Test Dell Studio XPS 13 Notebook
Performance to go.
Zwei Modelle sollen es vorerst sein, mit denen Dell die neue Studio XPS Serie begründet. Einerseits ein mobiles 13-Zoll Notebook, das dank Nvidia Hybrid SLI sowohl als ausdauerndes Office Gerät, aber auch als durchaus leistungsfähiges Multimedia-Notebook durchgeht, und andererseits ein klassisches 16-Zoll Multimedia Notebook mit umfangreichen Anwendungs-Spektrum. Als erstes nehmen wir das Studio XPS 13 unter die Lupe, welches vor allem aufgrund der Verknüpfung von Performance und Ausdauer überaus interessant erscheint.
Gerade einmal eine Woche ist es her, seit dem Dell die neue Studio XPS Reihe einer Reihe von Journalisten vorgestellt hat. Waren es dort noch ausschließlich Pre-Samples die wir uns genauer ansehen durften (einen Bericht mit den ersten Eindrücken der Studio XPS 13 und 16 Notebooks finden Sie hier), so hat es mittlerweile auch ein offizielles Verkaufs-Modell des 13-Zöllers zu uns auf den Prüfstand geschafft. Den Test des größeren 16" Kollegen, dem Dell Studio XPS 16 finden Sie hier.
Bereits bei den alten XPS Modellen spielte das Gehäusedesign eine wichtige Rolle. Diesem Punkt kommt allerdings bei den neuen Studio XPS Notebooks eine wesentlich größere Bedeutung zu. Offensichtlichstes Merkmal ist wohl der Einsatz von Leder beim Displaydeckel. Wesentlich interessanter sind allerdings viele kleine Detaillösungen, bei denen man sich offensichtlich Gedanken gemacht hat und nichts dem Zufall überlassen wollte.
Vorerst zu den dominanten Gestaltungseingriffen. Der Displaydeckel etwa wird von insgesamt drei verschiedenen Bauteilen bedeckt. Im oberen Bereich kommt ein Hochglanz lackierter Kunststoffbauteil zur Anwendung. Es folgt ein silberner Alu-Druckgussteil der die schwarze Leder Applikation optisch von der ebenso schwarzen Hochglanzlackierung trennt. Haptisch hat damit der Displaydeckel bereits einiges zu bieten, wobei sich allerdings klar das Leder am berührungsfreundlichsten präsentiert.
Dass es sich bei der Lederapplikation nicht nur um eine rein optische Maßnahme handelt, das kann man rasch bei der mobilen Verwendung des Studio XPS 13 in Erfahrung bringen. Im zugeklappten Zustand lässt sich das Notebook hier sicher anpacken und vom Tisch abheben. Der grundsätzlich für Fingerabdrücke überaus empfindliche Displaydeckel bleibt dadurch vorerst von unschönen Spuren verschont.
Auch bei der Baseunit setzt sich mit Ausnahme der Lederapplikation der Materialwechsel von Alu-Bauteilen und hochglanzlackierten Kunststoffbauteilen fort. Während andere Hersteller besonders im Bereich der Handballenauflagen gerne auf diverse Tierhäute und deren künstliche Imitate zurückgreifen, bevorzugt Dell bei den Studio XPS Modellen abermals hochglänzende Oberflächen.
Die anfänglichen Bedenken hinsichtlich Verschmutzungsanfälligkeit der Handballenauflagen wurden aber im Laufe des Tests nicht bestätigt - ganz im Gegenteil zu so manch spiegelnden Displaydeckel. Selbiges gilt auch für die Leiste mit berührungssensitiven Zusatztasten oberhalb der Tastatur.
Während die Zusatztasten im ausgeschalteten Zustand kaum sichtbar sind, werden sie nach dem Aktivieren des Notebooks von weißen LEDs beleuchtet und sind fortan gut zu erkennen.
Für dezente optische Reize sorgt man auch im rechten Displayscharnier, wo eine ebenso weiße LED den Betriebszustand visualisiert, und beispielsweise im Standby Betrieb "Apple-like" pulsiert.
