Test Lenovo ThinkPad Edge E420s Notebook
Auf der Consumer Electronics Show 2011 (CES) hat Lenovo das neue Line-up für dieses Jahr vorgestellt. Neben dem größeren ThinkPad Edge E520 wird davon auch das von uns getestete ThinkPad Edge E420s mit glänzendem 14-Zoll-Bildschirm angeboten. Es gibt auch eine Ausführung mit mattem Bildschirm (E420), die zusammen mit anderen Highlights bis dato nicht in Deutschland erscheinen sollen. Neben der bekannten Designlinie in schlichtem Schwarz soll das Gerät durch aktuelle Hardware von Intel und AMD überzeugen.
In unserem Fall finden sich im Inneren des Chassis ein Intel Core i5-2410M Dual-Core Prozessor, 4 GByte Arbeitsspeicher, 320 GByte Festplattenspeicher und die neue AMD Radeon HD 6630M GPU mit 1 GByte DDR3-Speicher. Eine große Neuerung ist die automatische Grafikumschaltung AMD Switchable Graphics. Bisher war das Umschalten bei AMD nur manuell möglich und Nvidia hatte mit der Optimus Technologie die Nase vorne. Neben dieser Mainstream-Konfiguration werden auch ein Entry-Modell mit Intel i3-2310M und integrierter CPU-Grafik sowie ein Spitzenmodell mit Solid State Drive und UMTS-Modul angeboten.
Das Lenovo ThinkPad Edge E420s-NWD4NGE ist derzeit zu Preisen von rund 950 Euro über das Internet erhältlich und liegt damit im gehobenen Bereich. Die weiteren Modelle kosten im Vergleich 740 Euro (Entry) beziehungsweise 1180 Euro (High-End) inklusive Mehrwertsteuer.
In schlichtem Mattschwarz präsentiert sich das fast schon bekannte Gehäuse des ThinkPads. Im Vergleich zum ThinkPad Edge 15 wirkt die neue E-Serie aber moderner und bewegt sich, wenn auch nur leicht, außerhalb der gewohnten Bahn. Das beste Beispiel dafür sind die rundum verlaufenden Zierleisten aus Metall. Zuvor waren diese meist matt und aus Kunststoff gefertigt. Die gesamten Oberflächen sind weiterhin mit der haptisch angenehmen und samtigen Softtouch-Textur versehen, die allerdings relativ anfällig für Fettflecke und Staub sind. Die Verarbeitung wirkt insgesamt hochwertig und durch die Nutzung eines Slot-In-Laufwerks sowie den Verzicht einer Wartungsabdeckung wurden Schwachstellen vermieden. Ein weiterer optischer Vorteil sind die fehlenden Status-LEDs, nur der i-Punkt des ThinkPad-Logos leuchtet im Betrieb rot.
Die Innenseite wartet mit dem gewohnten Layout, einem überarbeiteten Touchpad und einer Scheibe vor dem Bildschirm auf. Diese dominiert das Bild, will aber nicht recht in das gedankliche Bild eines ThinkPads passen. Lenovo selbst bezeichnet diese Scheibe als „Infinity Glass“, wobei es sich wohl eher um eine dünne Auflage aus Kunststoff handelt. Die Stabilität der Grundeinheit lässt kaum Wünsche offen und starker Druck sorgt für ein minimales Nachgeben. Auch das Tastaturbett sitzt bei Druck fest am Platz. Der Displaydeckel kann bei diesem Test nicht überzeugen. Auffällig sind eine sichtbare Wellenbildung sowie ein hörbares Knarzten der Teile. Durch die fehlende Stabilität des Deckels und der „Scheibe“ kommen dazu noch Druckpunkte, die glücklicherweise wieder von selbst verschwinden.
Auf den ersten Blick bietet das Notebook die hochwertigen Metall-Scharniere, denn auch der Öffnungswinkel ist mit 185 Grad gewohnt groß und mehr als ausreichend. Bei genauerem Hinsehen und Hören fallen trotz akzeptablem Halt ein deutlichen Nachwippen und ein nerviges Geräusch bei jeder Positionsveränderung negativ ins Gewicht. Für rund 1000 Euro kann man mehr erwarten. Der vorne liegende Akku ermöglicht ein Öffnen des Displaydeckels mit einer Hand.
