Test Packard Bell EasyNote LS11 Notebook (Radeon HD 6650M)
Wer ein 17-zölliges Multimedia-Notebook mit gutem Preis-Leistungsverhältnis sucht, ist bei Packard Bell genau richtig. Der Hersteller versteht sich seit Jahren darauf, relativ leistungsstarke Komponenten zu einem fairen Preis anzubieten. Das EasyNote LS11 ist so ein Fall, für weniger als 1000 Euro erhält der Käufer ausreichend potente Mittelklasse-Komponenten, die sich für eine Vielzahl an Anwendungsszenarios eignen.
Die Preissuchmaschine Geizhals listete zum Testzeitpunkt fünf verschiedene Modelle des EasyNote LS11, die sich lediglich in Bezug auf den Prozessor, den Arbeitsspeicher und die Festplatte unterscheiden. Am günstigsten kommt man dabei mit dem LS11-HR-090GE weg, das bereits für 700 Euro den Besitzer wechselt und über eine Dual-Core-CPU (Core i5-2410M), sechs GByte DDR3-RAM und eine 640 GByte große HDD verfügt. Das LS11-HR-195GE und das LS11-HR-202GE sind hingegen mit einer Quad-Core-CPU (Core i7-2630QM), vier GByte Arbeitsspeicher und einer 500 bzw. 640 GByte großen Festplatte ausgestattet. Kostenpunkt: je 800 Euro.
Das 900 Euro teure LS11-HR-125GE würden wir derweil nicht unbedingt empfehlen. Zwar geben ein Core i7-2630QM, vier GByte DDR3-RAM und eine 500 GByte HDD keinen Anlass zur Kritik, zum gleichen Preis ist aber auch schon das LS11-HR-233GE mit acht GByte Arbeitsspeicher und 750 GByte großer Festplatte erhältlich. Das von uns getestete LS11-HR-050GE wandert momentan noch nicht über die Ladentheke. Ein Core i5-2410M und eine 640 GByte umfassende HDD entsprechen dem günstigsten Modell, der Arbeitsspeicher beschränkt sich allerdings auf vier GByte. Preislich dürfte sich das Testgerät bei rund 700 Euro ansiedeln.
Allen bisherigen Modellen gemein sind der integrierte DVD-Brenner sowie die Grafikkarte: die Radeon HD 6650M ist ein brandneuer DirectX 11-Beschleuniger von AMD (LS11-HR-125GE nur Radeon HD 6550M). Als Betriebssystem dient jeweils Windows 7 Home Premium 64 Bit. Da Packard Bell oft übertrieben viele Modelle veröffentlicht, dürften in Zukunft noch weitere Ausstattungsvariationen folgen.
Beim Gehäusedesign wagt Packard Bell keine großen Experimente. Jegliche Oberflächen sind in dunklen Farbtönen gehalten und verleihen dem EasyNote LS11 ein eher unauffälliges, beinahe tristes Äußeres. Einzig ein nettes Muster auf Notebookdeckel und Handballenablage frischt die Optik etwas auf. Wer es lieber bunt mag: das Notebook soll auch in einer roten und weißen Variante erscheinen.
Als Material kommt klassischer Kunststoff zum Einsatz, die Verarbeitung ist als ordentlich zu bezeichnen. Leider hat Packard Bell die meisten Oberflächen mit einem äußerst empfindlichen Hochglanzfinish versehen. Fingerabdrücke und Staubpartikel nehmen nach kürzester Zeit Überhand, Kratzer sind dem EasyNote LS11 ebenfalls kein Fremdwort.
Bezüglich der Stabilität muss sich vor allem der wackelige Displaydeckel Kritik gefallen lassen, die Baseunit kann dagegen nur bei stärkerem Druck leicht verbogen werden. Die Scharniere haben uns indes weniger überzeugt. Einerseits schwingt das Notebook beim Öffnungsvorgang teils etwas mit. Andererseits sind die Scharniere bei Erschütterungen des Untergrundes nicht dazu in der Lage, das Display fest in Position zu halten. Trotz des 17-Zoll-Formats und einer Größe von 414 x 275 x 38 Millimetern ist das EasyNote LS11 noch akzeptabel zu transportieren, das Gewicht beträgt knapp 3.3 Kilogramm.
Anschlussausstattung
Die Anschlussausstattung offenbart sich als ziemlich mager. Auf einen ExpressCard-Einschub muss der Nutzer ebenso verzichten wie auf einen Firewire- und eSATA-Port. Auf der linken Gehäuseseite hat Packard Bell ein Kensington Lock, einen VGA- respektive HDMI-Ausgang, einen USB 2.0-Port sowie zwei Soundanschlüsse integriert. Die rechte Seite ist neben dem Stromeingang und einem RJ-45 Gigabit-Lan-Port noch mit einem modernen USB 3.0-Port und einem weiteren USB 2.0-Port bestückt.
Die von Packard Bell gewählte Anschlussanordnung wollte uns so gar nicht zusagen. Die meisten Schnittstellen sitzen derart weit vorne, dass die Benutzung einer Maus nur mit Einschränkungen möglich ist. Bei vielen angeschlossenen Kabeln leidet der Bewegungsspielraum seitlich des Notebooks erheblich.
