Test MSI GT740 Gaming-Notebook
Was Spieler sich wünschen?
MSI veröffentlicht mit dem GT740 den neuesten Spross seiner Gaming-Serie. Das 17-zöllige Notebook verfügt mit dem Core i7-820QM und der GeForce GTS 250M über topaktuelle Komponenten und will so Spieler trotz des stolzen Preises von rund 1450 Euro für sich gewinnen. Ob die gebotene Leistung überzeugen kann und MSI altbekannte Schwachstellen mittlerweile behoben hat, erfahren Sie in unserem ausführlichen Testbericht.
Wie der kleine Bruder GT640 (15.4-Zoll) verfügt auch das einzige momentan erhältliche Modell des GT740 (GT740-i7247W7P) über eine GeForce GTS 250M von Nvidia und einen Core i7-720QM von Intel. Unser Testgerät wurde von MSI allerdings gleich mit dem etwas stärkeren Core i7-820QM ausgestattet. Vier GByte DDR3-Arbeitsspeicher mit 1066 MHz sorgen dabei für die nötigen Reserven, die integrierte 500 GByte Festplatte schafft ordentlich Speicherkapazitäten. Nicht zuletzt aufgrund der Displaygröße von 17-Zoll prädestiniert sich das rund 1450 Euro teure GT740 als Desktop-Replacement-Notebook.
Wer nicht soviel Geld ausgeben will, greift zu den 15.4-zölligen Modellen GT628 oder GX623. Das GX623 kostet etwa, je nach Ausstattung, zwischen 800 und 1000 Euro. Die Prozessorpalette reicht dabei vom Core 2 Duo T6500/T6600 (2,16/2,2 GHz, je 800 MHz FSB und 2 MByte L2-Cache), über den P7350 (2,00 GHz, 1066 MHz FSB, 3 MByte L2-Cache) bis hin zum P8700 (2,53 GHz, 1066 MHz FSB, 3 MByte L2-Cache). Der Arbeitsspeicher umfasst vier GByte, die Festplatte ist 320 oder 500 GByte groß. Bei der Grafikkarte vertraut man auf ATIs Radeon HD 4670, immer noch einem absoluten Preis/Leistungstipp unter den Grafikkarten.
Das GT628 ist mit 1050 bis 1250 Euro etwas teurer, bietet als Grafikkarte dafür die stärkere GeForce GTS 160M. Beim Prozessor hat man die Wahl zwischen dem Core 2 Duo P8700 (2,53 GHz, 1066 MHz FSB, 3 MByte L2-Cache) oder dem Core 2 Quad Q9000 (2,00 GHz, 1066 MHz FSB, 6 MByte L2-Cache). Die Arbeitsspeichermenge beträgt wiederum vier GByte, die Festplatte bietet eine Kapazität von 500 GByte.
Die Gaming-Notebooks von MSI zeichnen sich seit jeher durch ihre markanten feuerroten Akzente und ihre matten Oberflächen aus schwarzem, gebürstetem Aluminium aus. Auf diese Weise entsteht ein schicker sowie sehr hochwertiger Eindruck und die Oberflächen verschmutzen weit weniger offensichtlich als bei Notebooks mit Hochglanzfinish. Die allgemeine Stabilität gibt dagegen Grund zur Kritik und erweist sich im Vergleich zu den kleineren und damit zierlicheren Modellen GX623, GT628 und GT640 als kaum besser. So lässt sich der Displaydeckel mittig ordentlich durchdrücken und es können bei kräftigerer Berührung punktuell Bildstörungen entstehen. Das restliche Chassis kann sowohl in der Mitte der Handballenauflage als auch in der Mitte der berührungsempfindlichen Touch-Leiste zu einem spürbaren Nachgeben bewegt werden. Der Notebookboden ist hingegen sehr stabil und gibt sich selbst bei höherer Krafteinwirkung verwindungssteif.
Das GT740 ist aufgrund seines 17-zölliges Displays und seiner Abmessungen von 395 x 278 x 40 mm (Breite x Tiefe x Höhe) nicht sonderlich kompakt, durch das verhältnismäßig geringe Gewicht von 3150 Gramm aber überraschend leicht. Widmen wir uns abschließend den Scharnieren: Die beiden kleinen Scharniere sind erstaunlich stabil und benötigen ein ausgewogenes Maß an Kraftaufwand, bewegen das Gehäuse allerdings zu einem ausgeprägten Mitschwingen.
