Test Medion Erazer X6811 Notebook
Der primär durch seine Kooperation mit der Handelskette Aldi bekannte Hardware-Anbieter Medion offeriert auf seiner hauseigenen Website momentan drei Varianten des 15-zölligen Gaming-Notebooks Erazer X6811. Zwei der Modelle sind dabei schon etwas länger auf dem Markt erhältlich.
Den Einstieg stellt das Erazer X6811-MD97623 dar, das bereits für 1049 Euro über die Ladentheke geht. Für diesen Preis erhält der Käufer nicht nur einen Zweikernprozessor von Intel (Core i5-460M), sondern auch vier GByte DDR3-Arbeitsspeicher und ein mattes HD-Display mit einer Auflösung von 1366 x 768. Das 1599 Euro teure Top-Modell trägt hingegen die Bezeichnung Erazer X6811-MD97625 und ist mit einem flotten Vierkernprozessor (Core i7-740QM), sechs GByte DDR3-RAM und einem FullHD-Display (1920 x 1080) ausgestattet.
Das von uns getestete und wohl erst im Januar 2011 verfügbare Erazer X6811-MD97624 entspricht im Endeffekt dem letztgenannten Modell, kostet allerdings ganze 400 Euro weniger (1.199 Euro). In zahlreichen Belangen gleichen sich alle drei X6811-Modelle. So verbaut Medion jeweils eine 640 GByte große HDD und einen klassischen DVD-Brenner. Als Grafikkarte dient die pfeilschnelle und DirectX 11 fähige GeForce GTX 460M von Nvidia.
Das 17-zöllige Gaming-Notebook Akoya X7811, das ebenfalls auf der Medion-Homepage zu finden ist und eine Radeon HD 5870 enthält, können wir nach dem Test des Erazer X6811 übrigens nicht mehr empfehlen. Im direkten Vergleich hat das Akoya X7811 einfach mit zu vielen Nachteilen (Tastatur, Akkulaufzeit, Lautstärke etc.) zu kämpfen.
Das Chassis des Erazer X6811 ist keine Eigenproduktion von Medion, sondern stammt von MSI. Mit Blick auf das MSI GX660R bzw. GT660R zeigt sich schnell, dass sich Medion für ein wesentlich dezenteres und weniger verspieltes Erscheinungsbild entschieden hat. Das empfindliche Hochglanzfinish des Displaydeckels musste einer mattschwarzen und leicht texturierten Oberfläche weichen. Die Tastatur ist nun komplett von einem matten Silber umgeben, stylishe Elemente wie die rot umrandeten Lautsprechergitter fehlen.
Insgesamt lassen die Designänderungen das Erazer X6811 hochwertiger und edler wirken, der billige Plastiklook gehört der Vergangenheit an. Weiterer Vorteil ist die geringe Schmutzempfindlichkeit, bis auf den glänzenden Displayrahmen und die Tastenzwischenräume bleiben die Oberflächen angenehm sauber. Bei näherer Betrachtung offenbaren sich allerdings Mängel in der Verarbeitung. Der bauartbedingte Übergang links und rechts neben der Tastatur wies bei unserem Testgerät deutlich unterschiedliche Spaltmaße auf.
An der Stabilität der Baseunit gibt es nicht ganz soviel auszusetzen, erst bei stärkerem Druck lässt sich ein geringfügiges Nachgeben provozieren. Der Notebookdeckel fällt in dieser Beziehung etwas ab, er kann bedenklich stark verbogen werden. Die Scharniere erledigen indes einen ordentlichen Job, beim Öffnungsvorgang schwingt die Baseunit nicht mit. Mit einer Höhe von 5.6 cm und einem Gewicht von 3.5 kg ist das Erazer X6811 zwar nicht gerade flach respektive leicht, dennoch erweist sich das Notebook als halbwegs transportabel.
Anschlussausstattung
Die umfangreiche Anschlussausstattung begeistert auf ganzer Linie. Wie für ein Desktop-Replacement üblich, sind viele der Schnittstellen auf der Rückseite untergebracht. Neben einem Kensington Lock, dem Stromeingang und dem RJ-45 Gigabit-Lan-Port beherbergt die Rückseite noch einen VGA- respektive HDMI-Ausgang sowie einen eSATA-Port.
