Test Lenovo Thinkpad W700 / W700ds Notebook
Size matters.
Nicht nur im Gaming-Segment, auch bei professionellen CAD/CAM Anwendungen spielt Performance eine wichtige Rolle. Klarerweise unterscheiden sich die leistungsunabhängigen Anforderungen der User an ein adäquates Notebook deutlich von Gaming Geräten, weshalb die führenden Business-Notebook Hersteller auch eigene Serien für diese Zielgruppe im Repertoire haben. Das Thinkpad W700 mit Quad-Core CPU und Quadro FX 3700M Grafik ist dabei das Flaggschiff von Lenovo.
Nach dem Test des Lenovo Thinkpad W500, dem kleinen Bruder des W700 im 15.4 Zoll Format, ausgestattet mit ATI FireGL V5700 Grafik und Intel Core 2 Duo Prozessoren, hatten wir nun endlich auch das Vergnügen, die 17-Zoll Workstation Serie genauer unter die Lupe zu nehmen.
Zwei Modellvarianten sind bis dato, abgesehen von den individuellen Konfigurationsmöglichkeiten bei den einzelnen Hardwarekomponenten, verfügbar. Einerseits unter der Bezeichnung W700 die klassische Workstation, wahlweise ausgestattet mit einem integrierten Pantone Color Display Kalibrationsgerät bzw. einem eingebauten Grafiktablett von Wacom, und andererseits ein Modell mit einem ausklappbaren 10.6 Zoll Zusatzdisplay, mit der Bezeichnung W700ds (dual screen).
Der folgende Test beschäftigt sich mit dem Modell Thinkpad W700 sowie dem W700ds mit vollständiger Ausstattung (Grafiktablett, Kalibrationsgerät) und Intel Quad Core CPU in Verbindung mit leistungsstarker Quadro FX3700M Grafik.
Das Argument, dass Notebooks am Schreibtisch einfach weniger Platz benötigen als herkömmliche Desktop PCs, gilt im Falle des Lenovo Thinkpad W700 nur bedingt. Mit Abmessungen von 41x31 Zentimetern beansprucht das Gerät immerhin 0.13m² ihrer wertvollen Arbeitsfläche. Nicht zu unterschätzen ist auch das mächtige Netzteil, das mit einem Gewicht von 970 Gramm schon den kompakten Netbooks gefährlich Nahe kommt. Weniger dramatisch fällt unserer Meinung allerdings das Gewicht des Notebooks (W700) selbst aus: 4.14 Kilogramm.
Thinkpads und Design passen in etwas so gut zusammen wie Lara Croft und Manolo Blahniks. Dennoch, das, bezeichnen wir es als Thinkpad „Anti-Design“, hat am Business -Notebook Markt schon nahezu einen Kultstatus erreicht. Überhaupt heißt es bei den Profi-Notebooks meist „weiniger ist mehr“, zumindest was die Gestaltung der Notebooks angeht.
Das komplett schwarze Gehäuse wird an der Innen- und Außenseite jeweils von einem Thinkpad Schriftzug geziert, dort wo einst das „hübsche“ IBM Logo aufgestempelt war.
Minimale Akzente setzen die massiven Metall-Displayscharniere sowie einige blaue Tasten bzw. Tastenbeschriftungen bei der eingesetzten Tastatur. In Anbetracht dieser optisch defensiven Umgebung ist es ein Leichtes für den roten Trackpoint, als Eyecatcher des gesamten Gerätes zu agieren.
Während bei den kleineren Modellen der Thinkpad Reihe an den Oberflächen oft hochwertige Materialien, wie etwa Magnesium, zum Einsatz kommen, ist man beim Thinkpad W700 in erster Linie mit Kunststoffoberflächen konfrontiert. Lediglich der Displaydeckel bekam eine stabile Metallhülle verpasst. Damit erlangt der Bildschirm die Thinkpad-typische Stabilität, die selbst am 4 bzw. 5-Kilo-Thinkpad ein Anheben des Notebooks bei geöffnetem Display ohne Probleme ermöglicht.
Wichtig in dieser Hinsicht sind natürlich auch die beiden massiven Scharniere, die wie in den guten alten IBM Zeiten für eine dauerhafte, wippfreie Fixierung des Displays sorgen. Aber auch die Kunststoffbauteile an der Baseunit verleihen dem Notebook eine ausreichende Stabilität. Verantwortlich dafür: Ein ausgeklügelter Magnesiumrahmen im Inneren des Gehäuses.