Nach dem Lösen von zwei gekennzeichneten Schrauben an der Unterseite lässt sich das gesamte Keyboard nach hinten schieben und eröffnet damit den Zugang zu den Komponenten. Wichtig ist dabei der freie Slot für weitere zwei oder vier GByte DDR3-Arbeitsspeicher. Das Speichermedium ist seitlich untergebracht und auch ohne Tastatur-Demontage zu erreichen.
Trotz schlanker Bauweise beherbergt das E420s aktuelle Schnittstellen in einem akzeptablen Umfang. Die linke Gehäuseseite hält neben einem 4-in-1-Kartenleser ein Slot-In-DVD-Laufwerk (mit Auswurftaste) bereit, das die üblichen Formate verarbeiten kann. Gegenüber finden sich zwei USB 2.0 Ports, ein HDMI-Ausgang mit 1.4a Support (3D, 1080p, Highspeed with Ethernet) sowie einen Audioport. Diese Lösung spart Platz und vereint Kopfhörerausgang und Mikrofoneingang in einer Buchse. Leider nutzt Lenovo die Chance nicht und verzichtet auf USB 3.0, auch wenn der gelb gefärbte Anschluss auf einen solchen hindeuten könnte. Auch das Aufladen von Peripherie im ausgeschalteten Zustand ist darüber nicht möglich.
An der Rückseite finden sich, aufgrund des integrierten Akkus und der Scharniere, weitere Ports. Der RJ-45-Netzwerkbuchse und dem analogen Videoausgang steht erfreulicherweise eine eSATA/USB 2.0 Kombination zur Seite. Darüber lässt sich beispielsweise eine externe Festplatten mit hoher Geschwindigkeit anbinden. Insgesamt eine akzeptable Vorstellung, zu deren Vollendung uns USB 3.0 fehlt und weitere Schnittstellen im Heck angebracht sein könnten. Der fehlende Dockingport fällt ebenso auf, wurde aber wohl aus Produktstrategischen Gründen bewusst weggelassen.
Kommunikation
Die Kommunikationsmöglichkeiten sind ab Werk ausgereift und der aktuellste Standard wird geboten. Neben Gigabit-Ethernet über einen Controller von Realtek ist auch ein Intel WiFi Link 1000 BGN Adapter an Bord, der WLAN nach 802.11b/g/n und Bluetooth 3.0 +HS unterstützt. Einen Schritt weiter geht das Spitzenmodell mit integriertem 3G-UMTS-Modul. Die günstigeren Geräte ohne dieses Extra bieten zwar einen SIM-Einschub, aber der Mini-PCIe-Steckplatz bleibt frei und die notwendigen Antennen sind nicht angelegt. Ein nachträglicher Einbau fällt damit flach.
Zubehör
Spartanisch gibt sich Lenovo bei dem werkseitigen Lieferumfang. Neben dem Gerät sind nur das 90 Watt Netzteil mit Netzkabel (Kabellänge: 180 + 90 Zentimeter) sowie ein Handbuch enthalten. Als Wiederherstellungsmedium dient eine Partition auf der Festplatte, die sich beim Hochfahren ansprechen lässt. Sonstige Zubehörprodukte müssen nachträglich erworben werden. Software-technisch bietet Lenovo den üblichen Standard, samt Microsoft Office 2010 Starter. Erfreulicherweise ist die Installation nicht mit Bloatware überladen.
Garantie
Ähnlich anderen günstigen Geräten aus dem B2B-Sektor kommt das ThinkPad Edge nur mit 12 Monaten Garantie ab Werk. Zudem handelt es sich um einen Bring-In-Service, bei dem der Nutzer das Gerät selbst einschicken muss. Als Erweiterung stehen bis zu 48 Monaten Garantielaufzeit mit erweitertem Service bereit, wobei dieses Upgrade rund 200 Euro kostet.
Tastatur
Keine Kompromisse macht Lenovo bei der Tastatur und setzt auf das bewährte Chiclet-Style Layout, das auch in den Geräten ThinkPad Edge 13 und Edge 15 eingesetzt wird. Optisch passt sich die Tastatur samt hochglänzendem Untergrund gut in das Gesamtbild ein und das Tippgefühl hinterlässt einen guten Eindruck. Der Druckpunkt ist zu erkennen und der Hub ist kurz, wobei die deutlich hervorstehenden Tasten und die konkave Form eine Geschmacksfrage bleiben.