Die linke Seite zeigt sich ebenfalls reichhaltig bestückt, auf zwei fortschrittliche USB 3.0-Ports folgen ein Multi-in-1-Kartenleser, ein USB 2.0-Port sowie ein 54mm ExpressCard-Einschub. Da die rechte Seite über gleich vier Sound-Ports verfügt, bleibt dem Nutzer der Anschluss einer externen Surround-Anlage nicht verwehrt.
Die Anschlussanordnung hat uns insgesamt gut gefallen. Die Bedienung der rückwertigen Schnittstellen gestaltet sich mitunter zwar etwas fummelig, im Gegenzug werden die Seitenflächen jedoch nicht allzu sehr in Beschlag genommen.
Kommunikation
An der drahtlosen Front leistet sich Medion keine Schnitzer, ein Wlan-Modul (Realtek RTL8191SE 802.11n) und Bluetooth 2.1 zählen zu den Ausstattungsmerkmalen.
Softwareinstallation
Obwohl sich Medion bei der Softwareinstallation einigermaßen zurückhält, reagiert das Betriebssystem direkt nach dem Bootvorgang überraschend langsam. Erst wenn man das Notebook von seinem ganzen überflüssigen Ballast befreit, entfaltet das Erazer X6811 sein volles Potenzial.
Lieferumfang
Anerkennung gebührt Medion für den Lieferumfang. Anders als die meisten Hersteller war sich Medion nicht zu schade, dem Erazer X6811 zwei Recovery-Datenträger mit dem Betriebssystem (Windows 7 Home Premium 32 & 64bit) beizulegen. Zusätzlich zum voluminösen 150 Watt Netzteil, dem Handbuch und einer Treiber- & Tool-DVD findet sich im Verpackungskarton noch ein Reinigungstuch und das Zubehör für den zweiten Festplattenschacht.
Tastatur
Bei der Tastatur hat Gehäuseproduzent MSI deutliche Fortschritte gemacht und aus alten Fehlern (siehe z.B. MSI GX740 & Medion Akoya X7811) gelernt. Einerseits sitzt die Fn-Taste – wie von anderen Notebooks gewohnt - endlich rechts und nicht mehr links neben der Strg-Taste. Andererseits sind die Tasten nun freistehend, was die Gefahr von Fehleingaben reduziert. Obwohl die Tastatur zur rechten Seite hin leicht nachgibt, ist das Tippgefühl weit weniger schwammig, als es beim alten Modell der Fall war, Druckpunkt und Anschlag gehen in Ordnung.
An der einzeiligen Entertaste hat MSI derweil nichts geändert, selbst nach einer längeren Eingewöhnungsphase tippten wir noch ständig daneben. Ansonsten gibt es kaum etwas zu kritisieren, Tippgeräusch und Tastengröße (15 x 15 mm) konnten uns ebenso überzeugen wie die Anwesenheit eines dedizierten Nummernblocks.
Touchpad
Das leicht abgesenkte und rund 76 x 45 mm große Touchpad erschien uns in der Standardeinstellung nicht optimal konfiguriert. Zahlreiche Eingaben wurden nur unzureichend oder gleich gar nicht umgesetzt, die Mausbewegung brach oft ab. Erst nachdem wir im Maustreiber die Empfindlichkeit erhöhten und eine konstante Geschwindigkeit wählten, agierte das Touchpad relativ präzise und zuverlässig. Um dem Nutzer die Bedienung zu erleichtern, unterstützt das Touchpad diverse Gesten wie Scrollen, Zoomen und Drehen.
Die minimal angeraute Oberfläche sorgt darüber hinaus für einen guten Kompromiss aus Rückmeldung und Gleiteigenschaften. Wer will, kann das Touchpad bei Bedarf auch komplett deaktivieren. Ein kurzes Wort sei noch den beiden Touchpadtasten gewidmet, deren Auslöseverhalten sich als stark verbesserungswürdig erwies. Während die Tasten nach innen zu hart auslösen, ist der Druckpunkt nach außen zu weich geraten.
