Test Dell Studio XPS 16 (1640) Notebook
Zahmer aber brillanter Entertainer.
Nunmehr hat es auch der zweite Vertreter der neuen Dell Studio XPS Reihe zu uns auf den Prüfstand geschafft. Das Studio XPS 16 aka Studio XPS 1640 bietet mit seinem 16“ Display, wahlweise in 720p HD oder 1080p Full-HD Auflösung, eine solide Ausstattung für Multimediaanwendungen aller Art. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei vor allem dem höher auflösendem Panel, bei dem erstmals auch ein RGB-LED Display, im bereits von den neuen Macbooks bekannten „Edge to Edge“ Design, eingesetzt wird.
Für alle die es gerne etwas kompakter und mobiler haben, dennoch aber über feste Anforderungen hinsichtlich der Multimediatauglichkeit ihres Notebooks verfügen, kommt in erster Linie die kompaktere Variante der Studio XPS Serie, das Dell Studio XPS 13 (hier bei uns im Test) in Frage, welches hinsichtlich Mobilität das 16-Zoll Gerät doch deutlich in den Schatten stellt. Dies gilt nicht nur für die Abmessungen und das Gewicht des Notebooks, sondern auch für die verbauten Komponenten und letztlich die Akkulaufzeit.
Hier gehts zum Test der aktualisierten Version mit ATI Mobility Radeon HD4670 Grafik.
Es wird Dell vermutlich nicht sehr munden, aber insgesamt müssen wir doch feststellen, dass viele Gestaltungsmerkmale der neuen Studio XPS Serie eine sehr hohe Ähnlichkeit mit den aktuellen Apple Macbooks aufweisen. Dies soll aber keinesfalls wie ein Vorwurf klingen. Auszugsweise gilt dies selbstverständlich auch für viele andere Modelle diverser Hersteller, die offenbar bei der Konzeption ihrer Notebooks gerne einen Seitenblick auf die aktuellen Entwicklungen der Kalifornischen Designer-Schmiede werfen.
Zu diesem Schluss verleiteten uns Details wie etwa das im Standby-Betrieb pulsierende Leuchten der im Displayscharnier integrierten weißen LED, die durchaus gut gelungene Tastaturbeleuchtung die nun standardmäßig in allem Studio XPS Modellen verbaut wird oder aber das hochwertige Display im „Edge to Edge“ Design, sprich einer spiegelnden Abdeckung die sich bis an die Ränder das Bildschirmes zieht.
Hinsichtlich Design ist dem Studio XPS also wenig vorzuhalten. Die Kombination aus Kunststoff-, Metall- und Lederapplikationen unterschiedlichster Oberflächen ist als durchaus gelungen zu bezeichnen. Optisch als auch haptisch macht das Studio XPS doch einiges her. Sie werden fragen, wenn schon der Vergleich mit Apple, kommt das Studio XPS 16 nun an die Qualitäten eines neuen Macbook Pros heran? Nun, kurz gesagt, Nein.
Weder in Punkto Design, noch hinsichtlich Qualitätseindruck und Gehäusestabilität. Die Unibody Alu-Chassis der neuen Macbooks ist mit konventionellen Gehäusen einfach nicht zu toppen.
Nun aber zurück zum Studio XPS 16. Zur Verarbeitung sind wie schon beim kleineren 13-Zoll Modell nicht nur positive Worte zu verlieren. Dies gilt abermals in erster Linie für die Spaltabmessungen im Bereich der Displayscharniere, an der Außenkante des Edge to Edge Displays, als auch beim eingesetzten Akku. Auch wenn Dell hier im Vergleich zur bestehenden XPS Serie doch deutlich aufgeholt hat, Verbesserungen wären hier nach wie vor möglich. Für mache Leser mag dies zwar wie ein Herumreiten auf Kleinigkeiten klingen. Da sich das Notebook aber doch in der preislichen Oberklasse vergleichbarer Multimedia-Notebooks positioniert, ist diese Kritik unserer Meinung nach durchaus gerechtfertigt.
