Test Lenovo Thinkpad W510 4319-29G Notebook
Workstation in 15-Zoll.
Auf der Suche nach leistungsfähigen Laptops für den Businessbereich landet man früher oder später auch bei Lenovos Thinkpad W Modellen an. Auch diese wurden mit dem Thinkpad W510 auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Im Detail wenden wir uns nun einem W510 Modell mit Intel Core i7 820QM Prozessor, Nvidia Quadro FX 880M Grafikkarte und vier Gigabyte Hauptspeicher zu.
Für alle jene, die ein Businessgerät mit leistungsfähiger Hardware suchen, hat Lenovo die Thinkpad W-Serie entwickelt. Dabei steht W kurz für „Workstation“. Geboten werden soll laut Hersteller "kompromisslose Spitzenleistung und modernste Technologie für den professionellen Einsatz". Zu den beiden alten Bekannten, dem Thinkpad W500 und dem Thinkpad W700, gesellt sich vorerst einmal das Update der 15-Zoll Version, genannt W510. Während das W500 mit bewährter Core 2 Duo Hardware das Auslangen finden muss, hält man mit dem W510 ein Gerät mit modernem Core i7 Quad-Core Prozessor in Händen.
Wem 15-Zöller zu klein sind, der kann das W700 in Betracht ziehen, welche ebenfalls noch mit Core 2 Duo, Core 2 Extreme oder Core 2 Quad CPU antritt. Aktuell findet man auf Lenovo's Homepage allerdings zwar noch keine Informationen zu einer möglichen Upgrade Version mit Intel's neuer Technologie, erste Meldungen des kommenden Thinkpad W701 (in den USA schon vorgestellt) kursieren aber bereits im Netz.
Im Test befand sich das Modell Thinkpad W510 4319-29G. Wie üblich sind Abschnitte, die stark von leistungstragenden Komponenenten abhängen, nicht unbedingt direkt auf andere Modelle übertragbar.
Keine Unterschiede findet man beim Gehäuse, wenn man das Thinkpad W510 mit dem Thinkpad T510 vergleicht. Sowohl Gestaltung als auch Schnittstellenanordung blieben unverändert. Starke Ähnlichkeiten sieht man auch im Vergleich mit dem W500, von welchem sich das W510 kaum unterscheidet. Unterschiede kann man erst bei genauerer Betrachtung der Schnittstellenanordnung feststellen.
Lenovo ist also auch bei der Thinkpad W-Serie der alt-bekannten Linie treu geblieben: Matt schwarzes Gehäuse, mit wenigen Farbtupfern in Form eines roten Trackpoints, einer blauen Eingabetaste und blauem ThinkVantage Button, silberne Scharniere und diversen unvermeidlichen Aufklebern. Treu geblieben ist man auch der geraden Linienführung und einem streng geometrischen Format. Gut durchdacht wurde das Gehäuse an den ergonomisch wichtigen Stellen sanft abgerundet. Dies ist etwa an der Vorderkante der Baseunit, bei der Einfassung der Tastatur, insbesondere den Cursor-Tasten, als auch bei der Touchpad-Trackpoint Kombination gut zu erkennen.
Die Basiseinheit punktet mit ausgezeichneter Verwindungsfestigkeit. Die Druckresistenz ist mit Ausnahme der, bereits vom T510 bekannten, Schwachstelle im Bereich des Ultrabay-Slots, ebenso sehr gut.
Der Bildschirmdeckel kann die einwirkenden Kräfte beim Anheben an einer Ecke gut parieren und verwindet sich kaum. Zudem kommt er auch gut mit punktuellen Kräften zurecht. Doch der Bildschirmrahmen gibt auch unter geringen Druck nach, wobei auch Bildveränderungen am eingeschalteten Monitor sichtbar werden.
Die Scharniere wirken im Vergleich zur Größe des Laptops etwas unterdimensioniert, lassen aber kaum ein Nachwippen nach Anpassen des Öffnungswinkels zu. Einhändiges Öffnen und Schließen sind kein Problem. Maximal kann der Bildschirm knapp über 180 Grad aufgeklappt werden. Neben der Festplatte sind auch die Hauptspeichermodule einfach über Wartungsklappen zugänglich.
