Test Dell Latitude E6420 Notebook
Ungewöhnlich starkes Feedback verursachte unser erster Bericht hinsichtlich des neuen Dell-Business Line-Up vor wenigen Wochen. Dabei war vor allem das komplett neue Design der Notebooks Grund für zahlreiche Kontroversen. Während einige User hier eine positive Entwicklung hin zu einem etwas frischeren und gefälligerem Outfit erkennen wollen, sehen andere Leser mit dem neuen Gewand jegliche Seriosität verloren. Wie auch immer man zu diesem Thema steht, eines ist klar: Mit den eckigen Boliden der Vorgängergeneration haben die aktuellen Modelle nichts mehr am Hut. Eher schon lassen sich gestalterische Anleihen an den neuen XPS-Modellen erkennen.
Interessant ist in dieser Frage auch ein Blick auf die Konkurrenz, die mittlerweile ebenso ihre Produkte im selben Segment positioniert hat. Lenovo bleibt mit dem Thinkpad T420 seiner Linie treu und schickt ein im Vergleich zum Vorgänger T410 optisch nur geringfügig modifiziertes Gehäuse ins Rennen. Das krasse Gegenteil von Dell liefert HP mit seinen neuen Elitebooks. Das vorgestellte HP Elitebook 8460p kommt im Retro „Kisten-Style“, woran sich die Meinungen vermutlich ebenso entzweien werden.
Technisch spielen die Notebooks allesamt auf einem sehr ähnlichen Niveau. Allesamt versuchen sie mit ausgeklügelten Sicherheitsmechanismen, modularen Erweiterungsvorkehrungen und nicht zuletzt hohen möglichen Leistungsreserven gepaart mit außerordentlich guter Akkulaufzeit zu punkten.
Dies werden unter anderem die Hauptkriterien des folgenden Tests sein, denn über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten.
Ob man nun mit dem Design kann oder nicht, vor uns steht vermutlich das robustest-wirkende Latitude der letzten Jahre. Zu verdanken hat dies das Latitude E6420 den eingesetzten Materialien und dem Aufbau des Gehäuses. An den Oberflächen suchen wir gezielt nach Kunststoff, fündig werden wir aber lediglich bei der Tastatur und bei der frontseitigen Einfassung des Displays. An allen anderen Flächen kommt eine Aluminium-Magnesium Legierung zum Einsatz. „Tri-Metal“ nennt Dell diese Komposition und verweist dabei mehrmals auf die Einhaltung diverser, zugegeben wenig aussagekräftiger Militärstandards.
Die unglaublich hohe Verwindungssteifigkeit der Baseunit ist dem massiven Magnesium-Rahmen geschuldet, mit dem sämtliche Komponenten im Inneren verschraubt sind. Anders als diverse Konkurrenzprodukte lässt Dell diesen Magnesiumrahmen an den Seitenkanten des Notebooks auch äußerlich sichtbar werden. Bodenplatte als auch die Gehäuseabdeckung rund um die Tastatur werden in Folge in diesen Rahmen eingesetzt und mit diesem verschraubt. „Unibody-light“, wenn man so will.
Unsere Versuche eines Eindellens des Materials werden erfolgreich zunichte gemacht. Dies gilt auch für das Backcover des Displaydeckels, das unter Druck keinen Millimeter nachgeben will. Die Displayscharniere fertigt Dell eigenen Angaben zufolge aus massivem Stahl. Dieser ist allerdings nicht wie bei den Thinkpads außen sichtbar, sondern wird durch aufgesteckte Magnesium-Blenden verdeckt. Das Display lässt sich mit gut dosiertem Kraftaufwand justieren und wippt kaum nach. Dell ist wie etwa auch HP von einzelnen Gummipuffern am Display weggegangen und integriert eine komplett umlaufende Gummilippe, die im geschlossenen Zustand Display und Tastatur vor eindringenden Staubpartikeln schützt. Der einzelne Verschlusshaken sichert den Bildschirm beim Transport.
Vergleichsweise einfach ist auch die Wartung der verbauten Komponenten. Die Festplatte ist etwa über vier Schrauben gesichert und lässt sich nach deren Entfernung seitlich aus dem Gehäuse ziehen. Zugang zu den übrigen Komponenten erhält man durch das Entfernen der Schale an der Unterseite, die durch einige weitere Schrauben gesichert ist, sich dann aber einfach hochklappen lässt. Lüfter samt Kühlkörper, Prozessor, Arbeitsspeicher, PCI-Module als auch die CMOS-Batterie liegen dann für den User gut erreichbar offen.
Wirft man abermals einen Blick auf die Konkurrenz (T420, 8460p), so dürften die Notebooks hinsichtlich ihres Gewichtes in etwa in einer Liga spielen. Lenovos T420 startet zwar erst bei 2.24kg, hat dafür aber auch einen 6-Zellen Akku an Bord. HP Gibt für die Ausstattung mit der kleinsten 3-Zellen Akkulösung 2.07kg an, ebenso wie Dell für das E6420 mit 4-Zellen Akku. Unsere Ausstattungsvariante mit dem 9-Zellen Systemakku (97Wh) schlägt sich mit 2620 Gramm zu Buche. Im Vergleich der Gehäuseabmessungen liegt das E6420 mit 352 Millimetern in der Breite voran. T420 als auch 8640p sind 12 bzw. 14 Millimeter schmäler. Dies gilt auch für die Gerätetiefe, in der das E6420 seine Konkurrenten um 10 bzw. 11 Millimeter übertrumpft. Das T420 ist mit einer maximalen Höhe von 30mm das flachste Gerät (E6420, 8460p jeweils 32mm – allesamt beruhend auf Herstellerangaben).