Hinsichtlich Gehäusestabilität ist vor allem die überaus verwindungssteife Baseunit positiv zu erwähnen. Ein Anheben des rund drei Kilogramm schweren Notebooks an der Vorderkante ist ohne erkennbare Verformungen, geschweige denn Knarrgeräusche, möglich. Unter punktueller Druckeinwirkung kann die große Alu-Wartungsklappe an der Unterseite zwar etwas nachgeben, insgesamt bleiben diese Verformungen allerdings im tolerierbaren Bereich. Dies gilt auch im Falle eines Anhebens des Gerätes im Bereich des Slot-In Laufwerkes, wo oftmals eklatante Schwächen bei verschiedenen Geräten festzustellen sind - nicht so beim Studio XPS 16.
Immer wieder schön anzusehen sind ausgearbeitete Details wie etwa die Lüftungsöffnungen an der Unterseite des Notebooks im X-Design, oder aber die gelungene Beleuchtung der Zusatztasten bzw. der Tastatur.
Die Scharniere machen einen durchwegs robusten Eindruck und halten das Panel ausreichend fest in Position. Ein Justieren des Öffnungswinkels ist dennoch bis zu einem maximalen Öffnungswinkel von rund 138° problemlos möglich. Im überwiegend stationären Einsatz des Notebooks sollten sich aus dieser Sicht aber keine Einschränkungen ergeben.
Bereits das kleinere Dell Studio XPS 13 konnte mit einer überaus großzügigen Schnittstellenausstattung punkten. Das doch deutlich angewachsene XPS 16 steht dem allerdings um nichts nach, im Gegenteil.
Zum Repertoire des XPS 16 zählen drei USB Ports wobei es sich bei allen Schnittstellen um so genannte „powered USB Ports“ handelt, die auf Wunsch (Bios) auch im ausgeschalteten Zustand des Notebooks Spannung ausgeben. Einer der USB Ports ist als kombinierter USB/eSATA Port ausgeführt, der auch den Anschluss einer externen Festplatte bei überaus guten Datenübertragungsraten ermöglicht.
Hinzu kommen ein volldigitaler HDMI Port, Display Port als auch ein altbekannter analoger Monitor Anschluss, wie er etwa bei Beamern noch oft in Verwendung ist. Ergänzt wird das Angebot durch die Audio Ports (Mikrofon, 2x Kopfhörer), einen Antennenanschluss für die integrierte TV Karte als auch einen Firewire Port.
Da sowohl die Gerätevorderkante als auch die Rückseite des Notebooks frei von angebotenen Ports bleiben, konzentrieren sich die Schnittstellen an den Seitenkanten und hier vor allem an der linken Gehäuseseite. Bei umfassender Anschlussbelegung kommt es hier doch zu einem erheblichen Kabelsalat, der unter Umständen für Linkshänder von Nachteil sein könnte.
Die rechte Gehäuseseite wird hingegen in erster Linie für das Slot-In Laufwerk als auch einen ExpressCard Slot und einen 8in1 Speicherkartenlesegerät in Anspruch genommen.
Die gesamte Palette an Optionen bietet Dell auch betreffend Kommunikation. So zählt etwa ein Gigabit Netzwerkanschluss von Broadcom genau so zur Standardausstattung wie Wireless LAN Standard-n, im Falle unseres Testsamples in Form des Intel 5100 Moduls. Für noch höhere Datenübertragungsraten steht außerdem auch das 5300 Modul von Intel zur Verfügung.
Optional verfügbar ist sowohl Bluetooth 2.0 als auch UMTS in Form des Dell Wireless 5530 Mobile Broadband Moduls -Aufpreis: 60.- Da auch in der Basisversion bereits alle Antennen und Verkabelungen vorhanden sind, stellt auch eine spätere Aufrüstung mit einem UMTS Modul kein Problem dar. Eine Garantieerweiterung ist wie schon beim XPS 13 auf maximal 4 Jahre möglich, die sich Dell allerdings teuer bezahlen lässt (+299.- auf 1 Jahr Basisgarantie).
Bei der Tastatureinheit kommt offenbar dasselbe Bauteil zur Anwendung wie im kleineren Studio XPS 13, zumindest was die Optik und die Tastenanordnung betrifft. Für die Haptik beim Schreiben sind vor allem die überaus plane Oberfläche der Tasten sowie deren verhältnismäßig scharfkantiger Abschluss verantwortlich. Die Abmessungen der einzelnen Tasten kann mit einer Anschlagfläche von 1.5 x 1.5 Zentimeter als durchaus üblich beschrieben werden. Etwas ungewohnt erscheint allerdings die Form der einzelnen Tasten, die überaus geometrisch ausgefallen ist.