Anstatt des 16:10 Formats des W500 setzt Lenovo nun aber auf ein kinofreundliches 16:9 Format. Für einen etwaigen Transport hat man ein etwa 2.8 Kilogramm schweres Gerät, zuzüglich etwa 700 Gramm für den ziemlich wuchtigen Stromadapter, mit 373 Millimetern Breite, 245 Millimetern Tiefe und maximal 40 Millimetern Höhe zu verstauen. Dabei schützen ein leichtes Clamshell-Design und die weit auseinander liegenden Verschlusshaken vor dem Eindringen von Fremdkörpern in den Innenraum. Der Öffnungsmechanismus ist einfach zu bedienen, knackst aber etwas.
Wichtigstes Anschlussfeature bei einem Business Notebook ist und bleibt nun mal die Docking Schnittstelle. Damit kann auch das W510 mit einer Reihe von angebotenen Docking-Stations verbunden werden, und so bequem und schnell aus ihrem Office Umfeld mit externem Monitor, Netzwerk, Drucker,… usw. entfernt werden. Nach Ende des mobilen Einsatzes genügt es, das Gerät platziert wieder in die Docking-Lösung zu drücken, und alle externen Geräte stehen prompt wieder zur Verwendung bereit.
Aktuell werden in den USA der ThinkPad USB Port Replicator mit Digital Video (US) um $149.00 und die ThinkPad Mini Dock Plus Series 3 for Mobile Workstations (US/Canada/LA) um $215.99 angeboten. Während ersteres via USB angeschlossen wird, nutzt letztere den Docking Port, und bietet 6 USB-2.0-Ports, einen VGA-Ausgang, zweimal DVI und zwei DisplayPorts, wobei zwei Videoschnittstellen gleichzeitig genutzt werden können, einen analoge Anschlüsse für Mikrofon und Kopfhörer, e-SATA und R-45 (LAN) Anschluss.
Viele der direkt am Notebook angebotenen Schnittstellen konzentrieren sich in erster Linie an der linken Gehäusekante. Dort findet man zentral einen DisplayPort und VGA. Nach vorne zu folgen zwei USB-3.0-Anschlüsse, ein kombinierter USB-eSATA-Port, FireWire und der Haupschalter der Wireless-Module.
An der rechten Seite befindet sich der Ultra-Bay-Schacht, der standardmäßig mit einem DVD-Laufwerk bestückt ist, dahinter ein RJ-45-Anschluss und ein Kensington-Security-Slot, davor ein Kombi-Audioport für ein Headset, ein ExpressCard/34 Slot zur Erweiterung und ein 5-in-1 Kartenleser.
Die Rückseite beherbergt einen powered USB-2.0 Anschluss und einen RJ-11-Modem-Port, sowie-Stromanschluss und Akku.
Im Gegensatz zu den Herstellerspezifikationen des W510, welche von Lenovo's US-Seite heruntergeladen werden können, bietet der Laptop also offenbar zwei blaue USB-3.0 Schnittstellen.
Während der 6-Zellen-Akku des Testgerätes bündig mit der Rückkante abschließt ist anzunehmen, dass der 9-Zellen Akku, welcher in den USA standardmäßig mit den W510 Modellen mitgeliefert wird, etwas überstehen wird. An der abgeschrägten Vorderkante haben keine Schnittstellen Platz gefunden. Insgesamt bevorzugt die Schnittstellenanordnung Rechtshänder. Linkshändern sei jedenfalls die Nutzung einer der angebotenen Dockingstationen angeraten.
Kommunikationsausstattung
Durchdacht und vielfältig zeigt sich die Kommunikationsausstattung des W510. Kabelgebunden steht eine Intel 82577LM Gigabit Network Connection für schnelle LAN-Verbindungen zur Verfügung. Mit dem Thinkpad Modem Adapter können analoge Einwählverbindungen via RJ-11 Anschluss hergestellt werden, womit eventuell auch noch in Gegenden mit schlechter Infrastruktur beispielsweise Internetzugang möglich ist. Via WiFi-Hotspot kann man das W510 mit dem Intel Centrino Advanced N 6200 AGN Modul in Computernetzwerke einbinden. Schließlich bietet es mit dem Qualcomm Gobi 2000 HS-USB Mobile Broadband noch ein mobiles Breitbandmodem. Die Nutzung setzt allerdings einen Vertrag mit einem Mobilfunkanbieter voraus. Den zugehörigen Slot für die SIM-Karte des Service-Providers findet man wie üblich im Akku-Schacht.
