Test Update: Asus G53JW Notebook FullHD TFT
Geht man nach den beobachteten Trends auf der IFA dieses Jahres in Berlin, ist 3D das Gebot der Stunde. Tatsächlich muss man in den Produktpaletten der Hersteller schon mühsam suchen, bis man fündig wird. Im Gegensatz zum Netbook-Trend oder dem aktuellen Tablet-Hype, will sich 3D bei den Notebooks offenbar nicht so wirklich durchsetzen. Auch wenn Hersteller diesbezüglich dementieren, die Beobachtung des aktuellen Angebots spricht eine eindeutige Sprache.
Nach dem Test des kompakten Asus G53JW Gaming Boliden mit GTX460M Grafikkarte und HD-3D-Display, liefern wir nun einen Test eines praktisch ident ausgestatteten Modells mit Full-HD Display nach, das für Blu-Ray und Zocker-Freunde eine möglicherweise spannendere Alternative darstellt. Details zum baugleichen Gehäuse, den Anschlüssen sowie Eingabegeräte und Leistung finden Sie in unserem vorangegangenen Testbericht des Asus G53JW mit 3D-Display.
Kommen wir damit gleich zum Schwerpunkt dieses Tests, dem Full-HD Display. Im Detail handelt es sich hier um ein Panel von AU-Optronics mit der Kennung AUO15ED. Neben dem Fehlen einer der 3D-Funktion (120Hz) ist vor allem die wesentlich höhere Auflösung von 1920x1080 Pixel wesentlicher Unterschied zur 3D-Variante des Asus G53JW, das lediglich mit 1366x768 Pixel auflöste. Unsere bisherigen Gamingtests haben gezeigt, dass die im Gerät verbaute GTX 460M Grafikkarte von Nvidia durchaus in der Lage ist, aktuelle Games auch bei höchster Auflösung und ansprechender Detailstufe flüssig darstellen zu können. Details dazu finden Sie in unserer Spieleliste.
Neben dem Genuss eines feiner aufgelösten Bildes bei Games bekommt der User auch den Vorteil einer wesentlich besseren Übersicht am Desktop zu spüren. Multitasking mit mehreren offenen Fenstern ist nun problemlos möglich. Last but not least darf man sich auch an den nativen Full-HD Inhalten von Blu-Ray Disks erfreuen, die ein gestochen scharfes und vor allem detailreiches Bild auf den Screen zaubern. Alles in allem einige gewichtige Argumente, die den Griff zu dieser Variante durchaus reizvoll erscheinen lässt.
Wie sieht es aber bei den Messwerten bei der eingesetzten Hardware aus? Unser Gossen Mavo Monitor misst maximal 240 cd/m² im unteren zentralen Displaybereich. Dies ist geringfügig mehr als bei der 3D-Variante (223 cd/m²). Auch in Punkto Ausleuchtung kann die Full-HD Variante etwas mehr überzeugen als das 3D-Panel. Maximal fällt die Helligkeit auf 196 cd/m² ab, womit die Helligkeitsverteilung gute 83% beträgt (3D: 77%).
|
Ausleuchtung: 82 %
Helligkeit Akku: 227 cd/m²
Kontrast: 166:1 (Schwarzwert: 1.37 cd/m²)55.9% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
81.5% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
54.3% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Die eben gewonnenen Pluspunkte werden hinsichtlich maximalem Bildkontrast leider rasch wieder zunichte gemacht. Mit einem vergleichsweise hohem Schwarzwert von 1.37 cd/m² erreicht das Display bei maximaler Helligkeit lediglich ein maximales Kontrastverhältnis von 166:1, ein eher enttäuschender Wert. Die 3D-Variante des G53JW konnte hier noch zufriedenstellende 272:1 in die Waagschale werfen.
Ein weiteres Kriterium zur Beurteilung der Qualität des verbauten Displays ist die Größe des darstellbaren Farbraums. Hier können wir im direkten Vergleich des 3D-Displays und dem vorliegenden Full-HD Panel keine großen Unterschiede erkennen. Zwar wird eine geringe Verschiebung des Farbraumes offenbar, unterm Strich fällt allerdings auch das hoch aufgelöste Panel in die selbe Kategorie. Verglichen mit Displays in günstigen Einsteigergeräten kann aber trotzdem ein etwas größerer Farbraum abgedeckt werden. So kommen beide Displayvarianten des G53JW nahe an die Abdeckung des sRGB Farbraumes heran.
