Test Lenovo Thinkpad T420 Notebook
Mit den Thinkpad Notebooks hat sich Lenovo zweifelsohne einen Namen im Businessbereich erarbeitet. Die T-Serie versucht dabei laut Lenovos Homepage eine "perfekte Mischung aus Mobilität, einfacher Verwaltung und Sicherheit" zu bieten und grenzt sich damit nach oben von den deutlich leistungsstärkeren W-Serie ab. Die X-Serie punktet dagegen mit größerer Mobilität.
Bei unserem Testgerät handelt es sich um den 14-Zöller der T-Serie mit dem Namen T420. Daneben wird auch wieder das gleichzeitig im Test befindliche 15-Zoll große T-Modell, das T520, angeboten. Im wesentlichen unterscheiden sich die Tx20 Laptops durch ein Hardware-Refresh auf die neuen Sandy Bridge Prozessoren von den Vorgänger Modellen namens T410 beziehungsweise T510.
Das Testgerät trägt die genaue Bezeichnung T420 4236-NGG. Im Inneren arbeitet eine Intel Core i7 2620M CPU. Für die Grafikausgabe steht dem Testmodell ausschließlich der darin integrierte Grafikchip, der Intel HD Graphics 3000 zur Verfügung. Zur Seite stehen dieser Konfiguration vier Gigabyte DDR3 Hauptspeicher und eine schnelle 500 GB Festplatte mit 7200 U/min Umdrehungsgeschwindigkeit. Neben verschiedenen Core i Prozessoren, ist das T420 zumindest in den USA auch mit eigenständiger NVIDIA NVS 4200M Grafikarte und Optimus Technologie erhältlich, sodass die Beurteilung leistungsabhängiger Abschnitte von der konkreten Ausstattung abhängt und nicht unbedingt auf andere Modelle übertragen werden kann.
Das Thinkpad T420 kann quasi als direkter Konkurrent zum weitgehend vergleichbar konfigurierbaren Latitude E6420 von Dell gesehen werden. Während Dell ein komplett neues Design wählt, hält Lenovo bleibt Thinkpad T420 dagegen am bewährten Thinkpad-Design fest. Wir schildern im Detail, wie sich die beiden Konkurrenznotebooks unterscheiden.
Auf den ersten Blick scheint sich das T420 nicht wesentlich vom T410 zu unterschieden. Doch der Schein trügt. Zum einem ist die Bildschirmdiagonale leicht von 14.1 Zoll auf 14-Zoll geschrumpft. Selbiges gilt für Höhe und Breite des Laptops, während es in der Tiefe interessanterweise etwas zugenommen hat: Die Messwerte im Vergleich: 30.5x340.5x233 mm für das T420 und 32x336x239 mm für das T410.
Auch wenn sich, wie wir gleich sehen werden, am Schnittstellenlayout einiges ändert, hält Lenovo jedenfalls am bewährten leichten Clamshell-Design fest. Auch an Farbgebung und Materialwahl sind keine Veränderungen festzustellen. Das fast ausschließlich schwarze Gehäuse wurde aus Kunststoff gefertigt. Die Haptik entspricht der Materialwahl, wobei sich die matten, leicht angerauten Oberflächen nicht unangenehm anfühlen.
Mit der Stabilität des Gehäuse kann man im wesentlichen zufrieden sein. Allerdings weist es immer noch die, schon vom T400 bekannten, Schwachstellen im Bereich des Ultra-Bay-Slots und an der Kunststoffabdeckung oberhalb der Tastatur auf. Hier kann das Gehäuse unter punktueller Druckbelastung etwas Nachgeben und Knarren.
Die Bildschirmteile halten unseren Verwindungs- und Drucktests gut stand. Hebt man das Gerät an einer Ecke des Bildschirms an, so verwindet es sich kaum. Unter punktueller Druckbelastung geben zuerst die Scharniere nach, bevor Bildveränderungen entstehen können. Der Bildschirmrahmen jedoch gibt unter Druck deutlich nach, wobei Bildveränderungen am Display sichtbar werden.
Gefallen finden wir an den metallischen Scharnieren, die nach Verstellen des Öffnungswinkels kaum Nachwippen. Mit ruckelnden Arbeitsumgebungen (Zugfahrt) kommen sie aber überraschenderweise nicht gut zurecht. Da sie leichtgängig sind und die Basiseinheit ausreichend schwer, ist sowohl einhändiges Öffnen, als auch Schließen möglich. Der maximale Öffnungswinkel von sogar etwas mehr als 180 Grad stellt jedenfalls keinesfalls eine Einschränkung dar.