Anschlussausstattung
Wie von MSI gewohnt, fällt die Anschlussausstattung ungemein üppig aus. Auf der linken Seite tummeln sich ein Kensington Lock, ein RJ-11 Modem-Port, ein RJ-45 Gigabit-Lan-Port und zwei USB 2.0-Anschlüsse. Abgerundet wird die linke Seite von einem Multinorm DVD-Brenner. Die Vorderseite bleibt frei von jeglichen Anschlüssen, es findet sich hier lediglich ein unscheinbarer Infrarot-Empfänger. Die rechte Seite verfügt über einen Einschub für Express Cards, einen 4-in-1-Kartenleser (XD, SD, MMC, MS), USB 2.0, eine eSATA/USB 2.0-Combo (insgesamt gibt es also 4x USB 2.0) und Firewire. Dazu gesellen sich gleich vier, farblich nicht näher gekennzeichnete, Soundanschlüsse (Mikrofon, Kopfhörer, Line-in, Line-out) und ein eher seltener Antenneneingang. Die Rückseite wartet schließlich mit HDMI, VGA und dem Eingang zur Stromversorgung auf.
Die Positionierung der Anschlüsse hat uns auf der Rückseite und auf der linken Seite sehr zugesagt, auf der rechten Seite waren uns Sound-Anschlüsse und USB-Ports persönlich etwas zu weit vorne angebracht. Zudem sind wir der Ansicht, dass der RJ-45 Gigabit-Lan-Port besser auf der Rückseite aufgehoben wäre. Insgesamt hat MSI sehr gute Arbeit geleistet und setzt sich mit seiner umfangreiche Schnittstellenvielfalt von der Konkurrenz ab.
Auf der drahtlosen Seite wird der Käufer mit Bluetooth (2.0) und Wlan (802.11 b/g/n) versorgt. Ansonsten werden noch ein integriertes Mikrofon und eine Webcam mit einer Auflösung von 2.0 Megapixeln geboten.
Softwareausstattung
Im Gegensatz zu anderen Herstellern wie Acer, MSI oder Sony, hat MSI größtenteils auf nervige Bloatware verzichtet und die Softwareinstallation des GT740 (bis auf ein Paket von ArcSoft) erfreulich schlank gehalten. So muss sich der Käufer nicht lange mit diversen Deinstallationen herum ärgern und erhält bereits im Auslieferungszustand ein flottes System. Wieder mit an Board ist natürlich MSI´s sogenanntes „ECO Engine power management system“. Mit ihm lässt sich per simplem Knopfdruck aus fünf verschiedenen Szenarien wie Gaming, Office oder Movie wählen. Zweck des „Eco“-Modus ist eine Erhöhung der Akkulaufzeit. Dies soll unter anderem durch die Anpassung von Displayhelligkeit und Prozessorleistung erreicht werden.
Tastatur
Der größte Kritikpunkt des GT740 ist seine mangelhafte Tastatur. So gibt die Tastatur selbst bei leichtem Druck enorm nach und verfügt über einen unglaublich schwammigen und undefinierten Druckpunkt. Zudem hat MSI an einigen Stellen am bewährten Standardlayout Hand angelegt und es nach dem eigenen Gusto „verschlimmbessert“. Einige Tasten sind überdies unangenehm schmal geraten. Gipfel der Unverständnis: MSI hat die Fn-Taste links neben der Strg-Taste positioniert. Besonders in Spielen erwischt man auf diese Weise im Eifer des Gefechts gerne einmal die falsche Taste. Insgesamt konnten wir uns auch nach mehreren Tagen nicht an MSI´s eigenwilliger Interpretation einer Tastatur gewöhnen, selbst nach längerer Eingewöhnungszeit tippt man noch ständig daneben.