An dieser Stelle wird in der Regel der mögliche Außeneinsatz des Testgerätes erörtert. Obwohl das G53JW aufgrund seines 15-Zoll Formfaktors dadurch in Frage käme, wird ein mobiler Einsatz aufgrund des hohen Gesamtgewichtes von rund vier Kilogramm zusätzlich knapp einem Kilogramm für das Netzgerät erheblich erschwert. Die spiegelnde Displayoberfläche wirkt sich zudem nicht gerade vorteilhaft in dieser Hinsicht aus. Bereits in Innenräumen konnten wir unangenehme Spiegelungen bei hoher Umgebungshelligkeit ausmachen.
Auch was die gebotenen stabilen Blickwinkel betrifft, kann sich das Full-HD Display keine Lorbeeren verdienen. Für den stationären Einsatz reicht die Bildstabilität zwar aus, weicht man allerdings nur mäßig vom idealen lotrechten Blickwinkel ab, so treten rasch erhebliche Bildveränderungen auf. Insgesamt würden wir die gebotene Stabilität sogar noch unter jener des 3D-Displays sehen.
Ausgestattet mit einer Intel Core i7-720QM CPU und der GTX 460M Grafikkarte von Nvidia gab sich das von uns getestete 3D-Modell geringfügig flachbrüstiger bestückt als die im Handel befindlichen Versionen des G53JW. Im vorliegenden Full-HD Sample war nun auch die aktualisierte Intel 740QM CPU verbaut, die bei rein CPU-abhängigen Berechnungen eine Leistungssteigerung von bis zu 10% im Vergleich zum 720QM Vorgänger verspricht. Im Gaming-Betrieb fallen die Vorteile durch das CPU Refresh noch geringer aus, da hier die GPU in der Regel bei einem Erhöhen der Detailstufe zum limitierenden Faktor wird. Details dazu finden Sie auch in unserem Spezialtest der Clarksfield-Refresh CPU Palette.
Die Performance des vorliegenden Gerätes haben wir anhand einiger Benchmarks überprüft. Im 3DMark 2006 von Futuremark (1280x1024) konnte das vorliegende Testsystem 12584 Punkte einfahren. Dies entspricht einem Plus von gerade einmal 3.5 Prozent im Vergleich zur getesteten 3D-Variante mit 720QM CPU.
Im aktuelleren 3DMark Vantage erreichte das vorliegende Sample gesamt 7400 Punkte. Auch wenn dies nominell mehr ist als das 3D-Gerät erreichen konnte (7383 Punkte), schwindet der Vorteil durch die höher getaktete CPU auf unwesentliche 0.23%. Aus diesem Grund kann man in Gaming-Belangen, ohne allzugroße Abweichungen erwarten zu müssen, auf die im Test des G53JW mit 3D-Display und 720QM CPU festgestellten Benchmarks verweisen. Weitere Informationen zur Gaming-Performance der Nvidia Geforce GTX 460M finden sie auch in unserer Spieleliste.
3DMark 06 Standard Score | 12584 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 7400 Punkte | |
Hilfe |
Einen doch deutlichen Aufschwung konnten wir im PCMark Vantage beobachten. So kam die vorliegende Ausstattung auf sehr gute 6715 Punkte Gesamtscore, während die getestete 3D-Variante des Asus G53JW "nur" 5570 Punkte einfuhr. Dies entspricht einem Gewinn von rund 20%. Allein mit der höher getakteten CPU wäre dieser Leistungssprung nicht zu erklären, weshalb wir einen detaillierteren Blick auf die Einzelergebnisse des PCMark Vantage Tests werfen.
In der Tat, im HDD-Score fällt ein überdurchschnittlich gutes Ergebnis von 7655 Punkten auf. Dies entlarvt letztlich den verwendete Seagate Momentus XT ST95005620AS Massenspeicher als Hybrid-Laufwerk, sprich eine Kombination aus SSD (Solid State Drive) und konventionellem Magnetscheibenspeicher. Vorteil: Oft aufgerufene Daten können schnell ausgeliefert werden, insgesamt kann zu einem attraktiven Preispunkt außerdem auch eine insgesamt große Speicherkapazität (500GB) angeboten werden.
PCMark Vantage Result | 6715 Punkte | |
Hilfe |
Geräuschemissionen
Eine interessante Tatsache konnten wir im Rahmen unserer Tests der upgedateten Full-HD-Variante beobachten: Die Geräuschemissionen blieben sogar noch hinter den bereits angenehmen Werten der getesteten 3D-Variante des G53JW zurück.
Im Betrieb ohne Last (Idle) konnten wir beispielsweise lediglich einen Lärmpegel von niedrigen 32.7 dB(A) messen. Dabei lief der Lüfter auf niedrigster Stufe und die Hdd war ebenso aktiv. Sofern sich die Hdd ausschaltet, sinkt die Lautstärke gar auf nur mehr 30.8 dB(A). Bedenkt man, dass man hier einen überaus potenten Gamer mit Quad-Core CPU vor sich stehen hat, verblüfft das Ergebnis umso mehr.
