Test Lenovo Thinkpad W701 Notebook
Seit April dieses Jahres bietet Lenovo mit der W701 Serie ein Refresh der bekannten W700 Serie an, die wir bereits ausführlich getestet haben. Während sich am Gehäuse des Notebooks kaum etwas geändert hat, vollzog man im Inneren des Gerätes allerdings einen Generationensprung. Nach den Core 2 Duo Prozessoren kommt hier nun Intels aktuelle Core-i-Technologie zum Einsatz, im speziellen Quad-Core Chips der Intel Clarksfield Palette.
Damit treffen altbekannte Qualitäten der Plattform auf neue potente Hardware. Bei den verfügbaren Prozessoren ist etwa eine Ausstattung bis hin zur Intel i7-920XM CPU möglich, eine der leistungsstärksten aktuell verfügbaren CPUs. Auch bei der Grafik lässt sich Lenovo nicht lumpen und bietet hier mit der Nvidia Quadro FX 2800M bzw. der FX 3800M zwei ebenso potente Kandidaten für den professionellen Einsatz an.
Damit lässt sich das Arbeitstier für eine ganze Bandbreite an Spezialanwendungen konfigurieren. Eine entsprechende Bandbreite zeigt dabei auch der Paketpreis: Start ist bei knapp über 2000 Euro, der Höchstpreis der in Deutschland angebotenen Modelle liegt allerdings bei teils deutlich mehr als 5000 Euro. Privatanwender werden damit wohl eher einen verschwindend kleinen Anteil bei den Verkäufen einnehmen.
Optisch hat sich am Gehäuse nicht wirklich etwas verändert. Vor uns steht offenbar ein Klon des Thinkpad W700. Damit kann man in dieser Rubrik auf den entsprechenden Test bei uns verweisen. Hier dennoch eine kurze Zusammenfassung: Das Thinkpad W701 gönnt sich mit seinen 41x31 Zentimetern schon eine respektable Fläche am Schreibtisch. Will man das Gerät auch unterwegs dabei haben, so muss man etwa 5 Kilogramm (inklusive Netzteil) zusätzlich in einer hoffentlich ausreichend groß dimensionierten Tasche kalkulieren. Als typischer Vertreter der Thinkpad Reihe verzichtet das Notebook auf optische Akzente und kommt komplett in Schwarz getaucht mit durchgehend matten Oberflächen.
Anders als etwa die T-Serie oder auch das kleinere Thinkpad W510, ist man beim W701 bei der Baseunit überwiegend mit Kunststoff als oberflächenwirksames Material konfrontiert. Lediglich der Displaydeckel wurde als gummierte Magnesium-Oberfläche ausgeführt. Die Stabilität des Gerätes geht insgesamt in Ordnung, auch wenn dort und da unter punktueller Druckeinwirkung eine geringfügige Verformung des Gehäuses beobachtet werden kann.
Beinahe hätten wir eine Änderung hinsichtlich der angebotenen Ports übersehen: An der linken Seitenkante wurden die zwei angebotenen USB Ports mit der Position der Firewire Schnittstelle vertauscht. Damit findet man nun alle performanten Schnittstellen, inklusive USB 3.0 und eSata, im hinteren Bereich der linken Seite und alle USB 2.0 Anschlüsse weit vorne an der rechten Gehäuseseite.
eSata ist als powered eSata in Kombination mit USB 2.0 ausgeführt und kann so auch die Stromversorgung bei externen Festplatten mit powered eSata Anschluss übernehmen. Die maximale Übertragungsrate haben wir mit 96,1 MB/s ermittelt und stellt einen für eSata guten Wert dar. USB 3.0 hingegen liegt mit 88,1 MB/s etwas hinter den Möglichkeiten zurück, am HP 8540w haben wir beispielsweise über 100 MB/s gemessen. Firewire 400 in der für Windows-Rechner bekannten 4-poligen Variante kann keine Stromversorgung übernehmen, ist aber mit 35,9 MB/s etwa 8 MB/s schneller unterwegs als USB 2.0. Reine USB 2.0 Schnittstellen bietet das Lenovo 3 Stück an der rechten vorderen Gehäuseseite, wobei eine davon wiederum als powered USB 2.0 auch das Laden externer Geräte im ausgeschalteten Zustand übernehmen kann.
