Test Lenovo ThinkPad T410s Notebook (Optimus)
Als Arrandale Upgrade des T400 konnten wir schon Bekanntschaft mit dem T410s schließen. Das ursprünglich getestete Modell musste mit dem im Intel Core i5 520M Prozessor integrierten GMA HD Grafikchip das Auslangen finden. Jetzt darf sich der Benutzer nicht nur über einen leichten Prozessorupgrade auf eine Intel Core i5 580M CPU, sondern auch über eine eigenständige NVIDIA Quadro NVS 3100M Grafikkarte freuen. Um trotzdem nicht auf lange Akkulaufzeiten verzichten zu müssen, nutzt das neue T410s Modell die Optimus-Technologie um Strom zu sparen. In Bezug auf Arbeitsspeicherausstattung blieb es bei vier Gigabyte RAM, statt 125 Gigabyte darf sich der Käufer nun über 150 Gigabyte Bruttospeicherkapazität auf einer schnellen SSD freuen.
Das bewährte Design des zuvor getesteten T410s hat Lenovo nicht angetastet. Sodass wir bezüglich Gehäuse, Ausstattung und Standard-Eingabegeräte getrost auf diesen Test verweisen können und mit dem Kapitel Bildschirm, der beim Testmodell ohne Touchfunktionalität auskommen muss, losstarten.
Den Bildschirm kennen wir schon vom Test des T410. Es handelt sich wiederum um ein Display der Marke Eigenbau, der die Kennung LEN4036 aufweist. Wie es sich für ein Business-Gerät gehört, wurde der Bildschirm entspiegelt und eignet sich damit für den Einsatz an Bildschirmarbeitsplätzen. Mit einer Auflösung von 1440x900 Pixel bietet er ein 16:10 Format. Ein Mehr an Höhe im Vergleich zu einem 16:9 Format bedeutet für den Benutzer bei vertikal orientierten Anwendungen wie beispielsweise Textverarbeitungen weniger oft scrollen zu müssen.
Der gebotene Farbraum deckt sich mit jenem im T410: sRGB und AdobeRGB können nicht annähernd abgedeckt werden. Laptops mit erweitertem Farbraum (MBP13) schlagen sich in dieser Kategorie deutlich besser.
Laut unseren Messwerten schneidet der Bildschirm im neuen Gerät durch durchgehend besser ab als jener im vormaligen Testkandidaten, wobei bei letzterem die Touchfunktionalität das ihrige dazu beträgt. Überraschenderweise wird auch das T410 mit gleicher Monitor Kennung in allen Bereichen außer Schwarzwert und Kontrast, bei welchem es klar besser abschneidet, übertroffen. Lenovo dürfte hier also an der internen Displaykonfiguration getweakt haben (Spannungen,...), um aus dem Panel das Maximum heraus zu hohlen. Der ungewöhnlich hoher Schwarzwert wäre dafür ein klares Indiz.
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Ausleuchtung: 82 %
Kontrast: 118:1 (Schwarzwert: 2.93 cd/m²)
Der Bildschirm ist mit maximal 346 cd/m² (T410s–2912-3AG: 283 cd/m²) und 307.7 cd/m² (T410s–2912-3AG: 245.6 cd/m²) sehr hell und zudem mit 82% (T410s–2912-3AG: 67 %!) auch ziemlich gleichmäßig ausgeleuchtet. Negativ fällt der hohe Schwarzwert von 2.93 cd/m² (T410s–2912-3AG: 2.99 cd/m²) auf und als Folge der niedrige Kontrast von 118:1 (T410s–2912-3AG: 95:1).
Subjektiv wirkt Schwarz tatsächlich wenig satt. Trotz niedrigem Kontrast ist die Farbdarstellung für einen geplanten Office- oder Interneteinsatz in Ordnung. Auffällige Schattenbildungen fielen jedenfalls mit bloßem Auge nicht auf.
Eine Durchschnittshelligkeit von über 300 cd/m² und eine matte Oberfläche sind ideale Voraussetzungen für einen problemlosen Außeneinsatz. In der Tat bleibt das Bild unter den Testbedingungen stets deutlich lesbar.