Im Test konnten wir aber auch unter punktueller Druckbelastung stellenweise geringe Verformungen der Außenhaut beobachten (etwa im Bereich der Express/PC-Card Slots bzw. des Grafik Tabletts). Da das W700 aber in erster Linie am Schreibtisch eingesetzt werden wird, ist diese Schwäche als verkraftbar zu bezeichnen.
Das W700ds zeigt hinsichtlich Gehäusestabilität keine Unterschiede zum W700. Selbst die Scharniere des deutlich dickeren Displays sind gleich groß ausgefallen. Sie können das wuchtige Panel samt ausklappbarem Zusatzdisplay zwar in Position halten, mit einem geringen möglichen Nachwippen muss aber gerechnet werden.
Mit einem Gesamtgewicht von 5 Kilogramm hat man beim W700ds dann auch schon etwas mehr Gewicht unter dem Arm.
Bei einer Workstation gelten natürlich auch hinsichtlich der gebotenen Anschlussoptionen erhöhte Anforderungen. Beinahe ein Muss stellt in dieser Hinsicht eine Docking Option dar, um das Notebook mit einer Docking Station entsprechend erweitern zu können. Auch das Thinkpad W700 bietet diese Möglichkeit.
Mit dem W700 Minidock wird das Thinkpad um 4 USB 2.0 Ports erweitert und außerdem wandern die Ausgänge für Kopfhörer, Mikrofon, zusätzlich S/PDIF, VGA, DVI-D, DisplayPort und die Netzwerkbuchse an die Rückseite des Notebooks, welches damit schnell und einfach von einer ganzen Menge angeschlossener Peripheriegeräte getrennt werden kann. Die rund 200.- Euro für das W700 Minidock darf man dann zum ohnehin schon stolzen Verkaufspreis des Thinkpads W700 von 2.500.- Euro aufwärts (abhängig von der Ausstattung, Preis unseres Testsamples: rund 3.500.-) hinzu addieren. Die Version W700ds startet ab etwa 4500.- Euro.
Sofern Sie das Notebook aber überwiegend stationär betreiben wollen, oder das An- und Abstecken einzelner Geräte in Kauf nehmen, sollten sie aber auch mit der Anschlussausstattung direkt am Gerät gut zurecht kommen. Geboten werden immerhin 5 USB 2.0 Ports, Firewire, VGA, DVI, Display Port, LAN und Modem Anschluss.
Abgesehen von den 5 USB Ports sind die Ports auch eher im hinteren Bereich des Gerätes bzw. ohnehin an der Rückseite zu finden. Hier wären auch ein bis zwei weitere USB Buchsen von Vorteil gewesen, um einige dauerhaft angeschlossene Geräte, wie beispielsweise Drucker oder eine Maus, ebenso von den Seitenkanten an die Rückseite zu verlagern.
Die Ausstattung mit einer Gigabit LAN Schnittstelle (Intel 82567LM) ist bei einem Kaliber wie dem Thinkpad W700 beinahe als Selbstverständlichkeit anzusehen. Nicht mehr selbstverständlich ist allerdings das Angebot eines integrierten Modems. Lediglich eine Hand voll Business Notebooks verfügen noch über diese grundsätzlich überholte Option. Hilfreich kann dieses Kommunikationsmodul eventuell in Ländern mit schlechter Breitband bzw. UMTS Abdeckung sein. Ein 0-8-15 Telefonanschluss ist beinahe immer irgendwo zu finden.
Auch Wireless LAN Standard a/b/g/n (Intel 5300 AGN) gehört zur Standardausstattung unseres Testsamples. Laut Lenovo optional verfügbar soll auch integriertes UMTS Breitband Internet, sowie Wireless USB sein.
Zur Standardausstattung zählt auch ein umfangreiches Softwarepaket von Lenovo. Dazu gehören etwa die Rescue an Recovery Tools, Access Connections, Client Security Solution, die Thinkvantage Utilities und noch eine ganze Palette mehr an Software und Programmen, die dem User in vielen Situationen hilfreich zur Seite stehen, und Aufgaben wie etwa Datensicherung, Verbindungsverwaltung usw. benutzerfreundlich aufbereiten.
