Test MSI GT628 Gaming-Notebook
Zu heiß für diese Welt?
Beim GT628 handelt es sich um den jüngsten Spross der MSI Gaming-Serie. Mit einem Intel Core 2 Quad Q9000 und einer brandneuen Nvidia Geforce GTS 160M zielt das 15.4-zöllige GT628 auf die obere Leistungsklasse ab. Ob sich MSI dabei zu viel vorgenommen hat, oder das Vorhaben gelingt, ein preislich moderates Gaming-Notebook mit hoher Leistung anzubieten, lesen Sie in unserem ausführlichen Test.
MSI bringt mit seiner Gaming-Serie seit jeher leistungsstarke Notebooks zu attraktiven Preisen auf den Markt. Momentan sehr beliebt ist das 15.4-zöllige GX623, welches mit der schnellen ATI Mobility Radeon 4670 aufwartet. Die CPU unterscheidet sich je nach Modell. So bietet das 750 Euro günstige GX623-7343VHP einen Core 2 Duo P7350 (2,00 GHz), wohingegen das GX623-8647VHP für 950 Euro einen P8600 (2,40 GHz) bietet. Recht neu ist das 1000 Euro teure GX623S-8747VHP, welches mit einem P8700 (2,53 GHz) ausgestattet ist.
Wer noch mehr Leistung sucht, greift gleich zum 17-zölligen GT725. Dieses enthält mit der ATI Mobility Radeon 4850 eine der stärksten erhältlichen Notebook-Grafikkarten. Kaum noch verfügbar sind das GT725-8647VHP mit Core 2 Duo P8600 (2,40 GHz) für 1200 Euro und das GT725-9547VHP mit P9500 (2,53 GHz) für 1250 Euro. Das GT725Q-9047VHP ist hingegen gut verfügbar und bietet zum Preis von 1300 Euro gleich einen Core 2 Quad Q9000 (2,00 GHz).
Das neue 15.4-zöllige GT628 geht fremd und setzt bei der Grafikkarte auf die GTS 160M von Nvidia. Für rund 1050 Euro erhält man bereits das GT628R/S-8747VHP mit Core 2 Duo P8700 (2,53 GHz). Daraufhin folgt schließlich das von uns getestete GT628Q-9047VHP, welches zum Preis von 1350 Euro mit einem Core 2 Quad Q9000 (2,00 GHz) aufwartet.
Schon beim ersten Anblick lässt MSI keinen Zweifel an seiner Zielgruppe, den Gamern: das mattschwarze Gehäuse wird von einer knallroten Linie eingefasst, die auch die Unterseite des Displaydeckels bedeckt. Dabei wirken die eingesetzten Materialien ungewohnt hochwertig für ein Gaming-Notebook. Sowohl auf der Oberseite als auch beim Displaydeckel kommt hauptsächlich gebürstetes Aluminium zum Einsatz. So bleibt das GT628, zumindest im ausgeschalteten Zustand, angenehm kühl. Unter Last fühlt sich das Aluminium bei gleicher Temperatur subjektiv bei Berührung etwas wärmer
an als Kunststoff. Die Unterseite des Gehäuses besteht hingegen, wie üblich, durchgehend aus Kunststoff. Ungewohnt für ein Gaming-Notebook ist zudem die relativ geringe Höhe von maximal 36 mm. Da das Gehäuse dank 15.4-Zoll Format „nur“ 360 mm breit und 260 mm tief ist, wirkt das GT628 recht kompakt.Die Stabilität kann allerdings nicht sehr überzeugen. Der Displaydeckel scheint durch das gebürstete Aluminium zwar recht stabil, trotzdem treten bei stärkerem Druck Bildstörungen, insbesondere in der oberen Hälfte des Displays, auf. Das restliche Gehäuse zeigt sich auch nicht sonderlich verwindungssteif. Die Ecken des GT628 lassen sich leicht anheben, die Handballenauflage lässt sich mittig ordentlich durchdrücken und die integrierte Touchscreen-Leiste gibt besonders in der Mitte stark nach. Hauptärgernis ist aber die Tastatur, die schon bei geringem Druck kräftig nachgibt. Vor allem der Bereich um die Leertaste und den Nummernblock, unter dem sich das DVD-Laufwerk befindet, fallen in dieser Beziehung negativ auf. Die Unterseite des Gehäuses hinterlässt keinen besseren Eindruck. So ist der Bereich um das DVD-Laufwerk sehr schwammig und die große Abdeckung, die Zugang zu den meisten Komponenten gewährt, lässt sich deutlich durchbiegen.