Neben dem leichten Clamshell-Design trägt auch ein Doppelhakenverschluss zur Transportsicherheit bei. Dieser hält das Gerät sicher geschlossen und kann zudem leicht mit dem Schiebeöffner an der Vorderkante wieder geöffnet werden.
Beginnen wir mit einem Rundgang um das Gerät selbst. Dabei fällt auf, dass die Anordnung Rechtshänder etwas bevorzugt. Je nach Belegung der einzelnen Schnittstellen können sich an der linken Seite einige Kabel ansammeln, die den Arbeitsbereich links des Gerätes doch erheblich einschränken können. In der Mitte der linken Seitenkante finden sich zwei der insgesamt fünf USB-2.0 Schnittstellen, der DisplayPort, eine VGA-Schnittstelle und ein RJ-45.
Dagegen hat Lenovo beim Schnittstellenlayout der rechten Seite darauf geachtet, dass eventuell permanent belegten Schnittstellen, wie weiteren zwei USB-2.0 Ports und dem eSATA/USB-Kombi-Port der hintere Bereich zugewiesen wird. Zudem beherbergt die rechte Seite von vorne nach hinten auch noch eine 3.5 mm Audio-Kombi-Buchse, das optische Laufwerk in einem Ulra-Bay Slot, einen 4-in-1 Kartenleser, der SD, MM, SDHC, SDXC unterstützt, und einen ExprressCard/34 Port.
Die Rückseite komplettiert die Schnittstellenausstattung mit einem powered USB-2.0 Interface und einem RJ-11 Modemanschluss. Ebenso wird das Netzteil an der Rückseite des Gehäuse angeschlossen.
Ebenso wie Dell beim E6420, verzichtet Lenovo zu unserem Leidwesen darauf im Zuge des Refreshes auch USB-3.0 Ports einzubauen. Zwar bietet auch die eSATA-Schnittstelle höhere Datentransferraten als USB-2.0, doch immer mehr externe Massenspeicher werden heutzutage mit USB-3.0 Schnittstelle angeboten und eSATA verschwindet zunehmend vom Markt. Im Vergleich zur Konkurrenz fällt weiters auf, dass Dell beim E6420 auf den Einsatz eines HDMI-Ports setzt und damit ensprechende Einschränkungen in Kauf nimmt. Lenovo bleibt dagegen der Ausstattung mit DisplayPort direkt am Gerät treu.
Verglichen mit dem Vorgänger, dem T410, hat sich kaum wesentliches verändert. Hinzugefügt wurde lediglich eine Powered-USB-Schnittstelle. Des weiteren wurde das Schnittstellenlayout zwar überarbeitet, aber nicht wirklich verbessert. Wem also Kabel im Arbeitsbereich seitlich des Laptops stören oder wer nach einen mobilen Einsatz nicht immer so viele Kabel wieder anschließen möchte, der kann auf eine Dockinglösung zurückgreifen. Der zugehörige Dockingport befindet sich wie üblich an der Unterseite des Notebooks.
Apropos Dockingstation: Es bleibt spannend welche Dockinglösungen den Weg nach Europa finden werden. In den USA werden zur Zeit zwei Modelle für das T420 angeboten: Die ThinkPad Mini Dock Plus Series 3 (US/Canada/LA) (-> Herstellerinformation) für ca. 250 US-Dollar, mit welcher zusätzlich zum eingebauten Bildschirm drei weitere externe Monitore angesteuert werden können und die ThinkPad Port Replicator Series 3 (-> Herstellerinformation) für etwa 280 US-Dollar.