Das Tippgefühl fällt ebenso zu unserer Zufriedenheit aus, und ist als eher weich mit doch sehr eindeutigem Druckpunkt bei eher geringem Hubweg zu beschreiben. Sehr angenehm ist außerdem die nur leise klickende Geräuschkulisse beim Verfassen von Texten.
Die Beleuchtung der Tastatur lässt sich in zwei Helligkeitsstufen Voreinstellen bzw. auf Wunsch auch gänzlich deaktivieren. Besonders in abgedunkelter Umgebung leistet die Tastaturbeleuchtung allerdings einen erstklassigen Dienst.
Das Touchpad entspricht ebenso optisch der im XPS 13 verbauten Einheit. Die gering aufgeraute Fläche lässt dabei ein müheloses Navigieren mit einem Finger zu. Als Dell-typisch überaus angnehem zu bedienen präsentieren sich abermals die beiden Touchpadtasten mit gut dosiertem Hubweg.
Wie schon beim 13-Zoll Sample des Dell Studio XPS fällt auch hier die Zoom-Option auf, die durch ein Streichen mit zwei Fingern über das Touchpad (zueinander - zoom out, voneinander - zoom in) aktiviert wird.
Kommen wir nun zu einem der Highlights des Dell Studio XPS 16. Zu einem durchaus leistbaren Aufpreis von 180.- Euro auf das Standard Panel (HD, 720p, White-LED) bietet Dell nämlich auch ein hoch auflösendes 1080p Full-HD Display mit RGB-LED Hintergrundbeleuchtung. Die Stärken dieses Displays liegen allerdings nicht nur in seiner hohen Auflösung von 1920x1080 Pixel (16:9), sondern auch im Bereich Farbdarstellung, da dieses Panel einen besonders großen darstellbaren Farbraum bietet. Auch unser Testsample war mit diesem hochwertigen Panel ausgestattet.
Davon einmal abgesehen vermochte das Display allerdings auch bei unseren Helligkeitsmessungen zu überzeugen. Als maximal mögliche Helligkeit gab unser Testgerät, ein Mavo Monitor der Firma Gossen, überaus gute 268 cd/m² im zentralen Displaybereich zu Protokoll. Da sich der Helligkeitsabfall in den Eckbereichen ebenso sehr in Grenzen hält (Minimum: 217 cd/m²), können sich auch die Ausleuchtung von 81% sowie die durchschnittliche Displayhelligkeit von guten 232.1 cd/m² sehen lassen.
|
Ausleuchtung: 81 %
Kontrast: 487:1 (Schwarzwert: 0.55 cd/m²)
Mit einem niedrigen Schwarzwert von 0.55 cd/m² erreicht das Panel einen maximalen Kontrastwert von guten 487:1. Auch subjektiv wirkt das Bild überaus ansprechend, da gestochen scharf und sehr kontrastreich. Dass aber ein Display mit RGB-Hintergrundbeleuchtung viel mehr kann als lediglich für ein subjektiv gutes Bild zu sorgen, das zeigen folgende Messungen.
Mit Hilfe unserer Displaykalibrierungsgeräte Spyder 3 der Firma Datacolor sowie dem Eye One von Gretagmcbeth, vermaßen wir das Panel hinsichtlich seiner Farbwiedergabe. Im direkten Vergleich der beiden Messgeräte zeigte sich eine geringe Verschiebung des gemessenen darstellbaren Farbbereiches wobei die Größe desselbigen allerdings praktisch identisch ausfällt. Eine mögliche messbedingte Abweichung des für folgende Visualisierungen verwendeten Eye One Displaytesters kann somit definiert werden.
Im Vergleich des darstellbaren Farbraumes anhand der CIE-Farbtafel liefert das verbaute Display (SEC5448) eine durchaus eindrucksvolle Vorstellung. Der mögliche Farbraum liegt deutlich über herkömmlichen Panels, wie etwa jenem des bekannten FlexView Displays (ips-Panel) im Thinkpad R50p.
Auch Vergleichsmessungen mit anderen aktuellen Notebooks, etwa dem WSXGA TFT im MSI GT627 (TN-Panel) brachten nur geringfügig abweichende Ergebnisse.