Die kleinen Scharniere sind dagegen gut gelungen, denn sie gehen leise und zuverlässig ihrer Arbeit nach. Das 2770 Gramm schwere Gehäuse schwingt beim Öffnen des Displaydeckels leicht mit.
Bei den Anschlussmöglichkeiten hat sich MSI nicht bitten lassen und nahezu alles ins GT628 integriert, was das Gamer-Herz begehrt. Auf der linken Seite findet man neben einem Kensington-Lock einen inzwischen eher seltenen RJ-11 Modem-Anschluss. Daraufhin folgen der DVD-Brenner und ein USB 2.0-Port. Abschließend befinden sich auf der linken Seite gleich vier Soundanschlüsse. Da hätten wir neben Line-Out einen Kopfhörer-Ausgang, Line-In und einen Mikrofon-Eingang. Vier Soundanschlüsse haben den Vorteil, dass man gleichzeitig eine externe Anlage und ein Headset betreiben kann, ohne ständig umstöpseln zu müssen. Auf der Vorderseite befinden sich außer eines Infrarot-Empfängers keine weiteren Verbindungsmöglichkeiten.
Auf der rechten Seite sitzen ein Express Card-Slot und ein 4-in-1-Kartenleser, der die Formate XD, SD, MMC und MS beherrscht. Daneben findet der Nutzer einen Firewire-Anschluss und zwei weitere USB 2.0 Ports, wobei einer davon einen eSATA/USB 2.0 Kombo-Port darstellt. Ein RJ-45 Gigabit Lan-Port rundet die rechte Seite ab. Aufgrund der starken Komponenten werden viele Nutzer das GT628 wohl hauptsächlich als Desktop Replacement einsetzen. Das hat sich anscheinend auch MSI bedacht und auf der Rückseite mit HDMI und VGA die Monitoranschlüsse sowie mit DC-In die Stromversorgung platziert. Als letztes sitzt auf der Rückseite ein Antennenanschluss.
Die Positionierung der Anschlüsse schien uns nicht optimal gelungen. Schließt man an der linken Seite Sound- und/oder USB-Kabel an, blockieren zugehörige Kabel schnell das DVD-Laufwerk. Die beiden USB 2.0-Ports auf der rechten Seite sind ebenfalls so weit vorne positioniert, dass beim Anschluss einer Maus ein größerer Abstand zum Gehäuse eingehalten werden muss. Zudem hätte man den Gigabit-Lan-Port gleich an der Rückseite positionieren können, wenn sich dort schon ein Großteil der wichtigsten, dauerhaft verwendeten Anschlüsse befindet.
Wer lieber drahtlos mit dem Internet verbunden ist oder Daten mit anderen Nutzern austauscht, greift zu Wlan (802.11 a/b/g/n) oder zu Bluetooth (v. 2.0). Ansonsten bietet das GT628 noch ein integriertes Mikrofon, das sich auf der Handballenauflage befindet und eine zwei Megapixel Webcam. Softwareseitig sind vor allem Works 8.5, ein Upgrade-Gutschein für Windows 7 (kostet allerdings zusätzlich Bearbeitungsgebühr!) und die Vollversion des PC-Titels Tomb Raider Underworld hervorzuheben.
Bei den Eingabegeräten bleibt ein insgesamt zwiespältiger Eindruck zurück. Fangen wir mit der Tastatur an, die wie erwähnt, teils deutlich nachgibt. Da zudem der Druckpunkt recht schwammig ausfällt und MSI aus unerfindlichen Gründen nicht auf ein Standardlayout gesetzt hat, kommt insgesamt wenig Freude auf. So sind manche Tasten an anderer Stelle als üblich positioniert (siehe Bild). Ferner sind manche Tasten schmäler wie der Rest: „°^“ und „'#“. Schließlich sind einige Tasten allgemein viel zu klein geraten wie etwa „Return“, „Enter“ und das rechte „Shift“. MSI hat nicht mal vor der Fn-Taste Halt gemacht und diese links von der linken Strg-Taste positioniert. Das dürfte nicht nur Gamer stören, die gewohnt sind auf der Steuerungstaste Funktionen wie Sprint respektive Ducken oder dergleichen zu legen. Diese unzähligen Abweichungen von der Norm führen dazu, dass man auch nach Wochen (der Tester kennt das Problem vom äußerlich identischen GX623) noch ständig daneben tippt und beim Spielen die falsche, respektive gar keine Aktion ausgelöst wird.