Kommunikation
An der drahtlosen Front gibt es nichts zu bemängeln, das EasyNote LS11 beherrscht Wlan (802.11n) und Bluetooth (Version 3.0).
Softwareausstattung
Wie üblich hält sich Packard Bell bei der Softwareinstallation nicht gerade zurück. Neben allerhand überflüssiger Software sind die Vollversionen von Adobe Photoshop Elements 8.0 und Nero 9 Essentials enthalten. Allzu sehr wird die Geschwindigkeit nicht in Mitleidenschaft gezogen, trotzdem sollte man das System vom unnötigen Ballast befreien.
Lieferumfang
Der Lieferumfang des EasyNote LS11 geht halbwegs in Ordnung. Packard Bell steckt eine Kurzanleitung sowie eine Garantieanleitung in den Karton. Zusätzlich findet der Nutzer vier Leer-DVDs, die Sie für das Brennen der System-Recovery nutzen können.
Garantie
An Garantien bietet Packard Bell einen zweijährigen Pick-Up & Return-Service (innerhalb Deutschlands) an. 12 Monate gilt die Garantie sogar international.
Tastatur
Die Tastatur hat insgesamt einen guten Eindruck hinterlassen. Packard Bell hat sich endlich von den schwammigen Tasten seiner Vorgängermodelle (siehe z.B. EasyNote LX86) verabschiedet und setzt nun auf das beliebte Chiclet-Design mit freistehen Tasten. Druckpunkt und Anschlag sind ordentlich, auch das Layout weiß zu gefallen. Mit einer Größe von 15 x 15 mm sind die Tasten zwar nicht gerade üppig bemessen, durch den großen Abstand ist dennoch ein gutes Arbeiten möglich - wir haben uns jedenfalls schnell eingewöhnt.
Einzig die schmale „°^“-Taste und die extrem winzigen Pfeiltasten müssen wir deutlich ankreiden, vor allem in Rennspielen macht sich dieser Umstand negativ bemerkbar. Manch einen dürfte zudem das relativ klapprige Tippgeräusch stören. Anders als bei den meisten Notebooks werden mithilfe der Fn-Taste übrigens nicht die Spezialfunktionen (wie Displayhelligkeit etc.) aktiviert, sondern die normalen F-Tasten. Dieses Verhalten lässt sich im Bios ganz einfach umstellen.
Touchpad
Das 86 x 46 mm große und geringfügig abgesenkte Touchpad liegt auf einem Niveau mit der Tastatur. Auf der positiven Seite wäre vornehmlich die dedizierte vertikale Scrollleiste zu nennen, die extra markiert ist und in unserem Test stets zuverlässig agierte. Weitere Pluspunkte kann das Touchpad durch seine Unterstützung für die Mehrfingereingabe und diverse Gesten (beispielsweise Scrollen & Zoomen) sammeln. Die Gleiteigenschaften sind ordentlich.
Auf der negativen Seite stehen demgegenüber die relativ undefinierten Maustasten; hier hätten wir uns ein klareres Auslöseverhalten gewünscht. Bezüglich der Präzision gibt sich das Touchpad derweil passabel. Um das Touchpad nicht unbeabsichtigt auszulösen, sollte man in Spielen unbedingt von der Deaktivierung Gebrauch machen.
Das EasyNote LS11 ist mit einem 17.3-zölligen Glare-Display ausgestattet. Wenig überraschend hat sich Packard Bell für ein kinofreundliches 16:9 Seitenverhältnis entschieden. Obwohl viele 17-Zöller inzwischen mit einer Full-HD-Auflösung (1920 x 1080) aufwarten können, halten wir die verwendete HD+-Auflösung (1600 x 900) für intelligent gewählt. Zum einen ist noch einigermaßen Raum für die effektive Nutzung von zwei parallel geöffneten Fenstern vorhanden. Zum anderen kommt die Grafikkarte (Radeon HD 6650M) in Spielen noch halbwegs mit den gestellten Anforderungen zurecht.
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Ausleuchtung: 92 %
Helligkeit Akku: 240 cd/m²
Kontrast: 200:1 (Schwarzwert: 1.2 cd/m²)57% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
81.4% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
55.4% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Wer eine hohe Bildqualität erwartet, wird vom EasyNote LS11 maßlos enttäuscht sein. Durch den hohen Schwarzwert (1.2 cd/m²) driften dunkle Inhalte massiv in den Graubereich ab, ein sattes Schwarz bleibt dem Nutzer verwehrt. Der Kontrast ist mit 200:1 ebenfalls unterdurchschnittlich, wobei die glänzende Displayoberfläche diese Schwäche subjektiv zu verbergen weiß. Die Intensität der Farben ist durchaus akzeptabel.
Für professionelle Anwender eignet sich das EasyNote LS11 dennoch kaum, der sRGB-Farbraum wird nicht komplett abgedeckt, vom AdobeRGB-Farbraum ganz zu schweigen. Ein positiver Aspekt des Displays ist die gute Helligkeit, 237 cd/m² übertreffen die meisten Konkurrenten in dieser Preisklasse. Auch die Ausleuchtung braucht sich nicht verstecken, 92% stehen für ein gleichmäßiges Bild.
