Test Acer Aspire 4820TG (i7/HD 6550) Notebook
Während Intels Sandy Bridge Prozessoren (32nm) gerade offiziell verkündet wurden (Test Intel Sandy Bridge Quad-Core Prozessoren), treffen wir im Markt auf performante Arrandale-CPUs (32nm) wie den Core i7-640M.
Der Zweikerner (2x 2.80GHz) wird gern in teuren Business-Subnotebooks eingesetzt (Sony Vaio VPC-Z13Z9E/X; Toshiba Portégé R700-172; Lenovo ThinkPad T510 Optimus; HP Elitebook 8540w; Fujitsu Lifebook S760; Fujitsu Celsius H700; Dell Latitude E6410). Jetzt haben auch Consumer die Option, zu einem vertretbaren Preis den i7-640M in Kombination mit Intel SSD (160GB) und schneller Grafikkarte zu erwerben (AMD Radeon HD 6550).
Zum Preis von 1.299 Euro könnte ein handlicher 14-Zoller entstehen, der eine sehr starke Anwendungsleistung (SSD + i7) und eine gute Spiele-Performance (HD 6550) bietet. Kann sich der HD-5650-Nachfolger gegen die aktuelle Nvidia-Konkurrenz durchsetzen? Wie viel Laufzeit bietet das TimelineX 4820TG angesichts der 35 Watt CPU und der starken Grafik? Wie verhält sich der 14-Zoller bei Abwärme und Lautstärke? Alle Fragen beantworten wir in diesem ausführlichen Testbericht.
Den kürzesten Absatz dieses Tests verfassen wir zu Verarbeitung und Optik. Hier hat sich im Vergleich zum ersten Testbericht (Mai 2010: 4820TG-434G64Mn) nichts verändert. Die kratzempfindliche Displayumrandung bleibt ebenso bestehen, wie eine Base-Unit, die sich über dem DVD-Laufwerk deutlich eindrücken lässt. Nach den Nachteilen bleiben aber auch die Vorteile, wie die wertige Aluminium-Haptik und die fest arretierten Scharniere, erhalten. Ausführliche Informationen in unserem ersten 4820TG-Test.
Bei den Anschlüssen verweisen wir ebenso auf den ersten 4820TG-Test. Hier ist weder USB 3.0 noch irgendein anderer Anschluss hinzugekommen. Selbst das Ethernet- und das WLAN-Modul sind vom Typ her identisch (Atheros AR8151/AR5B97). Ein winziges Update gibt es beim Bluetooth: Jetzt ist der aktuellste Standard 3.0 +HS am Start.
Ein letztes Mal verweisen wir auf den ersten 4820TG-Test. Das Touchpad mit seinen leisen Tasten und der üppigen Fläche gefällt uns besser als die Tastatur. Letztere federt über dem optischen Laufwerk (rechts) und der Druckpunkt ist nicht deutlich definiert. Insgesamt ist aber ein passables Tippen möglich.
Endlich gibt es etwas Neues zu berichten. Das LG-Philips-Panel (LP140WH2-TLL1) hat sich (leider) verschlechtert. Das vormals installierte AUO-Panel (AUO303C) war im Durchschnitt um 57 cd/m² heller. Mehr unter Luminanz.
Die Auflösung der 16:9 Anzeige ist mit 1.366 x 768 Bildpunkten Standard für den 14.1-Zoll-Formfaktor. Der schwache Kontrast von 128:1 will aber gar nicht zu einem Multimedia-Laptop passen. Spiele, Fotos und Filme leuchten nicht kräftig und driften in ein verwaschenes Spektrum ab. Das Glare Type (nicht entspiegelt) gibt den Farben optisch eine gewisse Brillanz zurück, kann aber den schlechten Schwarzwert von 1.42 cd/m² nicht wettmachen.
