Test Apple MacBook Pro 13 Early 2011 (2.7 GHz Dual-Core, glare)
Unser Testgerät stellt die stärkste verfügbare Version des aktuellen 13" MacBook Pro aus Anfang 2011 dar und hört auf den Modellnamen MC724LL/A. Im Vergleich zur Einstiegskonfiguration bietet unser Testnotebook einen schnelleren 2.7 GHz Core i7-2620M Dual Core Prozessor und eine größere 500 GB Festplatte. Mit 300 Euro Aufpreis ist die stärkere Version allerdings nicht gerade ein Schnäppchen. Etwa die Hälfte des Aufpreises dürfte Apple an Intel für die i7 CPU abgeben. Der Aufpreis der größeren Festplatte beträgt im Einkauf wahrscheinlich nur 5-15 Euro. Der Rest? Apples High-End-Bonus für Enthusiasten.
Das Gehäuse des neuen MacBook Pro bleibt im Vergleich zur Vorgängergeneration unangetastet. Es besticht weiterhin durch perfekte Stabilität, sehr gute Haptik und trotzdem geringe Bauhöhe und Gewicht. Trotz des Generationenwechsels wirkt das Design immer noch frisch und modern. Einziger Kritikpunkt mancher Nutzer am Unibody ist die relativ scharfe Vorderkante.
Bei den Anschlüssen zeigt sich Apple weiterhin knausrig. Kombinierter Headset Port mit integriertem optischen Ausgang, nur zwei USB 2.0 Anschlüsse, Thunderbolt / DisplayPort Mini, FireWire 800, LAN und MagSafe Stromstecker ist alles was man vorfindet. Neu ist nur der Thunderbolt Anschluß, der in Zukunft jedoch viele Möglichkeiten eröffnen "könnte". Derzeit gibt es jedoch noch keine Peripherie und angekündigt sind lediglich zwei professionelle Datenspeicher welche die hohe Transferrate nutzen sollen. Der Thunderbold Anschluß könnte mit seiner hohen Transferrate jedoch auch als Dockingstation Port genutzt werden, wodurch ein großer Kritikpunkt bei den MacBook Pro entfallen würde. Derzeit ist dies jedoch noch alles reine Spekulation.
Die Positionierung der Anschlüsse ist für Rechtshänder gut gelungen und interferiert nicht bei der Bedienung mit einer Maus. Linkshänder werden mit der Situation schon weniger glücklich werden.
Kommunikation
Ein kleine Veränderung zum Vorgängermodell gab es im Inneren bei den kabellosen Kommunikationsmodulen. Das verbaute Broadcom BCM4331 WLAN Modul bentutzt nun drei Antennen und kann dadurch mit einer leicht gesteigerten Reichweite / Datentransferrate punkten. Zusätzlich verbaut Apple einen dedizierten Chip für Bluetooth 3.0 (wahrscheinlich den BCM2070 laut iFixit), jedoch wirbt Apple immer noch nur mit 2.1+EDR. Weiters gibt es auch weiterhin den Infrarotempfänger für die AppleRemote genannte Fernbedienung (unidirektional).
Zubehör
Der Lieferumfang ist gewohnt puristisch und neben dem Notebook findet sich das übliche notwendigste Zubehör in Form des Netzteils mit Netzkabel, das Benutzerhandbuch „Alles Mac“, weitere Anleitungen „Alles andere“, zwei Software-DVDs, Aufkleber und ein Reinigungstuch. Software-technisch ist das aktuelle Betriebssystem Mac OS X 10.6.6 Snow Leopard vorinstalliert.
Garantie
Ab Werk gewährt Apple auf das MacBook Pro lediglich 12 Monate Garantie inklusive 90 Tage Telefon-Support. Optional erhältlich ist der Apple Care Protection Plan (ACPP), der die Garantie sowie den Telefon-Support auf 36 Monate erweitert. Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 249 Euro (UVP) ist dieser Zusatz zwar etwas günstiger als bei den 15- und 17-Zoll Modellen (349 Euro), trotzdem nicht unbedingt als Schnäppchen zu bezeichnen.
