Test Lenovo ThinkPad T510 Notebook (Optimus)
Das Thinkpad T510 stellt sozusagen das Arrandale Upgrade des T500 dar. Das von uns ursprünglich getestete Modell mit Intel Core i7-620M CPU und NVS 3100M Grafikkarte verzichtete auf die Nutzung des in der CPU integrierten Grafikchips Intel GMA HD. Die Hardwareausstattung des nunmehr vorliegenden Optimus-Gerätes bleibt nahezu unverändert: Core i7 620M CPU, eigenständige Nvidia Quadro NVS 3100M Grafikkarte, vier Gigabyte DDR3 RAM und schnelle 7200 U/min Festplatte mit 500GB Kapazität.
Ein weiteres Highlight ist der Einsatz eines Full-HD Bildschirmes. Da das Gerät ansonsten mit dem vormals getesteten T510 Modell baugleich ist, starten wir gleich mit dem Abschnitt Display.
Unser Testmodell wurde mit einem Full-HD Bildschirm, also einer 1920x1080 Pixel Auflösung ausgestattet. Damit ergibt sich ein kinofreundliches 16:9 Format. Der Bildschirm mit 15.6 Zoll Diagonale namens LEN40B2 weist, typisch Business-Gerät, eine matte Oberfläche auf. Unter selbiger Monitor-ID trat auch das getestete Thinkpad W510 an den Start, und konnte schon dort mit einem ausgezeichneten Farbraum dank LED-RGB Panel und ausgezeichneten Messdaten punkten.
Welche Monitoralternativen sonst noch zur Auswahl stehen, erfahren Sie in unserem Testbericht zum zuvor getesteten T510 Modell.
Nach der Ermittlung des ICC-Profils wird abermals ersichtlich, dass der 15-Zöller einen sehr guten darstellbaren Farbraum bietet. sRGB und AdobeRGB werden gut abgedeckt. In der Wertung bleibt es diesbezüglich nur knapp hinter dem auslaufenden Studio XPS 16 mit RGB-LED-Display und befindet sich mit dem aktuellen XPS 15 (beide von Dell) auf einem Level.
Die ermittelten Messdaten erweisen sich als durchgängig überzeugend. Auch hier schließt das Panel an die Werte des getesteten Thinkpad W510 an. Mit maximal 265 cd/m² und durchschnittlich 237.3 cd/m² ist der Bildschirm hell und zudem ziemlich gleichmäßig ausgeleuchtet. Aufgrund des niedrigen Schwarzwertes von 0.47 cd/m² errechnet sich damit auch ein ausgezeichnetes Kontrastverhältnis von 564:1.
Auch subjektiv gefallen die frischen und knackigen Farben. Schwarz ist kräftig und aufällige Schattenbildungen könnten nicht ausgemacht werden. Zudem werden Schriften scharf dargestellt.
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Ausleuchtung: 85 %
Kontrast: 564:1 (Schwarzwert: 0.47 cd/m²)85.5% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
92.5% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
76% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Im Außeneinsatz punktet der Bildschirm aufgrund seiner matten Oberfläche und seiner guten Helligkeit. Ein Einsatz im Freien ist im Schatten problemlos möglich, bei starker Sonneneinstrahlung direkt auf den Monitor könnte sich der eine oder andere doch noch etwas mehr Helligkeit wünschen. Hier zeigt sich der große Vorteil gegenüber dem Dell XPS 15 und vergleichbaren Consumer-Notebooks mit spiegelnder-Glare Oberfläche.
Bezüglich Blickwinkelstabilität punktet das T510 mit einem großzügigen horizontalen Arbeitsbereich. Vertikal ist der stabile Arbeitsbereich wie für viele Notebooks deutlich enger wenn auch ausreichend.
Die Hardwareausstattung des zuvor getesteten T510 – 4349-4JG Modells wurde um eine Optimus Implementierung zum Stromsparen erweitert. Ansonsten basieren beide Modelle auf dem Mobile Intel QM57 Express Chipsatz und nutzen eine Core i7 620M CPU, also einen Zwei-Kernprozessor aus der Arrandale Familie. Mittels Turbo-Boost-Technologie können einzelne Kerne je nach Auslastung übertaktet werden. Hyperthreading erlaubt das gleichzeitige Abarbeiten von bis zu vier Threads.
Dem Prozessor wurden, wie schon beim zuvor getesteten Modell, vier Gigabyte DDR3 RAM zur Seite gestellt allerdings PC3-10700 (667 MHz) statt PC3-8500F (533MHz). Dies wird in Form eines einzigen Speichermoduls, welches via Wartungsklappe bequem erreichbar ist, realisiert. Mit 64-Bit Windows 7 Professional kann der physikalische Speicher verglichen mit 32-Bit Betriebssystemen auch effizient ausgenutzt werden und einem weiterem RAM Upgrade steht nichts im Wege. Der im Prozessor integrierte Speichercontroller könnte bis zu maximal acht Gigabyte Hauptspeicher adressieren.