Auf Seiten des Farbraumes zeigt sich ebenso, dass wir es mit einem 08/15-Panel zu tun haben. Der Farbraum ist sehr klein, weder Adobe RGB noch sRGB werden abgedeckt. Der Ziel-Farbraum ist jeweils transparent (t). An für die Bildbearbeitung taugliche Panels, wie im Apple MacBook Pro 13 2010-04, kommt Acers 14.1-Zoller bei weitem nicht heran.
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Ausleuchtung: 97 %
Helligkeit Akku: 182 cd/m²
Kontrast: 128:1 (Schwarzwert: 1.42 cd/m²)38.18% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
54.8% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
36.84% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Der Umstieg auf das LG-Philips-Panel hat für den Nutzer in Innenräumen keine Nachteile. Maximal erfasst der Mavo Monitor zwar nur eine Leuchtdichte von 182 cd/m² in der Mitte (Durchschnitt 179 cd/m²). Fürs Büro oder die Studentenbude reicht das aber aus. Schwieriger wird es unter Tageslicht, speziell unter praller Sonne. Immerhin ist die Helligkeit des LED Panels besonders gleichmäßig verteilt: 97%.
Zu der geringen Luminanz gesellen sich je nach Lichteinfall schwache bis sehr starke Reflexionen. Der Desktop bleibt dadurch einerseits zu dunkel und andererseits nehmen die Spiegelungen die Sicht. Die Fotos zeigen das Displaypanel bei leichter Bewölkung ohne direktes Sonnenlicht.
Die horizontalen Blickwinkel sind bis nur 45 Grad stabil. Weicht der Blick nach unten oder oben ab (vertikal), bleibt dargestellte Schrift bis etwa 30 Grad gut ablesbar. Die Farben sind aber bereits ab 10 Grad stark verfälscht.
Wie bei allen TimelineX-Modellen setzt Acer nicht auf Low Voltage (z. B. Core i7-620UM) sondern auf eine Standard-CPU mit 35 Watt TDP. Der verwendete Core i7-640M hat zwei Kerne, die zwischen 2.80 (Standard) und 3.46 GHz (Turbo Boost) takten. Im Leerlauf kann die Taktung aber auch auf ein sparsames 1.33-GHz-Niveau sinken.
Turbo Boost nennt sich die dynamische Übertaktung, welche Single-Core-Rechnungen die maximale Taktung bieten kann. Hyper Threading hilft Multi-Core Rechnungen auf die Sprünge (Betriebssystem, gleichzeitig ausgeführte Office-Programme, Video/Audio-Konvertierung). Hier Rechnen vier Threads zu gleichen Zeit. Hierzu steht jedem Kern ein virtueller Core zur Seite.
Stromsparend, erschütterungsresistent und dennoch pfeilschnell, das soll die Intel X25-M SSD (Typ: SSDSA2M160G2GC, 160GB) sein. Wie schon in anderen Laptops entpuppt sich auch hier Flash-Speicher als Turbo für die Arbeitsgeschwindigkeit. NTFS formatiert sind von der 160 GB Nennkapazität allerdings nur 134 GB für Windows 7 Home Premium 64Bit und Programme nutzbar (versteckte Recovery Partition). Die zweite Generation der Intel Solid State Disks hatten wir bereits als Aufrüst-SSD im Test: Intel X25-V G2 40GB
Das Projekt Energiesparen geht mit der im Prozessor integrierten Intel HD Grafik weiter. Sie bietet Unterstützung bei HD Video-Dekodierung (MPEG-2, VC-1 und AVC). Dies und die Windows-Aero-Effekte wären schon alle Aufgaben der Intel HD. Für Spiele und kräftige Hardwareunterstützung (OpenCL 1.1, DirectCompute 11) sorgt die dedizierte AMD Radeon HD 6550M. Mehr dazu unter Gaming-Performance.
Der Speicherkontroller im Prozessor kann bis zu acht Gigabyte DDR3-RAM adressieren. Das 4820TG nutzt das nicht aus und belegt die beiden einfach zugänglichen Slots mit 2 x 2.048MB DDR3 RAM (PC3-10700, 667MHz).
