Test Fujitsu Celsius H700 Notebook
Für den professionellen Einsatz gedachte leistungsstarke Workstations sollen insbesondere durch ein hohes Maß an Zuverlässigkeit, Qualität und Funktionalität überzeugen. Arbeitsaufträge müssen möglichst schnell und qualitativ hochwertig ausgeführt werden können, ohne sich mit systemspezifischen Inkompatibilitäten oder sonstigen Problemchen herumschlagen zu müssen. Neben dem reinen Leistungspotential dürfen außerdem Ergonomie und Erweiterbarkeit keine Nebensächlichkeiten sein. Professionell eingesetzte Rechner werden in der Regel intensiv genutzt und könnten sich bei schlechten ergonomischen Eigenschaften negativ auf die Arbeitsleistung auswirken. Auch die relativ lange Nutzungsdauer von etwa 3 Jahren in Unternehmen verlangt eine gute Kompatibilität sowohl zu älterer als auch neuerer Hardware, die vielfach nebeneinander genutzt werden muss.
Fujitsu positioniert die derzeitig verfügbaren Konfigurationen preislich sehr attraktiv im Vergleich zur bekannten Konkurrenz von Lenovo (Thinkpad W510), Dell (Precision M4500) und HP (Elitebook 8540w). Unser Testmodell ist wie bereits angerissen mit Intel Core i7-620M, Nvidia Quadro FX880M, 2 GB DDR3 RAM, 320 GB Festplatte und einem Full HD Display ausgestattet. Zu einem Straßenpreis von derzeit unter 1500,- Euro unterbietet Fujitsu die Konkurrenz je nach Konfiguration um mehrere hundert Euro und wirft damit ein gewichtiges Argument schon mal vorab in die Waagschale. Die nächste Ausbaustufe mit Core i7-820QM, 4 GB RAM, 500 GB Festplatte, Blu-Ray und UMTS gibt es ab etwa 2100,- Euro. Das momentane Topmodell mit 8 GB RAM ist da mit 3200,- Euro schon deutlich teurer und spiegelt zum Teil die aktuellen Speicherpreise wider.
Ohne drum herum zu reden: Auf den ersten Blick enttäuscht das Gehäuse. Insbesondere, wer das Lenovo Thinkpad W510 oder HP Elitebook 8540w schon mal in der Hand hatte, wird beim ersten Begutachten von einer billigen Anmutung enttäuscht. Der verwendete Kunststoff erinnert optisch stellenweise an Produkte aus Kaugummiautomaten und nicht an ein professionelles Arbeitsgerät. Hier stechen vor allem die hellen Flächen ins Auge die im Schalter für die Funkmodule und der Displayverriegelung ihren unschönen Höhepunkt finden. Immerhin bricht die zweifarbige Gestaltung mit dem sonst oft vorzufindenden tristen Businessgrau und führt zu einer verschlankenden Gehäuseerscheinung.
Ringt man sich aber irgendwann zum zweiten Blick durch, so wird man schnell belehrt, dass der erste Eindruck nicht immer die wahren Qualitäten offenbart. Handballenablage, Tastatur und Baseunit sind insgesamt sehr stabil und lassen sich nicht eindrücken oder durchbiegen. Der Displayrahmen ist ordentlich verwindungssteif und lässt sich nur wenig verformen. Die Schutzaufgaben nimmt dieser ohne Probleme wahr. Die Displayscharniere sind zwar ordentlich, können ein Wackeln bei unruhigem Untergrund aber nicht ganz verhindern. Am Unterboden findet man verschiedene Öffnungen, unter denen sich die Komponenten wie Festplatte und RAM verbergen, und den ungewöhnlich rechteckigen Akku. Auch hier sind keine Defizite zu erkennen, alle Bauteile sind einfach erreichbar und sitzen wünschenswert fest. Der frontseitig untergebrachte Akku hat zudem den Vorteil, dass sich aufgrund der Gewichtsverteilung, der Bildschirm auch einhändig wunderbar öffnen und schließen lässt.