Wie schon bei den Pre-Samples beobachtet werden konnte, zeichnet sich das Gehäuse durch seine ausgezeichnete Stabilität und Resistenz gegenüber Druckkräften aus. Ein Anpacken und Herumtragen des Notebooks an allen Ecken und Enden, inklusive Display, ist ohne weiteres möglich.
Lediglich an der Unterseite gibt die großzügige Wartungsöffnung in Form einer einzelnen Aluminium Platte im Bereich der Lüftungsöffnungen minimal nach. Bei den besagten Lüftungsöffnungen findet man auch gleich ein weiteres schön gelöstes Detail. So wurden die notwendigen Öffnungen in X-Form aus der Abdeckung ausgestanzt. Um bei der Interpretation auch auf Nummer sicher zu gehen, ergänzet man das Muster an einer Stelle um die Lettern X-PS...
Abermals erwähnenswert sind auch die vier Standfüße, die dem Notebook einen überaus sicheren und nahezu unverrutschbahren Sitz auf einer Vielzahl an Oberflächen bietet. Zugegeben nicht unbedingt das wichtigste bei einem mobilen 13-Zöller, schaden tut dies allerdings nicht.
Noch ein Wort zu den Scharnieren: Diese präsentierten sich am Serienmodell zwar deutlich stabiler und auch hinsichtlich der Spaltmaße passgenauer, was aber nicht heißt, dass nicht doch noch Verbesserungen möglich wären. Auch beim Akku ist in Punkto Passgenauigkeit auf jeden Fall noch Kritik anzubringen.
Abgesehen von diesen kleinen optischen Mängeln haben die Scharniere das Display allerdings sicher im Griff und zeigen auch im geschlossenen Zustand ausreichend Zugkraft - eine wesentliche Verbesserung zu den gezeigten Pre-Samples.
Der maximale Öffnungswinkel des Displays ist zwar mit rund 145° begrenzt, Beeinträchtigungen ergaben sich dadurch im Test allerdings nicht.
Gerne wird bei mobilen Notebooks an Anschlussoptionen gespart, sei es aus Platzgründen oder aber auch wegen diverser Einsparungsmaßnahmen. Nicht so beim Studio XPS 13. Zwar liegt die Stärke des Notebooks nicht unbedingt in der Anzahl der gebotenen Schnittstellen (nur ein herkömmlicher USB 2.0 Port), wohl aber in deren Qualität.
So beherbergt bereits die linke Gehäuseseite sozusagen das "Who is who" der Anschlussoptionen: HDMI Ausgang, digitaler Displayport, USB 2.0 Schnittstelle, Gigabit Lan, ein analoger VGA Ausgang und eine Kensington Buchse.
eSATA fragen Sie? Kein Problem, rechte Gehäuseseite im hinteren Bereich, noch vor dem Netzstecker zur Stromversorgung, kombiniert mit einem USB 2.0 Port. Ach ja, auch mit einem Firewire kann das Studio XPS 13 von Dell dienen, und zwar an der rechten Seite im vorderen Bereich.
Dazwischen liegt ein formschönes Slot-In Laufwerk, vorerst nur in Form eines DVD-RW Laufwerks. Blu-Ray ist bis dato nicht verfügbar. Positiv zu erwähnen ist die Gehäusestabilität in diesem Bereich, wo andere Notebooks oftmals deutliche Schwächen zeigen - Sehr gut.
Für eine schnelle kabelgebundene Netzwerkanbindung sorgt ein Nvidia nForce Modul (Gigabit 10/100/1000 Mbps). Ebenso Serienmäßig mit dabei bei der neuen Studio XPS Serie ist Wireless LAN Standard-n (Dell Wireless 1515). Aufpreispflichtige Option bleibt die Ausstattung mit Bluetooth (2.0). 35.- Euro sind dafür zu löhnen.
Dies gilt auch für die Ausrüstung des Notebooks mit einem HSDPA Modul, also kabellosen mobilen Breitband Internet. Ab 60.- Euro ist man hier mit dabei. Auch eine nachträgliche Aufrüstung mit einem entsprechenden Modul ist lt. Dell möglich, da alle Modelle ab Werk vollständig verkabelt und mit den entsprechenden Antennen versehen sind.
