Test Lenovo Thinkpad T510 - 4349-4JG Notebook
Arrandale Upgrade des Thinkpad T 15-Zöllers.
Nach dem T410 stellt sich nun das größere T510 unserem Testparcours. Damit hat Lenovo auch seinen 15-Zoll-Klassiker der T-Serie mit Arrandale CPUs auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Unser Testmodell trat zudem mit eigenständiger Nvidia NVS 3100M Grafikkarte und 4 GB DDR3 RAM an. Lesen Sie hier, ob das aktuelle Modell an den Erfolg seiner Vorgänger anknüpfen kann.
Leistungsfähige, robuste Modelle für den mobilen Geschäftseinsatz bietet Lenovo in seiner Thinkpad T-Serie an. Bei den T510-ern handelt es sich ebenso wie bei den schon seit geraumer Zeit erhältlichen T500-ern um 15.6-Zoll Laptops. Vom äußeren unterscheiden sich beide nur unwesentlich. Doch im Inneren nutzt das T510 die neuen Errungenschaften von Intel aus. Einige T510-Modelle bieten dabei nur einen im Core i Prozessor integrierten Intel GMA HD Grafikchip. Andere wiederum nutzen die Möglichkeiten einer eigenständigen Nvidia NVS 3100M Grafikkarte.
Unser Modell trägt die genaue Bezeichnung: Thinkpad T510 – 4349-4JG. Da sich das Innenleben der einzelnen Modelle zum Teil stark unterscheiden, treffen Abschnitte, die davon stark abhängen, nicht unbedingt auf andere Modelle zu. Eines gleich vorweg: Auch das vorliegende Thinkpad T510 Modell mit eigenständiger Grafikkarte bietet ebenso wie der getestete Thinkpad T410 Kollege keine umschaltbare Grafik.
Das Design des T510 entspricht im wesentlichen einer Vergrößerung des T410. Abgesehen von typischen Thinkpad-Designelementen, blaue Eingabetaste, roter Trackpoint, entsprechende Logos und, nicht zu vergessen blauem „ThinkVantage“ Button, silbernen Scharnieren und diversen unvermeidlichen Aufklebern wurde es vollständig in mattem Schwarz gehalten.
Vom Format her ist man allerdings vom 16:10 Formfaktor des T500 abgegangen. Das 15-Zoll Update bietet nun ein kinofreundliches 16:9 Format und insgesamt Abmessungen von 373 Millimetern Breite, 279 Millimetern Tiefe und 40 Millimetern Höhe. Verglichen mit dem Vorgänger (B: 358mm T: 255mm, H: 34mm) ist es damit in allen Dimensionen gewachsen. Ebenso ist das Gewicht geringfügig auf etwa 2.8 Kilogramm angewachsen.
Die Basiseinheit punktet mit ausgezeichneter Verwindungsfestigkeit. Die Druckresistenz ist mit Ausnahme der, bereits vom Vorgänger bekannten, Schwachstelle im Bereich des Ultrabay-Slots, ebenso sehr gut. Der Bildschirmdeckel kann die einwirkenden Kräfte beim Anheben an einer Ecke gut parieren und verwindet sich kaum. Zudem kommt er auch gut mit punktuellen Kräften zurecht. Doch der Bildschirmrahmen gibt auch unter geringen Druck nach, wobei auch Bildveränderungen am eingeschalteten Monitor sichtbar werden.
Die Scharniere wirken im Vergleich zur Größe des Laptops etwas unterdimensioniert, lassen aber kaum ein Nachwippen nach Anpassen des Öffnungswinkels zu. Allerdings sind sie zu leichtgängig, um in ruckelnden Umgebungen (Zugfahrt), ein selbständiges Verändern des Öffnungswinkels verhindern zu können. Dafür sind einhändiges Öffnen und Schließen kein Problem. Maximal kann man den Bildschirm auf knapp über 180 Grad aufklappen. Beim Transport schützen ein Doppelhakenverschlusssystem und das bekannte Clamshell-Design vor dem versehentlich Eindringen von Fremdkörpern zwischen Tastatur und Bildschirm. Der Öffnungsmechanismus ist einfach zu bedienen, knackst aber etwas. Neben der Festplatte sind auch die Hauptspeichermodule einfach über Wartungsklappen zugänglich.