Wie das Display in Punkto Farbdarstellung gegenüber anderen Notebooks abschneidet ist für den ambitionierten Foto- und Grafikanwender vermutlich Nebensache. Hier geht es vor allem um die Darstellbarkeit von bestimmten Arbeits-Farbräumen. Dass Dell hier mit dem RGB-LED Panel nicht zu viel verspricht, bestätigen folgende Grafiken der durchgeführten Messungen.
So werden alle gängigen Farbräume wie etwa RGB, sRGB, Adobe RGB oder aber CMYC praktisch vollständig abgedeckt.
Der Outdoor Einsatz des Notebooks ist aufgrund des Displays mit spiegelnder Oberfläche nicht unbedingt eine Stärke des Studio XPS 16. Das dies aber trotzdem einigermaßen unproblematisch möglich ist, das zeigte unser praktischer Test. So konnten wir etwa im Zug direkt am Fenster bei guten Lichtverhältnissen (allerdings keine direkte Sonneneinstrahlung) durchaus gut arbeiten. Die auftretenden Spiegelungen waren zwar etwas unangenehm, die Displayhelligkeit reichte aber ohne Probleme aus.
Die Stabilität der gebotenen Blickwinkel gehört zwar nicht zu den unmittelbaren Stärken des eingesetzten Displays, für einen stationären Betrieb reichen diese aber durchaus aus. Im vertikalen Sichtbereich kann es bei einem Abflachen der Blickwinkel zu Farbveränderungen kommen, während im horizontalen Bereich in erster Linie mit zunehmenden Spiegelungen zu kämpfen ist.
Bezüglich der Kernkomponenten im Studio XPS 16 schickt Dell eine Kombination aus Intel CPU und ATI Grafikkarte ins Rennen. Zu den verfügbaren Prozessoren zählen dem Dell Online-Shop zufolge aktuell ein T6400 Chip mit 2.0 Ghz und 2MB L2-Cache in der Einsteiger-Variante. Tiefer in die Tasche greifen muss man bereits bei den „kleinen“ Penryns P8400 und P8600 mit 2.2 bzw. 2.4 GHz und 3MB großen Level-2 Cache. Als leistungsstärkste CPU wird die Intel T9600 CPU mit 2.8 GHz angeboten, die mit stolzen 600.- Euro Aufpreis vermutlich aber nur für die wenigsten Kunden in Frage kommen wird.
Dass man bei Dell auch gerne nach Kundenwünschen konfiguriert zeigt der Einsatz einer T9400 CPU in unserem Testgerät. Mit einer Taktrate von 2.53 Ghz und 6MB L2-Cache liegt diese leistungsmäßig doch deutlich vor den beiden P8x00 CPUs, ist jedoch etwas preiswerter als die T900 CPU zu haben. Einen ausführlichen Test der aktuellen Intel Penryn Prozessor Palette finden sie hier.
Viele werden uns zustimmen wenn wir behaupten, die Wahl der Grafikkarte in Form der ATI Mobility Radeon HD3670 fällt doch überraschend, wenn nicht sogar etwas enttäuschend aus. Keine Frage, der HD3670 Grafikchip zählt ohne Zweifel zu den durchaus leistungsfähigen Mittelklasse Grafikchips welcher sich in etwa im Bereich einer 9600M GS Grafikkarte vom Rivalen Nvidia ansiedelt. Die ebenso in kompakten Multimedia Notebooks weit verbreiteten 9600M GT und 9650M GT Grafikkarten sind jedoch bereits etwas über der HD3670 von ATI anzusiedeln, was ihre Performance bei diversen Benchmarktests betrifft.
Stand die Bezeichnung XPS stets für außergewöhnliche Performance und nicht zuletzt für eine gewisse Nähe zur Gaming-Liga, entfernt sich das Studio XPS 16 doch deutlich von diesem Image. Dies drückt sich letztlich sogar in der Namensgebung der neuen Notebooks aus, die nun den Zusatz Studio tragen, und damit auf eine allgemeine Multimedia-Ausrichtung in Form von integriertem TV-Tuner, Blu-Ray und HD-Displays im 16:9 Format hinweist. Unter diesem Standpunkt macht die HD 3670 mit den Avivo HD getauften Videodecoder durchaus Sinn. Wie Dell die entstehende Lücke im High-Performace Bereich schließen wird bleibt offen.