Unser vorliegendes 4820TG schlägt sich mit seinem Zweikerner i7-640M wie folgt: Der Prozessor-Test Cinebench R11.5 (64 Bit, Multi-Core-Rechnen) vergibt an das Testsystem 2.63 Punkte. 520M- und 460M-CPUs liegen bei 2.2 Punkten (geringere Standard-Taktung!; -16 Prozent). Gegenüber dem Vierkerner 720QM (45 Watt TDP) ist ein Leistungsnachteil vorhanden: 3.0 Punkte (Samsung NP-RF710-S06DE).
Auch bei Single-Core-Berechnungen besiegt der i7-640M den geringer taktenden 460M (Standard 2.53, Turbo 2.8 GHz). Letzterer erreicht bis zu 3.839 Punkte (Cinebench R10 Single Core 64 Bit, Aspire 5820TG). Der i7-640M im Testgerät schafft 4.602 Punkte (+20 Prozent gegenüber 460M). Gegenüber einem 520M (3.624 bis 3.815, Lenovo Thinkpad T410s; Asus G73JH) kann sich der i7-Zweikerner folglich ebenso behaupten bzw. liegt gleichauf.
PCMark 05 Standard | 11325 Punkte | |
PCMark Vantage Result | 10809 Punkte | |
Hilfe |
Wie erleben wir die starke Rechenleistung im Zusammenspiel von CPU, Grafik, Arbeitsspeicher und SSD-Festspeicher? Wir checken die Anwendungsleistung mit dem PCMark Vantage und dem PCMark05. Die Gesamtergebnisse von 10.809 bzw. 11.325 Punkten sind erstaunlich. Das Aspire 4820TG rangiert damit auf Platz 4 bzw. Platz 2 aller bisherigen Testgeräte. Die Führungspositionen im Bereich von 9.000 bis 13.000 PCMark Vantage Punkten nehmen grundsätzlich nur SSD-Laptops ein.
Ursache für dieses starke Ergebnis sind hauptsächlich die schnellen Zugriffe der Intel X25-M SSD. Die treiben den HDD-Score des PCMark Vantage auf 20.196 Punkte. In Folge der rasanten Zugriffe schnellen der Music-, Productivity- und der Communication-Score in die Höhe. Der Productivity-Score liegt bei 12.757 Punkten. Starke Notebooks mit rotierenden Festplatten (7.200 rpm) liegen bestenfalls bei 6.200 Punkten (z. B. HP Elitebook 8540w). Siehe Absatz zum SSD-Speicher.
Überraschend sind die sehr guten Resultate jedoch nicht. Andere SSD-Notebooks und Subnotebooks kommen auf ähnliche Vantage-Werte: Sony Vaio VPCZ11X9E/B 9.491; Toshiba Portégé R700-172 10.375; Sony Vaio VPCZ12 10.245; Lenovo ThinkPad T410s 10.926 Punkte. Diese Alternativen sind jedoch mindestens 500 Euro teurer als das Acer-Testgerät.
3DMark 2001SE Standard | 34091 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 22077 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 14225 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 7182 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 3700 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1107 Punkte | |
Hilfe |
Der Intel Flash-Speicher (X25-M SSDSA2M160G2GC) bietet SSD typisch extrem kurze Zugriffszeiten (Siehe Grafik Toshiba SSD), egal ob beim Lesen großer oder kleiner Blöcke. Der Crystal Disk Mark 3.0 beurteilt dies mit 220 MB/s bzw. 102 MB/s (sequentielles Lesen bzw. Schreiben). Eine rotierende Standard 2.5-Zoll Notebook HDD mit 5.400 rpm schafft im günstigsten Fall 75 MB/s. Kleine, verstreut auf dem Speicher liegende Dateien können mit 16 MB/s gelesen werden (HDD typisch: 0.4 MB/s). Lediglich beim sequentiellen Schreiben fällt die X25-M aus der Reihe, im Einzel-Test hatte eine Intel X25-V (185 MB/s) besser abgeschnitten. 102 MB/s sind aber immer noch besser als zirka 75 MB/s einer Standard-HDD.