Für einen Außeneinsatz ist das EasyNote LS11 eher weniger ausgelegt. Trotz der relativ hohen Leuchtkraft bereitet das Notebook im Außenbereich nicht viel Freude. Grund dafür ist die hochglänzende Displayoberfläche, die bei direkter Licht- oder Sonneneinstrahlung zu unangenehmen Reflexionen führt, welche zuweilen sogar in Innenräumen auftreten können.
Die Blickwinkelstabilität entspricht schließlich dem Standard. Horizontal verfälscht das Bild erst ab größeren Winkeln. Vertikal stellt sich dagegen schnell eine Veränderung von Farben und Beleuchtung ein. Zusammengefasst bewegt sich die Displayqualität auf einem mittelmäßigen Niveau. Angesichts des moderaten Preises und der gebotenen Leistung muss der Hersteller natürlich an der ein oder anderen Stelle den Rotstift ansetzen. Genau am Display einzusparen, ist bei einem Multimedia-Notebook allerdings suboptimal.
Prozessor: Intel Core i5-2410M
Nachdem Intel die Ursache für seine fehlerhaften Sandy-Bridge-Chipsätze behoben hat (wir berichteten), steht einer breiten Einführung der neuen Prozessorgeneration nichts mehr im Wege. Packard Bell verwendet beim LS11-HR-050GE den Core i5-2410M, eine Zweikern-CPU mit einem Takt von 2.30 GHz. Sofern es die Temperatursituation erlaubt und nur ein Kern belastet wird, erhöht sich der Takt dank der Turbo-Boost-Funktion automatisch auf bis zu 2.90 GHz.
Bestimmte Anwendungen profitieren darüber hinaus von der Hyperthreading-Technologie. Diese sorgt für die Simulation von zwei virtuellen Kernen, inklusive der zwei realen Kerne kann der Core i5-2410M somit bis zu vier Threads gleichzeitig bearbeiten. Von der Leistung siedelt sich die Dual-Core-CPU in der oberen Mittelklasse an, 624 Millionen Transistoren und drei MByte L3-Cache untermauern diese Behauptung.
In der Theorie verfügt der Core i5-2410M zudem über einen integrierten und DirectX 10-fähigen Grafikchip namens HD Graphics 3000. Da Packard Bell auf eine manuelle Umschaltung der Grafikeinheiten verzichtet hat, ist in der Praxis jedoch nur die dedizierte Grafikkarte aktiv. Gefertigt wird der Core i5-2410M im modernen 32 nm Verfahren, der Energieverbrauch beläuft sich auf bis zu 35 Watt.
Leistung CPU
Intels aktuelle Sandy-Bridge-Prozessoren übertrumpfen nicht nur die Konkurrenz von AMD, sondern auch die hauseigenen Vorgänger. Der Core i5-450M (Packard Bell EasyNote LX86), ein Zweikerner aus der ersten Core i-Generation, hat beispielsweise keinerlei Chance. Mit 4640 zu 3662 Punkten kann sich der Core i5-2410M im Singelcore-Rendering des Cinebench R10 (64 Bit) um beachtliche 27% vom Core i5-450M distanzieren. Im Multicore-Rendering (64 Bit) reduziert sich der Vorsprung etwas, 9625 zu 8081 Punkte stehen aber immer noch für ein Plus von 19%.
Fortgesetzt wird das gute Ergebnis im Cinebench R11.5 (64 Bit), wo der Core i5-2410M wiederum um 19% die Führung übernimmt (2.58 gegen 2.16 Punkte). Summa Summarum ist die CPU-Leistung für ein Multimedia-Notebook mehr als ausreichend, der Core i5-2410M passt perfekt zur Radeon HD 6650M.
PCMark Vantage Result | 6193 Punkte | |
Hilfe |
Grafikkarte: AMD Radeon HD 6650M
Nach dem großen Erfolg der Mobility Radeon HD 5650, einer der ersten DirectX 11-fähigen Grafikbeschleuniger für Notebooks, bringt AMD nun frischen Wind in die Mittelklasse. Der Nachfolger Radeon HD 6650M soll der, bei Herstellern momentan sehr beliebten, GeForce GT 540M von Nvidia Paroli bieten und AMD zu alter Marktdominanz verhelfen.
Im Vergleich zum Vorgängermodell hat sich bezüglich der Spezifikationen aber nicht allzu viel getan, weshalb Nutzer keine bahnbrechende Leistungssteigerung erwarten sollten. Wie die HD 5650 wird auch die HD 6650M im 40 nm Prozess gefertigt und verfügt über eine 128 Bit breite Speicheranbindung. In Kombination mit dem eingesetzten DDR3-VRAM avanciert das schmale Interface allerdings zum sprichwörtlichen Flaschenhals, gerade in höheren Auflösungen bzw. Grafikeinstellungen und beim Einsatz von Qualitätsverbesserungen (Antialiasing) gelangt die Radeon HD 6650M schnell an ihre Grenzen. Da hilft auch der 2048 MByte große Speicher nichts mehr, 1024 MByte hätten es wie bei der Radeon HD 5650 genauso getan.
