Test Dell Studio 1747 Notebook
Siebzehn und vier.
Wer sich für Dells Studio-Reihe entscheidet, erwartet Design, Qualität und natürlich Rechenpower für Multimedia und Mittelklasse-Gaming. Das Studio 1747 ist mit 17,3 Zoll-Display der größte Vertreter aus der Studio-Serie und mit einem Vierkernprozessor aus Intels Core i7-Familie ausgestattet. Die Familienmitglieder waren oft recht hitzköpfig, wie sieht es da beim Studio 1747 aus?
Die Mittelklasse zwischen günstigen Inspiron-Notebooks und schnellen XPS-Geräten hat Dell mit seiner Studio-Serie bestückt. In 15,4 und 17,3 Zoll erhältlich sollen die Geräte zudem designaffine Multimedianutzer vom Kauf eines Dell-Laptops überzeugen. Ab 688 Euro Listenpreis beginnt der Einstieg in die Welt des Dell Studio 17, dann mit einem Pentium Dual Core T4300 und Radeon 4570. Wählt man die schnellsten Optionen, das teuerste Garantiepaket sowie sämtliche Softwareoptionen aus, steigt der Preis für die Konfiguration mit Intel Core i7 820QM, Radeon 4650, 8GByte RAM, einem Terrabyte an Festplattenspeicher und FullHD-Display auf bis zu 3788 Euro. Ohne Versand und Zubehör.
Unsere Konfiguration war ab einem Listenpreis von 1287 Euro erhältlich. Enthalten sind in unserem Testgerät ein Intel Core i7 720QM Prozessor mit 1,6 – 2,8 GHz und vier Rechenkernen, eine Radeon 4650 Grafikkarte mit 1 GByte dezidiertem Speicher, 4GByte Arbeitsspeicher und 500 GByte Festplattenspeicher.
Das neue Dell Studio 17 ist im Gegensatz zu seinem Vorgänger in einigen Design-Punkten verändert worden, so sitzen nun beispielsweise die Lautsprecher in der Handballenauflage. Konnte man bei den alten Modellen aus von Künstlern gestalteten Gehäusedeckeln wählen und damit sogar noch für einen guten Zweck spenden, sind beim neuen Dell Studio 17 nur noch einfarbige Displaydeckel erhältlich.
In der Standardkonfiguration ist der Deckel schwarz mit einem leichten Muster, weiterhin sind fünf knalligere Farben, Rosa, Rot, Blau, Violett und Grün, erhältlich. Alle diese farbigen Varianten sind mit einer Micro-Satin-Oberfläche ausgestattet, die sich wie eine Mischung aus Gummi und Stoff und recht angenehm anfühlt. In der Mitte sitzt ein verchromtes Dell-Logo aus Metall.
Innen sehen alle Studio 17-Notebooks ähnlich aus: Glänzend schwarzer Kunststoff rund um den Bildschirm, oben links der weiße Schriftzug "Studio" und mittig unten erneut ein metallisches Dell-Logo. Der schwarze Kunststoff führt weiter in eine Multimedialeiste oberhalb der Tastatur und bildet weiterhin einen schmalen Tastaturrahmen. Der Rest der Innenseite ist von hellgrauem Kunststoff bestimmt, der ebenfalls hochglänzend lackiert ist. Auffallend sind noch die beiden Lautsprecher, die links und rechts in die Handballenauflage eingelassen sind und durch ein perforiertes und verchromtes Metallgitter geschützt sind.
Das alles ist sehr wertig verarbeitet und fasst sich gut an. Als gute Wahl erweist sich der hellgraue Kunststoff, aus dem die Handballenauflage besteht. Durch die helle Färbung fallen Fingerabdrücke auf der hochglänzenden Oberfläche nur unter hellem Licht auf. Die Mikro-Satin-Oberfläche zeigt sich relativ unanfällig für Schmutz, lediglich fettige Finger hinterlassen dunkle Stellen, die aber leicht wieder zu entfernen sind.
