Test Asus G72GX Gaming-Notebook
Heißer Gamer?
Asus bringt mit dem G72GX den optisch und technisch leicht aufgefrischten Nachfolger zum G71GX auf den Markt. Dabei verzichtet Asus (noch) auf Intels neue Core i7 Architektur und setzt nach wie vor auf den „alten“ Core 2. Wir haben uns mit dem G72GX-TY014V gleich das Topmodell geschnappt und prüfen, ob der Core 2 Quad Q9000 und die GeForce GTX 260M noch Oberliga tauglich sind.
Momentan sind mehrere Modelle des G72GX erhältlich, wobei sich diese lediglich beim Prozessor, der Festplattenkapazität und dem Laufwerk unterscheiden. Am günstigsten kommt der Käufer mit dem G72GX-TY013V weg. Für rund 1400 Euro sind ein Core 2 Duo P8700 (2,53 GHz), eine 500 GByte große Festplatte und ein „normaler“ DVD-Brenner integriert. Für 100 Euro mehr ist das G72GX-TY009V zu haben. Dieses setzt auf einen Core 2 Duo T9600 (2,80 GHz), 640 GByte Festplattenkapazität (2x 320 GByte) und ein Blu-Ray-Laufwerk. Für den selben Preis, also rund 1500 Euro, kann man hingegen das G72GX-TY011V erwerben (hauptsächlich in Österreich). Dieses wartet mit einem Core 2 Quad Q9000 (2,00 GHz), zwei 500 GByte Festplatten und wiederum einem Blu-Ray-Laufwerk auf. Das 1500 Euro teure G72GX-TY012V und das 1600 Euro teure G72GX-TY010V gleichen dem TY009V größtenteils, bieten jedoch eine Festplattenkapazität von 1000 GByte (2x 500 GByte). Ebenfalls zirka 1600 Euro kostet unser Testmodell G72GX-TY014V mit Core 2 Quad Q9000, zwei 320 GByte Festplatten und einem Blu-Ray-Laufwerk.
Allen Modellen gemein sind ein 17.3-zölliges Display mit einer Auflösung von 1600 x 900, 6144 MByte DDR2-6400 Arbeitsspeicher und Windows 7 Home Premium 64bit. Als Grafikkarte kommt jeweils die Nvidia GeForce GTX 260M mit einem GByte GDDR3-VRAM zum Einsatz.
Bereits auf den ersten Blick fällt die bauartbedingte und optische Verwandtschaft zum Vorgängermodell G71GX und dem kleineren Bruder G60VX auf. Bei der Farbe zeigt sich Asus experimentierfreudig wie eh und je und so erstrahlt das G72GX nicht in knalligem Rot/Schwarz (G71GX) oder Weiß/Schwarz (G60VX), sondern in einem gediegeneren Dunkelblau/Schwarz. Dadurch gibt sich das G72GX zwar weitaus unauffälliger, dürfte aber den Geschmack einer größeren Zielgruppe ansprechen. Als Material setzt Asus wie üblich auf hochglänzenden Kunststoff, der einerseits leicht verkratzen kann und andererseits sehr schnell verschmutzt. So bekommt der Nutzer bereits innerhalb kürzester Zeit das Gefühl, als hätte er das G72GX schon seit Jahren nicht mehr geputzt: Schmierer und Fingerabdrücke, wohin man auch schaut.
Besonderes Highlight des Gehäuses ist seine dezente Beleuchtung. So werden das „Republic of Gamers“-Logo im oberen und eine feine Leiste im unteren Bereich des Displaydeckels blau beleuchtet. Die Tastatur erstrahlt hingegen in einem reinen Weiß. So verliert man selbst in tiefster Dunkelheit die Eingabegeräte nicht aus dem Auge. Sofern der Nutzer zuweilen mal keine Lust auf die Beleuchtung hat oder etwas Energie sparen will, kann er die Intensität der Tastaturbeleuchtung per Fn-Tastenkombination regeln. Die Verarbeitung des Gehäuses gibt insgesamt wenig Anlass zur Kritik. Bis auf eine harte Kante bei den Seitenflächen liesen sich keine Mängel feststellen. Von der Formgebung her empfanden wir das G72GX indes als hübsch, aber nicht überragend.