Ergänzung: Nach Hinweis eines Lesers, soll das UMTS Upgrade allerdings über den ExpressCard Slot realisiert werden, nicht über eine interne Lösung.
Wie gewohnt bietet Dell auch für das Studio XPS 13 eine ganze Palette an Zubehör, beginnend bei diversen externen Eingabegeräten über Tragetaschen bis hin zu Routern und diverser Software - alles gegen einen entsprechenden Aufpreis versteht sich.
Als kleines unentgeltliches Goodie packt Dell das XPS 13 in eine große Stofftasche, die sich einerseits überaus gut zum Reinigen des Notebooks eignet, aber auch ein Minimum an Schutz beim Transport des Laptops bietet.
Bis zu vier Jahre XPS-Premium-Service bietet Dell für das System. Allerdings ist bei den meisten beworbenen Systemen nur 1 Jahr Gewährleistung integriert. Richtig teuer kann es werden, sofern man auf einen längeren Schutz nicht verzichten möchte. Dell veranschlagt für 2 Jahre 179.- Euro, für 3 Jahre 199.- Euro und für vier Jahre gar 299.- Euro Aufpreis. Im Schutzpaket inbegriffen ist dann allerdings auch Vor-Ort Service.
Fast Access Gesichterkennung
Dell verzichtet bei den Studio XPS Modellen auf eine Zugangssicherung via Fingerprint Reader. Stattdessen nutzt man die integrierte Webcam mittels eigener Software zur Gesichtserkennung, natürlich nur sofern der Benutzer das auch will. Dafür muss man aber zuerst einmal die entsprechende Software konfigurieren, sein Gesicht "speichern" und eventuell mit einem Passwort zusätzlich absichern.
Fortan wird bei der Anmeldung - weitere Autorisationspfichtige Aktionen können ebenso eingestellt werden - die Webcam aktiviert (erkennbar durch die kleine weiße LED neben der Webcam), und nach einem Gesicht in Reichweite des Objektivs gesucht. Erkennt die Software seinen Meister, wird die Anmeldung unvorzüglich durchgeführt.
Klappt dies nicht, kann man durch die Eingabe des richtigen Kennworts dennoch auf sein gutes Recht zur Benutzung des Notebooks pochen, was sich die Software schließlich (hoffentlich) merkt und fortan etwas toleranter agieren soll. Auf diese Art und Weise lernt die Software etwa Veränderungen der Frisur oder etwa das Tragen einer Brille zu akzeptieren.
Im Test hatten wir insbesondere bei ungünstigen Lichtverhältnissen (zu dunkel) oftmals Probleme bei der Erkennung. Hin und wieder klappt dies ausgesprochen schnell, während man ein anderes Mal nach minutenlangem Posen vor der Webcam dann doch das entsprechende Passwort manuell eingibt…
Dell entwirft für die Studio XPS Notebook Reihe eine eigene Tastatur, die sich durch ihre markante Oberflächengestaltung als auch durch ihr eigenes Schriftbild von den anderen Serien abhebt. Die Tastatur ist dabei als überaus flach zu beschreiben, wobei die Anschlagfläche rund zwei Millimeter nach innen versetzt ist.
Das Layout wirkt durchaus verständlich, auch die angenehme Tastengröße fiel im praktischen Test überaus positiv aus. Dadurch wird auch das eher gedrängte Layout ohne allzugroße Abstände zwischen den Tasten wettgemacht. Unter Umständen leicht gewöhnungsbedürftig könnten die minimal dezentral positionierte Tastatur und Touchpad ausfallen. Grund dafür ist die Tastenleiste am rechten Tastaturrand.