Nicht so gut hingegen gefällt auch hier wieder die Ansicht im Detail, die mit wackeligen ExpressCard- und PCMCIA-Platzhaltern und unschönen Einblicken in die entsprechenden Schächte nicht den besten Qualitätseindruck macht und etwas altbacken wirkt. Unnötig!
Die Anschlussausstattung ist zwar nicht perfekt, deckt aber zumindest alle dringend benötigten Schnittstellen praxisgerecht ab. Gigabit-LAN, Displayport, VGA, USB 2.0, eSata, Firewire 400, eine serielle Schnittstelle, ExpressCard/54 und PCMCIA sind mit an Bord. Insbesondere die letzten beiden Erweiterungsschnittstellen ermöglichen eine breitgefächerte Nutzbarkeit älterer und aktueller Erweiterungsperipherie. Man könnte hier zusätzliche Anschlüsse, wie zum Beispiel USB 3.0, oder weitere Funktionen wie zum Beispiel TV-Tuner oder UMTS-Modem anbinden. Die PCMCIA-Schnittstelle bietet dabei eine willkommene Möglichkeit ältere, bereits vorhandene Geräte weiterverwenden zu können.
Externe Festplatten wird man vornehmlich mit eSata Anschluss wählen, da diese am Testgerät die höchsten Datenraten erreichen. Gemessen haben wir maximal 111,4 MB/s. Das ist für Notebookverhältnisse ein sehr guter Wert, der von mobilen externen Laufwerken (Ausnahme SSD) kaum ausgereizt werden kann. Hierbei muss man aber darauf achten, eine Festplatte mit eigener Stromversorgung auszuwählen, da man am Testgerät lediglich einen reinen eSata-Port und keine eSata/USB Kombi vorfindet.
Die Geschwindigkeiten von USB 2.0 und Firewire 400 erreichen maximal 31,2 MB/s und 35,6 MB/s. Insbesondere USB 2.0 überrascht mit Werten, die bisher in keinem unserer Tests von einem Notebook erreicht wurden. Sehr gut! Firewire liegt in der 4 poligen Ausführung vor und kann daher keine Stromversorgung bieten. USB 2.0 hingegen liefert jederzeit Strom und kann so auch zum Aufladen externer Geräte genutzt werden.
Die Verteilung der Anschlüsse ist insgesamt sehr gut gelungen, wobei Headsetnutzer durch die linksseitig angebrachten Audioports im Handhabungskomfort etwas eingeschränkt werden. Ansonsten findet man vor allem die im stationären Betrieb verwendeten Buchsen wie beispielsweise Monitorausgänge und LAN am Heck oder zumindest im hinteren Bereich vor. Die drei rechtsseitig angebrachten USB 2.0 Anschlüsse sind gut erreichbar, können sich aber je nach Peripherie aufgrund zu geringer Abstände gegenseitig blockieren. Gegenseitige Blockaden, die nicht durch Verlängerungskabel umgangen werden können, finden auch zwischen ExpressCard/54 und PCMCIA-Slot statt, die vom Nutzer eine Entscheidung für einen der beiden Standards abverlangen. Eine gleichzeitige Nutzung ist nur bei sehr kompakten Erweiterungen, wie manchen UMTS-Karten möglich. Nochmals eine Etage tiefer befindet sich der seltene SmartCard-Reader, von dem aber keine Einschränkungen ausgehen.
Fujitsus Portreplikator für das Celsius H700 ist eigentlich ein Minidock und bietet neben den sonst üblichen Ein-und Ausgängen auch Dual-Link DVI, Displayport und eSata. Kostenpunkt: Im Fujitsu Online Shop für 190,- Euro erhältlich. Angeschlossen wird dieser am vorhandenen Dockingport des Testgeräts.
Ein Akku (3-Zellen, 41 Wh) für den Modulschacht kostet 200,- Euro, eine 500 GB Festplatte (7200 U/min) mit Festplattenrahmen für den Modulschacht liegt bei etwa 140,- Euro und 5 Jahre Vor-Ort-Service am nächsten Arbeitstag schlagen mit 400,- Euro (Kauf nur möglich bis 90 Tage nach Erwerb) zu Buche. Näheres dazu findet man auf der Herstellerseite, deren bereitgestellte Informationen und Produktinformationen (inklusive Zubehör und Optionen) recht detailliert und übersichtlich dargestellt sind.