Medion setzt bei seinem Gaming-Notebook auf ein 15.6-zölliges Display, das – wenig überraschend – im etablierten 16:9-Format gehalten ist und über eine Bildschirmdiagonale von 39.60 cm verfügt. Eine Auflösung von 1920 x 1080 ist für ein Gerät der 15-Zoll Klasse zwar relativ hoch, durch die geringe Pixelgröße wirkt das Bild allerdings sehr detailliert. Des Weiteren gestaltet sich der Umgang mit mehreren, parallel geöffneten Fenstern als äußerst angenehm, es ist viel Bildfläche zum effizienten Arbeiten vorhanden (siehe Screenshot).
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 220 cd/m²
Kontrast: 169:1 (Schwarzwert: 1.3 cd/m²)59.8% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
85.1% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
57.8% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Leider lassen die Werte des verbauten AU Optronics B156HW01 Panels stark zu wünschen übrig. Wie viele andere Notebooks muss sich auch das Erazer X6811 mit einem dürftigen Schwarzwert (1.3 cd/m²) zufrieden geben. Dunkle Bereiche erscheinen nicht tiefschwarz, sondern driften merklich ins gräuliche ab, was insbesondere in Filmen und Spielen negativ aufstößt. Der Kontrast ist mit 169:1 ebenfalls ziemlich mager, die hochglänzende Displayoberfläche weiß diesen Malus nur bedingt zu kaschieren. Auf der positiven Seite sind lediglich die einigermaßen kräftigen Farben sowie die gute Leuchtkraft zu nennen, durchschnittlich 225.9 cd/m² stehen für ein erfreulich helles Bild.
Großes Manko der hochglänzenden Displayoberfläche ist ihre hohe Reflexionsanfälligkeit. Schon in Innenräumen ist der Nutzer bei ungünstiger Positionierung zuweilen nicht vor nervigen Spiegelungen gefeit. Für den Außeneinsatz eignet sich das Erazer X6811 trotz der guten Luminanz kaum, bei starker Sonneneinstrahlung werden die Augen übermäßig belastet.
Um die Blickwinkelstabilität ist es schließlich auch nicht zum besten bestellt. Vor allem vertikal genügen bereits minimale Abweichungen, um für eine Verfälschung des Bildes zu sorgen. Insgesamt hat uns die Bildqualität des Erazer X6811 eher enttäuscht. Die meisten Notebooks schneiden in dieser Disziplin keineswegs besser ab, zum Preis von über 1000 Euro dürfte man aber trotzdem ein qualitativ hochwertiges Display erwarten.
Prozessor: Intel Core i7-740QM
Neben üppigen sechs GByte DDR3-Arbeitsspeicher (3x 2048 MByte) kann das Erazer X6811-MD97624 mit einem leistungsstarken Vierkernprozessor von Intel aufwarten. Der Core i7-740QM taktet im Ausgangszustand zwar nur mit 1.73 GHz, sofern es Auslastungssituation und Temperatur erlauben, wird der Takt mithilfe der Turbo-Boost-Funktion jedoch auf bis zu 2.93 GHz angehoben.
Seinen High-End-Anspruch rechtfertigt der Core i7-740QM nicht zuletzt durch den flotten L3-Cache, sechs MByte sind im Notebooksegment verhältnismäßig viel. Die Hyperthreading-Technologie (simuliert vier virtuelle Kerne) ist für Gamer indes weniger interessant, von der Möglichkeit ganze acht Threads gleichzeitig zu bearbeiten profitieren vor allem angepasste Anwendungen. Hauptproblem der in 45nm Strukturbreite gefertigten CPU ist derweil der relativ hohe Energieverbrauch, 45 Watt TDP sind kein Garant für lange Akkulaufzeiten.