Tastatur
Auch bei den Eingabegeräten bleibt alles beim Alten, wobei dies im Falle der MacBook Pro Serie auf keinen Fall schlecht ist. Das Keyboard ist mit 79 normalgroßen hintergrundbeleuchteten Tasten bestückt. Mit dazu gehört auch die kleine Return-Taste. Das Layout ist appletypisch mit einigen Besonderheiten ausgestattet, die Windows-Usern erstmal eine Umgewöhnung abfordern. So befindet sich das @ beispielsweise auf der L-Taste und fn alt und ctrl (strg) sind etwas durcheinander gewürfelt worden. Der weiche Anschlag vermittelt einen gut ertastbaren Druckpunkt und vor allem ein leises Anschlagsgeräusch. Die Eingabe liegt fest auf und ist daher gut für Vielschreiber geeignet. Ein Hardwareschalter oder eine FN-Kombination für die Funkmodule ist nicht integriert. Zudem werden Windows-User viele sonst gewohnte Tastaturfunktionen wie „druck“, „entf“ usw. vermissen.
Touchpad
Das riesige Trackpad eignet sich ideal für die Bedienung mit Mehrfingergesten und bietet dank der Glasoberfläche auch eine extrem gleitfähige Grundlage. Dynamisches scrollen, streichen mit 4 Fingern, drehen und vieles mehr sind Gesten, die man schnell verinnerlicht und gerne nutzt. Separate Touchpadtasten sind nicht vorhanden, hier dient das gesamte Trackpad als Eingabemedium.
Unter Windows funktioniert das Trackpad leider nicht ganz so perfekt. Das praktische Scrollen mit Schwung funktioniert z.B. immer noch nicht und auch die Mehrfingergesten sind stark eingegrenzt.
Ebenso unverändert bleibt das spiegelnde 13-Zoll Widescreen Display mit einer Auflösung von 1280x800 Pixeln. Unser Testmodell begeistert mit einer sehr gleichmäßigen Ausleuchtung von 87% und einer hohen maximalen Helligkeit von durchschnittlich 300 cd/m2.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 310 cd/m²
Kontrast: 633:1 (Schwarzwert: 0.49 cd/m²)69.3% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
93.9% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
71.1% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Auch der Schwarzwert von 0,49 cd/m2 geht in Ordnung wodurch ein hoher Maximalkontrast von 633:1 erreicht wird. Die Helligkeit reicht auch für den Außeneinsatz im Schatten, jedoch stören die starken Spiegelungen der Glasplatte vor dem Display. Auch in hellen Innenräumen muss man daher wie bei allen spiegelnden Displays die Position oft anpassen. Einen optional matten Bildschirm wie beim 15" und 17" Modell gibt es leider immer noch nicht.
Die gebotenen stabilen Blickwinkel sind für ein TN Panel relativ gut. Wie üblich muss man aber bei besonders flachem Blick von oben oder unten deutliche Einschränkungen hinnehmen.
Der darstellbare Farbraum des hochwertigen TN Panels liegt weiterhin zwischen sRGB und Adobe RGB und ist somit praktisch identisch mit dem des großen 17" MacBook Pro Panels (spiegelnd).