Im PCMark Vantage (10.561 Punkte) ist ein HDD-Score von 20.196 Punkten enthalten. Rotierende 5.400 rpm HDDs schaffen gerade mal 5.190 bzw. 3.325 Punkte (Gesamt/HDD-Score; Travelmate 8372TG).
Mit der AMD Radeon HD 6550M (1.024 MB DDR3) betreten wir Neuland, denn es handelt sich um die neue Radeon HD 6500 Serie. Weil die DirectX-11 GPU weiterhin auf dem Madison Pro Kern basiert (inkl. 128 Bit Speicherbus; wie HD 5650), sprechen wir aber eher von einer Umbenennung als von einer technischen Neuheit. Es steht einzig die Frage, um wie viel Prozentpünktchen die HD 6550M schneller rechnet, als die beliebte Mainstream GPU HD 5650.
Den Speichertyp kann GPUZ 5.0 nicht auslesen, auf Grund der geringen Speicher-Bandbreite von 12.8 GB/s (GPUZ) kann es sich aber nur um den günstigen DDR3 handeln. Bei GDDR5 müsste die Bandbreite nach AMD-Spezifikation bei nahe 57.6 GB/s liegen.
Der Kern taktet mit 600, der Speicher mit 800 MHz (Siehe Tools GPUZ-Z). Acer richtet sich also nach den AMD-Spezifikationen, die 500 bis 650 MHz erlauben. Die GPU kann als Teil des Hybrid-Verbundes zu Gunsten der Intel HD (IGP) deaktiviert werden. Die geschieht manuell oder per Standard-Einstellung beim Entfernen des Netzsteckers. Nachteil gegenüber Nvidias Optimus: Beim Umschalten geht der Bildschirm für einige Sekunden aus, GPU nutzende Programme müssen geschlossen sein.
Spieler sind mit einem echten „Hybrid-Schalter“ auf der sicheren Seite, denn bei unseren Tests kam es ab und an zu Inkompatibilitäten zwischen Spielen und Optimus (Mafia 2, StarCraft 2). So war auf dem Lenovo V560 (Optimus) StarCraft 2 nicht bereit, mit der Geforce 310M zu arbeiten, es wurde immer die Intel HD genutzt (auch wenn 310M im Nvidia Setting erzwungen).
Synthetische Benchmarks
Der 3DMark2006 (1280x1024) schließt mit der neuen Radeon-Mittelklasse mit 7.182 Punkten ab (nativ: 7.792). Das hört sich nach einer markanten Verbesserung an, liegt aber nur knapp über dem Level, welches auch eine HD 5650 mit ähnlich starker CPU-Unterstützung bietet. Zu nennen wäre das Deviltech Fire DTX (7.076 Punkte, i7-720QM) oder das Acer Aspire 5820TG-5464G75Mnks (6.903 Punkte, i5-460M).
Nun haben wir es mit einer DX11-GPU zu tun, die erst durch Benchmarks wie Unigine-Heaven oder den neuen Futuremark 3DMark11 richtig bewertet werden kann. Unigine verweigert leider konsequent den Dienst (Catalyst 8.741.1.6000). Resultate spuckt der 3DMark11 aus: Performance-Score 1.107, GPU 990, Physics 3.356 und Combined 1.006. Die HD 5650 schafft einen Performance Score von 1.024 (Acer TravelMate 7740G, i5-430M). Eine GeForce GTX 460M kommt auf 1.789 (Medion Erazer X6811-MD97624, i7-740QM).
Synthetische Benchmarks sind das eine, reale Games das Andere. Wir machen mit zwei aktuellen und einem älteren Spiel eine Stichprobe, um die Performance in Relation zur HD 5650 zu sehen.