Mit der im oberen Bildschirmrahmen verbauten 2.0 MP Kamera sollten also Videokonferenzen mit Geschäftspartner in praktisch allen Lebenslagen möglich sein.
Auch an die Kommunikation mit Kleingeräten und Kameras hat Lenovo gedacht und ein Bluetooth 2.1+EDR Modul und FireWire (IEEE 1394) eingebaut.
Betriebssystem
Als Betriebssystem wurde Windows 7 Professional 64-Bit vorinstalliert, womit 4 Gigabyte und mehr Hauptspeicher effizient verwaltet werden können. In den USA kann man etwa auch für Windows 7 Ultimate optieren.
Über einfach zugängliche Wartungsklappen können sowohl Hauptspeicher als auch Festplatte einfach ausgetauscht werden. Insgesamt bietet das W510 vier Arbeitsspeicherbänke von deinen allerdings nur zwei via Wartungsklappe zugänglich sind. Die anderen beiden waren beim Testgerät mit je einem Zwei-Gigabyte-Modul belegt.
Zubehör
Abgesehen von einigen Informationsblättern findet man kein Zubehör im Verpackungskarton. Recovery-DVDs sollte man sich also am besten gleich selbst erstellen. Dies ist mit den ThinkVantage-Tools auch problemlos möglich. Solange die Festplattenpartition intakt ist, kann man auch von dort wiederherstellen oder auf den Auslieferungszustand zurücksetzen lassen.
Sicherheitsfeatures
Das Testgerät beherbergt den bereits oben erwähnten Kensington-Security-Slot, ein Trusted-Platform-Modul-1.2 und ein Fingerabdrucklesegerät. Letzteres befindet sich an der rechten Handballenablage und muss vor Verwendung mit den ThinkVantage Tools konfiguriert werden. Optional kann ein SmartCard-Leser verbaut werden.
Die Eingabegeräte des W510 entsprichen optisch, haptisch und mechanisch jenen im T510 und somit auch die Beschreibung dieser.
Tastatur
Die spritzwassergeschützte Tastatur bietet ein Standardlayout mit vertauschten Strg und Fn Tasten. Zusätzlich wurden die Tasten übersichtlich gruppiert. Dabei würden ESC- und Del gestreckt. Die Einfg-Taste musste dafür die Gruppe mit der Entf-Taste verlassen. Somit erwischt man hoffentlich nicht so leicht Einfg statt Entf, was zu einem versehentlichen Wechsel zum Überschreiben-Modus der Textverarbeitung führen würde.
Die Leiste mit den Zusatztasten bietet neben dem ThinkVantage Button auch Tasten zur Lautstärkenregelung und zum Schalten des Mikrofons. Die Tastaturbeleuchtung hat wiederum im oberen Bildschirmrahmen Platz gefunden und kann mit Fn+Bild-Auf geschalten werden.
Mechanisch gibt es an der Tastatur wie gehabt nichts zu beanstanden. Konkave Tastenköpfe tragen zusätzlich zum Tippkomfort bei. Leider wird die Tastatur, im speziellen die Leertaste, besonders bei energischerem Tippen ziemlich laut. Doch Tippen im Zehnfingersystem ist vom Beginn an eine Freude.
Touchpad
Touchpad und Trackpoint können mittels FN-F8 unabhängig von einander ein- und ausgeschalten werden. Das Touchpad unterstützt einige Multi-Touchgesten und man kann sowohl mit Hilfe dieser als auch mittels der beiden optisch (nicht sehr kontrastreich) und haptisch markierten Scrollbereiche blättern.
Doch die Steuerung der Mauszeigers ist nun nicht mehr optimal. Oft aktiviert man versehentlich eines der Features. Ebenso wurde die Touchpadoberfläche einer Veränderung unterzogen. Die Oberfläche ist nun leicht genoppt, und fühlt sich etwas körnig an. Die Gleiteigenschaften gehen aber in Ordnung. Vom umgebenden Gehäuse grenzt sich das Touchpad kaum spürbar durch einen einfachen Bauteilstoss ab.