Bezüglich Blickwinkel hebt sich das T410s nicht vom getesteten Vorgänger und damit nicht wirklich vom Großteil der Laptop-Konkurrenz ab. Subjektiv kann man horizontal von einem großen Arbeitsbereich sprechen, während vertikal schon geringfügige Abweichungen vom idealen, senkrechten Betrachtungswinkel zu Bildveränderungen in Form einer Verdunklung bzw. eines Überstrahlens und in weiterer Folge zu Farbveränderungen führen.
Die beiden T410s Modelle basieren beide auf dem QS57 Chipsatz von Intel. Das neue Modell erhielt einen etwas stärkeren Intel Core i5 580M Prozessor und ein etwas schnelleres Vier-Gigabyte-DDR3 Modul. Maximal könnte der Prozessor bis zu acht Gigabyte RAM unterstützten. Dank Windows 7 Professional 64 Bit kann der Arbeitsspeicher verglichen mit 32-Bit Betriebssystemen auch effizient ausgenutzt werden. Zudem steht einem Upgrade, welches einfach via Wartungsklappe an der Unterseite des Gerätes durchgeführt werden kann, nichts im Wege.
Der Zwei-Kern-Prozessor der Arrandale Familie integriert zudem einen GMA HD Grafikchip, welcher dank Optimus-Technologie bei niedriger Last automatisch genutzt wird. Mittels Turbo-Boost können einzelne Prozessorkerne je nach Auslastung übertaktet werden. Zudem erlaubt Hyperthreading das gleichzeitige Abarbeiten von bis zu vier Threads.
Wie schon in den neuen T510 und T410 Modellen steht dem T410s Testmodell nun auch eine NVIDIA Quadro NVS 3100M mit 512 MB Grafikspeicher für die Grafikausgabe zur Verfügung. Es handelt sich dabei um eine für Business-Anwendungen optimierte Einstiegs-Grafikkarte, das heißt dass die Priorität auf Stabilität und Kompatibilität des Treibers und wenige auf Leistungsoptimierung gelegt wurde.
Die vorinstallierte Treiber Version 8.17.12.5738 (ForceWare 257.38) ist dabei nicht mehr ganz aktuell. Auf Nvidias Homepage steht schon die Version 260.99 zum Download zur Verfügung.
PCMark Vantage Result | 10926 Punkte | |
Hilfe |
Die Prozessorleistung eines einzelnen Prozessorkerns beurteilen wir mit SuperPi. Die Berechnung von 32 Millionen Nachkommastellen der Zahl Pi erledigt der Core i5 580M in 801 Sekunden, während der Intel Core i5 520M dazu mit 871 Sekunden fast 9% länger benötigt.
Betrachten wir nun die Rendering Tests des CineBench R10 Benchmarks im Vergleich. Unser Testkandidat erreicht 3535 Punkte im Single Rendering und 7549 Punkte im Multi Rendering. Die Core i5 520M CPU im Vorgänger 3815 Punkte beim Single Rendering und 7882 Punkte beim Multi-Rendering, also überraschenderweise sogar etwas höhere Scores.
Zur Beurteilung der Anwendungsleistung ziehen wir wiederum den PCMarkVantage Test heran. Hier erreicht unsere Optimus-Version einen Gesamtscore von 10926 Punkten und übertrifft damit das ursprünglich getestete Modell (9047 Punkten) um 20%. Bei den Einzelergebnissen schneidet die neue Variante durchwegs besser auf. Besonders augenfällig ist dabei die deutlich bessere Bewertung der Festplatte mit 25245 versus 14167 Punkten, also +78%!
3DMark 03 Standard | 9254 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 3275 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 1120 Punkte | |
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Betrachten wir nun die Massenspeicherausstattung. Unser Testgerät erhielt eine schnelle SSD von Intel, nämlich eine SSDSA1M160G2LE. Mit 150 Gigabyte Bruttokapazität bietet sie etwas mehr Platz für Daten als die Samsung MMCRE28G8MXP mit 125 Gigabyte im T410s-Vergleichsmodell. Zudem liefert sie im HDTune und im CrystalDiskMark Test sehr gute Leistungswerte ab, unter anderem typisch für SSDs eine kurze Zugriffszeit und schneidet in punkto Zugriffszeit und Burst Rate noch einmal deutlich besser ab als die Samsung Festplatte, womit sich auch die deutlich bessere Festplattenbewertung im PCMarkVantage Benchmark erklärt. Über Vor- und Nachteile von SSDs im Vergleich zu Festplatten informiert sie unser Vergleichstest im Detail.