Tastatur
Die Tastatur des Celsius H700 verfügt über ein Standardlayout ohne besondere Experimente hinsichtlich der Tastenanordnung. Die Pfeiltasten sind schön groß, FN und Strg befinden sich an üblicher Stelle und viele nützliche Funktionen lassen sich per FN-Kombination erreichen. Verzichtet hat man trotz genügend Gehäusebreite auf einen zusätzlichen Nummernblock, den insbesondere Zahlenfetischisten vermissen werden. Ungünstig erscheint auch die geringe Kontraststärke der Tastaturbeschriftung, die schneller als üblich eine Lesbarkeit bei ungünstigen Lichtverhältnissen erschwert. Eine Tastaturbeleuchtung ist nicht vorhanden.Das vielleicht etwas mechanisch zu charakterisierende Anschlagsgeräusch ist höchstens etwas gewöhnungsbedürftig aber nicht unangenehm. Der mittlere Hub und die gute Festigkeit gefallen und attestieren der Eingabe zusammen mit den anderen Eigenschaften gute Vielschreiberqualitäten.
Touchpad
Das Touchpad verfügte in der vorgefundenen Konfiguration nur über Basisfunktionen. Erst nach einem Blick in die Einstellungen konnte der Scrollbereich und weitere Funktionen, wie Zoom und Drehen, aktiviert werden. Danach konnte das Touchpad aber sehr überzeugen. Der Eingabebereich ist ausreichend groß, verfügt über eine gute Abgrenzung zur Handballenablage, hat eine leicht angeraute und damit haptisch sehr angenehme Oberfläche und nimmt Eingaben sehr gut an. Ungewöhnlicherweise verfügt das Touchpad über vier dazugehörige Tasten, die sich je nach Geschmack mit verschiedenen Funktionen konfigurieren lassen. So können die beiden oberen zum Beispiel als Bildlauftasten genutzt werden. Die unterschiedlichen Möglichkeiten lassen sich im Synaptics Touchpadtreiber auswählen.
Das Fujitsu Celsius H700 in der vorliegenden Version verfügt über ein 15,6“ Full HD Display im 16:9 Format mit einer Auflösung von 1920x1080 Bildpunkten. Die auf dem Bildschirm zur Verfügung stehende Arbeitsfläche ist sehr groß und löst mit 141 dpi auch besonders fein auf. Die großzügigen Platzverhältnisse bringen allerdings den Nachteil einer kleinen Symbol- und Schriftendarstellung mit sich, der aber durch ein Vergrößern der Darstellungsgröße in den Systemeinstellungen in den meisten Fällen gut ausgeglichen werden kann. Die bei einigen Vorgängermodellen der 15“ Klasse noch verwendete Auflösung mit 1920x1200 Bildpunkten im 16:10 Format scheint nicht nur bei den Workstations so langsam auszulaufen und dem aktuelleren 16:9 Format zu weichen.
Die von uns gemessenen maximal möglichen Helligkeitswerte liegen weit über dem Durchschnitt, und erreichen bis zu 343 cd/m². Mit den anderen 8 Messpunkten zusammen erhalten wir einen Durchschnittswert von 322,4 cd/m² und die Ausleuchtung liegt bei 83%. Bei einfarbigen Hintergründen nimmt die Helligkeit kaum sichtbar zum oberen Bildschirmrand hin ab und führt im regulären Betrieb zu keinerlei Einschränkungen.
Die Helligkeit lässt sich über 12 Stufen von 5 cd/m² bis zur maximalen Helligkeit regulieren. Bei Stufe 4 ermittelten wir 101 cd/m² und Stufe 5 liefert 134 cd/m², welche für Innenräume meist ausreicht.