Die Displayscharniere sitzen jeweils ganz außen links und rechts und sind schön gestaltet. Sie halten den Monitor sehr straff in Position, so dass man trotz des großen Gesamtgewichts das Notebook nicht mit einer Hand öffnen oder auch nur weiter nach hinten klappen kann. Dafür bleibt ein Nachwippen nahezu komplett aus. Das Design der Monitorscharniere verhindert übrigens, dass man den Monitor weiter als 45 Grad aus der Senkrechten nach hinten klappt.
Durch das Monitordesign ist es Dell nicht möglich, Anschlüsse an der Rückseite zu platzieren. Und obwohl die Amerikaner auch darauf verzichten, an der Vorderseite Ports zu verbauen, ist die Anschlussvielfalt beim Studio 1747 doch recht beachtlich.
So befinden sich an der linken Seite von vorne nach hinten: Zwei 3,5mm Kopfhörerausgänge, ein Mikrofoneingang, ein Express-Card-Slot, ein Antennenanschluss für den TV-Tuner, der allerdings bei unserem Testgerät mangels verbautem Tuner keine Funktion hatte. Weiters ein kombinierter eSATA – USB 2.0-Anschluss, ein HDMI-Port, ein Display-Port, eine VGA-Buchse, ein LAN-Anschluss sowie im Scharnier verbaut ein Anschluss für ein Kensington Lock.
An der rechten Seite finden sich, ebenfalls von vorne nach hinten: Ein 4-Pin Firewire-Anschluss, der 8-in-1-Kartenleser, der SD, MMC, xD, SDHD, SDHC, Memory Stick, Memory Stick Pro und SDIO-Karten lesen kann. Dahinter folgt ein USB 2.0-Anschluss, der Slot-In-DVD-Brenner, schräg unterhalb ein weiterer USB 2.0-Anschluss, dahinter der Netzstecker und im Scharnier verbaut der Einschalter.
Besonders im Bereich der Display-Anschlüsse bietet Dell außer einem DVI-Port alles an, was aktuell für Konsumenten zu haben ist. Sogar den momentan hauptsächlich professionell genutzten Display Port baut Dell ein. Firewire ist an Bord und ein zweiter Kopfhöreranschluss ist für all diejenigen toll, die gerne zu zweit Filme über das große Display genießen wollen. Als kleines Gimmick besitzt der eSATA – USB 2.0-Kombi-Port eine Power Share-Funktion, mit der tragbare Geräte per USB-Anschluss auch im ausgeschalteten Zustand geladen werden können.
Positioniert sind die Anschlüsse ebenfalls günstig, wobei ein weiterer USB 2.0-Anschluss an der linken Seite nicht geschadet hätte. So bleibt Nutzern, die eine externe Festplatte über eSATA anschließen wollen nur die Möglichkeit, eine USB-Maus auf der rechten Seite anzuschließen. Zudem ist der USB-Port unterhalb des Slot-In-Laufwerks für hohe USB-Sticks ungeeignet, da diese das Laufwerk blockieren und schlimmstenfalls eine DVD verkratzen können.
Da Dell die Display-Anschlüsse alle in den hinteren Bereich verlegt, sollte es auch für Linkshänder gut möglich sein, eine USB-Maus zu benutzen. Probleme machen könnten dabei allerdings die Kopfhörer- und Mikrofonkabel an der vorderen linken Seite. Eine Platzierung an der Frontseite hätte hier zusätzliche Entlastung gebracht.
An schnurlosen Schnittstellen verbaut Dell ausschließlich WLAN über eine Dell Wireless 1397 Karte, die die Standards 802.11 b und g unterstützt. Wer den brandneuen Standard 802.11 n unterstützt sehen möchte, der muss 20 Euro in die Sonderausstattung mit einer Dell Wireless 1520 Karte investieren. Für aktuelle DSL-Verbindungen tuts aber auch die günstigere Karte. Ebenso ist optional für 120 Euro Aufpreis mobiles Internet über HSDPA erhältlich.
Der DVD-Brenner stammt aus dem Hause LG Electronics und hat keine bewegliche Laufwerksschublade, sondern zieht die Scheiben per Slot-In ein. Das bringt zusätzliche Stabilität fürs Gehäuse und wirkt auch hochwertig, ist aber etwas laut.