Wie alle höherwertigen Thinkpad Business Notebooks kommt auch das W700 mit 3 Jahren Basisgarantie am Werk. Auf Wunsch kann das „Bring In Service“ auch auf „Vor-Ort Service“ ausgeweitet werden. Dafür sind etwa 100.- Euro Aufpreis für die passende ThinkPlus Service Option zu berappen. Auch ein Upgrade auf 4 Jahre Garantie inklusive Vor-Ort Service ist möglich. Der Preis: rund 180.- Euro.
Auf alle Fälle ausgenommen von der erweiterten Gewährleistung ist der Akku. Wie auch die meisten anderen Hersteller leistet Lenovo auf diesen lediglich ein Jahr Garantie.
Als Betriebssystem ist für das Lenovo Thinkpad W700 entweder Windows Vista Business oder für XP Anhänger sogar Windows XP Professional verfügbar. Danke, Lenovo.
„Was hätten Sie den gerne? - Wir haben alles!“ Nein, wir sind jetzt nicht im Gasthaus, es geht noch immer um das Thinkpad W700, genauer gesagt um die angebotenen Eingabegeräte des Notebooks.
Neben der üblichen Tastatur, mit zusätzlichen Nummernblock wohlgemerkt, findet man auf der Oberseite der Baseunit außerdem noch den in allen Thinkpad Modellen vorhandenen Trackpoint, ein Touchpad und dann im Falle des W700, bei adäquater Ausstattung auch ein integriertes Grafiktablett von Wacom.
Bei der eingesetzten Tastatur handelt es sich um den Standard-Tastenblock, wie er auch in den größeren (14“, 15“) Kollegen der Thinkpad Reihe zur Anwendung kommt. darüber hinaus hat man dem W700 aber auch noch einen eigenständigen Nummernblock spendiert, der insbesondere Grafik- und CAD Anwender, die primäre Zielgruppe des Thinkpad W700, erfreuen wird. Die Eingabe von Zahlenmaterial wird mit seiner Hilfe zum Kinderspiel.
Die Tippqualität der angebotenen Tasten zeichnet sich einerseits durch den Thinkpad-typischen tieferen Hubweg und das klassische IBM-Layout aus. Dies heißt allerdings auch, dass die FN und die Strg. Taste im Vergleich zu „üblichen“ Tastaturen die Plätze vertauscht haben.
Andererseits stießen wir im Laufe der durchgeführten Tests aber auch auf einige, unserer Meinung nach nicht sehr ruhmreiche Eigenheiten der Tastatur im W700. Diese verursachte beim Tippen ein doch sehr lautes Geräusch. Da die Tastatur nicht absolut fest im Gehäuse saß, gab diese bei energischem Anschlag sogar ein unangenehmes Scheppern von sich.
Schade, dass in dieser Hinsicht beim W700 gepatzt wurde. Beim Spitzenmodell der Serie hätten wir uns doch mehr erwartet.
Selbst die Tastatur eines noch im Redaktionsbetrieb befindlichen R50p, einem nunmehr mehr als vier Jahre alten Profi Gerät, jedoch in der „günstigen“ Kunststoffgehäuse Variante, gibt sich nach jahrelangem, intensiven Einsatz deutlich benutzerfreundlicher und angenehmer beim Tippgefühl, als die aktuelle Tastatur in den uns vorliegenden Testsamples des W700.
Treu geblieben ist man glücklicherweise der gewohnten Qualität von Trackpoint und Touchpad. Beide lassen sich einwandfrei bedienen und ermöglichen auch einen problemlosen Betrieb des Notebooks ohne eine externe Maus.
WACOM Digitizer
Das Thinkpad W700 ist in der uns vorliegenden Konfiguration mit einem 120 x 80 mm großen Wacom Grafiktablett inklusive zugehörigem Stift ausgestattet. Lenovo lies sich damit auf keine Experimente ein, sondern griff hier auf bewährte Hardware des Tablett-Profis Wacom zurück.
Im Test mit Photoshop stellte sich schnell heraus, dass die Druckempfindlichkeit der Stiftspitze als auch der Radiergummis ab Werk etwas zu gering eingestellt war, und für unsren Geschmack zu viel Druck notwenig war, was rasch zu Ermüdungen führte. Auch von der Ergonomie des Stiftes waren wir nicht sonderlich begeistert, erinnert dieser doch eher an einen billigen Werbekuli als an ein hochwertiges, präzises Arbeitsgerät.
Für unterwegs eignet sich unserer Meinung nach das Tablett durchaus, im stationären Betrieb ist aber ein externes Eingebegerät, vor allem auch wegen der besseren Ergonomie, zu bevorzugen.