Ein Teil der Touchpadbuttons befindet sich bereits auf der abgeschrägten Kante. Sie sind leichtgängig, sprechen über ihre gesamte Ausdehung gut an und klicken auch nicht zu laut.
Trackpoint
Alternativ kann der rote Trackpoint als Mausersatz eingesetzt werden. Er erlaubt ein sehr präzises Bewegen des Mauszeigers. Die zugehörigen Buttons arbeiten ohne Beanstandung und nicht zu laut.
Das W510 ist mit verschiedenen Bildschirmausstattungen erhältlich. Egal für welche Variante man sich schlussendlich entscheidet, man erhält einen 15.6-Zoll-LED-Monitor im 16:9 Format mit matter Oberfläche.
Obwohl viele Computeranwendungen vertikal orientiert sind, hat sich Lenovo also für ein weniger hohes und dafür breiteres Format entschieden. Profitieren werden davon jedoch nicht nur Filmenthusiasten, sondern, ab einer bestimmten Auflösung, auch jene, die Programme mit vielen Werkzeugboxen verwenden.Im Vergleich zum älteren WUXGA Format (1920x1200) muss aber dennoch etwas Platz geopfert werden.
Angeboten werden aktuell drei Bildschirmvarianten, nämlich HD (1366x768), HD+ (1600x900) Auflösung, und ein RG-ph FHD Bildschirm. In unserem Testgerät war jedenfalls ein 15.6-Zoll ThinkPad Display Bildschirm von Lenovo mit Monitor-ID LEN40B2 verbaut, welcher eine maximale Auflösung von 1920x1080 bietet und laut Hersteller 95% color gamut und 270 nit (cd/m²) erreichen soll.
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Ausleuchtung: 86 %
Kontrast: 514:1 (Schwarzwert: 0.5 cd/m²)
Der Bildschirm liefert durch die Bank sehr gute Messwerte ab. Mit einer durchschnittlichen Helligkeit von 231.1 cd/m² und einem Topwert von 257 cd/m² im zentralen Bildsegment, überschreitet er einigermaßen deutlich den 200 cd/m²-Level, den viele Laptopmonitore, wenn überhaupt, gerade einmal erreichen kommt aber nicht ganz an die Herstellerangaben von 270 cd/m² heran.
Zu den leuchtstärksten Displays im Test gehört das Testmodell dennoch nicht. Dafür ist die Ausleuchtung mit 86% aber ziemlich gleichmäßig. Aufgrund eines relativ niedrigen Schwarzwertes von 0.5 cd/m² und der maximalen Helligkeit jeweils im zentralen Bildschirmbereich erhält man ein sehr gutes rechnerisches Kontrastverhältnis von 514:1.
Betrachten wir nun die Darstellbarkeit von bestimmten Farbräumen. Dabei schneidet das W510 ziemlich gut ab. Alle gängigen Farbräume, wie etwa RGB, sRGB, Adobe RGB oder aber CMYC, werden ziemlich gut abgedeckt. Nur das Dell XPS 16 kann mit seinem RGB-LED Panel das W510 noch etwas übertreffen. Die Kontroll-Messungen wurden dabei mit unserem Spyder 3 Elite Colorimeter durchgeführt.
Im folgenden einige Visualisierungen der durchgeführten Messungen: Der zugehörige transparente Vergleichs-Farbraum ist jeweils mit (t) gekennzeichnet:
Einem Einsatz im Freien steht aufgrund der entspiegelten Oberfläche und der guten Helligkeit nichts im Wege. Eventuell könnte letztere beim Einsatz im direkten Sonnenlicht noch etwas höher ausfallen.
Der stabile Arbeitsbereich fällt horizontal wie gewohnt großzügig aus. Zwar fällt dieser vertikal etwas enger aus, ist aber dennoch ausreichend. Bei größeren Abweichungen kommt es zu einem Überstrahlen und leichten Farbveränderungen beim Blick von oben und zu Abdunklungen vor allem im oberen Bereich beim Blick von unten.