Kommunikation
Wie schon das T410 punktet unser T420 Testkandidat mit einer umfangreichen Kommunikationsausstattung. Es ist alles vorhanden was nützlich und verfügbar ist. Optional und im Testgerät verbaut steht nun ein Bluetooth Modul Version 3.0 zum Datenaustausch mit mobilen Kleingeräten wie beispielsweise PDA oder Handy zur Verfügung. Ebenso optional, und in unserem Thinkpad vorhanden, ein mobiles Breitbandmodul (F5521gw Mobile Broadband). Der zugehörige SIM-Slot befindet sich im Akkufach. Eine entsprechende Antennenverkabelung ist allenfalls vorhanden, sodass das UMTS/HSPA-Modul auch zu einem späteren Zeitpunkt nachgerüstet werden könnte. Bezüglich WLAN werden verschiedene Lösungen angeboten. Im Testgerät befindet sich ein Intel Centrino Ultimate-N 6300 AGN (agn) Modul. In Ethernet-Netzwerke kann der Laptop via Intel 82579 LM Gigabyte Network Connection eingebunden werden. Gemeinsam mit der 720p HD Camera (optional), sind mit dieser Ausstatung Videokonferenzen allerorts kein Problem.
Sicherheit
Neben dem obligatorischen Kensington-Lock, bietet das T420 unter anderem auch einen Fingerabdruckleser. Eine spritzwassergeschützte Tastatur schützt vor Datenverlust bei Missgeschicken mit Flüssigkeiten.
Zubehör
Außer den notwendigen Utensilien wie Stromadapter und Akku, findet sich nur wenig gedruckte Information im Lieferumfang. Recovery DVDs für das vorinstallierte Windows Professional 64-Bit sollte sich der Benutzer gleich nach Kauf selbst erstellen. Mit den komfortablen ThinkVantage Tools ist dies aber problemlos möglich.
Garantie
Die Standardgarantie in Europa beträgt für die T-Serie drei Jahre. In den USA beträgt die Basisgarantie dagegen nur ein Jahr Bring-In Service. Diverse Garantieerweiterungen können zugekauft werden.
Tastatur
Weder Design noch Layout der Tastatur haben sich im Vergleich zum T410 geändert. Abgesehen von vertauschten Strg und Fn Tasten liegt ein Standardlayout mit übersichtlicher Tastengruppierung vor. Als prominenteste Zusatztaste sticht wieder die blaue ThinkVantage Taste ins Auge, mit welcher die übersichtlichen ThinkVantage Tools beziehungsweise beim Booten ein Recovery Prozess gestartet werden kann. Gleich links davon stehen Tasten fürs Stummschalten von Lautsprechern und Mikrofon und ein Wippschalter für die Lautstärkeregelung bereit. Wie schon beim T410 ist die Tastaturleuchtung im oberen Bildschirmrahmen integriert. Mit Fn+Bild-Auf kann sie ein- und ausgeschalten werden. In völlig dunkler Umgebung hilft das Licht zwar etwas bei der Orientierung auf den Eingabegeräten, einer hinterleuchteten Tastatur kann es unserer Meinung nach aber nicht das Wasser reichen.
Vielschreiber werden aufgrund ihrer mechanischen Eigenschaften, wohldosierter Hubweg und klarer Druckpunkt, viel Freude mit der Thinkpad Tastatur haben. Zusätzlich tragen konkave Tasten zum Tippkomfort bei. Leider wird die Tastatur, im speziellen die Leertaste, besonders bei energischerem Tippen ziemlich laut. Doch Tippen im Zehnfingersystem ist von Beginn problemlos möglich.
Touchpad und Trackpoint
Auch hier ist die Ähnlichkeit zum T410 augenfällig. Mittels Fn-F8 können Touchpad und Trackpoint unabhängig von einander ein- und ausgeschaltet werden. Das Touchpad weist eine angenehm raue Oberfläche mit guten Gleiteigenschaften auf. Das Steuern des Mauszeigers ist wieder problemlos präzise möglich und die Multi-Touchfeatures reagieren wie erwartet. Daneben ist auch Scrollen via Scrollbereichen am Rand des Touchpades möglich. Vom umgebenden Gehäuse grenzt sich das Touchpad kaum spürbar durch einen einfachen Bauteilstoss ab.
Etwas gewöhnungsbedürftig liegen die zugehörigen Buttons bereits auf der abgeschrägten Kante. Sie sind leichtgängig, sprechen über ihre gesamte Ausdehnung gut an und klicken auch nicht zu laut.
Als Alternative steht der rote Trackpoint zur Verfügung. Auch damit ist ein sehr präzises Bewegen des Mauszeigers möglich. Die zugehörigen Buttons arbeiten nicht zu laut. Auch bei der Funktionalität gibt es aber keine Beanstandungen.