Wo wir schon beim Spielen sind. Das Touchpad ist zu weit links angebracht und stört deshalb beim Zocken. So muss man insbesondere in Shootern das Tochpad unbedingt ausschalten, um zwischendurch nicht unbeabsichtigt einen Schuss auszulösen. Ansonsten macht das Touchpad, im Gegensatz zur Tastatur, eine gute Figur. Die Oberfläche ist angenehm glatt und die integrierte Scrollleiste funktioniert recht gut. Da das Touchpad zudem abgesenkt ist und von einem silbernen Rahmen eingefasst wird, fällt die Orientierung leicht. Die beiden Maustasten sind schließlich in die Handballenauflage eingearbeitet und verfügen über einen guten, wenn auch etwas harten Druckpunkt mit lautem Feedback. Leider sammelt sich in den Zwischenräumen der Maustasten schnell Schmutz an. Als Krönung hätten wir uns noch eine beleuchtete Tastatur gewünscht, damit man auch im Dunklen schnell zu seinen Eingabegeräten zurück findet. So muss sich der Nutzer mit rot hervorgehobenen WASD- und Pfeiltasten begnügen.
Im Gegensatz dazu sticht die blau beleuchtete Touchscreen-Leiste doch schon wesentlich mehr ins Auge. Neben Multimedia Funktionen lässt sich hier der MSI typische „Eco“ und „Turbo“-Modus regeln. Während der „Eco“-Modus das Bild an verschiedene Szenarien wie „Office“ oder „Movie“ anpasst und dabei gleichzeitig beim Stromsparen hilft, führt der „Turbo“-Modus hingegen zu einer Übertaktung des Prozessors. Per Turbo-Modus lassen sich Modelle mit Dualcore-CPU durchaus um über 300 MHz übertakten. Bei unserem Quadcore waren jedoch nur magere 75 MHz möglich. Im Gegensatz zur Tastatur verfügt die Touchscreen-Leiste über sehr guten Druckpunkt. Bis auf Ausnahmen werden Eingaben ohne Fehl und Tadel angenommen.
Das 15.4-zöllige Display hinterlässt wiederum einen zwiespältigen Eindruck. Einerseits ist die Leuchtdichte mit durchschnittlich 159.3 cd/m² sehr niedrig geraten, anderseits können sowohl der niedrige Schwarzwert von 0.32 cd/m², der hervorragende Kontrast von 564:1 und die passable Auslechtung von 78% überzeugen. Subjektiv wirken die Farben relativ kräftig und dunkle Szenen in Filmen sowie Spielen driften kaum in den Graubereich ab. Dafür scheint das Bild auch subjektiv nicht sonderlich hell.
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Ausleuchtung: 78 %
Helligkeit Akku: 180.6 cd/m²
Kontrast: 564:1 (Schwarzwert: 0.32 cd/m²)
Da das Display zudem mit einer Verspiegelung versehen ist, sollte man nicht unbedingt an einen Außeneinsatz denken. Selbst in Innenräumen können, je nach Fensterposition und Tageshelligkeit, unangenehme Spiegelungen auftreten. Die Blickwinkel schließlich sind horizontal ordentlich, vertikal hingegen eher mäßig, sodass es zu Verfärbungen und Helligkeitsdifferenzen kommen kann.
Subjektive Vorlieben entscheiden über Ge- oder Missfallen der nativen Auflösung von 1680x1050 Pixel. Schaltflächen und Icons sind zwar schon sehr klein, dafür profitiert man von einer guten Übersicht und viel Arbeitsplatz am kompakten Display.