Leistung CPU
Die CPU-Leistung des Erazer X6811 haben wir mit dem etablierten Benchmarkprogramm Cinebench R10 überprüft. Wird lediglich ein Kern belastet (Singlecore-Rendering 64bit) hat der Core i7-740QM keine Chance gegen die starke Zweikernkonkurrenz aus eigenem Hause, dank seines höheren Taktes ist der Core i7-640M (mySN XMG P500 Pro) mit 4606 zu 3873 Punkten beispielsweise um 19% überlegen. Werden alle Kerne voll ausgelastet (Multicore-Rendering 64bit), wendet sich das Blatt erwartungsgemäß und der Core i7-740QM übernimmt um 10% die Führung (11022 zu 10027 Punkte).
PCMark Vantage Result | 5826 Punkte | |
Hilfe |
Grafikkarte: Nvidia GeForce GTX 460M
Passend zum Prozessor kommt auch als Grafikkarte ein High-End-Modell zum Einsatz. Nvidia´s GeForce GTX 460M wird im modernen 40nm Prozess gefertigt und kann auf respektable 192 Unified Shader zurückgreifen. Bezüglich der Taktraten gibt es keine Überraschungen, 675 MHz (Kern), 1250 MHz (Speicher) und 1350 MHz (Shader) entsprechen dem Standard. Der 1536 MByte große GDDR5-Videospeicher ist mit 192bit ausreichend angebunden, Speicherengpässe sollten damit nicht auftreten.
Weitere Stärke der GeForce GTX 460M ist die Vielzahl an unterstützten Features. Während eine dynamische Grafikumschaltung („Optimus“) und eine stereoskopische 3D-Darstellung („3D Vision“, benötigt 120 Hz Monitor und spezielles Kit) beim Erazer X6811 nicht umgesetzt sind, freuen sich Gamer über eine GPU-basierte Physikbeschleunigung („PhysX“) und DirectX 11. Mit der ForceWare 259.25 installierte Medion übrigens einen nicht mehr ganz aktuellen Treiber.
Leistung GPU
Bei den grafiklastigen Benchmarks musste sich die GeForce GTX 460M ihrem ärgsten Kontrahenten aus dem Hause AMD, der Mobility Radeon HD 5870, stellen. Im GPU-Score des 3DMark Vantage (DirectX 10) hat die GeForce GTX 460M dabei noch das Nachsehen, mit 7616 zu 6709 Punkten zieht die Radeon HD 5870 (Medion Akoya X7811) um 14% davon. Im Unigine Heaven 2.1 Benchmark (1280 x 1024, High, Tessellation normal) kann die GeForce GTX 460M hingegen ihre überlegen DirectX 11 Performance ausspielen und sich knapp vor der Radeon HD 5870 (MSI GX660R) positionieren, wobei der Abstand mit 23.8 fps zu 23.1 fps eher gering ausfällt.
3DMark 03 Standard | 34907 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 12586 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 7497 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1789 Punkte | |
Hilfe |
Leistung HDD
Das 15-zöllige Gehäuse bietet Raum für maximal zwei Festplatten. Medion verbaut im Erazer X6811 eine 640 GByte große HDD von Hersteller Samsung, welche die Bezeichnung HM641JI trägt. Aufgrund einer Drehzahl von 5400 verfügt die Festplatte über eine passable Übertragungsrate, das Tool HDTune gab durchschnittlich 63.9 MB/Sek aus. Mit dem Tool CrystalDiskMark testeten wir zudem die sequentielle Lese- und Schreibrate, 76.30 respektive 71.68 MB/Sek sind ebenfalls als ordentlich zu bezeichnen.
Fazit Leistung
Die Anwendungsperformance des Erazer X6811-MD97624 ist mehr als hervorragend. Ein starker Vierkernprozessor, eine Grafikkarte der Oberklasse und sechs GByte DDR3-RAM bergen viel Leistungspotenzial, das erst von anspruchsvollen Programmen annähernd ausgenutzt wird. In Kombination mit zwei Festplattenslots bietet das Notebook ein hohes Maß an Zukunftssicherheit, mit diesem Paket ist der Nutzer über Jahre hinweg gut gerüstet.
Kommen wir zu den praxisorientierten Spielebenchmarks, in denen sich die GeForce GTX 460M ein weiteres mal gegen die Radeon HD 5870 behaupten musste.