Größter Unterschied ist indes die gesteigerte Shaderanzahl, statt 400 gibt es nun 480 Einheiten. Der Kerntakt ist ebenfalls etwas höher. Während die meisten Radeon HD 5650-GPUs mit einem Takt von 450 – 550 MHz laufen, sind es bei der Radeon HD 6650M nunmehr 600 MHz. Der Speichertakt bleibt mit 800 MHz dagegen unverändert. Auf der technischen Seite wäre noch der UVD3 genannte Video Decoder und der integrierte HD Audio Controller zu nennen. Letzterer ermöglicht eine Tonausgabe via HDMI.
Leistung GPU
Die Grafikleistung der Radeon HD 6650M haben wir mit diversen Varianten des Benchmarkprogramms 3DMark überprüft. Im DirectX 10-basierten 3DMark Vantage (GPU-Score) lieferte die AMD-Grafikkarte dabei eine ordentliche Vorstellung ab. Mit 3405 zu 3088 Punkten wird die kleinere Radeon HD 6550M zwar um rund 10% abgehängt (Acer Aspire 4820TG), die GeForce GT 540M rechnet mit 3551 Punkten jedoch um 4 % schneller (Schenker XMG A501).
Eine andere Situation offenbart sich im aktuellen 3D Mark 11 (wiederum GPU-Score). Obwohl die HD 6650M diesmal nur knapp an der HD 6550M vorbeizieht (1013 gegen 990 Punkte), muss sich die GeForce GT 540M um 11% geschlagen geben (897 Punkte). Auf den ersten Blick mag das für eine höhere DirectX 11-Leistung der Radeon HD 6650M sprechen, im Unigine Heaven 2.1 Benchmark, der massiven Gebrauch von Tessellation macht, kann die GeForce GT 540M ihren Rückstand allerdings in einen Sieg ummünzen. 13.3 zu 11.9 fps entsprechen einem Plus von 12%. Die Radeon HD 6550M gerät mit 11.1 fps derweil etwas ins Hintertreffen.
3DMark 03 Standard | 21862 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 14359 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 7250 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 4031 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1134 Punkte | |
Hilfe |
Leistung HDD
Packard Bell verpasst dem LS11-HR-050GE eine einzelne HDD von Toshiba (MK6465GSX), die 640 GByte umfasst und lediglich mit 5400 U/Min läuft. Entsprechend kommen die Leistungswerte nicht über ein befriedigendes Niveau hinaus. HDTune attestiert der Festplatte eine durchschnittliche Übertragungsrate von 68.6 MB/Sek (flotte HDDs liegen hier über 80 MB/Sek).
Etwas besser fallen die Ergebnisse des CrystalDiskMarks aus, wir ermittelten eine sequentielle Leserate von 77.73 MB/Sek und eine sequentielle Schreibrate 77.16 MB/Sek. Mit einer Hybrid-Festplatte oder gar einer pfeilschnellen SSD kann es die verbaute HDD dadurch nicht ansatzweise aufnehmen, für den normalen Nutzer reicht die gebotene Performance aber völlig aus.
Anmerkung: Zwar lassen sich ins 17-zöllige Gehäuse theoretisch zwei Festplatten unterbringen, in der Praxis ist der leere Festplattenslot aber nicht wirklich nutzbar, da ein passender Einbaurahmen fehlt und die Gehäuseadeckung dann nicht mehr eben mit der Unterseite abschließt.
Fazit Leistung
Packard Bell schnürt mit dem EasyNote LS11 ein attraktives Multimedia-Notebook, dessen Leistung dem fairen Preis definitiv angemessen ist. Der Verbund aus Sandy-Bridge-Prozessor und Mittelklasse-Grafikkarte meistert einen Großteil der gestellten Aufgaben ohne Fehl und Tadel.
Solange man Intels Core i5-2410M und AMDs Radeon HD 6650M nicht exzessiv an ihr Maximum treibt (Videoschnitt, 3D-Programmierung etc.), hat das EasyNote LS11 eine tadellose Multimedia-Performance vorzuweisen. Oder anders gesagt: Wer sich für eine mannigfaltig einsetzbare Multimedia-Plattform interessiert und dabei nicht allzu tief in die Geldbörse greifen will, findet im EasyNote LS11 das passende Futter.
Bei den praxisnahen Spielebenchmarks stand natürlich der Konkurrenzkampf zwischen Radeon HD 6650M und GeForce GT 540M (Schenker XMG A501) im Mittelpunkt. Um dem Prozessor keinen nennenswerten Einfluss einzuräumen, griffen wir für den Vergleich auf die Full-HD-Auflösung 1920 x 1080 zurück (getestet mit externem Monitor).
Hinweis: Da das integrierte Display keine 1366 x 768er Auflösung unterstützt und 1280 x 720 Bildpunkte relativ vermatscht dargestellt werden, sollte man grundsätzlich in der nativen Auflösung von 1600 x 900 zocken. Am Ende eines jeden Spiels finden Sie unsere Empfehlungen für die Grafiksettings, die den besten Kompromiss aus Optik und Bildwiederholrate repräsentieren sollen.