Touchpad
Wesentlich besser präsentiert sich da das in der Gehäusefarbe gehaltene Touchpad. Durch seine glatte Oberfläche werden optimale Gleiteigenschaften gewährleistet. Zudem lernten wir es durch seine Zuverlässigkeit und seine hohe Präzision schätzen. Horizontal ist das Touchpad wohl dimensioniert, vertikal hätte es hingegen durchaus etwas mehr Raum vertragen. Da das Touchpad leicht abgesenkt und von einem silbern glänzenden Rahmen eingefasst ist, wird sowohl optisch als auch sensorisch eine gute Orientierbarkeit erzielt. Leider hat MSI das Touchpad zu weit links positioniert, mit der Folge, dass es insbesondere bei Spielen oft unbeabsichtigt ausgelöst wird. Glücklicherweise kann das Touchpad bei Bedarf per Fn-Tastenkombination deaktiviert werden.
Die beiden Tasten des Touchpads sind in die Handballenauflage eingefräßt, was einerseits schick aussieht, andererseits sammeln sich im bauartbedingten Zwischenraum schnell diverse Schmutzpartikel an.
MSI verbaut entgegen dem allgemeinen Trend noch Panels im „alten“ 16:10 Format. Das 17-zöllige Display des GT740 setzt hierbei auf eine Auflösung von 1680 x 1050 Bildpunkten. Der Kontrast ist mit 690:1 hervorragend. Auch der Schwarzwert von 0.23 cd/m² ist als "Sehr Gut" zu bezeichnen. Damit erschöpft sich aber schon das Lob, denn die restlichen Werte sind bei weitem nicht referenzwürdig. Die Ausleuchtung erweist sich mit 61% als mäßig, die Leuchtdichte enttäuscht mit durchschnittlich 147.9 cd/m² auf ganzer Linie.
Subjektiv erschien uns das Bild ungemein blass und die Farben gestalteten sich äußerst trist. Ob Office, Filme oder Spiele: jederzeit verspürt man das Bedürfnis, die Helligkeit noch über den möglichen Maximalwert hinaus zu regeln. Man fragt sich zudem bei derart kraftlosen Farben, ob die diesbezüglich viel gelobte Verspiegelung des Displays überhaupt einen praktischen Nutzen hat...
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Ausleuchtung: 61 %
Kontrast: 690:1 (Schwarzwert: 0.23 cd/m²)
Abgesehen davon, bietet das spiegelnde Display nämlich nur Nachteile. Bereits in hellen Innenräumen muss man auf die Positionierung des Notebooks achten. Im Außenbereich ist bei starker Sonneneinstrahlung folglich kaum noch etwas auf dem Bildschirm zu erkennen. Immerhin bleibt die Helligkeit im Akkubetrieb konstant.
Die Blickwinkelstabilität geht insgesamt in Ordnung. Horizontal sind größere Winkel nötig, um Veränderungen des Bildes wahrzunehmen. Im vertikalen Bereich treten hingegen schneller Helligkeitsdifferenzen und Farbabweichungen auf. Im Vergleich zum kürzlich getesteten MSI GT640 ist die Blickwinkelstabilität ein wenig besser.
Beim Prozessor war MSI anscheinend nichts zu teuer und so hat man sich für den Core i7-820QM entscheiden. Intels neueste mobile CPU-Generation wird im modernen 45 nm Fertigungsprozess hergestellt und wartet mit zahlreichen Features auf. Dazu gehört zum einen die sogenannte „Turbo Boost“-Technologie. Mit ihrer Hilfe übertaktet sich der Prozessor bei Belastung von seinen standardmäßigen 1,73 GHz auf bis zu 3,06 GHz. Voraussetzung ist allerdings eine leistungsfähige Kühlung. Zum anderen sorgt „Hyper Threading“ für die Simulation von vier zusätzlichen Kernen, wodurch sich der Core i7-820QM gar als Achtkern-CPU ausgibt (zu sehen im Taskmanager). Überdies erwarten den Käufer nicht nur 1 MByte L2-Cache, sondern ebenfalls 8 MByte L3-Cache. Die TDP ist mit 45 Watt beachtlich, wodurch sich der Core i7 nicht für Notebooks mit Priorität auf hohe Akkulaufzeit eignet.