Beim Bildschirm ist man von dem 16:10 Format im T410 auf ein 16:9 Format übergegangen. Die Bildschirmdiagonle wurde dabei von 14.1-Zoll marginal auf 14-Zoll gekürzt. Dafür wurde die Auflösung von 1440x900 Pixel auf 1600x900 Pixel erhöht. Insgesamt stehen damit in der Höhe gleich viele Pixel zur Verfügung wie beim Vorgänger, während der Bildschirm des Testgerätes in der Breite etwas zugelegt hat.
Wie bei einem Businessgerät nicht anders zu erwarten wurde die Bildschirmoberfläche entspiegelt. Damit ist das Gerät nicht nur bildschirmarbeitsplatzkonform, sondern auch besser für mobiles Arbeiten im Freien geeignet.
Bezüglich Messwerten hat sich das T420 im Vergleich zum T410 überwiegend verbessert. Es ist heller und gleichmäßiger ausgeleuchtet. Einzig der Schwarzwert liegt marginal unter jenem des Vorgängermodells. Dass der Kontrast dennoch etwas höher ist, liegt an der besseren Helligkeit.
Dagegen punktet das E6420 mit einer deutlich höheren Helligkeit von maximal 320 cd/m² und immerhin noch 277.7 cd/m² im Durchschnitt. Dafür muss sich der Laptop von Dell in Bezug auf Schwarzwert und Kontrast klar geschlagen geben.
|
Ausleuchtung: 85 %
Kontrast: 162:1 (Schwarzwert: 1.38 cd/m²)42.11% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
61% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
40.75% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Wie man an den Vergleichsbildern, die anhand diverser ICC-Farbprofile erstellt wurden erkennen kann, wurde das T420 nicht für professionelle Grafikbearbeitung entwickelt. Adobe RGB als auch sRGB können nicht abgedeckt werden. Es spielt damit mit dem E6420 von Dell mit gleicher Bildschirmgröße und Auflösung in einer Liga. Unterschiede hinsichtlich Farbgebung werden beim Vergleich mit besonders hochwertigen Bildschirmen sichtbar. Solche findet man etwa im Apple MacBook Pro 13 oder im Dell XPS 15. Auch der große Bruder, das T520 schneidet hier besser ab.
Mit entspiegelter Oberfläche und einer Durchschnittshelligkeit von über 200cd/m², die auch im Akkubetrieb zur Verfügung steht, eignet sich das Testmodell auch ziemlich gut für den Einsatz im Freien. Auch unter direkter Sonneneinstrahlung bleibt der Bildschirminhalt noch recht gut ablesbar.
Als letztes Kriterium betrachten wir bei der Bewertung eines Bildschirmes seine Blickwinkelstabilität. In horizontaler Richtung fällt diese zu unserer Zufriedenheit aus und das Bild kann auch bei sehr spitzen Winkeln noch problemlos erkannt werden. Wie bei den meisten Laptops üblich ist auch beim T420 der stabile Arbeitsbereich entlang der vertikalen Sichtachse deutlich geringer. Besonders im mobilen Einsatz kann man daher davon ausgehen Test, dass ein häufiges Anpassen des Blickwinkels notwendig wird, um ein gut ablesbares Bild zu gewährleisten. Betrachten mehrere Leute gleichzeitig den Bildschirm, so sollten die Augenpaare zudem in etwa auf gleicher Höhe liegen.
Zur Zeit werden verschiedene Modelle mit Core i5 oder Core i7 Prozessoren der zweiten Generation angeboten. Unser Testmodell war konkret mit einer Intel Core i7 2620M Sandy Bridge CPU ausgestattet. Es handelt sich dabei zur Zeit um den schnellsten Doppelkernprozessor aus der Sandy Bridge Familie, die Anfang 2011 vorgestellt wurde. Dank Hyperthreading kann er bis zu vier Threads gleichzeitig bearbeiten. Die TurboBoost Technologie ermöglicht je nach Auslastung und Kühlkapazität ein dynamisches Übertakten einzelner Kerne von 2.7 GHz auf bis zu 3.4 GHz. Im Vergleich zu den Arrandale Prozessoren wurde unter anderem die Turbofunktionalität verbessert.