Mafia 2
Das atmosphärisch dichte Gangsterepos Mafia 2 bereitet der GeForce GTX 460M keinerlei Schwierigkeiten. Beim Einsatz von hohen Details, 16x AF (anisotrope Filterung) und einer Auflösung von 1920 x 1080 konnten wir im integrierten Benchmark tadellose 34.4 fps messen. AMD´s Radeon HD 5870 fühlt sich mit diesen Einstellungen noch wohler, 41.1 fps stehen für eine 19% höhere Performance.
Mafia 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | high, 0xAA, 16xAF | 34.4 fps | |
1360x768 | high, 0xAA, 16xAF | 56.3 fps |
Black Ops
Der aktuelle Call of Duty Ableger von Entwickler Treyarch hat seit dem Verkaufsstart mit erheblichen Performanceproblemen zu kämpfen. Obwohl das Spiel in der FullHD-Auflösung, sehr hohen Details, 4x AA (Antialiasing) und 8x AF mit 47.8 fps eigentlich flüssig läuft, kommt es häufig zu deftigen Rucklern. Bis zum Erscheinen von weiteren Patches wird sich an diesem Umstand wohl wenig ändern.
Call of Duty: Black Ops | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | extra, 4xAA, 8xAF | 47.8 fps | |
1360x768 | high, 2xAA, 4xAF | 58.5 fps |
Fifa 11
Dank der erfreulich niedrigen Hardwareanforderungen können Sie den neusten Teil der beliebten Fifa-Serie in seiner maximalen Optik genießen. Hohe Details, 4x AA und eine Auflösung von 1920 x 1090 quittierte die GeForce GTX 460M mit vorzüglichen 132.1 fps. Das sind ganze 46% mehr als eine Radeon HD 5870 zu leisten imstande ist (90.3 fps).
Fifa 11 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | high, 4xAA, 0xAF | 132.1 fps | |
1360x768 | high, 2xAA, 0xAF | 194 fps |
Metro 2033
Der exorbitante Hardwarehunger des Ego-Shooters Metro 2033 treibt die GeForce GTX 460M an ihre absoluten Grenzen. Mit sehr hohen Details, dem DirectX 11 Modus, AAA (Analytical Antialiasing) und 4x AF ruckelte das Spiel in der FullHD-Auflösung extrem, magere 9.5 fps sprechen eine deutliche Sprache. Die Radeon HD 5870 rechnet zwar um 15% flotter, 10.9 fps sind allerdings immer noch weit von einem flüssigen Bildaufbau entfernt. Für eine ruckelfreie Wiedergabe müssen Sie zwangsläufig die Auflösung reduzieren und zur mittleren Detailstufe (DirectX 10) greifen.
Metro 2033 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | Very High DX11, AAA, 4xAF | 9.5 fps | |
1600x900 | High DX10, AAA, 4xAF | 24.3 fps |
Bad Company 2
Solange man es nicht mit den Qualitätsverbesserungen übertreibt, ist der beliebte Multiplayer-Shooter Bad Company 2 problemlos auf dem Erazer X6811 spielbar. Hohe Details, 4x AA, 8x AF und eine Auflösung von 1920 x 1080 resultierten jedenfalls in einer nicht ganz flüssigen Bildwiederholrate von 30.1 fps. Mit 32.2 fps kann sich die Radeon HD 5870 indes nur geringfügig absetzen (+7%).
Battlefield: Bad Company 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | high, HBAO on, 4xAA, 8xAF | 30.1 fps | |
1366x768 | high, HBAO on, 1xAA, 4xAF | 57.2 fps |
Modern Warfare 2
Die inzwischen leicht angestaubte Grafikengine von Modern Warfare 2 entlockt der GeForce GTX 460M nicht mehr als ein müdes Lächeln. Selbst mit einer Auflösung von 1920 x 1080, sehr hohen Details und 4x AA lief der Ego-Shooter butterweich über den Monitor (46.0 fps). In diesem Falle kann sich die Radeon HD 5870 einen Vorsprung von immerhin 9% herausarbeiten (50.2 fps).