Der Arbeitsspeicher umfasst darüber hinaus vier GByte DDR3-RAM, welcher mit 1066 MHz taktet. Unverständlich: Als Betriebssystem dient lediglich die 32 bit Version von Windows 7 Home Premium. Dadurch stehen in der Praxis „nur“ etwa drei GByte des Arbeitsspeichers zur Verfügung.
Die GeForce GTS 250M ist noch nicht lange auf dem Markt und verrichtet als Grafikkarte ihre Dienste im GT740. Die GeForce GTS 250M basiert auf dem GT215-Kern (laut Nvidia mit der Desktop Architektur GTX 200 verwandt) und wird in 40 nm Strukturbreite gefertigt. Der Videospeicher umfasst 1024 MByte, wobei die Speicheranbindung lediglich magere 128 bit beträgt. Dieses Manko wird teilweise durch den optionalen GDDR5-Speicher ausgeglichen, jedoch setzen die meisten Hersteller aktuell noch auf den langsameren und wohl günstigeren GDDR3-Speicher. Der Takt beläuft sich mit GDDR5-Speicher auf bis zu 500 MHz (Kern), 1250 MHz (Shader) und 1600 MHz (Speicher). MSI taktet seine GeForce GTS 250M demgegenüber mit 450 MHz (Kern), 790 MHz (Shader) und 1080 MHz (Speicher). Ansonsten enthält die GeForce GTS 250M noch 96 Stream Prozessoren und unterstützt DirectX 10.1, CUDA und PhysX. Dank „Pure Video HD“-Technologie wird die CPU bei der Berechnung von hochauflösendem Videomaterial entlastet. Der Stromverbrauch der GeForce GTS 250M ist mit 28 Watt als moderat zu bezeichnen.
Bei den Anwendungsbenchmarks ist der Core i7 momentan unschlagbar. Im Cinebench R10 erzielt der 820QM 3324 Punkte im Singlecore- und 8680 Punkte im Multicore-Rendering. Der ehemalige Liebling der Hersteller, der Core 2 Quad Q9000 (2,00 Ghz, 6 MByte L2-Cache, 1066 MHz FSB) muss sich mit 2386 Punkten im Singlecore- und 8267 Punkten im Multicore-Rendering geschlagen geben. Nichtsdestotrotz macht sich beim GT740 das 32 bit Betriebssystem negativ bemerkbar: Andere Notebooks mit Core i7 erreichen im Multicore-Rendering spielend über 10000 Punkte. Im PCMark Vantage schafft der Core i7-820QM überdies hervorragende 5540 Punkte.
PCMark Vantage Result | 5540 Punkte | |
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Bei den synthetischen Spielebenchmarks fühlt sich die GeForce GTS 250M durchaus wohl. Im 3DMark 05 ist sie mit 14775 Punkten auf Augenhöhe mit der GeForce GTX 260M (14742 Punkte). Die Radeon HD 4670 liegt mit 12614 Punkten etwas zurück. Im 3DMark 06 verschiebt sich das „Machtgefüge“ und die GeForce GTS 250M ordnet sich mit 7484 Punkten nur leicht oberhalb der Radeon HD 4670 (6995 Punkte) ein. Die GeForce GTX 260M schafft knapp 10000 Punkten Im 3DMark Vantage positioniert sich die GeForce GTS 250M mit guten 3618 Punkten zwischen Radeon HD 4670 (3005 Punkte) und GeForce GTX 260M (4824 Punkte).
3DMark 05 Standard | 14775 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 7484 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 3618 Punkte | |
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MSI bleibt seiner Tradition treu und stattet das GT740 mit einer 500 GByte Festplatte aus Western Digitals schneller Scorpio Blue-Reihe aus. Das Tool HDTune attestiert der SATA-Festplatte dabei gute Werte. Die Übertragungsrate bewegt sich im Bereich von 40.4 bis zu 77.3 MB/Sek und erreicht im Mittel respektable 58.9 MB/Sek. Zugriffszeit (16.8 ms) und Durchsatzrate (79.1 MB/Sek) zeigen sich unauffällig.