Noch mehr Schnittstellen oder sonstige Erweiterungen könnte man über den vorhandenen ExpressCard/34 Slot nachrüsten, daneben liegt eine selten vorzufindende Aufnahme für Compact Flash Karten. Laut Lenovo gibt es auch Varianten mit ExpressCard/54 Slots, SmartCard- und PC Card- Schächten in verschiedenen Kombinationen. Der frontseitig angebrachte Cardreader mochte unsere OCZ SD Card nicht, mit einer SanDisk Extreme III SD-HC erreichten wir dann doch noch 19 MB/s. Weitere Erweiterungsmöglichkeiten bietet der zweite Festplattenschacht, die Ultrabay mit optischem Laufwerk bestückt und der Dockinganschluss an der Unterseite.
Kommunikationstechnisch hat man neben Gigabit-LAN, Bluetooth und W-LAN 802.11n auch die Möglichkeit ein analoges V.92 Modem zu nutzen. Ein UMTS-Modul ist in unserem Testgerät nicht vorhanden und wird derzeit auch nicht angeboten
Als Dockingstation käme das Lenovo Thinkpad W700 Mini Dock 2.0 (57Y4345, ca. 190,-Euro) oder ein USB Portreplikator mit digitalem Monitorausgang (45K1611, ca. 130,- Euro) in Frage. Ansonsten findet man beim gut sortierten Händler und auf der weniger gut sortierten Herstellerseite viel zusätzliches Zubehör wie Mäuse, Tastaturen, Taschen, Festplatten und Akkus, die man vor dem Kauf aber besser mit Angeboten von Drittanbietern vergleicht.
Softwaretechnisch bietet die Workstation keine ungewöhnlichen Zugaben. Die bekannten Lenovo-Helferlein (Systemtools) erledigen je nach Aufgabe und Anwender-Geschmack Ihre Aufgaben respektabel und werden daher seltener deinstalliert als vielleicht bei manchem Konkurrenzmodell. Als Betriebssystem kommt Windows 7 Professional 64 bit zum Einsatz und deckt damit Anforderungen der Zielgruppen gut ab.
Tastatur
Die Tastatur des W701 kann aufgrund der Gehäusegröße aus dem Vollen schöpfen und liefert eine großzügig dimensionierte Eingabe inklusive separatem Ziffernblock. Platz für die ein oder andere Sondertaste, die sonst oft als FN-Kombination integriert sind, hat man genauso gefunden wie für ausreichend dimensionierte Pfeiltasten. Thinkpad-Einsteiger werden jedoch beim Lenovo-Layout einige Eingewöhnungsarbeit leisten müssen, da sich nicht alle Tasten dort befinden, wo man es vielleicht sonst gewohnt ist. „Esc“ ist weit oben, fast schon außerhalb positioniert, „Strg“ und „FN“ sind wie üblich vertauscht, „Entf“, „Bild auf“ usw. zu Blöcken oberhalb der F-Tasten zusammengefasst. Auch hat man schon mal den Eindruck von der Fülle der Tasten erschlagen zu werden, wenn man eine bestimmte seltener genutzte Funktion sucht. Die Beschriftung ist nicht ganz so kontraststark ausgeführt wie bei der Konkurrenz, dafür kann man bei schlechteren Umgebungslichtsituationen aber auch auf die Thinklight Tastaturbeleuchtung zurückgreifen.
Etwas enttäuschend ist die nicht wirklich fest aufliegende Tastatur, die sich am linken Rand und im Bereich der Return-Taste merklich eindrücken lässt. Ein leichtes Nachfedern während dem schreiben, ist vor allem im linken Tastenfeld festzustellen. Der mittellange Hub mit gutem Druckpunkt macht ansonsten einen guten Eindruck und auch das Anschlagsgeräusch liegt im Rahmen vieler Konkurrenzmodelle. Etwas lauter, fast schon klapprig hören sich jedoch die größeren Tasten wie „Space“, „Return“, „Shift rechts“ und „Backspace“ an. Das ist nicht das, was wir sonst von Thinkpad-Tastaturen gewohnt sind und macht hier einen etwas enttäuschenden Eindruck, zumal es sich beim Testmodell immerhin um die Königsklasse der Thinkpads mit einem Preis von mindestens 2200,- Euro handelt.
Touchpad/ Trackpoint
Das Touchpad ist von den Ausmaßen her etwas klein geraten und erfordert, gerade auch aufgrund der hohen Bildschirmauflösung, öfter mal ein neues Ansetzen auf dem Weg zum Ziel. Die Bedienbarkeit ist aber ansonsten gut gelungen. Mit guten Gleiteigenschaften, guter Haptik und Eingabeannahme taugt das Touchpad deshalb auch für längere Zeit als Mausersatz. Die dazugehörenden Tasten sind leichtgängig und leise bedienbar und nehmen Befehle ebenfalls sehr gut an.
