Test Asus G71GX Gaming-Notebook
Ein Traum für Spieler?
Asus hat mit dem G71GX ein 17-zölliges Notebook im Angebot, das durch starke Komponenten wie dem Core 2 Duo T9550 und der Geforce GTX 260M vor allem auf Spieler abzielt, durch sein Blu-Ray Laufwerk aber gleichzeitig auch Entertainment-Fans ansprechen dürfte. Ob dieser schwierige Spagat gelingt, lesen Sie in unserem Test.
Asus bietet momentan mehrere Modelle der G71GX-Serie an. Diese unterscheiden sich hauptsächlich im verbauten Prozessor. So enthält zum Beispiel das G71GX-7S023K einen Core 2 Duo P8700 mit 2,53 GHz, das G71GX-7S022K hingegen einen Core 2 Quad Q9000 mit 2,00 GHz und das von uns getestete G71GX-7S008K schließlich einen Core 2 Duo T9550 mit 2,66 GHz. Die restlichen Komponenten sind bis auf Details gleich: So werkeln jeweils 6144 MByte DDR2-800 Arbeitsspeicher, ein 17-zölliges Display und eine Geforce GTX 260M Grafikkarte in den verschiedenen G71GX-Modellen.
Nachdem man das G71GX ausgepackt hat, sticht sofort sein feuriges Design ins Auge. Rote Flächen wechseln sich mit glänzend-schwarzen und matt-schwarzen Oberflächen im Wabenmuster ab. Eine klare Linienführung sorgt für einen deutlichen Kontrast. Zudem "veredeln" ein blau beleuchtetes „Republic of Gamers“-Logo, ein blau umrahmtes Touchpad und blau blinkende Leisten am äußeren Rand des Displaydeckels das an sich schon auffällige Gehäuse. Vielen dürfte das Design wohl zu knallig und verspielt sein, uns gefiel es jedoch sehr gut. Grund: Asus setzt (anders als sich auf so manchem Bild vermuten lässt) ein eher dunkles Rot ein und die diversen (mit der Zeit zugegeben nervigen) Lichtelemente lassen sich zum Großteil deaktivieren.
Nimmt man das G71GX dann in die Hand, ist der anfänglich hochwertige Eindruck jedoch schnell verflogen. Fast das komplette Gehäuse besteht aus Plastik, obwohl man Asus zugute halten muss, dass dies erst beim Berühren des G71GX auffällt. Die Verarbeitung ist hingegen gut, vor allem das Display ist sehr stabil. Nur der Bereich um das Blu-Ray Laufwerk verbiegt sich leicht, sobald man die linke untere Ecke des Notebooks anhebt.
Zwei Dinge haben uns zusätzlich bei der Verarbeitung gestört: Einerseits verfügt der Übergang zwischen der Oberseite und den Seitenflächen über eine etwas scharfe und harte Kante. Andererseits lies sich die rechte der zwei Klammern, die den Deckel fixieren, ohne Drücken des entsprechenden Verschluss-Knopfes und ohne viel Kraftaufwand aus dem Gehäuse hebeln. Da das Gehäuse, wie gesagt, aber über zwei solcher Klammern verfügt, blieb der Deckel trotz dieses Mangels stets geschlossen. Die Scharniere sind stabil und das Notebook schwingt beim Öffnen aufgrund seines hohen Gewicht von 4170 Gramm nicht mit. Dafür machen die Scharniere mit teils leichtem Knarzen und Quietschen auf sich aufmerksam.
Das G71GX bietet entsprechend seiner Größe von 17-Zoll eine Vielzahl an Anschlüssen. Einige davon sind hinter 2 roten Klappen versteckt, die sich auf der linken und rechten Seite des Gehäuses befinden.
Fangen wir vorne an, wo sich neben Status-Leuchten, zwei Lautsprechern und dem Deckel-Verschluss keinerlei Anschlüsse befinden.