Lassen Sie es uns so ausdrücken: Der Leistungsindex von Windows 7 ist nicht gerade ein Freund von „normalen“ HDDs. Egal wie flott eine Festplatte auch sein mag, die Wertung übersteigt nur selten die 6.0 Punkte (Maximalwertung: 7.9). Erst SSDs fahren diesbezüglich höhere Punktzahlen ein. Das GT740 bildet da keine Ausnahme, durch 5.8 Punkte bei der Festplatte beträgt die Gesamtwertung „nur“ 5.8. Am besten kommen Prozessor (7.2 Punkte) und Arbeitsspeicher (7.4 Punkte) weg, die Grafikkarte hat mit jeweils 6.5 Punkten etwas das Nachsehen.
Sind die Latenzen eines Notebooks zu hoch, kann es beim Anschluss von externen Geräten zu Problemen kommen (z.B. Soundknacken bei ext. Soundkarten). Um diesen bösen Überraschungen vorzubeugen, überprüfen wir mithilfe des Tools DPC Latency Checker die Latenzen unter Windows. Erkenntnis: Das GT740 gibt sich vorbildlich, die Latenzen überstiegen nie einen Wert von 500µs.
Fazit: Vor allem der Core i7 Prozessor bietet Leistung satt. Nicht zuletzt auf mehrere Kerne optimierte Anwendungen profitieren stark von seiner effizienten Architektur und seinen topmodernen Features wie „Turbo Boost“ und „Hyper Threading“. Selbst anspruchsvollste Aufgaben stemmt der 820QM mühelos. Zukunftssicherheit wird mit dem Core i7 also groß geschrieben. Die Grafikkarte schlägt sich gut und ordnet sich mittig zwischen der Radeon HD 4670 und der GeForce GTX 260M ein. Ob diese Rangordnung in der Spielepraxis ebenfalls bestehen bleibt, werden wir jetzt näher unter die Lupe nehmen.
Da wir in der Vergangenheit bei anderen Notebooks (z.B. MSI GT640, Acer Aspire 8940G) die Erfahrung gemacht haben, dass die Leistung der GeForce GTS 250M (GDDR3) bei Aktivierung von Bildverbesserungen unverhältnismäßig stark einbricht, haben wir beim Spieletest in der nativen Auflösung von Vornherein auf Antialiasing und anisotrope Texturfilterung verzichtet.
Anno 1404
Die neue Referenz der Aufbaustrategie Anno 1404 sahnte beim Deutschen Entwicklerpreis 2009 zahlreiche Auszeichnungen ab. Dazu zählen „Bestes Spiel“, „Beste Grafik“, „Bestes Gamedesign“ und „Bester Soundtrack“. In unserem Benchmark hatte die GeForce GTS 250M ordentlich an Anno 1404 zu knabbern. In der Auflösung 1280 x 1024, sehr hohen Details und 4x AF ruckelte Anno 1404 mit 24.2 fps unspielbar. Zum Vergleich: Die Radeon HD 4670 ist mit 22 fps leicht langsamer, die GeForce GTX 260M mit 42 fps wesentlich flotter unterwegs. In der nativen Auflösung von 1680 x 1050, hohen Details und deaktivierter anisotroper Filterung war Anno 1404 mit 31.3 fps passabel spielbar.
Modern Warfare 2
Nach den ganzen Wertungslorbeeren macht Modern Warfare 2 aktuell eher negative Schlagzeilen. Da in der Praxis ein beliebiger Spieler als Server fungiert, werden die allgemeinen Nutzungsbedingungen zahlreicher Provider ("Serverbetrieb am Privatanschluss") verletzt. Einige User, vor allem in den USA, wurden bereits von den Providern abgemahnt. Ob Entwickler Infinity Ward eine Lösung parat hat, wird sich noch erweisen. Beweisen musste sich Modern Warfare 2 in der Auflösung 1024 x 768, mittleren Details und 2x AA: 47.5 fps sprechen für eine flüssige Bildwiederholrate. ATIs Radeon HD 4670 rechnet mit 47.5 fps exakt gleich schnell. In der nativen Auflösung, hohen Details und deaktiviertem Antialiasing lief Modern Warfare 2 mit 36.2 fps angenehm flott.
