Test Dell Adamo Thirteen "Pearl" UMTS Subnotebook
Teures Schmuckstück.
Trotz Wirtschaftskrise und Netbookboom trauen sich noch einige Hersteller Notebooks zu entwickeln, die dem Kunden den Wunsch nach etwas Besonderem erfüllen. Dell bietet nun mit dem Adamo 13 by Dell das erste Modell einer neuen Serie an, das deutlich vom üblichen Produktportfolio abgesetzt, auf einer eigenen Präsentationsseite vorgestellt wird. Schlank, leicht und mit hohem Designanspruch sollen aber auch die technischen Eigenschaften nicht zu kurz kommen. Ob man sich wirklich wie von Dell versprochen in das Designstück aus Glas und Aluminium verlieben kann…?
Obwohl optisch vollkommen eigenständig, assoziiert man das Gerät doch schnell mit Apples MacBook und MacBook Air. Neben einem gleichermaßen hohen ästhetischen Anspruch, verbinden vor allem das als Gehäusematerial verwendete Aluminium und der 13“ Formfaktor. Dennoch wollen weder Ausstattung, Preis noch Gewicht eine eindeutige Zuordnung ermöglichen und zeigen auch hier wieder Dell`s eigenständige Interpretationsweise der neu geschaffenen Serie im Slimline-Format.
Getestet haben wir das Adamo Thirteen Pearl in der Topausstattung zu derzeit 2599,- Euro mit Intel Core 2 Duo ULV SU9400 CPU, Intel GMA 4500MHD, 128 GB SSD, 4GB DDR-3 RAM, UMTS und Windows Vista Home Premium SP1 64bit. Eine mit 1899,- Euro deutlich günstigere und ebenfalls vorkonfigurierte Variante mit Intel Core 2 Duo ULV SU9300 CPU, 2GB RAM und ohne UMTS Modem ist für etwa 700,- Euro weniger zu haben. Die derzeitige Preispolitik unterstreicht eindrucksvoll die elitäre Produktpositionierung und könnte das Adamo zum begehrten Sammlerstück avancieren lassen.
Nichts Besonderes lässt die übliche Umverpackung im schnöden Pappkartonlook vermuten. Lediglich der Adamo-Schriftzug deutet auf den exklusiven Inhalt hin. Dringt man jedoch weiter ins Innere vor, beginnt bereits die Präsentation des Designerbooks in einer durchsichtigen Kunststoffbox. Frei schwebend im Raum, hat man den Eindruck ein Gerät von besonderer Leichtigkeit vor Augen zu haben.
Doch sobald man das Adamo in den Händen hält, wird man schnell in die knallharte Realität zurückgeholt und sieht sich mit einem der schlanken Erscheinung (Gehäuseabmessungen: 16,39 (H)x 331 (B)x 242 (T) mm) nicht zugetrauten Gewicht von 1,84 kg konfrontiert. Dabei hat man mit SSD, LED-Display und kleinem 40Wh Lithium-Polymer Akku durchaus gewichtssparende Teilkomponenten integriert. Eindeutig als Subnotebook klassifiziert, liegt es damit zwischen möglichen Konkurrenten wie dem MacBook Air (1,34 kg) und dem Unibody MacBook (2,04 kg).
Das ungewöhnlich streng kubisch entworfene Gehäuse ist, vergleichbar mit dem der MacBooks, aus einem Werkstück gefertigt und steht so für eine besonders hohe Gehäusequalität. Das kantige und insgesamt quaderförmige Erscheinungsbild setzt sich wohltuend vom vorherrschenden Notebookdesign ab und liefert eine gelungene Interpretation puristischer Formensprache. Allumfassendes Aluminium, am Unterboden und Displaydeckel mit dezent strukturiertem Kringelmuster versehen, strahlt eine technische Kühle aus, die ihren ganz eigenen Reiz versprüht.