Auf der linken Seite warten ein Blu-Ray DVD Combo-Laufwerk, ein 8-in-1-Kartenleser (SD/miniSD/MMC/MS/MS Pro/MS Duo/MS Pro Duo/xD), Firewire (IEEE 1394) und zwei USB 2.0-Ports.
Auf der rechten Seite sitzen ein Express Card-Slot, ein Bluetooth/Wlan-Schieberegler (Bluetooth 2.1, Wlan b/g/n), drei Sound-Anschlüsse (S/PDIF, Kopfhörer-Ausgang, Mikrofon-Eingang) und wiederum zwei USB 2.0-Ports (insgesamt verfügt das G71GX also vier USB 2.0 Ports).
Auf der Rückseite finden schließlich eine Stromanbindung, ein HDMI-Anschluss, eine eSATA-Schnittstelle, ein VGA-Ausgang, ein RJ45 Gigabit Lan-Port und ein Kensington Lock Platz.
Abseits der Seitenflächen warten noch ein integriertes Mikrofon und eine zwei Megapixel Webcam auf Verwendung.
Alle Anschlüsse bieten eine sehr gute Lage, da Asus in der vorderen Hälfte des G71GX außer dem Blu-Ray Laufwerk keinerlei Anschlüsse platziert hat. Auch die gebotene Bandbreite an Verbindungsmöglichkeiten hat uns voll überzeugt.
Des Weiteren hat Asus noch das ein oder andere Schmankerl im Paket mitgeliefert. So findet man in der Schachtel eine kleine Antenne inklusive der entsprechenden Kabel (für TV-Tuner) und mit WinDVD 8 (Blu-Ray 2CH) gleich noch die passende Abspielsoftware für Blu-Ray Filme, für dessen Updates sie sich allerdings registrieren müssen.
Weiter verdient das von Asus integrierte Express Gate Erwähnung. Auf Knopfdruck fährt so nicht das Betriebssystem, sondern nur ein Tool mit diversen Mini-Anwendungen hoch. Diese reichen von Chat wie ICQ oder MSN, über Internettelefonie via Skype, über Online-Games mithilfe einer integrierten Plattform, über Musik- und Fotofunktionen bis hin zu einem kleinen Webbrowser. Wer also zum Beispiel nur mal schnell seine Emails checken will, spart dadurch Strom und Zeit. Die Bedienung von Express Gate ist sehr intuitiv und die Geschwindigkeit geht auch in Ordnung.
Die Tastatur überzeugt durch ihr Standardlayout, nur der Nummernblock fordert mit seiner anderen Anordnung (nur drei statt vier vertikaler Leisten) etwas Eingewöhnungszeit. Die leicht glitzernden Tasten besitzen eine angenehme Größe (nur die Pfeiltasten sind etwas zu klein) und einen satten wie gut definierten Druckpunkt. Leider fallen sie akustisch des öfteren unangenehm durch Klappern auf. Die Fn-Taste hat Asus vorbildlich rechts von der linken Strg-Taste positioniert. Mit ihr lassen sich diverse Aktionen wie Lautstärke- und Helligkeitsregelung, Wlan/Bluetooth-Regelung und das Umschalten oder Deaktivieren von Displays steuern. Leider gibt die Tastatur auf Höhe der F-Tasten und besonders im linken respektive rechten oberen Eck ordentlich nach, was uns aber subjektiv kaum störte. Der Rest der Tastatur gab höchstens leicht nach.
Über der Tastatur befindet sich eine berührungsempfindliche Leiste, die mit einem Minimum an Schaltflächen auskommt. Per „Direct Console“ lässt sich das Leuchtverhalten des „Republic of Gamers“-Logos und der Seitenflächen des Notebookdeckels ändern. Beim nächsten Button warten diverse Modi für die Bilddarstellung wie „Theater“ oder „Vivid“ auf ihren Einsatz. Ein weiterer Button steuert die integrierte Übertaktungsfunktion über die Modi „Energie sparen“, „Normal“ und „Übertaktung“. Über den vierten Button kann das Touchpad deaktiviert werden. Schließlich wartet noch der standardmäßige Power-Button.