Bei den Komponenten hat MSI den Fokus eindeutig mehr auf Leistung als auf niedrigen Energieverbrauch gelegt. Als CPU kommt ein Core 2 Quad Q9000 mit 2,00 GHz zum Einsatz. Dieser besitzt eine hohe TDP (Thermal Design Power) von 45W, verfügt als Ausgleich dafür allerdings über üppige sechs MByte L2-Cache und 1066 MHz FSB. Bei Aktivierung des Turbo-Modus kann der Kerntakt des Q9000, wie angesprochen, auf 2075 MHz erhöht werden. Ob sich dieser kleine Sprung von 75 MHz in der Performance erwähnenswert auswirkt, werden wir gleich anhand der Benchmarks sehen.
Als Arbeitsspeicher hat sich MSI für vier GByte DDR3-RAM mit 1066 MHz entschieden. Dieser ist auch etwas stromsparender als DDR2-RAM (1,5 gegen 1,8 Volt). Aufgrund des 32bit Betriebssystems (Windows Vista Home Premium) stehen jedoch nur etwa drei GByte zur Verfügung.
Als Grafikkarte setzt MSI auf die Geforce GTS 160M von Nvidia. Die GTS 160M ist in 55nm Strukturbreite gefertigt und basiert auf dem G94b Kern. Von der Leistung her liegt sie in etwa auf Niveau der „alten“ 9800M GTS. Durch den kleineren Fertigungsprozess konnte der Energieverbrauch erfreulicherweise auf das Niveau der langsameren 9800M GS gesenkt werden. Aus diesem Grund ist es MSI auch möglich, diese Grafikkarte der Oberklasse in ein 15.4-zölliges Gehäuse zu stecken. Im Vergleich zu Desktop-Grafikkarten ordnet sich die GTS 160M in etwa auf dem Niveau der 8800 GS ein. Getaktet ist die GTS 160M mit 600 MHz (Kern), 800 MHz (Speicher) und 1500 MHz (Shader). Mit ihren ein GByte DDR3-VRAM, DirectX 10 Unterstützung und 64 Streamprozessoren spricht sie für eine überzeugende Spieleleistung. Von Vorteil zeigt sich auch die „PureVideo HD“ genannte Technologie, die der CPU bei der Berechnung von hochauflösendem Videomaterial unter die Arme greift.
Anmerkung: Alle nun folgenden Anwendungs- und Spielebenchmarks fanden inklusive Turbo-Modus (CPU@2075 MHz) statt.
Fangen wir mit den CPU-lastigen Benchmarks an. Im Cinebench R10 sorgte der Core 2 Quad Q9000 für überzeugende Werte. So wurden im Singlecore-Rendering 2468 Punkte erreicht, wohingegen im Multicore-Rendering sogar 7893 Punkte möglich waren. Zum Vergleich: Ein Core 2 Duo T9550 mit 2,66 GHz (wie er zum Beispiel im etwa gleich teuren Asus G71GX zum Einsatz kommt) schafft im Singlecore-Rendering mit 3246 Punkten deutlich mehr, im Multicore-Rendering mit 4084 Punkten hingegen wesentlich weniger. Hier sieht man sehr schon, dass bei Singelcore-Anwendungen hauptsächlich ein hoher Takt und bei Multicore-Anwendungen vor allem die Anzahl der Kerne den Ausschlag geben. Im PCMark 05 schaffte das GT628 hohe 7510 Punkte und im PCMark Vantage immer noch überzeugende 4634 Punkte.
Kommen wir nun zu den GPU-lastigen Benchmarks. Hier ist besodners der Vergleich zur Konkurrenzkarte ATI Mobility Radeon HD 4850 und Nividas hauseigener Konkurrenz GTX 260M interessant, da beide Karten ebenfalls in ähnlich teuren Notebooks eingesetzt werden. Im 3DMark 05 konnte das GT628 hervorragende 13775 Punkte erreichen. Eine GTX 260M erzielt hier 15328, eine HD 4850 16496 Punkte. Im 3DMark 06 fielen die Unterschiede deutlich geringer aus. So schafft die GTS 160M 9327 Punkte, die GTX 260M 9537 Punkte und die HD 4850 schließlich 9784 Punkte. Im 3D Mark Vantage wurden die Unterschiede dann wieder etwas größer. Hier erreicht die GTS 160M „nur“ 3965 Punkte, wohingegen die GTX 260M 4929 Punkte und die HD 4850 sogar 5500 Punkte zustande bringen.