Überaus gut gelungen ist auch die Hinterleuchtung der einzelnen Tasten. Durch die feinen Lettern dringt dezentes, auf keinen Fall unangenehmes Licht, was vor allem die Bedienung des Notebooks in abgedunkelten Umgebungen zur leichtesten Übung macht. Positiv aufgefallen ist dabei vor allem, dass nahezu ausschließlich durch die Beschriftung Licht dringt, nicht etwa auch übermäßig zwischen den Tasten. So wird ein erstklassiger Lesekontrast beim Tippen gewährleistet. Als zusätzliche Individualisierungsmöglichkeit lässt sich die Tastaturbeleuchtung außerdem in drei Stufen anpassen.
Hilfreich erschien außerdem auch die im aktivierten Zustand zusätzlich beleuchtete Feststelltaste.
Das Touchpad zeigt eine leicht aufgeraute Oberfläche mit durchaus guten Gleiteigenschaften. Auch die beiden Tasten können mit typischem Dell Tippgefühl, also weichem Anschlag und gut dosierter Hubweg, punkten.
Apropos Tippgefühl, die Tastatur selbst empfanden wir mit ihrem eher kurzen Hubweg überaus geeignet für das Verfassen von auch längeren Texten. Die dezente Geräuschkulisse trägt hier ebenso ihren Teil bei.
Im Test fiel uns auch eine Multitouch Fähigkeit des Pads auf. So kann etwa mit zwei Fingern in Dokumente gezoomt werden. Die klassische Scroll Funktion mit zwei über das Pad streichenden Fingern klappte allerdings nicht.
Dell bietet das Studio XPS mit zwei Displayvarianten an, als Einstiegsvariante ein WXGA CCFL-Panel mit einer Auflösung von 1280x800 oder aber ein LED Panel im gleichen Format. Dieses veranschlagt allerdings einen Aufpreis von 70.- Euro. Beide Displays zeigen eine TrueLife Oberfläche, sind also im vollverspiegelten "edge to edge" Design ausgeführt. Laut Dell soll die LED Display Variante "heller und dünner" sein, als der CCFL Bildschirm.
Wir hatten das Vergnügen, die White-LED Variante des Displays unter die Lupe zu nehmen. Im Test der Displayhelligkeit konnten wir im zentralen Displaybereich einen maximalen Wert von 254 cd/m² feststellen. In den unteren Eckbereichen fällt die Displayhelligkeit auf bis zu 202 cd/m² ab, was eine Ausleuchtung des Panels von nur 79.5% bedingt.
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Ausleuchtung: 80 %
Kontrast: 438:1 (Schwarzwert: 0.58 cd/m²)
Die subjektive Bilddarstellung kann durchaus als gut beschrieben werden. Die Farben wirken kräftig und auch der Kontrast stimmt. In beiderlei Fällen hat wohl auch die spiegelnde TrueLife Oberfläche einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet. Der maximale Kontrast kann aufgrund der von uns durchgeführten Messungen mit 438:1 angegeben werden (Schwarzwert: 0.58 cd/m²).
Gegen eine Verwendung des Notebooks im Freien spricht auf alle Fälle die spiegelnde Displayoberfläche. Die Helligkeit des Displays sollte allerdings einigermaßen ausreichen, um auch bei hellen Umgebungslichtbedingungen einen ausreichenden Kontrast zu bieten.
Im horizontalen Bereich zeigte das Display die gewohnten großzügigeren Blickwinkel, sofern man von Spiegelungen bei flacheren Blickwinkeln einmal absieht. Etwas überraschender viel allerdings das Verhalten des Displays im vertikalen Bereich aus. Auch hier überzeugt das Studio XPS durch großzügigere Blickwinkel.
Hinsichtlich Prozessoren kommen beim Dell Studio XPS 13 ausschließlich Intel Modelle der P-Serie zum Einsatz. Grund ist ihr wesentlich geringer TDP-Wert von nur 25W im Vergleich zu den 35W der T-Serie Chips. Zur Wahl stehen damit die P8400 CPU mit 2.2 Ghz, die P8600 CPU mit 2.4 GHz sowie die P9500 CPU mit satten 2.52 GHZ, 6MB L2 Cache und 1066 MHz Frontsidebus. Hinsichtlich Preis/Leistung dürfte wohl der P8600 Chip vorne liegen, der zu einem Aufpreis von knapp 50.- Euro auf die Einstiegsvariante mit P8400 CPU zu haben ist. Detaillierte Tests der aktuellen Core 2 Duo Penryn CPU Palette finden Sie in diesem Spezialartikel.
