Test MSI GT640 Gaming-Notebook
Auf zu neuen Ufern
MSI sorgt mit dem 15.4-zölligen GT640 für frischen Wind und integriert Intel´s Core i7 und Nvidia´s GeForce GTS 250M in die hauseigene Gaming-Serie. Ob die Komponenten dazu in der Lage sind, Vorgänger wie das GX623, das GT628 oder das GT725 bezüglich der Leistung abzuhängen, klären wir in unserem ausführlichen Testbericht.
Während MSI seine Gaming-Notebooks in letzter Zeit optisch nur im Detail verändert, zeigt sich der Hersteller bei den Komponenten weit experimentierfreudiger.
Ein richtiger Preis-/Leistungsknaller ist dabei immer noch das 15.4-zöllige und 800 bis 1000 Euro teure GX623. Dank Radeon HD 4670 bietet das Notebook ungewohnt viel Leistung zu einem bezahlbaren Preis. Beim Prozessor vertraut man auf den Core 2 Duo von Intel. Die Bandbreite reicht vom T6500 mit 2,10 GHz und dem T6600 mit 2,20 GHz (jeweils 800 MHz FSB, 2 MByte L2-Cache), über den P7350 mit 2,00 GHz (1066 MHz FSB, 3 MByte L2-Cache) bis hin zum P8700 mit 2,53 GHz (1066 MHz, 3 MByte L2-Cache).
Eine Preisliga höher (1100 bis 1300 Euro) spielt daraufhin das 15.4-zöllige GT628. Als CPU stehen entweder der Core 2 Duo P8700 oder der Core 2 Quad Q9000 (2,00 GHz, 1066 MHz, 6 MByte L2-Cache) zur Wahl. Die Grafikkarte stammt aus dem Hause Nvidia und hört auf den Namen GeForce GTS 160M.
Neu und rund 1400 Euro teuer ist unterdessen das von uns getestete 15.4-zöllige GT640. Ausgestattet mit Intels bärenstarkem Core i7-720QM und der neuen GeForce GTS 250M verspricht das Notebook eine hohe Leistung. Momentanes Spitzenmodell ist schließlich das GT740 für lediglich 50 Euro mehr. Die Komponenten entsprechen größtenteils denen des GT640, dafür wächst die Displaygröße auf 17-Zoll.
Der ehemalige 17-zöllige Spitzenreiter GT725 mit Core 2 Duo P9500 (2,53 Ghz, 1066 MHz FSB, 6 MByte L2-Cache) oder Core 2 Quad Q9000 für rund 1300 Euro ist indes kaum noch erhältlich. Das ist insofern schade, da die integrierte Radeon HD 4850 zu den stärksten mobilen Grafikkarten zählt und leider nur sehr selten verbaut wird.
MSI setzt beim GT640 zu großen Teilen auf schwarzes, gebürstetes Aluminium, weshalb das Gehäuse von den Materialeigenschaften einen sehr hochwertigen Eindruck macht. Durch das Aluminium ist das Gehäuse zudem weit weniger kratzempfindlich als der Hochglanzkunststoff, der bei anderen Herstellern gerne Verwendung findet. Überdies zeigen sich die matten Oberflächen, zumindest subjektiv, resistenter gegenüber jeglicher Art von Verschmutzung. Zwar tummeln sich auf dem Gehäuse nach einiger Zeit durchaus diverse Fingerabdrücke oder Schmier-Spuren, diese fallen aber nur bei näherer Betrachtung auf.
Von der Stabilität her muss sich das GT640 trotz des Einsatzes von Aluminium Kritik gefallen lassen. So gibt das Gehäuse sowohl auf der Unter- als auch an der Oberseite bei stärkerem Druck punktuell deutlich nach, was nicht selten ein billig wirkendes Klappern zur Folge hat. Auch der Notebookdeckel lässt sich mittig und im Bereich zwischen den Scharnieren ordentlich durchdrücken. Des Weiteren führt ein kräftigerer Griff am Displayrahmen schnell zu Bildstörungen.