Mafia 2
Bereits beim storylastigen Gangster-Epos Mafia 2 zeigt sich, dass die Radeon HD 6650M oftmals mit der Full-HD-Auflösung überfordert ist. Hohe Details und 16x AF (anisotrope Filterung) resultierten in mageren 20.6 fps, der integrierte Benchmark ruckelte sichtlich. Der GeForce GT 540M ergeht es nicht besser, mit 20.9 fps bewegt sich die Mittelklasse-Grafikkarte auf Augenhöhe. Um die mittlere Detailstufe kommen Sie in Mafia 2 kaum herum.
Empfehlung: 1600 x 900, mittlere Details, 8x AF (28.4 fps)
Mafia 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | high, 0xAA, 16xAF | 20.6 fps | |
1360x768 | high, 0xAA, 16xAF | 34.2 fps | |
1024x768 | medium, 0xAA, 8xAF | 44 fps | |
800x600 | low, 0xAA, 0xAF | 63.4 fps |
Call of Duty: Black Ops
Der hervorragend inszenierte Ego-Shooter Call of Duty: Black Ops bekommt der Radeon HD 6650M schon etwas besser. Hohe Details, 2x AA (Antialiasing) und 4x AF sind in der nativen Auflösung mit 37.2 fps durchaus spielbar. Mehr sollte man der Radeon HD 6650M allerdings nicht zumuten, sehr hohe Details, 4x AA, 8x AF und 1920 x 1080 Bildpunkte wurden mit 24.5 fps nicht flüssig wiedergegeben. Obwohl diese Einstellungen auf einer GeForce GT 540M ebenfalls ruckeln, hat die Nvidia-GPU um 14% die Nase vorne (28.0 fps).
Empfehlung: 1600 x 900, hohe Details, 2x AA, 4x AF (37.2 fps)
Call of Duty: Black Ops | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | extra, 4xAA, 8xAF | 24.5 fps | |
1360x768 | high, 2xAA, 4xAF | 46.9 fps | |
1024x768 | medium, 0xAA, 0xAF | 67 fps | |
800x600 | low (all off), 0xAA, 0xAF | 81.9 fps |
Starcraft 2
Kaum ein Spiel ist derzeit beliebter als der Echtzeitstrategie-Hit aus dem Hause Blizzard. Gerade wenn sich viele Einheiten auf dem Bildschirm tummeln, verlangt Starcraft 2 aber nach potenter Hardware. Ultra-Details und eine Auflösung von 1920 x 1080 können Sie komplett vergessen, das Intro der Herausforderung „For the Swarm“ lief mit 16.7 fps alles andere als flüssig. Gleiche Situation bei der GeForce GT 540M: 17.3 fps (+4%) genügen nicht ansatzweise zum Spielen. Wir würden in der nativen Auflösung zu einer Mischung aus mittleren und hohen Details raten.
Empfehlung: 1600 x 900, mittlere – hohe Details (24.2 fps @ High, 39.8 fps @ Medium)
StarCraft 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | ultra | 16.7 fps | |
1360x768 | high | 27.5 fps | |
1360x768 | medium | 43.4 fps | |
1024x768 | low | 201.1 fps |
Battlefield: Bad Company 2
Der technisch anspruchsvolle Multiplayer-Knaller bringt die Radeon HD 6650M gehörig ins Schwitzen. Wie zu erwarten, bricht die Leistung beim Einsatz von hohen Details, 4x AA und 8x AF stark ein, die Bootsfahrt am Anfang des Singleplayers wurde in der Full-HD-Auflösung mit kläglichen 15.8 fps absolviert. Nvidias GeForce GT 540M erreicht mit 15.5 fps unterdessen eine sehr ähnliche Bildwiederholrate. Wer in den nativen 1600 x 900 Bildpunkten zocken möchte, sollte mittlere Details und 4x AF wählen (HBAO off).
Empfehlung: 1600 x 900, mittlere Details, 4x AF (39.2 fps)
Battlefield: Bad Company 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | high, HBAO on, 4xAA, 8xAF | 15.8 fps | |
1366x768 | high, HBAO on, 1xAA, 4xAF | 32.7 fps | |
1366x768 | medium, HBAO off, 1xAA, 1xAF | 49.4 fps | |
1024x768 | low, HBAO off, 1xAA, 1xAF | 63.7 fps |
Need for Speed: Shift
Während der neuste Need for Speed-Ableger bereits in den Startlöchern steht, vergnügen wir uns noch mit dem ersten Shift-Teil. Das realistisch angehauchte Rennspiel zwingt viele Mittelklasse-Systeme in die Knie. Auch die Radeon HD 6650M ist in der Auflösung 1920 x 1080 zu leistungsschwach für hohe Details und 4x AA, mit 21.0 fps lässt es sich nicht genussvoll um die Kurven driften. Da Shift ein Nvidia-favorisierter Titel ist, fühlt sich die GeForce GT 540M etwas wohler, wobei 23.9 fps (+14%) nur für hartgesottene Zocker tauglich sind. Der Radeon HD 6650M würden wir in der nativen Auflösung eher mittlere Details und 2x AA zur Berechnung geben.