In der starken SKU des 13-Zoll MacBook Pro verbaut Apple den derzeit stärksten Dual-Core Prozessor für Notebooks. Der Intel Core i7-2620M taktet mit 2.7 GHz und bietet alle Funktionen der Sandy Bridge Architektur. HyperThreading zur besseren Auslastung der Kerne, Turbo Boost für die automatische Übertaktung und ein integrierter DDR3 Speicherkontroller gehören zu den Highlights. Mehr Informationen über die CPU finden Sie auf der Prozessorseite des Intel Core i7-2620M. Für die Grafik verwendet Apple nun die integrierte Intel HD Graphics 3000 Grafikkarte des Prozessors. Diesem Gespann stehen 4GB DDR3 Hauptspeicher zur Seite (2x 2048MB PC3-10700 mit 667MHz von Micron in unserem Testgerät). Komplettiert wird die Hardwareausstattung von einer langsam drehenden (5400 U/min) aber dafür relativ leisen 500 GB Festplatte.
Die Prozessorleistung haben wir wie üblich unter Windows 7 64Bit (Bootcamp) näher analysiert. Hier fällt schnell auf das die CPU nicht ganz die maximal mögliche Leistung bringt, die wir z.B. im Schenker A501 gemessen haben. Im CPU Test des 3DMark 06 und 3DMark Vantage liegt das MBP13 um 15% bzw. 13% hinter dem Schenker zurück und reiht sich auf der Höhe eines alten Core i7-620M bzw. eines aktuellen Core i5-2410M (z.B. im EasyNote LS11) ein. Im Cinebench 10 und 11.5 positioniert es sich ebenfalls auf dem Niveau eines i5-2410M. Das alte MacBook Pro 15" mit Core i7-620M ist im Vergleich unter Windows beim CB 11.5 4% langsamer. Das aktuelle Einsteiger MBP13 mit Core i5-2415M (Test folgt in Kürze) ist lediglich 8% langsamer. Die aktuellen Quad-Cores in den MacBook Pro 15" und 17" Modellen hängen den Zweikerner mit 77% bzw 100% Vorsprung deutlich ab.
Der Verdacht liegt also Nahe, dass hier der Core i7-2620M nicht ganz zu seiner Höchstleistung unter Windows auflaufen kann. Dies untermauert auch ein Blick auf die Taktraten während der Last. Zuerst fällt auf, dass Apple unter Windows anscheinend den Turbo Boost des i7-2620M deaktiviert hat. Mehr als 2.7 GHz Taktfrequenz konnten wir mit Tools wie HWInfo32 nicht auslesen. Zusätzlich kann es auch zu Temperatur- oder stromverbrauchsbedingten Throttling kommen, dazu aber später mehr.
Die Anwendungsleistung unter Windows haben wir mit der 64 Bit Variante des PCMark Vantage gemessen. Trotz des fehlenden Turbo Boost unter Windows ist die Leistung sehr gut und auf dem Niveau großer Notebooks wie dem Envy 17 mit Core i7-720QM und HD 5850 Grafik oder dem Ideapad Y560 mit gleicher CPU und HD 5730 Grafikkarte.
Im Vergleich mit anderen Apple Notebooks bleibt das neue MacBook Pro 13 hinter dem alten MBP 15 mit Core i7-620M und auch deutlich hinter den aktuellen größeren Kollegen (14-34% Vorsprung). Spannend ist auch der Leistungsunterschied zur kleinen MacBook Pro 13 Variante mit Core i5 Prozessor. Dieses ist mit 91% der Leistung des Core i7 Modells nur geringfügig langsamer.
Beachtlich werden die Abstände, sobald man ein Notebook mit SSD heranzieht. Ein entsprechend ausgestattetes System wie das Schenker A501 mit gleicher CPU und GT 540M Grafik kann sich um beachtliche 136% absetzen.
PCMark Vantage Result | 6009 Punkte | |
Hilfe |
Grafikleistung unter Windows
Auch bei den Grafik- und Spielebenchmarks unter Windows liegt die Vermutung nahe, dass der Turbo Boost für die Grafikkarte deaktiviert ist. Die Ergebnisse liegen fast immer deutlich unter denen eines Core i7-2720QM bzw. 2820QM obwohl die Grafik ähnlich getaktet sein sollte. Nur im GPU Test des 3DMark Vantage kann sich die Grafiklösung in der Mitte ihrer Artgenossen einreihen.