Beginnen wir mit den direkt am Gerät gebotenen Anschlussoptionen. Rasch fällt hier die Positionierung der Ports auf, die konsequent in den hinteren Eckbereichen der Seitenkanten platziert wurden. An der linken Seitenkante finden wir im vorderen Bereich den Smartcard Slot gefolgt vom Auslass des Lüfters, eine kombinierte Kopfhörer/Mikrofon-Buchse, den VGA-Port und einen USB 2.0 Port. Ums Eck an der Rückseite folgen der RJ45 LAN-Anschluss und die passende Buchse für das Netzteil.
Die rechte Seitenkante nimmt im vorderen Bereich einen 45mm Expresscard Slot und darunter liegend das modulare optische Laufwerk auf. Es folgen zwei USB 2.0 Ports sowie eine kombinierte USB/eSATA Buchse. An der Rückseite finden wir schließlich den HDMI-Port und die Öffnung zur Anbringung eines Kensington-Schlosses. Ein SD-Card Reader ist über die Vorderkante des Notebooks zugänglich.
Etwas enttäuschend finden wir den nicht ab Werk gebotenen USB 3.0 Port. Zwar kann über die eSATA-Schnittstelle eine höhere Datentransferrate geboten werden als dies bei USB 2.0 der Fall ist, für große Datenmengen, etwa externe Sicherungen, ist dies dennoch keine zukunftsträchtige Lösung. Aktuelle externe Festplatten werden vermehrt mit USB 3.0 angeboten, eSATA verschwindet zunehmend vom Markt. Das optionale USB 3.0 Modul anstatt des optischen Laufwerks dürfte als Lösung nur wenig interessant sein, zumal man dann auf das Laufwerk verzichten muss und den Adapter gegen Aufpreis erwerben muss. Preise sind hier noch nicht bekannt. HP integriert im 8460p bereits zwei USB 3.0 Ports (+eSATA), Lenovo setzt dagegen beim T420 ebenso noch auf eSATA als schnellste Schnittstelle zur Datenübertragung.
Hinzuweisen ist auch auf den Einsatz eines HDMI-Ports der Spezifikation 1.3 (lt. Dell). Damit fallen extreme Multi-Monitor Setups (+2x24“ FHD via DualHead2Go) als auch der Einsatz eines hochauflösenden 30-Zöllers (2560x1600)direkt am Gerät ins Wasser und es müssten weitere 180 Euro in eine entsprechend ausgestattete Docking-Lösung investiert werden. HP’s 8460p als auch Lenovos T420 setzen auf einen Displayport direkt am Gerät.
Gelungen ist hingegen die Aufteilung der Anschlüsse. Selbst ohne Docking-Station lässt sich das Latitude E6420 angenehm mit zahlreicher Peripherie verknüpfen ohne dass Kabeln die Arbeitsbereiche neben dem Notebook beeinträchtigen würden. Apropos Docking Lösung: für das E6420 können auch bestehende Docking-Stations verwendet werden (E-Legacy Extender, E-Port und E-Port Plus – im Zweifelsfall mit den Dell-Verkaufsberatern absprechen).
Kommunikation
Wie bei Dell üblich, sind für das Latitude E6420 eine ganze Reihe an Ausstattungsvarianten hinsichtlich Kommunikation verfügbar. Allenfalls mit an Board ist Gigabit Ethernet (Intel 82578LM). Hinsichtlich kabelloser WLAN-Verbindung hat man die Wahl zwischen diversen Intel-Modulen oder Einheiten von Dell (b/g/n bzw. a/g/n). Das Latitude E6420 kann außerdem auch mit einem UMTS/HSPA-Modul bestückt werden. Der Slot für die Sim-Karte befindet sich im Akku-Schacht, die entsprechende Antennenverkabelung war bei unserem Testgerät bereits vorbereitet. Dies ließe auch ein Upgrade im Nachhinein mit einem entsprechenden Modul zu. Optional verfügbar ist auch Bluetooth 3.0 sowie ein integriertes 56k-Modem (V.92), das in entlegenen Regionen für Geschäftsreisende eventuell noch von Interesse sein könnte.
Sicherheit
Auch das Thema Security darf bei einem Business-Spezialisten wie dem Latitude E6420 nicht zu kurz kommen. Zwecks Zugangskontrolle verfügt das Notebook etwa über einen Smartcard Reader (optional auch kontaktloses Lesegerät) sowie auf Wunsch auch über einen Fingerabdruck-Scanner (wahlweise FIPS-Standard).