Die kleinen Scharniere des GT640 sind hingegen erstaunlich stabil und halten das 15.4-zöllige Display gut in Position. Jedoch schwingt das mit 2720 Gramm angenehm leichte Gehäuse beim Öffnen etwas mit. Ungewöhnlich: Das Display lässt sich um nahezu 180° kippen, die meisten Notebooks erreichen spätestens nach 140° ihr Maximum. Durch seine moderate Größe von 360 mm x 260 mm (Breite x Tiefe) und seine relativ geringe Höhe von 36 mm wirkt das Gehäuse erstaunlich kompakt.
Anschlussausstattung
Wenngleich der zur Verfügung stehende Raum bei einem 15.4-zölligen Notebook natürlich nicht unbedingt üppig bemessen ist, hat MSI das GT640 mit einer Vielzahl an Anschlüssen bestückt.
Bereits auf der Rückseite warten mit HDMI und VGA zwei Bildausgänge. Des Weiteren verfügt die Rückseite über den Eingang zur Stromversorgung und einen Antennenanschluss. Weiterführend über die linke Seite, die mit einem RJ-11 Modem-Port, einem Multinorm DVD-Brenner, einem USB 2.0-Port und vier farblich gekennzeichneten Soundanschlüssen (Kopfhörer, Mikrofon, Line-in, Line-out) aufwartet. Auf der Vorderseite versteckt sich indes ein kaum sichtbarer Infrarot-Empfänger. Die rechte Seite verfügt fernerhin über einen Einschub für Express Cards, einen 4-in-1-Kartenleser (XD, MS, MMS, SD) und einen Firewire-Port. Den Abschluss bilden ein USB 2.0-Port, eine eSATA/USB 2.0-Combo und RJ-45 Gigabit-Lan.
Abgerundet wird das Paket auf der drahtlosen Seite mit Bluetooth 2.0 und Wlan a/b/g/n. Ansonsten enthält das GT640 noch eine 2.0 Megapixel Webcam und ein integriertes Mikrofon, welches sich unterhalb der Pfeiltasten befindet.
Die Anordnung der Anschlüsse hat uns allenfalls auf der Rückseite zugesagt. Auf der linken Seite empfanden wir den USB-Port und die Soundanschlüsse als zu weit vorne positioniert. Öffnet man den DVD-Brenner, wird dieser gerne von USB und/oder Soundkabeln blockiert. Ein einziger USB 2.0-Port auf der linken Seite ist zudem etwas mager. Die rechte Seite geht von der Positionierung her in Ordnung, auch wenn uns die USB 2.0-Anschlüsse wiederum etwas zu weit vorne sitzen und der RJ-45 Gigabit-Lan-Port unserer Meinung nach besser auf der Rückseite aufgehoben wäre.
Softwareausstattung
Bei der Softwareinstallation hat sich MSI löblicherweise relativ zurückgehalten und auf allzu unnötigen sowie Ressourcen fressenden Ballast verzichtet. So steht bereits im Auslieferungszustand annähernd ohne Einschränkungen die volle Leistung zur Verfügung und der Nutzer braucht sich nicht ewig mit diversen Deinstallationen herum ärgern.
Erwähnenswerte Vertreter sind vornehmlich der „Eco“- und der „Cinema Pro“-Modus. Die Eco-Funktion stellt hierbei ein Energiesparsystem dar, das den User per Knopfdruck aus verschiedenen Szenarios wählen lässt. Dazu gehören Office, Film, Präsentation, Spiele und „Turbo Batterie“.
Die Cinema Pro Technologie soll hingegen für ein gesteigertes Filmvergnügen sorgen. So führt ein Knopfdruck in diesem Fall angeblich zu einer detailreicheren Bildqualität, zu einer höheren Klangfülle und einem verstärkten Bass. Zudem wird der sogenannte „SRS Premium Sound“ aktiviert. Ob sich Cinema Pro beim Soundtest bemerkbar macht, lesen Sie später bei „Emissionen“.
Auf einen Turbo-Modus für die Übertaktung des Prozessors, wie er bei MSI sonst üblich ist, muss der Nutzer beim GT640 verzichten. Dieser ist allerdings auch gar nicht nötig, da sich der integrierte Core i7-720QM von Haus aus automatisch übertaktet.