Die Tasten sind mit 16 x 16 Millimetern angenehm dimensioniert und Schnellschreiber gewöhnen sich rasch an das Tastenfeld. Die Pfeil-Tasten fallen relativ klein aus, wobei Spieler wahrscheinlich nicht zu diesem Gerät greifen würden. Ein nettes Feature sind die Bildlauftasten über den Pfeiltasten, womit Lenovo den knapp bemessenen Raum sinnvoll nutzt. Die Fn-Funktionen finden sich in der obersten Tastenreihe wieder und sind ab Werk aktiviert. Für die Nutzung, der relativ schlecht erkennbaren F-Tasten, muss daher die Funktions-Taste gedrückt werden.
Touchpad
Im Vergleich zu den oben genannten Vergleichsgeräten wurde bei der neuen Serie das Touchpad überarbeitet. Die unteren Mausersatztasten wurden auf den ersten Blick entfernt und die nutzbare Diagonale hat sich auf 11 Zentimeter (Abmessungen: 102 x 61 Millimeter) vergrößert. Diese Tasten finden sich nun direkt unter dem Touchpad. Rund zwei Drittel der Fläche dienen daher als große linke Maustaste. Wie von anderen Notebooks bekannt, befindet sich die rechte Maustaste in der unteren rechten Ecke. Insgesamt überzeugt das Eingabegerät durch eine leicht raue und sehr angenehme Oberfläche, mit der es sich schnell und präzise navigieren lässt. Die Bedienung via Multi-Touch-Gesten und die üblichen (versteckten) Scrollbalken ist möglich.
Als weiteres Bedienelement bietet das E420s den typisch rot genoppten Trackpoint aus Gummi samt Maustasten. Einige Nutzer lieben das Arbeiten damit, andere kommen damit nicht zurecht. Mit ein wenig Übung ist es ein durchaus sinnvolles Feature, das sich über Jahre bewährt hat und mittlerweile auch von anderen Herstellern übernommen wurde.
Nachdem uns das Display schon bei der Stabilität im Stich gelassen hat, wollen wir uns nun die harten Fakten zu Rate ziehen. Bei einer Größe von 14 Zoll (35,5 Zentimeter Diagonale) bietet das Panel eine native Auflösung von 1366 x 768 Pixel im 16:9 Format sowie eine hochglänzende Oberfläche, die durch eine vorgesetzte Scheibe erzeugt wird. Unter Windows 7 stehen keine höhere Auflösungsstufen parat und eine externe Anzeige wäre das Mittel der Wahl. Über VGA (Analog) und HDMI (1.4a) überzeugte die Bildqualität bei einer Auflösung von 1920 x 1080 Pixel (60 Hz, Full HD, 1080p) durch ein einwandfreies Bild, wobei je nach Gerät noch nachjustiert werden musste. Die über dem Bildschirm angebrachte 1,3 Megapixel Webcam macht ausreichend gute Aufnahmen für einfache Gespräche via Skype. Ein Unterschied zu hochwertigeren Lösungen mit zwei und mehr Megapixeln ist aber zu erkennen.
Die Messwerte vom Tool Gossen Mavo-Monitor sind trotz LED-Beleuchtung nicht sonderlich überzeugend. Die maximale Helligkeit liegt mit 177 cd/m² im breiten Durchschnitt der günstigen Standard-Panels (Typ: AUO B140XW03 V1) und kann nicht mit den professionelleren ThinkPads mithalten. Im Vergleich zum ThinkPad Edge 15 hat Lenovo aber bei der Ausleuchtung nachgebessert und bietet mit 90 Prozent eine gleichmäßige Beleuchtung der gesamten Fläche.
|
Ausleuchtung: 90 %
Helligkeit Akku: 163 cd/m²
Kontrast: 143:1 (Schwarzwert: 1.22 cd/m²)40.78% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
57.8% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
39.2% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Der gebotene Kontrast ist mit 143:1 leider nicht sehr hoch und liegt, wie auch der Schwarzwert von 1,22 cd/m², im erwarteten Mittelfeld. Zum einen wird dadurch der Außengebrauch eingeschränkt und zum anderen wirkt ein reines Schwarz leicht gräulich. Ein besserer Kontrast sowie Schwarzwert würden sich beispielsweise bei der Wiedergabe eines Films rentieren.