Etwas knapper fällt Wahlmöglichkeit hinsichtlich der Grafikkarte aus. Zur Verfügung steht entweder ausschließlich die integrierte Chipsatzgrafik von Nvidia, die Geforce 9400M G, oder aber eine Kombination mit einer dedizierten Geforce 9200M GS Grafikkarte via Nvidia Hybrid SLI (Geforce 9500M G). Diese Variante schlägt sich mit einem Aufpreis von rund 80.- Euro zu Buche.
Dank Nvidia Hybrid Power & Geforce Boost Technologie kann die Kombination der integrierten Grafikeinheit sowie der zusätzlichen dedizierten Grafikkarte leistungsmäßig in Mittelklasse-Regionen vergleichbarer Multimedia Notebooks vorstoßen. Im Test lieferte das XPS 13 System etwa im 3D Mark 2006 Benchmarktest überaus gute 3442 Punkte, und liegt damit gleichauf mit verschiedenen Multimedianotebooks, etwa dem MSI GX620 mit Geforce 8600M GT Grafik oder aber dem Asus M50S mit ATI HD3650 Grafik. Gut zu erkennen ist auch der offenbar immense Unterschied zwischen integrierter Grafik und aktiver Hybrid SLI Variante.
Ein ebenso überaus positives Resümee können wir aufgrund des Abschneidens des Testsystems im PC Mark 2005 Benchmarktest ziehen. Mit erreichten 6680 Punkten kann sich das Studio XPS 13 deutlich an die Spitze diverser vergleichbarer Multimedia-Spezialisten setzen. Ein wesentlicher Faktor dürften hier die hochwertige RAM Ausstattung als auch die hervorragende SSD im System gewesen sein, aber dazu etwas später.
Auffällig im PC Mark 2005 Benchmarktest wird auch, dass das System mit Chipsatz Grafik (9400M) ein sogar minimal besseres Ergebnis einfährt, als in Verbindung mit der dedizierten Grafikkarte.
Dell bietet das XPS 13 ausschließlich mit schnellem DDR3 Arbeitsspeicher an. Die meisten beworbenen Systeme verfügen von Werk aus über mindestens 3GB Arbeitsspeicher, der auch mit einem 32-Bit Betriebssystem gut einhergeht. Bei der Bestückung mit maximal 4GB Speicher sollte man allerdings zu einem 64-Bit OS greifen. Zusätzlich zu einem Plus von 25% an Arbeitsspeicher profitiert man außerdem von einem geringen Performancegewinn aufgrund Dual-Channel Betrieb der beiden Speicherbausteine.
In unserem Testsample kamen zwei 2GB Module von Hyundai vom Typ DDR3 PC3-8500F mit 1066 MHz zum Einsatz. Damit befand sich das System auch an dem von Dell angegebenen Ausstattungslimit.
Als Massenspeicher können im Studio XPS 13 entweder herkömmliche Festplatten mit einer Geschwindigkeit von 5400 U/min bzw. 7200 U/min bei einer Bruttokapazität von 500 bzw. 320 GB, oder aber ein Solid State Drive mit 128 GB Speichervolumen geordert werden.
Für die Kaufentscheidung stehen damit drei Kriterien zur Verfügung: Speicherkapazität, Performance und Preis. Die günstigste Variante stellt etwa eine 250GB 7200 U/min Harddisk dar. Den größten Datenspeicher bietet wiederum eine 500GB 5400 U/min Hdd. Hinsichtlich Performance aber auch indirekt beim Preis hat die angebotenen SSD die Nase deutlich voran, die sich mit einem Aufpreis von stolzen 360.- Euro bemerkbar macht.