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Ausleuchtung: 83 %
Helligkeit Akku: 340 cd/m²
Kontrast: 680:1 (Schwarzwert: 0.5 cd/m²)
Die starke Hintergrundbeleuchtung versetzt das Fujitsu Celsius H700, zusammen mit der entspiegelten Oberfläche, in die Lage auch unter freiem Himmel eine gute Vorstellung abzuliefern. Die Bildschirminhalte sind immer erkennbar und behaupten sich auch bei direkter Sonneneinstrahlung überdurchschnittlich gut. Erfreulich ist hier auch die Verfügbarkeit der vollen Displayhelligkeit im Akkubetrieb, die keiner Einschränkung unterliegt.
Der beobachtete Farbraum (i1 Color 2) des verwendeten Panels übertrifft die meisten herkömmlichen Notebookdisplays deutlich. Das Kontrastverhältnis wiederum ist mit 680:1 als sehr gut einzustufen und liefert ein sattes Schwarz.
Die Blickwinkelstabilität fügt sich den bisher ermittelten Eigenschaften nahtlos an und ist ebenfalls als überdurchschnittlich gut zu bewerten. Vertikal mit Abstrichen, kann man horizontal auch aus extremen Winkeln die Objekte auf dem Bildschirm gut erkennen. Extreme Farbabweichungen wie z.B. beim Display des Thinkpad W701 können wir nicht beobachten, wohl aber die üblichen Veränderungen von Farbnuancen und Helligkeiten.
Das Fujitsu Celsius H700 ist mit Intels QM57 Express Chipsatz ausgestattet und kann auf eine Intel Core i7-620M CPU, Nvidia Quadro FX880M Grafik und 2 GB DDR3 RAM zurückgreifen. Als Massenspeicher kommt eine konventionelle Festplatte zum Einsatz, die 320 GB zur Verfügung stellt. Der Chipsatz ermöglicht einen maximalen Speicherausbau auf 8 GB, wobei eine Aufrüstung das Einsetzen von derzeit teuren 4 GB Riegeln erfordert, da nur zwei Speicherplätze vorhanden sind. Die verwendete Core i7-620M CPU (2,6- 3,3 Ghz) gehört zu den derzeit schnellsten erhältlichen Notebookprozessoren und findet sich aktuell auf Platz 15 unserer umfangreichen Prozessorbenchmarkliste wieder.
Die Testergebnisse fallen dementsprechend mit 789s für die superpi 32m und 555s für die wprime 1024m Berechnungen und 4258 (single) beziehungsweise 8920 (multi) Punkten beim Cinebench R10 64bit Rendering sehr gut aus. Hier profitiert man vor allem von der Turboboost-Technologie, die eine Takterhöhung auf bis zu 3,3 Ghz bei Single-Thread Anwendungen ermöglicht, und von Hyperthreading, wodurch bei Multicore-Anwendungen 4 Threads gleichzeitig abgearbeitet werden können.
Das lediglich einen Kern nutzende itunes konvertiert MP3 Dateien in 36,9-facher Geschwindigkeit ins AAC Format und verpasst damit nur knapp den bisherigen Spitzenwert der Core i7-620M CPU des HP Elitebook 8540w, die eine 38,6-fache Geschwindigkeit schaffte.
Für die Grafiksektion zeichnet wie bereits erwähnt eine professionell ausgerichtete Quadro-Grafikkarte aus dem Hause Nvidia verantwortlich. Die Quadro FX880M ist mit 1 GB DDR3 Speicher ausgestattet und verfügt über einen Chiptakt von 550 Mhz. Besonderheit hier sind speziell angepasste Treiber, ein extra Bios und umfangreiche ISV-Zertifizierungen, die eine reibungslose Zusammenarbeit mit der entsprechenden Software garantieren. Eine genaue Auflistung konnten wir auf der Fujitsu-Homepage zwar nicht finden, dürfte sich aber mit der des HP Elitebook 8540w decken.