Lenovo hat sich beim Prozessor für den Core i7-820QM entscheiden. Dieser wird im modernen 45 nm Fertigungsprozess unter Codenamen "Clarksfield" hergestellt und wartet mit zahlreichen Features auf. Dazu gehört zum einen die sogenannte "Turbo Boost"-Technologie. Mit ihrer Hilfe übertaktet sich der Prozessor bei Belastung von seinen standardmäßigen 1,73 GHz auf bis zu 3,06 GHz. Voraussetzung ist allerdings eine leistungsfähige Kühlung. Zum anderen sorgt "Hyper Threading" für die Simulation von vier zusätzlichen Kernen, wodurch sich der Core i7-820QM gar als Achtkern-CPU ausgibt (zu sehen im Taskmanager). Überdies erwarten den Käufer nicht nur 1 MByte L2-Cache, sondern ebenfalls 8 MByte L3-Cache. Die TDP ist mit 45 Watt beachtlich, wodurch sich der Core i7 nicht für Notebooks mit Priorität auf hohe Akkulaufzeit eignet.
Der Arbeitsspeicher umfasst darüber hinaus vier GByte DDR3-RAM, zu zweimal Zwei-Gigabyte Modulen (Elpida EBJ21UE8BDS0-AE-F), welche mit 1066 MHz takten. Als Betriebssystem wird Windows 7 Professional 64-Bit eingesetzt, womit ein gesamter realer Speicher von 3.93 GB zur Verfügung steht.
Zwei RAM-Slots bleiben für den Benutzer zugänglich frei, sodass dieser bei Bedarf selbst auf 12 Gigabyte aufrüsten könnte. Die maximale und in Lenovos Online-Shop in den USA auch angebotene Hauptspeicherkapazität beträgt 16 GB, erhöht den Preis aber gleich um 1,270.00 US-Dollar.
Für Grafikbelange sorgt im W510 die NVIDIA Quadro FX 880M, eine professionelle Mittelklasse Grafikkarte für mobile Workstations/Laptops. Da sie auf der Nvidia GeForce GT 330M basiert, beherrscht sie DirectX 10.1. BIOS und Treiber sind auf professionellen Anwendungen optimiert und die Grafikkarte für die gängigsten 3D Anwendungen (DCC, CAD, Modelling) zertifiziert.
Die Quadro FX 880M unterstützt die Videodekodierung im Grafikchip (PureVideo HD) für weniger CPU Belastung bei HD Dekodierung. Der verbaute Video Processor 4 (VP4) unterstützt das vollständige Dekodieren von H.264, VC-1, MPEG-2, und jetzt auch MPEG-4 ASP (DivX oder xVID). Nur MPEG-1 wird nicht unterstützt (jedoch ist der Decodieraufwand hier minimal). Dank CUDA, DirectX Compute, OpenCL und PhysX Support können die Stream Prozessoren die CPU bei diversen andere Anwendungen (Video Kodierung, Physikeffekte, ...) unterstützen.
Ganze Arbeit hat Lenovo bei den Latenzen geleistet. Diese bleiben laut DPC Latency Checker erfreulicherweise stets im grünen Bereich. Damit sind zumindest zu lange Latenzen bei Problemen mit der Synchronisation externer Geräte, auszuschließen. Dennoch ist es empfehlenswert in Frage kommende Geräte, beispielsweise externe Soundkarten, vor Kauf direkt am Laptop zu testen.
PCMark Vantage Result | 5857 Punkte | |
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Bei den Anwendungsbenchmarks erreicht der Core i7 820QM ausgezeichnete Ergebnisse. In der 64-Bit Variante des Cinebench R10s erzielt das Thinkpad W510 3962 Punkte im Singlecore- und 10222 Punkte im Multicore-Rendering. In der 32-Bit Variante sind es 3245 respektive 8373 Punkte. Damit liegt das Testgerät etwas über dem Niveau des getesteten MSI GT740 (single: 2386, multi: 8257) mit gleicher CPU und GeForce GTS 250M und unter dem getesteten Dell Studio 1747 (single: 3757, multi: 9626) mit Core i7 720QM CPU und ATI Mobility Radeon HD 4650.