Beim optischen Laufwerk blieb alles beim Alten. Nach wie vor dient im T410s ein Matshita DVD-RAM UJ892.
Mit der Quadro NVS 3100M ist eine Grafikkarte der unteren Mittelklasse an Bord. Daher ist keine überragende 3D-Leistung, etwa für CAD oder Computerspiele zu erwarten. Außerdem wurde diese Grafikkarte für den Geschäftseinsatz entwickelt und damit besonderer Wert auf größtmögliche Kompatibilität und Stabilität gelegt und weniger auf Leistungsoptimierung.
Die Gesamtergebnisse von 3DMark06 und 3DMarkVantage entsprechen etwa jenen des neuen T410. Unser erstes T410s-Testmodell musste dagegen mit einer GMA HD Grafikkarte das Auslangen finden und kann damit bei weitem nicht mit dem neuen Modell mithalten.
Im Anbetracht der Business-Ausrichtung des T410s und der 3DMark-Werte im Vergleich mit dem T410 verzichten wir auf umfangreiche Spieletests. Wer sich für die Spielefähigkeiten der Grafikkarte interessiert sei auf unsere Spieleliste verwiesen.
Ein Blick auf die für das T410 mit gleicher Grafikkarte ermittelten Resultate des Spec ViewPerf Version 11 Test zeigt, dass dass das Gerät nicht für den Einsatz mit aufwendigen CAD Anwendungen konzipiert wurde.
Geräuschemissionen
Da das Gerät mit einer SSD ausgestattet ist, welche ohne mechanischen Teile auskommt, arbeitet der Massenspeicher wie schon im T410s Vorgänger absolut lautlos. Unabhängig von der Last bleibt das Notebook zum Teil sogar deutlich leiser als das erste T410s Testmodell ohne eigenständiger Grafikkarte. Das Betriebsgeräusch ist zwar stets präsent aber bleibt immer gut verkraftbar.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 28.6 / 30.6 / 32.1 dB(A) |
DVD |
| 34.2 / dB(A) |
Last |
| 32.1 / 34.5 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft SL-300 Plus (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Dass ein schlankes Design nicht nur Vorteile mit sich bringt, wird spätestens bei der Betrachtung der Temperatur Entwicklung deutlich. Umso mehr als es nun unter Umständen eine zusätzliche Grafikkarte zu kühlen gilt. Daher verwundert es nicht, dass unter Last die Unterseite ganz schön warm werden kann. Erfreulicherweise bleibt die Temperatur an der Gehäuseoberfläche wenigstens unter jener im Vorgänger. Außerdem bleibt die Oberseite stets angenehm kühl. Während des mehrstündigen Stresstests (100% GPU und CPU Last) werden aber dafür die Taktraten der Prozessorkerne gedrosselt um eine Überhitzung zu vermeiden.
Allerdings ist eine mehrstündige 100-prozentige Auslastung von CPU und Grafikkarte in der Praxis äußerst selten. Das Gerät wurde vielmehr für Office und Internet-Anwendung und bestenfalls leichte Multimedia-Kost konzipiert. Bei geringer Belastung bleibt das Gehäuse jedenfalls rundherum unter Körpertemperatur.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 37.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 43.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 30.8 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-3.1 °C).
Da es schlank und leicht sein soll, muss das neue T410s ebenso wie das zuvor getestete mit einem leichten und kleinen Akku von nur 44 Wattstunden Kapazität auskommen.
Die minimale Akkulaufzeit erweist sich damit als ziemlich kurz. Der BatteryEater Classic Test zeichnet für uns bei maximaler Helligkeit, Höchstleistungsprofil und eingeschalteten Kabellos-Modulen gerade einmal 47 Minuten mit Quadro NVS 3100M auf. Mit GMA HD Grafikkarte gewinnt man nur 3 Minuten dazu. Der T410s-Vorgänger hält mit 52 Minuten etwa ebenso lang durch.