Das Touchpad hat uns sehr gut gefallen, bietet es doch eine gute Lage und ist ausreichend groß dimensioniert. Wie schon angesprochen, ist der Rand des Touchpads stilecht blau beleuchtet, wodurch man sich im Dunklen viel schneller zurecht findet. Die zwei Maustasten befinden sich unterhalb des Touchpads, sind in eine silberne Umrandung aus gebürsteten Aluminium eingearbeitet und wirken deshalb sehr hochwertig. Auch das Ansprechverhalten konnte uns durchgehend überzeugen, da die Tasten einen klar definierten Druckpunkt besitzen und das Klick-Geräusch beim Auslösen das nötige Feedback gibt. Einen kleinen Kritikpunkt hätten wir dann doch. So ist der Kraftaufwand der zum Drücken der Maustasten nötig ist, etwas zu hoch geraten.
Das Display bietet eine Bilddiagonale von 17-Zoll und kommt wenig überraschend mit einer Verspiegelung daher. Diese sorgt schon in Innenräumen und normaler Umgebungshelligkeit für unangenehme Spiegelungen. Nicht verwunderlich, dass man im Außenbereich dann fast überhaupt nichts mehr auf dem Bildschirm erkennen kann. Von einem Außeneinsatz sei hier also abgeraten.
Des Weiteren ist nicht nachvollziehbar, warum Asus zwar ein Blu-Ray Laufwerk ins G71GX einbaut, das entsprechende Display dann aber nur eine Auflösung von 1440x900 Bildpunkten besitzt. Wer hingegen einen externen Monitor per HDMI anschließt, bekommt natürlich jede Auflösung bis hin zu FullHD (1920x1080 Bildpunkten) geboten. Über HDMI ist das Bild auf einem externen Monitor brillant und gestochen scharf.
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Ausleuchtung: 72 %
Kontrast: 180:1 (Schwarzwert: 1.14 cd/m²)
So ist der Schwarzwert mit 1.14 cd/m² zwar in Ordnung, ein Kontrast mit 180:1 und eine Ausleuchtung von 72.3% sind aber eher mäßig. Größte Enttäuschung ist hingegen die Helligkeit des Displays, die mit durchschnittlich 169.85 cd/m² sehr gering ausfällt. Im Akkubetrieb sind es dann sogar nur noch magere 143.8 cd/m².
Subjektiv gesehen erschien uns das Bild sehr blass wie farbarm und machte insgesamt einen eher tristen Eindruck. Auch die Blickwinkel konnten, besonders vertikal, nicht wirklich überzeugen.
Bevor es an die Benchmarks gehen konnte, stand erstmal ein gepflegtes Entrümpeln des Systems an. Denn was Asus an Programmen und Tools vorinstalliert hat, ist nicht gerade feierlich. Ergebnis war ein ewig langer Systemstart, einige Programme im Autostart und viele Programme in der Infoleiste, die auch gern mal unaufgefordert auf sich aufmerksam machten. Die Anwendung zum Übertakten des Prozessors namens „AI Gear“ ist immer geöffnet, was man im Taskmanager erkennen kann.
Apropos Übertaktung: der Takt des Prozessors lässt sich entweder drei oder fünf Prozent steigern. Der Intel Core 2 Duo T9550 (1066 MHz FSB, 6 MByte L2-Cache) taktet dann nicht mehr mit seinen standardmäßigen 2,66, sondern mit bis zu 2,78 GHz. Das sind „nur“ 120 MHz mehr. Als Grafikkarte kommt die starke Nvidia Geforce GTX 260M mit üppigen 1 GByte DDR3-VRAM zum Einsatz. Diese Oberklasse-Grafikkarte mit 500 MHz Chip-, 800 MHz Speicher- und 1250 MHz Shader-Takt basiert nicht, wie der Name vermuten lässt, auf der gleichnamigen Desktop-Serie und ist somit kein Äquivalent zur GTX 260. In Wirklichkeit basiert sie auf dem G92b-Kern der schon bei der mobilen Geforce 9800M GTX zum Einsatz kam und ist daher im Desktop-Bereich von der Leistung her eher mit einer mittelmäßigen 9800 GT vergleichbar. Trotzdem ist die Leistung der Geforce GTX 260M für ein mobiles Modell sehr gut, wie wir anhand der Benchmarks sehen werden.