Verfügbar sind die Adamo Thirteen in den Farbgebungen „Pearl“ und „Onyx“. Während das mattschwarze Onyx-Modell seiner Bezeichnung ganzheitlich Rechnung trägt, zeigt sich bei unserem Testmodell der Farbe Pearl lediglich ein Teil des Gehäusedeckels in perlmuttfarbenem Weiß. Der Rest wird durch blankes Aluminium dominiert. Ungewöhnlich: Man findet keine Komponenten-Sticker auf der Handballenablage. Intel-Logo & Co. hat man stilecht als Fräsung in den Unterboden verbannt.
Haptisch und optisch sehr hochwertig, wird die Qualitätsanmutung dem ausgegebenen Anspruch nicht nur designtechnisch, sondern auch bei den funktionalen Eigenschaften des Gehäuses gerecht. Feste Bauteile mit besonders hoher Verwindungssteifigkeit lassen sich nur minimal Biegen und Eindrücken. Knarzen, klappern oder quietschen,… was ist das? Wie aus einem Guß und nur durch die Displayscharniere getrennt, bildet das Gehäuse eine perfekte Einheit. Spaltmaße, Abdeckungen und Öffnungen sind präzise verarbeitet und lassen keine Mängel erkennen. Hier zeigt sich der große Vorteil der Fertigungsweise aus einem Stück, die das solide Grundgerüst liefert. Aber auch die wenigen beweglichen Teile wie das Displayscharnier lassen keine Nachlässigkeiten zu Tage treten. Es arbeitet vorbildlich und erhält durch die offenliegenden Torxschrauben an den Kopfenden einen zusätzlichen designerischen Reiz. Insgesamt sind die Gehäusequalitäten somit als sehr hochwertig zu beschreiben und werden durchaus der Produktpositionierung gerecht.
Bis auf einen Kopfhörerausgang und den SIM-Kartenschacht hat Dell alle Anschlußmöglichkeiten an die Rückseite verbannt. In dem bei geöffnetem Display etwas fremdkörperartig erscheinenden Hinterteil findet man aber auch die lochblechartigen Kühlöffnungen und die versteckten Lautsprecher. Neben einem gewissen ästhetischen Wert hat dies auch praktische Vorteile. Kabel können besser geordnet werden und stören nicht beim Arbeiten mit angeschlossener Peripherie. Nachteilig wirkt sich allerdings die schlechte Erreichbarkeit aus, die an den Seiten komfortabler wäre.
Ansonsten hat Dell zwar minimalistisch aber durchaus zeitgemäß alle wichtigen Schnittstellen integriert. 2x USB, 1x USB/ eSata Kombianschluß, Displayport und Gigabit LAN. Damit hat man die Möglichkeit übliche Geräte wie Drucker, Maus, Display und DSL-Modem genauso wie schnelle externe Festplatten anzubinden. Für letzteres bietet sich die eSata-Schnittstelle an, liefert sie doch wesentlich höhere Übertragungsraten als die alternativ zur Verfügung stehenden USB 2.0 Ports.
Mit 1,3 MP Webcam und integriertem Mikrofon steht auch einer Kommunikation via Skype & Co. nichts im Wege. Für ein problemloses Anbinden der immer noch bei Bildschirmen vorherrschenden DVI-Schnittstelle legt Dell einen Displayport-DVI Adapter bei und räumt somit im Vorfeld mögliche Anschlußprobleme aus dem Weg. Vermissen wird der eine oder andere Camcorderfreund lediglich die fehlende Firewire-Schnittstelle, die zu einer Komplettierung der Anschlüsse noch fehlt. Auch auf Kensington Lock oder einen separaten Mikrofoneingang muss der interessierte Kunde allerdings verzichten.
Im Bereich der kabellosen Verbindungsmöglichkeiten bietet Dell alles was das Herz begehrt. W-LAN Draft-N und Bluetooth 2.1+EDR sind immer inklusive. Zusätzlich bietet Dell im Topmodell ein integriertes HSPA UMTS Modem welches auch für einen unabhängigen mobilen Internetzugang sorgt. Bereits mit im Lieferumfang befindet sich laut Dell eine Vodafone SIM. Bei unserem Testmodell fanden wir eine AT&T Karte die sich problemlos durch eine Fonic SIM (O2-Netz) austauschen und in Betrieb nehmen ließ. Hier erreichten wir bei mehreren Messungen sehr gute Werte von durschnittlich 2890 kbit/s im downstream und 1735 kbit/s im upstream.