Sehr gute Werte kann das W510 auch im PC-MarkVantage Vantage Test einfahren. Mit der 64-Bit-Version des Benchmarks erreicht es einen Gesamtscore von 5857 PCMarks. Damit kann es sich leicht vom MSI GT740 und deutlich vom Dell Studio 1747 nach oben hin absetzen. Seinen Vorgänger, das W500 mit Core 2 Duo T9400 und Mobility FireGL V5700 Grafikkarte, welcher 3240 PCMarks erreicht, stellt es damit in Bezug auf Anwendungsperformance deutlich in den Schatten. Zu Vergleichszwecken haben wir auch die 32-Bit Version ausgeführt, bei welcher das Thinkpad W510 5104 Punkte einfahren kann.
Vorsicht: Die Leistung fällt beim Testgerät im Akku-Betrieb niedriger aus. Offensichtlich wird um Strom zu sparen die CPU niedriger getaktet.
3DMark 2001SE Standard | 33415 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 18893 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 13161 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 6378 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 2558 Punkte | |
Hilfe |
Als Festplatte wurde eine ST9320423AS von Seagate verbaut. Diese Momentus 7200.4 Harddisk bietet eine Bruttokapazität von 320 GB und arbeitet mit 7200 Umdrehungen pro Minute. Bei den mit HDTune ermittelten Leistungswerten konnten keinen Auffälligkeiten festgestellt werden.
Ein Optisches Laufwerk befindet sich bei Auslieferung sich im UltraBay Slot. Es handelt ich um ein HL-DT-ST DVDRAM GT30N.
Gut schneidet das Thinkpad W510 auch bei den synthetischen Spielebenchmarks ab, wenngleich es aber nicht ganz an die Leistung der GeForce GTS 250M im MSI GT740 herankommen kann. Ebenso erreicht das getestete Dell Studio 1747 mit ATI Mobility Radeon HD 4650 etwas bessere Werte im 3DMark 05 und im 3DMark 06 Benchmark.
Die eingebaute Quadro FX 880M Grafikkarte von Nvidia wurde zwar nicht für den Spieleeinsatz optimiert, sondern für Profi-Anwendungen, dennoch wollen wir uns im folgenden etwas mit ihrer Spieleleistung beschäftigen, da diese recht gut die Grafikleistung einer Grafikkarte widerspiegelt, wobei die Ergebnisse aufgrund nicht optimierter Treiber etwas unter dem Potential der Grafikkarte liegen werden. Tatsächlich sind wie erwartet moderne 3D-lastige Spiele mit bis zu mittleren Einstellungen spielbar. Mit älteren Titeln wie beispielsweise „Call of Duty 4“ hat das Thinkpad auch bei hohen Auflösungen und Detaileinstellungen kein Problem. Weitere Details sind für Spieleinteressierte in unserer Spieleliste und auf unsere Benchmarkliste mobiler Grafikkarten einzusehen.
Geräuschemissionen
Unter Last fällt ein permanent laufender Lüfter auf, der subjektiv lautstark warme Luft aus dem Gehäuse bläst. Tatsächlich werden bei unseren Messungen maximal bis zu 40.1 dB(A) erreicht, durchschnittlich sind es immerhin 38.1 dB(A). Glücklicherweise läuft der Lüfter ohne wahrnehmbare Schwankungen durch und erzeugt dabei ein relativ niederfrequentes Geräusch.
Auch der Idle-Modus wird von einem ständigen, aber leiseren Brummen des Lüfters begleitet. Dabei wird im Durchschnitt und maximal ein Geräuschpegel von vertretbaren 34.1 dB(A) erreicht.
Die Festplatte verursacht bei Zugriffen etwa 32.9 dB(A). Bei der DVD-Wiedergabe bleiben die Laufwerksgeräusche mit 35.8 dB(A) noch im Rahmen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.8 / 34.1 / 34.1 dB(A) |
HDD |
| 32.9 dB(A) |
DVD |
| 35.8 / dB(A) |
Last |
| 38.1 / 40.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Zu den kühlen Geräten gehört das Thinkpad W510 nur beim Betrieb mit geringer Last. Schnell erhitzen sich die Oberflächen während unseres Stresstests, bei welchem wir den Furmark Stability Test und Prime95 gleichzeitig ausführen. Dabei bleiben zwar die Handballenablagen und das Touchpad angenehm kühl, doch kann man an der Oberfläche im linken mittleren bis hinteren Bereich eine deutliche Erwärmung auf bis zu 46.8 Grad Celsius wahrnehmen. Ebenso erwärmt sich der linke Bereich Unterseite im Volllastbetrieb ziemlich stark. Dabei werden Spitzenwerte von bis zu 49.7 Grad Celsius gemessen. Bei grafik- oder rechenintensiven Anwendungen ist also ein Schoßeinsatz nicht empfehlenswert.