In der Modellvariante Thinkpad W700 muss man sich mit einem 1920x1200 Pixel auflösendem WUXGA Panel „abfinden“. In der Variante W700ds kommt man allerdings in den Genuss eines Zusatzdisplays, das mit einer Diagonale von 10.6 Zoll (Hochformat) 768x1280 Pixel zusätzliche Arbeitsfläche bietet. Dies könnte vor allem für Grafikanwendungen interessant sein, da man beispielsweise Werkzeugkästen oder aber auch verschiedene Kommunikationstools hier ablegen kann, und dennoch ein komplettes Display für die eigentliche Anwendung zur Verfügung steht.
Die maximal mögliche Helligkeit des primären Displays lag bei unserem Testsample bei guten 265 cd/m² im rechten unteren Displayquadranten. Auffällig wurde aber auch ein sehr starker Helligkeitsabfall an den Seitenrändern, insbesondere an der linken Displayseite, auf bis zu 178.4 cd/m². Bei weißem Displayhintergrund waren sogar mit freiem Auge Abschattungen in diesem Bereich erkennbar. Der nur sehr niedrig ausfallende Ausleuchtungswert von 67.3% bestätigt diesen subjektiven Eindruck.
Mit einem Schwarzwert von 0.46 cd/m² erreicht das Panel allerdings einen guten maximalen Kontrast von bis zu 576:1.
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Ausleuchtung: 63 %
Kontrast: 552:1 (Schwarzwert: 0.46 cd/m²)
Ein weiteres Feature soll das Thinkpad W700 vor allem für Grafikanwender attraktiv machen: Ein integrierter Farbkalibrator soll für ein stets farbechtes Bild sorgen, zumindest sofern man diesen auch benutzt.
Die Kalibrierung mit dem Pantone Color Sensor funktioniert dabei ganz einfach. Entweder die zugehörige Software erinnert den Benutzer automatisch innerhalb eines voreingestellten Intervalls an die Kalibrierung, oder man startet das Programm manuell. Nach dem Start wird man aufgefordert das Display zu schließen, sodass die in der Baseunit integrierte optische Messeinheit die gewünschte Position zum Display einnimmt. Begleitet von „C64-artigen“ Pacman-Sounds findet der Messvorgang statt. Nach einem dreimaligen Piepston darf man nun den Deckel wieder öffnen und wird durch das übliche Vorher/Nachher Bild in der Notwendigkeit der Kalibrierung bestätigt. In der Tat, ohne Kalibrierung wirkt das dargestellte Bild deutlich zu kühl und beinahe bläulich.
Die durchgeführten Kontroll-Messungen mit unserem Spyder 3 Elite Colorimeter deckten sich nahezu vollständig mit jenem des integrierten Messgerätes. Dieser dürfte also in etwa auf dem Niveau eines günstigen, handelsüblichen Colorimeters liegen.
Im Vergleich zu günstigen Panels in Mittelklassenotebooks schneidet das verbaute Panel durchwegs gut ab. Der dargestellte Farbraum ist deutlich größer und deckt den RGB-Farbraum nahezu komplett ab. Erst der Adobe-RGB Farbraum geht etwas über die Fähigkeiten des eingesetzten Displays hinaus.
Im direkten Vergleich mit dem hochwertigen RGB-LED Panel im bereits getesteten Dell Studio XPS 16, wird der Unterschied zu speziellen RGB-Panels allerdings deutlich erkennbar. Deren Farbraum liegt nochmals deutlich über jenem des eingesetzten Displays.
Folgend einige Visualisierungen der durchgeführten Messungen. Der zugehörige transparente Vergleichs-Farbraum ist jeweils mit (t) gekennzeichnet.
Interessant fällt auch die Oberfläche des Displays aus. Lenovo setzt hier auf eine Mischung aus mattem Business-Panel und spiegelndem Multimedia Display. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Ungewollte Reflexionen bleiben zwar nicht völlig aus, halten sich aber, speziell beim Inneneinsatz des Notebooks, sehr in Grenzen. Im Gegenzug kommt man außerdem in den Genuss eines überaus kräftigen Bildes mit leuchtstarken Farben.
Für den stationären Einsatz des Notebooks ausreichend sind die gebotenen stabilen Blickwinkel des Displays. Geringe Abweichungen vom idealen, lotrechten Blickwinkel werden toleriert, bei einem weiteren Abflachen kommt es allerdings zu den üblichen Bildveränderungen in Form einer Verschattung bzw. einem Überstrahlen des Panels.