Tastatur
Das Urteil zur Tastatur kann man leider in einem Wort zusammenfassen: Katastrophe. MSI lässt die Kritik von Seiten der User und der Presse anscheinend teilnahmslos an sich vorüberziehen, denn anders können wir uns die Stagnation bei der Tastaturqualität nicht erklären. Die Fn-Taste hat in unseren Breiten links neben der linken Strg-Taste schon einmal gar nichts verloren. Als Gamer wird man so erstens um den Komfort einer wichtigen Taste (Strg) beraubt, zum anderen tippt man auch bei Office-Nutzung ständig aus Versehen auf Fn. Selbst das gute alte Standardlayout musste herhalten, da MSI munter die Position der ein oder anderen Taste (z.B. # ´ und < > |) gewechselt hat. Zudem sind einige Tasten viel zu schmal geraten. Dazu zählen Shift, Enter und Backspace.
Kommen wir zum Tastendruckpunkt, der sich extrem undefiniert und schwammig anfühlt, nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass die Tastatur zum Teil deutlich nachgibt. Zusätzlich klappern die Tasten beim Auslösen ziemlich, was den minderwertigen Eindruck selbstverständlich noch verstärkt. Weiteres Manko: Zuweilen bleiben Tasten leicht hängen und federn willkürlich mit einem satten Klackgeräusch nach.
Alles eingerechnet hat zur Folge, dass man auch nach einer längeren Eingewöhnungszeit ständig daneben tippt. Das einzig positive, was wir zur Tastatur zu berichten haben, ist die Anwesenheit eines dedizierten Nummernblockes. Insgesamt können wir bei Office-Tätigkeiten und selbst bei Spielen nur dazu raten, lieber gleich eine externe Tastatur anzuschließen. Selbst billige 10 Euro-Tastaturen liefern ein weitaus besseres Tippgefühl.
Funktionsleiste
Oberhalb der Tastatur befindet sich eine berührungsempfindliche Leiste. Diese verfügt (im Gegensatz zur Tastatur) über ein hervorragendes und verzögerungsfreies Auslöseverhalten. Auf der Leiste wartet eine kleine Multimediasteuerung (Zurück, Stop, Pause/Weiter, Vorwärts), die angesprochenen Eco- sowie Cinema Pro-Funktionen und Schaltflächen zur Aktivierung respektive Deaktivierung von Webcam, Bluetooth, Wlan und einem benutzerdefinierten Programm.
Touchpad
Das leicht abgesenkte und mit einer silbernen Umrandung versehene Touchpad ist ausreichend dimensioniert. Wegen der relativ glatten Oberfläche überzeugt das Touchpad mit guten Gleiteigenschaften. Die Scrollleiste funktioniert unterdessen, bis auf seltene Aussetzer, einwandfrei. Der Tastendruck der beiden, in die Handballenauflage eingefrästen Maustasten ist schließlich ordentlich, wenn auch nicht überragend. Bauartbedingt sammelt sich zwischen den Tasten allerdings schnell Schmutz (Krümel, Staub) an, der nur mit Mühe wieder entfernt werden kann.
Entgegen dem allgemeinen Trend zu Breitbilddisplays im 16:9 Format bleibt MSI noch dem „alten“ 16:10-Format treu. So löst das 15.4-zöllige Panel des GT640 mit 1680 x 1050 Bildpunkten auf. Die Werte des Displays fallen dabei recht unterschiedlich aus. Während der Schwarzwert mit 0.30 cd/m² sehr gut ist, bleibt die Leuchtkraft mit durchschnittlich 150.8 cd/m² auf einem enttäuschenden Niveau. Überdurchschnittlich ist hingegen der hohe Kontrast von 605:1. Die Ausleuchtung zeigt sich mit 74% als gerade noch gut.
Subjektiv gefiel uns das satte Schwarz, die kräftigen Farben und die kontrastreiche Darstellung. Durch die niedrige Helligkeit (im Akkubetrieb konstant) blieb das subjektive Bild insgesamt aber etwas blass.
