Test Dell XPS 15 FHD Notebook
"Rasiermesserscharfe Grafik, voller Sound und rasante Geschwindigkeit" sollen die Notebookmodelle der XPS-Familie laut Dell bieten. Zur Zeit wird im Europäischen Markt eine 15-Zoll und eine 17-Zoll Variante angeboten.
Wir testen vorerst das kleinere XPS 15, welches, typisch Dell, umfangreich konfiguriert werden kann. Als erster Schritt ist dazu ein passendes Ausgangsmodell zu wählen, welches dann weiter angepasst werden kann. Im Test befand sich ein Topmodell mit Core i7 840QM Vierkernprozessor, Nvidia GeForce GT 435M Grafikkarte, vier Gigabyte Hauptspeicher, schneller 7200er Festplatte und Full-HD RGB-LED Bildschirm. Wie üblich sind Abschnitte, die stark von den inneren Komponenten abhängig nicht unbedingt auf anders ausgestattete Modelle übertragbar. Etwaige Optionen werden in den einzelnen Abschnitten ausführlich behandelt.
Packt man das Dell XPS 15 aus, fallen ein metallisch glänzender Bildschirmdeckel, sowie eine gleich gestaltete Gehäusewanne bei ansonsten schwarzen Gehäuse auf. Dell nennt dieses Design "Metalloid Aluminium". Es handelt sich dabei um eine Eloxaloberfläche. Dagegen ist die Gehäusewanne aus silbrig lackiertem Kunststoff. Wem silbrig glänzend zu langweilig ist, der kann auch zwischen über 130 Motiven auf Dells Homepage im Design Studio wählen. Die Preise der einzelnen Designs fallen dabei unterschiedlich aus. Die Innenseite ist im weniger ausgefallenen schlichten Schwarz, eine gebürstete Aluminiumoberfläche, gehalten und damit äußerst kratzfest.
Die Basiseinheit überzeugt mit ausgezeichneter Verwindungsfestigkeit und guter Druckstabilität. Die einzige Schwachstelle findet sich wie sooft im Bereich des optischen Laufwerkes. Dort gibt die Oberseite und noch deutlicher die Unterseite unter punktueller Druckbelastung etwas nach.
Dagegen hält der Bildschirmdeckel sowohl Druckkräften als auch Verwindungskräften weniger gut stand. Zwar biegt sich der Bildschirm beim Anheben des Laptops an einer Ecke des Bildschirms nicht extrem deutlich durch, doch werden Bildveränderungen am eingeschalteten Bildschirm sichtbar. Zudem vergrößert sich das Spaltenmaß zwischen Bildschirmrahmen und -deckel an den beiden oberen Ecken, sodass sich die beiden dort leicht gegeneinander drücken lassen.
Aufgrund der etwas nach vorne zu eingerückten Positionierung des Bildschirms in einer Mulde ist der maximale Öffnungswinkel auf ungefähr 135 Grad beschränkt. Die Scharniere unterstützen den Bildschirm in den eingestellten Positionen gut, wobei dieser nach Veränderung des Öffnungswinkels kaum nachwippt.
Auf einen Transportverschluss wurde verzichtet. Zudem reicht die Zugkraft der Scharniere nicht aus, den umgekehrt an der Basiseinheit gehaltenen Laptop auch wirklich geschlossen zu halten. Sollte man den über dreieinhalb Kilogramm schweren (inklusive Stromadapter) und 38.2 Millimeter hohen, 381 Millimeter breiten und 265.4 tiefen Laptop transportieren wollen, sollte man Vorkehrungen treffen, dass keine Fremdkörper zwischen Basiseinheit und empfindlichen Bildschirm eindringen können.
Verglichen mit dem Studio XPS 16 hat sich an der Schnittstellenausstattung nicht viel verändert. Positiv sei gleich zu Beginn die Schnittstellenanordnung, welche das neue Design mit sich gebracht hat, erwähnt. Weder links noch rechts vom Gerät können eventuell dort angeschlossene Kabel den Arbeitsbereich seitlich des Notebooks störend einschränken. Viele Schnittstellen wurden im Vergleich zum vormals getesteten Studio XPS 16 an die Rückseite verbannt. Dort befinden sich die beiden digitalen Bildschnittstellen, ein Mini-Displayport und ein HDMI Anschluss, der Ethernetanschluss, ein Kensington Security Lock Slot, und einer von insgesamt zwei USB-3.0 Anschlüssen. Damit wären wir auch schon bei der zweiten Neuerung im Vergleich zum Studio XPS 16: Die beiden USB-2.0 Anschlüsse wurden durch USB-3.0 ersetzt. Der zweite befindet sich an der linken Seitenkante im hinteren Bereich.