Video der Einsichtbereiche des Displays
Zusatzdisplay Lenovo Thinkpad W700ds
Durch einen Tipp auf das eingefahrene Display lässt sich dieses ohne Mühe ausziehen und steht fortan mit einer Auflösung von 1280x768 Pixel zur Verfügung. Der Desktop wird automatisch nach rechts über das externe Display erweitert. Nach der Aktivierung des Displays wird man außerdem darauf aufmerksam gemacht, dass der Betrieb eines externen Monitors gleichzeitig mit dem Ausklapp-Display nicht möglich ist.
Schon mit freiem Auge ist ein wesentlicher Unterschied bei der Bildqualität zwischen primären Display und dem Zusatzdisplay zu erkennen. Die Farben wirken matt und flau, und schwarz wird eher als Grauton dargestellt.
Unsere Messungen bescheinigen dem Display eine ausreichende durchschnittliche Helligkeit von 168.8 cd/m². Auch die Ausleuchtung von 84% geht in Ordnung.
Der Haken liegt allerdings im Schwarzwert, der mit 2.23 cd/m² überaus hoch ausfällt, und dem Zusatzdisplay einen maximal möglichen Kontrast von nur 83:1 bescheinigt. Kein Wunder also, dass die Bildqualität nicht sonderlich gut ausfällt.
Nicht überzeugen konnte auch die Blickwinkelstabilität des Zusatzpanels. Zwar lässt sich dieses etwas nach Innen klappen, eine beobachtbare Verdunklung des dargestellten Bildes bei nicht optimalem Blickwinkel, macht das Lesen des Bildes teils aber etwas mühsam.
Als mobiler Ersatz eines externen Displays reicht das Panel durchaus aus, die Bildqualität sowie die Arbeitsfläche eines vernünftigen externen Monitors, auch wenn es sich nur um ein günstiges Modell handelt, kommt das Zusatzdisplay allerdings nicht heran. Auch für die anspruchslose Verwendung zum Ablegen von diversen Tools und Werkzeugkästen sollte das Zusatzpanel ausreichen.
Was, wenn nicht die aktuell leistungsstärksten Komponenten würde man sich in einer mobilen Workstation wie dem Thinkpad W700 erwarten? Lenovo lässt sich beim W700 in der Tat nicht lumpen und bietet das Gerät mit den stärksten mobilen Komponenten an, die der Markt aktuell zu bieten hat. Wir haben das Angebot natürlich auch dankend angenommen, und ein Testsample, ausgestattet mit Core 2 Extreme QX9300 CPU und einer Geforce FX 3700M geordert, sozusagen der exklusivsten und teuersten Ausstattungsvariante des Thinkpad W700.
Die Core 2 Extreme QX9300 CPU von Intel kann mit ihren vier Prozessorkernen vor allem bei Multicore-optimierten Anwendungen punkten. Eindrucksvoll zeigt dies etwa der Cinebench R10 Benchmarktest, genauer gesagt der Multi-CPU Rendering Test.
Dass bei vielen Anwendungen nach wie vor die Taktung der CPU im Vordergrund steht, das konnten wir schon bei unserem Schwerpunkttest der mobilen Quad Core CPUs von Intel feststellen. Lenovo bietet aber auch hier eine passende Lösung, nämlich die Core 2 Extreme X9100 CPU mit 3.06 GHz. Überaus häufig verbreitete (weil entsprechend günstiger) Modelle sind auch Varianten Mit Intel T9400 und T9600 CPU (2.53 Ghz / 2.8 Ghz, jeweils Zweikern Chips).
Eine insgesamt hervorragende Office Performance bescheinigt das PC Mark 2005 Ergebnis dem Thinkpad W700. Mit 7792 Punkten kann die Workstation andere leistungsfähige Desktop-Replacement Geräte doch deutlich hinter sich lassen. Hier spielt natürlich das gesamte Paket, inklusive RAM und Festplatte, in unserem Fall zwei schnelle 7200er Festplatten und 4GB DDR3 Arbeitsspeicher, eine wichtige Rolle.
Eine gewichte Rolle kommt im Paket des Thinkpad W700 natürlich auch der Grafikkarte zu. Im Notebook bietet Lenovo zwei Varianten an. Entweder die Nvidia Quadro FX 2700M oder aber die auch in unserem Testsample verbaute Quadro FX 3700M. Diese, für CAD Anwendungen optimierte und zertifizierte Grafikkarte, entspricht hinsichtlich ihrer Architektur der Geforce 9800M GTX, bietet allerdings 128 Shader-Einheiten.