Neben den üblichen Benchmarks haben wir uns deshalb auch insbesondere die Leistungsfähigkeit bei professionellen Anwendungen mit Hilfe des SPECviewperf 11 angesehen (siehe SPECviewperf Grafiken). Hierbei sind uns teilweise große Leistungsunterschiede aufgefallen, je nachdem welche Treiberversion verwendet wurde. Der mitgelieferte Quadro-Treiber (8.16.11.8798 vom 13.11.2009) hinkt der inzwischen auf der Fujitsu-Support Seite bereitgestellten Variante (8.17.11.9756 vom 13.04.2010) hinterher. Die aktuellste von Nvidia erhältliche Version, die eine weitere Leistungssteigerung vermuten lässt, ließ sich nicht installieren.
Ansonsten liegen die Ergebnisse (getestet mit migeliefertem Treiber) mit 4130 Punkten beim Cinebench R10 OpenGL Shading, 2644 Punkten beim 3D Mark Vantage und 6392 Punkten beim 3D Mark`06 im üblichen Rahmen und attestieren dem System eine gute Leistungsfähigkeit.
Darüberhinaus lassen sich die CUDA Kerne auch für anderweitige Aufgaben, wie z.B. das Videokonvertieren nutzen. Dies kann die Software Badaboom besonders gut und wird deshalb immer mal wieder zum Einordnen der Leistungsfähigkeit herangezogen. Im Falle des Celsius H700 erreichten wir eine Framerate von 78 fps bei der Konvertierung des Films „Sieben“ ins H.264 Format mit einer Auflösung von 427x320 Bildpunkten (iPhone-Format). Damit liegt die Quadro FX880M auf dem Niveau der GT330M fällt aber auch gegenüber der Quadro FX2800M aus dem Lenovo Thinkpad W701 deutlich ab.
Mit dem Tool DPC Latency Checker haben wir das System auf möglicherweise auftretende Synchronisationsfehler beim Nutzen externer Geräte überprüft. Während der Großteil der Ausschläge im unkritischen Bereich vorzufinden ist, konnte ein roter Balken nach mehreren Versuchen den Netzwerkadaptern zugeordnet werden. Deaktiviert man diese, so fallen die Ergebnisse deutlich besser aus, ein kritischer Ausschlag von über 2000 µs ist nicht mehr zu finden.
PCMark Vantage Result | 7073 Punkte | |
Hilfe |
Die Anwendungsleistung ist nicht nur subjektiv durch mehrere Anwendungstests wie Open Office, Photoshop Elements und iTunes als sehr hoch einzustufen, sondern wird auch durch ein sehr gutes Ergebnis von 7073 Punkten im PC Mark Vantage bestätigt. Bremsendes Element ist auch hier oft die Festplatte, welche trotz 7200 U/min nur durchschnittliche Leistungsdaten erbringt. Einen gehörigen Geschwindigkeitsschub könnte hier ein SSD bringen.
3DMark 03 Standard | 19137 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 13285 Punkte | |
3DMark 06 1280x768 Score | 6392 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 2644 Punkte | |
Hilfe |
Als Massenspeicher wurde im vorliegenden Testmodell eine Fujitsu MHZ2320BJ G2 mit 320 GB Kapazität verbaut. Sie arbeitet mit 7200 U/min und verfügt über 16 MB Cache. Die durchschnittliche Übertragungsrate mit 62 MB/s ist tatsächlich nur durchschnittlich und liegt deutlich unter dem, was manche Konkurrenzmodelle dieser Leistungsklasse können. Hier wird die Leistungsfähigkeit je nach Anwendung etwas gebremst und stellt sich, wie auch die geringe RAM-Bestückung, als kleines Nadelöhr dar. Siehe dazu auch unsere umfangreiche HDD Benchmarkliste. Eine spürbare Leistungssteigerung könnte man gerade im Festplattenbereich durch den Einsatz eines SSDs oder eines schnelleren Festplattenmodells erreichen. Auch hat man die Möglichkeit unter Verzicht des optischen Laufwerks eine zweite Festplatte oder SSD im Modulschacht zu nutzen. Eine Möglichkeit zur Raid-Konfiguration konnten wir im BIOS nicht finden.