Empfehlung: 1600 x 900, mittlere Details, 2x AA (34.2 fps)
Need for Speed Shift | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | all on/high, 4xAA, triliniarAF | 21 fps | |
1366x768 | all on/high, 4xAA, triliniarAF | 33.9 fps | |
1024x768 | all on/med, 2xAA, triliniarAF | 50.5 fps |
Metro 2033
Der atmosphärische Ego-Shooter der ukrainischen Entwickler 4A Games ist momentan die absolut härteste Bewährungsprobe für Grafikkarten. AMDs Radeon HD 6650M scheitert aufgrund der extremen Hardwareanforderungen auf ganzer Linie. Selbst wenn man auf eine Full-HD-Auflösung, sehr hohe Details und den DirectX 11-Modus verzichtet, siedelt sich die Bildwiederholrate im unteren zweistelligen Bereich an. 1600 x 900 Bildpunkte, hohe Details und der DirectX 10-Modus ruckeln mit 15.9 fps beispielsweise erheblich. Die GeForce GT 540M hat auch nichts zu lachen und reiht sich mit 14.4 fps hinter der Radeon HD 6650M ein. Lediglich mit mittleren Details, dem DirectX 9-Modus und einer geringen Auflösung im Bereich von 1280 x 720 lässt sich Metro 2033 zu einem akzeptablen Bildaufbau überreden.
Empfehlung: 1280 x 720, mittlere Details, DirectX 9, AAA, 4x AF (35.1 fps)
Metro 2033 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | Very High DX11, AAA, 4xAF | 5.2 fps | |
1600x900 | High DX10, AAA, 4xAF | 15.9 fps | |
1360x768 | Normal DX10, AAA, 4xAF | 28.9 fps | |
800x600 | Low DX9, AAA, 4xAF | 57.7 fps |
Risen
Trotz der maximal als gut zu bezeichnenden Grafik beißen sich viele Mittelklasse-Notebooks die Zähne am deutschen Open-World-Rollenspiel aus. Das EasyNote LS11 hat ebenfalls so seine Schwierigkeiten mit Risen. Für hohe Details und 4x AF in der Full-HD-Auflösung ist die Radeon HD 6650M nicht flott genug, 18.7 fps sind selbst für einen Titel aus der Third-Person-Perspektive zu wenig. Nvidias GeForce GT 540M folgt 8% dahinter, das Schenker XMG A501 kam auf 17.2 fps. In der nativen Auflösung 1600 x 900 muss man zwangsläufig mit mittleren Details und 4x AF Vorlieb nehmen, 26.6 fps sind recht passabel spielbar.
Empfehlung: 1600 x 900, mittlere Details, 4x AF (26.6 fps)
Risen | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | high/all on, 0xAA, 4xAF | 18.7 fps | |
1366x768 | all on/high, 4xAF | 27.2 fps | |
1024x768 | all on/med, 2xAF | 39.2 fps | |
800x600 | all off/low, 0xAF | 65.4 fps |
Colin McRae: Dirt 2
Zuletzt wollen wir uns der Rallysimulation Colin McRae: Dirt 2 widmen, deren bildhübsche Optik sich erst mit einer DirectX 11-fähigen Grafikkarte voll entfaltet. Wie bei den vorherigen Spielen kann die Radeon HD 6650M allerdings auch Dirt 2 nicht mit maximalen Qualitätseinstellungen flüssig befeuern. Sehr hohe Details, 4x AA und eine Auflösung von 1920 x 1080 mündeten in lediglich 16.2 fps, was minimal über dem Resultat der GeForce GT 540M liegt (15.7 fps). Nach unseren Messungen würden wir Ihnen für die native Auflösung mittlere Details und 4x AA ans Herz legen.
Empfehlung: 1600 x 900, mittlere Details, 4x AA (36.1 fps)
Colin McRae: DIRT 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | Ultra Preset, 4xAA | 16.2 fps | |
1920x1080 | Ultra Preset, 4xAA | 16.2 fps | |
1920x1080 | Ultra Preset, 4xAA | 16.2 fps | |
1360x768 | High Preset, 2xAA | 30.8 fps | |
1360x768 | High Preset, 2xAA | 30.8 fps | |
1360x768 | High Preset, 2xAA | 30.8 fps | |
1024x768 | Medium Preset, 0xAA | 67.5 fps | |
1024x768 | Medium Preset, 0xAA | 67.5 fps | |
1024x768 | Medium Preset, 0xAA | 67.5 fps | |
800x600 | Low Preset, 0xAA | 98.1 fps | |
800x600 | Low Preset, 0xAA | 98.1 fps | |
800x600 | Low Preset, 0xAA | 98.1 fps |
Fazit Spieleleistung
Die Gaming-Performance der brandneuen Radeon HD 6650M hat uns insgesamt nicht unbedingt vom Hocker gehauen. Beim Einsatz von moderaten Auflösungen im Bereich von 1366 x 768 reicht es zwar meistens für mittlere oder hohe Details (oftmals inklusive Qualitätsverbesserungen), ab 1600 x 900 Bildpunkten nimmt die Leistung der Radeon HD 6650M aber rapide ab. Mehr als mittlere Details sind dann kaum noch möglich, in Extremfällen wie Metro 2033 ist sogar schon bei der niedrigen Detailstufe Schluss. Für Full-HD-Auflösungen ist die Radeon HD 6650M schließlich völlig ungeeignet.