Das ThinkPad Edge E420s kann den häufig gebrauchten sRGB-Farbraum nicht annähernd bedienen und für professionelle Anwender (Bildbearbeitung) eignet sich das Display damit nicht.
Die besten Voraussetzungen für die Nutzung im Freien bringt das Notebook von Lenovo nicht mit. Sowohl bei direkter als auch bei indirekter Beleuchtung beziehungsweise Sonneneinstrahlung ist das Arbeiten nahezu unmöglich. Die Spiegelungen der glänzenden Oberfläche und die durchschnittlichen Messwerte sprechen für einen dauerhaften Gast auf dem Schreibtisch. Lenovo hat mit dem E420, ohne „s“, eine Variante mit mattem Display gezeigt, die bisher aber nicht nach Deutschland kommen soll. Die wechselnden An- und Abkündigungen einiger Geräte über Facebook war dabei nicht gerade dienlich.
Abschließend bleibt die Blickwinkelstabilität des Bildschirms zu bewerten. Die horizontale Wiedergabe ist auch bei einem flachen Winkel von zirka 140 Grad stabil, in der alltäglichen Nutzung werden diese aber durch die Spiegelungen tangiert. In der Vertikalen invertiert das Bild durch eine Kontrastverwaschung relativ rasch und die Farben verblassen sichtbar. Bei der schließenden Bewegung fällt hingegen ein starkes Aufblenden des Referenzbildes auf.
Bei einer Notebook-Neuerscheinung im Jahr 2011 darf aktuelle Hardware nicht fehlen und auch Lenovo setzt dabei auf die Intel Sandy Bridge CPUs sowie eine passende Grafik. Je nach Modell ist das ThinkPad Edge E420s mit der Einsteiger-CPU Intel Core i3-2310M oder dem stärkeren Intel Core i5-2410M ausgestattet. Wir testen Letzteren mit einer Taktfrequenz von 2,3 GHz und 3 MByte L3-Cache. Dank Hyper Threading Technologie (2 Kerne, 4 Threads) und einer maximalen Taktfrequenz von 2,9 GHz via Turbo Boost 2.0 ist der Prozessor eine beliebte Komponente für Multimedia-Notebooks.
Im Bereich Grafik ist eine wirkliche Neuerung an Bord, die bisher nur wenige Geräte bieten. Neben der Prozessor-Grafik Intel GMA HD 3000 ist auch die stärkere AMD Radeon HD 6630M GPU mit 1 GByte DDR3-VRAM integriert. Die in 40 Nanometer Strukturbreite gefertigte Grafik platziert sich mit einem Kerntakt von 485 MHz, einer langsamen 128-Bit Speicheranbindung sowie DirectX 11 und Shader 5.0 Support in der aktuellen Mittelklasse. Neben der Grafik ist in diesem Gerät auch die automatische Grafikumschaltung von AMD an Bord, die sich Switchable Graphics nennt. Ähnlich der Optimus Technologie von Nvidia lässt sich das Grafik-Nutzungsverhalten über die mitgelieferte Software (Catalyst Control Center – kurz „CCC“) einstellen. Weitere Details finden sich bisher im Testbericht des Dell Vostro 3550. Ein eigenständiger Artikel zu dieser neuen Technik folgt in Kürze.
Zur weiteren Hardwareausstattung des Modells E420s-NWD4NGE gehören 4 GByte DDR3-Arbeitsspeicher mit einer Taktfrequenz von 1333 MHz sowie eine 2,5-Zoll-Festplatte. Platzsparend wurde der Arbeitsspeicher von Hynix (Hyundai Electronics) direkt auf dem Mainboard verlötet. Über eine freie Bank lassen sich so maximal 8 GByte nutzen. In einem Funktionstest mit RAM von OCZ war das Aufrüsten ohne Probleme möglich (Typ: OCZ3M13334G).