Im Vergleich zum kleineren T410 wurde gerade einmal die Schnittstellenanordnung leicht modifiziert. Schnittstellenangebot, Kommunikationsausstattung und Betriebssystemoptionen und Zubehör sind dagegen ident.
Typisch Businessgerät findet man selbstverständlich einen Dockingport an der Unterseite des Laptops vor. Damit kann der 15.6-Zöller nicht nur einfach in existierende Arbeitsumgebungen eingebunden werden, sondern auch das Schnittstellenangebot erweitert werden. Im Vereinigten Königreich wird hierfür gerade einmal der ThinkPad Port Replicator Series 3 angeboten, welcher 4 USB Anschlüsse, VGA und LAN bietet. In den Vereinigten Staaten werden dagegen aktuell 4 verschiedene Dockingstationen angeboten. Eine davon wird allerdings via USB angeschlossen. Es bleiben also drei Optionen, die den Dockingport nutzen: Zum einen die ThinkPad Port Replicator Series 3 um 149 US-Dollar, zum anderen die ThinkPad Mini Dock Series 3 (US/Canada/LA) um 229 US-Dollar mit 6xUSB 2.0 Ports, VGA, DVI, DisplayPort (2 Videoschnittstellen können gleichzeitig genutzt werden) und analogen Kopfhörer- und Mikrofonanschluss. Drittens steht noch die ThinkPad Mini Dock Plus Series 3 (US/Canada/LA) um 249 US-Dollar mit zusätzlich je einem weiteren DVI und Displayport, RJ-45 und eSata-Anschluss zur Verfügung. Mit letzterer kann man praktisch alle Kabel, die die Arbeitsbereiche neben dem Notebook einschränken könnten, an die Rückseite des Notebooks verbannen.
Direkt am Gehäuse befinden sich drei USB-2.0 Ports an der linken Seite, von welchen einer als kombinierter USB/eSATA-Schnittstelle ausgeführt wurde. Ebenso beherbergt die linke Seite die Videoanschlüsse, VGA für analoge Übertragung und einen digitalen Displayport, FireWire-Schnittstelle und den WiFi-Hauptschalter. Daher werden Linkshänder ohne Dockingstation je nach Belegung ihre Müh und Not mit dem T510 haben. Für Rechtshänder sieht es besser aus. Das einziges Kabel im vorderen Bereich führt zur Kombi-Audiobuchse. Außerdem bietet die rechte Seite einen ExpressCard/34 Slot, einen 5-in-1 Kartenleser (üblicherweise: MS, MS Pro, SD, SM, MMC), einen Ultrabay-slot und, ganz hinten, einen RJ-45 LAN-Anschluss. Die abgeschrägte Vorderseite bleibt frei von Schnittstellen. Ein vierter USB-Anschluss und ein RJ-11 Modem-Port befinden sich an der Rückseite.
An Kommunikationsfeatures hat Lenovo praktisch alles ins Thinkpad T510 gepackt, was nützlich und verfügbar ist. Mit externen mobilen Kleingeräten, beispielsweise Handy oder PDA kann man über Bluetooth 2.1 kabellos Daten austauschen. Als Breitbandmodem steht ein GOBI 2000 von Qualcomm zur Verfügung. Eine SIM-Karte von Vodafone wird auch gleich mitgeliefert. Mittels eingebautem Intel Centrino Ultimate-N 6300 AGN (agn) sind schnelle Verbindungen via WiFi-Hotspots gegebenenfalls auch mit Standard-n Unterstützung möglich. Andere Ausstattungen sind modellabhängig möglich, allerdings und wenig überraschend werden die Gleichen wie beim kleineren T410 angeboten.