An der rechten Seite befindet sich das optische Laufwerk im vorderen Bereich. Danach schließen die beiden 3.5 mm Kopfhörerbuchsen mit S/PDIF Unterstützung, ein Mikrofonanschluss und ein kombinierter USB-2.0/eSATA Anschluss an.
Kommunikation
Ethernetverbindungen sind via Realtek PCIe GBE Family Controller (10/100/1000MBit) möglich. Bei entsprechenden Infrastruktur können via Intel WiFi Link 1000 BGN (bgn) und WiFi-Hotspot schnelle Standard-n WLAN-Verbindungen im 2.4 GHz Band aufgebaut werden.
Ein mit WWAN/TV beschrifteter PCIe MiniCard Slot ist zwar frei, stand jedoch in unserem Testsample nicht zur Verfügung. Per Telefonbestellung lässt sich das XPS 15 allerdings auch mit einem Dell 5540 Breitband-Modul ausstatten.
Mit der eingebauten WebCam sind Video-Chats auch in HD-Ready-Auflösung (720p) möglich. Das Broadcom BCM2070 3.0 USB Bluetooth Modul erlaubt Kommunikation mit mobilen Kleingeräten wie Handy oder PDA. Ein interner DVB-T TV-Tuner war im Testgerät nicht eingebaut, kann aber zum Aufpreis von 40.- Euro gleich mitbestellt werden.
Zubehör
Relativ großzügig war man bei Dell in Bezug auf Zubehör. Im Karton findet sich etwa eine Driver&Utilities CD, allerdings keine Recovery-Medien für das Betriebssystem. Zudem erhält der Benutzer ein gedrucktes Handbuch, Informationen zu Sicherheit und Umwelt, Dell Software License Agreement und eine Kurzanleitung für Nvidia 3D TV. Für letzteres ist ein externer 3D Fernseher und zugehöriges Equipment notwendig.
Garantie
Standardmäßig beträgt die Garantie nur 12 Monate Abhol- und Reparaturservice. Es stehen eine Vielzahl von Upgrade-Möglichkeiten gegen Aufpreis zur Auswahl. Für einen Premium-Schutz mit drei Jahre Multi Cover – Support am nächsten Arbeitstag + Accidental Damage Support + LoJack Diebstahlschutz verlangt Dell beispielsweise 439 Euro.
Tastatur
Die Tastatureinheit kennen wir schon vom Studio XPS 16, zumindest was die Optik und die Tastenanordnung betrifft. Die Tastenköpfe sind überaus plan. Die Abmessungen der einzelnen Tasten kann mit einer Anschlagfläche von 15 x 15 Millimeter als durchaus üblich beschrieben werden.
Das Tippgefühl fällt ebenso zu unserer Zufriedenheit aus, und ist als eher weich mit doch sehr eindeutigem Druckpunkt bei eher geringem Hubweg zu beschreiben. Sehr angenehm ist außerdem die, nur leise klickende, Geräuschkulisse beim Verfassen von Texten.
Im Gegensatz zum XPS Studio 16 Testgerät war in unserem XPS 15 Testkandidaten keine Tastaturbeleuchtung integriert. Anders gestaltet wurde auch der Bereich oberhalb der Tastatur. Neben dem Stromschalter und Status-LEDs hat eine kapazitive Leiste platz gefunden. Die berührungsempfindlichen Felder starten – von links nach rechts – das Windows Mobilitätscenter, den Dell Launch Manager und Dell Audio by Realtek, mit welchem man, wie vom Namen her zu erwarten, Lautsprecher und Mikrofon konfigurieren kann.
Touchpad
Als Touchpad kommt ein Synaptics TouchPad V7.4 zum Einsatz. Es weist eine gleitfreudige Oberfläche mit angenehmer Haptik und eine großzügige Dimension von 100 Millimetern Breite und 56 Millimetern Tiefe auf. Einmal abgesehen davon, dass es seiner Kernaufgabe, der präzisen Steuerung des Mauszeigers, mühelos nachkommt, unterstützt es auch einige Multitouch-Gesten und kann im Maustreiber weitestgehend an die persönlichen Vorlieben angepasst werden. Die zugehörigen Touchpadtasten lassen sich angenehm und leise bedienen. Dabei gefällt besonders der gut dosierte Hubweg.