Da fiel uns allerdings das mitinstallierte „Live-Update“ Tool ein, das uns die neue Biosversion 1201 anbot. Diese ändert angeblich die „Thermal Policy“ also die Wärme-Richtlinien. Das Biosupdate ging erfreulicherweise schnell und unkompliziert von statten. Und siehe da: Die plötzlichen Performanceeinbrüche waren weg, zumindest eine Zeit lang. Während der nächsten sechs Stunden Benchmark trat das Problem noch zwei weitere Male auf, war aber nicht reproduzierbar. So glauben wir, dass der Fehler mit der neuen Biosversion nicht aus der Welt geschafft wurde, sondern einfach nur viel seltener auftritt. Auf jeden Fall ist dieser Umstand ziemlich ärgerlich und deshalb sollten momentan eher experimentierfreudige und frustresistente Naturen zum G71GX greifen.
Zurück zu den Benchmarks. Nach dem Biosupdate lieferte der 3DMark03 endlich ein erwartet hohe Ergebnis und zwar 30685 Punkte. Beim 3DMark05 waren es dann immer noch respektable 15328 Punkte. Der 3DMark06 zeigte daraufhin 9537 Punkte, wobei dabei 2408 Punkte für die CPU ausfielen. Beim 3DMark Vantage schließlich lagen die Ergebnisse bei 3918 Punkten für die Grafik, bei 21384 Punkten für die CPU (aufgrund der PhysX-Unterstützung) und bei 4929 Punkten insgesamt.
Um hier einen Vergleich mit der Konkurrenzgrafikkarte ATI Mobility Radeon HD4850 zu schaffen, haben wir mit dem MSI GT725 ein, von den restlichen Komponenten gesehen, sehr ähnliches Konkurrenzsystem gewählt. So besitzt das MSI GT725 einen Core 2 Duo P9500 mit 2,53 GHz, der nur 100 Mhz niedriger taktet als der T9550 mit seinen 2,66 GHz im Asus G71GX. Zudem bieten beide Prozessoren 1066 Mhz FSB und 6 MByte L2-Cache. Des Weiteren lässt sich das MSI GT725 wie das Asus übertakten und ist so mit 2,93 GHz „nur“ 150 Mhz schneller als das G71GX, das übertaktet 2,78 GHz schafft. So ist gewährleistet, dass bei den Benchmarks hauptsächlich die Grafikkarte den Ausschlag gibt. Da das MSI GT725 im Test übertaktet wurde, übertakteten wir beim Vergleich natürlich auch das G71GX.
Beim 3DMark05 schafft das G71GX 16029 Punkte und liegt damit etwa 500 Punkte unter dem MSI GT725 mit seinen 16496 Punkten. Im 3DMark06 fällt der Unterschied mit 9645 (G71GX) gegen 9784 (GT725) um etwa 150 Punkte deutlich geringer aus. Im 3DMark Vantage sind es hingegen wieder um die 500 Punkte Unterschied. Hier schafft das G71GX 4986 Punkte, das GT725 hingegen 5500 Punkte.
3DMark 2001SE Standard | 34905 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 30685 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 15328 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 9537 Punkte | |
Hilfe |
Bei den Anwendungsbenchmarks fällt der Unterschied wesentlich geringer aus. So unterscheiden sich das Asus G71GX und das MSI GT725 beim PCMark Vantage um nur 80 Punkte. So liegt die Gesamtpunktzahl beim Asus G71GX bei 4591 Punkten, beim MSI GT725 hingegen bei 4670 Punkten. Im nicht übertakteten Zustand liegt der Wert des G71GX mit 4522 Punkten nur marginal unter dem übertakteten Wert.