Als Festplatte dient ein 500 GByte Modell von Western Digitals Scorpion Blue-Reihe mit 5400 U/min. Mit dem Tool HDTune überprüften wir deren Werte. So lag die Übertragungsrate zwischen 34.6 und 78.5 MB/sek, wobei im Schnitt ordentliche 59.8 MB/sek erreicht wurden. Auch die Zugriffszeit von 16.9 ms und die Durchsatzrate von 90.9 MB/sek liegen im oberen Mittelfeld.
Der Leistungsindex von Vista war beim GT628 sehr ausgewogen und vergab bis auf die Festplatte nur Bestnoten. So erzielten sowohl die CPU, als auch der Arbeitsspeicher, die Grafik respektive Grafik Spiele den Maximalwert von 5.9 Punkten. Die Festplatte fiel mit 5.6 Punkten dagegen etwas ab.
Mithilfe des Tools DPC Latency Checker überprüften wir übderdies die Latenzen unter Windows. Sind die Latenzen zu hoch, kann es beim Anschluss externer Geräte zu Problemen mit der Synchronisation kommen z.B. Soundknacken bei Soundkarten. In dieser Beziehung überzeugt das GT628. Meistens lagen die Latenzen im grünen Bereich, nur ab und zu erhöhte sich die Latenz auf zirka 1000 µs.
Fazit: Die Anwendungsleistung ist als sehr gut zu klasifizieren. Dies gilt schon für den Auslieferungszustand, da MSI nur relativ wenige Programme und Tools vorinstalliert hat. Kein Vergleich zu vielen anderen Herstellern, die einen Großteil ihrer Gaming- und Multimedia-Notebooks mit unnötiger Software zuknallen.
3DMark 2001SE Standard | 30011 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 29048 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 13775 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 9327 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 3965 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 05 Standard | 7510 Punkte | |
PCMark Vantage Result | 4634 Punkte | |
Hilfe |
Spieleleistung
Genug mit synthetischen Benchmarks, denn was für Gamer wirklich zählt, ist die praktische Spieleleistung.
Counter Strike Source & Half Life 2 Lost Coast
Wir verwendeten den integrierte Benchmark in hohen Details und der Auflösung 1024x768. Counter Strike Source lief mit 242.6 fps butterweich über den Bildschirm. HL2 Lost Coast blieb mit 153.5 fps ebenfalls über der 100 fps Grenze.
Left 4 Dead
Als dritten Titel, der auf Valves Source-Engine basiert, griffen wir zu Left 4 Dead. Auch bei Left 4 Dead zeigte sich das GT628 unbeeindruckt. So waren in der Auflösung 1024x768 und hohen Details durchschnittlich exzellente 103 fps möglich.
Call of Duty 4
Natürlich darf Infinity Wards beliebter Shooter nicht fehlen. In der Auflösung 1280x1024, hohen Details und 4xAA überzeugte das GT628 mit ausgezeichneten 75.0 fps.
F.E.A.R. 2
Mit Fear 2 hatte das GT628 dann schon eher zu kämpfen und erreichte in der Auflösung 1280x1024, hohen Details und 4xAA gerade noch flüssige 42.2 fps. Eine GTX 260M ist mit 66 fps deutlich und eine HD 4850 mit 86 fps über das doppelte schneller.
Crysis
Nun kommen wir zum Spiel, das den meisten Notebooks noch immer gehörig das Fürchten lehrt: Crysis. Wir ließen den integrierten Benchmark in hohen Details und der Auflösung 1024x768 durchlaufen. Im CPU-Benchmark erreichte das GT628 ordentliche 33 fps, wohingegen im GPU-Benchmark minimal höhere 34 fps machbar waren. Zum Vergleich: Eine GTX 260M ist mit 37 fps (CPU) und 38 fps (GPU) leicht, eine HD 4850 mit 41 fps (CPU) und 45 fps (GPU) bedeutend schneller.