Weniger hübsch gibt sich dagegen die Stabilität des Displaydeckels. Wie bei eigentlich allen Gaming-Notebooks, die Asus in letzter Zeit auf den Markt gebracht hat, lassen sich sowohl der horizontale Displayrahmen als auch die Mitte des Displaydeckels deutlich durchdrücken. Als Folge können vereinzelte Bildstörungen auftreten. Wesentlich stabiler zeigen sich hingegen die Notebookober- und Unterseite. Selbst bei stärkerem Druck bleibt das Gehäuse standfest. Die zwei breiten Scharniere des G72GX verrichten anstandslos ihre Arbeit und zwingen das Gehäuse nicht zu einem Mitschwingen. Noch ein paar Fakten: Das G72GX kommt auf ein Gewicht von ordentlichen 4050 Gramm und eine Größe von rund 410 x 300 x 51 mm (Breite x Tiefe x Höhe) und wirkt deshalb nicht gerade kompakt.
Anschlussausstattung
Bei der Anschlussausstattung zeigt sich Asus mehr als spendabel. Allein die Rückseite ist mit dem Eingang zur Stromversorgung, einem HDMI- und VGA-Ausgang, eSATA, einem RJ-45 Gigabit-Lan-Port und einem Kensington Lock reichhaltig besetzt. Auf der linken Seite folgen (hinter einer schicken Abdeckung verborgen) zwei USB 2.0-Ports und Firewire. Gefolgt von einem 8-in-1-Kartenleser, der die Formate SD, mini SD, MMC, MS, MS Pro, MS Duo, MS Pro Duo und XD beherrscht. Abgeschlossen wird die linke Seite von einem Blu-Ray Disc Combo-Laufwerk. Auf der rechten Seite befinden sich dagegen ein 54mm Einschub für Express Cards und ein Bluetooth/Wlan-Schieberegler (Bluetooth 2.1 und Wlan a/b/g/n). Hinter einer weiteren Abdeckung verstecken sich drei Soundanschlüsse (Kopfhörer, Line-Out, Mikrofon/Line-in) und zwei zusätzliche USB 2.0-Ports. Insgesamt bietet das G72GX also gleich vier USB 2.0-Ports.
Die Positionierung der Anschlüsse ist Asus hervorragend gelungen. Da sich in der vorderen Hälfte der beiden Seitenflächen keinerlei Schnittstellen befinden, können auf diese Weise keine Kabel im Weg umgehen. Aufgrund der Tatsache, dass mit dem Netzwerkport, der Stromversorgung und den Displayanschlüssen auf der Rückseite gleich die wichtigsten Schnittstellen warten, bleiben die Seitenflächen weitgehend frei. Einzig für eine Maus, ein Headset oder externe Lautsprecher muss der Nutzer die Seitenflächen bemühen.
Softwareausstattung
Asus hat die Installation abermals mit duzenden Programmen und Tools zugeknallt. Aufgrund der hohen Leistung des Notebooks hat dies glücklicherweise kaum Auswirkungen auf den Systemstart und die Arbeitsgeschwindigkeit.
Drei Vertreter der Softwareausstattung wollen wir Ihnen hier exemplarisch vorstellen. Mithilfe des grafisch nett umgesetzten "Control Decks" lassen sich auf einfache und intuitive Weise unter anderem die Displayhelligkeit, die Lautstärke und die Bildschirmauflösung regeln. Das Programm "Tubo Gear" stellt dagegen zusätzliche Energiesparpläne zur Verfügung, die sich per simplem Tastendruck wechseln lassen. Auf einen Turbomodus, welcher für eine Übertaktung der CPU sorgt, hat Asus beim G72GX ausnahmsweise verzichtet. Eine weise Entscheidung, wenn man sich die Temperaturen unter Last anschaut (mehr dazu im Kapitel „Emissionen“). Als äußert praktisch lässt sich die Express Gate-Unterstützung einordnen. Mithilfe von Express Gate hat der Nutzer die Möglichkeit, innerhalb kürzester Zeit auf diverse Funktionen wie Email oder Instant Messanger zuzugreifen, ohne lange auf den Start des Betriebssystems warten zu müssen.
Zubehör
Das mitgelieferte Zubehör in Form eines Rucksacks und einer Maus wird beim Käufer wohl für entzückte Gefühlsregungen sorgen. Die Maus stammt aus dem Hause Razer und hört auf den Namen Copperhead. Diese eignet sich dank ihrer hohen Präzision perfekt als Zockermaus und macht auch optisch durch ihre blaue Beleuchtung einiges her. Aufgrund ihrer symmetrischen Form ist die Maus zudem sowohl für Links- als auch für Rechtshänder geeignet.