PCMark Vantage Result | 4522 Punkte | |
Hilfe |
Im Cinebench R10 erhielt das G71GX 3246 Punkte beim Singlecore-Rendering, 6271 Punkte beim Multicore-Rendering und 4084 Punkte beim OpenGL-Benchmark.
Übertaktet waren es dann 3346 Punkte im Singlecore-Rendering, 6445 Punkte im Multicore-Rendering und 4294 Punkte beim OpenGL-Benchmark.
Er ist zwar nicht sehr aussagekräftig, trotzdem möchten wir Ihnen die Ergebnisse des Vista Leistungsindex nicht vor enthalten. So bekam der Prozessor 5.5 Punkte, die Grafikkarte bei „Grafik“ 5.9 Punkte und bei „Grafik Spiele“ 5.8 Punkte. Arbeitsspeicher und Festplatten erhielten jeweils die Höchstpunktzahl von 5.9 Punkten. Insgesamt also ein ausgeglichenes Ergebnis ohne erkennbaren Flaschenhals.
Windows Vista Experience Index | |||
Einstellungen | Wert | ||
CPU | 5.5 Points | ||
RAM | 5.9 Points | ||
GPU | 5.9 Points | ||
GPU Games | 5.8 Points | ||
HDD | 5.9 Points |
Als Arbeitsspeicher hat Asus üppige 6 GByte DDR2-800 RAM verbaut. Diese bestehen aus drei 2 GByte Modulen. Da als Betriebssystem Windows Vista Home Premium in der 64bit Variante zum Einsatz kommt, können auch die kompletten 6144 MByte genutzt werden.
Daneben braucht sich die gebotene Festplattenkapazität von insgesamt 640 GByte nicht zu verstecken. Wobei Asus nicht nur eine, sondern sogar zwei Festplatten mit jeweils 320 GByte und schnellen 7200 U/min ins G71GX gesteckt hat. Um deren Werte zu ermitteln, haben wir auf das Tool HDTune zurück gegriffen. Bei der Betriebssystem-Festplatte lag die minimale Übertragungsrate bei 42.3 MB/Sek, die maximale bei 90.6 MB/Sek und die durchschnittliche bei guten 68.2 MB/Sek. Die Zugriffszeit lag bei 15.9 ms, die Durchsatzrate bei ordentlichen 81.7 MB/Sek und die CPU-Belastung bei 2.2%.
Die zweite Festplatte zeigte bis auf die Durchsatzrate sehr ähnliche Werte. So lag die minimale Übertragungsrate bei 40.0 MS/Sek, die maximale bei 84.3 MB/Sek und die durchschnittliche bei 67.6 MB/Sek. Die Zugriffszeit lag bei 15.8 ms, die Durchsatzrate bei guten 143.1 und die CPU-Belastung betrug schließlich 2.9%. Beide Festplatten sind jeweils in zwei etwa gleich große Partitionen aufgeteilt. Insgesamt stehen also vier Partitionen zur Verfügung. Inwiefern dies Sinn macht, sei dahin gestellt.
Doch genug von synthetischen Benchmarks, denn was in der Praxis wirklich zählt, ist die rohe Spieleleistung.
Spieleleistung
Wir haben uns bei den Spielebenchmarks für Titel verschiedenster Genres mit unterschiedlich hohen Systemanforderungen entschieden und ließen diese, wenn möglich, auch in DirectX 10 laufen. Sofern nicht gesondert angebeben, entstanden die Werte im nicht übertakteten Zustand. Wobei gleich vorweg genommen werden kann, dass die Werte bei Übertaktung kaum höher lagen.
Crysis
Fangen wir gleich mit dem Schwergewicht Crysis an. Denn wer Crysis besteht, ist, bis auf Ausnahmen wie GTA 4, auch für den Rest der Spiele mehr als genug gewappnet. Wir ließen den integrierten CPU- und GPU-Benchmark zur besseren Vergleichbarkeit jeweils in der Auflösung 1024x768 laufen. In minimalen Details schaffte das G71GX 109.5 fps im CPU und 92 fps im GPU-Durchlauf. In mittleren Details waren es 49 fps im CPU- respektive 56 fps im GPU-Durchlauf. Auf hohen Details kippte der Vorsprung zugunsten der Grafikkarte, da der CPU-Durchlauf 36 fps, der GPU-Durchlauf hingegen 38 fps erreichte.