Kabelgebunden stehen einerseits eine Intel 82577LM Gigabit Network Connection für Ethernet-Verbindungen zur Verfügung, andererseits auch ein RJ-11 Modemanschluss, welcher eventuell auch in Gegenden mit spärlicher Infrastruktur noch Internetverbindungen via Telefonleitung ermöglichen kann.
Insgesamt sollte also Internettelefonie und elektronische Korrespondenz mit Geschäftspartner kein Problem sein. Auch Videotelefonie übers Web ist mit der, im oberen Bildschirmrahmen eingebauten, 2.0 MP-WebCam ohne weiteres möglich.
Vorinstalliert war auf unserem Testgerät Windows 7 Professional 64-Bit. Optional kann auch Windows 7 Ultimate gewählt werden. Beide Windows 7 Versionen stehen auch in 32-Bit zur Auswahl. Schon allein in Anbetracht der Speicherausstattung von 4 Gigabyte in unserem Testmodell scheint ein 32-Bit Betriebssystem aber wenig sinnvoll, es sei denn, es wären für bereits existierende Peripheriegeräte nur 32-Bit Treiber verfügbar. Lenovo hat einige Veränderungen an Windows 7 vorgenommen und damit versucht Windows 7 zu optimieren. Die Lenovo Enhanced Experience Technologie soll schnellers Booten und Shutdown erlauben. Dabei handelt es sich um Herstellerangaben, die nicht überprüft wurden.
Mit Zubehör hat Lenovo sehr gegeizt. In der Schachtel befinden sich gerade einmal ein paar Zettel, unter anderem eine Kurzanleitung. Recovery DVDs, Treiber Medien oder gar Windows 7 Installationsmedien sucht man aber vergebens. Dafür kann man sich mit den Lenovo ThinkVantage Tool einfach welche erstellen lassen. Ebenso unterstützt dieses Tool Recovery von versteckter Partition.
Die Sicherheitsfeatures des Thinkpad T510 umfassen einen Kensington Security Slot, eine spritzwassergeschützte Tastatur und ein Fingerabdrucklesegerät, welches vor Verwendung mittels ThinkVantage Tool konfiguriert werden muss. Ein SmartCard Leser ist optional verfügbar.
In den USA umfasst die Garantie nur 1 Jahr Bring-In Service. Diverse Garantieerweiterungen können zugekauft werden. 3 Jahre On-Site Service (Priority) kosten etwa 279 US-Dollar. In Europa beträgt die Garantiezeit für Thinkpad T-Serien Modelle standardmäßig 3 Jahre (Bring-In).
Auch bei den Eingabegeräten kann man keine Unterschiede zum kleineren Thinkpad T410 feststellen. Die größere Gehäusebreite wurde nicht etwa für einen Nummernblock genutzt, stattdessen wurden die Lautsprecherblenden verbreitert.
Tastatur
Die spritzwassergeschützte Tastatur bietet ein Standardlayout mit IBM/Lenovo-typisch vertauschten Strg und Fn Tasten. Zusätzlich wurden die Tasten übersichtlich gruppiert. Dabei wurden ESC- und Del gestreckt. Die Einfg-Taste musste dafür die Gruppe mit der Entf-Taste verlassen. Somit erwischt man hoffentlich nicht so leicht Einfg statt Entf, was zu einem versehentlichen Wechsel zum Überschreiben-Modus der Textverarbeitung führen würde. Die Leiste mit den Zusatztasten entspricht ebenso jener im T410 und bietet neben dem ThinkVantage Button auch Tasten zur Lautstärkenregelung und zum Schalten des Mikrofons. Die Tastaturbeleuchtung hat wiederum im oberen Bildschirmrahmen Platz gefunden und kann mit Fn+Bild-Auf geschalten werden.
Mechanisch gibt es an der Tastatur wie gehabt nichts zu beanstanden. Konkave Tastenköpfe tragen zusätzlich zum Tippkomfort bei. Leider wird die Tastatur , im speziellen die Leertaste, besonders bei energischerem Tippen ziemlich laut. Doch Tippen im Zehnfingersystem ist vom Beginn an eine Freude.