Insgesamt verfügt das Dell Adamo somit über eine aktuelle und zukunftssichere Schnittstellenausstattung, die vor allem Konkurrenten wie dem MacBook Air nicht nur quantitativ sondern auch hinsichtlich der Vielfältigkeit einiges voraus hat.
Individuelle Ausstattungsmöglichkeiten bietet Dell beim Adamo nur sehr wenige. Verfügbar sind, neben der bereits angesprochenen Farbwahl, grundsätzlich zwei vorkonfigurierte Varianten die sich hinsichtlich CPU (Intel C2D SU9300 oder SU9400), RAM (2GB oder 4GB) und UMTS-Modem (ohne oder mit) unterscheiden.
Sonstige Wahlmöglichkeiten beschränken sich im Wesentlichen auf Microsoft Office, Garantie- und Supporterweiterungen sowie externe, im Design angepasste, USB-Laufwerke. Hier hätte man sich gerade bei den Festplatten, die mit 250 GB (140,- Euro) oder 500 GB (210,- Euro) Kapazität erhältlich sind, konsequenterweise eine eSata-Schnittstelle gewünscht um den Vorteil dieser schnellen Anschlußmöglichkeit nutzen zu können. Immerhin können die Festplatten laut Dell ohne zusätzliches Netzteil betrieben werden und stellen so eine komfortable mobile Massenspeichererweiterung dar. An optischen externen Slot-In Laufwerken bietet Dell einen Blu-Ray Player (250,-Euro) oder einen DVD-Brenner (140,-Euro).
Tastatur
Keinerlei Schwächen zeigt die Tastatur des Dell Adamo Thirteen. Sie überzeugt durch einen festen Sitz und hohe Stabilität. Nachfedernde oder klappernde Tasten sucht man hier vergeblich. Mit mittelkurzem Hub und gutem Layout findet man sich schnell zurecht. Etwas ungewöhlich erscheinen die übergroßen @, € und µ Zeichen die der Funktion aber nicht abträglich sind. Wie üblich findet man im F-Tastenbereich Doppelbelegungen mit Sonderfunktionen wie zum Beispiel die Regelung der Displayhelligkeit oder das Ein- und Ausschalten der Funknetzwerkgeräte.
Besonders gefallen die groß ausgefallenen Enter-, Backspace- und Shift-Tasten die über die mit 18mm minimal kleineren Standardtasten hinwegtrösten. Einschränkungen sind dadurch keine zu erwarten. Ganz im Gegenteil. Durch die integrierte LED Hintergrundbeleuchtung findet man entspannt auch bei dämmrigen Lichtverhältnissen immer die richtige Taste. Sie ist in zwei Stufen regelbar, oder lässt sich ganz ausschalten. Zwar ist die Ausleuchtung nicht ganz gleichmäßig, dies führt aber zu keinerlei funktionellen Einschränkungen, da alle Tasten ausreichend gut ablesbar bleiben - Ein Gimmick an das man sich schnell gewöhnt und nicht mehr missen möchte. Diese Art der Tastaturbeleuchtung ist wesentlich effektiver als im Displayrahmen integrierte Leuchten, die von oben, wie zum Beispiel beim bereits getesteten Asus B80A, auf die Eingabe herabstrahlen. Auch Lenovos Thinkpads setzen nach wie vor auf diese indirekte Beleuchtung.
Oberhalb der Tastatur hat Dell neben dem Ein-/Ausschalter eine per Touchfunktion bedienbare Plexiglas-Medienleiste integriert. Hier lassen sich Grundsteuerungen wie Play, Lautstärke usw. leicht erreichbar regeln.