Zwei Bildschirmvarianten stellt Dell in seinem Online-Shop für das XPS 15 zur Auswahl, zum einem einen "40 cm (15.6") High Definition (1366x768) 720p WLED- Bildschirm mit TrueLife" und zum anderen einen "40 cm (15.6") Full HD (1920x1080) 1080p B+RGLED-Bildschirm mit TrueLife", für welchen 200 Euro Aufpreis verlangt wird. Beide weisen, wie schon die Bezeichung "TrueLife" vermuten lässt, eine spiegelnde Oberfläche auf. Zudem handelt es sich bei beiden um ein kinofreundliches 16:9 Format.
Unser Testmodell wartet mit der Topausstattung also dem Full-HD B+RG-LED-Bildschirm auf. Nach Kalibrierung und damit Ermittlung des ICC-Profils steht fest, dass dieser einen sehr guten Farbraum bietet. sRGB und AdobeRGB werden relativ gut abgedeckt. In der Wertung bleibt es diesbezüglich nur knapp hinter dem XPS 16 mit RGB-LED-Display.
Mit seinen Messdaten kann der Bildschirm durchgängig überzeugen. Er ist mit maximal 265 cd/m² und durchschnittlich 246 cd/m² hell und zudem ziemlich gleichmäßig ausgeleuchtet. Aufgrund des niedrigen Schwarzwertes von 0.45 cd/m² errechnet sich damit auch ein ausgezeichnetes Kontrastverhältnis von 558:1.
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Ausleuchtung: 86 %
Kontrast: 558:1 (Schwarzwert: 0.45 cd/m²)83.5% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
90.5% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
74.2% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Auch subjektiv gefällt die Farbdarstellung. Große schwarze Flächen wirken, obwohl dies aufgrund der Spiegelungen schwer zu beurteilen ist, tiefschwarz. Auf hellen Flächen fällt keine Schatten- oder Schlierenbildung auf. Insgesamt wirken die Farben lebendig und frisch und das Bild scharf.
Aufgrund der nicht entspiegelnten Oberfläche ist das XPS 15 kein idealer Kandidat für den Außeneinsatz etwa im Garten, auf der Veranda oder unterwegs. Die gute Helligkeit kann in schattigen Bereichen bei hellen Bildern noch teilweise störende Spiegelungen überstrahlen. Direkte Sonneneinstrahlung sollte jedoch vermieden werden.
Die Blickwinkelstabilität zeichnet sich durch einen großzügigen horizontalen Arbeitsbereich aus. Allerdings nimmt man bei Abflachen des Betrachtungswinkels verstärkt Spiegelungen wahr. Notebook-typisch verhält sich der Bildschirm bezüglich Blickwinkel entlang der vertikalen Achse. Hier fällt der Arbeitsbereich deutlich schmäler aus. Beim Blick von oben kommt rasch zu Überstrahlen und Farbveränderungen, beim Blick von unten zu Abdunklung und Kontrastverlust. Zudem nehmen auch hier die Spiegelungen mit Abflachen des Blickwinkels zu.
Die XPS 15 Serie basiert auf dem HM57 Chipsatz und wird mit einer Vielzahl von Prozessoren angeboten. Aktuell recht das Angebot in Dells Online-Shop von Core i3 über Core i5 bis zu Core i7 Prozessoren. Wir haben diesbezüglich die derzeitige Topkonfiguration mit Intel Core i7 840QM Vierkernprozessor im Test. Mittels Turbo-Boost kann die, in 45nm-Lithographie hergestellte, CPU je einzelne Kerne je nach Auslastung von 1.86 - 3.2 GHz takten. Dank Hyperthreading können zur besseren Auslastung der Prozessor-Pipeline bis zu 8 Threads gleichzeitig bearbeitet.
Dem Prozessor stehen vier Gigabyte Hauptspeicher der Type DDR3 zur Seite. Da ein 64-Bit Betriebssystem, konkret Windows 7 Home Premium 64-Bit installiert ist, kann diese Hauptspeicherkapazität verglichen mit 32-Bit Betriebssystemen auch effizient genutzt werden. Der Hauptspeicher ist via Wartungsklappe an der Geräteunterseite zudem gut zugänglich, sodass ein Upgrade zum Kinderspiel wird. Maximal kann der im Prozessor integrierte Speicherkontroller acht Gigabyte RAM adressieren. Da beide Bänke mit je einem Zwei-Gigabyte Riegel belegt sind, müsste man dazu beide Speichermodule durch Vier-Gigabyte-Module ersetzen.