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Ausleuchtung: 74 %
Helligkeit Akku: 181.4 cd/m²
Kontrast: 605:1 (Schwarzwert: 0.3 cd/m²)
Bei der Verspiegelung des Displays entzieht sich MSI dann doch nicht dem (negativen) Trend. Bereits in hellen Innenräumen und gegenüber Fenstern kann es zu unangenehmen Spiegelungen kommen, was insbesondere bei Filmen eminent stören kann. Ein Einsatz im Außenbereich gestaltet sich bei stärkerer Sonneneinstrahlung schließlich als nahezu unmöglich.
Die Blickwinkelstabilität ist im horizontalen Bereich passabel. Im vertikalen Bereich treten dagegen schneller Farbabweichungen und Helligkeitsdifferenzen auf, weswegen des öfteren ein Nachjustieren angesagt ist.
Intel kann sich in letzter Zeit wahrlich nicht über zu wenig Absatz beklagen, denn beinahe jeder Hersteller setzt bei seinen Gaming- und Multimedianotebooks über 1000 Euro auf den mobilen Core i7. MSI hat sich dabei für das Einstiegsmodell i7-720QM entschieden, das nichtsdestotrotz eine der schnellsten erhältlichen CPUs darstellt. Dieser Vierkern-Prozessor taktet im Idle-Betrieb mit (mageren) 1,60 GHz. Unter Last wird der Takt mithilfe der sogenannten „Turbo Boost“-Technologie automatisch auf bis zu 2,8 GHz erhöht. Weiterer Clou ist die „Hyper Threading“-Technologie, die zu den vier real vorhandenen Kernen des i7-720QM vier zusätzliche hinzu simuliert. In Spielen halten sich die Auswirkungen durch Hyper Threading eher im Rahmen, bei optimierten Anwendungen kann jedoch ein deutlicher Geschwindigkeitsschub eintreten. Im Gegensatz zur „alten“ Core 2 Architektur verfügt der Core i7 nicht nur über L2-, sondern ebenfalls über L3-Cache. Dieser beläuft sich beim i7-720QM auf ein MByte (L2) sowie sechs MByte (L3). Der maximale Energiebedarf des i7-720QM liegt indes bei hohen 45 Watt, weshalb sich der Core i7 nicht gerade für auf Mobilität ausgelegte Notebooks eignet.
Dem Core i7 stehen vier GByte DDR3-Arbeitsspeicher mit 1066 MHz Takt zur Seite. Aus unerfindlichen Gründen hat MSI beim Betriebssystem allerdings nur zur 32bit Variante von Windows 7 Home Premium gegriffen. So stehen in der Praxis nur rund 3 GByte zur Verfügung und es wird unnötig Potenzial verschenkt.
Bei der Grafikkarte setzt MSI auf die brandneue GeForce GTS 250M von Nvidia. Im Gegensatz zu Highend-GPUs wie der GeForce GTX 280M/GTX 260M ist die GeForce GTS 250M (endlich) mit der aktuellen Desktop Architektur GTX 200 verwandt. Basis ist hierbei der GT215 Kern. Die GeForce GTS 250M ist zudem eine der ersten mobilen Karten von Nvidia, die DirectX 10.1 unterstützt. Des Weiteren verfügt die, in moderner 40nm Strukturbreite gefertigte, GeForce GTS 250M über 96 Streamprozessoren, einen moderaten Energieverbrauch von 28 Watt, Unterstützung für PhysX und einen üppigen Speicherausbau von 1024 MByte. Die Speicherbandbreite enttäuscht mit lediglich 128bit hingegen etwas. Als Videospeicher kommen entweder schnelle GDDR5 oder GDDR3 Module zum Einsatz. Mit GDDR5-VRAM beträgt der maximale Takt bis zu 500 MHz (Kern), 1600 MHz (Speicher) und 1250 MHz (Shader). Die mit GDDR3-VRAM ausgestattete GTS 250M des GT640 taktet allerdings nur mit 450 MHz (Kern), 790 MHz (Speicher) und 1080 MHz (Shader). Dank "Pure Video HD"-Technologie greift die GeForce GTS 250M der CPU schließlich bei der Berechnung von hochauflösendem Bildmaterial unter die Arme.