Touchpad
Touchpad und Trackpoint können mittels FN-F8 unabhängig von einander ein- und ausgeschalten werden. Das Touchpad unterstützt nun einige Multi-Touchgesten und man kann sowohl mit Hilfe dieser als auch mittels der beiden optisch (nicht sehr kontrastreich) und haptisch markierten Scrollbereiche blättern. Doch die Steuerung der Mauszeigers ist nun nicht mehr optimal. Oft aktiviert man versehentlich eines der Multitouch-Features. Ebenso wurde die Touchpadoberfläche einer Veränderung unterzogen. Die Oberfläche ist nun leicht genoppt, und fühlt sich etwas körnig an. Die Gleiteigenschaften gehen aber in Ordnung. Von umgebenden Gehäuse grenzt sich das Touchpad kaum spürbar durch einen einfachen Bauteilstoss ab. Ein Teil der Touchpadbuttons befindet sich bereits auf der abgeschrägten Kante. Sie sind leichtgängig, sprechen über ihre gesamte Ausdehung gut an und klicken auch nicht zu laut.
Alternativ kann der rote Trackpoint eingesetzt werden. Er erlaubt ein sehr präzises Bewegen des Mauszeigers ohne Nachzusetzen. Die zugehörigen Buttons arbeiten ohne Beanstandung und nicht zu laut.
Businessgemäß ist man beim T510 bei einem entspiegelten Display geblieben. Alle angebotenen Bildschirme bieten eine LED Hintergrundbeleuchtung und ein kinofreundliches 16:9 Bildformat. Die drei folgenden Optionen stehen laut Hersteller zur Verfügung: 15" HD (1366 x 768) mit 220 Nit, 15" HD + (1600 x 900) mit 220 nit und 15" FHD (1920 x 1080) mit 280 nit und 95% color gamut. Im Testgerät war der 1600x900 Pixel Monitor verbaut. Im Gegensatz zum T410 ist man also beim T510 auf ein 16:9 Format übergegangen, welches zwar schwarze Balken beim Abspielen von Kinofilmen minimiert, aber die Höhe bei vertikal orientierten Office Anwendungen verringert, sodass im Vergleich zum 16:10 Format eventuell öfters gescrollt werden muss.
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Ausleuchtung: 79 %
Kontrast: 569:1 (Schwarzwert: 0.39 cd/m²)
In manchen Bildsegmenten erreicht oder überschreitet der Bildschirm tatsächlich die vom Hersteller beworbenen 220 nit. Doch fällt die Helligkeit vom hellsten Feld in der Mitte vor allem nach links hin stark ab. Mit einem kleinsten Wert von 175.7 cd/m² im linken mittleren Bildbereich beträgt die Ausleuchtung noch gute 79%. Mit relativ niedrigen Schwarzwert von 0.39 cd/m² und der im mittleren Bildschirmsegement gemessenen maximalen Helligkeit von 222 cd/m² errechnet sich ein sehr gutes Kontrastverhältnis von 1:569. Insgesamt kann man also von besseren Meßwerten sprechen als jene die wir für das T410 ermittelt haben.
Subjektiv gibt es in Bezug auf Farbdarstellung keine Einwände. Abschattungen kann man mit bloßem Auge auf einfärbigen Hintergrund ebenfalls keine erkennen.
Matte Oberfläche und eine maximale Helligkeit von rund 220cd/m², die auch im Akkubetrieb zur Verfügung steht, lassen auch einen Einsatz des Notebooks im Freien zu. Der Bildschirminhalt bleibt dabei gut sichtbar. Eventuell könnte es beim Einsatz unter direktem Sonnenlicht von hinten noch etwas heller sein.
Blickwinkelstabilität ist horizontal großzügig und vertikal notebooktypisch eng. Schon bei geringfügigen Abweichungen vom idealen, senktrechten Betrachtungswinkel kommt es zu Bildveränderungen in Form einer Verdunklung bzw. eines Überstrahlens. Beim Blick von oben treten zusätzlich schon früh Farbveränderungen auf.