Risen
Das Fantasy-Rollenspiel von Ende 2009 ist nicht mehr taufrisch, bringt aber immer noch Laptop-Hardware ins Schwitzen. Mit den meisten Mittelklasse-Notebooks ist die Einstellung Mittel (1.366x768) gerade noch spielbar. Eine HD 5650 liegt bei rund 33 FPS. Unser TimelineX 14.1-Zoller positioniert sich schon einmal bei 36 FPS. An hohe Einstellungen ist aber auch mit der HD 6550M nicht zu denken (25 FPS). Ein Mix aus Mittel & Hoch kann aber zum gewünschten Erfolg führen. Im Vergleich mit dem Durchschnitt aller HD-5650-Testwerte ist die neue Radeon immerhin 8% (Mittel) und 12% (Hoch) schneller.
Risen | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | high/all on, 0xAA, 4xAF | 16.8 fps | |
1366x768 | all on/high, 4xAF | 24.6 fps | |
1024x768 | all on/med, 2xAF | 35.7 fps | |
800x600 | all off/low, 0xAF | 69.1 fps |
Battlefield: Bad Company 2
Der Ego Shooter von Anfang 2010 hat viele Fans und konnte bisher ab einer Mittelklasse HD 5650 bzw. Geforce GT 435M passabel bis gut in Details Hoch gespielt werden (1.366x768). Vorliegende HD 6550M setzt 9% drauf und leistet 33 FPS. Das schnellste HD-5650-System erreichte 32 FPS (Aspire 3820TG-5464G75nks, i5-460M). Auf Seiten Nvidia braucht der geneigte Spieler schon eine GeForce GT 540M, um mit diesen Frameraten mithalten zu können.
Battlefield: Bad Company 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | high, HBAO on, 4xAA, 8xAF | 14.7 fps | |
1366x768 | high, HBAO on, 1xAA, 4xAF | 32.8 fps | |
1366x768 | medium, HBAO off, 1xAA, 1xAF | 47.9 fps | |
1024x768 | low, HBAO off, 1xAA, 1xAF | 63.8 fps |
Fifa 11
Das Fußball-Game spült nicht nur Geld in die Kassen des Weltfußballverbandes, sondern unterhält auch viele Notebook-Besitzer dank geringer Anforderungen. Mittelklasse GPUs wie GT 330M oder HD 5650 haben sogar mit Full-HD und höchsten Details kein Problem, hier werden locker 35 bis 45 FPS erreicht. Kein Problem also für eine HD 6550M, welche in nativen 1.366x768 Pixeln 89 FPS erspielt (Details Hoch).
Fifa 11 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | high, 4xAA, 0xAF | 47.2 fps | |
1360x768 | high, 2xAA, 0xAF | 89 fps | |
1024x768 | medium, 0xAA, 0xAF | 151 fps | |
800x600 | low, 0xAA, 0xAF | 277 fps |
Spiele Fazit
Die HD 5650 ist noch nicht aus dem Rennen, zumindest kann sie in den Testspielen und im DirectX-11 Benchmark knapp mit der HD 6550M mithalten. Im Falle einer Kombination von HD 6550M mit schwächerer i5-460M oder gar i3-CPU, wird der jüngste Radeon-Spross mit der älteren Schwester wahrscheinlich gleichauf liegen. Wie dem auch sei, mit der vorliegenden Konfiguration erhalten Spiele-Fans die passende Hardware für alle Mainstream-Games in mittleren und hohen Details.