Möglich ist auch die Einrichtung einer speziellen „Anti-Theft“ Software, die etwa eine Verfolgung des gestohlenen Laptops oder die Fern-Löschung von sensiblen Daten ermöglicht. Wichtig: Dieser Service muss VOR einem Diebstahl gegen Gebühr eingerichtet werden und verursacht in der Regel laufende Kosten.
Service & Garantie
Als Business-Laptop der Oberklasse erwirbt man das Dell Latitude E6420 inklusive drei Jahren Standardservice mit Vor-Ort-Service am nächsten Arbeitstag. Im Falle eines Defektes können auf diese Weise die Ausfallszeiten so gering wie möglich gehalten werden. Sollte das nicht reichen, besteht die Möglichkeit zum Upgrade auf Dell ProSupport (+ 145.- Euro). Hinzu kommt dann unter anderem ein rund um die Uhr Telefonsupport inklusive Unterstützung bei Softwarefragen von Drittanbietern.
Interessant für Heavy-User könnte auch der angebotene Unfallschutz sein, der mögliche Schäden durch verschüttete Flüssigkeiten, Überspannung und Herunterfallen abdecken soll. Das Paket mit oder ohne Diebstahlschutz kostet 150 bzw. 240 Euro für drei Jahre (jeweils excl. MwSt.).
Tastatur
Mit dem neuen Chassis müssen sich bestehende Latitude-User auch vom gewohnten Tastenlayout verabschieden. Betroffen ist der ehemalige Funktionstastenblock im rechten oberen Eckbereich, der etwa die Tasten Einfügen, Entfernen,… usw. aufnahm. Die Funktionstastenleiste wird nun einzeilig ausgeführt womit die einzelnen Tasten etwas enger zusammen rutschen müssen und die Bild auf/ab-Tasten in den Bereich der Pfeiltasten abwandern. Wenn auch unangenehm für Umsteiger, sollten damit keine all zu großen Einschränkungen einher gehen. Insgesamt wirkt das Layout aber dichter gedrängt.
Das Tippgefühl der eingesetzten Tastatur empfanden wir als sehr angenehm. Der Anschlag zeichnet sich durch einen gut dosierten Widerstand und einen deutlichen Druckpunkt aus. Auch die Geräuschkulisse bleibt selbst bei äußerst energischem Anschlag im angenehmen Rahmen. „Highlight“ und in vielen Situationen sehr hilfreiches Feature ist die hinterleuchtete Tastatur. Für 40 Euro Aufpreis sorgt diese für eine stets gut ablesbare Tastenbeschriftung, selbst unter schlechten Umgebungslichtbedingungen (Bahn, Flugzeug,…). Der Spritzwasserschutz samt Flüssigkeitsableitung gehört in dieser Klasse zur Pflichtausrüstung.
Trackpoint/Touchpad
Als mobilen Mausersatz integriert Dell nach wie vor eine Kombination aus Trackpoint/Pointstick und Touchpad. Verändert wurde die Farbgebung des Gumminippels (nunmehr komplett schwarz) als auch das Design der Tasten. Mit dem Trackpoint lässt sich überraschend gut arbeiten. Das parallel getestete Thinkpad T420 sprach sehr ähnlich an. Lediglich die Form der Trackpoints gefällt beim Thinkpad nach wie vor subjektiv besser.
Das Multitouch-Touchpad ist mit 8x4.5 Zentimeter angenehm groß und bietet eine hinsichtlich Gleiteigenschaften sehr gute Oberfläche. Die Multitouch-Funktionalität lässt sich mittels Softwareeinstellungen individuell konfigurieren. Ebenso gut zu bedienen sind die beiden Touchpadtasten, die über einen gut dimensionierten Hubweg verfügen und sich beinahe geräuschlos drücken lassen.
Insgesamt drei verschiedene Displayvarianten sind für das Dell Latitude E6420 verfügbar, jeden Falles bleibt es bei einer Bilddiagonale von 36 Zentimetern (14-Zoll). Auf der deutschen Website von Dell wird als Einstiegskonfiguration ein LED-Panel im HD-Format mit einer Auflösung von 1366x768 Pixel angeboten. Dieses ist gegen einen Aufpreis von 70 Euro auch mit Multitouch-Funktionalität verfügbar.
Für User mit erhöhtem Bedarf hinsichtlich Arbeitsfläche und Übersicht steht auch ein HD+ Display mit einer Auflösung von 1600x900 Pixel zur Wahl (+ 40 Euro). Dieses war auch in unserem Testgerät integriert, stellt es doch hinsichtlich Kosten/Nutzen eine attraktive Option dar.
Schon mit freiem Auge kann man ein sehr hell strahlendes Display erkennen. Unsere Messung bestätigt schließlich den Ersteindruck: Maximal 320 cd/m² im zentralen Displaybereich können sich im Klassenvergleich durchaus sehen lassen. Im Durchschnitt sinkt der Wert auf 277 cd/m², wofür vor allem ein Helligkeitsabfall in den Eckbereichen verantwortlich ist. Die Ausleuchtung beträgt im Vergleich nur 79.7%. Dennoch, aufgrund der insgesamt hohen Leuchtkraft können mit freiem Auge keine unregelmäßig ausgeleuchteten Bereiche ausgemacht werden.