Im Inneren werkt eine Grafikkarte für den Profi-Einsatz, nämlich genauso wie im T510 – 4349-4JG Modell eine Quadro NVS 3100M von Nvidia. Die DirectX 10.1-fähige Business Grafikkarte basiert auf auf dem GT218 Kern (GeForce 210M, 310M) und bietet daher nur Einstiegsperformance. Die Treiber sind auf Businessanwendungen spezialisiert und sollen eine maximale Kompatibilität und Stabilität bieten.
Mit Purevideo HD (VP4) unterstützt sie die Dekodierung von HD Videos (H.264, VC-1, MPEG-2, MPEG-4 ASP). Mittels CUDA und DirectX Compute kann die CPU bei verschiedenen Berechnungen unterstützt werden.
Zum Stromsparen kann das Gerät die eigenständige NVS 3100M Grafikkarte nun dank Optimus automatisch deaktivieren und auf den im Prozessor integrierten GMA HD Grafikchip zurückgreifen. Da uns in diesem Kapitel aber die bestmögliche Leistung interessiert, wurden alle Leistungstests mit aktiver NVS 3100M durchgeführt.
PCMark Vantage Result | 6778 Punkte | |
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Wenden wir uns zuerst der Anwendungsleistung zu. Unser PCMarkVantage Test bringt einen Gesamtscore von 6778 Punkten. Das vorige Testmodell erreichte nur 5576 Punkte. Damit ist die Optimus-Version um etwas mehr als 20% besser.
Ein Blick auf die Einzelscores zeigt, einen besseren Memory Score (3718 vs. 3621 Punkte), einen besseren Festplattenscore (4189 vs. 3719 Punkte) und einen deutlich besseren Productivity Score (6522 vs. 3827) des Optimus Modells. Das kürzlich getestete Dell XPS 15 liegt mit 6602 Punkten in etwa auf einem Niveau mit dem Optimus Modell. Eine weitere Erhöhung der Anwendungsleistung könnte etwa durch den Einsatz eines SSD (Solid State Drive) erreicht werden.
3DMark 03 Standard | 9356 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 6461 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 3285 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 1121 Punkte | |
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Als Massenspeicher steht eine konventionelle Seagate ST9500420AS Festplatte zur Verfügung. Diese bietet eine Bruttokapazität 500 Gigabyte und arbeitet mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 7200U/Min. Die im T510 – 4349-4JG verbaute ST9320423AS, ebenfalls von Seagate, erreicht im HDTune Benchmark schlechtere Transferraten, zudem ist die Zugriffszeit der ST9500420AS etwas kürzer. Damit erklärt sich auch bessere Bewertung Letzterer im PCMarkVantage Test.
Grafikleistung
Bei den 3DMark Tests schneiden beide T510 Testmodelle etwa gleich ab. Der Shading Test des Cinebench R10 Benchmarks (OpenGL) ergibt interessanterweise +24% für die Optimus-Variante. Im Vergleich mit dem zuvor zitierten Dell XPS 15, welches eine Mittelklasse-Grafikkarte (NVIDIA GeForce GT 435M) aus dem Consumerbereich nutzt, hat das Lenovo Thinkpad T510 selbstverständlich keine Chance.
Aufgrund der relativ ähnlichen Ergebnisse in den 3DMark-Tests und weil es sich beim T510 im Grunde um einen Laptop für den Geschäftsbereich handelt, wurde auf weitere GPU-Tests und umfangreiche Spieletests verzichtet. Wir verweisen diesbezüglich auf den Test des T510 – 4349-4JG Modells und auf unsere Spieleliste.
Ein Anmerkung noch am Rande: beim mitgelieferten Optimus-Treiber (8.17.12.5738) handelt es sich nicht um die aktuellste Version. Ein Update kann gegebenen Falles bei einzelnen Anwendungen eine weitere Leistungssteigerung bringen. Die aktuellsten Downloads finden Sie direkt bei Nvidia.
Geräuschemissionen
Die vorliegende Optimus-Variante des T510 geht entgegen unserer Erwartungen insgesamt unabhängig von der Last geringfügig lauter zu Werke als das T510 Vergleichsgerät mit dedizierter Grafik. Dies ist insofern verwunderlich, als die Kühllast mit aktiver Intel GMA HD Grafik eigentlich geringer sein sollte. Eine mögliche Ursache könnte hier der nicht ganz aktuelle Treiber von Nvidia sein.
In der Tat bringt ein Update des Grafiktreibers auf die aktuelle Version (260.99) eine subjektive Verbesserung der Lautstärke im Idle-Betrieb bzw. bei geringer Office-Last mit sich, auch wenn das Notebook dennoch stets gut hörbar bleibt.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 35.1 / 35.1 / 36 dB(A) |
HDD |
| 35.7 dB(A) |
DVD |
| 37.4 / dB(A) |
Last |
| 36 / 39.3 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft sl-300 Plus (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Temperatur der Gehäuseoberflächen bleibt sowohl im Betrieb ohne Last (Idle) als auch im Stresstest etwas niedriger als beim T510 Vergleichsgerät ohne Optimus. Dies kann allerdings auch auf den aktiveren Gehäuselüfter direkt zurückgeführt werden, und muss nicht unbedingt ein Benefit der Optimus Technologie sein.