Die SSD, die auch in unserem Testsystem zum Einsatz kam, zeigte hervorragende Benchmarkergebnisse. Mit Übertragungsraten von bis zu 156 MB/sek lässt die SSD von Samsung so gut wie jede konventionelle Festplatte getrost vergessen. Von praktisch nicht existierenden Zugriffszeiten von gerade 0.2 Millisekunden ganz zu schweigen.
3DMark 2001SE Standard | 13820 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 8057 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 5685 Punkte | |
3DMark 06 1280x800 Score | 3442 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 05 Standard | 6680 Punkte | |
Hilfe |
Cinebench R10 | |||
Einstellungen | Wert | ||
Shading 32Bit | 2314 Points | ||
Rendering Multiple CPUs 32Bit | 5699 Points | ||
Rendering Single 32Bit | 2948 Points |
Spieleleistung
Das überaus gute Ergebnis im 3D Mark 2006 Benchmarktest stellt verständlicherweise eine berechtigte Frage in den Raum: Ist das Studio XPS 13 in der Tat in Punkto Spieleperformance etwa mit einer Geforce 8600M GT zu vergleichen, oder bleibt es lediglich bei einem „schön anzusehenden“ 3D Mark Score?
Bei den mittlerweile bereits etwas in die Jahre gekommenen Games Doom 3 und FEAR präsentierte sich die Geforce 9500 Grafiklösung durchaus gamingfreundlich. So konnte etwa bei Doom 3 selbst bei Ultra Details eine durchaus spielbare Framerate von 44.1 Fps erreicht werden. Selbst allein mit der Chipsatzgrafik (9400M) waren allerdings 44.0 Fps möglich. Ein Vorteil der Nvidia Hybrid SLI ist hier also nicht erkennbar. Außerdem liegen Systeme mit vergleichbaren 3D Mark Score, etwa das MSI GX600 mit Geforce 8600M GT doch deutlich über diesen Ergebnissen (87.9 Fps bei ultra).
Nicht mehr ganz so deutlich fällt der Vorsprung der 8600M GT Grafik etwa beim Treiber-sensiblen Shooter FEAR aus, einem DX9 basierenden Game. Hier sind allerdings speziell bei hohen Grafikdetails Unterschiede zwischen der integrierten Geforce 9400M und der 9500M Grafik zu erkennen.
Als Vertreter der anspruchsvollen aktuellen Games wählten wir Crysis in der Auflösung 1024x768. Die Detailstufe High entfällt praktisch von vornherein, beißen sich doch hier selbst Gaming-Boliden wie etwa das M17 von Alienware die Zähne aus. Zumindest für Vergleichszwecke überaus interessant sind allerdings die Stufen Medium und Low.
Hier ist beispielsweise doch ein deutlicher Vorteil für die Geforce 9500M Grafik gegenüber der integrierten 9400M Grafik im Bereich von rund 20% zu erkennen. Dies kann etwa bei Low Details über Spielbarkeit oder nicht entscheiden.
Im Vergleich wird aber auch deutlich erkennbar, dass abermals eine Geforce 8600M GT Grafikkarte deutlich leistungsfähiger ist, und das Ergebnis der Geforce 9500 noch toppen kann.
Aktuelle Multimedia-Hardware wie etwa eine Geforce 9600M GT bleibt gänzlich außer Reichweite.
Einem praktischen Gaming Test unterzogen haben wir den beliebten Multiplayer Shooter Call of Duty 4. Es galt vor allem die Frage zu beantworten, ist das Game einigermaßen spielbar mit der Geforce 9500 Grafiklösung ?
Die protokollierte Framerate beim Anspielen der ersten Single Player Mission gibt folgende Erkenntnisse: Beispielsweise steigt der Unterschied oder besser gesagt der Vorteil der Geforce 9500 Grafik mit dem steigen der grafischen Anforderungen (Auflösung, Antialiasing,..).
In einen überhaupt erst einigermaßen sinnvollen Fps-Bereich kommt man nur mit der aktiven Geforce 9500 Grafiklösung, bei einer Reduktion der Auflösung auf 800x600 Pixel sowie der Deaktivierung von Antialiasing. Hier liegt die beobachtete Framerate meist über 30 Fps. Die Deaktivierung diverser Grafikoptionen kann hier noch weitere Verbesserungen bringen, die Call of Duty damit auch einigermaßen verdaulich machen für die anstehende Hardware.