Das Lenovo Thinkpad T420 mit HD+ Display leuchtet im Vergleich zwar nicht so hell (maximal 223 cd/m²) kann aber einen etwas besseren Bildkontrast (162:1) in die Waagschale werfen (Test folgt).
Einen Blick auf das geringer aufgelöste HD-Display (1366x768) werden wir ebenso noch werfen, sobald das entsprechende Testgerät bei uns eingetroffen ist. Ebenso in Kürze bei uns im Test das Latitude E5420, die günstigere Variante des Business 14-Zöllers, ebenso mit HD-Display ausgestattet. Dabei handelt es sich vermutlich um dasselbe Panel wie es alternativ auch in der E6420-Reihe zum Einsatz kommt.
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Ausleuchtung: 80 %
Helligkeit Akku: 320 cd/m²
Kontrast: 127:1 (Schwarzwert: 2.52 cd/m²)36.68% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
52.1% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
35.38% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Wie sieht es mit den optischen Qualitäten des eingesetzten Displays aus? Mit freiem Auge fällt sowohl ein nicht wirklich sattes Schwarz als auch ein insgesamt eher kühles Bild, sprich eher ins bläuliche abfallend, auf. Bei der Darstellung von schwarz messen wir überaus hohe 2.52 cd/m². Damit kann das Display trotz der hohen Helligkeit lediglich ein maximales Kontrastverhältnis von niedrigen 127:1 erreichen (max. Helligkeit, zentraler Displaybereich).
Beim darstellbaren Farbraum tischt Dell mit dem HD+ Display Standardkost auf. Adobe RGB als auch sRGB können nicht abgedeckt werden. Das WXGA+ Display aus dem Vorgängermodell E6410 spielt in selber Liga, ebenso das HD+ Panel im Lenovo Thinkpad T420. Im Vergleich zum Apple MacBook Pro 13 oder dem Dell XPS 15 werden die Unterschiede zu hinsichtlich Farbdarstellung besonders hochwertigen Displays gut sichtbar.
Was die Mobilität angeht, hat Dell das Latitude E6420 auch hinsichtlich Display gut gerüstet. Die matte Displayoberfläche verhindert störende Spiegelungen und die überaus hohe Helligkeit kann auch unter freiem Himmel ein stets gut ablesbares Bild auf das Display zaubern. Selbst Sonnenschein mit direktem Lichteinfall auf das Display kann gut verkraftet werden.
Unser letztes Testkriterium beim Display ist die Blickwinkelstabilität. Entlang der horizontalen Sichtachse fällt diese auch zu unserer Zufriedenheit aus. Weniger gut sieht es im vertikalen Bereich aus. Während sich die Bilderveränderungen beim Abflachen des Blickwinkels nach unten hin lange in Grenzen halten, neigt das Display nach oben zu schnell zum Überstrahlen bis hin zum Invertieren des Bildes. Besonders im mobilen Einsatz war es im Test oftmals notwendig, den Neigungswinkel des Displays entsprechend nach zu korrigieren, um ein gut ablesbares Bild zu gewährleisten.
Grund für die Popularität von 14-Zoll Notebooks im Business-Umfeld ist der mögliche Spagat zwischen Mobilität und Performance. Während man bei kleineren 12- und 13-Zoll Notebooks oftmals Einschränkungen bei den gebotenen Leistungsreserven hinnehmen muss, können die 14-Zöller Standardprozessoren und oftmals sogar dedizierte Grafikchips aufnehmen. Wenig überraschend fallen mit diesem Hintergrund die angebotenen möglichen Konfigurationen aus: Beginnend mit der Intel Core i3-2310M CPU als leistungsschwächsten und günstigsten Rechenkern führt Dell die gesamte Intel Sandy Bridge CPU-Palette bis hin zur i7-2720QM Quadcore-CPU als mögliche Chips für das Latitude E6420.
Die Arbeitsspeicherausstattung gibt Dell mit bis zu 8GB auf zwei verfügbaren Speicherbänken an. Kosten: bis zu 194 Euro Aufpreis bei Maximalausstattung, abhängig von der Basiskonfiguration.
Auch beim Grafikchip hat man als Kunde die Qual der Wahl. In der Basiskonfiguration wird die in der CPU-Einheit integrierte Intel HD Graphics 3000 genutzt. Diese Lösung reicht für Standard-Office-Anwendungen. Bei erhöhten Anforderungen hinsichtlich 3D-Performance oder spezieller Software die auch von den Leistungsreserven einer allfälligen Grafikkarte profitieren kann, könnte sich die Wahl der optionalen Nvidia NVS 4200M Grafikkarte lohnen (Optimus). Hier stiftet Dell allerdings im Online-Shop gehörig Verwirrung: Die NVS 4200M wird hier in zwei verschiedenen Konfigurationen gelistet, einmal mit dem Zusatz „35W“ und zum selben Preispunkt als „512MB (45W)“-Variante. Per Telefon wies uns ein Dell-Verkäufer darauf hin, dass es sich hier um einen Fehler im Shop handle, und die NVS grundsätzlich für das E6420 nur in der Variante „35W“ verfügbar ist. Diese war schließlich auch in unserem Testgerät verbaut, wobei die Nvidia-Systemsteuerung trotzdem von 512MB DDR3 Videospeicher spricht, die lt. Shopeintrag allerdings in der „45W-Varinate“ zum Einsatz kommt.