Genauso wie beim Thinkpad T410 gibt es auch beim Thinkpad T510 in Bezug auf leistungstragende innere Komponenten einige Ausstattungsvarianten. Daher sollte man vor Kauf aufmerksam prüfen, welche Komponenten tatsächlich verbaut sind. Jedenfalls nutzt der Laptop einen der neuen Core i Prozessoren, welche unter dem Codenamen Arrandale hergestellt werden. Die Auswahl reicht dabei vom Intel Core i5-520M (2.40GHz, 3MB L3, 1066MHz FSB) als leistungsschwächste Alternative über Intel Core i5-540M (2.53GHz, 3MB L3, 1066MHz FSB) bis zur Intel Core i7-620M CPU (2.66GHz, 4MB L3, 1066MHz FSB). Zudem werden Modelle mit ausschließlich integriertem GMA HD Grafikchip und solche mit eigenständiger Nvidia NVS 3100M Grafikkarte angeboten. Ab Werk wird eine Hauptspeicherausstattung von zwei bis acht Gigabyte angeboten.
Unser Testmodell basiert auf dem Mobile Intel QM57 Express Chipset (Intel ID0044 Chipsatz) und bietet eine Intel Core i7-620M Prozessor, Nvidia Quadro NVS 3100M Grafikkarte, 4 GB DDR3 (PC3-8500F; 533MHz) RAM.
Die Nvidia Quadro NVS 3100M ist eine DirectX 10.1-fähige Business Grafikkarte, welche auf den GT218 Kern (GeForce 210M, 310M) basiert und daher nur Einsteigsperformance bietet. Die Treiber sind auf Businessanwendungen spezialisiert und sollen eine maximale Kompatibilität und Stabilität bieten. Mit Purevideo HD (VP4) unterstützt sie die Dekodierung von HD Videos (H.264, VC-1, MPEG-2, MPEG-4 ASP). Mittels CUDA und DirectX Compute wird etwa Videoencodierung beschleunigt. Nichtsdestotrotz bleibt die 3D Leistung der Quadro NVS 3100M im Einstiegsbereich. In Vergleich zu Modellen mit integrierter GMA HD Grafikchip ist dennoch eine deutlich bessere Grafikleistung zu erwarten. Insgesamt kann man sich also eine solide und stabile und gute Office-Leistung erwarten. Ob unsere Erwartungen erfüllt werden, sehen wir gleich, wenn wir uns den Benchmarks zuwenden.
Um Probleme beim Anschluss externer Geräte aufgrund von zu langen Latenzen ausschließen zu können, haben wir diese mit dem DPC Latency Checker beobachtet. Leider gibt es immer wieder Ausreißer in den gelben und sogar in den roten Bereich. Durch selektives Disablen von Treibern kann man möglicherweise die Ursache dafür herausfinden und das Problem durch ein Treiberupdate beheben.
PCMark Vantage Result | 5576 Punkte | |
Hilfe |
Im folgenden vergleichen wir das T510 sowohl mit dem T500 (Mobility Radeon HD 3650 / P8600, 2GB RAM) als auch mit dem T410. Zudem ziehen wir bei unserem Vergleich ein weiteres Gerät mit modernerer, aber vergleichbarer Hardware heran, nämlich das Dell Studio 1557.
Im Vergleich mit dem Dell Studio 1557, welches mit einer der Mobility Radeon HD 4570 von ATI, vier GB Hauptspeicher und 7200rpm Festplatte mit 320GB antritt, schneidet das Studio etwas besser im PCMarkVantage Gesamtscore ab, und punktet vor allem mit einer besseren Gaming Bewertung und beim Produktivity Score. Dagegen kann das Thinkpad T510 mit besseren Wertungen bei der Festplattenleistung und Kommunikation auftrumpfen. In den Cinebench Test ist das Dell Studio 1557 mehr oder weniger klar voran. Während bei den 3DMark Tests teils das Dell Studio teils das Thinkpad T510 besser abschneidet.