Touchpad
Auf ähnlich hohem Niveau befindet sich das Touchpad als alternative Mauseingabe. Ausreichend groß, aber ohne Multitouchfunktionalität, kann es zwar nicht mit den riesigen Flächen der Apple-Konkurrenz mithalten, bietet dennoch eine angenehme Oberfläche mit guten Gleiteigenschaften und guter Reaktionsfähigkeit. Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Bildlaufleiste die man anfänglich nicht immer trifft und auch etwas mehr Druck erfordert. Leichtgängig und mit guter Sensibilität überzeugen auch die Touchpadtasten.
Das Adamo Thirteen ist wie der Name schon suggeriert, mit einem 13“ Display ausgestattet. Genau gesagt mit einem 13,4“ Glossy LED-Display im 16:9 Format und einer Auflösung von 1366x768 Bildpunkten. Dieses Format bietet, im Vergleich zur weit verbreiteten Standardauflösung von 1280x800 Pixeln, in der Breite etwas mehr Platz und verzichtet auf einige Bildzeilen in der Vertikalen. Dies kommt insbesondere Filmen und Spielen im 16:9 Format entgegen, die nun ohne Schwarze Balken oder verzerrte Darstellung genossen werden können. Eine alternative Displaywahl bietet Dell beim Adamo nicht. Hier wäre vor allem unter mobilen Gesichtspunkten eine Auswahl mit entspiegelter Oberfläche wünschenswert.
Unser Testmodell ist mit einem Panel von Samsung ausgestattet und kann mit sehr hohen maximalen Helligkeitswerten und einer guten horizontalen Blickwinkelstabilität punkten. Weniger erfreulich, und bei einfarbigen Hintergründen besonders deutlich sichtbar, ist der starke Helligkeitsabfall im linken unteren Drittel der Anzeige. Dies zeigt sich auch mit Messwerten von 289 – 313 cd/m² am oberen Bildrand und 211-219 cd/m² in der unteren linken Ecke, mit einem Unterschied von bis zu 102 cd/m² eindrucksvoll. Dementsprechend unterdurchschnittlich und gar nicht auf dem Niveau sonstiger aktueller LED-Displays folgt daraus eine Ausleuchtung von nur 67%.
|
Ausleuchtung: 67 %
Kontrast: 121:1 (Schwarzwert: 2.42 cd/m²)
Nicht ganz so farblos, wie der geringe Kontrast von 129:1 vermuten lässt, zeigen sich subjektiv die Farben des Samsung Panels. Dennoch ist man weit von dem bei Glare-Displays suggerierten Vorteil besonders hoher Kontrastwerte und knackiger Farben entfernt. Hier schneidet im Vergleich das matte 13,3“ Display des bei uns vor einiger Zeit getesteten Dell Latitude E4300 nicht nur hinsichtlich der Ausleuchtung sondern auch bezüglich der Kontrastwerte besser ab. Womit wir nun auch beim größten Nachteil des Displays angekommen sind.
Das ansonsten mit guten mobilen Eigenschaften ausgestattete Adamo hat, im Gegensatz zum Latitude E4300, stark unter der neu in Mode gekommenen edge-to-edge Glasscheiben Displayvariante zu leiden. Zwar sieht das Ganze sehr schön aus, mutet dem Nutzer aber subjektiv noch stärkere Spiegelungen zu als dies bei konventionellen Glare-Displays ohnehin schon der Fall ist. Die Folge ist, dass man den Helligkeitsregler selbst in Innenräumen meist auf den unergonomischen Höchstwert dreht, um die Spiegelbilder möglichst zu überstrahlen. Solange man keine helle Kleidung trägt, oder mit besonders heller oder ungünstig positionierter Innenraumbeleuchtung zurecht kommen muß, gelingt das auch recht gut. Besonders fatal wirkt sich diese Negativeigenschaft aber beim Arbeiten im Zug aus, wo vorbeihuschende Landschaften und Gebäude ein Fokussieren der Augen auf den eigentlichen Bildschirminhalt ständig untergraben und zu einer deutlich schnelleren Ermüdung führen.