Sogar während des mehrstündigen Stresstests mit 100% CPU und GPU-Auslastung bleiben die Temperaturen von Prozessor und Grafikkarte im Rahmen. Ein unmittelbar im Anschluss ausgeführter 3DMark06 Test liefert bis auf geringfügige Abweichungen das gleiche Resultat als der Kalttest.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 37.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 26.8 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (+0.9 °C).
Wie nicht anderes zu erwarten, punktet die Optimus Lösung bei der Akkulaufzeit, da im Niedriglast-Bereich die eigenständige NVS 3100M Grafikkarte automatisch deaktiviert werden kann.
Ist man besonders sparsam und reduziert die Helligkeit auf das fürs praktische Arbeiten unbrauchbare Minimum, schaltet die Kabellos-Module aus und wählt das Energiesparprofil, so ermittelt der Reader's Test des BatteryEater Tools eine maximale Akkulaufzeit von fast zehneinhalb Stunden. Das T510 Modell mit dedizierter Grafik schafft hier nur knapp über sieben Stunden.
Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den Praxis-Tests. Im WLAN-Test bei Helligkeitsstufe 12 von 15 und Energiesparprofil kann knapp über sieben Stunden im Internet recherchiert werden, also gut drei Stunden länger als ohne Optimus.
Mit steigender Last relativiert sich der Vorteil von Optimus. Beim DVD-Test dauert das Filmvergnügen bei maximaler Helligkeit mit drei Stunden und 20 Minuten nur noch knapp länger als beim Vergleichsmodell.
Schließlich kehrt sich beim BatteryEater Classic Test bei maximaler Helligkeit, angeschalteter Wireless-Funktionalität und Höchstleistungsprofil sogar die Reihung um, Ursache dafür dürfte ein etwas hellerer Bildschirm im vorliegenden Testgerät sein. Die minimale Akkulaufzeit wurde als einziger Akkutest mit aktiver GMA und aktiver NVS 3100M getestet. Der Unterschied fiel dabei minimal aus (107 vs. 115 Minuten).
Bei den Messungen hinsichtlich Stromverbrauchs wird der Vorteil der Optimus-Lösung deutlich. Unsere Messungen wurden dabei im Niedriglast-Bereich mit aktiver GMA-HD, im Hochlastbereich mit aktiver NVS 3100M durchgeführt. Bei geringer Belastung braucht das Modell mit Optimus-Implementierung etwa 2 Watt weniger als das Vergleichsmodell. Erfreulich ist zudem, dass der Laptop ausgeschaltet und im Standby-Betrieb nicht die 0.5 Watt Schwelle überschreitet.
Aus / Standby | 0.5 / 0.5 Watt |
Idle | 11.7 / 20.8 / 24 Watt |
Last |
54.5 / 71.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 Plus |
Ob Optimus oder nicht, durch das Update ändert sich nichts an Gehäuse und Schnittstellenausstattung. Im Lenovo Thinkpad T510 - 4384-GEG Modell wird schlussendlich die Optimus-Technologie implementiert. Damit können deutlich längere Akkulaufzeiten bei niedriger Auslastung erreicht werden als mit dem T510 – 4349-4JG Modell. Mit steigender Auslastung relativiert sich der Vorteil von Optimus. Bei der minimalen Akkulaufzeit kehrt sich die Reihung der beiden Laptops sogar geringfügig um.
Abgesehen vom Display erweisen sich die beiden Geräte bis auf minimale Unterschiede (RAM und HDD) als hardwaremäßig baugleich. Daher treten keine großen Unterschiede bei den Leistungstests zu Tage. Das durch Optimus erweiterte Notebook erweist sich zwar als minimal lauter, doch dafür bleibt es etwas kühler.
Ein weiterer Plus-Punkt des Testkandidaten im Vergleich zum vormals getesteten T510 ist der helle Full-HD-Bildschirm, mit großem Farbraum (RGB-LED), wie er schon im Thinkpad W510 Verwendung fand. Der business-gemäß matte Bildschirm punktet zudem mit guter Helligkeit, gleichmäßiger Ausleuchtung und ausgezeichnetem Kontrast.
Ein gelungenes Paket für den beruflichen Dauereinsatz mit nicht allzuhohen Ansprüchen an 3D-Leistung hat Lenovo mit dem T510 geschnürt. Der matte Bildschirm mit großem Farbraum und hoher Auflösung eignet einerseits gut für Bildbearbeitung und ist zudem arbeitsplatztauglich und fit für den Außeneinsatz.
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