Verglichen mit Windows Notebooks hält sich die HD 3000 im MBP in den synthetischen 3DMark Benchmarks auf dem Niveau einer Radeon HD 5470. Die alte GeForce 320M aus der Vorgängergeneration ist jedoch bis zu 6% schneller.
Bei den praktischen Spieletests reiht sich die HD 3000 im starken MBP13 nur hinter der alten GeForce 320M ein. Bei Battlefield Bad Company 2 sind es 17-22%, bei Call of Duty: Black Ops sogar 75% und bei Fifa 11 ebenfalls beträchtliche 24-57% Vorsprung der 320M vor der Intel Grafikkarte.
Die Grafikleistung des MacBook Pro 13 reicht dadurch nur für anspruchslose Spiele wie Fifa 11 für mittlere bis hohe Details. Viele anspruchsvolle Spiele wie Battlefield Bad Company2 laufen auch bei minimalen Details nicht wirklich flüssig. Für Spiele-Fans ist das kleine MBP damit nicht geeignet.
3DMark 05 Standard | 6953 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 3790 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 1866 Punkte | |
Hilfe |
min. | mittel | hoch | max. | |
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Quake 3 Arena - Timedemo (1999) | 203 | |||
Doom 3 (2004) | 37.6 | |||
World in Conflict - Benchmark (2007) | 71 | 22 | 10 | |
Supreme Commander - FA Bench (2007) | 28.2 | |||
Resident Evil 5 (2009) | 48.7 | 14.7 | 7.8 | |
Battlefield: Bad Company 2 (2010) | 28 | 18 | ||
Fifa 11 (2010) | 117 | 63 | 32 | 21 |
Call of Duty: Black Ops (2010) | 25 | 16 |
Leistung unter Mac OS X
Die neuen Quad-Core MacBook Pro können sich in den XBench Einzeltests teils deutlich von den Doppelkernmodellen des aktuellen MBP13 absetzen. Trotzdem zeigt der schnelle 2.7 GHz Doppelkernprozessor im XBench 1.3 seine Stärke und kann das alte MacBook Pro 17 mit Core 2 Duo Prozessor teilweise deutlich abhängen. Nur in einzelnen Tests kann das alte MBP17 mit dedizierter GeForce GT 330M noch mithalten.
Auch der Abstand zum kleinen Einstiegsmodell mit Core i5 Prozessor ist gut erkennbar. Im Schnitt bringt das kleine Modell 85.5% (76-97% je nach Test) der Leistung der stärkeren Version in unseren Tests.
Im Vergleich zu dem 2010er MBP13 Modell (2.4 GHz mit SSD) kann die i5 und i7 Version deutlich punkten. Bis auf die OpenGL und Computation Subtests fahren die neuen Sandy Bridge Modelle einen deutlichen Sieg ein. Auch im Cinebench R11.5 ist die Prozessorleistung deutlich besser. 2.74 versus 1.36 Punkte sprechen eine klare Sprache. Die OpenGL Leistung ist jedoch bei der alten GeForce 320M besser (10.8 fps versus 12.6 fps bei der 320M).
Benchmark | Mac OS X 10.6 | Windows 7 64Bit |
Cinebench R11.5 CPU | 2.74 | 2.6 -5% |
Cinebench R11.5 GPU | 10.8 | 9 -17% |
Cinebench 10 1 CPU | 4806 | 4462 -7% |
Cinebench 10 x CPU | 10107 | 9634 -5% |
Cinebench 10 OpenGL | 6048 | 5552 -8% |
Geekbench 2.1 32Bit | 6911 | 4977 -28% |
Auffällig ist, dass unter Mac OS X die Benchmarkergebnisse wesentlich besser ausfallen als unter Windows 7. Normalerweise ist dies jedoch nicht der Fall. Dies spricht für das Funktionieren des Intel Turbo Boost unter Mac OS X. Dafür sprechen auch die Daten des MSR Tools welches unter Einzelkernlast (CB11.5) bis zu 3.35 GHz eines Kerns ausgibt.