Ähnlich, nur nicht ganz so intensiv, zeigt sich das Verhalten beim Nutzen unter freiem Himmel, wo die helle Hintergrundbeleuchtung zwar gute Vorraussetzungen für die Lesbarkeit bietet, durch die hohe Spiegeleigenschaft der Oberfläche ständig für Irritationen sorgt. Damit ist ein entspanntes Arbeiten im Garten nahezu unmöglich und disqualifiziert das Display für mobiles Arbeiten in den meisten denkbaren Szenarien.
Dell hat im Adamo Thirteen hochwertige und dementsprechend teure Teilkomponenten verbaut. Während der Intel GS45 Chipsatz in Verbindung mit der integrierten Grafikeinheit GMA 4500MHD noch nichts Besonderes darstellt, hat man bei der Wahl des Prozessors schon eher in den exklusiven Teil des Intel Regals gegriffen. Mit 1,4 Ghz Takt und 3MB L2 Cache ist der SU9400 ULV 2-Kern-Prozessor insbesondere aufs Stromsparen hin optimiert worden und standesgemäß mit einer Thermal Design Power von 10 Watt spezifiziert. Für eine zügige Anlieferung der Daten sorgt DDR-3 Arbeitsspeicher der in unserem Fall mit 4 GB recht üppig verbaut worden ist.
Trotz der geringen Gesamtleistungsaufnahme fallen die Testergebnisse recht positiv aus. 3061 Punkte im Anwendungsbenchmark PC Mark Vantage bestätigen die, auch subjektiv so empfundenen, zügig vonstatten gehenden Office Aufgaben wie Word, Browser und einfache Tabellenkalkulationen. Auch das Konvertieren von einigen MP3 Dateien per iTunes geht erträglich schnell von der Hand und lässt auch solche Anwendungen für das gelegentliche Nutzen praktikabel erscheinen.
Nicht empfehlenswert ist das Designerbook für 3D-Anwendungen wie Animationsprogramme, CAD oder gar aktuelle 3D-Spiele. Damit ist die integrierte Intel-Lösung hoffnungslos überfordert.
Als absolutes Limit kann man World of Warcraft ansehen, das bei niedrigsten Einstellungen mit 800x600 Bildpunkten und allen Details auf niedrig oder aus, noch gut spielbare Frameraten von durchschnittlich 26 FPS, bei nur minimalen Stillständen, liefert. Selbst bei einer Auflösung von 1024x768 mit mittleren Details erreichten wir flüssige 21 FPS bei wesentlich besserer Optik. Aufgrund des integrierten UMTS-Modems ließe sich so auch mobil das ein oder andere Spielchen wagen.
Mit 696 Punkten im 3D Mark `06 und 752 Punkten beim Cinebench R10 OpenGL Shading fallen die Grafik-Werte ansonsten entsprechend ernüchternd aus und liegen deutlich hinter anderen Intel GMA 4500MHD Systemen wie z.B. dem Asus B80A. Die reine CPU-Leistung kann sich hingegen, in Anbetracht der geringen Leistungsaufnahme, wiederum gut sehen lassen und liefert mit 1125 Punkten im 3D Mark `06 CPU Benchmark und 1794 (Single-Core) respektive 3253 (Multi-Core) Punkten im Cinebench R10 CPU Rendering respektable Werte und bestätigt die als subjektiv gut empfundenen MP3 Konvertierungsleistungen bei iTunes.
Insgesamt gesehen gerät man leistungsmäßig dennoch im Vergleich zu Konkurrenten, wie dem Apple MacBook Air in der aktuellen Fassung, spürbar ins Hintertreffen. Kann der Apple Pionier doch mit Nvidia Geforce 9400M und Intel Core 2 Duo SL9400 deutlich potentere Teilkomponenten vorweisen, die wesentlich umfangreichere Einsatzgebiete möglich machen.