In hohen Details aktivierten wir dann noch die maximale fünf prozentige Übertaktung. Nun lag der Wert im CPU-Durchlauf mit 37 fps und im GPU-Durchlauf mit 40 fps minimal höher. Hier wieder der Vergleich zwischen dem Asus G71GX und dem MSI GT725. So liegt das MSI in hohen Details mit 38.9 fps im CPU-Durchlauf noch etwa gleich auf (+5%), zieht im GPU-Durchlauf mit 44.7 fps jedoch um 4.7 fps (+12%) davon.
Zusätzlich zu den Benchmarks spielten wir Crysis noch „in Game“ in hohen Details und DirectX 10. Hier lies es sich mit durchschnittlich 33 fps (minimal 11, maximal 79) relativ flüssig spielen.
Mit Crysis überprüften wir gleich noch die Performance im Akkubetrieb. So brach die Geschwindigkeit bei maximalen Details im CPU-Benchmark von 37 auf 17 fps (-54%) und im GPU-Benchmark von 40 auf 19 fps (-52.5%) ein.
World in Conflict
Auch bei WiC griffen wir auf den integrierten Benchmark zurück. Dieser lief wiederum jeweils in der Auflösung 1024x768. World in Conflict zeigte in mittleren Details durchschnittlich 47 fps (minimal 10, maximal 115). In hohen Details waren es insgesamt 38 fps (minimal 8, maximal 112). In maximalen Details und DirectX 10 lief der Benchmark mit durchschnittlich 30 fps (minimal 8, maximal 83) gerade noch flüssig. Das MSI GT725 liegt hier mit 28 fps ausnahmsweise um 7% hinten.
Im übertakteten Zustand ändert sich jedoch das Verhältnis, hier liegt das MSI mit 46 fps gegen 33 fps des G71GX um 39% vorne. Hier wird deutlich wie gut World in Conflict auf hohen Prozessortakt anspricht. Während das Asus im übertakteten Zustand 2780 MHz bietet, läuft das MSI mit seinen 2930 Mhz um 150 MHz schneller.
FEAR 2
In Fear 2 liegen das Asus G71GX und das MSI GT725 im übertakteten Zustand mit 30% deutlich auseinander. So schaffte das G71GX in der Auflösung 1280x1024, maximalen Details und 2xAA zwar sehr gut spielbare 66 fps (minimal 33, maximal 90). Das MSI GT725 liegt mit durchschnittlich 86 fps aber um einiges höher.
Unübertaktet waren es beim G71GX in maximalen Details durchschnittlich 65 fps (minimal 32, maximal 88). In der Auflösung 1024x768, mittleren Details und 2xAA erzielte das Notebook 89 fps (minimal 52, maximal 133). In der Auflösung 800x600 und minimalen Details schaffte das Asus schließlich pfeilschnelle 132 fps (minimal 67, maximal 224).
Racedriver GRID
In Race Driver Grid betrug der Unterschied zwischen den beiden übertakteten Notebooks 15% zugunsten des MSI. Dieses erreichte in der Auflösung 1280x1024, maximalen Details und 2xXMSAA 62 fps, das G71GX hingegen 54 fps (minimal 43, maximal 90).
Unübertaktet erreichte das G71GX in maximalen Details 53 fps im Schnitt (minimal 39, maximal 63). In 1024x768 und mittleren Details waren es durchschnittlich 72 fps (minimal 57, maximal 99), in 800x600 und minimalen Details sogar 104.5 fps (minimal 77, maximal 143).
Anno 1404
Anno 1404 erreichte in der Auflösung 1024x768 und minimalen Details durchschnittlich sehr gute 132.5 fps (minimal 82, maximal 235). In der Auflösung 1280x1024, maximalen Details und 4xAF waren immer noch gute und flüssig spielbare 39 fps (minimal 0, maximal 60).