Der schwarze Rucksack des G72GX (beim G60VX und beim G60J Grün/Schwarz) begeistert mit seinen roten sowie grauen Akzenten und macht allgemein einen hervorragenden Eindruck. Die eingesetzten Materialien wirken sehr (hoch)wertig und die tadellose Verarbeitung ist über jeden Zweifel erhaben. Des Weiteren verfügt der Rucksack über eine enorme Fülle an Aufbewahrungsmöglichkeiten und eignet sich deshalb nicht nur zum Transport von Notebooks.
Tastatur
Im Gegensatz zum Zubehör lässt die Tastatur eher wenig Freude aufkommen. Zwar verfügt das G72GX über einen dedizierten Nummernblock und ein Großteil der Tasten besitzt eine angenehme Größe, dafür gibt die Tastatur stellenweise deutlich nach und der Tastendruckpunkt gestaltet sich leicht schwammig. Des Weiteren klappern die Tasten bei Benutzung teilweise, was natürlich keinen hochwertigen Eindruck erweckt. Zumindest das gute Layout stimmt wieder etwas ausgewogen. Per Fn-Tastenkombination lassen sich wie üblich diverse Komfortfunktionen steuern. Dazu gehören die Laustärke- und Helligkeitsregelung, das Deaktivieren von Sound, Display und Touchpad sowie die Verwaltung mehrerer Bildschirme und des Wlans/Bluetooths.
Touchpad
Das Touchpad des G72GX hat Asus überraschend groß dimensioniert. So fällt es, im Zusammenspiel mit der hohen Präzision, ausnehmend leicht auch größere Strecken mit dem Mauszeiger zu bewältigen. Als weniger angenehm empfanden wir allerdings die Noppenstruktur des Touchpads, wie sie zuweilen auch bei Asus Kleinsten, beispielsweise dem EEE-PC 1005HA, zum Einsatz kommt. Weiteres Problem: Durch die Größe des Touchpads kommt es, insbesondere bei Spielen, häufig vor, dass man aus Versehen den Mauszeiger bewegt oder beispielsweise einen Schuss auslöst. Apropos Versehentlich: das Touchpad unterstützt zahlreiche Gesten, die auch gerne mal ungewollt zur Auslösung gebracht werden. Darunter fällt vor allem die Scroll- und die Zoomfunktion.
Die zwei Tasten des Touchpads bestehen aus einer durchgehenden Leiste, besitzen einen ordentlichen Druckpunkt und sorgen für ein gutes akustisches Feedback.
Das 17.3-zöllige Display des G72GX kommt im 16:9 Format, setzt auf eine Auflösung von 1600 x 900 und verfügt über LED-Hintergrundbeleuchtung. Die Werte des Displays fallen dabei weitgehend unspektakulär aus. Die durchschnittliche Leuchtstärke liegt mit 213.1 cd/m², ebenso wie der Schwarzwert mit 1.15 cd/m², auf einem ordentlichen Niveau. Im Gegensatz zur (noch) guten Ausleuchtung von 76% zeigt sich der Kontrast mit 191:1 als relativ mager.
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Ausleuchtung: 76 %
Helligkeit Akku: 166.4 cd/m²
Kontrast: 191:1 (Schwarzwert: 1.15 cd/m²)
Subjektiv erschien uns das Bild enttäuschend blass und farbarm, gerade im Vergleich zu den Displays der kürzlich getesteten Notebooks Alienware M15x und mySN XMG7.c. Hauptkritikpunkt ist aber die starke Verspiegelung, die einen Außeneinsatz des G72GX nahezu obsolet gestaltet. Selbst in Innenräumen muss man auf die Positionierung des Notebooks achten, um von störenden Reflexionen verschont zu bleiben.
Weiteres Manko ist die äußert eingeschränkte Blickwinkelstabilität. Während diese im horizontalen Bereich gerade noch in Ordnung geht, führen im vertikalen Bereich bereits minimalste Blickwinkeländerungen zu Farbabweichungen und Helligkeitsdifferenzen. Egal wie wir das Display auch kippten, eine Hälfte des Bildschirms blieb immer gräulich. Was beim Officebetrieb noch wenig ins Gewicht fällt, erweist sich spätestens beim Zocken oder einem gemütlichen Filmeabend als ungemein störend.