Der mit 128 GB absolut gesehen recht dürftig bemessene SSD Massenspeicher liefert zwar stark schwankende, aber dennoch insgesamt sehr gute Übertragungsraten die vor allem im Vergleich zu konventionellen 1,8“ oder 2,5“ Notebookfestplatten eine gute Figur machen. Mit durchschnittlichen 92 MB/s, die allerdings auf bis zu 68 MB/s abfallen können, hat man trotz geringer Leistungsaufnahme und unhörbarem Betriebsgeräusch eine gute wenn auch teure Teilkomponente verbaut. Einen kleinen Nachteil im alltäglichen Betrieb, den wir auf die bei SSD`s auftretende Schwäche von Random Writes kleinerer Dateien zurückführen, äußert sich durch kleinere Wartezeiten die schon beim Öffnen eines weiteren Browserfensters oder einer zusätzlichen Anwendung bei geringer Last auftreten können.
Serienmäßig verfügt das Dell Adamo über kein optisches Laufwerk. Optional kann man aber wie bereits erwähnt, passend zum optischen Look entweder einen Blu-Ray Abspieler oder ein DVD-R+- RW Laufwerk erwerben. Bei unserem Testgerät lag der externe USB Slot-In DVD-Brenner (LG HL-DT-ST DVD+-RW GS20N) bei, der aber nicht in die Wertung mit eingeflossen ist.
PCMark Vantage Result | 3061 Punkte | |
Hilfe |
3DMark 2001SE Standard | 3761 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 1765 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 957 Punkte | |
3DMark 06 1280x768 Score | 696 Punkte | |
Hilfe |
Lautstärke
Hier kann das Dell Notebook wieder voll und ganz seine Vorteile ausspielen und glänzt mit einem besonders positiven Geräuschverhalten. Ohne Last unhörbar, dreht der Lüfter bei Beanspruchung zwar vehement und turbinenartig die Luft hinauspressend auf, beruhigt sich aber anschließend recht schnell und schaltet abrupt wieder auf lautlos.
Dabei wird man selbst beim maximal gemessenen Wert von 36,2 dB(A) nicht sonderlich in seinem Wohlbefinden beeinträchtigt. Ansonsten muss man mit Werten um die 32dB(A) bei wenig Last und um die 35dB(A) bei hoher Last rechnen. Einen unnötig großen Anteil an der Geräuschentwicklung scheint dabei weniger der Lüfter ansich, als die Lochblechöffnungen an der Gehäuserückseite zu haben. Die hierbei entstehenden „Windgeräusche“ erzeugen dann das turbinenartige Empfinden, welches bei konventionellen Luftauslässen so nicht zu beobachten ist. Schönheit hat halt seinen Preis und ist nicht immer effektiv.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 28.5 / 31.5 / 36.2 dB(A) |
Last |
| 34.1 / 35.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Temperaturemissionen zeichnen sich besonders durch ihr Nichtvorhandensein aus. Lediglich an einem Punkt im linken hinteren Unterbodenbereich konnten wir ein Erreichen der menschlichen Körpertemperatur mit einem Wert von 36,6 °C nachweisen. Ansonsten fühlt sich das Gehäuse ganz aluminiumgemäß immer sehr kühl an und lässt keine praktischen Einschränkungen vermuten.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 34.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.1 °C (von 21.4 bis 281 °C für die Klasse Subnotebook).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 36.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 27.7 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (+0.6 °C).
Lautsprecher
Da die Boxen im etwas abstehenden hinteren Gehäuseteil untergebracht sind, geht ein Teil des sowieso nicht üppig bemessenen Klangvolumens verloren und strahlt in den rückwärtigen Bereich ab. Den verbliebenen Sound kann man als unverzerrt und notebooktypisch höhenlastig beschreiben. Nicht für jede Situation ausreichend wird zudem die geringe Maximallautstärke sein, die von lauteren Umgebungsgeräuschen schnell übertönt werden kann. Für das Filmchen zwischendurch oder im Hintergrund laufende Musik ausreichend, werden audiophile Genußmenschen schnell zu soundtechnischen Erweiterungen wie Ohrhörer oder USB-Lautsprecher greifen.