Die Architektur ist auch sehr eng verwandt mit der aktuellen Geforce GTX 280M, die ebenso auf den G92 Kern basiert, allerdings im 55 Nanometer Verfahren gefertigt (FX 3700M - 65nm) wird.
Der alternativ verfügbare, günstigere aber auch deutlich leistungsschwächere Nvidia Quadro FX 2700M Grafikchip, basiert auf der Geforce 9700M GT Grafikkarte, ist allerdings wie auch die FX 3700M mit speziellen Treibern ausgestattet, die die Hardware in Richtung Stabilität trimmt und speziell für CAD- und Grafikanwendungen optimiert.
Überrascht, jedoch leider nicht in positiver Hinsicht, hat das Ergebnis des W700 mit Quadro FX 3700M Grafik im Cinebench R10 Shading Test. Beim Rendern der OpenGL Sequenz schaffte das Notebook gerade einmal 4481 Punkte und ordnet sich damit auf dem Niveau einer ATI Radeon HD3650 ein. Deutlich besser schnitt das bereits getestete W500 ab, das, ausgestattet mit einer ATI FireGL V5700 Grafikkarte, 5049 Punkte schaffte.
Auch ein Kontrolltest mit dem W700ds (gleiche Grafikkarte, Q9100 CPU) brachte keine Verbesserungen. Wie das Gerät allerdings im Praxisbetrieb mit Ihren individuellen Anwendungen wirklich abschneidet, sollte letztlich nur durch einen Probebetrieb verlässlich abgeklärt werden.
Die Ergebnisse des Systems im SPEC Viewperf Benchmark fallen ebenso nicht wirklich überwältigend aus, vor allem wenn man bedenkt, dass die Quadro FX 3700M zu den leistungsstärksten Profi-Grafikkarten zählen soll.
Die Framerate bei den Visualisierungen der einzelnen Grafikanwendungen im Test blieb in etwa auf dem Niveau der Quadro FX 3600M und teils deutlich unter der Performance der ATI FireGL V5700 Grafikkarte (Maya, Solid Works). Auf ähnlichem Niveau lagen auch die Testergebnisse mit dem W700ds.
In der uns vorliegenden Ausstattung zeigte das W700 zwei verbaute Festplatten vom Typ Hitachi HTS722020K9SA00, die jeweils eine Bruttokapazität von 200 Gigabyte bei einer Geschwindigkeit von 7200 U/min aufwiesen.
Im HDTune Benchmarktest zeigten die Platten eine durchschnittliche Übertragungsrate von 51.2 MB/sec und eine niedrige Zugriffszeit von 15.1 Millisekunden.
Ausgestattet mit zwei mal 2GB Arbeitsspeicher vom Typ DDR3 PC3-8500, erreichte unser Testsample bereits die maximale Speicherbelegung, zumindest sofern man sich an die Angaben von Lenovo hält. Dennoch, der verwendete Intel PM45 Chipsatz sollte eine maximale Belegung mit 8 Gigabyte unterstützen, was allerdings nur durch den Einsatz von zwei 4Gb Speicherriegeln erreicht werden kann.
Damit auf jeden Fall auch der gesamte Speicher unter Windows zur Verfügung steht, arbeitet unser Testmodell mit Windows Vista Business in der 64-Bit Version.
3DMark 05 Standard | 15759 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 11111 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 5053 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 05 Standard | 7792 Punkte | |
PCMark Vantage Result | 4685 Punkte | |
Hilfe |
Spieleleistung
Da sich die Nvidia Quadro FX 3700M leistungsmäßig auf dem Niveau einer Geforce 9800M GTX einordnen sollte, sind natürlich auch aktuelle Games mit dem Thinkpad W700 möglich. Was halten Sie etwa davon, nach getaner Arbeit an ihren Plänen und Visualisierungen Liberty City in GTA IV unsicher zu machen? - Kein Problem für das Lenovo Thinkpad W700.