Während die meisten kostspieligeren Gaming-Notebooks inzwischen auf Intels neue Core i7 Architektur setzen, bleibt Asus, zumindest beim G72GX, der alten Core 2 Architektur treu. So verrichtet ein Core 2 Quad Q9000 seine Arbeit als CPU. Dieser Vierkern-Prozessor verfügt über 6 MByte L2-Cache, einen FSB von 1066 MHz und taktet mit 2,00 GHz. Der Q9000 ist in 45nm Strukturbreite gefertigt und benötigt aufgrund einer TDP von 45W relativ viel Energie. Dem Q9000 stehen üppige 6144 MByte DDR2 Arbeitsspeicher mit 800MHz zur Seite. Da als Betriebssystem Windows 7 Home Premium in der 64bit Variante zum Einsatz kommt, steht erfreulicherweise die komplette Speichermenge zur Verfügung. Recht üppig zeigt sich zudem die Festplattenkapazität. Gleich zwei 320 GByte Festplatten von Hersteller Seagate stecken im G72GX.
Abgerundet wird das Paket von der Nvidia GeForce GTX 260M, die als Grafikkarte ihre Dienste verrichtet. Die GeForce GTX 260M ist mit einem GByte GDDR3-VRAM, 112 Stream Prozessoren und der Pure Video HD-Technologie ausgestattet. Letztere greift der CPU bei der Berechnung von hochauflösendem Videomaterial unter die Arme. Technisch basiert die GTX 260M auf dem G92b Kern (somit ist die Grafikkarte nicht mit der Desktop GTX 260 verwandt), unterstützt DirectX 10.0 und wird im 55 nm Fertigungsprozess hergestellt. Im Zuge des hohen Strombedarfs von bis zu 75 Watt, eignet sich die GeForce GTX 260M nur für größere Notebooks mit leistungsstarker Kühlung. Normalerweise taktet die GeForce GTX 260M mit bis zu 550 MHz (Kern), 950 MHz (Speicher) und 1375 MHz (Shader). Asus hat den Takt aber auf 500 MHz (Kern), 800 MHz (Speicher) und 1250 MHz (Shader) reduziert. Der Grund dafür dürfte wiederum, wie schon beim fehlenden Turbo-Modus, die bedenkliche Temperaturentwicklung der Komponenten sein. Wie sich die fehlenden MHz in der Praxis bemerkbar machen, werden wir gleich anhand der Grafik-Benchmarks überprüfen.
Doch beginnen wir mit den CPU-lastigen Benchmarks. Im Cinebench R10 erzielte Intels Core 2 Quad Q9000 respektable 2426 Punkte im Singlecore- und sehr gute 8699 Punkte im Multicore-Rendering. Ein Core i7-720QM (wie er zum Beispiel im Alienware M15x eingesetzt wird) legt mit 3388 Punkten im Singlecore- und 9959 Punkten im Multicore-Rendering allerdings noch eine Schippe drauf. Beim PCMark Vantage fällt der Unterschied mit 5245 Punkten (Q9000) gegen 5884 Punkten (i7-720QM) hingegen geringer aus.
Schon sind wir bei den GPU-lastigen Benchmarks angelangt. Wie anschließend bei den Spielebenchmarks, ziehen wir zum Vergleich einmal eine hoch getaktete GeForce GTX 260M (anhand des Alienware M15x) und zum anderen die etwa ebenbürtige Konkurrenzkarte ATI Radeon HD 4850 (anhand des MSI GT725) heran. Im 3DMark 05 zeigen sich die Radeon HD 4850 mit 16496 Punkten als auch eine hoch getaktete GTX 260M mit 16611 Punkten wesentlich flotter als die niedrig getaktete GTX 260M des G72GX mit ihren 12669 Punkten. Im 3DMark 06 sind die niedrig getaktete GTX 260M mit 9503 Punkten und die Radeon HD 4850 mit 9784 etwa gleich schnell. Die hoch getaktete GTX 260M des Alienware M15x zieht mit Hilfe seines Core i7 Prozessors allerdings mit 11080 Punkten davon. Im 3DMark Vantage hat die niedrig getaktete GeForce GTX 260M mit 4762 Punkten gegen die 5500 Punkte der Radeon HD 4850 und die 5686 Punkte der hoch getakteten GeForce GTX 260M das Nachsehen.