Dem ungeachtet schlägt sich die Radeon HD 6650M im Vergleich zur GeForce-Konkurrenz makellos, es wird ungefähr das Performance-Niveau der GeForce GT 540M erzielt. Die schwächere Radeon HD 6550M hat außerdem um ca. 10% das Nachsehen. Mit Blick auf den Vorgänger Radeon HD 5650 hätten wir uns dennoch einen größeren Leistungszuwachs gewünscht, die Mittelklasse tritt (bis auf neue Features) seit einigen Monaten etwas auf der Stelle.
Anspruchsvolle Spieler werden bis auf weiteres deshalb erst mit High-End-Grafikkarten ab der GeForce GTX 460M oder der Radeon HD 5870 glücklich. Jedoch ist Packard Bell bei der Auswahl der Radeon HD 6650M keinerlei Vorwurf zu machen, kaum ein Notebook bietet im Preissegment von 700 Euro derart viel Gaming-Performance.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Half Life 2 - Lost Coast Benchmark (2005) | 212.2 | |||
Call of Juarez Benchmark (2006) | 29.7 | |||
Crysis - GPU Benchmark (2007) | 116.9 | 67.8 | 33.2 | 8.8 |
Crysis - CPU Benchmark (2007) | 117.9 | 58.2 | 27.6 | 8.2 |
Far Cry 2 (2008) | 111.1 | 51.9 | 18 | |
Left 4 Dead (2008) | 183.5 | 114.2 | ||
F.E.A.R. 2 (2009) | 169.1 | 81.7 | 54.2 | 28.5 |
Anno 1404 (2009) | 146 | 33.1 | ||
Colin McRae: DIRT 2 (2009) | 98.1 | 67.5 | 30.8 | 16.2 |
Need for Speed Shift (2009) | 50.5 | 33.9 | 21 | |
Resident Evil 5 (2009) | 109 | 50.8 | 28.8 | |
Risen (2009) | 65.4 | 39.2 | 27.2 | 18.7 |
CoD Modern Warfare 2 (2009) | 151.2 | 55.7 | 43.9 | 26.7 |
Battlefield: Bad Company 2 (2010) | 63.7 | 49.4 | 32.7 | 15.8 |
Metro 2033 (2010) | 57.7 | 28.9 | 15.9 | 5.2 |
StarCraft 2 (2010) | 201.1 | 43.4 | 27.5 | 16.7 |
Mafia 2 (2010) | 63.4 | 44 | 34.2 | 20.6 |
Fifa 11 (2010) | 315 | 180.7 | 97.8 | 52.4 |
Call of Duty: Black Ops (2010) | 81.9 | 67 | 46.9 | 24.5 |
Geräuschemissionen
Was bei zahlreichen Notebooks einen der größten Kritikpunkte darstellt, ist mithin die größte Stärke des EasyNote LS11: die Geräuschentwicklung. Das 17-zöllige Gehäuse verfügt über einen einzelnen Lüfter, der im Idle-Betrieb erfreulich ruhig zu Werke geht. Einfache Aufgaben wie Internetsurfen oder Filmwiedergabe werden lediglich von einem minimalen Rauschen begleitet, es lässt sich sehr angenehm mit dem Gerät arbeiten. Die Festplatte ist ebenfalls kaum wahrnehmbar.
Überraschenderweise dreht der Lüfter auch unter Last nur geringfügig auf, die Atmosphäre von Spielen wird nicht beeinträchtigt. Selbst unter Volllast würden wir die Geräuschkulisse als völlig akzeptabel bezeichnen, mehr als 37.3 dB(A) ließen sich dem Notebook nicht entlocken. Einzig das optische Laufwerk könnte etwas leiser sein, unser Messgerät gab 38.4 dB(A) aus. Kurzum: Für geräuschempfindliche Nutzer eignet sich das EasyNote LS11 vorzüglich, nur wenige spieletaugliche Geräte agieren entsprechend unauffällig.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.9 / 31.9 / 31.9 dB(A) |
HDD |
| 31.9 dB(A) |
DVD |
| 38.4 / dB(A) |
Last |
| 33.4 / 37.3 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Neben den Geräuschemissionen lassen sich auch die Temperaturen kaum etwas zuschulden kommen. Unter Volllast (Furmark & Prime) werden die Komponenten nicht allzu heiß, 72°C für die Grafikkarte und 85°C für den Prozessor gehen vollkommen in Ordnung. Ein Heruntertakten („Throttling“) der Komponenten konnten wir nicht feststellen, das System lief über den gesamten Testzeitraum sehr stabil. Im Idle-Betrieb siedeln sich Core i5-2410M und Radeon HD 6650M derweil bei vertretbaren 50°C an.