Im spielintegrierten Benchmarktest konnte bei einer Auflösung von 1024x768 Pixel und Medium Details (Sichtdistanz 21/100, Detaildistanz 10/100, Fahrzeugdichte 50/100, Schattendichte 8/16), ein gutes Ergebnis von durchschnittlich 39.9 Frames/Sekunde erreicht werden. Im Spiel selbst fiel die beobachtete Performance allerdings weniger erfreulich aus. Mit dem Tool Fraps konnten 20-40 Fps beobachtet werden, und kurze Aussetzer kamen ebenso vor.
Das Spiel war mit diesen Einstellungen zwar spielbar, speziell bei Verfolgungsjagden oder aber in Gefechten waren Aussetzer zur falschen Zeit fatal. Hier hilft lediglich eine weitere Reduzierung der Detailstufe.
Ebenso angetestet haben wir das Echtzeit Strategie Game Supreme Commander - Forged Alliance. Das Game war selbst bei hoher Detailstufe und einer Auflösung von 1280x1024 Pixel (2-fach Antialiasing) absolut flüssig spielbar. Auch größere Maps waren im Multiplayer-Game 3 vs. 3 ohne Probleme zu schaffen.
Lautstärke
Trotz der leistungsfähigen Hardwarekomponenten blieb das Thinkpad W700 bei normalen Anforderungen angenehm leise. Im anspruchslosem Office Betrieb oder aber beim Surfen im Internet lief der Lüfter lediglich auf minimaler Stufe und verursachte dabei einen Lärmpegel von nur 31.5 dB(A). Bei etwas erhöhten Anforderungen an die Performance lief der Lüfter kurzzeitig etwas schneller und erreichte dabei 33.5 dB(A). Subjektiv ist die Geräuschkulisse als angenehm leise zu beschreiben, und mit einem leisen Rauschen zu charakterisieren, so wie stärkerer Wind es verursachen kann.
Unter Last legte die Workstation zwar an Lautstärke zu, blieb mit einem beobachteten maximalen Wert von 39.0 dB(A) aber immer noch im absolut unproblematischen Bereich. Selbst konstante Last sollte für das W700 und die Ohren des davor sitzenden Users kein Problem darstellen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.5 / 31.5 / 33.5 dB(A) |
HDD |
| 32.5 dB(A) |
DVD |
| 36.2 / 45.2 dB(A) |
Last |
| 36.2 / 39 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Wer nun denkt, der Großteil der entstehenden Abwärme wird eventuell über das Gehäuse abgegeben, der liegt falsch. Unsere Messungen ergaben selbst nach mehreren Stunden unter Last keine auffälligen Ergebnisse in Hinblick Oberflächentemperatur.
Die Oberseite der Baseunit erreichte lediglich im rechten hinteren Quadraten eine etwas höhere aber immer noch unbedenkliche Temperatur von 38.9°C. Die Tastatur kam hingegen nie über die 30°C Marke hinaus.
Nicht viel anders sah es auch an der Unterseite des W700 aus. Diese erwärmte sich im Schnitt auf rund 30°C mit einem Maximum von unbedenklichen 39.7°C. Sollten ihre Beine kräftig genug sein, könnten sie theoretisch das Gerät auch auf ihren Oberschenkeln betreiben.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 39.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 25.2 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(+) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (+3.7 °C).
Lautsprecher
Man kann zwar davon ausgehen, dass dieser Punkt den meisten potentiellen Kunden egal ist, dennoch haben wir uns die verbauten Speaker etwas genauer angesehen.
Positioniert unter der gelochten Abdeckung oberhalb der Tastatur hat Lenovo zwei Speaker verbaut, die überaus präsent in Richtung Benutzer schallen. Ihr Klang fiel zu unserer Überraschung sehr positiv aus. Selbst bei guter maximaler Lautstärke lieferten die Lautsprecher sauberen Sound, der sich auch durchaus für die Wiedergabe von Musiktiteln eignet. Dennoch besseren und vor allem fülligeren Klang lieferte allerdings das Signal über die angebotene Kopfhörerbuchse, die, hochwertige Kopfhörer natürlich vorausgesetzt, keine Wünsche offen lässt.
Um auch dem überaus energiehungrigem W700 (maximale Leistungsaufnahme unter Last: 149.8 W) eine zumindest vertretbare Akkulaufzeit zu verpassen, stattet Lenovo das Notebook mit einem Lithium-Ionen Akku mit einer Kapazität von 84.2 Wh aus. Damit erreichte das Notebook in unserem Test der maximal zu erwartenden Laufzeit im BatteryEater Readers Test (minimale Displayhelligkeit, Energiesparmodus, WLAN aus) 187 Minuten.