Left 4 Dead
Obwohl viele User aufgrund des Addon-Charakters zum Boykott aufgerufen haben, verkauft sich Left 4 Dead 2 erstaunlich gut. Erstaunlich gut lief indes der Vorgänger Left 4 Dead (1) auf dem MSI GT740. 100.2 fps in der Auflösung 1024 x 768 und sehr hohen Details können sich mehr als Sehen lassen. Da die Zombiehorden bei jedem Durchlauf zufällig verteilt werden und so die durchschnittliche Bildwiederholrate arg schwanken kann, haben wir auf einen Vergleich mit anderen Grafikkarten verzichtet. Selbst in der Auflösung 1680 x 1050 und hohen Details schlägt sich das Notebook mit 52.5 fps wacker.
Crysis
Crysis ist inzwischen über zwei Jahre alt, nichtsdestotrotz hängt es die Konkurrenz optisch immer noch mit Leichtigkeit ab. Die wunderschöne Grafik hat allerdings ihren Preis: In der Auflösung 1024 x 768 und hohen Details ruckelte Crysis mit 21.9 fps im CPU- und 24.9 fps im GPU-Benchmark spürbar. Die Radeon HD 4670 erweist sich mit 23 fps im CPU- und 28 fps im GPU-Durchlauf als leicht schneller. Die GeForce GTX 260M zieht mit 36 fps im CPU- und 38 fps im GPU-Benchmark deutlich davon. In der nativen Auflösung reduzierten wir die Details gleich auf ein mittleres Niveau. Ergebnis waren magere 25.5 fps im CPU- und 26.8 fps im GPU-Durchlauf.
Risen
Risen ist (zumindest in Deutschland) mit über 100.000 verkauften Exemplaren das erfolgreichste Rollenspiel des Jahres 2009. Die GeForce GTS 250M zeigte sich bei Risen weniger erfolgreich. In der Auflösung 1024 x 768, mittleren Details und 2x AF war Risen mit 35.5 fps zwar spielbar, aber nicht unbedingt ruckelfrei. Die GeForce GTX 260M fühlt sich mit 41.3 fps etwas wohler. In der Auflösung 1680 x 1050 war Risen selbst mit mittleren Details und deaktivierter anisotroper Filterung aufgrund von 23.7 fps ungenießbar. So bleibt dem Nutzer nichts anderes übrig als die Detailstufe UND die Auflösung runter zu drehen.
Shift
EA´s neuster Rennspielstreich Need for Speed Shift bekommt der GeForce GTS 250M da schon etwas besser. In der Auflösung 1024 x 768, mittleren Details und 2x AA können sich die Supersportwagen mit 38.8 fps problemlos um die anspruchsvollen Strecken befördern. Die GeForce GTX 260M ist mit 34 fps überraschend im Hintertreffen. In der nativen Auflösung muss für eine flüssige Bildwiederholrate auf die mittlere Detailstufe zurückgegriffen werden: 34.0 fps sind ohne Antialiasing das Ergebnis.
F.E.A.R. 2
Nach humorvollen (No one lives forever 1-2) und grafisch sowie spielerisch einzigartigen Shootern (Tron 2.0) hat sich Entwickler Monolith in der Zwischenzeit gruseligen Horror-Shootern (Fear 1-2) verschrieben. Die GeForce GTS 250M zeigte sich unbeeindruckt und kam in der Auflösung 1280 x 1024, hohen Details und 2x AA auf gute 44.2 fps. Sowohl Radeon HD 4670 (52 fps) als auch GeForce GTX 260M (69 fps) legen allerdings nochmals eine Schippe drauf. In der Auflösung 1680 x 1050 und hohen Details (kein AA) lief Fear 2 mit 38.9 fps immer noch recht flüssig.
DIRT 2
Gerade frisch auf dem Markt, haben wir uns mit DIRT 2 das wohl hübscheste Rennspiel aller Zeiten geschnappt und auf das MSI GT740 losgelassen. In hohen Details und der nativen Auflösung lief der integrierte Benchmark mit 29.3 fps „nur“ halbwegs flüssig. In mittleren Details sieht die Situation mit 34.9 fps besser aus.