Erfreulicherweise reicht die Kühlleistung dennoch aus, um ein Drosseln der CPU und der Grafikkarte nach einem 12 Stunden Stresstest zu verhindern. Die Grafikkarte wird zwar mit bis zu 90 Grad ziemlich warm, dennoch zeigt ein unmittelbar im Anschluss ausgeführter 3DMark06-Test keine wesentlichen Abweichungen. Ebenso steigen die gemessenen Kerntemperaturen der CPU unter Last auf bis zu 90 Grad Celsius. Im Idle Modus sind es etwa 41 Grad Celsius. Ermittelt wurden diese Werte mit dem Stability Test des Everest Tools, da das Tool Coretemp gänzlich unplausible Werte ausgab.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 46.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 38.2 °C (von 22.2 bis 69.8 °C für die Klasse Workstation).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 49.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 41.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 34 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.9 °C (-6.1 °C).
Lautsprecher
Wie schon beim Thinkpad T510 und beim T410 befinden sich die Lautsprecher rechts und links neben der Tastatur. Für ein Business Notebook ist der Sound überzeugend, allerdings in keiner Weise mit externen Soundsystemen vergleichbar. Die maximale Lautstärke ist für mittelgroße Räume ausreichend, der Klang selbst, wie bei Geräten ohne Subwoofern zu erwarten, bassarm. Erfreulicherweise bleibt der Sound auch bei maximaler Lautstärke klar und unverzerrt.
Der Test der 3.5 Millimeter Kombi-Audio Buchse bleibt ohne Auffälligkeiten. Beim Anschluss eines qualitativ hochwertigen Kopfhörers erhält man klaren Klang.
Bei leistungsfähigen Workstations, wie beim Thinkpad W510, ist unsere Erwartung an Akkulaufzeit nicht hoch. Beim Testgerät wurde ein Lithium-Ionen Akku mit 57 Wh (10.8V, 5.2 Ah) Kapazität mitgeliefert.
Damit liegt die Akkulaufzeit zwischen minimal fast einer Stunde und maximal etwa dreieinviertel Stunden. Beide Tests wurden mit dem BatteryEater Tool durchgeführt. Die minimale Laufzeit wurde bei maximaler Helligkeit und angeschalteten Wireless-Modulen mit dem Classic Test ermittelt. Die maximale Laufzeit dagegen mit dem Reader's Test bei minimaler Helligkeit und deaktivierten WiFi-Geräten. Da die minimale Helligkeit aber bei weitem zu dunkel für komfortables Arbeiten ist, liegt man bei den Praxistests, doch weitaus näher beim Minimalwert.
Mit Profil "Videowiedergabe" kann man bei maximaler Bildschirmhelligkeit etwa eindreiviertel Stunden Filme von DVD genießen. Das ist selbst für durchschnittliche Hollywoodfilme von etwa 90 Minuten Spielfilmlänge zu kurz. Nur unwesentlich länger hält der Akku mit Profil "Maximale Lebensdauer des Akkus" und Helligkeitsstufe 14 von 15 durch. Gerade einmal 82 Minuten kann man mit dem 57Wh Stunden Akku ungestört via WLAN-Verbindung surfen.
Mit den erreichten Akkulaufzeiten schneidet das Thinkpad W510 schlechter als sein W500 Kollege mit bewährter Core 2 Duo Hardware ab. Letzterer übertrifft das W510 mit gleich großem Akku bei der maximalen Laufzeit mit 212 Minuten um 10% bei der maximalen minimalen mit 71 Minuten um 31%, beim WLAN Test mit 160 Minuten um 95% und beim Filmschauen mit 132 um 78%. In den USA werden alle zur Zeit angebotenen Thinkpad W510 Modelle mit 9-Zellen Akku ausgeliefert. Extra bestellt, verrechnet für Lenovo für die sogenannte "ThinkPad Battery 25++" mit 94 Wh Stunden Kapazität 179.00 US-Dollar. Wobei dieser Akku auch beim SL410, SL510, T410, T510 eingesetzt werden kann.