Left 4 Dead
Left 4 Dead bildet den Abschluss unseres Benchmarkmarathons. Dieses lief in 640x480 und minimalen Details durchschnittlich mit sehr hohen 107 fps (minimal 59, maximal 231). In 1024x768 und maximalen Details waren es schließlich durchschnittlich 69 fps (minimal 34, maximal 118).
Insgesamt kann man zur Spieleleistung des G71GX einige Schlüsse ziehen:
- Erstens kann das G71GX so gut wie alle Spiele in hohen bis maximalen Details flüssig darstellen
- Zweitens ist die Leistung des G71GX mit seiner Geforce GTX 260M um rund 15% niedriger als die Leistung der theoretisch etwa gleich starken Radeon HD4850 in vergleichbaren Notebooks wie dem MSI GT725
- Drittens bringt die Übertaktung von 150 MHz kaum Leistungsgewinn
Lautstärke
Wenn man die Augen zumacht und sich vor das G71GX setzt, hat man teils eher das Gefühl einen startenden Düsenjet vor sich zu haben. Selbst im Idle-Betrieb ist das Notebook mit 35.6-38.5 dB(A) deutlich hörbar und damit sehr präsent. Unter Last erhöht sich die Lautstärke hingegen auf unglaubliche 37.4-48.2 dB(A) und wird so fast unerträglich laut. Zudem geht das Laufwerk bei Datenzugriff mit 41.1 dB(A) nicht gerade leise zu Werke und rattert teilweise wie ein Presslufthammer vor sich hin.
So darf man nicht gerade Geräusch empfindlich sein, um es mit dem G71GX längere Zeit aushalten. Sofern man hingegen (zum Beispiel bei Filmen) weit genug vom Bildschirm weg sitzt oder Medien wie Musik mit einem bestimmten Geräuschpegel betreibt, verliert die Lautstärke hingegen an Präsenz und wird erträglich.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 35.6 / 38.5 / 38.5 dB(A) |
HDD |
| 35.8 dB(A) |
DVD |
| 41.1 / dB(A) |
Last |
| 44.2 / 48.2 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Positiver Nebeneffekt der laut drehenden Lüfter ist die, für ein Gamer-Notebook, halbwegs niedrige Wärmeentwicklung. So erwärmt sich die Oberseite des G71GX auf maximal 36.1 Grad Celsius (oben mitte) und die Unterseite auf maximal 41.2 Grad Celsius (oben mitte). So sind auch längere Spielesessions kein Problem.
Auch die CPU überzeugt bei der Temperatur. So wird diese inklusive Übertaktung selbst unter Vollast (Prime95) maximal 65 Grad Celsius warm. Im Idle-Betrieb bleibt die CPU mit etwa 40 Grad angenehm kühl.
Die Grafikkarte hingegen wird im Idle-Betrieb etwa 60 Grad warm. Unter Vollast (Furmark) erreicht die Geforce GTX 260M mit maximal 100 Grad hingegen eine extrem hohe Temperatur, wie wir sie ansonsten nur von ATI Chips kennen.
Die angesprochenen Leistungseinbrüche traten auch nach dem Biosupdate auf Version 1201 noch sporadisch auf: So wurde es der Grafikkarte in Furmark bei einem Durchlauf schon ab einer Temperatur von 84 Grad zu viel und die Performance brach plötzlich eklatant ein. Dies äußerste sich in einem Sturzflug von durchschnittlich 45 auf 4 fps. Der Zeitpunkt an dem die Grafikkarte aussteigt ist auf dem rechten Screenshot gut zu erkennen, da plötzlich die Temperatur wieder zu sinken anfängt.
Recht warm werden auch die Festplatten mit um die 50 Grad Celsius.
Apropos Temperatur: Das mitgelieferte Netzteil ist nicht nur unglaublich groß, sondern wird auch schon fast bedenklich heiß.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 25.1 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(+) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (+3.8 °C).