Die Werte der beiden 320 GByte Festplatten fallen recht ähnlich aus. Laut HD Tune beträgt die durchschnittliche Übertragungsrate hervorragende 72.2-75.7 MB/Sek. Die Zugriffsrate von mäßigen 17.2-18.2 ms könnte dagegen, ebenso wie die passable Durchsatzrate von 76.8-78.2 MB/Sek, durchaus besser sein.
Im Windows 7 Leistungsindex (Maximalwertung 7.9) bekamen die CPU und der Arbeitsspeicher 6.9 Punkte, die Grafikkarte 6.7 Punkte und die Festplatte 5.9 Punkte. Insgesamt also eine gute Leistung.
Nutzer von externen Geräten wie beispielsweise Soundkarten, sollten die Latenzen unter Windows beachten. Sind diese zu hoch, kann es zu Problemen z.B. in Form von Soundknacken kommen. Zwar verweilten die Latenzen des G72GX im Tool DPC Latency Checker größtenteils im grünen Bereich unter 500µs, von Zeit zu Zeit schoss die Latenz jedoch auf über 2000µs.
Insgesamt ist die gebotene Anwendungsleistung sehr gut, obwohl es doch etwas schade ist, dass Asus nicht auf Intels Core i7 und eine höher getaktete GeForce GTX 260M setzt, da auf diese Weise Performance verschenkt wird. Die Kühlkapazität des Gehäuses setzt hier aber offenbar Grenzen.
PCMark Vantage Result | 5245 Punkte | |
Hilfe |
3DMark 05 Standard | 12669 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 9503 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 4762 Punkte | |
Hilfe |
Spieleleistung
Bei den Spielebenchmarks fanden einmal unsere Standardauflösungen von 1024 x 768 und 1280 x 1024 sowie die native Auflösung des Displays von 1600 x 900 Verwendung. Da die GTX 260M eine gute Leistung verspricht, testeten wir zudem ausnahmslos in hohen oder sehr hohen Details.
Crysis
Starten wir gleich mit dem anspruchsvollsten Spiel in unserem Benchmarkparcour: Crysis. Hier hatte das Asus G72GX schon in der Auflösung 1024 x 768 mit hohen Details stark zu kämpfen und lief mit 30.7 fps im CPU- und 31.0 fps im GPU-Benchmark nicht durchgehend flüssig. Sowohl das MSI GT725 (Core 2 Duo P9500, Radeon HD 4850) mit 41.0 fps im CPU- und 44.8 fps im GPU-Durchlauf, als auch das Alienware M15x (Core i7-720QM, hochgetaktete GeForce GTX 260M) mit 39.2 fps im CPU- und 41.9 fps im GPU-Durchlauf rechnen deutlich schneller. In der Auflösung 1600 x 900 brach die Performance beim G72GX sogar auf ruckelige 24.7 fps im CPU- und 24.5 fps im GPU-Benchmark ein.
Anno 1404
Anno 1404 könnte man aufgrund seiner wunderschönen Grafik als das Crysis der Echtzeitstrategie bezeichnen. So sind die Hardwareanforderungen in sehr hohen Details und 4x AF nicht zu verachten. In der Auflösung 1280 x 1024 schlägt sich das G72GX mit seinem Core 2 Duo Q9000 und seiner GeForce GTX 260M mehr als wacker und zaubert runde 44.0 fps auf den Bildschirm. Selbst in der Auflösung 1600 x 900 läuft Anno mit 37.8 fps noch weitgehend ruckelfrei. Die Radeon HD 4850 rechnet in der Auflösung 1280 x 1024 mit 42 fps ähnlich schnell.
F.E.A.R. 2
In Fear 2 fühlt sich die GeForce GTX 260M mit hohen Details und 4x AA sowohl in der Auflösung 1280 x 1024 (67.4 fps) als auch in der Auflösung 1600 x 900 (50.6 fps) pudelwohl. Noch wohler fühlt sich hingegen die Radeon HD 4850, die in 1280 x 1024 mit durchschnittlich 86.1 fps davon zieht.
GRID
Im Rennspiel Race Driver GRID lässt es sich dank GeForce GTX 260M, entsprechendes Können vorausgesetzt, präzise um die Kurven steuern. In der Auflösung 1280 x 1024, hohen Details und 2x MSAA sehen die Gegner dank 59.1 fps nur noch die Rücklichter. Die Radeon HD 4850 überquert mit 62.1 fps minimal schneller die Ziellinie. In der Auflösung 1600 x 900 beträgt die Bildwiederholrate des G72GX schließlich 53.7 fps.