Mithilfe von Crysis testeten wir noch zweierlei. Einerseits deaktivierten wir die Übertaktung der CPU, um den Leistungsunterschied beurteilen zu können. Hier trat jedoch Ernüchterung ein. Ohne Turbo-Modus waren sowohl der CPU-Benchmark mit 33 fps als auch der GPU-Benchmark mit 34 fps exakt gleich schnell. Zum anderen waren wir auf die Leistung in der (hohen) nativen Auflösung von 1680x1050 gespannt. Ergebnis: Die Performance brach um fast die Hälfte ein. So rechnete der CPU-Durchlauf nur mit 19 statt 33 fps und der GPU-Durchlauf mit mageren 20 statt 34 fps.
Call of Juarez
Recht enttäuschend fiel auch das Ergebnis beim integrierten Benchmark von Call of Juarez aus. In hohen Details, 4xAA und der Auflösung 1024x768 ruckelte das GT628 mit durchschnittlich 24.6 fps vor sich hin. Eine HD 4850 ist mit 43 fps fast doppelt so schnell.
Anno 1404
Das topaktuelle Anno 1404 lief dagegen wesentlich besser. Selbst sehr hohe Details, eine Auflösung von 1280x024 und 4xAF waren mit durchschnittlich 33.5 fps gut spielbar.
World in Conflict
Als zweites Strategiespiel kam das schon ältere, aber immer noch bildhübsche World in Conflict zum Einsatz. Wir muteten dem GT628 im integrierten Benchmark eine Auflösung von 1024x768, hohe Details und 2xAA/2xAF zu. Als Resultat ruckelte World in Conflict mit 26.0 fps leicht vor sich hin. Eine GTX 260M und eine HD 4850 laufen mit jeweils 40 fps um einiges flüssiger.
Race Driver Grid
Zu Race Driver Grid können wir leider nicht mit Benchmarkergebnissen aufwarten, denn der Bildschirm fror auch nach dutzenden Versuchen kurz nach Rennbeginn an.
Anmerkung: Auch bei anderen Spielen ist es uns ab und an passiert, dass das Bild für einige Sekunden komplett stockte. Eine Ursache dafür konnten wir leider nicht feststellen. Nicht ausschließen kann man, dass hier möglicherweise die hohen Temperaturen von CPU und GPU sich auswirken. Mehr dazu im Testteil Emissionen.
Fazit: Die Spieleleistung ist insgesamt sehr gut. Fast alle getesteten Spiele ließen sich innerhalb unserer Standard-Auflösungen in hohen Details und oft mit diversen Qualitätsverbesserungen flüssig spielen. Nur sehr hardwarehungrige Titel (wie Crysis oder Call of Juarez) liefen nur in mittleren Details durchgehend flüssig. Spielt man dagegen in der nativen Auflösung von 1680x1050 sieht die Sachlage schon anders aus. In diesem Fall ist das GT628 in vielen Titeln (wie Fear 2 oder Anno 1404) mit hohen Details überfordert. Wer also auch die neusten Spiele genießen will, dreht entweder die Details oder aber die Auflösung herunter, was angesichts der guten Interpolation des Displays nicht so negativ auffällt. Trotzdem hätte MSI gut daran getan, als native Auflösung 1440x900 einzusetzen, denn so wäre das Problem von selbst aus der Welt geschafft. Zudem sollte man den Turbo-Modus lieber gleich deaktiviert lassen. Erstens bringt dieser kaum ein Plus an Leistung, und zum zweiten beugt man der massiven Temperaturproblematik vor, wie wir gleich zeigen werden. Im Vergleich zur GTX 260M oder HD 4850 ist die GTS 160M in älteren Titeln oft annähernd gleich schnell, besonders in neueren Titeln zieht die GTS 160M hingegen teils deutlich den Kürzeren.