Leistung CPU
Der Core i5-2410M ist eine von Intels neuen Mittelklasse-CPUs, die unteranderem in den Geräten Acer Aspire 5830TG, MSI CX640 oder Sony VAIO VPC-CA1S1E ein neues zu Hause gefunden hat. In der Multi-Thread-Berechnung von CineBench R10 (64-Bit) erreicht das E420s gute 9788 Punkte und liegt im oberen Mittelfeld unserer Datenbank. Einen Leistungssprung von 13,2 Prozent (11279 Punkte, Schenker XMG A501) bietet der Intel Core i7-2620M als Dual-Core Spitzenmodell, der aber nicht für dieses Notebook zur Verfügung steht. Im Vergleich dazu hinkt der Intel Core i3-2310M ohne Turbo Boost mit 7495 Punkte rund 23,4 Prozent zurück (Dell Vostro 3750). Ebenfalls nicht zu verachten und erwähnenswert ist der Unterschied zwischen der 32- und 64-Bit Anwendung bei gleichem Benchmark. Die Differenz liegt bei 19,5 Prozent (7881 gegen 9788 Punkte)
Ein vergleichbares Ergebnis liefert der aktuellere CineBench R11.5 und dessen CPU-Benchmark. Bei den selben Referenz-Notebooks liegt das erzielte Ergebnis von 2.59 Punkten 10,7 Prozent hinter dem i7-2620M (2.9 Punkte) und 22,8 Prozent (2.0 Punkte) vor der kleineren Intel Core i3-2310M CPU, die aber immer noch flott unterwegs ist.
PCMark Vantage Result | 6556 Punkte | |
Hilfe |
Leistung GPU
Die Leistung der AMD Radeon HD 6630M kann sich in den synthetischen Spielebenchmarks durchaus sehen lassen. Im 3DMark 06 von Futuremark sind 6432 Punkte möglich, die sich im Mittelfeld platzieren. Auf einem vergleichbaren Leistungsniveau bewegt sich die GeForce GT 425M von Nvidia zusammen mit älteren CPUs. Von der neuen Generation ist die GeForce GT 525M mit 7089 Punkten (+ 9,3 Prozent, Dell Vostro 3750) schneller unterwegs. Im Vergleich dazu wird die Mittelklasse momentan von der nochmals schnelleren Nvidia GeForce GT 540M dominiert. Deren Leistungsvorsprung liegt bei rund 20 Prozent (7849 Punkte, Schenker XMG A501).
Bei der GPU-Bewertung vom aktuellen 3DMark 11 Benchmark erreicht die 6630M akzeptable 863 Punkte und platziert sich im unteren Drittel unserer Vergleichsdatenbank. Die GeForce GT 540M im Acer Aspire TimelineX 4830TG schneidet mit 887 Punkte aber nur minimal besser ab und kann den Vorsprung nicht halten. Eine Leistungsklasse höher spielt beispielsweise die AMD Radeon HD 6650M mit einem Ergebnis von 1013 Punkten (+ 14,8 Prozent).
Leistung System
Als kleines Resümee lässt sich der PCMark Vantage als System-Benchmark heranziehen. Die erreichen 6556 Punkte sprechen für eine gute Leistung aus dem Mittelfeld. Eine vergleichbare Konfiguration mit der stärkeren GT 540M ist das Acer Aspire TimelineX 5830TG, wobei sich nur ein marginaler Unterschied ergibt. Ein modernes Solid State Drive kann in diesem Test beispielsweise für einen satten Punkteschub sorgen.
3DMark 03 Standard | 14339 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 12195 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 6432 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 3650 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 970 Punkte | |
Hilfe |
Als Speichermedium verwendet Lenovo eine flache Seagate Momentus Thin mit einer Bauhöhe von 7 Millimetern. Nachteil dieser Lösung ist das überschaubare Angebot an leistungsfähigen Alternativen. Die Leistung der HDD muss sich mit einer maximalen Übertragung von 107,1 MByte pro Sekunde im HD Tune Pro Benchmark aber nicht verstecken und auch die Zugriffszeiten liegen im Schnitt. Intels SSD Serie 510 oder die OCZ Vertex 3 als modere Solid State Drives passen leider nicht in den HDD-Schacht.