Der Vergleich zum getesteten Thinkpad T500 Modell ist um einiges fairer als im T410 Testbericht, da unser T500-Testkandidat ebenfalls mit eigenständiger Grafikkarte ausgestattet war. Insgesamt kann das T500 bei 3D-lastigen Benchmarks punkten: +13% im 3DMark01, +8% im 3DMark03, +21% im 3DMark05, +19% im 3DMark06 und schließlich + 28% im Cinebench Rendering. Dagegen hat das T510 bei CPU-lastigen Benchmarks die Nase vorne: +4% im 3DMark06 CPU, 33% im Cinebench Single Rendering und +58% im Cinebench Multi Rendering. Im Vergleich mit dem Thinkpad T410 sind, wenig überraschend nur geringfügige Abweichungen festzuhalten.
3DMark 03 Standard | 10568 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 7094 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 3254 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 1123 Punkte | |
Hilfe |
In Bezug auf Festplattenleistung kann das T510 im Vergleich zum getesteten Vorgänger mit 5400 rpm Platte erwartungsgemäß mit besserer Leistung aufwarten. Die im Testgerät verbaute ST9320423AS von Seagate mit 320 GB Bruttokapazität arbeitet mit 7200U/min. Sie gehört zur Momentus Family und Details findet man unter Momentus 7200.4 auf Seagates Webpage. Laut Hersteller soll sie besonders stromsparsam arbeiten. Die Geschwindungkeitsmessungen bleiben jedenfalls ohne Auflälligkeiten. Auch in diesem Punkt gibt es einige modellabhängige Unterschiede. Angeboten wird neben 5400 und 7200 U/min Festplatten auch ein 128 GB Solid State Drive. Als optisches Laufwerk wurde im Testgerät eine HL-DT-ST DVDRAM GT30N verbaut.
Da ein Businessgerät nicht für den Gamingeinsatz konzipiert wurde, aber Computerspiele die 3D-Leistungsfähigkeit eines Computersystems gut widerspiegeln gehören sie bei allen grafikmäßig halbwegs leistungsfähigen Systemen zu unserem Testparcours. Eines gleich vorweg: Die Nvidia Quadro NVS 3100M reiht sich in unsere Leistungsklasse 3 ein, welche die untere Mittelklasse darstellt. Wir erwarten daher nicht allzu große Sprünge. Dazu kommt, dass die Treiber für Businessanwendungen spezialisiert sind, das heißt auf maximale Kompatibilität und Stabilität ausgerichtet und damit nicht auf Spieleleistung optimiert.
Wie erwartet recht die Leistung bei anspruchsvollen Spielen nur für minimale Details und geringe Auflösungen. In Anno 1404 (2009) waren es bei einer Auflösung von 1024x768, niedrigen Voreinstellungen und vsync aus noch 58 fps. Erhöht man die Anforderung auf 1280x1024 Pixel Auflösung, sehr hohe Voreinstellung, bei ausgeschalteten vsync sind es nur mehr 11 fps. Ein ähnliches Bild erhalten wir bei Crysis in 1024x768 Pixel Auflösung: Die spielinternen CPU- und GPU Benchmarks zeigen uns für bei niedrigen Einstellungen 54 fps (GPU) und 48 fps (CPU), bei mittleren je 20 fps und bei hohen zirka 11 fps (GPU) und 10 fps (CPU). Ein ruckelfreier Spielgenuss ist also nur bei niedrigen Einstellungen möglich.
Besser sieht es bei älteren und weniger anspruchsvollen Spielen aus. Für unseren Test wählten wir Call of Duty 4 aus und können bestätigen, dass es auch noch mit hohen Details, das heißt 1280x1024 Pixel Aulösung, 4xAA und allen Einstellungen ein beziehungsweise hoch, noch spielbare 30 fps erreicht. Für weitere Informationen verweisen wir auf unsere Spieleliste und auf unsere Grafikkartenbenchmarks.