Überraschenderweise fällt die maximale Akkulaufzeit beim neuen Gerät mit fast fünfeinviertel Stunden deutlich länger aus, als beim Modell ohne Optimus. Letzteres erreicht bei gleichen Testbedingungen, das heißt minimaler Helligkeit, abgeschalteter Wireless-Funktionalität und Energiesparprofil beim BatteryEater Reader's Test dagegen nur etwas mehr als viereinviertel Stunden.
Im Praxiseinsatz ist der Akku in etwas mehr als dreieinviertel Stunden Recherchen via WiFi-Hotspot im Internet bei Energiesparprofil und Helligkeitsstufe 12 von 15 leer. Das Filmvergnügen auf Akku endet bereits nach etwa eineinhalb Stunden bei Profil “Videowiedergabe”, maximaler Helligkeit und abgeschalteter Kabellos-Funktionalität möglich.
Wer längere Akkulaufzeiten benötigt, kann auf das optische Laufwerk verzichten und stattdessen im Ultra-Bay einen Zusatzakku einsetzen.
Im Niedrig-Last-Bereich kommt es durch den Einsatz der Optimus-Technologie zu einer deutlichen Verbesserung des Stromverbrauchs im Vergleich zum Test Lenovo Thinkpad T410 Notebook (Optimus)T410 ohne Optimus. Da dem ersten T410s Testmodell nur der integrierte GMA HD Grafikchip zur Verfügung steht, fallen die Verbrauchswerte unter Last besser aus, dafür wird der Benutzer im Vergleich aber deutlich bezüglich 3D-Leistungsfähigkeit eingeschränkt.
Das neue Modell punktet überraschenderweise trotz leistungsfähigerer Hardware (3100M deaktiviert) und hellerem Bildschirm mit besseren Verbrauchswerten bei niedriger Auslastung. Dafür muss der Benutzer auf eine Touchfunktionalität des Displays verzichten.
Im Gegensatz zu manuellen Lösungen liegt der Vorteil der Optimus-Technologie darin, dass das Umschalten der Grafikkarte automatisch und für den Benutzer transparent ohne Verzögerung und auch bei laufenden Anwendungen erfolgt. Erfreulich sind auch die niedrigen Werte von unter 0.5 Watt, wenn der Laptop ausgeschaltet oder im Standby-Modus ist.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 7.2 / 10.7 / 17 Watt |
Last |
50.7 / 65.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 Plus |
Das T410s in der getesteten Ausstattung hebt sich von der Masse der Businessgeräte für den Officeeinsatz vor allem durch den Einsatz einer SSD ab und erreicht damit eine ausgezeichnete Anwendungsleistung. Alternative Modelle sind auch mit Touchscreen erhältlich, dieser stand bei unserem Testkandidaten allerdings nicht zur Verfügung.
Durch den Einsatz einer eigenständigen Nvidia Quadro NVS 3100M Grafikkarte in Kombination mit der Optimus-Technologie erhält der Benutzer eine 3D-Leistung auf dem Niveau der unteren Mittelklasse und gleichzeitig gute Akkulaufzeiten bei Niedrig-Last-Szenarios. Für leistungsfordernde 3D-Anwendungen etwa CAD wurde das T410s aber auch in dieser Ausstattung nicht entwickelt.
Vom Äußeren her ist das T410s jedenfalls ein typisches aktuelles Thinkpad. Ebenso wie seine Kollegen punktet es mit sehr guten Eingabegeräten und durchdachter Kommunikationsausstattung. Der helle Bildschirm punktet im Vergleich mit unserem ersten T410s jedenfalls mit einer besseren Helligkeitsverteilung, bleibt aber dennoch recht kontrastarm. Für alltägliche Office-Anwendungen ist die Farbdarstellung aber jedenfalls ausreichend. Mit matter Oberfläche ist er jedenfalls fit für den beruflichen Dauereinsatz und für unterwegs.
Im T410s findet man einen flotten Begleiter für den Office-Einsatz, der sich mit 14.1-Zoll Größe und entsprechend niedrigem Gewicht noch gut für den Einsatz auf Geschäftsreisen eignet. Die entsprechende Infrastruktur vorausgesetzt, bietet es viele Kommunikationsmöglichkeiten. Mit Docking Port kann es zudem schnell wieder in die existierende Arbeitsumgebung eingebunden werden.
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