Mit der NVIDIA GeForce GT 435M ist eine Mittelklasse Grafikkarte mit an Bord, welche auf dem GF108 Kern, einem Ableger der Fermi Architektur, basiert. Damit unterstützt sie sowohl DirectX11 als auch OpenGL 4.0.
Die in 40 nm-Verfahren hergestellte Grafikkarte besitzt 96 Shader, welche alle freigeschaltet sind. Weitere Features sind Bitstream Übertragung von HD Audio (Blu-Ray) per HDMI Anschluss und PureVideo HD. Via den Schnittstellen CUDA, DirectCompute 2.1 und OpenCL können die Shader-Kerne auch für generelle Berechnungen eingesetzt werden. PhysX ermöglicht der GPU Physikberechnungen durchzuführen. Eine Besonderheit ist die Unterstützung von 3D Vision inklusive Support für HDMI 1.4a, womit 3D Inhalte, beispielsweise Videos, Fotos und Blu-Rays auf einem externen 3D Fernseher wiedergegeben werden können. Laut Dell wird dies vom XPS 15 auch unterstützt.
PCMark Vantage Result | 6602 Punkte | |
Hilfe |
Für den Vergleich der Leistung haben wir vier 15-Zöller mit ebenfalls Leistungsstarker Hardware ausgewählt:
- MSI GX660R Gaming Notebook: HD 5870, 740QM
- Lenovo IdeaPad Y560-M29B3GE: HD 5730, 720QM
- Sony Vaio VPC-EB3Z1E/BQ: HD 5650, 460M
- Sony Vaio VPCF13Z1E/B: GT 425M, 740QM
Betrachten wir nun zuerst die CPU-Leistung der eingebauten Core i7 840QM: Wie zu erwarten setzt sich unser Testgerät sowohl im Single als auch im Multi-Core Rendering mit mehr oder weniger großem Abstand vor die Vergleichsgeräte. Während die Core i5 460M CPU im Cinebench Rendering Single noch mit den schwächeren Vierkern-Prozessoren mithalten, setzen sich die Vierkerner beim Multi-Core-Rendering Test deutlich von diesem ab. Beispielsweise ist die Core i7 840QM in unseren Testgerät hier bereits 36% schneller, beim Single-Core-Rendering beträgt der Unterschied dagegen nur 9%.
Die Anwendungsleistung testen wir mit Hilfe des PCMarkVantage Benchmarks, wobei hierbei das Zusammenspiel der Komponenten beurteilt wird und die Grafikleistung nur eine untergeordnete Rolle spielt. Unser XPS 15 erreicht 6602 Punkte. Beim Vergleich der Anwendungsleistung ergibt sich folgende Reihung: Das XPS 15 ist 10% besser als die das Lenovo Ideapad Y560, das Sony Vaio VPCF13Z1E/B und das MSI GX660R, während es das Sony Vaio VPC-EB3Z1E/BQ bereits um 18% übertreffen kann.
3DMark 2001SE Standard | 35402 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 19280 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 7486 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 3914 Punkte | |
Hilfe |
Als Massenspeicher ist im Dell XPS 15 eine Samsung HM500JJ Festplatte eingebaut. Sie bietet 500GB Bruttokapazität, wovon etwa 15 GB als Recovery Partition genutzt werden und 451 GB für Betriebssystem und Nutzerdaten zur Verfügung stehen. Die Festplatte arbeitet mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 7200U/Min und bringt, aufgezeichnet mit HDTune und CrystalDiskMark entsprechende Leistungsdaten. Alternativ kann sich der Käufer zum Aufpreis von 100 Euro auch für eine größerer 640 GB Festplatte (7200 U/min) entscheiden.
Dazu gesellt sich ein optisches Laufwerk, nämlich ein HL-DT-ST DVDRWBD CT30N. Dieses ist für zuzüglich 100 Euro zum Basispreis des Topmodells erhältlich und ist ein 8x DVD+/-RW & Blu-ray Disc Combo-Laufwerk. Das heißt Blu-ray Disks können nur gelesen, CDs und DVDs auch geschrieben werden. Im Basispreis ist stattdessen ein 8x DVD+/- RW optisches Laufwerk enthalten.
Wie schon erwähnt, handelt es sich bei der eingebauten GeForce GT 435M Grafikkarte um eine schnelle Mittelklasse-Grafikkarten. Wie sie in den Grafikbenchmarks abschneidet und sich in Bezug auf andere Grafikkarten positioniert, sehen wir an den 3DMark-Tests und dem Shading Test von Cinebench R10 64-Bit. Dabei werden die gleichen Laptops wie oben zum Vergleich herangezogen.