Der direkt im Prozessor integrierte, DirectX 10-fähige Intel HD Graphics 3000 Chips steht unserem Testkandidat für die Grafikausgabe zur Verfügung. Damit sollte die Grafikleistung in etwa auf dem Niveau einer Nvidia Geforce 310M Einstiegsgrafikkarte liegen. In den USA werden, ähnlich dem Latitude E6420, auch Modelle mit NVIDIA NVS 4200M und Optimus Technologie gelistet.
Als Haupspeicher stehen unserem T420 vier Gigabyte DDR3 RAM zur Verfügung. Diese befinden sich auf einem einzigen, für den Benutzer nicht erreichbaren Chip. Via Wartungsklappe ist nur die zweite, noch leere Bank erreichbar, sodass ein eventuelles Speicherupgrade leicht vom Kunden selbst durchgeführt werden kann. Dank 64-Bit Windows 7 Professional Betriebssystem werden die vier Gigabyte Hauptspeicher, verglichen mit einer 32-Bit Version, auch effizient genutzt und einem Hauptspeicherupgrade steht auch in dieser Hinsicht nichts im Wege. Maximal kann der Memory-Controller des Prozessor bis zu acht Gigabyte DDR3-1066/1333 RAM adressieren.
PCMark Vantage Result | 7845 Punkte | |
Hilfe |
Sowohl die Prozessor- als auch die Anwendungsleistung liegt wenig überraschend über jener des mit Core i3-2310M ausgestatteten E6420 Testkandidaten. Die Leistungswerte entsprechen dabei den Erwartungen an diese Hardwareausstattung. Beim, zur Beurteilung der Gesamtleistung herangezogenen, PCMark Vantage Test, erreicht unser Kandidat eine Gesamtwertung von 7845 Punkten, den es vor allem seinem hohen Kommunikationsteilscore zu verdanken hat. Damit liegt es insgesamt sogar mit leistungsfähigen Gaming-Boliden wie dem Asus G73SW (GeForce GTX 460M, Intel Core i7 2630QM) in Bezug auf Anwendungsleistung auf einem Level.
Fazit: Grafikleistung
Obwohl das Testgerät bezüglich Anwendungsleistung noch mit Gaming Boliden wie dem Asus G73SW mithalten kann, ist in Anbetracht der Grafikhardware von vornherein zu erwarten, dass es bei der 3D-Leistung keine Chance hat. Bestätigt wird dies durch die Ergebnisse im Cinebench Shading Test und den verschiedenen 3DMark Benchmarks.
Leider liegen unsere Testergebnisse unter den für einen HD Graphics 3000 zu Erwartenden. Aufgrund der Messungen hinsichtlich Leistungsaufnahme, die bei Last unter dem erwarteten Niveau bleiben, könnte ein Defekt unseres Testgerätes vorliegen. Ein weiterer Hinweis darauf ist, dass bei den ThinkVantage Tools regelmäßig die Geräteerkennung fehlschlägt.
Eine erneute Überprüfung der Energieeinstellungen und der BIOS-Settings brachte keine Besserung. Wir werden uns daher um ein Ausstauschgerät für ein Test-Update bemühen.
Für detaillierte Informationen über die zu erwartende Leistungsfähigkeit des Grafikchips sei auf unseren umfangreichen Test des Intel HD Graphics 3000 Chips und auf das Datenblatt der HD Graphics 3000 verwiesen.
3DMark 05 Standard | 6131 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 3381 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 1696 Punkte | |
Hilfe |
Bei der Systemplatte unseres Testgerätes handelt es sich um eine ST9500420AS von Seagate. Diese weist eine Bruttokapazität von 500GB, wovon ein Teil als versteckte Recovery Partition genutzt wird. Mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 7200U/Min erreicht sie entsprechende Ergebnisse im HDTune und im CrystalDiskMark Test.
Als weiterer Massenspeicher steht ein DVD Brenner zur Verfügung. Konkret handelt es sich dabei um ein Optiarc DVD RW AD-7710H.
Geräuschemissionen
Unabhängig von der Auslastung bleibt das T420 stets relativ leise. Bei geringer Last beläuft sich die Lautstärke auf konstant 32.2 dB(A). Die Festplatte ist bei Zugriff mit 32.5 dB(A) geringfügig lauter.