Auch unter Last kann das Asus G53J seine größte Stärke eindrucksvoll ausspielen: Im 3DMark 2006 Benchmarktest als auch bei vielen aktuellen Games erreicht der Lüfter ein Niveau von lediglich 35.8 dB(A) und bleibt absolut angenehm dezent im Hintergrund. Selbst im Stresstest (Auslastung der CPU und GPU mit Furmark und prime95) konnten wir nur eine immer noch absolut unproblematische Maximallautstärke von 43.4 dB(A) aus dem Notebook herausholen. Ausgezeichnet.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.8 / 32.7 / 33.2 dB(A) |
HDD |
| 33.5 dB(A) |
DVD |
| 37.3 / dB(A) |
Last |
| 35.8 / 43.4 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-300 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Abermals wurde von uns auch die Oberflächentemperatur des Notebooks in den verschiedenen Betriebszuständen protokolliert. Ergebnis: Kaum Veränderungen im Idle-Betrieb, geringfügig höhere Temperaturen unter Last. Während im Idle- und wenig fordernden Office-Betrieb das Gehäuse mit maximal knapp über 30°C beinahe noch als kühl zu bezeichnen ist, erreicht das G53JW an der Geräteunterseite im hinteren Bereich ein Maximum von 48.5°C. Dieser Wert liegt zwar rund 5° höher als bei der getesteten 3D-Variante, insgesamt geht dies für ein entsprechend ausgestattetes Gaming Notebook dennoch in Ordnung, zumal sich die Oberseite der Baseunit selbst im Stresstest nur auf bis zu 37°C erwärmt und die Handballenauflagen auch dann mit gerade einmal 27°C angenehm kühl bleiben.
Ein Blick auf die internen Temperaturen weist einen Höchstwert von 86°C für die CPU und 85°C für die GPU aus. Beide Werte bleiben weit im unkritischen grünen Bereich. Ein Throtteln im Stresstest (Reduzierung der CPU bzw. GPU Taktfrequenz) konnte nicht beobachtet werden.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 37.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 48.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 28.5 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (+0.4 °C).
Im Betrieb ohne last können wir am vorliegenden Testmodell eine Leistungsaufnahme von 28.4 bis 39.6W messen. Im Vergleich zur getesteten 3D-Version ist dies ein minimal niedrigerer Wert. Interessant ist allerdings, dass unter Last der Energiebedarf der vorliegenden Variante deutlich unter jenem des 3D-Gegenstück liegt. Eine konkrete Ursache konnte dafür nicht ausgemacht werden.
Aus / Standby | 0.4 / 2.4 Watt |
Idle | 28.4 / 33.6 / 39.6 Watt |
Last |
123.6 / 146.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 // VC 960 |
Schlussendlich können wir an das Fazit der getesteten 3D-Version des G53JW anschließen. Asus stellt mit dem vorliegenden Gerät eines der aktuell wohl attraktivsten Gaming-Notebooks. Das Design stimmt, die Performance stemmt auch aktuelle Spieletitel und die niedrigen Emissionen des Notebooks stellen die Konkurrenz wohl vor ein schwer zu lösendes Rätsel - Beinahe unhörbar im Office Betrieb und selbst unter harter Gaming-Last auf dem Idle-Niveau so manch eines Office-Notebooks. Dies belegt das erfolgreich aufgegangene Konzept der Asus Ingenieure.
Ob man nun zur 3D-Variante oder einem herkömmlichen Panel greift, hängt von den individuellen Vorlieben ab. Wirklich überzeugen konnte das im aktuellen Testgerät eingesetzte Full-HD Display leider nicht, was vor allem dem Ausrutscher beim Bildkontrast geschuldet ist. Auch die mäßigen Blickwinkel geben keinen Anlass zur Freude. Sofern Sie eine hohe Auflösung zu schätzen wissen, und diese etwa durch Blu-Ray Disks auch nutzen, führt an dieser Lösung letztlich dennoch kein Weg vorbei.
Schwierig wird es, sofern man an der getesteten Variante Gefallen gefunden hat und sich nach einer Kaufquelle auf die Suche macht. Aktuell listen einige Shops und Preisvergleicher die getestete Variante (SZ098V) mit HD Display (1366x768 Pixel) während auch Asus dieses Modell als Full-HD-Variante in der Preisliste führt. Zu haben ist das Notebook ab knapp unter 1500 Euro bei diversen Online-Shops.