CoD Modern Warfare 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | all on/max vsync off, textures extra, 4xAA | 46 fps | |
1366x768 | all on/high vsync off, high textures, 4xAA | 68.3 fps |
Fazit Spieleleistung
Die Gamingperformance des Erazer X6811 bewegt sich auf einem ausgezeichneten Level. Mit Ausnahme extrem anspruchsvoller Titel wie Metro 2033 oder Crysis ist die GeForce GTX 460M meist leistungsstark genug, um moderne Spiele in hohen Auflösungen und maximalen Details flüssig darzustellen. Selbst für leistungszehrende Kantenglättung bleibt oftmals noch Spielraum. Für Gamer ist die GeForce GTX 460M somit genau die richtige Wahl, eine bessere Performance wird man im Preisbereich um 1200 Euro kaum finden. Im Vergleich zur ATI-Konkurrenz braucht sich die GeForce GTX 460M auch nicht zu verstecken, die Radeon HD 5870 zieht insgesamt nur als knapper Sieger vom Felde (+4%).
min. | mittel | hoch | max. | |
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CoD Modern Warfare 2 (2009) | 68.3 | 46 | ||
Battlefield: Bad Company 2 (2010) | 57.2 | 30.1 | ||
Metro 2033 (2010) | 24.3 | 9.5 | ||
Mafia 2 (2010) | 56.3 | 34.4 | ||
Fifa 11 (2010) | 194 | 132.1 | ||
Call of Duty: Black Ops (2010) | 58.5 | 47.8 |
Geräuschemissionen
Die relativ hohe Geräuschentwicklung ist unserer Ansicht nach die größte Schwäche des Erazer X6811. Während der Gehäuselüfter bei geringer Last (Office, Internet usw.) noch akzeptabel vor sich hin rauscht und eine Filmwiedergabe beispielsweise nur in ruhigen Passagen übertönt wird, ist der 17-Zöller bei hoher Last (3D-Anwendung, Game usw.) deutlich hörbar. Unter (praxisferner) Volllast offenbart sich das Notebook sogar als störend laut, knapp 50 dB(A) sind ein sehr hoher Wert (15 cm Abstand). Zu allem Überfluss machte das Erazer X6811 temporär mit nervigen Pfeifgeräuschen auf sich aufmerksam, ein Phänomen, das wir in letzter Zeit bei immer mehr Geräten beobachten können.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 33.6 / 33.6 / 33.7 dB(A) |
HDD |
| 34 dB(A) |
DVD |
| 35.5 / dB(A) |
Last |
| 39.8 / 48.3 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Im Gegensatz zu den Geräuschemissionen muss die Temperaturentwicklung keine Kritik einstecken. Im Idle-Betrieb verweilen sämtliche Gehäuseoberflächen unterhalb einer Temperatur von 30°C, was einer angenehm kühlen Arbeitsumgebung entspricht. Da sich die Oberseite unter Last nur moderat auf maximal 36.2°C erwärmt, sind lange und entspannte Spielesessions kein Problem. Die Unterseite erhitzt sich im Bereich des Gehäuselüfters zwar auf bis zu 46.2°C, der positive Gesamteindruck wird dadurch aber kaum getrübt.
Die Temperaturen der Komponenten gehen ebenfalls völlig in Ordnung. Innerhalb unseres mehrstündigen Volllasttests mit den Tools Prime und Furmark pendelten sich Prozessor und Grafikkarte auf rund 80°C ein.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 46.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 22.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 24.6 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(+) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (+4.3 °C).
Lautsprecher
Bezüglich der Klangqualität übertrifft das Erazer X6811 die meisten Konkurrenzprodukte deutlich. Das Gehäuse ist mit einem 2.1-Soundsystem versehen, das aus zwei Lautsprechern (oberhalb der Tastatur) und einem Subwoofer (auf dem Gehäuseboden) besteht. Für Notebookverhältnisse ist der gebotene Klang erstaunlich ausgewogen, präzise, voluminös und natürlich. Der Bass tritt merklich in Erscheinung und sorgt für den nötigen Druck.