Im Cinebench Shading Test kann das XPS 15 nur das Sony Vaio VPCF13Z1E/B hinter sich lassen. Die GT 435M schneidet hier um etwa 20% besser als die GT 425. Danach folgen die ATI Grafikkarten der Vergleichsgeräte. Die HD 5650 im Sony VPC-EB3Z1E/BQ ist mit +8% knapp besser. Wesentlich deutlicher fällt der Unterschied zur HD 5730 im Lenovo IdeaPad Y560-M29B3GE mit +40% und der HD 5870 im MSI GX660R Gaming Notebook mit +48% aus. Dagegen kehrt sich die Reihung der HD5650 und der GT 435M (+20% für die GT 435M) im 3DMark06 um, während sie im 3DMarkVantage Benchmark auf einem Level liegen.
Aufgrund der Ergebnisse der künstlichen Grafikbenchmarks sind wir besonders gespannt, wie sich die GT 435M im Vergleich zur HD 5650 in den einzelnen Spielen schlägt. Dass sie gegenüber den beiden High-End-Grafikkarten von ATI, der HD 5870 und der HD 5730 keine Chance hat ist von vorne herein klar.
Eine Anmerkung zu Beginn: Die Grafikkarte im Testgerät unterstützt interessanterweise keine 1366x768 Auflösung (auch nicht mit externem Monitor), daher wurde statt einer 1360x768 Auflösung eine 1280x800 Auflösung bei hoher Detailstufe benutzt. Wir vergleichen, wie erwähnt bei den einzelnen Spielen erwähnt, entweder mit einem konkreten Konkurrenznotebook oder mit den Durchschnittswerten für die HD 5650 in unserer Datenbank.
Battlefield - Bad Company 2
Starten wir mit Bad Company 2, das sich vor allem durch den attraktiven Multiplayer-Modus einen Namen gemacht hat. Hier liegen die HD5650 im Sony Testgerät und die GT 435M in etwa auf einem Level. Mit hohen Details ist es mit 29.2 fps nicht mehr durchgängig flüssig spielbar.
Battlefield: Bad Company 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | high, HBAO on, 4xAA, 8xAF | 14.5 fps | |
1366x768 | high, HBAO on, 1xAA, 4xAF | 29.2 fps | |
1366x768 | medium, HBAO off, 1xAA, 1xAF | 40.3 fps |
Call of Duty – Modern Warfare 2
Modern Warfare 2 erweist sich als etwas weniger ressourcenhungrig als BC2. In unserem Benchmarkdurchlauf eines Teils der ersten Single-Player Kampagne bleibt es daher auch noch bei hoher Detailstufe (1280x800, all on, high, 4xAA) mit durchschnittlich 35.2 fps flüssig spielbar. Erst eine Steigerung auf maximale Detailstufe (1920x1080, all on, max, 4xAA) drückte die Bildwiederholungsrate auf 21.3 fps. Bei hohen Einstellungen liegt die HD 5650 mit 37.9 fps etwas über der GT 435.
CoD Modern Warfare 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | all on/max vsync off, textures extra, 4xAA | 25.5 fps | |
1366x768 | all on/high vsync off, high textures, 4xAA | 40.2 fps | |
1024x768 | all on/med vsync off, normal textures, 2xAA | 46.2 fps |
Mafia 2
Die Gangstermär Mafia 2 bereitet der GT 435M auch bei hohen Detaileinstellungen noch keine Schwierigkeiten. Erst bei nativer Auflösung und bestmöglicher Grafikeinstellung fällt die Bildwiederholungsrate auf 25.5 fps, womit der Spielfluss immer wieder durch Ruckler getrübt wird. Je nach der übrigen Hardwareausstattung können Laptops mit HD5650 die Framerate sogar marginal überbieten. Der Durchschnitt über alle unsere Datenbankeinträge für die ATI Grafikkarte liegt aber etwas niedriger bei 32 fps.