Im prozessorlastigen Cinebench R10 machte der Core i7-720QM eine sehr gute Figur. 2995 Punkte im Singlecore- und 7796 Punkte im Multicore-Rendering können sich mehr als Sehen lassen. Der Multicore-Wert könnte allerdings noch deutlich höher ausfallen, wenn MSI auf ein 64bit Betriebssystem gesetzt hätte. Andere Notebooks mit Core i7-720QM erreichen hier nämlich über 10000 Punkte. Zum Vergleich: Der bisher bei Herstellern sehr beliebte Core 2 Quad Q9000 (2,00 GHz, 6 MByte L2-Cache) rechnet im Singlecore-Rendering mit 2386 Punkten etwas langsamer, im Multicore-Rendering mit 8267 Punkten hingegen etwas schneller. Im PCMark Vantage reichte es beim Core i7-720QM für ansehnliche 3453 Punkte.
Um die Grafikkarte so richtig auszureizen, griffen wir zu verschiedenen Versionen des 3DMark. Im 3DMark 05 erzielte die GeForce GTS 250M mit 14463 Punkten ein gutes Ergebnis, ebenso wie im 3DMark 06 mit 7433 Punkten. Im 3DMark Vantage sinkt der Wert erwartungsgemäß unter die 5000er Marke und beträgt ordentliche 3442 Punkte. Zum Vergleich: Eine Radeon HD 4670 (z.B. im MSI GX623) ist im 3DMark Vantage mit rund 3000 Punkten etwas langsamer, eine GeForce GTS 160M (z.B. im MSI GT628) mit annähernd 4000 Punkten etwas schneller, wohingegen eine Radeon HD 4850 (z.B. im MSI GT725) mit über 5000 Punkten deutlich davon zieht.
Die Festplatte des GT640 stammt aus der schnellen Scorpio Blue-Reihe von Hersteller Western Digital und umfasst eine Bruttokapazität von 500 GByte. Die Werte der Festplatte ermittelten wir mit HDTune. Dabei erwiesen sich die Durchsatzrate mit 78.7 MB/Sek als ordentlich, die Zugriffszeit mit 17.6 ms als verbesserungswürdig und die Übertragungsrate mit durchschnittlich 57.1 MB/Sek als gut. Die Festplatte wurde von MSI ab Werk in zwei Partitionen aufgeteilt. Während die OS-Partition rund 80 GByte umfasst, bietet die zweite Partition 376 GByte Platz.
Der Leistungsindex von Windows 7 gibt in der Theorie einen kurzen Überblick über die ungefähre Leistungsfähigkeit eines Systems und etwaige Flaschenhälse. In der Praxis erweist sich der Index zwar als wenig aussagekräftig, trotzdem seien die erreichten Werte an dieser Stelle genannt. Der Prozessor fuhr mit 7.1, ebenso wie der Arbeitsspeicher mit 7.4, ein sehr gutes Ergebnis ein. Die Grafikkarte hinkte mit 6.6 etwas, die Festplatte mit 5.7 merklich hinterher.
Nutzer, die externe Geräte wie Soundkarten am GT640 betrieben wollen, müssen sich keine Sorgen bezüglich der Latenzen machen. Diese bleiben laut des Tools DPC Latency Checker stets im grünen Bereich unter 1000 µs, wobei selten ein Wert von 300 µs überschritten wurde.
Die Anwendungsleistung ist dank Core i7-720QM und GeForce GTS 250M mehr als nur "Gut". Besonders der Prozessor lässt sich auch bei anspruchsvollsten Anwendungen nicht aus der Ruhe bringen und liefert stets Höchstleistungen. Es zeichnet sich jedoch ab, dass die GeForce GTS 250M im Vergleich zum Prozessor und vor allem zu anderen Grafikkarten etwas das Nachsehen hat. Ob sich dieser Trend auch bei Spielen fortsetzt, werden wir jetzt anhand der Spielebenchmarks genauer unter die Lupe nehmen.
PCMark Vantage Result | 3452 Punkte | |
Hilfe |
3DMark 05 Standard | 14463 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 7433 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 3442 Punkte | |
Hilfe |
Spieleleistung
Eine Anmerkung vorweg: Bei der Aktivierung von Bildverbesserungen bricht die Geschwindigkeit der GeForce GTS 250M unverhältnismäßig stark ein. Deshalb sollten Nutzer bei anspruchsvollen Spielen grundsätzlich auf Antialiasing und anisotrope Filterung verzichten.