Call of Duty 4
Viele werden es wohl kaum noch bis zur Veröffentlichung des Nachfolgers erwarten können, wir müssen (leider) noch mit dem „alten“ Call of Duty 4 Vorlieb nehmen. Während die Radeon HD 4850 in der Auflösung 1280 x 1024, hohen Details und 4x AA mit rund 66 fps eine sehr gute Vorlage liefert, gewinnt die GeForce GTX 260M mit 67.3 fps denkbar knapp. Eine Erhöhung der Auflösung auf 1600 x 900 wirkt sich mit 62.5 fps kaum aus.
Left 4 Dead
Nicht nur zu Call of Duty 4 steht schon der Nachfolger in den Startlöchern. Auch Valve lässt mit Left 4 Dead 2 bald den vermeintlichen Thronfolger zum beliebten Zombie-Shooter auf die Spielergemeinde los. Da an der Engine nur wenig geändert wurde, ist das Asus G72GX fit für zukünftige Multiplayerduelle, wie wir anhand des ersten Teil sehen: Während Left 4 Dead inklusive hoher Details und der Auflösung 1600 x 900 bereits mit 58.3 fps flüssig läuft, knackt die GeForce GTX 260M in der Auflösung 1024 x 768 mit 103.3 fps knapp die 100 fps Marke.
Die Spieleleistung lässt sich zusammenfassend als sehr gut einordnen. Bis auf Crysis lassen sich alle von uns getesteten Titel in hohen Details und der nativen Auflösung von 1600 x 900 flüssig darstellen. An ein System mit Core i7 und höher getakteter GeForce GTX 260M kommt das Asus G72GX dennoch nicht heran: Schade. Im Vergleich mit der Radeon HD 4850 kann sich die GeForce GTX 260M gut halten. Insgesamt zeichnet sich jedoch ein kleiner Vorsprung für die Radeon HD 4850 ab.
Lautstärke
Als Leisetreter kann man das G72GX wahrlich nicht bezeichnen. Schon im Idle-Betrieb dreht das Notebook auf deutlich hörbare 37.7 dB(A) auf. Das DVD-Laufwerk zeigt sich bei DVD-Wiedergabe mit 40.2 dB(A) noch etwas lauter. Unter Last erhöht sich die Geräuschkulisse gar auf störend laute 42.1-47.8 dB(A). Man bekommt schon fast das Gefühl neben einem startenden Düsenjet zu sitzen. Bei lautstarken Spielen wie Shootern relativiert sich die Geräuschkulisse zwar etwas, bei Filmen sollte der Nutzer dann aber doch einen höheren Abstand zum Gerät einhalten. Unsere Messungen entstanden in einer Entfernung von 15 cm.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 37.7 / 37.7 / 37.7 dB(A) |
HDD |
| 37.9 dB(A) |
DVD |
| 40.3 / dB(A) |
Last |
| 42.1 / 47.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Bei den Oberflächentemperaturen hat Asus gute Arbeit geleistet. Im Idle-Betrieb bleiben sowohl die Oberseite mit maximal 33.7°C als auch die Unterseite mit maximal 34.8°C angenehm kühl. Unter Last erhöht sich die Temperatur der Oberseite zwar auf bis zu 43.7°C, die Handballenauflage verbleibt mit maximal 27.7°C allerdings vorbildlich kühl. Die Unterseite erwärmt sich dagegen mit bis zu 47.7°C ordentlich. Solange man das G72GX nicht auf den Schoß nimmt, bekommt man davon aber nur wenig mit.
Im Inneren des Gehäuses sieht die Situation bezüglich der Komponenten wesentlich schlechter aus. Während sich im Idle-Betrieb die Temperaturen der CPU auf rund 50°C und der GPU auf rund 60°C einpendeln, offenbarte die Kühlung in unserem Langzeittest (Furmark + Prime95) enorme Schwächen. So werden sowohl die CPU mit bis zu 97°C als auch die GPU mit bis zu 102°C bedenklich heiß. Als Folge taktete sich die Grafikkarte zirka alle 20-30 Minuten für rund 10 Sekunden herunter. Für die Lebensdauer der Komponenten sind entsprechend hohe Temperaturen natürlich nicht gerade zuträglich. Da im normalen Spielebetrieb allerdings kaum Situationen mit einer derart hohen Systemauslastung zu erwarten sind, dürfte auch auf lange Sicht kein Throttling beim Zocken auftreten. Unser Benchmarkparcours lief jedenfalls fehlerfrei.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 43.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 47.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 27.7 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (+1.2 °C).