Fazit: Intels Core i7-820QM ist theoretisch dazu in der Lage, jedes auf dem Markt erhältliche Spiel in den höchsten Einstellungen flüssig auf den Bildschirm zu zaubern. Bedauerlicherweise stellt die integrierte GeForce GTS 250M den Flaschenhals dar und zieht die tatsächliche Spieleleistung deutlich nach unten. So ist das Notebook in der nativen Auflösung von 1680 x 1050 bei anspruchsvollen Titeln mit hohen Details oft überfordert. Erst eine Reduzierung der Auflösung und/oder der Details bringen Besserung in Form von flüssigen Bildwiederholraten. Zum stolzen Preis von 1450 Euro ist die gebotene Spieleleistung des GT740 also nicht gerade üppig. Halb so teure Notebooks mit Radeon HD 4670 sind in den meisten Spielen kaum langsamer. So wirkt der Core i7-820QM geradezu vergeudet, da er nicht annähernd sein mögliches Potenzial entfalten kann. Enthusiasten machen um Notebooks mit GeForce GTS 250M also lieber einen großen Bogen und greifen zu Vertretern, die mindestens mit einer GeForce GTX 260M aufwarten können.
Geräuschemissionen
Bereits im Idle-Betrieb macht das GT740 mit 35.1-35.8 dB(A) akustisch auf sich aufmerksam, wobei die Festplatte ebenfalls 35.8 dB(A) erreicht. Unter Last erhöht sich die Geräuschkulisse auf deutlich hörbare, allerdings noch nicht störend laute 37.6 dB(A). Das Laufwerk dreht bei DVD-Wiedergabe mit 38.1 dB(A) am lautesten vor sich hin. Im Vergleich zu anderen Gaming-Notebooks positioniert sich das GT740 bezüglich der Geräuschentwicklung im Mittelfeld. Alle Messungen entstanden in einem Abstand von 15 cm.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 35.1 / 35.8 / 35.8 dB(A) |
HDD |
| 35.8 dB(A) |
DVD |
| 38.1 / dB(A) |
Last |
| 37.6 / 37.6 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Hat das Notebook nicht viel zu tun (zwei Stunden Betrieb mit max. Energiesparoptionen) bleibt sowohl die Oberseite mit maximal 28.1°C als auch die Unterseite mit maximal 31.2°C erstaunlich kühl. Sobald die Belastung steigt (eine Stunde Furmark + Prime95), erhöht sich die Temperatur der Oberseite deutlich auf bis zu 42.9°C. Die Handballenauflage bleibt im linken Bereich mit maximal 26.4°C zu jeder Zeit angenehm kühl. Die rechte Seite wird mit maximal 35.8°C lauwarm, geht aber noch in Ordnung. Die Unterseite erwärmt sich unter Volllast mit bis zu 55.6°C (rechts hinten im Bereich des Lüfters) enorm.
Der Core i7 hat sich schon bei vorangegangenen Tests als ziemlicher Hitzkopf erwiesen. Während die Temperatur des 820QM im Idle-Betrieb mit rund 50°C noch völlig vertretbar ist, werden unter Volllast (mehrere Stunden Prime95 + Furmark) teilweise bedenklich hohe 100°C erreicht. Der Prozessor taktete sich aufgrunddessen von Zeit zu Zeit auf 1500-1600 MHz herunter. Da im normalen Spielealltag eigentlich nie Situationen mit einer derartigen Auslastung auftreten, können wir Sie diesbezüglich beruhigen. Innerhalb unseres mehrstündigen Benchmarkmarathons traten jedenfalls keinerlei Performanceeinbrüche auf.
Die Grafikkarte ist indes kein Sorgenkind. Im Idle-Betrieb zeigt sich die GeForce GTS 250M mit rund 40°C wohl temperiert, unter Volllast werden unkritische 77°C erreicht.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 55.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 35.8 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (-6.9 °C).
Lautsprecher
Das GT740 wartet mit einem 4.1-Soundsystem auf. Zwei Lautsprecher sind oberhalb der Tastatur unter feinen Gittern verborgen, zwei weitere Lautsprecher verstecken sich auf der abgeschrägten Vorderseite. Der Subwoofer (in Form einer Reifenfelge) befindet sich schließlich auf dem Gehäuseboden. Fangen wir beim Bass an, der zwar durchaus vorhanden ist, trotzdem etwas schwammig und schwachbrüstig daher kommt. Bei der Abmischung erschien uns der Tieftonbereich als dominierend, Höhen werden eher vernachlässigt. Insgesamt wirkt die Klangkulisse etwas dumpf sowie blechern und neigt bei viel Belastung/Lautstärke zu einem leichten Ausfransen. Zudem fehlt es subjektiv an Volumen.