Die offiziellen Spezifikationen von Nvidia zur NVS 4200M sprechen von bis zu 810MHz Grafiktaktfrequenz und bis zu 1620 MHz Prozessortakt. Aus den Systeminformationen unseres Testgerätes sind lediglich 740 / 1480 MHz auszulesen. Dies deutet auf eine etwas abgespeckte Variante der NVS 4200M im vorliegenden Dell Latitude E6420M hin. Im Rahmen unserer Stresstests konnten wir auch eine hohe mögliche Erwärmung der verbauten GPU beobachten (bis zu 99°C), was die Ausstattung mit einer NVS 4200M im „Vollausbau“, sprich maximale Taktfrequenzen, die mit der „45W-Variante“ im Dell Shop gemeint sein könnte, eher wenig realistisch erscheinen lässt, womit sich die Auskunft der Mitarbeiter des Dell-Shops bestätigen würde.
Details zur Nvidia NVS 4200M finden Sie hier in unserem Vergleich mobiler Grafikkarten.
Systemleistung
Unsere Testkonfiguration weist mit der Intel Core i3-2310M die kleinste verfügbare Sandy-Bridge CPU, gepaart mit der Nvidia NVS 4200M („35W“) auf. Hinsichtlich CPU-Performance lässt sich das Notebook damit durchaus noch pushen. Vorhergegangenen Messungen zufolge kann allein der Sprung von i3-2310M CPU hin zur 2630QM CPU – bei ansonsten gleichbleibender Ausstattung - den Gesamtscore im PCMark Vantage (64-bit) Benchmarktest um bis zu 45% erhöhen. In Hinblick Preis/Leistung können die kleinsten i5-Chips i5-2410M und 2520M die besten Ergebnisse einfahren.
Im Benchmarktest erreichte unser Dell Latitude E6420 im „over all“ Score 5534 Punkte, getestet im Profil Höchstleistung. Im Vergleich platziert sich das Notebook damit in den mittleren Rängen unserer Datenbank, etwa auf dem Niveau des Lenovo T410 (620M/NVS 3100M) oder dem Acer Travelmate 8472TG (350M/GT330M). Ausgestattet mit i7-CPU könnte das Latitude auf bis zu 8000 Punkte im PCMark Vantage Benchmarktest vorstoßen. Für einen enormen Boost in Punkto Anwendungsleistung kann schließlich vor allem die Wahl eines Solid State Drives (SSD) sorgen, mit der die 10.000 Punkte Schallmauer im PCMark Vantage durchaus zu brechen wäre. Bestes Beispiel ist etwa das getestete Thinkpad T410s (580M/NVS 3100M), das mit integrierter SSD stolze 10926 Punkte einfahren konnte.
Spannend erscheint uns in diesem Zusammenhang auch ein Eintrag bei den Energieprofilen, der sich „Ultra Leistung“ nennt, und in seiner Beschreibung auf eine „Begrenzung des CPU Throttlings“ und eine höhere Lüftergeschwindigkeit verweist. Was sich hinter dieser Funktion genau verbirgt konnten wir nicht herausfinden, zumal durchgeführte Benchmarktests keine nennenswerten Unterschiede bei den eingefahrenen Ergebnissen zeigten und die eingesetzte Intel Core i3-2310M CPU über keinen Turbo-Boost verfügt.
PCMark Vantage Result | 5534 Punkte | |
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CPU Performance
Was die Intel Core i3-2310M zu leisten vermag ist bereits bekannt. Mit einem Basistakt von 2100 MHz verzichtet der Chip zwar auf die attraktiven Turbo-Features der i5- und i7-Kollegen, kann dank Hyperthreading aber ebenso zu den zwei nativen Kernen zwei zusätzliche Threads simulieren und so bei Multicore-optimierten Anwendungen punkten. Im Vergleich spielt der Chip in der Oberliga nebst vergangener Penryn-Prozessoren (P9600) und kann vieler Orts sogar AMDs aktuell stärkste Prozessoren (N640, N660) in die Tasche stecken.
Die eingefahrenen Ergebnisse in den Cinebench Rendering-Benchmarktests liegen in dem für den eingesetzten Chip erwarteten Bereich. Sollte man in diesem Anwendungsfeld auf erhöhte Leistung angewiesen sein, sollte man eher zu den i5 bzw. i7-Kollegen greifen. Dies gilt auch grundsätzlich bei geplanten CPU-intensiven Anwendungen (komplexe Berechnungen, virtuelle Maschinen,…).
GPU Performance
Bleiben wir beim Cinebench Benchmarktest, der neben dem CPU-Rendering-Test auch noch die OpenGL-Performance des eingesetzten Grafikchips unter die Lupe nimmt. Im Cinebench R10 64bit Shading Test kann unser Testsystem 4471 Punkte einfahren. Im direkten Umfeld finden wir in unserer Datenbank zahlreiche Einträge der ATI Mobility Radeon HD 5650 bzw. auch der Nvidia NVS 3100M (Thinkpad T510 – 4563 Punkte und T410s mit 4445 Punkten).