Im 3D Mark Benchmarktest erreicht das XPS 16 mit 4279 Punkten ein nur mäßiges Ergebnis. Von Notebooks mit gleichwertiger Grafik sind Werte von bis zu 4700 Punkte bekannt. Damit positioniert sich das XPS 16 nahezu gleichauf mit dem „theoretischen“ Vorgänger, dem XPS M1530, ausgestattet mit Geforce 8600M GT Grafik. Warum „theoretischer“ Vorgänger werden Sie vermutlich fragen?
Nun, seitens Dell wird argumentiert, dass sich die neue Studio XPS Serie ergänzend zur bestehenden XPS Serie positioniert. Auch dies erklärt die zuvor etwas kritisierte Hardwareausstattung.
Durchaus gut fällt das Ergebnis im Anwendungsorientierten PC Mark 2005 Benchmarktest von Futuremark aus. Mit 6449 Punkten zählt das Studio XPS 16 zu den leistungsfähigsten Geräten seiner Klasse, sofern man 17“ Desktop Replacements ausklammert. Auffällig im Benchmarkvergleich wird aber auch, dass das Studio XPS 16 hinter dem Ergebnis des offenbar leistungsschwächeren Studio XPS 13 bleibt.
Verantwortlich dafür dürften aber weniger die Kernkomponenten wie CPU und GPU sein. Der Vorsprung des XPS 13 ist vor allem der in unserem Testgerät verbauten SSD zu verdanken, die hinsichtlich Zugriffszeit und auch Übertragungsraten herkömmliche Festplatten in den Schatten stellt.
Ein überaus interessantes Ergebnis bringt auch der Cinebench R10 Benchmarktest von Maxxon. Interessant in zweierlei Hinsicht: So kann die eingesetzte T9400 Core 2 Duo CPU von Intel den an sich baugleichen Chip im hauseigenen Dell Precision M4400 sowohl im Singlecore als auch im Multicore Benchmarktest um mehr als 10% toppen.
Souverän schneidet auch die verbaute ATI Mobility Radeon HD3670 Grafikkarte ab. Im durchgeführten OpenGL Shading Test kann sich der Grafikchip deutlich vor Nvidia Grafikkarten, etwa die Geforce 9600M GT, setzen. Lediglich CAD und folglich OpenGL optimierte Profi-Grafikchips wie etwa die Quadro FX 770M im Precision M4400 können der ATI Grafiklösung hier das Wasser reichen.
Insgesamt muss man fairerweise aber noch hinzufügen, dass die Performance bei den durchgeführten Benchmarktests, insbesondere beim 3D Mark aber auch hinsichtlich OpenGL Performance stark von den eingesetzten Grafiktreibern abhängt. Damit sind Verschiebungen von mehreren hundert Punkten und deutlich mehr möglich. Unseren Benchmarkwerten liegt die auf unserem Testsystem vorinstallierte Treiberversion 7.14.10.0597 zugrunde.
„Klotzen, nicht kleckern“ ist auch das Motto hinsichtlich Arbeitsspeicherausstattung unseres Testgerätes. Stolze 4 Gigabyte Arbeitsspeicher hatte das Notebook verbaut und erreicht damit trotzdem nur die 50% Marke der möglichen Maximalausstattung von 8GB. Solange 4GB Speicherriegel allerdings noch vergleichsweise teuer sind (+485.- Euro), wird sich an dieser magischen Grenze wohl auch so schnell nichts ändern, zumindest für die Mehrzahl der Kunden.
Zum Einsatz im XPS kommen ausschließlich schnelle DDR3 Speichermodule mit 1067 Mhz. Bei einer Ausstattung von mehr als 3096MB ist auf die Wahl eines 64-bit Betriebssystems zu achten, damit auch der gesamte Arbeitsspeicher zur Verfügung steht. Dell bietet Vorbildlicherweise eine 64-Bit Variante zu jedem Betriebssystem jeweils ohne Aufpreis an.
Kaum Einschränkungen hat man bei der Wahl eines Massenspeichers. Verfügbar sind aktuell HDD Varianten mit 5400 U/min, 7200 U/min oder aber SSDs ohne mechanische Bauteile. Beim Speichervolumen beträgt das aktuelle Maximum 500GB bei den 5400 U/min Harddisks.