Mit den niedrigen Werten von 0.4 respektive 0.6 Watt im ausgeschalteten Zustand beziehungsweise im Standby kann man zufrieden sein. Sollte man tatsächlich einen Nullverbrauch des ausgeschalteten Notebooks wünschen, kann man den Laptop, sofern nicht gerade der Akku geladen werden soll, von der Steckdose nehmen.
Die Quadro FX 880M wird unter Niedriglastbedingungen auf nur 135 / 270 / 135 MHz (Kern- / Shader- / Speichertakt) herunter getaktet, wodurch Strom gespart wird. Zum automatischen Umschalten auf die integrierte Grafik des Prozessors, unterstützt der Grafikchip Optimus. Dies wurde jedoch beim W510 nicht verbaut.
Wie schon beim T510 und beim T410 dürfte Lenovo aber ursprünglich eine manuelle Switchfunktion geplant haben, denn der Energiemanger würde eine solche Funktion anbieten, welche aber auch beim W510 nicht implementiert wurde.
Vergleichsweise liegt das W510 in der getesteten Ausstattung etwa gleichauf mit ähnlich ausgestatteten Laptops, beispielsweise dem MSI GT740 mit Core i7 820QM CPU und Nvidia GeForce GTS 250M Grafikkarte, welches sich vor allem unter Last etwas mehr Strom genehmigt, oder dem Dell Studio 1747 mit Core i7 720QM Prozessor und ATI Mobility Radeon HD 4650.
Aus / Standby | 0.4 / 0.6 Watt |
Idle | 17.3 / 26.3 / 31.4 Watt |
Last |
78.6 / 93.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
An dem Thinkpad W510 findet man nicht zuletzt wegen seines klassischem Thinkpad-Designs schnell gefallen. Der Laptop punktet jedoch nicht nur mit seinem Äußeren sonder auch mit seinem modernen und leistungsfähigen Innenleben. Mit von der Partie waren in unserem Testmodell ein Intel Core i7 820QM Prozessor und eine für Profi-Anwendungen optimierte Quadro FX 880M Grafikkarte von Nvidia. Zudem gesellen sich vier Gigabyte Arbeitsspeicher und eine schnelle 7200 U/min Festplatte.
Auch der Bildschirm zeigt sich mit matter Oberfläche und sehr guter Abdeckung gängiger Farbräume, guter Helligkeit und relativ gleichmäßiger Ausleuchtung fit für den Profi-Einsatz. Ein Docking-Port erleichtert das Einbinden des Geräts in eine existierende Arbeitsumgebung und erweitert das Schnittstellenangebot. Für Linkshänder wird diese allerdings schnell zum Muss, da sich die meisten Schnittstellen an der linken Gehäuseseite befinden. Auch direkt am Gerät werden alle für den beruflichen Grafikeinsatz wichtigen Schnittstellen angeboten, wobei man eventuell gerne auch HDMI mit an Bord gehabt hätte.
Ebenso gefällt die großzügige Kommunikationsausstattung. Neben mobilen Breitbandmodem, obligatorischen LAN und WLAN-Modulen kann man im Notfall auch auf ein analog Modem zurückgreifen.
Die relativ laute, aber gleichmäßige und niederfrequente Geräuschkulisse unter Last und die Wärmeentwicklung am Gehäuse zählen nicht zu den Stärken des W510. Wenigstens bleiben CPU und Grafikkarte temperaturmäßig zumindest noch soweit im Rahmen, dass ein Drosseln der Leistung nicht notwendig wird. Die Akkulaufzeiten sind ebenso erwartungsgemäß nicht überragend.
Recovery-DVDs und Treiber könnte Lenovo bei dem Gesamtpreis auch belegen und die Spezifikationen auf der Homepage lassen zumindest im deutschprachigen Raum Europas zu Wünschen übrig.
Insgesamt ist Lenovo mit dem Thinkpad W510 ein gelungenes Paket, für den professionellen Grafikeinsatz geschnürt. Doch dies hat selbstverständlich seinen Preis.