Dass mit der Nvidia NVS 4200M kein neuer Star am CAD-Himmel geboren wurde zeigt der Vergleich im SPEC Viewperf 11 Benchmarktest. Praktisch alle eingefahrenen Ergebnisse befinden sich am unteren Ende in der Vergleichstabelle, knapp vor der NVS 3100M. Grafiklösungen der Kategorie Quadro FX oder FirePro liefern hier ein Vielfaches der Performance.
Der Vollständigkeit halber sei auch noch der 3DMark Score unseres Testsystems erwähnt. Mit 4601 Punkten im 3DM 2006-Test (1280x1024) platziert sich der Grafikchip im Bereich einer Geforce 320M bzw. einer GT 130M. Interessant: Selbst Intels CPU-integrierte HD Graphics 3000 kann hier, je nach Testkonfiguration, an die 4000 Punkte-Marke heran kommen.
3DMark 05 Standard | 9189 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 4601 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 2231 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Für ein Business-Notebook der Klasse Latitude E6420 sind natürlich eine ganze Reihe an Optionen in Punkto Massenspeicher möglich. Dell nennt auf deren Website verfügbare konventionelle Festplatten mit einer Rotationsgeschwindigkeit von 5400U/min bzw. 7200U/min sowie Solid State Drives mit bis zu 256GB Bruttokapazität. Hinsichtlich Performance ist man mit den neuen SSDs ohne Frage am besten bedient, allerdings kosten diese auch ihren Preis. Dell nennt als Aufpreis für eine 128GB bzw. 256GB SSD im Shop 330 bzw. 650 Euro. Um welchen Typ es sich dabei im Detail handelt wird nicht angegeben und sollte bei Interesse telefonisch erfragt werden, da es auch bei den SSDs zu erheblichen Unterschieden hinsichtlich Preis/Leistung kommen kann. Die schnellsten ihrer Art, etwa die OCZ Vertext 3 (hier im Test) bzw. die Intel Elmcrest 510 Series kosten im Handel rund 500 Euro für 240 bzw. 250GB. Insofern scheint Dells Aufpreis hier etwas überzogen und ein selbstständiges Umrüsten von Vorteil.
Die in unserem Testgerät verbaute ST9250410AS Stammt aus dem Hause Seagate, fasst 250GB und dreht mit 7200U/min. Der Speicher lieferte zwar die erwarteten Ergebnisse im Benchmarktest, war mit seinem Laufgeräusch aber auch stets zu hören und drängte sich bei Datenzugriff mit einem gut hörbaren Klackern der Lesekopfe zudem in den Vordergrund.
Hartgesottene Business-User werden nach diesem Titel wohl den Kopf schütteln – dennoch, uns interessiert auch was die neue Nvidia NVS 4200M Grafikkarte hinsichtlich Gaming Power zu bieten hat. Die Erwartungen sind dabei freilich nicht hoch, aber reicht es nach getaner Arbeit für das eine oder andere gepflegte Game?
Drei Games haben wir uns am Dell Latitude E6420 genauer angesehen. Das bereits etwas betagte Anno 1404 läuft bei geringen Grafikanforderungen flüssig, allerdings nicht mehr wenn man die zur Verfügung stehende maximale Auflösung und Grafikdetails maximal ausnutzt. Hier gilt es einen Kompromiss zwischen Optik und Performance zu finden.
Ähnliches gilt auch für das DX11-Game Colin McRae Dirt 2. Mit angepasster Auflösung und Grafikdetails läuft das Spiel ausreichend flüssig. Hohe Grafikdetails und damit DX11-Effekte vermag die GPU aber bei ausreichender Bildabfolge nicht zu leisten.
Besser sieht es beim aktuellen Fifa11 aus. Das als besonders ressourcenschonend bekannte Game kann selbst bei hohen Grafikdetails in HD (1366x768) flüssig gespielt werden.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Anno 1404 (2009) | 100.7 | 12.9 | ||
Colin McRae: DIRT 2 (2009) | 43.2 | 19.1 | ||
Fifa 11 (2010) | 108.6 | 74 |
Lautstärke
Im Betrieb ohne Last, sprich bei anspruchslosen Officeanwendungen, bleibt das Dell Latitude dezent im Hintergrund aber dennoch ständig hörbar. Einen nicht zu verachtenden Anteil an der Geräuschkulisse hat dabei die eingesetzte 7200rpm Harddisk, deren Laufgeräusch gut auszumachen ist. Damit aber nicht genug. Jeder Datenzugriff wird durch ein Klackern hörbar und dies kann bei besonders leiser Umgebung durchaus schon als störend empfunden werden. Hin und wieder konnten wir im Office-Betrieb auch ein kurzfristiges Durchpusten des Lüfters beobachten. Dabei erhöht dieser für kurze Zeit seine Umdrehungsgeschwindigkeit und schafft angestaute warme Luft aus dem Gehäuse.