Den ausführlichen Gaming-Test der neuen HD 6550M führen wir hier nicht im Detail aus. Alle Ergebnisse sind aber in folgender Tabelle bzw. im Datenblatt der AMD Radeon HD 6550M zu finden.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Half Life 2 - Lost Coast Benchmark (2005) | 189 | |||
Call of Juarez Benchmark (2006) | 28.4 | |||
Crysis - GPU Benchmark (2007) | 98.1 | 60.6 | 31.1 | 8.2 |
Crysis - CPU Benchmark (2007) | 106.3 | 53.4 | 25.9 | 7.5 |
Call of Duty 4 - Modern Warfare (2007) | 206 | 68.5 | 35 | |
Far Cry 2 (2008) | 98.6 | 47.1 | 15 | |
Left 4 Dead (2008) | 164.5 | 105.7 | ||
F.E.A.R. 2 (2009) | 144.1 | 76.7 | 50.4 | 26.3 |
Anno 1404 (2009) | 125.1 | 29.2 | ||
Colin McRae: DIRT 2 (2009) | 91.1 | 59.9 | 29.2 | 15.7 |
Need for Speed Shift (2009) | 47.7 | 31.5 | 19.7 | |
Resident Evil 5 (2009) | 98.7 | 48.1 | 27 | |
Risen (2009) | 69.1 | 35.7 | 24.6 | 16.8 |
CoD Modern Warfare 2 (2009) | 125.8 | 45.9 | 37.6 | 23.4 |
Battlefield: Bad Company 2 (2010) | 63.8 | 47.9 | 32.8 | 14.7 |
Metro 2033 (2010) | 56.8 | 26.1 | 13.9 | 4.6 |
StarCraft 2 (2010) | 184.8 | 42.3 | 26.1 | 15.8 |
Mafia 2 (2010) | 61.5 | 42.4 | 32.8 | 20 |
Fifa 11 (2010) | 277 | 151 | 89 | 47.2 |
Call of Duty: Black Ops (2010) | 76.3 | 57.8 | 42.7 | 22.9 |
Geräuschemissionen
Eine wichtige Frage: Wie viel Lärm müssen Besitzer des TimelineX 4820TG erdulden? Wir können entwarnen: Ohne Belastung bleibt das Kühlsystem sehr leise. Unter Last wird es hörbar aber nie störend. Im Gegensatz zum Aspire 3820TG besitzt das 4820TG nur einen Luftauslass an der linken Seite.
Anspruchslose Office-Aufgaben wie Surfen, Schreiben oder Musikhören, das läuft in niedrigen Drehzahlstufen ab (31.2 bis höchstens 32.9 dB(A)). Wenn der 14.1-Zoller im Leerlauf steht (vor allem bei inaktiver HD 6550M), dann schaltet sich der Kühler sogar zeitweise komplett ab (je nach Raumtemperatur). Eine aktive HD 6550M (Standard bei Netzbetrieb, kann aber deaktiviert werden) hebt den Pegel-Durchschnitt um ein dB(A) an.
Muss die HD 6550M hart arbeiten (3DMark2006), so steigt der Lärmpegel auf erträgliche 37.2 dB(A). Der Lüfter dreht konstant und wechselt sachte die Drehzahlen. Wenn CPU und GPU im Stresstest (Prime 95 + Furmark) gemeinsam unter Volllast rechnen, dann steigt die Lautstärke auf 41 dB(A). Diese Lautstärke wurde in den Test-Spielen nicht erreicht. Lobenswert ist das schnelle Abtouren nach Ende der Last.
Wir sehen die Lüfter-Steuerung als gelungen an. Kein Jaulen unter Last, kein Dröhnen und kein hoher Maximalpegel. Meist hält sich der Lüfter dezent im Hintergrund, nur bei Spielen oder CPU-Stress macht er sich bemerkbar, wird aber nicht störend.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.2 / 31.1 / 32.9 dB(A) |
HDD |
| 31.1 dB(A) |
DVD |
| 34.8 / dB(A) |
Last |
| 37.2 / 40.8 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Im energiesparenden Idle (Intel HD aktiv) steigen die Temperaturen auf der Oberseite nicht über 24 Grad. Die Temperatur auf der Bodenplatte steigt punktuell auf 31 Grad, bleibt aber im Durschnitt bei 25 Grad. Durch einen anspruchslosen Office-Betrieb werden die Temperaturen leicht um bis zu 5 Grad angehoben.
Unter starker Beanspruchung zeigt das Kühlsystem keine Schwächen. Die linke Seite der Arbeitsumgebung erwärmt sich flächig auf zirka 40 Grad. Die Unterseite liegt maximal auf gleichem Level. Der Durchschnitt liegt bei 34 Grad (oben) bzw. 30 Grad (Unten), was an den deutlich kühleren Randbereichen liegt.