Lautstärke
Im Idle-Betrieb ist das GT628 mit durchgehend 34.3 dB(A) hörbar, aber noch nicht laut. Auch die Festplatte macht sich maximal mit 34.6 dB(A) bemerkbar. Das DVD-Laufwerk ist bei Datenzugriff mit 37.4 dB(A) dann schon deutlicher hörbar. Unter Last erhöht sich die Geräuschkulisse des GT628 schließlich massiv und es werden Geräuschpegel zwischen 38.1 und sehr lauten 46.8 DB(A) erreicht. So geht die Lautstärke im Office Betrieb unter Windows in Ordnung, wohingegen in anspruchsvollen Anwendungen Geräusch-Regionen reicht werden, die nur für unempfindliche Nutzer noch akzeptabel sein werden. Weiteres Problem: Der Lüfter des GT628 fing nach einigen Betriebsstunden leicht zu Fiepen an. Jetzt könnte man davon ausgehen, dass wir mit unserem Testgerät einfach Pech hatten. Jedoch tritt das Fiepen auch beim MSI GX623 auf (Privatnotebook des Testers). In dieser Beziehung hat MSI allem Anschein nach ein generelles Problem.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 34.3 / 34.3 / 34.3 dB(A) |
HDD |
| 34.6 dB(A) |
DVD |
| 37.4 / dB(A) |
Last |
| 43.1 / 46.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Nun sind wir beim größten Kritikpunkt des GT628 angelangt und zwar seine extreme Temperaturentwicklung. Während sich im Idle-Betrieb die Oberseite des Gehäuses auf maximal 31.1°C und die Unterseite auf maximal 32.6°C erwärmt, sind es unter Vollast auf der Oberseite bis zu hohen 42.3°C und auf der Unterseite bis zu sehr hohen 53.7°C. Subjektiv fällt hier vor allem die Handballenauflage auf, deren Temperatur sich rechts des Touchpads unter Last auf bis zu 40.4°C erhöht, was zur Folge hat, dass sich die Hände unangenehm erwärmen.
Die eigentlich böse Überraschung wartet jedoch im Inneren. Wir haben gleichzeitig CPU und GPU mit den Tools Prime95 sowie Furmark voll ausgelastet. Ergebnis: Die Grafikkarte schießt in Sekunden auf 93°C, während die CPU sogar unglaubliche 97°C erreicht und sich das Notebook innerhalb kürzester Zeit ausschaltet. Aktiviert man zusätzlich den Turbo-Modus, tritt das gleiche Phänomen erneut auf, nur mit der Ausnahme, dass sich das GT628 nur noch schneller deaktiviert. Belastet man allein die CPU, werden ohne Turbo-Modus um die 75°C, mit Turbo-Modus hingegen immer noch viel zu hohe 90°C erreicht, wobei sich das Notebook dann wiederum deaktiviert. Belastet man im Gegenzug einzig die GPU, erreicht diese ohne Turbo maximal 91°C. Inklusive Turbo sind es zwar immer noch maximal 91°C, dafür wird die CPU ein weiteres mal bis zu 97°C heiß.
Aufgrund dieser Tatsache unternahmen wir einen Praxistest und spielten Cysis eine Stunde lang in-Game mit der nativen Auflösung von 1680x1050, hohen Details und DirectX 10. Positive Überraschung: Das GT628 lief stabil und stürzte nicht ab. Auch bei den restlichen Anwendungs- und Spielebenchmarks gab es trotz Turbo-Modus (bis auf das angesprochene GRID) keinen einzigen Absturz zu verzeichnen. Erkenntnis: Da selbst anspruchsvolle Spiele wie Crysis selten die CPU respektive GPU zu 100% auslasten, treten nur bei voller Auslastung (wie es bei den Tools Prime95 und Furmark der Fall ist) Abstürze auf. Wer auf Nummer Sicher gehen will, lässt den Turbo-Modus am besten gleich aus. Da der Performanceverlust nur marginal ausfällt, sorgt eine Deaktivierung für keinerlei Nachteile.
Nicht auszuschließen ist natürlich, dass das beobachtete Stocken bei einzelnen Games auch in Zusammenhang mit den beobachteten hohen Temperaturen gebracht werden kann. Ein unmittelbarer Nachweis war uns im Rahmen der Teststellung allerdings nicht möglich, da etwa auch der im erhitzten Zustand durchgeführte 3D Mark 2006 die volle Punkteanzahl erreichte. Trotzdem dürfte das GT628 thermisch grenzwertig konzipiert sein, zumindest in der vorliegenden Ausstattung.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 53.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 40.4 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (-11.5 °C).
Lautsprecher
Die zwei oberhalb der Tastatur angebrachten Lautsprecher sorgen nur für einen mäßigen Klang. Egal ob Spiele, Filme oder Musik: Alle Tonbereiche wirken matschig und blechern. Der Bass ist blass und sehr schwach auf der Brust. Zudem fällt die maximale Lautstärke viel zu niedrig aus. Schließt man das GT628 hingegen an eine externe Anlage an, wird der Sound deutlich besser.