Crysis
Gleich beim Vorzeigeshooter Crysis offenbarte das GT640 ein Problem. Grund: Die Performance schwankte von Durchgang zu Durchgang enorm. So lag die durchschnittliche Bildwiederholrate in mittleren Details (1024 x 768) zwischen 34.8 und 49.5 fps im CPU- und zwischen 30.8 und 51.8 fps im GPU-Benchmark. In hohen Details (1024 x 768) fiel der Unterschied mit zwischen 21.3 und 25.1 fps im CPU- und zwischen 23.8 und 28.1 fps im GPU-Benchmark weit geringer aus. Ein ähnliches Verhalten zeigte sich übrigens beim kürzlich getesteten Acer Aspire 8940G, das mit selber CPU und GPU ausgestattet ist.
Modern Warfare 2
Entwickler Infinity Ward zeigt mit Modern Warfare 2 abermals, wie grandios inszenierte Action auszusehen hat. Durch die anpassungsfähige Engine kommen auch Besitzer älterer Systeme in den Genuss des Referenztitels. Die GeForce GTS 250M ist in der nativen Auflösung von 1680 x 1050 und hohen Details mit 43.8 fps dazu imstande, ein flüssiges Spielerlebnis auf den Monitor zu zaubern. Aktiviert man zusätzlich 4 x AA bricht die Performance allerdings auf magere 29.6 fps ein.
Shift
Need for Speed Shift geht im Gegensatz zu Modern Warfare 2 nicht gerade zimperlich mit den Ressourcen um. So ruckelt Shift in der nativen Auflösung, hohen Details und 4 x AA mit 20.4 fps unspielbar vor sich hin. Stellt man die Detailstufe auf Mittel und reduziert das AA auf einen zweifachen Wert, läuft Shift mit 27.1 fps zwar spürbar schneller, aber immer noch zu langsam, um präzise die Rennstrecken zu umrunden. Behält man mittlere Details bei und deaktiviert das AA völlig, springt die Bildwiederholrate in der nativen Auflösung auf flüssige 37.1 fps.
Anno 1404
Anno 1404 ist zur Zeit das wohl hübscheste Aufbaustrategiespiel und begeistert Spieler unabhängig von ihrer Altersgruppe. In der Auflösung 1280 x 1024, sehr hohen Details und 4 x AF ebbt die Begeisterung mit mäßigen 26.2 fps allerdings schnell wieder ab. Die Radeon HD 4670 ist mit 22 fps langsamer, GeForce GTS 160M (34 fps) und Radeon HD 4850 (42 fps) sind teils deutlich schneller. Eine Auflösung von 1680 x 1050, hohe Details und 2 x AF laufen auf dem GT640 mit 30.7 fps demgegenüber vertretbar, so dass nichts mehr einem vergnüglichen Aufbauspaß im Wege steht.
Left 4 Dead
Valve´s muntere Zombieballerei bereitet dem GT640 keinerlei Schwierigkeiten. Eine Auflösung von 1024 x 768 und sehr hohe Details resultierten in butterweichen 66.5 fps. Auch die native Auflösung, sehr hohe Details und 4 x AA läuft mit 41.6 fps noch flüssig.
Risen
Mit dem geistigen Gothic-Nachfolger hat das GT640 arg zu kämpfen. Selbst in mittleren Details, 2 x AF und einer niedrigen Auflösung von 1024 x 768 rechnet das Notebook mit 31.4 fps nicht gerade flott. In der Auflösung 1680 x 1050, hohen Details und 4 x AF bricht die Leistung gar auf 18.6 fps ein. Bei mittleren Details und 2 x AF sieht es in der nativen Auflösung mit 20.8 fps kaum besser aus. Erst eine komplette Deaktivierung der anisotropen Filterung führt in mittleren Details (1680 x 1050) mit 26.7 fps zu einer halbwegs spielbaren Bildwiederholrate.