Während unseres Stresstests (Auslastung GPU und CPU) erreicht der Testkandidat gerade einmal einen maximalen Geräuschpegel von 35.2 dB(A). Das Betriebsgeräusch bleibt damit stets im Rahmen. Die Energieverbrauchsmessungen (max. 28W) lassen allerdings vermuten, dass der Prozessor selbst während des Stresstests nicht die maximal mögliche Leistung erreicht. Ein Überwachen der Prozessortaktfrequenz mit dem Tool CPUZ wies im Stresstest die 2.7 GHz Standardtakt für die CPU aus, sprich keine Übertaktung bei Auslastung aller vier Kerne und der integrierten GPU. Aktiviert man lediglich Prime95, taktet die CPU mit 3.19 GHz. Kommt Furmark hinzu wird auf 2.7 GHz gedrosselt.
Im Cinebench R10 Single-Core Rendering können wir ebenso maximal 3.19 GHz beobachten. Im Multi-Core Rendering bleibt die Taktanzeige auf gleichem Niveau. Die maximal mögliche Taktfrequenz der i7-2620M von 3.4 GHz wird demnach in keinem getesteten Szenario ausgenutzt. Die im Cinebench R10 ermittelten Benchmarkergebnisse blieben trotzdem im erwarteten Bereich der i7-2620M CPU und zeigen keine Auffälligkeiten hinsichtlich eines möglichen Throttling.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.3 / 32.3 / 32.3 dB(A) |
HDD |
| 32.5 dB(A) |
DVD |
| 36.4 / dB(A) |
Last |
| 33.5 / 35.2 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL-300 Plus (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Bei geringer Last bleibt das getestete T420 rundherum angenehm kühl. Bei starker Belastung, etwa nach wenigstens zwei Stunden Stresstest trifft dies für die gesamte Oberseite noch immer zu. Nur an der Unterseite werden dabei stellenweise Temperaturen über Körpertemperatur und ein Maximum von 39.7 Grad Celsius im Bereich der Lüfteröffnungen gemessen.
Im Inneren steigen die Kerntemperaturen der Core i7 2620M Zweikernprozessoren gleichzeitig auf maximal 85 Grad Celsius an. Hinzuzufügen ist, dass das T420 mit der vorliegenden Ausstattung ohnehin nicht für grafikintensive Anwendugen, sondern für Office und Internet ausgelegt ist.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 35.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 39.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 31.7 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.6 °C (-4.1 °C).
Lautsprecher
Bei einem Office Laptop für den professionellen Einsatz ist die Lautsprecherqualität nicht so hoch zu bewerten wie etwa bei einem Multimedia Notebook. In der Tat sind die beiden Stereolautsprecher links und rechts neben der Tastatur hauptsächlich für Sprache geeignet. Ein Musikgenuss will aufgrund des blechernen, bassarmen und höhenlastigen Klangs nicht aufkommen. Abhilfe können hier an die 3.5 mm Kombi-Audio-Buchse angesteckte, qualitativ hochwertige Kopfhörer schaffen. Im Test wird das Signal klar, unverzerrt und ohne Rauschen übertragen (Hörtest, keine Messungen).
Unser Testmodell tritt mit einem 57 Wh 6-Zellen Lithium-Ionen Akku in dieser Disziplin an. Zur Verlängerung der Akkulaufzeit kann einerseits ein 9-Zellen Systemakku bestellt werden, zudem kann auch ein zusätzlicher 9-Zellen-Akku-Slice angedockt werden. Laut Herstellerangaben sind damit insgesamt maximale Akkulaufzeiten von bis zu 30 Stunden möglich.
Mit der vorhandenen Ausstattung ist jedenfalls "nur" eine maximale Akkulaufzeit von knapp siebeneinhalb Stunden möglich. Dieser Wert wurde vom BatteryEater Reader's Test bei minimaler Helligkeit, abgeschalteten Funk-Modulen und Energiesparprofil ermittelt. Dieser Wert ist schon allein wegen der niedrigen und fürs praktische Arbeiten unbrauchbaren minimalen Helligkeit unrealistisch.
Den WLAN Test führen wir bei brauchbarer Helligkeit, konkret Stufe 12 von 15 durch. Bei diesem niedrig-Lastszenario können wir ebenfalls im Energiesparprofile bis zu sechs Stunden im Internet recherchieren (keine Flash-Videos).
Das Filmvergnügen endet beim DVD-Test nach etwas weniger als drei Stunden. Dieser wurde bei maximaler Helligkeit, mit abgeschalteten Kabellos-Modulen und Profil "Videowiedergabe" durchgeführt.