Die Sensoren an der 640M-CPU melden während des Stresstests höchstens 89 Grad. Die HD 6550M lag bei 77 Grad. Leistungseinbußen traten nach dem siebenstündigen Stresstest weder bei CPU noch bei GPU auf (Thermal Throttling). Der 3DMark06 schloss mit nahezu identischen Punkten ab.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 41.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 40.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 23.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 34.6 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-5.8 °C).
Lautsprecher
Die Stereo-Lautsprecher befinden sich über der Tastatur neben dem Dolby Home Theater Schriftzug. Die Dolby-Verbesserungen sollten unbedingt aktiv belassen werden. Speziell der Audio Enhancer differenziert den ansonsten sehr flachen und fast blechernen Klang. Ein Multimedia-Subwoofer Sound mit klaren Höhen und differenzierten Tiefen erleben wir zwar nicht, aber für den Hausgebrauch und anspruchslose Ohren genügt es. Die Lautstärke ist ausreichend, es kommt bei maximalem Pegel nicht zum Kratzen der Membrane.
Das Anschließen externer Lautsprecher (analog oder digital per SPDIF) hilft weiter. Wir testen die Soundausgabe mit zwei aktiven Yamaha Boxen (YST-M20SDP). Der vom Notebook anliegende Pegel ist mittelmäßig stark, rauscht aber nicht.
Ein Aufkleber am Gerät weist den Käufer auf Akkulaufzeiten von bis zu acht Stunden hin. Unserem Test kann diese Aussage aber nicht standhalten, wir bringen den 14-Zoller im Leerlauf höchstens auf 6:57 Stunden. Für ein Core-i7-System mit solch starker Leistung ist das ein gutes Resultat. Man bedenke: 2009 hielt ein Travelmate Timeline 8371 (14.1-Zoll, SU9400, GMA 4500MHD, 62Wh) 7:22 Stunden durch. Dieses Gerät hatte aber keine Grafikkarte und war mit einer schwachen Ultra Low Voltage Core 2 Duo CPU ausgerüstet (TDP = 10 Watt). Im vorliegenden 4820TG arbeitet ein TDP von bis zu 35 Watt (CPU, Intel HD, Speichercontroller).
4:46 Stunden im WLAN-Test (286 Minuten) sind das positive Ergebnis des Laufzeit-Tests. Acht Stunden liegen zwar in weiter Ferne, aber für das geringe Gewicht von 2.069 Gramm und die starke GPU/CPU-Leistung sind knapp fünf Stunden bemerkenswert. Für eine knapp vierstündige DVD-Session reicht es auch. Nach 3:50 Stunden (230 Minuten) gehen alle Lichter aus und das 90 Watt Netzteil muss wieder aufladen. Dazu braucht es leider 3:51 Stunden, bis sich der 66-Wh-Akkumulator wieder gefüllt hat. Die Ladezeit ist also genauso lang wie die DVD-Session.
Die kürzeste Mobilität stellt sich ein, wenn der Battery Eater Classic Mode den Prozessor stark beansprucht. Auch die HD 6550M ist hierbei aktiv. Schon nach 92 Minuten geht das TimelineX aus. Bei allen Akku-Tests hatten wir die HD 6550M deaktiviert (außer im Last-Test) und die Helligkeit auf 100 cd/m² (außer Leerlauf-, Last-Test) eingestellt.
Trotz starker Hardware zeigt der Aspire 4820TG einen geringen Energiebedarf. Dabei zahlt sich vor allem die Intel HD Grafik aus, welche im Akkubetrieb (oder jederzeit manuell) die AMD HD 6550M ablöst. Wenn auch alle weiteren Energiesparoptionen aktiv sind (Funk aus, Energiesparmodus) und die Luminanz auf niedrigster Stufe funzelt, dann liegt der Strombedarf bei nur 7.1 Watt (Leerlauf). Einen solch geringen Idle-Strombedarf hatte nicht einmal das 13.3-Zoll Schwester-Notebook Aspire 3820TG (Hybrid Intel HD + HD 5650; 8.1 Watt) erreicht.