Unter Last im BatteryEater Classic Test schaffte das W700 bei maximaler Displayhelligkeit im Profil Höchstleistung nur mehr 66 Minuten.
Noch einigermaßen akzeptable Laufzeiten konnte unser Testsample etwa auch bei Wiedergabe einer DVD erreichen: 112 Minuten bei maximaler Displayhelligkeit im Energiesparmodus. Mit den erreichten 140 Minuten bei maximaler Displayhelligkeit im praxisnahen WLAN Betrieb bricht man zwar keine Rekorde, zur Überbrückung kürzerer Zeiträume ohne Netzanschluss sollte dies allerdings ausreichen.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 29.6 / 40.8 / 47.2 Watt |
Last |
120.3 / 149.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Schon allein aufgrund der Preisgestaltung kommt das W700 ohnehin nahezu ausschließlich für finanziell starke Business Kunden in Frage. Diese dürfen sich dann allerdings lange an einem robusten Gehäuse mit passabler Verarbeitung erfreuen. Leider kommen an den Oberflächen des W700 mit Ausnahme des Displaydeckels nur Kunststoffbauteile zum Einsatz. Dadurch vermag das Notebook zwar haptisch nicht ganz zu überzeugen, hinsichtlich der Stabilität des Gerätes tut dies aber nichts zur Sache.
Am Notebook selbst werden schon nahezu alle notwendigen Ports angeboten. Lediglich ein eSATA Port bleibt dem User vorenthalten. Eine passende Docking Station ist dennoch empfehlenswert, liegen doch 3 der insgesamt 5 angebotenen USB Ports weit vorne an der Seitenkante. Diese, sowie auch alle anderen Anschlussmöglichkeiten könnten mit Hilfe einer Docking Station an der Rückseite des Notebooks konzentriert werden, und das Notebook selbst rasch von allen angeschlossenen Geräten getrennt werden.
Bei den Eingabegeräten wurden wir von einer leider nicht sehr überzeugenden Tastatur überrascht. Hier kommt sehr wohl die bewährte Thinkpad Einheit zum Einsatz, leider liegt sie allerdings im Gehäuse nicht fest auf, was zu Klappergeräuschen beim Tippen führen kann. Die gewohnt gute Qualität bietet Lenovo allerdings bei der Touchpad / Trackpoint Kombination. Das optionale integrierte Grafiktablett könnte durchaus für Grafiker und CAD Konstrukteure interessant sein, externe Lösungen bieten aber dennoch einen gewissen ergonomischen Vorteil.
Das eingesetzte Display im WUXGA Format bietet maximale Arbeitsfläche bei guter Displayhelligkeit und gutem Bildkontrast. Nein, eigentlich bietet erst das Modell W700ds „wirklich“ maximale Arbeitsfläche, verfügt dieses doch über ein ausziehbares 10.6 Zoll Zusatzdisplay. Interessant fällt auch das Oberflächenfinish des Displays aus. Eine Mischung aus Glare-Multimedia Panel und mattem Business Display sorgt für eine kräftige Farbdarstellung. Apropos Farben: Der vom Display abgedeckte Farbraum entspricht in etwa dem RGB-Farbraum und ist damit deutlich besser als bei herkömmlichen Notebook Displays. An Farb-Profis mit RGB-LED Display, wie etwa dem Dell Studio XPS 16, kommt das W700 allerdings nicht heran.
Etwas anderes als eine erstklassige Office Performance hätten wir uns vom Thinkpad W700 in der uns vorliegenden Ausstattung mit Core 2 Extreme QX9300 CPU, Nvidia Quadro FX 3700M, 2x 200GB 7200er Hdd und insgesamt 4GB DDR3 Ram ohnehin nicht erwartet. Dennoch, im SPEC Viewperf Benchmarktest blieben die eingefahrenen Ergebnisse teils doch etwas hinter unseren Erwartungen.
Überzeugen konnte das Lenovo Thinkpad W700 allerdings hinsichtlich Emissionen. Eine geringe Lautstärke, egal ob im Office Betrieb oder unter Last, sowie niedrige Oberflächentemperaturen des Gehäuses macht das Arbeiten mit dem Notebook zum Vergnügen.
Die gebotene Akkulaufzeit reicht für kurze netzunabhängige Intermezzi, trotzdem bleiben der Schreibtisch und eine nahe Steckdose die bevorzugte Arbeitsumgebung des Lenovo Thinkpad W700.