In unserem Testsample kam eine vergleichbare Lösung zum Einsatz, nämlich eine 500GB Harddisk von Western Digital.
Im HDTune Benchmarktest erreichte die verbaute Harddisk gute Übertragungsraten von durchschnittlich 61.7 MB/sek als auch eine durchwegs günstige Zugriffszeit von 16.6 Millisekunden.
3DMark 03 Standard | 12342 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 8219 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 4279 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 1277 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 05 Standard | 6449 Punkte | |
PCMark Vantage Result | 3640 Punkte | |
Hilfe |
Spieleleistung
Es wäre vermutlich idealistisch wenn nicht sogar naiv anzunehmen, dass das Dell Studio XPS 16 nicht auch auf ein Gaming-affines Publikum einen gewissen Reiz ausübt, insbesondere bei der Vorgeschichte der XPS Desktop und Notebooks. Daher liegt es auf der Hand, auch eine Reihe von aktuellen Games mit dem Multimedia-Boliden auszutesten.
Crysis
Gerne wird der Ego-Shooter als Härtetest für aktuelle Hardware hergenommen, fordert Crysis doch sowohl CPU als auch GPU und zwingt selbst reinrassige Gaming-Maschinen bei entsprechender Detaistufe und Auflösung in die Knie.
Das es im Falle des Studio XPS 16 keinen besonders hohen Einstellungen bedarf um dieses an seine Grenzen zu bringen, war eigentlich schon von vornherein klar. Bei Medium Details erreicht das Notebook gerade einmal 28.4 Fps im GPU-Benchmarktest, zu wenig um einen flüssigen Spielspass zu gewähren. Dennoch, auf low-details ist auch ein Spielen möglich, wenn auch bei nur wenig attraktiver Grafik.
Call of Duty 4 - Modern Warfare
Ein weiteres Game aus demselben Genre ist Call of Duty 4, besonders beliebt im Multiplayer Modus. Beim Anspielen der ersten Single-Player Mission „Besatzung entbehrlich“, bot sich aber auch hier ein eher ernüchterndes Bild.
Bei einer Auflösung von 800x600 Pixel und minimalen Detaileinstellungen konnten durchwegs gute Frameraten von meist deutlich über 40 Fps. erreicht werden. Ein Erhöhen der Auflösung auf 1024x768 Pixel sowie eine Aktivierung aller Grafikfeatures (Schatten, Effekte,…) brachte ein doch beträchtliches Einbrechen der beobachteten Framerate mit sich.
Diese lag dann bei etwa 30-40 Frames. Theoretisch sollte damit auch ein ruckelfreier Spielspass möglich sein, praktisch kommt es allerdings bei aufwendigen grafischen Effekten immer wieder zu einem Einbruch bis an die 20 Fps Marke, was sich in einem spür- und sichtbaren Ruckeln bemerkbar macht.
Deutlich überfordert war das Studio XPS 16 bei gehobenen Ansprüchen an die Optik des Games bei einer Auflösung von 1280x1024, high Details und aktiviertem 4x Antialiasing.
Race Driver: GRID
Ein nahezu identisches Bild zeigte sich beim Rennspiel Race Driver: GRID. Allerdings kam es hier selbst bei niedrigster Auflösung von 800x600 Pixel, niedrigen Details und desaktiviertem Antialiasing immer wieder zu Performanceeinbrüchen auf unter 30 Fps, was sich in einem merklichen Ruckeln manifestierte.
Bei einer Auflösung von 1024x768 Pixel und mittleren Details sowie zweifachem Antialiasing brach die Framerate auf teils knapp über die 15 Fps Marke ein, was ein sinnvolles Spielen praktisch unmöglich macht.
GTA IV - Grand Theft Auto
Ob der Spielehit der in Bezug auf Hardwareanforderungen sogar Crysis in den Schatten stellt überhaupt irgendwie zum Laufen gebracht werden kann, das erfahren Sie hier in Kürze, also dranbleiben.
- Tja, nach einem Test des spielintegrierten Benchmarks müssen wir euch leider enttäuschen. Gerade einmal 20.66 Fps waren bei minimalen Einstellungen (800x600, alles auf niedrig) zu erreichen. Auch im praktischen Spieltest konnte bei der Ruckelorgie kein Spass aufkommen.