Software
Als Betriebssystem verwendet Dell Windows 7 Home Premium, wobei auch die Varianten Professional oder Ultimate gegen Aufpreis erhältlich sind. Fast schon lobend erwähnen muss man, das Dell das Betriebssystem als Recovery-DVD beilegt. Andere Hersteller verstecken das System auf der Festplatte und lassen den Nutzer selbst eine DVD brennen.
Somit kann man gleich von Anfang an eine andere Festplatte einbauen und muss nicht um das mitgelieferte Betriebssystem fürchten. Für die installierten Anwendungen und Treiber legt Dell nochmal jeweils eine separate DVD bei, so dass man sie bei einer Neuinstallation nicht erneut installieren muss, wenn man nicht will.
Zudem gibt es eine Vollversion von Microsoft Works 9.0, wer MS Office erwerben möchte, kann es auf Dells Homepage gegen Aufpreis tun. In der Grundversion ist nur die Trial-Version installiert, die sich nach einigen Starts, spätestens aber nach 30 Tagen deaktiviert. Immerhin 15 Monate hält das McAfee Security Center durch, bevor man eine neue Lizenz erwerben muss. Dies war allerdings zum Testzeitpunkt einer speziellen Aktion von Dell zu verdanken. Außerdem legt Dell noch Roxio Burn und Power DVD DX bei.
Insgesamt sind erfreulich wenige Testversionen und viele nützliche Programme installiert. Während andere Hersteller ihren Desktop im Auslieferungszustand mit allerhand Bloat-Ware zumüllen, hält sich Dell hier angenehm zurück.
Tastatur
Die Tastatur beinhaltet einen eigenständigen Ziffernblock, was bei der Breite des Gehäuses nicht überrascht. Obwohl Dell die einzelnen Tasten recht groß gestaltet, bleibt durch leicht abgesenkte Ränder ein deutlicher Abstand zwischen den Tasten, der das Tippen erleichtert. Zudem ist die Tastatur in unserer Ausstattungsvariante weiß hinterleuchtet, was sich per Knopfdruck auch ausschalten lässt, aber ein sehr praktisches Feature in dunklen Umgebungen ist.
Der Tastenanschlag ist straff und deutlich zu hören. Ein geringer Tastenhub ermöglicht schnelles Tippen. Das Schreiben geht insgesamt gut von der Hand, auch wenn die Tastatur nicht ganz fest verbaut ist und sich an manchen Stellen leicht eindrücken lässt.
Die Tasten F1-F12 wurden zu Kombinationen mit der "Fn"-Taste gemacht, so dass diese Tasten nun primär zum Auslösen von Sonderfunktionen, wie die Steuerung der Bildschirmhelligkeit oder als Multimediakeys dienen. Kombinationen wie Alt+F4 funktionieren aber weiterhin.
Oberhalb der Tastatur sitzt zudem eine gesonderte Bedienleiste, die über berührungsempfindliche Tasten verfügt und nochmals Lautstärkeregelung, Multimediatasten sowie einen Auswurfknopf für das DVD-Laufwerk enthält.
Übrigens hat Dell einen schicken Lichteffekt für die weiß hinterleuchteten Tasten eingebaut: Beim Systemstart läuft das weiße Licht einmal von rechts nach links und wieder zurück, bevor die Tasten konstant zu leuchten beginnen.
Touchpad
Das Touchpad mit seiner leicht angerauhten Oberfläche liegt unterhalb der Leertaste, also wegen des separaten Ziffernblocks leicht nach links versetzt. Es ist zur besseren Unterscheidung von der umgebenden Handballenauflage leicht abgesenkt und fühlt sich auch deutlich rauher an. Trotzdem gleitet der Finger leichtgängig über die Oberfläche, wodurch das Touchpad einen guten Mausersatz abgibt.
An der rechten und an der unteren Seite befinden sich Scroll-Balken, die zwar optisch und haptisch nicht abgegrenzt sind, aber per Symbol am Mauszeiger angezeigt werden. Ebenso angezeigt werden die Multi-Touch-Gesten, die man auslösen kann, indem man einen zweiten Finger auf dem Touchpad platziert. Dann kann man beispielsweise durch Auseinanderziehen der Finger die Symbole auf dem Desktop vergrößern oder in Bildbearbeitungsprogrammen per Drehbewegung Bilder drehen. Die Gesten werden vom Touchpad in den meisten Fällen verstanden und zuverlässig umgesetzt.