Lautsprecher
Die Lautsprecher von Altec/Lansing liefern eine überraschend gute Vorstellung ab. Nicht zuletzt aufgrund der EAX 4.0-Unterstützung hat uns die Klangkulisse (insbesondere bei Shootern wie Fear 2) dank ihrer Klarheit, ihrer guten Ortbarkeit und ihres satten Basses sehr viel Freude bereitet. Erst bei anspruchsvoller Musik zeigten sich die Lautsprecher zuweilen übertönt und blechern. Die Maximallautstärke weiß andererseits zu überzeugen.
Als Akku hat sich Asus für ein voluminöses acht Zellen Lithium-Ionen-Modell mit 75 Wh entschieden. Dessen Laufzeiten lassen dabei aber stark zu wünschen übrig. Unter Vollast (Classic Test von Battery Eater) mit maximaler Helligkeit und deaktivierten Energiesparoptionen ging dem G72GX bereits nach rund 70 Minuten die Puste aus. Bei DVD-Wiedergabe erhöhte sich die Laufzeit inklusive maximaler Helligkeit und moderaten Stromsparmechansimen kaum und betrug lediglich 78 Minuten. Als nur minimal höher erwies sich zudem die Laufzeit beim Surfen über das integrierte Wlan. Magere 83 Minuten bei maximaler Helligkeit und moderaten Stromsparmechanismen führen nicht gerade zu Bestnoten. Selbst bei minimaler Helligkeit und maximalen Energiesparoptionen (Readers Test von Battery Eater) war die zwei-Stunden -arke noch in weiter Ferne, da das G72GX bereits nach 101 Minuten zurück an die Steckdose wollte.
Der Stromverbrauch fällt dementsprechend relativ hoch aus. Schon im Idle-Betrieb genehmigt sich das G72GX zwischen 45.8 und 59.0 Watt. Inklusive des voreingestellten Bildschirmschoners sind es sogar deftige 73.1 Watt. Unter Last erhöht sich der Strombedarf enorm und liegt zwischen 93.6 und 143.9 Watt. Als zu hoch erweist sich des Weiteren der Verbrauch im ausgeschalteten Zustand: 0.6 Watt sind zu viel und nicht notwendig wie andere Notebooks zeigen. Weiteres Ärgernis: Bei System(neu)start und beim Abstecken der Stromversorgung änderte das G72GX eigenmächtig den Energiesparplan.
Aus / Standby | 0.6 / 0.6 Watt |
Idle | 45.8 / 53.5 / 59 Watt |
Last |
93.6 / 143.9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Das Asus G72GX hat insgesamt einen guten Eindruck hinterlassen. Im Vergleich zum Vorgänger G71GX hat Asus an einigen Stellen dezent nachgebessert. Auf der positiven Seite stehen die gute bis sehr gute Anwendungs- respektive Spieleleistung und das schicke Design inklusive der Tastaturbeleuchtung. Auch die umfangreiche Ausstattung in Form einer enormen Schnittstellenvielfalt und eines Blu-Ray-Laufwerks können das G72GX ebenso von der Konkurrenz abheben wie das große Touchpad und das hochwertige Zubehör in Form eines Rucksacks und einer Razer Copperhead Maus. Überdurchschnittlich fällt zudem die gute Soundqualität inklusive EAX 4-Unterstützung aus.
Auf der negativen Seite stehen hingegen das blasse und stark spiegelnde Display mit seiner mangelhaften Blickwinkelstabilität. Daraufhin folgen die jederzeit hohe Geräuschkulisse, die bedenkliche Komponententemperatur unter Volllast sowie die noch am ehesten verkraftbare enttäuschende Akkulaufzeit. Nachbesserungsbedarf besteht zuletzt bei der nachgebenden Tastatur und den schmutzanfälligen Gehäuseoberflächen.
Wer auf der Suche nach einem leistungsstarken Gaming-Notebook mit Blu-Ray-Laufwerk ist und sich nicht von einer hohen Geräuschkulisse und einer mäßigen Displayqualität abschrecken lässt, kann sich das Asus G72GX durchaus einmal näher ansehen.