Bei 3D-intensiven Anwendungen, maximaler Helligkeit, angeschalteten Kabellos-Modulen und Profile "Maximale Leistung" schrumpft die Akkulaufzeit stark. Der BatteryEater Classic Test simuliert für uns eine OpenGL-Berechnung und zeichnet eine minimale Akkulaufzeit von nur rund einer Stunde auf.
Aufgrund des größeren 9-Zellen Akkus hat das Latitude E6420 bei den Laufzeittests deutlich die Nase vorn. Relativ zur Akkukapazität sind die Laufzeiten unseres Testkandidaten dennoch bemerkenswert. Dies liegt vor allem im relativ niedrigen Energiebedarf begründet. Dieser liegt im Idle Betrieb mit 6.8 bis 11.5 Watt noch etwas unter jenem des E6420.
Erstaunlicherweise bleibt der maximale Stromverbrauch im Stresstest (100% CPU und GPU Last) deutlich unter unseren Erwartung. Die CPU alleine weist bereits eine maximale Verlustleistung von 35 Watt auf, doch unser Messgerät zeigt nur 28.6 Watt Maximum für das gesamte System an. Daher überprüfen wir die Settings im Lenovo PowerManagement unter Windows 7 und die BIOS Einstellungen. Doch weder da noch dort werden wir fündig. Die Einstellungen für den Betrieb am Netz sind im BIOS eindeutig auf "Maximum Performance" gestellt.
Zumindest in den USA wird das T420 auch mit eigenständiger NVIDIA NVS 4200M Grafikkarte angeboten. Die Optimus Technologie kommt dabei zum Einsatz um den Stromverbrauch bei niedriger Belastung gering zu halten. Da unser E6420 Testgerät mit NVIDIA NVS 4200M Grafikkarte und Optimus Lösung ausgestattet ist, fällt der Stromverbrauch bei Lastszenarien eindeutig zugunsten unseres T420 Testkandidaten aus.
Aus / Standby | 0.1 / 0.2 Watt |
Idle | 6.8 / 10.2 / 11.5 Watt |
Last |
22.9 / 28.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Abgesehen von dem durch die neue Prozessorgeneration zu erwartenden Leistungsschub, bleibt vieles bei Altem und Bewährtem. Dies trifft auf das Design des Gehäuse genauso zu wie auf die vorinstallierten, komfortablen ThinkVantage Tools. Leichte Veränderungen und Upgrades gibt es im Bereich der Schnittstellenausstattung. Auf USB-3.0 muss der Nutzer jedoch nach wie vor verzichten. Stattdessen steht ein eSATA-USB-Kombi-Port zur Verfügung.
Die Kommunikationsausstattung des Testkandidaten ist umfangreich. Ausgeschöpft werden dabei alle gebotenen Optionen: Breitbandmodul, Bluetooth Version 3.0, WLAN mit Standard-n Unterstützung und Gigabit Ethernet.
Gefallen finden wir am, im Vergleich zum T410 marginal kleineren 14-Zoll Bildschirm (Bildschirmdiagonale). Aufgrund der 1600x900 Auflösung wird die Übersicht aber beibehalten bzw. in der Breite sogar leicht verbessert. Mit der matten Bildschirmoberfläche und guter Helligkeit steht einem mobilen Einsatz nichts im Wege. In Bezug auf Farbdarstellung bietet das T420 jedoch Standardkost.
Laut Hersteller sollen mit 9-Zellen Systemakku und zusätzlich andockbarem 9-Zellen-Akku-Slice bis zu 30 Stunden Akkulaufzeit möglich sein. Mit unserem 57 Wh fassenden 6-Zellen Akku erreichen wir eine plausible Akkulaufzeit von bis zu 6 Stunden (WLAN-Test).
Insgesamt wurde das T420 für Geschäftskunden, die ein solides Office-Notebook mit guter Anwendungsleistung und dennoch guten Mobilitätseigenschaften suchen, entwickelt. Bei einer in den USA ebenfalls gelisteten Konfiguration mit eigenständiger Nvidia NVS 4200M Grafikkkarte, die auch DirectX 11 unterstützt, ist eine leichte Leistungssteigerung bei 3D Anwendungen zu erwarten. Doch auch mit dieser Grafiklösung wird aus unserem Testgerät keine leistungsfähige Grafikworkstation.