Zwei glatte, silbern glänzende Touchpadtasten spendiert Dell dem Studio 1747. Diese haben einen recht weichen Druckpunkt, sind dadurch zwar sehr leise, fühlen sich aber auch etwas schwammig an und lassen klare Rückmeldung vermissen. Allerdings reagieren sie beim Tastendruck zuverlässig.
1600 mal 900 Pixel zeigt das 17,3 Zoll-Display in unserem Testgerät an und bietet damit ein Seitenverhältnis von 16:9. Das ist zwar für Spiele und Filme gut geeignet, zwingt aber bei hochformatigen Dokumenten zum oftmaligen Scrollen.
Farben wirken kräftig und leuchtend, allerdings wirken schwarze Flächen subjektiv eher dunkelgrau und nicht sehr knackig. Das spiegelt sich auch in den Testwerten wieder, die zwar eine gute durchschnittliche Ausleuchtung von 231,6 cd/m² ergeben, aber nur eine zu 79 Prozent gleichmäßige Ausleuchtung und einen allenfalls mittelmäßigen Schwarzwert von 1,3 cd/m².
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Ausleuchtung: 79 %
Helligkeit Akku: 244 cd/m²
Kontrast: 188:1 (Schwarzwert: 1.3 cd/m²)
Zudem ist der Monitor mit einer spiegelnden Beschichtung versehen, die einerseits die knackigen Farben verantwortet, andererseits aber den Einsatz in hellen Räumen oder gar im Freien stark erschwert: Durch Spiegelungen auf der glänzenden Beschichtung ist ein Arbeiten in diesen Umgebungen schwierig, da man meist anstatt des Monitorbildes nur die Spiegelung sieht. Zudem machen es die Spiegelungen für die Augen auf Dauer sehr anstrengend, sich zu fixieren.
Die Blickwinkel sind zu den Seiten hin wirklich gut und lassen es zu, dass auch mehrere Personen nebeneinander einen Film auf dem Studio 1747 genießen, ohne dass die Personen an den Seiten Farbverschiebungen hinnehmen müssten. Nach oben und unten sind die Blickwinkel in Ordnung, neigt man den Bildschirm aber zu stark, ist ein stark helleres respektive dunkleres Bild zu sehen.
Wer sich für das neue Dell Studio 17 in unserer Ausstattungsvariante entscheidet, der wird sicher auch den Core i7-Prozessor im Blick haben. Der 720QM ist ein Vierkernprozessor mit 1,6 bis 2,8 GHz Taktung und 6 MByte L3-Cache. Der Prozessor entscheidet dabei selbst je nach Anwendung, ob ein Kern mit hoher Taktung oder mehrere Kerne mit niedrigerer Taktung besser für die Leistung sind und passt die Anzahl der aktiven Kerne und deren Taktung optimal an. Bei einem Laptop-Prozessor wird diese Automatik natürlich auch zum Energiesparen verwendet.
Als Grafikkarte verbaut Dell eine Radeon HD 4650 von ATI mit 1024 MByte dezidiertem Grafikspeicher. Diese Mittelklasse-Grafikkarte sollte in der nativen Auflösung des Displays bei aktuellen Spielen wohl nur in mittlerer Detailstufe ausreichen.
Den "schnellsten Prozessor auf dem Planeten" will Dell nach Eigenwerbung im Studio 1747 verbaut haben. Das stimmt so natürlich nicht ganz, weil es abgesehen von der stärksten Variante des Core i7, die Dell gar nicht anbietet, ja auch noch Hochleistungsrechner gibt.
Aber natürlich liefert der Core i7 720QM überragende Leistungswerte und ist einer der schnellsten Prozessoren, die aktuell in Endverbraucher-Notebooks verbaut werden: 5030 Punkte im PCMark Vantage und 9626 Punkte im Multicore-Rendering des Cinebench R10 ergeben eine Wertung von respektablen 91% in der Anwendungsleistung. Somit sollten auch anspruchsvolle Tätigkeiten wie professionelle Bildbearbeitung und Videoschnitt auf dem Dell Studio 1747 möglich sein.