Die Temperatur der Oberflächen hat uns vor allem im Idle-Betrieb zugesagt. Durchschnittlich 26.3°C auf der Oberseite und 26.6°C auf der Unterseite sind ein guter Wert. Unter Last werden die Hände hingegen leicht erwärmt, die Handballenablage erreichte bis zu 32.9°C, der Bereich um die WASD-Tasten sogar fast 40°C. Die Unterseite blieb mit maximal 39°C etwas kühler.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 40.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 38.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 32.9 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-4.1 °C).
Lautsprecher
Die Soundqualität der verbauten Stereo-Lautsprecher (über der Tastatur) gewinnt sicherlich keine Preise. Notebooktypisch fehlt es an Präzision und Volumen, tiefe Töne werden stark vernachlässigt. Durch die Abwesenheit eines Subwoofers tritt der Bass nur sehr dezent in Erscheinung. Auch die Maximallautstärke ist eher bescheiden, man sollte schon relativ nahe am Gerät sitzen.
Des weiteren neigen hohe Töne zum Ausfransen, bei zu viel Belastung ließ sich eine gewisse Verzerrung der Lautsprecher vernehmen. Ohne ein externes Soundsystem oder gute Kopfhörer büßen Filme, Spiele und Musik viel von ihrer Stimmung ein. Einige Geräte schneiden in dieser Beziehung wesentlich besser ab, von der Soundqualität eines Dell XPS 17 oder eines MSI GT663R ist das EasyNote LS11 weit entfernt.
Da Packard Bell von einer manuellen Grafikumschaltung abgesehen hat und dem EasyNote LS11 einen recht schwachen 6-Zellen-Akku (48 Wh, 4400 mAh) zur Seite stellt, tendiert die Mobilität Richtung Mittelfeld. Unter Last (Classic Test von Battery Eater) geht dem Akku mit maximaler Helligkeit und deaktivierten Stromsparmechanismen äußerst schnell die Puste aus, nach knapp über einer Stunde wurde der Bildschirm bereits schwarz. Bei DVD-Wiedergabe erhöht sich die Laufzeit drastisch, rund 2.5 Stunden genügen für die meisten Filme (maximale Helligkeit & moderate Energiesparoptionen).
Drahtloses Internetsurfen per Wlan resultiert in einer vergleichbaren Laufzeit, mit dem Internet Explorer ermittelten wir zwei Stunden und 42 Minuten. Sofern man die Helligkeit auf das Minimum regelt und die maximalen Energiesparoptionen wählt, sind sogar bis zu 4.5 Stunden drin (Readers Test von Battery Eater). Wer auf eine höhere Mobilität angewiesen ist, sollte sich unterdessen nach einem Gerät mit stärkerem Akku und/oder integrierter Grafikumschaltung umsehen (z.B. Acer Aspire 5820TG).
Bezüglich des Energieverbrauchs gibt es keine Auffälligkeiten zu vermelden. 13.7 – 21.3 Watt im Idle-Betrieb und 43.1 – 76.2 Watt unter Last (90 Watt Netzteil) sind der gebotenen Leistung angemessen. Andere 17-zöllige Multimedia-Notebooks wie das Sony Vaio VPC-EC3M1E genehmigen sich ähnlich viel Energie.
Aus / Standby | 0.4 / 0.5 Watt |
Idle | 13.7 / 18.9 / 21.3 Watt |
Last |
43.1 / 76.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC-940 |
Packard Bell hat sich beim EasyNote LS11 hauptsächlich auf ein ausgewogenes Verhältnis von Preis und Leistung konzentriert. Dieses Vorhaben ist unserer Ansicht nach weitgehend gelungen. Das potente CPU/GPU-Duo aus Core i5-2410M und Radeon HD 6650M liefert ein gutes Maß an Multimedia-Performance, das man im Preisbereich um 700 Euro sonst nicht überall findet. Die System-Power wird dabei nicht durch eine übermäßige Temperatur- und Geräuschentwicklung erkauft, selbst unter Last arbeitet der 17-Zöller verhältnismäßig ruhig. Die guten Eingabegeräte sind ein weiterer Pluspunkt.
Die Liste der Negativ-Aspekte hält sich einigermaßen in Grenzen. Anschlussfreudige Nutzer dürften sich beispielsweise an der mageren Ausstattung stören, einen ExpressCard-Einschub sucht man ebenso vergebens wie einen Firewire- oder eSATA-Port. Größtes Manko des EasyNote LS11 ist jedoch das mäßige Display. Während sich Helligkeit und Farben durchaus blicken lassen können, kosten der hohe Schwarzwert, die starke Blickwinkelabhängigkeit und die deftigen Reflexionen einige Wertungspunkte.
Kurz gesagt: Leistungsorientierte Sparfüchse, die sich mit einem zweitklassigen Display und einer unvollständigen Anschlussausstattung arrangieren können, dürfen sich das Packard Bell EasyNote LS11 definitiv einmal näher ansehen.
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