Throttling / Untertakten
Der schnellste Dual-Core Prozessor in einem flachen und kleinen 13" Notebook mit leisen Lüftern? Klingt nach einer enormen Herausforderung, die leider nicht ganz gemeistert wurde. Besonders unter Windows erreicht der i7 schnell seine thermischen Grenzen. Aber auch das kleine Netzteil wird voll ausgereizt und könnte mit ein Grund für die beobachteten Untertaktungen sein.
Unter Windows 7 haben wir den Prozessor mittels HWInfo32 bei verschiedensten Lastzuständen beobachtet. Die Prozessortemperatur steigt unter Last schnell nahe an die maximal spezifizierten 100°C. Bei extremer Last (Furmark + Prime95) kommt es einerseits zur periodischen Heruntertaktung durch das EFI (das BIOS Equivalent) auf 800 MHz. Zusätzlich stellte das Tool jedoch auch immer wieder ein thermischen Throttlen des Prozessors bei beiden Kernen dar. Dies passiert automatisch wenn die Kerntemperatur über 100°C geht. Da die simulierte extreme Last in der Praxis jedoch nicht auftritt, haben wir zusätzlich noch weitere Zustände analysiert.
Im extrem fordernden Battlefield Bad Company 2 und Call of Duty Black Ops konnten wir nach einiger Zeit ebenfalls eine Untertaktung durch das EFI auf 800 MHz feststellen. Im Cinebench R11.5 kam es im CPU Benchmark jedoch zu keinerlei Untertaktungen und die CPU lief auf 2,7 GHz.
Ein direkt nach dem Stresstest durchgeführter 3DMark05 erreichte auch ein 8% geringeres Ergebnis als im kalten Betriebszustand. Da der Turbo Boost unter Windows anscheinend deaktiviert ist, dürfte dies auf das Throtteln zurückzuführen sein.
Windows 7 ist natürlich nicht wirklich der Haupteinsatzzweck für ein MacBook Pro und dadurch ist die Leistung unter Mac OS X für die Bewertung wesentlich wichtiger. Anhand der besseren Benchmarkwerte als unter Windows sieht man bereits, dass der Turbo Boost hier funktionieren dürfte. Ein Untertakten konnten wir mit den MSR Tools nur in einem deutlich geringeren Maßstab beobachten. Bei gleichzeitiger Ausführung von CB 11.5 und StarCraft 2 takteten die Kerne nur mit 2,3 bzw 2,5GHz. Anscheinend nutzt Mac OS X die thermischen Reserven deutlich intelligenter aus als die Bootcamp Windows Treiber.
Festplattenperformance
Die verbaute 500 GB Festplatte von Hitachi dreht mit langsamen 5400 Umdrehungen pro Minute und erreicht dadurch nur durchschnittliche Datentransferraten. Dadurch bleibt sie auch deutlich hinter der aufpreispflichtigen 750 GB Festplatte, welche z.B. im MacBook Pro 17 serienmäßig verbaut ist.
Videoperformance
Theoretisch unterstützt die im Prozessor integrierte ClearVideo HD Technologie das vollständige Dekodieren von H.264 Videos. Unter Windows ist dies auch gut zu erkennen. Unter Mac OS X kann dies jedoch nicht so einfach festgestellt werden. Der Quicktime Player erzeugte bei dem H.264 kodierten Big Buck Bunny etwa 4,5-5% Systemlast (gesamt). Der freie VLC, welcher sicher ohne Hardwareunterstützung läuft, erzeugte 10-16%. Bei einem alten MBP13 mit GeForce 320M mit gesicherter Hardwareunterstützung waren dies noch 9-14% (Quicktime) zu 20-49% (VLC). Auf alle Fälle hat die CPU genug Leistung um auch ohne Unterstützung alle HD Formate ruckelfrei zu dekodieren.