Im Forum der Seite Hardwareluxx berichten User, dass der Core i7 in ihrem Dell Studio 1747 sich bei großer Belastung auf bis zu 1,3 GHz heruntertaktet. Wir wollten es genau wissen und unterzogen das Notebook einem Stresstest: 12 Stunden Furmark und der Prozessorbenchmark Prime 95, um sowohl Grafikkarte als auch Prozessor aufs Äußerste zu belasten.
Obwohl das Tool Fan Speed auch nach 12 Stunden keine Verringerung der Taktrate anzeigt, zeigt der gleich im Anschluss gemachte 3DMark06, dass die Leistungsfähigkeit des Dell Studio 1747 nach langer Belastung doch stark abnimmt: Insgesamt nur noch 5045 Punkte, das sind über 2000 weniger als beim Test unter normalen Bedingungen. Der CPU-Leistungswert ist mit 1745 Punkten beinahe halbiert.
Vermutlich liegt dies am unterdimensionierten Netzteil, dass alle Komponenten unter Volllast nicht mehr versorgen kann. Dell verschickt deshalb auf telefonische Anfrage kostenlos ein 130 Watt-Netzteil, mit dem die Probleme nicht mehr auftreten sollten. Eine aktuelle Nachfrage bei Dell ergab, dass man im Moment empfiehlt auf das Bios-Update A04 zu warten, das am 13. Januar erscheinen soll und das Problem laut Dell behebt.
PCMark Vantage Result | 5030 Punkte | |
Hilfe |
Zu den guten Leistungswerten trägt sicherlich auch die schnelle Festplatte von Seagate bei, die 500 GByte speichert und sich mit bis zu 7.200 Umdrehungen pro Minute dreht. Allerdings stellten wir bei unserem Benchmark mit dem Tool HDTune seltsame Einbrüche in der Übertragungsrate fest, die auch bei mehrmaligem Wiederholen des Benchmarks nicht ausblieben. Im Praxistest, also beim Kopieren von Dateien konnten wir allerdings diese Einbrüche nicht feststellen: Das System kopierte die Dateien schnell und mit konstant hoher Geschwindigkeit.
Insgesamt ermittelt der HDTune-Benchmark eine mittlere Übertragungsrate von 73,2 MByte pro Sekunde und eine Zugriffszeit von 17,7 Millisekunden.
3DMark 2001SE Standard | 28828 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 19248 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 13302 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 7149 Punkte | |
Hilfe |
Für die Bewertung der Spieleleistung ziehen wir zunächst die künstlichen Benchmarks der 3DMark-Reihe heran. Den ältesten Benchmark 3DMark2001 durchläuft unser System natürlich in Windeseile, schließt mit einer Wertung von 28828 Punkten ab und platziert sich damit an der Spitze des Mittelfeldes. Bei den aktuelleren Benchmarks, wie 3DMark05 oder 3DMark06 bringt das Notebook ebenfalls sehr gute Werte von 13302 respektive 7149 hervor.
Dann geht's für das Studio 1747 ab in die Welt der echten Games, wo es beweisen muss, was in ihm steckt. Wir testen mit dem topaktuellen "Modern Warfare 2", sowie dem ebenfalls noch nicht alten "Risen". Dazu gesellen sich das mit hohen Details recht anspruchsvolle "Anno 1404" sowie die älteren Games "Race Driver: GRID" und "Call of Duty 4".
Bei sehr niedrigen Auflösungen und wenigen Details hat das Notebook erwartungsgemäß keinerlei Probleme, auch mit aktuellen Games: 134 Frames erreichen wir selbst bei "Modern Warfare 2" im Durchschnitt. Stellt man die Aufösung etwas höher und geht auf mittlere Details, bleiben immer noch gut spielbare 41 Frames über. Eine weitere Erhöhung der Details bringt nur eine geringe Reduzierung der durchschnittlichen Framerate auf 35 Frames.