Geräuschemissionen
Subjektiv ist die Geräuschkulisse des Lüfters stets präsent, allerdings auch immer gut verkraftbar. Manchmal ist aber ein hochfrequentes Pfeifen zu vernehmen. Dies wird auch durch unsere Messwerte belegt. Maximal zeichnen wir 37.2 dB(A) im Lastbetrieb auf. Damit wird ein zwar deutlich hörbarer, doch nicht sonderlich lauter Wert erreicht. Im Durchschnitt sind es unter Last 35.4 dB(A). Die Lautstärke liegt im Betrieb mit geringer Last zwischen 32.9 und 33.8 dB(A). Die Geräuschemissionen bei DVD-Wiedergabe bleiben ebenso im Rahmen dafür zeigt sich das DVD-Laufwerk bei Datenübertragung mit 45.1 dB(A) schon relativ laut.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.9 / 32.9 / 34.8 dB(A) |
HDD |
| 33.8 dB(A) |
DVD |
| 35.8 / 45.1 dB(A) |
Last |
| 35.4 / 37.2 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Unter Last kann das Lenvo Thinkpad T510 in der getesteten Ausstattung ganz schön warm werden. Das trifft vor allem die Unterseite, die mit maximal 49.3 Grad Celsius und einem generell wärmeren Lüfterbereich (über 40 Grad Celsius) einen Schoßbetrieb von 3D-lastigen Anwendugen nicht empfehlenswert erscheinen lässt.
Auch im zentralen Bereich der Oberseite, das heißt genau im Zentrum der Tastatur, wird die 40-Grad-Schwelle überschritten. Dafür bleiben Touchpad und Handballenauflagen immer ausreichend kühl.
Sollte nun der Eindruck entstanden sein, dass das Gerät zum Überhitzen neigen könnte, so können wir Entwarnung geben. Auch nach einem 12 Stunden Stresstest bleibt die Temperatur der inneren Komponenten im Rahmen. Ein unmittelbar im Anschluss ausgeführter 3DMark Test bestätigt, dass es nur zu vernachlässigbaren Abweichungen des Ergebnisses kommt. Kurz gesagt: Kein Throttling aufgrund zu geringer Kühlleistung!
Zudem gehört ein permanenter Volllastbetrieb nicht zum geplanten Einsatzgebiet des T510. Im Betrieb mit geringer Last bleibt das T510 angenehm kühl. Nach zwei Stunden Idle-Betrieb erwärmt sich die Oberseite nicht einmal auf Körpertemperatur. An der Unterseite messen wir maximal 33.6, oben maximal 30.6 Grad Celsius.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 49.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 29.8 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-2.1 °C).
Lautsprecher
Die Lautsprecher entdeckt man auf den ersten Blick. Ebenso wie beim Thinkpad T410 befinden sie sich links und rechts neben der Tastatur. Für ein Office-Notebook ist der Sound gut, allerdings in keiner Weise mit externen Soundsystemen vergleichbar. Die maximale Lautstärke ist für mittelgroße Räume ausreichend, der Klang selbst, wie bei Geräten ohne Subwoofern zu erwarten, bassarm. Erfreulicherweise bleibt der Sound auch bei maximaler Lautstärke klar und unverzerrt.
Aufgrund des stärkeren Lithium-Ionen-Akkus von 94 Wh (11.1V, 8.4 Ah) fällt die Akkulaufzeit deutlich besser aus als beim T410 Testmodell mit 57 Wh. Im Lastbetrieb, aufgezeichnet vom Classic Test des BatteryEater Tools mit aktiven Wireless-Modulen und maximaler Helligkeit, sind fast zwei Stunden möglich. Im Praxiseinsatz ist in etwa mit einer Verdoppelung zu rechnen. Wir konnten etwa vier Stunden mit Energiesparprofil und Helligkeitsstufe 13/15 via WLAN im Internet recherchieren. Weiters reicht die Akkulaufzeit mit Profil „Videowiedergabe“ von etwa drei Stunden auch für überlange Filme. Zwar ermittelt der BatteryEater Readers Test bei abgeschalteten WiFi-Modulen und minimaler Helligkeit ein maximale Laufzeit von ungefahr sieben Stunden, doch ist mit dieser Helligkeitsstufe in der Praxis kein mobiles Arbeiten möglich.