Fazit: Für aktuelle Games, bei für eine angemessene Optik notwendige Auflösung und Detailstufe ist die eingesetzte ATI Mobility Radeon HD3670 Grafikkarte einfach zu schwach. Ein Spielen ist zwar in den meisten Fällen möglich, jedoch nur bei niedriger Auflösung und Detailstufe. Das optische Erlebnis hält sich damit in jedem Fall in Grenzen, woran leider auch das erstklassige Full-HD RGB Panel nichts ändern kann. Schade.
Lautstärke
Auch wenn wir vereinzelt im Idle Betrieb ein völliges Verstummen des Systemlüfters beobachten konnten, ist in der Regel doch von einem ständig laufenden Ventilator auszugehen, wenn auch auf niedriger Stufe. Für ein völliges Verstummen des Lüfters könnte eventuell eine niedrigere Umgebungstemperatur ausschlaggebend sein, da die Oberflächenerwärmungen beim Studio XPS eine wesentliche Rolle spielen, aber dazu später.
Während das Notebook also bei wenig fordernden Anwendungen wie etwas beim Verfassen von Texten oder aber beim Surfen im Internet angenehm leise bleibt (31.7 dB(A)), kann das Notebook unter Last durchaus auch laut werden. Die maximal beobachtete Lautstärke kann mit 41.3 dB(A) angegeben werden.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.2 / 31.7 / 34.6 dB(A) |
HDD |
| 32.3 dB(A) |
DVD |
| 37 / dB(A) |
Last |
| 41.3 / 41.3 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Zugegeben, das Dell Studio XPS 16 ist überaus flach ausgefallen. Dies erklärt wohl auch den ständig beschäftigten Lüfter. Obwohl dieser unter Last doch mit beträchtlicher Geschwindigkeit läuft, kann er eine starke Erwärmung des Gehäuses nicht verhindern. An der Oberseite erreichte das Notebook maximal 43.1°C im Bereich des Touchpads, wobei sich die Hitze nicht nur punktuell manifestierte sondern sich in einer allgemeinen Erwärmung zeigte. Auch die Tastatur erreichte um die 40°C.
An der Geräteunterseite kommt es allerdings noch dicker. Während überwiegend Temperaturen von mehr als 45°C gemessen werden konnten, lag der Maximalwert bei gar 50.9°C. Ein Wert, wie er in der Regel nur bei höchst-performanten Systemen zu finden ist.
Auch ohne Last wird das Gehäuse überaus warm, sowohl an der Ober- als auch an der Unterseite, lässt aber dennoch einen mobilen Betrieb durchaus zu. Im Test konnte das Notebook rund 2 Stunden ohne Beschwerden am Schoß betrieben werden.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 43.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 50.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 43.1 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-14.3 °C).
Lautsprecher
Wie es sich für ein anständiges Multimedia Notebook gehört, bietet das Dell Studio XPS 16 im Bedarfsfall auch eine entsprechende Soundkulisse. Dafür verantwortlich zeigen sich zwei Speaker links und rechts neben der Tastatur als auch ein integrierter Subwoofer an der Unterseite des Notebooks.
Im Test wirkte der wiedergegebene Sound überaus präsent und durchwegs klar. Verantwortlich dafür ist vor allem die vorteilhafte Positionierung der Lautsprecher. Auch die Wirkung des Subwoofers war auf alle Fälle spürbar, wenngleich das gesamte Arrrangement nicht etwa dem Harman-Kardon Soundsystem der Toshiba Qosmio Serie das Wasser reichen kann. Speziell bei maximaler Lautstärke werden kleinere Unsaubereiten des Subwoofers hörbar.
Ausgestattet mit einem Lithium-Ionen Akku mit einer Kapazität von 53.7 Wh lässt da Dell Studio XPS 16 bereits in Anbetracht der Messung der Leistungsaufnahme nichts Gutes für die Akkulaufzeit erahnen.
Im praktischen Test der Akkulaufzeit im WLAN Betrieb hielt der Akku gerade einmal 108 Minuten durch (maximale Helligkeit, Profil Energiesparmodus).