Ältere Games wie "Racedriver GRID" oder "Call of Duty 4" bleiben auch bei höchsten Details mit 52 respektive 45 Frames spielbar. Bei "Anno 1404" in sehr hohen Details und einer Auflösung von 1280 mal 1024 und Risen mit sehr hohen Details und 1366 mal 768 gerät die Grafikkarte aber an ihre Grenzen: 27 und 21 Frames im Durchschnitt sind zwar noch spielbar, machen aber keinen wirklichen Spaß mehr.
Das Studio 1747 macht entsprechend seines Anspruchs als Mittelklassegamer eine ganz gute Figur. Besonders "Modern Warfare 2" profitiert deutlich von den vier Rechenkernen des Core i7. Auch bei den anderen Games ist die Framerate leicht höher als bei Notebooks mit Core2Duo-Prozessor, dort sind die Unterschiede aber wesentlich geringer. In der nativen Auflösung des Displays von 1600 mal 900 Pixeln kann man zwar spielen, dann muss man die Details aber schon sehr stark verringern.
Vor allem die Grafikkarte bremst bei den Spielen, mindestens eine ATI Radeon 4830 oder eine Geforce GTS260 sind für echte Zocker natürlich die bessere Wahl. Trotzdem bietet das Dell Studio 1747 in dieser Konfiguration deutlich mehr Spielepower als viele andere Multimedianotebooks. Das belohnen wir mit einer Wertung von 88% für die Spieleleistung.
Call of Duty 4 - Modern Warfare | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1280x1024 | high, 4xAA | 45 fps | |
1024x768 | med, 0xAA | 82 fps | |
800x600 | low, 0xAA | 130 fps |
Racedriver: GRID | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1280x1024 | , 2xXMSAAAA | 43 fps | |
1024x768 | , 0xAA | 52 fps | |
800x600 | , 0xAA, 0xAF | 98 fps |
Anno 1404 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1280x1024 | very high, 0AA, 4AF | 27 fps | |
1024x768 | low, 0AA, 0AF | 104 fps |
Risen | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1366x768 | all on/high, 4xAF | 21 fps | |
1024x768 | all on/med, 2xAF | 66 fps | |
800x600 | all off/low, 0xAF | 72 fps |
CoD Modern Warfare 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1366x768 | all on/high vsync off, high textures, 4xAA | 35 fps | |
1024x768 | all on/med vsync off, normal textures, 2xAA | 41 fps | |
800x600 | all off/low vsync off, low textures, 0xAA | 134 fps |
DPC Latenzen
Wir überprüfen auch die DPC Latenzen, die bei er Kommunikation mit Geräten wie externen Soundkarten oder externen Grafikkarten zu Problemen führen können. Zu hohe Latenzen gefährden nämlich die Echtzeitkommunikation mit diesen Geräten. Allerdings zeigt sich das Dell Studio 1747 hier vorbildlich: Alle Ausschläge bleiben im grünen Bereich und somit sollte es problemlos möglich sein, auch mit externen Komponenten zu arbeiten.
Geräuschemissionen
Wäre das Dell Studio 1747 bis hierhin eigentlich ein sehr gutes Notebook für den Multimediafreund und Gelegenheitszocker, so kommen wir nun auf das zu sprechen, was den Studio-Notebooks seit jeher ihre sehr guten Wertungen verhagelt: Die Emissionen.
Dabei sind die Geräuschemissionen sogar noch einigermaßen vertretbar: Im Idle-Modus dreht der Lüfter ruhig und kaum hörbar seine Runden: 31,8 db(A) ermitteln wir hier im Mittel, etwas lautere 36,6 dB(A) im Maximum. Die Festplatte fügt sich gut ein und bleibt mit 33,5 dB(A) ebenfalls kaum hörbar. Das DVD-Laufwerk fällt hingegen durch den lauten Einzugsmechanismus, aber auch durch das recht hohe Betriebsgeräusch von 38,6 dB(A) etwas unangenehm auf.