Mafia 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | high, 0xAA, 16xAF | 21.3 fps | |
1360x768 | high, 0xAA, 16xAF | 35.2 fps | |
1024x768 | medium, 0xAA, 8xAF | 40.4 fps |
Starcraft 2
Das Echtzeit-Strategiespiel braucht in hohen und höchsten Auflösungen einen starken GPU-Support sowie einen schnellen Mehrkern-Prozessor (Steuerung und KI vieler kleiner Einheiten). Hier schneidet unser Testgerät besser ab, als die HD 5650 im Durchschnitt. Bei hohen Grafikanforderungen überschreitet es mit 32 fps noch die Spielbarkeitsgrenze, während es für Konfigurationen mit HD 5650 mit durchschnittlich 27 fps mitunter schon recht eng werden kann. Keine der beiden Grafikkarten schafft dagegen Ultra-Settings.
StarCraft 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | ultra | 17 fps | |
1360x768 | high | 32 fps | |
1360x768 | medium | 46 fps | |
1024x768 | low | 202 fps |
Risen
Das Fantasy-Abenteuer Risen bleibt bei hohen Details und 1280x800 Auflösung noch knapp flüssig spielbar. Um eventuelle Einbrüche der Framerate im Laufe des Spieles zu vermeiden, sollte man bei der einen oder anderen Option eventuell etwas genügsamer sein. Für die HD 5650 haben wir 8 Messwerte verschiedener Geräte mit einem Durchschnitt von 22 fps bei 1366x768 Pixel Auflösung und ansonsten gleichen Einstellungen in unserer Datenbank.
Risen | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | high/all on, 0xAA, 4xAF | 13.4 fps | |
1366x768 | all on/high, 4xAF | 30 fps | |
1024x768 | all on/med, 2xAF | 40.2 fps | |
800x600 | all off/low, 0xAF | 62.6 fps |
Dirt 2
Das Rennspiel Dirt2 läuft mit 30 fps im Schnitt noch flüssig bei hohen Einstellungen. In der nativen Auflösung ist es dagegen nur mit reduzierten Details spielbar. Die vier Messwerte der HD 5650 in unserer Datenbank liegen etwas darunter und zwar zwischen 22 und 29 fps, im Schnitt sind es 25 fps.
Colin McRae: DIRT 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | Ultra Preset, 4xAA | 21.2 fps | |
1360x768 | High Preset, 2xAA | 29.7 fps | |
1024x768 | Medium Preset, 0xAA | 65.5 fps | |
800x600 | Low Preset, 0xAA | 110.2 fps |
Fifa 11
Ein wesentliches Merkmal des aktuellen Fifa-Ablegers sind seine niedrigen Hardwareanforderungen. Es ist das einzige der getesteten Spiele, welches auch bei nativer Full-HD Auflösung und höchsten Grafikdetails noch flüssig spielbar bleibt. Durchschnittlich 43 fps sind es für die HD 5650 (2 Messwerte).
Fifa 11 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | high, 4xAA, 0xAF | 58.2 fps | |
1360x768 | high, 2xAA, 0xAF | 110 fps | |
1024x768 | medium, 0xAA, 0xAF | 153.7 fps | |
800x600 | low, 0xAA, 0xAF | 319.9 fps |
Spiele Fazit
Mit nativer Full-HD Auflösung sind, mit Ausnahme des relativ anspruchslosen Fifa 11, die getesteten 3D-Spiele nur mit reduzierten Grafikdetails spielbar. Je nach Spiel sieht es bei hohen Anforderungen, also konkret 1280x800 Auflösung und allen Grafikdetails an beziehungsweise "hoch" großteils noch recht brauchbar aus. Im Vergleich zur Konfigurationen mit HD 5650 (Auflösung 1366x768 bei hoch) liegen beide Grafikkarten je nach Spiel mehr oder weniger auf einem Level.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Anno 1404 (2009) | 60 | 20.1 | ||
Colin McRae: DIRT 2 (2009) | 110.2 | 65.5 | 29.7 | 21.2 |
Resident Evil 5 (2009) | 69.1 | 45.7 | 24.3 | |
Risen (2009) | 62.6 | 40.2 | 30 | 13.4 |
CoD Modern Warfare 2 (2009) | 46.2 | 40.2 | 25.5 | |
Battlefield: Bad Company 2 (2010) | 40.3 | 29.2 | 14.5 | |
StarCraft 2 (2010) | 202 | 46 | 32 | 17 |
Mafia 2 (2010) | 40.4 | 35.2 | 21.3 | |
Fifa 11 (2010) | 319.9 | 153.7 | 110 | 58.2 |
Geräuschemissionen
Bei derart starken Komponenten im Inneren erwarten wir uns kein flüsterleises Gerät. In der Tat schwankt die Lautstärke beim Betrieb mit geringer Last zwischen 33.4 dB(A) und 37.3 dB(A), wobei der Lüfter bereits bei der geringsten Belastung anspringt. Unter Last wird der Laptop deutlich lauter und erreicht im mehrstündigen Stresstest schließlich ein Maximum von deutlich hörbaren 46.3 dB(A). Die Geräuschcharakteristik bleibt aber ein mittelfrequentes, relativ konstantes Rauschen, sodass die Lautstärke gut verkraftbar bleibt.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 33.4 / 33.4 / 37.3 dB(A) |
HDD |
| 34.1 dB(A) |
DVD |
| 39.5 / dB(A) |
Last |
| 43.5 / 46.3 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL-300 Plus (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Im Betrieb mit geringer Last bleibt die Temperatur rundherum im Rahmen. Handballenablagen und Tastaturbereich bleiben angenehm kühl, die Unterseite nähert sich maximal an Körpertemperatur an.