Lautstärke
Nicht nur bei der Leistung bietet die Hybrid SLI Technik von Nvidia interessante Anwendungsmöglichkeiten, auch bei der Lautstärke des Notebooks kann diese punkten. Im Energieprofil Ausgeglichen, im dem ab Werk die Geforce 9200M GS Grafikkarte aktiviert ist, lief der Systemlüfter auch ohne Last im Idle Betrieb praktisch ununterbrochen. Die Lautstärke war mit 32.5 dB(A) zwar nicht unangenehm, dennoch war das Notebook deutlich hörbar.
Wählte man in den Energieoptionen das Energiesparprofil, wobei automatisch auch die dedizierte Grafikkarte deaktiviert wurde, so verstummte der Lüfter innerhalb von Sekunden. In diesem Zustand konnten wir einfache Arbeiten wie etwa das Verfassen von Texten oder aber Internetsurfen ohne ein Zuschalten des Lüfters ausführen. Da auch eine geräuschlose SSD in unserem Testsample zur Anwendung kam, war das Studio XPS 13 in diesem Zustand praktisch lautlos.
Erst nach rund 80 Minuten in diesem Betriebszustand bei einer Raumtemperatur von überaus warmen 23°C, schaltete sich der Lüfter hinzu und lief für einige Minuten um daraufhin wieder für eine Weile zu verstummen. Zu diesem Zeitpunkt konnten an der Gehäuseoberfläche durchaus nennenswerte Erwärmungen festgestellt werden. Die maximal gemessene Temperatur an der Oberseite belief sich etwa auf 41.9 °C bzw. an der Unterseite des Notebooks auf stolze 42.8 °C.
Betrieben wurde das Notebook auf einer üblichen festen Schreibtischunterlage.
Unter konstanter Belastung erreichte der Lüfter einen Lärmpegel von rund 41.0 dB(A). Zeitweise lag die maximal beobachtete Lautstärke gar bei 46.4 dB(A), mit der das Studio XPS 13 schon als unangenehm laut beschrieben werden kann.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 28.5 / 28.5 / 32.5 dB(A) |
DVD |
| 32.9 / dB(A) |
Last |
| 41 / 46.4 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Wie bereits angedeutet, lagen auch die gemessenen Oberflächentemperaturen ohne Last, mit deaktivierter dedizierter Grafikkarte im vergleichsweise hohen Bereich. Da der Systemlüfter in diesem Zustand praktisch überwiegend deaktiviert bleibt, muss das Gehäuse die entstehende Abwärme an die Umgebung abgeben. Dies funktioniert logischerweise nur, wenn dieses auch großflächig warm wird. Betreibt man das Notebook in diesem Zustand auf den Oberschenkeln, kann es bei Oberflächentemperaturen von um die 40 °C durchaus zu unangenehmen Nebenwirkungen kommen.
Unter Last fallen die gemessenen Oberflächentemperaturen aber nochmals deutlich höher aus. Die Oberseite der Baseunit erreichte hier punktuell bis zu 48.1 °C und die Unterseite erwärmt sich etwas großflächiger auf bis zu 48.8 °C. Im stationären Betrieb am Schreibtisch ist dies noch verkraftbar, von einem mobilen Einsatz auf den Oberschenkeln oder gar auf weichen, textilen Oberflächen sollte aber abgesehen werden.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 48.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 48.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 35.3 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-6.5 °C).
Lautsprecher
Die beiden integrierten Speaker befinden sich links und rechts oberhalb der Tastatur neben den Scharnieren. Dieser Position verdanken sie wohl auch ihren überaus präsenten Klang, dem lediglich etwas an Fülle fehlt. Ein Subwoofer wäre hier die optimale Ergänzung.