Unter Last gehts dann nochmal etwas lauter zu: 46 dB(A) messen wir im Maximum, das ist dann schon recht deutlich hörbar. Der Lüfter erreicht diese Lautstärke in mehreren Stufen und bleibt dann bei Belastung auch konstant in Betrieb. Der starke Prozessor und die Grafikkarte fordern ihren Tribut. Gerade angesichts der guten Leistungswerte kann man aber mit der Lautstärke leben.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.8 / 31.8 / 36.6 dB(A) |
HDD |
| 33.5 dB(A) |
DVD |
| 38.6 / dB(A) |
Last |
| 44.2 / 46 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Anders sieht es da bei den Temperaturen aus: Diese erreichen unangemessen hohe Werte. Sogar im Idle-Betrieb kann die Temperatur an der Unterseite bis auf 38,2 Grad Celsius steigen, was doch schon eine deutliche Erwärmung darstellt. An der Oberfläche bleibt das Gerät bei geringer Beanspruchung einigermaßen kühl: Maximal 35,1 Grad in der oberen linken Ecke messen wir. Auch die Handballenauflage bleibt mit 28,6 bis 31,9 Grad Celsius angenehm.
Unter Last jedoch wird dem Dell Studio 1747 richtig heiß: 60,1 Grad Celsius messen wir an der Unterseite, das entspricht der Oberflächentemperatur eines Heizkörpers. Ein Betrieb auf den Oberschenkeln ist somit unter Last ausgeschlossen und auch sonst sollte man beim Hochleistungsbetrieb auf eine stabile Unterlage achten, damit die Lüftungsgitter nicht zusätzlich versperrt werden. Sogar an der Oberfläche ermitteln wir unter Last bis zu 53,9 Grad Celsius. Allerdings bleibt die Handballenauflage auch unter Last mit 30,8 bis 35,9 Grad recht angenehm.
Das Netzteil übersteigt sogar noch die sehr hohen Temperaturen des Geräts und sollte mit einer Oberflächentemperatur von maximal 74,5 Grad Celsius nicht mehr angefasst werden. Wie oben bereits erwähnt ist das Netzteil im Moment überfordert, soll aber nach dem neuen Bios-Update A04 ausreichen.
Sogar angesichts des starken Prozessors muss sich Dell den Vorwurf gefallen lassen, sein Gerät nicht ordentlich zu kühlen. Andere Hersteller wie Acer schaffen es auch, ein Gerät mit Core i7 und vernünftigen Betriebstemperaturen anzubieten.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 55.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 60.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 31 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 35.9 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-7.1 °C).
Lautsprecher
Zwei Stereolautsprecher und einen Subwoofer des Herstellers JBL verbaut Dell in seinem Notebook. Die Zusammenarbeit mit dem bekannten Namen scheint sich wirklich gelohnt zu haben: Gerade im Vergleich zu anderen Notebooklautsprechern überraschen die links und rechts in der Handballenauflage platzierten Speaker durch druckvollen Klang und der Subwoofer bringt die nötige Bass-Power hinzu.
Der einzige Nachteil an der Platzierung ist, dass die Lautsprecher durch die auf der Handballenauflage liegenden Hände verdeckt werden könnten. Besonders bei der linken Hand kommt diese Gefahr zum Tragen, da die Hand zum bequemen Schreiben eigentlich auf dem Lautsprecher abgelegt werden muss, da weiter rechts bereits das Touchpad beginnt.
Die maximale Lautstärke ist sehr gut, aber auch nötig, um den unter Volllast doch recht lauten Lüfter zu übertönen. Ebenso gut sind die beiden Kopfhörerausgänge, die einen guten Klangeindruck ohne Knarzen oder Scheppern liefern.
Unser Testgerät war ausgestattet mit einem 6 Zellen-Akku des Herstellers Simplo. Die Kapazität beträgt 57,7 Wattstunden. Zudem ist für das Studio 1747 auch ein 9 Zellen-Akku zu bestellen, der knapp 70 Euro Aufpreis kostet und die Akkulaufzeiten durch seine 85 Wattstunden rein rechnerisch um bis zu 48 Prozent erhöhen kann.
Weil unser Testgerät nur mit dem schwächeren, dafür aber auch etwas leichteren Akku ausgestattet war, erreicht das Studio 1747 in unseren Laufzeittests durchwachsene Ergebnisse: 3 Stunden und 45 Minuten hält der Akku maximal durch, das sind 225 Minuten. Dafür muss man aber sämtliche Energiesparmaßnahmen einschalten und darf den Rechner überhaupt nicht belasten.
