kürzer als unter Mac OS bei vergleichbarer Belastung.
Im WLAN Betrieb bei maximaler Displayhelligkeit erreichten wir allerdings lediglich eine Laufzeit von 170 Minuten (Mac OS). Apple dürfte bei seiner Laufzeitangabe demnach von einer verminderten Displayhelligkeit ausgehen. Ein Blick auf den Stromverbrauch zeigt auch warum. Zieht das MBA bei minimaler Helligkeit nur 7.0W aus der Steckdose, so sind es bei maximaler Displayhelligkeit bereits 10.2W, also rund 50% mehr.
Im Vergleich zur MacBook Air Version von 2008 ergeben sich dadurch keine nennenswerten Änderungen. Bedenkt man allerdings die erhebliche Leistungssteigerung, so könnte man auch das Halten der Laufzeitergebnisse als Erfolg werten. Insgesamt würde dennoch eine etwas höhere Laufzeit der Mobilität des Laptops nicht schaden, besonders im Hinblick auf den nicht wechselbaren Akku.
Aus / Standby | 0 / 0.5 Watt |
Idle | 7 / 10.2 / 12.3 Watt |
Last |
21.8 / 22.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Vieles ist unverändert geblieben, manches wurde deutlich aufgewertet. Auch die Lager der Apple Freunde und „Feinde“ bleiben vermutlich unverändert bestehen. Als testender Redakteur muss ich von meiner Seite her sowohl Lob als auch Kritik am aktuellen MacBook Air anbringen. Ja, das MBA ist nach wie vor hinsichtlich Verarbeitungsqualität und Materialeindruck unerreicht. Mögliche Konkurrenten wie etwa das Dell Adamo, das Thinkpad X300 / X301 oder aber das MSI X340 können dem Gerät diesbezüglich nicht das Wasser reichen. Wiederum ja, ich hatte bereits alle Genannten im umfangreichen Einsatz.
Nichts desto trotz gibt es Punkte, die man kritisch herausstreichen muss. Da wäre etwa die Anschlussausstattung, die eher als Zumutung beschrieben werden kann. Nur ein USB Port geht nun mal überhaupt nicht. Maus, UMTS Modem, USB Stick, ext. Festplatte uvm., all das sind reale Probleme bei der Verwendung des MBA, oder besser gesagt, sobald sich zwei Optionen überschneiden. Hinzu kommt die Lage des USB Ports. Alle vom schlanken USB-Standard abweichenden Stecker bringen das MacBook Air in Probleme.
Zu kritisieren ist auch das Fehlen eines LAN Ports, die Alternative über USB scheint in Anbetracht der obigen Problematik nicht besonders attraktiv. Schade ist außerdem die Ignoranz seitens Apple gegenüber neuen Kommunikationstechnologien. UMTS/HSDPA in integrierter Form wäre etwa für Europa höchst wünschenswert, gerade in Anbetracht der ansonsten ausgezeichneten Mobilität des Laptops.
Nicht optimal, aber immerhin so gut wie nur möglich wurde die Problematik des Glare-Type Displays gelöst. Die hervorragende Helligkeit als auch die reflexionsverminderte Displayoberfläche gestatten einen Außeneinsatz des Laptops. Der hohe Kontrast ist jedoch ein Pluspunkt der glatten Displayoberfläche. Wie dem auch sei, eine matte Oberfläche wäre dennoch vorzuziehen. Etwas negativ ist auch die schlechte Ausleuchtung der Displayoberfläche.
Die Performance der verbauten Komponenten ist für den Arbeitsalltag sicherlich ausreichend. Besonders die 9400M Grafik kann im Vergleich mit anderen integrierten Grafikkarten
bei Videos und Spielen die Muskeln Spielen lassen. Die 2.1 GHz taktende Core 2 Duo CPU liefert leider nicht ganz die erwartete Leistung, zumindest unter Windows. Anscheinend taktet sich der Prozessor meist auf 1.6 GHz herunter, wohl ein Tribut an die flache Bauform. Dadurch kann man sich die starke Variante der CPU mit 2.1 GHz eigentlich sparen und gleich zur 1.86 GHz Version greifen.Das Fazit fällt damit insgesamt so gespalten aus, wie sich vermutlich auch die vorherrschende allgemeine Meinung von Notebook Usern zu den MacBooks darstellt. Hardware hin oder her, der Knackpunkt ist allerdings letztlich immer noch das Betriebssystem. Windows Vista/7 oder Mac OS ist die Frage, und die ist letztlich wesentlich bedeutender, als so manche Hardwaremessung. Mit Bootcamp stellt Windows zwar eine Alternative dar, jedoch bietet Apple hier eine deutlich schlechtere Gesamtperformance.