Mit LED-Display, Solid-State-Disc und Intel Ultra Low Voltage Core 2 Duo SU9400 CPU hat man eine Reihe an stromsparenden Komponenten verbaut, die ihr Potential auch, in Form der gemessenen Werte bei der Leistungsaufnahme, zur Schau stellen. So begnügt sich das Adamo mit 11,8 Watt im Minimum und lässt sich maximal 27,4 Watt in der Spitze entlocken. Mit angeschlossenem optionalem DVD-Laufwerk muss man eine ca. 1,5 Watt höhere Leistungsaufnahme im Idle-Mode und 10 Watt im DVD-Betrieb einkalkulieren.
In den Laufzeiten schlägt sich dies trotz kapazitätsarmem 40Wh Lithium-Polymer-Akku in einem beachtlichen Durchhaltevermögen von bis zu 319 Minuten, das wir beim Battery-Eater Readers Test (maximal erzielbare Laufzeit) erreichten, nieder. Auch im praxisnäheren W-LAN Betrieb mit Browsertätigkeit und angepasster Bildschirmhelligkeit schlägt sich das Adamo mit 213 Minuten sehr wacker. Fordert man vom Schönling allerdings all seine Kraft, so geht ihm nach 84 Minuten im Battery Eater Classic Test (minimal erreichbare Laufzeit) doch recht schnell die Puste aus und verlangt nach einer Steckdose. Hier muss der Nutzer dann mit sehr langen Ladezeiten von ca. 4 Stunden klar kommen, bis eine weitere mobile Nutzung möglich wird. Bei einem nicht wechselbaren Akku ist dies, wie beim MacBook Air, ein unter mobilen Gesichtspunkten großer Nachteil.
Ausserhalb der Wertung haben wir auch den DVD-Betrieb mit dem optionalen DVD-Laufwerk getestet und konnten 144 Minuten ungetrübten Filmgenuss ermitteln. Das reicht komfortabel für die meisten Kinofilme aus.
Aus / Standby | 0.1 / 0.5 Watt |
Idle | 11.8 / 15.6 / 23 Watt |
Last |
24.6 / 27.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Das Adamo Thirteen by Dell strahlt, zugegebener Maßen alleine schon aufgrund seines ansprechenden Äußeren, eine hohe Anziehungskraft aus. Dominierendes Aluminium im puristischen und eigenständigen Design schreiben dem Designerstück schnell Klassikerambitionen zu. Selbst wenn man die geschmacksabhängige Gefühlskomponente ausser Acht lässt, gibt es mehrere innere Aspekte die gewichtige Argumente liefern, sich für das Adamo zu entscheiden.
So gefällt bei unserem Testmodell neben der hohen Verarbeitungs-und Materialqualität insbesondere die komplette Anschluß- und Funknetzausstattung inklusive schnellem HSPA-Modem, die sehr gute Tastatur, die verhältnismäßig langen Akkulaufzeiten sowie die geringen Emissionswerte.
Im krassen Widerspruch zu den guten mobilen Grundeigenschaften steht das stark spiegelnde Display, mit darüber hinaus wenig überzeugenden Qualitäten, das mögliche Anwendungsbereiche unnötig stark einschränkt. Gerade auch wegen der zentralen Funktion als Hauptschnittstelle zum Anwender enttäuscht das Panel insbesondere auch im Hinblick auf die anspruchsvolle Produktpositionierung.
Weniger gewichtig und eher akzeptabel, aber dennoch verbesserungswürdig, fallen der fest verbaute Akku mit langer Ladezeit und die vergleichsweise geringe Rechenleistung ins Gewicht.
Im Vergleich mit dem populären MacBook Air kommt das Adamo in vielen Bereichen wie Gehäusequalität, Designqualität, Laufzeit und Emissionen erstaunlich nah an den Vorreiter der Slimline-Klasse heran, kann sogar mit HSPA-Modem, eSata und zusätzlichen USB-Ports punkten, verliert aber wieder deutlich bei Gewicht, Preis, Leistungsfähigkeit und Displayqualität.
Wer sich wie von Dell erhofft in die Erscheinung des Adamo verliebt hat, oder die Verbindungsvorteile für sich als gewichtiger bewertet, erhält ein exklusives Statussymbol das aufgrund der elitären Preisgestaltung garantierten Seltenheitswert genießen wird.