Dell stattet das Studio XPS 13 mit einem Lithium-Ionen Akku mit einer Kapazität von 53.7 Wh aus. Alternative Akkulösungen werden vorerst allerdings nicht angeboten. Damit wird das kompakte Multimedia Notebook zwar nicht zum Marathon-Spezialist, eine vertretbare Mobilität kann allerdings dennoch gewährleistet werden.
Bei maximalen Energiesparoptionen (WLAN aus, min. Displayhelligkeit, Energiesparprofil) konnte eine Laufzeit von etwa 200 Minuten festgehalten werden. Als Worst Case Szenario, also beim Betrieb unter Last, bei maximaler Displayhelligkeit und aktiviertem WLAN, hielt der Akku des Notebooks rund 70 Minuten. Die genauen BatteryEater Protokolle folgen in Kürze.
Im WLAN Betrieb, also beim Surfen im Internet bei maximaler Displayhelligkeit, allerdings im Energiesparprofil (Geforce 9400M), konnte eine durchaus gute Laufzeit von 175 Minuten protokolliert werden. Doch deutlich schlechter fiel allerdings die Akkulaufzeit bei Wiedergabe einer DVD aus: Mit 120 Minuten könnte es bei vielen Filmen schon überaus knapp werden.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 21.5 / 41.9 / 44 Watt |
Last |
61.3 / 78.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Das neue Konzept der Studio XPS Modelle scheint aufgegangen zu sein. So besitzt etwa das XPS 13 nach wie vor einen hohen Anspruch in Punkto Leistung, wo Dell zu Recht auf die Hybrid Lösung von Nvidia setzt. Damit wird es nicht nur möglich ordentliche Leistungsreserven bereitzustellen, auch klassischen Tugenden eines mobilen 13-Zöllers wie etwa ein schlankes Gehäuse, eine dezente Geräuschkulisse aber auch eine ausreichende Mobilität, kann nachgekommen werden.
Das Gehäuse selbst kann in vielerlei Punkten überzeugen. Etwa bei den verwendeten Materialien, dem Design an sich als auch bei der gebotenen Stabilität. Gut ankommen sollten auch viele Detaillösungen wie etwa der neue Verriegelungsmechanismus für den Akku, diverse LED Beleuchtungs-Gadgets, oder aber die speziell designten Lüftungsöffnungen an der Geräteunterseite.
Bei den gebotenen Schnittstellen sollte dank Display Port, HDMI Schnittstelle und eSATA Anschluss alles mit an Bord sein, was man an einem Multimedia Notebook alles benötigen könnte. Gigabit LAN und Draft-N WLAN gibt es ab Werk, HSDPA ist optional verfügbar und nachrüstbar. Die 35.- Euro Aufpreis für Bluetooth hätte man sich in Anbetracht der Preislage ab etwa 1000.- dennoch durchaus sparen können.
Dafür verpasst Dell dem Studio XPS 13 allerdings eine schön hinterleuchtete Tastatur, und zwar „Serienmäßig“, ohne Aufpreis. Die Tastatur eignet sich aber nicht nur zum Ansehen und angesehen werden, sondern durchaus auch für intensivere Schreibarbeit.
Zur Leistung kann man sagen, dass diese für ein 13-Zoll Modell mit der Bezeichnung XPS durchaus angemessen erscheint. Spannend ist vor allem die Hybrid SLI Technik von Nvidia, hinter den schwarz-silbernen Kulissen des Studio XPS 13.
Dass Dell es schafft, das Notebook teils lautlos seinen Dienst verrichten zu lassen, ist beinahe bewundernswert. Damit haben vermutlich nicht nur ambitionierte Multimedia User ihre helle Freude.
Ganz ohne Schwächen ist natürlich auch das XPS 13 nicht. Anzuführen wären hier etwa kleinere Mängel bei den Spaltmaßen, ein spiegelndes Display mit durchschnittlicher Auflösung, teils überaus hohe Oberflächentemperaturen oder aber auch eine unter Umständen etwas zu knapp gestaltete Akkulaufzeit.
Alles in allem kann man aber beim Studio XPS 13 von einem durchaus gelungenen Notebook sprechen, welches das XPS Siegel würdig in die Zukunft tragen darf.