Die hohe Maximallautstärke ist ein weiterer Pluspunkt, wobei man es für ein sauberes Klangbild nicht zu sehr übertreiben sollte. Einer Erwähnung wert ist darüber hinaus die Unterstützung für Dolby Home Theater. Die in den Lautsprechereinstellungen zu findende „Audio Enhancer“-Funktion verhilft dem Klang zu noch mehr Fülle. Externe Lautsprecher können Sie sich beim Erazer X6811 durchaus sparen, nur wenige Notebooks wie das Asus G73 oder das Dell XPS 17 liefern einen ähnlichen guten Sound.
Die Akkulaufzeiten kommen nicht über ein passables Niveau hinaus. Der mitgelieferte neun Zellen Akku ist mit 86.58 Wh zwar eigentlich sehr stark auf der Brust, der hohe Energieverbrauch der Komponenten fordert jedoch seinen Tribut. Unter Last (Classic Test von Battery Eater) wurde der Bildschirm mit maximaler Helligkeit und deaktivierten Stromsparmechanismen nach gerade einmal 76 Minuten schwarz.
Lange Filme sind mit dem Erazer X6811 tabu, bei DVD-Wiedergabe ermittelten wir mit maximaler Helligkeit und moderaten Energiesparoptionen rund zwei Stunden. Drahtloses Internetsurfen per Wlan ist abseits des Stromnetzes schon länger möglich, in unserem Test ging dem Notebook nach knapp 2.5 Stunden die Puste aus. Eine gute Figur macht das Erazer X6811 derweil bei niedriger Last, minimaler Helligkeit und maximalen Stromsparmechanismen, im Readers Test von Battery Eater erreichten wir ungefähr 3.5 Stunden.
Wie bereits angesprochen, genehmigen sich die High-End-Komponenten einiges an Energie. Im Vergleich zum MSI GX660R mit Radeon HD 5870 fällt auf, dass das Erazer X6811 unter Last (115.5 – 162.6 Watt) ähnlich viel, im Idle-Betrieb (24.1 – 32.6 Watt) dafür erheblich weniger Strom benötigt. Allem Anschein nach verfügt die Geforce GTX 460M im Idle-Betrieb über die besseren Stromsparmechanismen.
Aus / Standby | 0.2 / 1.2 Watt |
Idle | 24.1 / 29.5 / 32.6 Watt |
Last |
115.5 / 162.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC-940 |
Nachdem das 17-zöllige Akoya X7811 im letzten Test eher gemischte Gefühle hinterlassen hat, konnte uns das 15-zöllige Erazer X6811 weit mehr von sich überzeugen. Auf der positiven Seite ist vornehmlich die exzellente Anwendungs- und Spieleleistung zu nennen, Nivida´s GeForce GTX 460M bildet zusammen mit Intel´s Core i7-740QM ein ungemein flottes Duo.
Großes Lob hat überdies die üppige Ausstattung verdient, das Gehäuse enthält nahezu alle Schnittstellen, die man sich von einem vollwertigen Desktop-Replacement wünschen kann. Der überdurchschnittlich gute Sound und die matten sowie unempfindlichen Gehäuseoberflächen bleiben ebenfalls in positiver Erinnerung.
Zahlreiche Wertungspunkte büßt das Erazer X6811 allerdings in den Bereichen Display und Lautstärke ein. Das 15.6-zöllige Panel enttäuscht nicht nur mit einer dürftigen Blickwinkelstabilität, sondern auch mit einem hohen Schwarzwert und einem mäßigen Kontrast. Geräuschempfindliche Nutzer dürften sich zudem am stets präsenten Gehäuselüfter stören, der unter Last einen deutlich hörbaren Pegel erreicht.
Zusammenfassend würden wir das Erazer X6811 als größtenteils gelungenes und preis-leistungsmäßig äußerst interessantes Gaming-Notebook bezeichnen, das für anspruchsvolle Spieler durchaus eine Überlegung wert ist. Für leisere (z.B. Asus G53JW) oder qualitativ hochwertigere Alternativen (z.B. mySN XMG P500 Pro) muss der Käufer gleich wesentlich mehr Geld auf den Tisch legen.
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