Spiele Fazit
Bei uns feierte die AMD Radeon HD 6630M im Test des Dell Vostro 3550 Premiere. Nach einigen Spielen ist auch in diesem Bericht klar, dass sich diese GPU an Gelegenheitsspieler mit einem nicht allzu hohen Anspruch richtet. Mit Abstrichen in den Bereichen Auflösung und Bildqualität (AA & AF) lassen sich aber auch aktuellere Titel bei mittleren Voreinstellung spielen. Bei der Auflösung ist in den meisten Fällen bei der nativen Auflösung von 1366 x 768 Pixel die Fahnenspitze erreicht. Gaming in Full HD (1920 x 1080 Pixel) samt passendem Preset ist aufgrund der geringen Bildwiederholungsraten nicht möglich. Die meisten Office-Notebooks schneiden im Vergleich aber schlechter als das ThinkPad Edge E420s ab.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
World of Warcraft (2005) | 160.7 | 132 | 43.4 | |
World in Conflict - Benchmark (2007) | 112 | 50 | 34 | 12 |
Battlefield: Bad Company 2 (2010) | 52.2 | 40.9 | 28.2 | 13.9 |
StarCraft 2 (2010) | 133.5 | 45.6 | 30.4 | 19.2 |
Mafia 2 (2010) | 49.6 | 40 | 34.1 | 20.4 |
Crysis 2 (2011) | 51.1 | 34 | 25.5 | 8.9 |
Geräuschemissionen
Im Inneren des Chassis sorgt neben dem Speichermedium hauptsächlich der Lüfter für die entstehende Geräuschkulisse. Im Leerlauf (Idle) ist das Notebook mit maximal 32,9 dB(A) kaum wahrzunehmen und teilweise ist der Lüfter inaktiv. Dieser Punkt ist vielen Käufern eines solchen Notebooks wichtig, da es beispielsweise auch in der Bibliothek oder in der Vorlesung genutzt werden soll. Im Gegenteil dazu konnten wir bei der Wiedergabe einer DVD beziehungsweise unter Last rund 40 dB(A) ermitteln und das Gerät ist dabei nicht zu überhören. Bei der alltäglichen Last-Nutzung ohne unser Stresstest-Programme Prime95 und eingelegter DVD ist die Geräuschkulisse von 35 dB(A) aber noch akzeptabel.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.6 / 32.7 / 32.9 dB(A) |
HDD |
| 31.2 dB(A) |
DVD |
| 40 / dB(A) |
Last |
| 35 / 39.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die wichtigsten Komponenten werden über eine Heatpipe aus Kupfer gekühlt. Die Gehäuseaußenseiten überzeugen im Idle-Betrieb, trotz langsam drehendem Lüfter, durch angenehm temperierte Oberflächen. Unter Belastung steigt die Abwärme und die Erwärmung im Bereich des Kühlkörpers ist im Diagramm deutlich zu sehen. Der Maximalwert von 34,8 Grad Celsius entsteht an der Unterseite, wobei die Softtouch-Oberflächen die Erwärmung gut auffangen.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 33.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 34.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 22.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 27.9 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-0.2 °C).
Lautsprecher
Unter einer schmalen Leiste oberhalb der Tastatur befinden sich zwei Stereo-Lautsprecher, die das übliche Klangbild bieten. Die Höhen sind zu präsent und die tiefen Töne sowie Mitten sind nicht ausgeprägt oder gar nicht erst vorhanden. Die Lautstärke lässt sich in 50 Stufen fein einstellen, wobei im oberen Drittel ein Verzerren der Wiedergabe zu hören ist. Ein besseres Ergebnis lässt sich über externe Geräte erreichen. Sowohl die 3,5mm-Stereo-Klinke als auch der modernere HDMI-Ausgang überzeugen in der Wiedergabe.
Mit dem ThinkPad Edge E420s geht Lenovo im Bereich Akkulaufzeit unserer Meinung nach einen Schritt in die falsche Richtung. Der Energiespeicher ist nun fest integriert und bietet nur 4 Zellen mit einer Kapazität von 50 Wattstunden. Der Austausch ist für den Nutzer nicht möglich. Die hochpreisigeren Geräte der L- und T-Serie von Lenovo lösen diese Thematik besser. Ein Beispiel ist das aktuelle Lenovo ThinkPad T420.