Lautsprecher
Das G71GX bietet insgesamt vier Lautsprecher mit Dolby Surround Sound Unterstützung. Zwei davon sind wie üblicherweise links und rechts über der Tastatur angebracht. Zwei weitere befinden sich dezent auf der Vorderseite des Gehäuses. Der Sound ist für Notebooks als überdurchschnittlich anzusehen und bietet einen satten Klang bei guter maximaler Lautstärke. Trotzdem wirkt der Sound etwas schwammig und blechern. Sofern man das G71GX an eine entsprechende externe Anlage ansteckt, ist der Sound hingegen sehr überzeugend. Besonders die Effekte wie Explosionen machten bei unserem Test mit einem Blu-Ray Film viel Spaß.
Bei Gamer-Notebooks ist man ja kurze Akkulaufzeiten gewöhnt und so überrascht auch das G71GX kaum. Die Werte wurden jeweils mit deaktivierter Übertaktung und ohne Gehäusebeleuchtung durchgeführt. So lag die Batterielaufzeit unter Last und maximaler Helligkeit bei 1 Stunde und 15 Minuten (Classic Test von Battery Eater). Beim Internetsurfen über Wlan mit maximaler Helligkeit hielt das G71GX dann nur 1 Stunde und 25 Minuten durch. Die maximale Laufzeit blieb mit 1 Stunde und 47 Minuten unter zwei Stunden, was selbst für ein Gamer-Notebook zu wenig ist (minimale Helligkeit, Readers Test von Battery Eater).
Die große Enttäuschung folgte dann aber bei der Filmwiedergabe. So war das Filmvergnügen mit unserer Blu-Ray schon nach gerade mal 1 Stunde und 6 Minuten vorbei. Minimal besser kam da eine normale DVD weg, bei deren Wiedergabe das G71GX 1 Stunde und 10 Minuten durchhielt.
Als Akku kommt ein 8 Zellen Lithium Ionen Modell mit 73 Wh zum Einsatz. Der Akku hat eine etwas ungewöhnliche Position. So wird er nicht etwa wie üblich von hinten in das Notebook geschoben, sondern wie bei vielen DTR-Geräten üblich in die Unterseite gesteckt und sozusagen „ins Notebook integriert“, da sich sogar ein Gehäusefuß auf dem Akku befindet.
Beim Stromverbrauch fallen vor allem die hohen Werte von 0.7 Watt im ausgeschalteten und 2.4 Watt im Standby-Zustand auf. Das liegt unter anderem an der ständig angeschalteten Express-Gate Leuchte. Ansonsten liegt der Stromverbrauch zwischen 48.4 und 56.6 Watt im Idle-Betrieb, beziehungsweise zwischen 104.5 und 127.6 Watt unter Last.
Aus / Standby | 0.7 / 2.1 Watt |
Idle | 48.4 / 55.5 / 56.9 Watt |
Last |
104.5 / 127.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Auf den ersten Blick macht das Asus G71GX eine sehr gute Figur: Das Design ist ansprechend, eine große Anzahl an Anschlüssen und Zubehör ist vorhanden, die Tastatur wie das Touchpad überzeugen und die Komponenten sprechen für eine hohe Performance.
In der Praxis sieht man sich jedoch erst einmal mit einem, durch die vielen vorinstallierten Programme, langsamen und, durch das problematische Bios, fehlerhaften System konfrontiert. Sofern man jedoch das Bios aktualisiert (Version 1201) und die Installation bereinigt, bekommt man das was Asus verspricht: ein pfeilschnelles Gaming-Notebook.
Das war es dann aber im Großen und Ganzen schon mit den Pluspunkten, denn ansonsten muss das G71GX viel Kritik einstecken. Die Akkulaufzeit ist enttäuschend, das Display mäßig und die Geräuschkulisse ist viel zu hoch.
So können wir das G71GX momentan nur erfahrenen Spielern, denen absolut nichts über Leistung geht und die derlei Nachteile verschmerzen können, empfehlen.
Für Multimedia-Fans ist das G71GX trotz Blu-Ray Laufwerk keine Empfehlung wert.