Die HD 6550M wird im Betrieb an der Steckdose standardmäßig aktiviert. Jetzt liegt der Leerlauf bei den Ultra-Spar-Settings wie oben schon bei 11.1 Watt. Im Profil Ausbalanciert steigt der Wert auf 13.7, unter Höchstleistung und aktiven Funkmodulen auf 14.9 Watt. Ins Wertungssystem haben wir die geringen Werte der Intel HD eingetragen.
Während eines 3DMarks2006 steigt die Gesamt-Wirkleistung auf 45.2 Watt. Den höchsten Strombedarf ermitteln wir, wenn Prime95 und Furmark gleichzeitig laufen (HD 6550M). Das Multimeter zeigt jetzt 75 Watt an. Das schwere 90 Watt Netzteil (390 Gramm) ist also passend dimensioniert.
Aus / Standby | 0.4 / 0.8 Watt |
Idle | 7.1 / 8.1 / 10.5 Watt |
Last |
45.2 / 75.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Acer versucht den Spagat aus Leistung und Mobilität. Der 14.1-Zoll Formfaktor ist groß genug für ein optisches Laufwerk (nicht bei 13.3-Zoller Aspire 3820TG) und kann ein Kühlsystem für den 35 Watt Prozessor Core i7-640M nebst AMD Radeon HD 6550M bieten. Mit 2.069 Gramm fällt das TimelineX-Modell zwar nicht mehr in die Subnotebooks, angesichts der hohen Performance ist es aber ein sehr leichtes Multimedia-Notebook. Für Spieler ist die neue Radeon-Grafik interessant, die sich leicht über die HD 5650 hinwegsetzen kann. Wirklich markant ist der 3D-Performance-Zugewinn aber nicht.
Die krasse Anwendungsleistung, die sich aus Intel X25-M SSD und schnellem Core i7 640M (2x2.8 GHz) bildet, ist nicht überraschend. Bemerkenswert ist vielmehr, dass es diese Performance zum Consumer-Preis von 1.300 Euro gibt. Für ähnlich starke Business-Geräte, wie Sony Vaio VPC-Z13Z9E/X oder Toshiba Portégé R700-172, sind 1.900 bzw. 1.800 Euro fällig.
Nachteile bei der Abwärme- und Lautstärkeentwicklung haben wir nicht ermitteln müssen. Das flache Gehäuse heizt sich kaum auf und der Lüfter dreht mal bedächtig und mal schnell seine Runden. Zum Störfaktor wird er aber selbst im Stresstest nicht. Die Verarbeitung der Base Unit, des Deckels und der Eingabegeräte ist gut oder zumindest brauchbar. Letzteres betrifft die feedbackschwache Tastatur (Druckpunkt, Nachgeben).
Die Nachteile des 4820TG zeigen sich bei der Outdoor-Anwendung und den Anschlüssen. Die Laufzeit steht dank einer geringen Energieaufnahme (Idle: 7.1 Watt, Intel HD aktiv) nicht in Frage. Sie ist mit vier bis knapp fünf Stunden angesichts der Leistung des Notebooks sehr gut. Doch leider ist die HD+ Anzeige unterdurchschnittlich hell, nicht entspiegelt und bringt geringe Kontraste. Bei den Anschlüssen werden gerade Spieler eSATA, USB 3.0 und ExpressCard vermissen.
Wer maximale Leistung im kleinen Format sucht, der kann sich auch für ein TimelineX 3820TG-464G75nks (jetzt auch mit HD 6550M!) für 850 Euro entscheiden. Auf die Geschwindigkeiten eines SSD-Systems und die höhere Leistung der Core i7 640M CPU muss dann aber verzichtet werden.
» Das Acer Aspire 4820TG (HD6550/SSD) ist derzeit ab 1379,- bei Notebook.de erhältlich