DPC Latenzen unter Windows
Der Test mit dem DPC Latency Checker, fällt wie bei den anderen MBP Modellen unter Windows ordentlich aus und zeigt nur sporadisch einen gelben Ausschlag in den Bereich von über 1000 µs.
Geräuschemissionen
Trotz des deutlich stärkeren Prozessors kann man ohne Last Entwarnung geben. Weiterhin dreht der kleine Lüfter nur mit 2000 Umdrehungen pro Minute und bleibt damit praktisch lautlos. Einzig die verbaute Festplatte ist durch ein konstantes und leises Surren bemerkbar. Dieses wird interessanterweise bei Berührung der rechten Handballenauflage minimal leiser (trotz der Gummiaufhängung der HDD). Die Unterschiede sind aber in unserem Testgerät minimal, im Internet gibt es jedoch Berichte von deutlich größeren Lautstärkeunterschieden. Transistorpfeifen oder Fiepen konnten wir bei unserem Testgerät nicht feststellen.
Unter Last ändert sich die Situation im Vergleich zu den Vorgängergenerationen leicht. Der Lüfter besitzt zwar immer noch die selbe Geräuschcharakteristik, dreht aber subjektiv früher und oft auch höher auf. Dadurch hat man bei Spielen oder starker CPU Last sehr oft mit den maximalen 6200 Umdrehungen pro Minute und damit lauten 44.7dB zu kämpfen. Dies ist übrigens laut der Sone Messungen 4x so laut als ohne Last. Die Geräuschcharakteristik ist jedoch subjektiv nicht unangenehm.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29 / 29 / 29 dB(A) |
HDD |
| 29 dB(A) |
Last |
| 43.6 / 44.7 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Behringer ECM-8000 + Terratec 6fire DMX (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Im Vergleich zum Topmodell aus 2010 messen wir auf der Oberseite etwas geringere Oberflächentemperaturen. Die Temperaturen auf der Unterseite bleiben vergleichbar. Man merkt weiterhin, dass Apple das gesamte Unibody Gehäuse bewusst auch als Kühlkörper verwendet.
Ohne Last sind die Oberflächentemperaturen sehr gut und blieben großteils sogar unter Hauttemperatur. Es gibt jedoch Anwendungsfälle ohne hohe Last, in denen der Lüfter gerade noch nicht hochdreht und sich dadurch die Gehäusetemperatur erhöht. Dadurch kann es auch zu unangenehm hohen Temperaturen auf dem Schoß (und im Sommer) kommen. Die wichtigen Handballenauflagen bleiben jedoch stets unkritisch.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.9 °C (von 21.4 bis 59 °C für die Klasse Subnotebook).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 42 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 30 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-1.7 °C).
Interne Temperaturen
Unter starker Last gerät der verbaute Core i7-2620M an seine Grenzen. HWInfo32 meldet 95-100°C für die einzelnen Kerne und das gesamte Package. Damit erreicht der Prozessor mit integrierter Grafikkarte seine spezifizierten Grenzwerte (laut Intel 100°C). Speicher, Mainboard (beide etwas über 60°C) und Festplatte (nur etwas über 30°C) bleiben jedoch im Rahmen.
Ohne Last und trotz langsam laufendem Lüfter bleiben die Prozessortemperaturen mit etwa 65°C jedoch im grünen Bereich.
Lautsprecher
Weiterhin wird auch beim 13" MBP ein 2.1 Laustsprechersystem verbaut. Dies befindet sich oberhalb des DVD Laufwerks und strahlt die Musik Richtung Display aus. Da beide Lautsprecher nebeneinander verbaut sind, ist der Stereoeffekt nicht ideal. Die Soundqualität ist für Videos und Hintergrundmusik ausreichend. Sie spielen jedoch nicht sehr laut.