Zusammenfassend erschien uns das Klangbild als ordentlich, aber nicht überragend. Ein Großteil der Gaming-Notebooks bewegt sich auf einem ähnlichen Niveau, auch wenn sich das GT740 in dieser Beziehung etwas absetzen kann. Im Vergleich zu den kleineren Kollegen aus eigenem Hause (GX623, GT628, GT640) ist der Sound des GT740 allerdings um Welten überlegen.
Hinweis: Der „Cinema Pro“-Modus, der den „SRS Premium Sound“ aktiviert und laut MSI für „eine detailliertere Bildqualität und mehr Klangtiefe“ sorgt, wirkte sich akustisch kaum aus.
Als Akku dient ein Lithium-Ionen-Modell mit 52 Wh. Die Laufzeiten erwiesen sich als enttäuschend kurz. Unter Last (Classic Test von Battery Eater) mit maximaler Helligkeit und deaktivierten Energiesparoptionen ging dem GT740 bereits nach 59 Minuten, also nicht einmal einer Stunde, die Puste aus. Bei DVD-Wiedergabe mit maximaler Helligkeit und moderaten Stromsparmechanismen sieht es mit 1 Stunde und 14 Minuten kaum besser aus. Beim Internetsurfen über das integrierte Wlan (maximale Helligkeit, moderate Energiesparoptionen) mussten wir ferner schon nach 1 Stunde und 29 Minuten zurück an die Steckdose. Selbst bei geringer Belastung (Readers Test von Battery Eater) mit minimaler Helligkeit und maximalen Stromsparmechanismen rettete sich das Notebook mit 1 Stunde und 56 Minuten nicht über die 2 Stunde Marke, die viele Office-Notebooks sogar bei Volllast problemlos überschreiten. Den meisten Käufern, die das GT740 primär eher als Dekstop-Replacement einsetzen werden, dürften derart niedrige Akkulaufzeiten aber wohl kaum tangieren
Der Energieverbrauch ist mit jeweils 0.0 Watt im ausgeschalteten Zustand und im Standby-Betrieb vorbildlich. Im Idle-Betrieb genehmigt sich das GT740 zwischen 23.0 und 33.6 Watt. Unter Last sind es schlussendlich 81.7 bis zu 101.9 Watt. Andere Gaming-Notebooks mit GeForce GTX 260M erreichen unter Last gut und gerne um die 150 Watt.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 23 / 27.4 / 33.6 Watt |
Last |
81.7 / 101.9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Das GT740 erbt nahezu alle typischen MSI-Schwächen: das Display ist nicht sehr leuchtstark und die Akkulaufzeit ist mehr als mager. Zudem ist das Gehäuse teils nicht sonderlich stabil und die Tastatur gibt bereits bei leichtem Druck deutlich nach. Überdies ist das eigenwillige Layout und die geringe Dimension so mancher Tasten ein großes Ärgernis. Auch von der Spieleleistung waren wir enttäuscht. Die GeForce GTS 250M kommt nicht ansatzweise an Grafikkarten der Oberklasse wie die GeForce GTX 260M heran.
Auf der positiven Seite steht hingegen die exzellente Anwendungsleistung, die dank des ungemein flotten Core i7-820QM über jeden Zweifel erhaben ist. Von der Konkurrenz absetzen können sich ferner die üppige Anschlussausstattung und die hochwertigen Gehäuseoberflächen aus gebürstetem Aluminium, die aufgrund ihrer matten Oberflächen nicht so schnell verschmutzen wie die hochglänzenden Oberflächen vergleichbarer Notebooks.
Wer ein schickes 17-zölliges Notebook mit starker Prozessorleistung sucht und sich von einer instabilen Tastatur, einer niedrigen Displayhelligkeit und einer geringen Akkulaufzeit nicht abschrecken lässt, kann beim MSI GT740 gerne zugreifen. Anspruchsvolle Spieler, die auch die neusten Titel in vollen Details genießen wollen, greifen lieber zu stärkeren Alternativen.