Um Datenverlust beziehungsweise eine Beschädigung des Laufwerks zu verhindern, ist wie bei vielen anderen auch beim Testmodell ein Festplattensensor vorhanden. Dieser ist aber selbst in der „normal“-Einstellung so sensibel, dass bereits das an- und abstöpseln von Peripherie zu einer Meldung in der Taskleiste führt. Einschränkungen beim Arbeitsablauf, wie etwa ein verzögertes Ansprechverhalten, konnten wir deswegen aber nicht feststellen. Weniger empfindlich arbeitet dieser nur im Mobilmodus, wo wir durch ein Verbinden keine Meldung hervorrufen konnten.
Spiele Fazit
Spieletechnisch liefert die Quadro FX880M in etwa die Leistungsfähigkeit der entsprechenden Consumer-Grafikchips GT330M ab. Wir haben Starcraft 2 und Anno 1404 getestet und erhielten gute Ergebnisse. Selbst die 19 fps bei Anno mit den Ultra-Einstellungen lassen das Spiel subjektiv noch recht flüssig erscheinen. Erst die maximalen Einstellungen bei Starcraft 2 lassen die Grafiksektion in die Knie gehen, es kommt zur Diashow. Inwieweit sich die aktuellere Treiberversion auf die Spieleleistung auswirkt, haben wir nicht getestet, eine Besserung könnte aber durchaus möglich sein.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Anno 1404 (2009) | 60 | 19 | ||
StarCraft 2 (2010) | 155 | 42 | 29 | 12 |
Geräuschemissionen
Die potente Ausstattung erzeugt relativ viel Abwärme und damit ein entsprechendes Lüfterverhalten. Dieses ist mit 32,9 dB(A) ständig präsent und deutlich wahrnehmbar. Für sensible Naturen könnte das beim Bearbeiten von Dokumenten oder dem Stöbern im Netz schon zu laut sein. Dafür ist die Geräusch-Charakteristik recht gleichmäßig und wird nur selten durch eine kurzeitige Drehzahlerhöhung auf dann 35,1 dB(A) unterbrochen. Die Festplatte sticht mit 35,6 dB(A) nur im Leerlauf merklich hervor, könnte da aber durch eine leisere Festplatte oder ein SSD bei geringer Last für etwas Geräuschreduzierung sorgen.
Die DVD Wiedergabe ist mit 36,1 dB(A) akzeptabel und bei normaler Film-Lautstärke kaum hörbar.
Unter mittlerer Last haben wir 42,9 dB(A) gemessen, womit die meisten rechenintensiven Szenarien abgedeckt werden. Dieser Zustand ist deutlich hörbar und wird auf Dauer doch recht unangenehm. Die maximal erreichten 43,5 dB(A) kommen bei längerer Volllast zustande und sind im normalen Praxisbetrieb kaum realistisch.
Im Bios findet man die Möglichkeit, auf die Lüfterregelung Einfluss zu nehmen. Silent oder Normal sind die Optionen. Voreingestellt war beim Testgerät Silent, die Auswahl Normal hat subjektiv jedoch keinen Unterschied zutage gebracht.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.9 / 35.1 / 35.6 dB(A) |
HDD |
| 35.6 dB(A) |
DVD |
| 36.1 / dB(A) |
Last |
| 42.9 / 43.5 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die ständige Lüfterpräsenz zeigt ihre Vorteile bei der Wärmeentwicklung. Selbst nach einer Stunde Volllast wird die 40°C-Marke an keiner Stelle des Gehäuses gerissen. Ganz im Gegenteil. Wir haben hier sogar geringere Werte erreicht als bei geringerer Auslastung, wo die reduzierte Lüftertätigkeit auch höhere Temperaturen zulässt. Doch auch hier bleiben die Werte unter 40°C und führen zu keinerlei Einschränkungen.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 34.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 38.2 °C (von 22.2 bis 69.8 °C für die Klasse Workstation).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 39.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 41.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 31.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 31.8 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.9 °C (-3.9 °C).