Unter Last erwärmt sich das Gehäuse deutlich, bleibt aber bei typischen 3D-Anwendungen noch im vertretbaren Rahmen. Dagegen erreichen die Temperaturen im mehrstündigen Stresstest Spitzenwerte von 50.8 Grad Celsius an der Unterseite und 43.7 Grad Celsius an der Oberseite. Dabei kann nur der linke Bereich angenehm kühl bleiben. Im Inneren erreichen sowohl Grafikkarte als auch Prozessor maximale Temperaturen von etwa 95 Grad Celsius. Nach Beendigung des Stresstestes ist dennoch keine Drosselung der Leistung erkennbar. Das Ergebnis des unmittelbar im Anschluss ausgeführte 3DMark06 Test weicht nur vernachlässigbar vom Kalttest ab. Dazu ist hinzuzufügen, dass ein Szenario wie beim Stresstest mit andauernder 100% CPU und 100% GPU Auslastung in der Praxis kaum vorkommt.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 43.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 50.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 38.6 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-9.8 °C).
Lautsprecher
Für eine, einem Multimedia Notebook entsprechende Soundkulisse, sorgen Lautsprecher und Subwoofer an der Unterseite von JBL. Erstere sind vorteilhaft links und rechts neben der Tastatur positioniert. Die Wirkung des, an der Geräteunterseite eingebauten, Subwoofers war auf alle Fälle spürbar. Der wiedergegebene Sound wirkte im Test überaus präsent und durchwegs klar. Der Klang bleibt auch bei gute maximaler Lautstärke klar und unverzerrt.
Der mitgelieferte Lithium-Ionen Akku mit 56 Wattstunden Kapazität lässt in Kombination mit der leistungsstarken Hardware keine allzu langen Laufzeiten erwarten.
In der Tat liegt die maximale Akkulaufzeit im Betrieb mit geringer Last immerhin bei ungefähr drei Stunden. Dieser Wert wurde vom Reader's Test des Battery-Eater Tools bei minimaler Helligkeit, abgeschalteten Kabellosfunktionen und Energiesparprofil ermittelt.
In der Praxis kann man etwa zwei Stunden via WiFi-Hotspot bei guter Bildschirmhelligkeit und mit aktiven Stromsparprofil im Internet recherchieren. Beim DVD Test mit Profil "Ausgewogen" und maximaler Helligkeit muss das Gerät bereits nach ungefähr eineinhalb Stunden zurück an die Steckdose.
Schließlich zeichnet der Battery-Eater Classic Test eine minimale Laufzeit von nicht einmal einer ganzen Stunde für uns auf. Dafür waren alle WiFi-Funktionen aktiviert, das Höchstleistungsprofil ausgewählt und die Helligkeit maximiert.
Um ca. 61% längere Laufzeiten sind mit dem optionalen 9-Zellen Akku mit 90 Wattstunden Kapazität zu erwarten. Dieser wird im Online-Konfigurator zu einem Aufpreis von 70.- Euro angeboten.
Im Inneren werken eine CPU mit einer TDP von 45 Watt und eine eigenständige GeForce GT 435 Grafikkarte, die Gerüchten zufolge eine ähnliche Verlustleistung aufweisen dürfte. Ohne Last kann die Grafikkarte jedoch automatisch im 2D Betrieb auf 50/100/135 MHz (Chip / Shader / Speicher) und im 3D Betrieb auf 200/400/320 MHz untertakten um Strom zu sparen.