F.E.A.R. 2
Mit Fear 2 verträgt sich die GeForce GTS 250M weitaus besser. In der Auflösung 1280 x 1024 und hohen Details inkl. 4 x AA spricht mit 41.2 fps nichts gegen eine gepflegte Gegnerhatz. Die GeForce GTS 160M liegt mit 42 fps in etwa auf Augenhöhe. Die Radeon HD 4670 erweist sich mit 52 fps als leicht, die Radeon HD 4850 mit 86 fps als enorm flotter. Hohe Details, 4 x AF und die native Auflösung sind der GeForce GTS 250M dann doch zu viel und Fear 2 ruckelt mit 28.0 fps unangenehm. Eine Verringerung auf mittlere Details und 2 x AA wirkt sich mit 31.2 fps kaum aus. Erst eine komplette Deaktivierung von Antialiasing führt bei mittleren Details (1680 x 1050) zu gut spielbaren 39.4 fps.
Wie man bei Spielen wie Modern Warfare 2, Shift, Risen oder F.E.A.R. 2 erkennen kann, führt ein Verzicht von Bildverbesserungen wie Antialiasing oder anisotroper Filterung zu massiven Leistungssteigerungen. Ohne Bildverbesserungen ist die gebotene Leistung der GeForce GTS 250M ordentlich, aber bei weitem nicht überragend. Viele Spiele können in der nativen Auflösung von 1680 x 1050 zwar durchaus mit hohen Details gespielt werden, bei einigen Titeln kommen sie aber um mittlere Details nicht herum. Auf diese Weise kommt Intels Core i7 gar nicht richtig zum Zug, da die Grafikkarte den sprichwörtlichen Flaschenhals darstellt. Als ausgewogen kann man die Komponentenzusammenstellung also nicht unbedingt bezeichnen.
Insgesamt liegt die Leistung der GeForce GTS 250M nur knapp über der der Radeon HD 4670, die in weit günstigeren Notebooks wie dem erwähnten MSI GX623 zum Einsatz kommt. Andere Grafikkarten, die in einer ähnlichen Preisliga wie das GT640 angesiedelt sind, zeigen trotz schwächerer CPU eine weit bessere Spieleperformance. So ist sowohl das ältere Modell MSI GT628 mit seiner GeForce GTS 160M als auch das MSI GT725 mit seiner Radeon HD 4850 wesentlich flotter unterwegs.
Lautstärke
Die Gaming-Notebooks von MSI zeichnen sich nicht gerade durch eine niedrige Geräuschkulisse aus und da bildet auch das GT640 keine Ausnahme. Bereits im Idle-Betrieb macht sich das Notebook mit 35.1 bis zu 38.5 dB(A) akustisch bemerkbar. Unter Last dreht der Lüfter dann gar auf deutlich hörbare 43.2 dB(A) bis zu störend lauten 49.1 dB(A) auf. Geräuschempfindliche Nutzer sollten also einen großen Bogen um das GT640 machen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 35.1 / 35.1 / 38.5 dB(A) |
DVD |
| 38.3 / dB(A) |
Last |
| 43.1 / 49.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Im Idle-Betrieb (zwei Stunden Betrieb, maximale Energiesparoptionen) bleiben die Oberflächentemperaturen passabel. So erwärmt sich die Oberseite auf bis zu 30.6°C, wohingegen die Unterseite maximal 38.4°C erreicht. Volllast (eine Stunde Furmark & Prime) bringt das Gehäuse gehörig ins Schwitzen. Auf der Oberseite erwärmt sich die Handballenauflage auf etwas unangenehme 37.2°C. Die Unterseite erhitzt sich mit maximal 54.7°C im Bereich des Lüfters enorm, weshalb man das GT640 nicht unbedingt auf den Schoß positionieren sollte.
Bei den Komponenten zeigt sich zumindest die Grafikkarte akzeptabel temperiert. Während die GeForce GTS 250M im Idle-Betrieb um die 47°C erzielt, sind es unter Volllast hohe, aber noch völlig vertretbare 85°C. Die Temperatur der CPU geht im Idle-Betrieb mit rund 50°C in Ordnung. Unter Volllast erhitzt sich der Core i7-720QM allerdings auf bedenklich hohe 97°C. Problem: Nach längerer Laufzeit unter Volllast taktet sich die CPU für einen Zeitraum von zirka 15 Minuten auf 931 MHz herunter. Da im normalen Spielalltag eigentlich nie Situationen mit einer längeren Auslastung von 100% auftreten, sollten sich interessierte Leser nicht allzu große Sorgen machen. Bei unseren mehrstündigen Spieletests trat jedenfalls kein Throttling der CPU auf.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 37.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 54.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 37.2 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (-8.3 °C).