Der sechs Zellen Akku des GT628 (58Wh) hat es schwer den hohen Energiebedarf der leistunsgsstarken Komponenten zu decken. So verbraucht das Notebook schon im Idle-Betrieb zwischen 21.0 und 29.4 Watt (30 Watt inkl. Turbo). Aktiviert sich zusätzlich noch der voreinstellte Screensaver, schießt der Energieverbrauch sogar auf viel zu hohe 60.1 Watt hinauf. Unter Last erhöht sich der Verbrauch weiter auf sehr hohe 97.6 bis 131.7 Watt (151.3 Watt inkl. Turbo). Dafür sind die Werte im ausgeschalteten und im Standby-Zustand hervorragend: das GT628 genehmigt jeweils 0.0 Watt.
Die Laufzeitmessungen führten wir ohne Turbo durch, da dieser im Akkubetrieb nicht verfügbar ist. So hielt das Notebook bei minimaler Helligkeit und maximalen Stromsparmechanismen immerhin 2 Stunden und 37 Minuten durch (Readers Test von Battery Eater). Beim Internetsurfen über Wlan mit maximaler Helligkeit und moderaten Stromsparmechanismen verringerte sich die Laufzeit auf 1 Stunde und 45 Minuten. Bei DVD-Wiedergabe mit maximaler Helligkeit waren dann nur noch 1 Stunde und 30 Minuten möglich, wohingegen dem GT628 unter Vollast und maximaler Helligkeit bereits nach mageren 52 Minuten der Saft ausging (Classic Test von Battery Eater). Für ein Gaming-Notebook sind derlei Laufzeiten an der Tagesordnung, im Vergleich zu anderen Notebook-Klassen fallen die Laufzeiten aber geradezu mickrig aus.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 21 / 27.1 / 29.4 Watt |
Last |
97.6 / 131.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Das MSI GT628 überzeugt vor allem in seiner Kerndisziplin, der Spieleleistung. Fast alle von uns getesteten Titel liefen theoretisch in hohen Details flüssig. Praktisch stellt sich MSI mit der hohen nativen Auflösung von 1680x1050 selbst ein Bein, da diese Auflösung die ansonsten sehr gute Leistung beeinträchtigt. Ansonsten hinterlässt das Display einen zwiespältigen Eindruck. So sind der niedrige Schwarzwert von 0.32 cd/m² und der hohe Kontrast von 546:1 hervorragend. Im Gegensatz dazu enttäuschen sowohl die geringe Helligkeit von 159.3 cd/m² und die Verspiegelung, welche einen Einsatz im Außenbereich nahezu unmöglich macht.
Inakzeptabel ist überdies die viel zu hohe Temperaturentwicklung der Komponenten von bis zu 93°C bei der GPU und 97°C bei der CPU. Kein Wunder, dass sich das GT628 bei derlei Temperaturen verabschiedet. Vor allem der Turbomodus überfordert das Notebook und bringt durch magere 75 MHz Übertaktung kaum Vorteile in der Leistung. Des Weiteren fällt die Temperaturentwicklung an der Außenseite unter Last zu hoch aus. Zudem ist die Geräuschkulisse des GT628 bei Belastung nichts für schwache Nerven.
Zusätzlich stören die stark federnde Tastatur und der mäßige Sound. Zuletzt enttäuschen die mageren Akkulaufzeiten. Doch das GT628 hat neben der hohen Leistung auch seine Stärken. So ist die Anschlussvielfalt sehr überzeugend, das Touchpad gefällt und das Gehäuse stimmt mit seiner guten Verarbeitung sowie dem hochwertigen gebürstetem Aluminium positiv. Hervorzuheben ist schließlich die aufgeräumte, Gaming-freundliche Installation ohne versteckte Ressourcenfresser.
So können wir das MSI GT628 insgesamt nur preisbewussten Gamern empfehlen, denen nichts über leistungsstarke Komponenten geht. Wer hingegen ein eher gutes Multimedia-Gesamtpaket sucht, greift lieber zu einem leiseren und vor allem kühleren Notebook mit Mittelklassenkomponenten.