Der Headsetausgang liefert ein gutes und rauschfreies Signal. Unser AKG K181DJ Kopfhörer spielte Musik ansprechend über den Port ab. Das Signal reichte auch für den hochohmigen AKG K701.
Verglichen mit dem alten Core 2 Duo MacBook Pro 13 aus 2010 lief unser Testgerät bei der DVD Wiedergabe bei voller Helligkeit 18 Minuten länger. Komplett ohne Last (lesen eines Textes bei minimaler Helligkeit) und bei der (nicht standardisierten) WLAN Nutzung bleiben die Laufzeiten vergleichbar. Nur unter Volllast muss sich das neue MacBook Pro deutlich geschlagen geben. Die spürbar höhere Prozessor-Leistung fordern eindeutig ihren Tribut.
Die aktuellen 15" und 17" Modelle von Apple halten im Vergleich aufgrund der stärkeren Batterien nochmals etwas länger durch.
Durch die hohe Akkukapazität und den gezügelten Energiedurst unter Mac OS X befindet sich das 13" Modell trotzdem in der Spitzengruppe aktueller Notebooks. Mit praxisrelevanten 4-5h Akkulaufzeit sind auch längere Reisen bequem bewältigbar. Ein Nachteil bleibt weiterhin der nicht wechselbare Akku. Dieser soll zwar deutlich mehr Ladezyklen als die meisten Konkurrenzprodukte durchhalten und auch der Wechsel durch Apple bleibt preislich im Rahmen, jedoch entfällt die Möglichkeit einer Laufzeitverlängerung durch Akkuwechsel und Zweitakku.
Der gemessene Stromverbrauch ist im Vergleich zum 2010er Modell mit Core 2 Duo Prozessor deutlich gestiegen. Sowohl Idle als auch unter Last zeigte unser Messgerät stets höhere Werte.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 5.4 / 10.7 / 22.4 Watt |
Last |
55 / 61 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Die starke Core i7 Version des MacBook Pro 13 Zoll aus Anfang 2011 zeigt im Test viele Facetten. Der starke Core i7-2620M bringt das Kühlsystem besonders unter Windows an seine Grenzen. Im Vergleich zur letzten Generation aus 2010 kann er eine beeindruckende Prozessor-Leistung bereit stellen. Er fordert aber mit einem höheren Stromverbrauch und früher hochdrehendem Lüfter auch seinen Tribut. Die Akkulaufzeiten bleiben allerdings bei normaler Anwendung vergleichbar.
Windows 7 Benutzer (mit Bootcamp) können von der starken CPU Version nicht wirklich profitieren. Fehlender Turbo Boost und Throttling unter Windows schmälern den Vorsprung zur kleineren Core i5 Version enorm. Dadurch gewinnen nur reine Mac OS X Anwender durch die bessere Prozessorleistung.
Die Grafikleistung wurde mit der integrierten Intel Grafikkarte im Schnitt eigentlich schlechter. Besonders unter Windows 7 ist die HD 3000 ein großer Rückschritt und auch sie trifft im Klassenvergleich der fehlende Turbo Boost. Office Benutzer ohne Spieleambitionen tangiert dies jedoch kaum.
Unter MacOS betrachtet ist das MacBook Pro 13 trotzdem ein sehr gutes Notebook. Das Unibody Gehäuse und die Eingabegeräte sind weiterhin unerreicht. In Verbindung mit dem starken Akku bietet das 2kg Gerät eine beeindruckende Mobilität, die nur durch das spiegelnde (aber trotzdem sehr gute) Display etwas eingeschränkt wird.
Der Aufpreis für die starke Prozessorversion zahlt sich dadurch nur für die wenigsten Nutzer aus und sollte wohl eher in eine SSD investiert werden, die auch für Normalverbraucher zu einem spürbaren Geschwindigkeits-Boost führt.
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