Lautsprecher
Die zwei integrierten Lautsprecher enttäuschen auf ganzer Linie. Angefangen beim Bass, der zwar vorhanden ist, aber ungemein matschig und dumpf daher kommt. Weiter über die Höhen, die schnell zum Ausfransen neigen und recht unpräzise sind. Bis hin zu einem allgemein blechernen Klangbild. Bei Spielen ist die Soundkulisse noch knapp als vertretbar zu bezeichnen, bei Musik oder Filmen sollte dagegen auf jeden Fall eine externe Anlage angeschlossen werden. Bei Aktivierung des angesprochenen Cinema Pro Modus konnten wir subjektiv übrigens weder bei Spielen, noch bei Musik oder Filmen eine Veränderung oder Verbesserung des Klangbildes wahrnehmen.
Der sechs Zellen Akku mit 52Wh ist nicht dazu in der Lage, den Energiebedarf des Core i7-720QM und der GeForce GTS 250M über einen längeren Zeitraum zu befriedigen. Bei maximaler Helligkeit, deaktivierten Energiesparoptionen und Belastung durch den Classic Test von Battery ging dem Notebook schon nach rund einer Stunde die Puste aus. Bei DVD-Wiedergabe mit maximaler Helligkeit und moderaten Energiesparoptionen sieht es mit 1 Stunde und 19 Minuten kaum besser aus. Selbst beim Internetsurfen über das integrierte Wlan schafft es das GT640 mit 1 Stunde und 50 Minuten nicht über die zwei Stunden Marke. Erst bei minimaler Helligkeit, maximalen Stromsparmechanismen und geringer Belastung in Form des Readers Tests von Battery Eater hievt sich das Notebook mit 2 Stunden und 16 Minuten über eine Laufzeit von zwei Stunden. Als kabellose Spieleplattform eignet sich das GT640 also kaum, es sollte nach Möglichkeit immer eine Steckdose in der Nähe sein.
Im Idle-Betrieb werden, für Gaming-Notebook Verhältnisse, moderate 23.6-32.0 Watt erreicht. Unter Last steigt der Energiebedarf auf passable 79.8-97.5 Watt.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 23.6 / 26 / 32 Watt |
Last |
79.8 / 97.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Das MSI GT640 enthält einige eklatante Schwächen. So ist vor allem die nachfedernde Tastatur mit ihrem schwammigen Druckpunkt und ihrem wirren Layout mehr als misslungen. Zudem bleiben sowohl die Akkulaufzeit als auch der gebotene Sound zu jeder Zeit mager. Das Display gibt sich indes etwas leuchtschwach und stört mit seiner starken Verspiegelung. Weitere Enttäuschungen sind die (zu) hohe Geräuschkulisse und die, im Vergleich zum starken Core i7-720QM, mäßige Leistung der GeForce GTS 250M.
Doch das GT640 hat auch seine guten Seiten. Besonders das kompakte Gehäuse überzeugt mit den matten Oberflächen aus hochwertigem gebürsteten Aluminium. Des Weiteren gefiel uns zum einen das glatte und präzise Touchpad mit seinen schicken Tasten. Zum anderen fällt die Schnittstellenvielfalt recht üppig aus.
Wer auf der Suche nach einem Notebook mit hoher Prozessorleistung ist und sich auch von einer schlechten Tastatur und einer hohen Geräuschkulisse nicht abschrecken lässt, kann beim GT640 durchaus zuschlagen. Wer hingegen nach einem möglichst leistungsstarken Gaming-Notebook Ausschau hält, sollte lieber zu einem Produkt mit leistungsstärkerer Grafikkarte (z.B. GeForce GTS 160M & GeForce GTX 260M) greifen.