Über den Classic Test vom Tool Battery Eater lesen wir die minimale Akkulaufzeit aus. Dabei wird unteranderem eine Open GL-Berechnung ausgeführt und die maximale Bildschirmhelligkeit, das WLAN-Modul und die dedizierte AMD-Grafik sind aktiviert. Nach kurzen 72 Minuten ist die gesamte Kapazität aufgebraucht und eine Steckdose sollte nicht allzu weit entfernt liegen. Die entgegengesetzte Messung bei minimaler Bildschirmhelligkeit, deaktiviertem WLAN und aktiver Prozessor-Grafik bietet der Reader’s Test von unserem Testprogramm. Mit 7 Stunden und 42 Minuten ist die Laufzeit akzeptabel, wobei mit den neuen Sandy Bridge CPUs noch deutlich mehr möglich wäre.
Aufgrund der glänzenden Anzeige und der minimalen Helligkeit entspricht das letztgenannte Szenario aber kaum der alltäglichen Nutzung. Im Mittel bleiben bei einer angenehmen Helligkeit und aktivieren WLAN-Adapter gute viereinhalb Stunden Zeit (Messung: Surfen über WLAN). Bei der DVD-Wiedergabe ist die Laufzeit kürzer, genügt aber für zwei Filme in normaler Länge.
Die gebotenen Laufzeiten lassen sich anhand der Verbrauchswerte nachvollziehen. Ohne Beanspruchung verbraucht das System zwischen 6,4 und 10,9 Watt und liegt damit auf einem sehr effizienten Niveau. Auch der Verbrauch unter Last ist mit maximal 50,3 Watt in Ordnung und liegt im Rahmen. Probleme mit der Leistungsfähigkeit des Netzteils sind nicht auffällig, da dieses eine Leistung von maximal 90 Watt liefern kann und damit noch Reserven besitzt.
Aus / Standby | 0.5 / 0.6 Watt |
Idle | 6.4 / 9.6 / 10.9 Watt |
Last |
34.3 / 50.3 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC-960 |
Nach Angaben von Lenovo soll das Lenovo ThinkPad Edge E420s Office-Notebook vor allem bei kleinen Unternehmen Anklang finden. Im Büroalltag können wir uns das 14 Zoll Notebook mit einer nativen Auflösung von 1366 x 768 Pixel und der hochglänzenden Bildschirmoberfläche aber weniger vorstellen. Das Bild eines Office-Notebooks für private Anwender, das auf bewährte Eckpunkte der professionellen Geräte zurückgreift und dabei ein schickes Design bietet, trifft schon eher zu.
Die angenehmen Softtouch-Oberflächen, die Stabilität des Chassis und die Eingabegeräte sind dabei wichtige Punkte. Kritik erntet der verwendete Bildschirm, die nicht wirklich passende „Schreibe“ davor, die fehlende Stabilität dieser Konstruktion und die billig wirkenden Scharniere. Die gebotenen Schnittstellen und Kommunikationsmöglichkeiten entsprechen dem Standard, wobei eSATA ein nützliches Feature ist. Einzig USB 3.0 haben wir an den Gehäuseseiten vermisst.
Weitere Pluspunkte sammelt das E420s dank neuster Hardware. Die Mittelklasse-CPU Intel Core i5-2410M bietet zusammen mit der AMD Radeon HD 6630M ein stimmiges Paket, das nun auch durch eine automatische Grafikumschaltung für AMD-GPUs (Switchable Graphics) abgerundet wird. Leider ist die Auswahl an alternativen schnellen 2,5-Zoll-Laufwerken mit einer Bauhöhe von 7 Millimetern relativ klein.
Die Emissionen der Testkonfiguration liegen im Rahmen für ein Consumer-Notebook, wenn auch die Lautstärke im Stresstest und bei der Wiedergabe einer DVD erhöht ist. Die Laufzeiten sind insgesamt akzeptabel, aber der fest integrierte Akku mit nur 4 Zellen ist ein klarer Minuspunkt für die Mobilität des Notebooks.
Für einen Preis von rund 1000 Euro bietet das Lenovo ThinkPad Edge E420s-NWD4NGE einige Pluspunkte, die es aus der Masse hervorstechen lassen, aber auch Schnitzer, die eigentlich nicht vorhanden sein sollten.