Beim anderen Extrem, also unter Volllast, bringt es das Notebook gerade mal auf 62 Minuten an Laufzeit. Unsere Ergebnisse für das Surfen über WLAN und DVD schauen ordnen sich dazwischen ein: 2 Stunden und 44 Minuten surfen wir kabellos im Netz, 22 Minuten weniger hält der Akku durch, wenn man eine DVD schaut.
Insgesamt sind die Akkulaufzeiten zwar nicht herausragend, aber man kann mit ihnen leben: Ein durchschnittlicher Spielfilm ist mit dem Akku locker drin und durch sein relativ hohes Gewicht und den großen Monitor ist das Studio 1747 ohnehin nicht primär als mobiles Gerät gedacht.
Beim Stromverbrauch gibt sich das Dell Studio 1747 entsprechend seiner Komponenten zwar anspruchsvoll, aber nicht verschwenderisch: 18,7 Watt müssen aber schon aus der Steckdose fließen. 24,2 Watt sind es maximal im Idle-Betrieb. Unter Last können es bis zu 78,5 Watt werden, maximal könnte das flache und breite Netzteil knapp 90 Watt bereitstellen. Wie bereits erwähnt scheint das Dell Studio 1747 das Netzteil trotzdem zu stark zu fordern.
Im ausgeschalteten Zustand fließen immer noch 0,1 Watt durch das Gerät, das kann aber auch an der LED liegen, die im Stecker des Netzteils eingebaut ist und anzeigt, dass es mit dem Stromnetz verbunden ist. Schaltet man den Computer in den Standby-Modus, sollte man beachten, dass immer noch 0,5 Watt aus der Steckdose gesaugt werden.
Aus / Standby | 0.1 / 0.5 Watt |
Idle | 18.7 / 23.9 / 24.2 Watt |
Last |
64.8 / 78.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Durch ein, zwei grobe Schnitzer verbaut sich Dells Studio 1747 eine sehr gute Wertung: Das nur mittelmäßige Display mit seinen engen vertikalen Blickwinkeln und der nicht sehr gleichmäßigen Ausleuchtung, aber vor allem die unverhältnismäßig hohen Betriebstemperaturen unter Last reißen ein tiefes Wertungsloch in die ansonsten durchaus ansehnlichen Testwerte. Zudem scheint das Studio 1747 noch an einigen Kinderkrankheiten zu leiden, wie dem von Nutzern gemeldeten Problem, dass das Notebook nicht mehr aus dem Ruhezustand aufwacht. Dafür gibt es aber bereits Lösungen im Netz. Peinlich ist es für Dell trotzdem.
Darüber könnte man fast die Qualitäten des Studio 1747 vergessen: Die sehr gute Verarbeitung mit außergewöhnlichen Materialien, das schlichte, aber hochwertige Design und die exzellenten Lautsprecher gefallen uns ebensogut wie die solide Tastatur und die Anschlussvielfalt, die von Firewire über Express-Karten-Slot bis hin zu einem Display Port wirklich komplett ausgefallen ist.
Trotz des leistungsstarken Prozessors fallen auch die Akkulaufzeiten akzeptabel aus und natürlich ist es toll, dass man sein Dell ganz nach seinen Wünschen konfigurieren kann, auch wenn einige Aufpreisposten unverhältnismäßig teuer sind. Dafür gibt es bei Dell aber auch immer wieder Rabatt-Aktionen. Die genaue Kombination unseres Testgerätes konnten wir auf Dell Homepage zum Testzeitpunkt übrigens nicht konfigurieren, eine ähnliche Kombination mit erweitertem Service und 9 Zellen-Akku kostete recht günstige 928 Euro.
Wer sich damit abfinden kann, dass sein Dell nach längerem Betrieb recht heiß wird und das ziemlich schwere Gerät nicht zu oft herumträgt, der kann ruhig ein paar Prozentpunkte auf die Wertung aufschlagen. An sich ist Dell nämlich durchaus ein leistungsstarkes Multimediabook mit schickem Design und zahlreichen Qualitäten gelungen.