Setzen wir unser Testgerät unter Last, etwa im 3DMark 2006 Benchmarktest, messen wir bis zu 39.6 dB(A). Im Stresstest, also bei Auslastung von CPU und GPU, verzeichnet unser Lärmpegelmessgerät 42.9 dB(A). Das vormals angesprochene Energieprofil „Ultra Leistung“ setzt die Lüftergeschwindigkeit nochmals hinauf und erreicht auf unserem Messgerät den Höchstwert von 44.0 dB(A).
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.9 / 31.9 / 34.2 dB(A) |
HDD |
| 32.7 dB(A) |
DVD |
| 37.4 / dB(A) |
Last |
| 39.6 / 42.9 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-300 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Im Office-Betrieb bleibt das Dell Latitude E6420 auch nach mehreren Stunden Betrieb an seinen Oberflächen angenehm temperiert. Selbst im simulierten „worst case Szenario“ bei Auslastung von GPU und CPU über mehr als eine Stunde bleiben die Erwärmungen der Oberflächen mit bis zu 37°C an der Geräteoberseite und bis zu 41°C an der Unterseite im Rahmen. Nicht ganz so „cool“ verhalten sich allerdings die Komponenten im Inneren des Gehäuses.
Im Stresstest (rund 100% CPU und GPU-Last) konnten wir nach rund einer Stunde eine Maximaltemperatur von 84°C bei der CPU und kritischen 99°C beim Grafikchip auslesen. Die verbleibenden Kühlreserven scheinen damit nur mehr äußerst gering, bis nicht vorhanden bei der GPU. Bedenkt man, dass das Latitude E6420 auch mit neuen i7-QuadCore Prozessoren bestückt werden kann, die mit ihrer Thermal Design Power (TDP) von 45W nochmals 10W über den DualCore Chips liegen, und im Shop darüber hinaus, wenn möglicherweise auch aufgrund eines Fehlers in der Artikelbeschreibung, eine alternative GPU mit 45W TDP angeboten wird, stellt sich die Frage, wie das vorlegende System eine derartige zusätzlich Belastung des Kühlsystems verkraften soll. Unsere Testkonfiguration (i3-2310M / NVS 4200M – „35W“) agierte jeden Falles bereits am Limit hinsichtlich des Grafikchips. Die Taktraten von GPU und CPU blieben dabei allerdings auch im Stresstest konstant und ein mögliches Throtteln war nicht zu beobachten. Das Tool CoreTemp zeigte hier einen offenbar falschen Wert an.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 37.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 31.8 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.6 °C (-4.2 °C).
Sound/Lautsprecher
Eine wenig erfreuliche Überraschung erlebten wir im Sound-Test. Obwohl das Dell Latitude E6420 offenbar mit einem Stereo-Lautsprechersystem ausgestattet ist (siehe Bilder mit geöffneter Unterseite), mussten wir uns mit Klängen aus nur einem Speaker zufrieden geben. Entsprechende Treibereinstellungen waren nicht zu finden, bleibt schließlich noch die Möglichkeit eines Kontaktfehlers des zweiten in unserem Testgerät verbauten Speakers.
Der Klang des einen funktionierenden Speakers ging in Ordnung und sollte, sofern dann hoffentlich auch beide Speaker aktiv sind, für eine mehr als ausreichende Audioqualität in Anbetracht der Business-Positionierung des Dell Latitude E6420 sorgen.
Zwei Faktoren sind direkt verantwortlich für das Abschneiden in unserem Laufzeittest: Zum einen die Kapazität des eingesetzten Akkus und zum anderen die Höhe der Energieaufnahme des Systems im jeweiligen Betriebszustand.
Das erste Kriterium kann der User bei der Konfiguration seines Systems direkt beeinflussen. Zur Wahl stehen in der kleinstmöglichen Ausstattung hinsichtlich Hauptakku ein 4-Zellen Akku mit 40Wh Kapazität, weiters ein 6-Zellen Akku mit 60Wh, 9-Zellen mit 87Wh und 3 Jahre Garantie sowie ein 9-Zellen Akku mit 97Wh Kapazität, der auch in unserem Testgerät verbaut war. Mit einem Aufpreis von 60 Euro (excl. MwSt.) zur 6-Zellen Version stellt dieser für einen geplanten mobilen Einsatz eine interessante Wahl dar. Außerdem spicht Dell noch von einem Zusatzakku mit einer Kapazität von ebenso 97Wh sowie einem Akku für den modularen Laufwerksschacht, der mit zusätzlichen 30Wh dann das optische Laufwerk im Gehäuse verdrängt. Je nach Bedarf und Geldbörse ist also für jeden geplanten Einsatz die entsprechende Lösung verfügbar.
Unser Testgerät hielt mit dem 97Wh Hauptakku im BatteryEater Readers Test, bei minimaler Displayhelligkeit, deaktivierten Funkmodulen und aktivem Energiesparprofil (Simulation des Lesens eines Dokuments) hohe 741 Minuten, sprich mehr als 12 Stunden durch. Selbst unter Last, simuliert durch eine OpenGL-Berechnung des BatteryEater Classic Tests, bei maximaler Displayhelligkeit, aktiven Funkmodulen und dem Energieprofil Höchstleistung, kann mit 165 Minuten eine noch brauchbare Laufzeit geboten werden.