Zwar würde der GF108 Kern Optimus zum automatischen Umschalten zwischen integrierter Grafikkarte und Nvidia GPU unterstützten, doch ist in der Core i7 840QM kein Grafikchip integriert. Daher kann das XPS 15 in Testausstattung nicht von dieser Energiesparmöglichkeit Gebrauch machen. Auch ein nachträgliches Nachrüsten ist nicht möglich, da die Grafikausgänge fix mit dem Geforce Grafikchip verbunden sind.
Der gemessene Stromverbrauch entspricht insgesamt den Erwartungen an diese Hardwareausstattung. Erfreulicherweise bleiben die Werte für Ausgeschalten und Standby niedrig. Die maximale Last von etwa 115 Watt liegt aber bereits recht nahe an der Spezifikationsleistung des Netzadapters von 130 Watt. Damit bleiben nur geringe Reserven für ein gleichzeitiges Laden des Akkus und das Netzgerät erwärmt sich auf bis zu 67.5 Grad Celsius.
Aus / Standby | 0.2 / 0.4 Watt |
Idle | 13.9 / 22.3 / 27.8 Watt |
Last |
84.3 / 115.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 Plus |
Das mit Spannung erwartete XPS 15 hat uns nicht enttäuscht. Sein zeitlos, elegantes Design und die gute Stabilität der Basiseinheit gefallen, beim Bildschirmbereich wären hier noch Verbesserungen wünschenswert.
Über die komfortable Tastatur kann sich der Nutzer bei langen Tipparbeiten freuen. Auch das präzise Touchpad steht dem nicht hinten nach. Zudem geht nicht nur die Schnittstellenanordnung in Ordnung, sondern auch die Schnittstellenauswahl. Peripheriegeräte kann man entweder an die beiden USB-3.0 Schnittstellen oder an die eSATA-USB-2.0 Kombi-Port anschließen. Mit HDMI und Mini-Displayport hat man zwei digitale Bildschnittstellen zur Verfügung, via HDMI sollen laut Hersteller auch 3D Filme auf einen entsprechenden externen 3D-Fernseher gezaubert werden können, die eingebaute Nvidia GeForce GT 435M Grafikkarte bietet jedenfalls eine solche Funktionalität an.
Damit wären wir schon beim Punkt Leistung angelangt. Die Kombination von 840QM Vier-Kern-CPU, Mittelklasse Nvidia GeForce GT 435M Grafikkarte, vier Gigabyte RAM und schneller 7200er Festplatte punktet mit einer ausgezeichneten Anwendungsleistung und einer guten Grafikleistung. Die Spielleistung liegt in etwa mit der Konkurrenz Grafikkarte von ATI, der weitverbreiteten HD 5650 auf einem Niveau. Damit sind moderne fordernde, 3D-lastige Computerspiele wenigstens mit mittleren Detaileinstellungen und 1280x800 Auflösung flüssig spielbar, teilweise sind auch bessere Einstellungen möglich. In der nativen Full-HD Auflösung laufen aber nur relativ anspruchslose Spiele wie Fifa11 bei gleichzeitig hohen Anforderungen an die Grafikqualität.
Schwachstellen findet man bei den Emissionen unter stärkerer Belastung. Auch die Akkulaufzeit ist erwartungsgemäß mit dem Standard-Akku mit 56 Wattstunden Kapazität nicht überragend.
Hell, gleichmäßig ausgeleuchtet, großer Farbraum, was könnte sich der Benutzer vom Bildschirm noch wünschen? Schade, dass die Hauptbenutzerschnittstelle eine spiegelnde Oberfläche aufweist. Bei Computerspielen mit dunklen Bildschirminhalten, beispielsweise Risen, stören bei normaler Zimmerbeleuchtung Reflexionen den Spielgenuss – Gamer sollten sich daher eher in einen abgedunkelten Raum zurückziehen oder zumindest helle Kleidung vermeiden. Dafür können Sie sich über guten, bassreichen und damit zum Teil echt gruseligen Sound der Lautsprecher–Subwoofer-Kombination von JBL freuen.
Insgesamt ist Dell mit der Topausstattung ein rundes Multimedia-Paket mit Gaming-Ambitionen gelungen und der einen oder anderen kleineren Schwachstelle gelungen. Ebenso kann die Möglichkeit der Grafikkarte externe 3D Monitore auch entsprechend anzusteuern ausgenutzt werden.
Der Preis für das Dell XPS 15 hängt stark von der individuellen Konfiguration bzw. aktuellen Angeboten ab. Das von uns getestete Modell ist für 1229 Euro (ink. MwSt.) mit dem Evalue-Code "Reviews-N00XL560" erhältlich (Link: Evalue auf dell.de).