Der Laufzeitgewinn entspricht wie zu erwarten in etwa der Kapazitätsaufstockung von 64% im Vergleich zum 6-Zellen Akku des T410. Damit kann es auch in allen Wertungen das getestete Dell Studio 1557 mit 56 Wh Akku übertreffen.
Die minimale Leistungsaufnahme hält sich trotz potenter Komponenten mit 13 Watt in erfreulich niedrigen Regionen auf und ist neben dem LED-Display insbesondere auf die Stromsparfunktionen der Intel Core i7 620M CPU zurückzuführen. Bei geringer Last kann dieser sowohl die Taktrate herabsetzten als auch kurzer Hand ganze Kerne abschalten. Bei ausgeglichenem Energieprofil erhöht sich die Leistungsaufnahme ohne Last auf 18.8 Watt und bei maximaler Leistungsfähigkeit aber immer noch ohne Last erhöht sich das Ganze auf 24.4 Watt. Bei mittlerer Last im Höchstleistungsprofil mit allen eingeschalteten Verbrauchern erreicht der Energiebedarf 47.3 Watt und bei maximaler Auslastung genehmigt sich das System schließlich genehmigt sich 69.7 Watt. Es liegt auch damit bis auf geringfügige Abweichungen mit dem kleineren T410 auf einem Level.
Aus / Standby | 0.2 / 0.3 Watt |
Idle | 13 / 18.8 / 20 Watt |
Last |
46.4 / 72.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Umschaltbare Grafik?
Für das Lenovo T510 Testmodell gilt in Bezug auf Umschaltoption das gleiche wie für das kürzlich getestete T410 - Leider, nein. Auch hier können wir nach angeblichen Umschalten feststellen, dass sowohl das GPU-Z Tool als auch der EverestReport dem Gerät die gleich Grafikkarte attestieren. Benchmarks und BatteryEater bestätigen zusätzlich, dass kein Umschalten durchgeführt wurde.
Im großen und ganzen kann man die T510 Serie als Arrandale Upgrade der T500-Modelle bezeichnen. Wobei das T510 im Vergleich zum T500 mit besserer CPU-Leistung punkten kann, das T500 dagegen mit besserer Grafikleistung (Anwendungsabhängig).
Mit dem 9-Zellen 94 Wh Akku übertrifft es auch die Akkulaufzeit des getesteten T410 und des T500, allerdings nur aufgrund der größeren Akkukapazität im Testmodell. Leider wurde beim T510 ebenfalls keine umschaltbare Grafik implementiert, mit welcher im Niedriglastbetrieb bzw. im 08/15 Office Betrieb noch mehr Energie eingespart werden könnte. Mit den Eingabegeräten, allen voran der Tastatur und dem ausgezeichneten Trackpoint, kann man zufrieden sein. Das matte Display eignet sich gut für den Dauereinsatz im Büro und das Arbeiten im Freien.
Mit den eingebauten Kommunikationsmodulen kann man auch in Gegenden mit schlechter Infrastruktur unter Umständen noch via Internet kommunizieren. Zudem erlaubt die 2.0 MP WebCam Videotelefonie via Internet. Mittels Dockingstation kann man das T510 problemlos in eine existierende Arbeitsumgebung einbinden. Die digitale Bildschnittstelle direkt am Gehäuse ermöglicht eine gute Bildqualität auf hochauflösenden, Bildschirmen.
Schauen wir nochmals kurz zum Studio 1557 von Dell. In Bezug auf Leistung sind beide auf gleichem Niveau, dasselbe würde für die Akkulaufzeit zutreffen, wäre das T510-Testmodell mit dem 6-Zellen Akku ausgestattet. Der Dell-Laptop ist jedoch auf den Endverbrauchermarkt ausgerichtet und eher als Einstiegsmultimediagerät und Entertainer zum günstigen Preis zu sehen. Mit seinem glänzendem Schirm ist es definitiv kein Gerät für den Langzeitarbeitseinsatz. Das Lenovo T510-Topmodell kostet dagegen je nach konkreter Ausstattung mehr als doppelt so viel, bietet aber dafür auch Business-spezifische Ausstattungsdetails.