Bei Wiedergabe einer DVD schrumpfte dieser Wert nochmals auf lediglich 95 Minuten (max. Displayhelligkeit, Energiesparmodus, WLAN aus). Bereits für einen Hollywood-Streifen durchschnittlicher Länge ist dies deutlich zu wenig. Die Wiedergabe einer Blu-Ray Disk im Akkubetrieb ist damit praktisch auszuschließen, da aufgrund des erhöhten Rechenaufwandes mit einer weiteren Verkürzung der Akkulaufzeit zu rechnen ist.
Die Ergebnisse des Tests der maximal möglichen Akkulaufzeit (Battery Eater Readers Test) sowie der minimal zu erwartenden Laufzeit (Battery Eater Classic Test) brachten kaum neue Erkenntnisse. Als „worst-case“ Szenario, also einem Betrieb unter Last ohne aktivierte Energiesparoptionen, können 57 Minuten angegeben werden (BatteryEater Classic Test). In Anbetracht der ernüchternden Ergebnisse in den praktischen Tests hilft auch die theoretisch maximal mögliche Akkulaufzeit unter optimalen Energiesparbedingungen von rund 2,5 Stunden wenig.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 25.1 / 35.4 / 41.7 Watt |
Last |
76.8 / 95.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Mit Spannung erwarteten wir das Dell Studio XPS 16. Insgesamt kann man nach Abschluss der Tests durchaus das Resümee ziehen, dass sich das Warten auch gelohnt hat.
Das Gehäuse vermag durch ein überaus schlichtes und gediegenes Design zu gefallen und bietet außerdem eine solide Hülle für die verbaute Hardware. Kleinere Verarbeitungsschwächen trüben das Bild minimal, sind aber in Anbetracht des Preises durchaus eine Erwähnung wert.
Bei den gebotenen Ports bleiben kaum Wünsche unbefriedigt, vor allem in Hinsicht Bildausgängen, wo das Studio XPS 16 mit HDMI Port, Display Port und VGA Anschluss ordentlich auftrumpft. Etwas problematisch könnte für einige User lediglich die Häufung der Schnittstellen an der linken Gehäuseseite sein. Ein nettes Gadget ist wie schon beim kleineren XPS 13 die FastAccess Gesichtserkennung anstelle eines Fingerprint Readers.
Die Tastatur eignet sich unserer Ansicht nach durchaus auch für intensivere Schreibarbeiten, und kann durch die standardmäßige Integration einer Beleuchtung auch bei gedämmten Umgebungslichtbedingungen überzeugen.
Das wohl interessanteste Feature des Dell Studio XPS 16 ist eindeutig das hoch auflösende Full-HD Panel mit RGB-LED Hintergrundbeleuchtung. Nicht nur die Eckdaten wie Helligkeit, Kontrast und Ausleuchtung stimmen, auch die Farbwiedergabe ist bei Notebookdisplays praktisch unerreicht. Modelle mit vergleichbaren Panels sind hier natürlich ausgenommen. Diese kann man bis dato aber vermutlich an nur einer Hand abzählen.
Die eingesetzten Hardwarekomponenten gewähren zwar eine solide Anwendungsperformance, für Spielefans fällt die gebotene Leistung allerdings eher enttäuschend aus. Als eindeutiges Leistungsnadelöhr kann hier die ATI Mobility Radeon HD3670 genannt werden.
Etwas verdutzt waren wir aufgrund der überaus hohen Gehäusetemperaturen des Gerätes unter Last, aber auch im Idle Betrieb. An der Unterseite konnten wir Maximalwerte von über 50°C messen - Respekt!
Die Geräuschkulisse des Dell Studio XPS 16 hält sich glücklicherweise zumindest im Idle Betrieb und bei geringer Last in Grenzen. Einen geräuschlosen Betrieb sollte man sich allerdings nicht erwarten.
Auch was die Akkulaufzeit betrifft sollte man sich keine allzu großen Hoffnungen machen. Mit dem Standardakku kann man von einer Laufzeit von rund 2 Stunden ausgehen.
Aufgrund der vorangegangenen Tests empfiehlt sich das Dell Studio XPS 16 vor allem für Multimedia Anwendungen mit besonderer Ausrichtung auf Bild-, Grafik- und Videobearbeitung. Neben dem erstklassigen Display können hier vor allem auch die gute Anwendungsperformance sowie die günstigen OpenGL Ergebnisse genannt werden. Gamer sollten sich allerdings, wenn auch mit Wehmut, vom Studio XPS 16 verabschieden.