Im praxisnahen Surfbetrieb (angepasste Displayhelligkeit, Energiesparmodus) konnten wir eine Laufzeit von rund 530 Minuten protokollieren. Die Überbrückung eines gesamten Arbeitstages mit nur einer Akkuladung könnte, je nach geforderter Performance des Systems, also durchaus gewährleistet werden.
Für die guten Ergebnisse im Laufzeittest sorgt nicht nur der dicke 9-Zellen Akku mit einem Gewicht von rund 500 Gramm, auch der niedrige Energiebedarf des Systems, insbesondere bei geringem Leistungsbedarf im Office-Betrieb, hat daran seinen Anteil. Mit nur 7-13W Leistungsaufnahme werden die zuvor ermittelten Laufzeiten ermöglicht. Verantwortlich dafür ist unter anderem die eingesetzte Nvidia Optimus-Grafiklösung, die automatisch, je nach Leistungsbedarf, zwischen der integrierten HD Graphics 3000 und der eigenständigen NVS 4200M GPU wechselt. Der User bekommt davon nichts mit, es sei den man liest den Status der aktiven GPU mit speziellen Tools aus.
Unter Last reicht der Energiebedarf von 49.3W bei gemischter CPU und GPU Nutzung (3DMark) bis hin zu maximal 67.3W im Stresstest (Auslastung von CPU und GPU). Das mitgelieferte 90W-Netzteil hat damit keinerlei Probleme.
Aus / Standby | 0.1 / 0.1 Watt |
Idle | 7 / 10.6 / 13 Watt |
Last |
49.3 / 67.3 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Zugegeben, unsere Spannung war nach dem Aufeinandertreffen bei der ersten Präsentation bereits verstrichen. Das Design der Geräte, verantwortlich für Meinungsverschiedenheiten zahlreicher Leser in unserem Forum, steht nun fest und wird uns wohl zumindest 1-2 Jahre begleiten. Wie man auch immer zu diesem Thema steht, was Dell hier hinsichtlich Verarbeitungsqualität, Stabilität und Haptik abliefert, kann sich wirklich sehen lassen. Das Gehäuse wirkt wie aus einem Guss und die verwendeten Materialien (Magnesium-Aluminium) fühlen sich erstklassig an.
Gelungen ist auch die Positionierung der Anschlüsse, wo man den Weg, die gebotenen Schnittstellen ausschließlich in den hinteren Eckbereichen zu platzieren, konsequent weiter geht. Was den Umfang der gebotenen Ports betrifft, muss sich das E6420 trotzdem etwas Kritik gefallen lassen: die kombinierte Kopfhörer/Mikrofon Buchse ist nicht kompatibel zu den meisten bestehenden Headsets (getrennte Stecker), USB 3.0 kann man lediglich über ein Modul anstatt des optischen Laufwerks nachrüsten (oder ExpressCard) und zum Anschluss eines externen Monitors setzt man direkt am Gerät lediglich auf HDMI.
Die Tastatur wurde, möglicherweise zum Unmut aktueller Latitude User, hinsichtlich Layout etwas verändert und wirk nun insgesamt etwas gedrängter. Das Tippgefühl geht aber mehr als in Ordnung und auch die angebotenen Maussteuerungen verrichten einen einwandfreien Dienst.
Beim Display haben wir uns für die höher aufgelöste HD+ Variante entschieden, die unserer Meinung nach im Office-Betrieb beim Agieren mit mehreren Fenstern von Vorteil ist. Die hohe Helligkeit und matte Displayoberfläche ermöglicht auch einen Einsatz des Notebooks im Freien, selbst unter praller Sonne. Weniger gut gefallen haben der schwache Bildkontrast und die Blickwinkelabhängigkeit im vertikalen Bereich, das ginge durchwegs besser.
Leistungstechnisch lässt der 14-Zoller dank umfangreicher Konfigurationsvarianten kaum Wünsche offen. CPUs bis hin zu Intel Sandy Bridge QuadCores und eine optionale eigenständige Nvidia NVS 4200M Grafikkarte ermöglichen einen breiten Einsatz das Laptops. Aber Vorsicht, zum CAD-Boliden wird das Gerät dennoch nicht, hier ist man nach wie vor bei der Precision-Reihe besser aufgehoben.
Das Geräuschniveau als auch die Temperaturentwicklung im Office-Betrieb gehen in Ordnung. Unter Last konnten wir aber etwas knappe Reserven bei der Kühlung der GPU beobachten, was im Office-Alltag aber nicht zu Problemen führen sollte.
Eine große Stärke des Dell Latitude E6420 sind die möglichen Akkulaufzeiten. Mit dem 9-Zellen Akku kann je nach Leistungsbedarf sogar ein gesamter Arbeitstag überbrückt werden, ohne einen Tankstop einlegen zu müssen.
Von den individuellen Vorlieben und Bedürfnissen hängt es nun ab, wie gut der neue Latitude E6420 die eigenen Vorstellungen seines zukünftigen Arbeitsgerätes trifft. Die Konkurrenz in Form des Lenovo Thinkpad T420 (Test folgt in Kürze) und HPs Elitebook 8460p steht ebenso bereits in den Startlöchern und muss sich alsbald in unseren folgenden Tests bewähren.