Lautsprecher
Die seitlich der Tastatur angebrachten Lautsprecherpaare verfügen zwar über eine scheinbar große Ausdehnung von ca. 3,5 x 12 cm (gelochter Bereich), liefern aber einen erbärmlichen Sound. Selbst viele Netbooks können das besser. Zum Nutzer dringen fast nur Höhen durch, die maximale Lautstärke ist Mittelmaß, verzerrt dann auch leicht und ist damit nur für Systemsounds geeignet. Eine deutliche Besserung lässt sich hier mit Ohrhörern oder separaten Boxen erzielen, die nicht teuer sein müssen, um halbwegs ordentliche Klänge auszugeben.
Das Fujitsu Celsius H700 verfügt über einen 84 Wh Akku, der laut Fujitsu für Laufzeiten von bis zu 5 Stunden gut sein soll. Darüberhinaus hat man die Möglichkeit durch einen 41 Wh Modulschachtakku die Laufzeit abseits der Steckdose nochmals zu erhöhen.
Die von uns gemessene minimale Leistungsaufnahme liegt bei 21,6 Watt und entspricht damit der recht potenten Ausstattung. Dieser Energiebedarf erhöht sich je nach Energieprofil und eingeschalteten Komponenten auf bis zu 28,6 Watt im Leerlauf.
Bei mittlerer Last (zum Beispiel 3D Mark `06) klettert der Bedarf auf bis zu 65,6 Watt und unter Volllast auf maximal 77,2 Watt.
Aus / Standby | 0.6 / 1 Watt |
Idle | 21.6 / 35.1 / 35.6 Watt |
Last |
42.9 / 43.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Die Akkulaufzeiten die wir bei geringster Beanspruchung ermittelten betragen beim Battery Eater Readers Test (maximal mögliche Laufzeit, zusätzliche Verbraucher aus, Display minimale Helligkeit) 255 min. Schaltet man W-LAN bei maximaler Helligkeit dazu und surft im Internet, so kann man wie wir 189 min Laufzeit erreichen und beim DVD schauen mit 172 min immer noch genügend Zeit für viele Filme haben. Beim Battery Eater Classic Test (minimal mögliche Laufzeit mit allen Verbrauchern) reduzierte sich die Laufzeit wie erwartet drastisch auf magere 76 Minuten.
Der optional erhältliche 41 Wh Akku sollte aufgrund der Kapazität die möglichen Laufzeiten vermutlich um knapp 50% erhöhen. Testen konnten wir dies jedoch nicht.
Das Fujitsu Celsius H700 ist beileibe kein Hingucker und enttäuscht vor allem bei der Materialanmutung und einigen unschönen Umsetzungen im Detail. Während dies sehr geschmacksabhängige Eigenschaften sind, fallen als handfeste Kritikpunkte die ständige Lüfterpräsenz, die mittelmäßige Festplatte und die geringe RAM-Ausstattung auf. Zumindest die beiden letzten Punkte kann man schnell und einfach in Eigenregie beheben und somit aus der Welt schaffen. Auch der Grafik-Treibersupport ist nicht optimal, da sich die aktuellste Version, die Nvidia bereitstellt, nicht installieren lässt und auf der Fujitsu-Homepage noch nicht aufzufinden ist. Ärgerlich, da hier mögliche Leistungspotentiale ungenutzt bleiben.
Punkten kann die Workstation dann aber bei den Kerneigenschaften. Trotz Treiberproblematik ist die Systemleistung insgesamt sehr gut und bewältigt viele denkbare Aufgaben souverän. Die Tastatur ist vielschreibertauglich und das Touchpad überrascht mit einigen Gimmicks. Das Gehäuse ist stabil und robust und beinhaltet viele gut verteilte Schnittstellen. Das Display erreicht zwar nicht ganz den sRGB Farbraum, überzeugt aber dennoch mit sehr guten Eigenschaften. Die Akkulaufzeit ist passabel und lässt sich durch einen optionalen Modulschachtakku bei Bedarf erhöhen.
Abgerundet wird das Paket durch eine sehr gute Erweiterbarkeit, 36 Monate Garantie und ein bisher unerreichtes Preis-Leistungsverhältnis.
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