Den guten Ruf, den die Trackpoints innehaben, kann das vorliegende Modell voll bestätigen. Die sehr präzise Zeigersteuerung, mit leicht bedienbaren Tasten, stellt nach einiger Eingewöhnung eine sehr gute Alternative zum sonst üblichen Touchpad dar.
Während das Thinkpad W700 noch mit einem „konventionellen“ Display ausgestattet war, kommt in unserem Testmodell ein Bildschirm mit RGB-LEDs zum Einsatz. Das matte 17“ FHD Panel hat eine standesgemäß hohe Auflösung von 1920x1200 Bildpunkten (WUXGA) und bietet damit eine Punktdichte von 133 dpi. Noch feiner stellen nur die aktuellen Workstations im 15,6“ Format mit einer Auflösung von 1920x1080 Bildpunkten (141 dpi) Bildinhalte dar. Das Verhältnis aus Displaygröße, Desktopfläche und Darstellungsgröße ist für viele Anwender professioneller Software optimal und verschafft den notwendigen Überblick. Wem Symbole, Icons und Werkzeuge doch etwas klein sind, kann diese in den meisten Fällen über die Systemsteuerung gut anpassen. Die werkseitige Voreinstellung ist standardmäßig mit 125% konfiguriert.
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Ausleuchtung: 82 %
Helligkeit Akku: 268 cd/m²
Kontrast: 687:1 (Schwarzwert: 0.39 cd/m²)
Ebenfalls gut den jeweiligen Anforderungen anpassen lässt sich die Helligkeit des Displays. Diese kann man in 15 Stufen von 25 cd/m² bis hin zu 268 cd/m² einstellen. Genau 100 cd/m² erreicht man bei unserem Testmodell in der Stufe 11 und in Stufe 12 liefert die Hintergrundbeleuchtung die für viele Innenräume ausreichenden 115 cd/m². Bei maximaler Helligkeit haben wir an neun Messpunkten Werte von 220 cd/m² bis zum bereits erwähnten Maximalwert von 268 cd/m² ermittelt. Das ergibt eine Ausleuchtung von 82%, was angesichts der Displaygröße ein respektabler Wert ist und vor allem im Vergleich zum Vorgänger Thinkpad W700 (63%) deutlich besser ausfällt. Helligkeitsunterschiede sind somit nur bei genauem Betrachten einfarbiger Hintergründe ersichtlich und dürften in vielen Fällen nicht stören.
Obwohl die große Thinkpad Workstation eher weniger für den mobilen Einsatz gedacht ist, ermöglicht das auch im Akkubetrieb unvermindert helle Display eine sehr gute Nutzung im Freien. Dazu tragen sowohl die entspiegelte Oberfläche als auch der gute Kontrastwert ihren Anteil zu bei.
Letzteren haben wir mit 687:1 aus einem gemessenen Schwarzwert von 0,39 cd/m² und der maximalen Helligkeit ermittelt. Das ansprechende Kontrastverhältnis sorgt in erster Linie für ein schönes Schwarz, ohne in das sonst oft übliche Grau abzudriften. Beim Weiß sieht das jedoch anders aus, da wir je nach Blickwinkel mal einen ins Rötliche und mal ins Grünliche kippenden Farbton sehen. Besonders stark tritt dieser Umstand auf, wenn man das Display unkalibriert oder ohne passendes Farbprofil nutzt.
Die Farbenpracht des RGB-LED Displays ist nämlich umwerfend. Selbst der große Adobe RGB Farbraum, der zwar im grün-gelben Bereich nicht ganz abgedeckt werden kann, wird in den anderen Teilen weit übertroffen. Nach einem kurzen "WOW-Effekt" verlangen diese Hammer-Töne allerdings nach einer Regulierung und das am Besten mit einem Colorimeter, um das Display zu kalibrieren. Hierbei kann man bestimmte Farbräume (z.B. sRGB, NTSC oder Adobe RGB) oder eigene Anforderungen vorgeben. Dadurch wird man zwar einen Teil des Farbraums einbüßen, erhält dann aber auch eine vernünftige Abstimmung ohne Übertreibung.
Die Blickwinkel des Panels sind rundum gut und erlauben das Einsehen auch aus extremeren Positionen. Wie üblich ist der vertikale Bereich schwächer aufgestellt als der horizontale, kann sich aber, was die Erkennbarkeit der Bildinhalte angeht gut behaupten. Das gilt jedoch nicht für die Farbstabilität. Hier müssen wir bei geringer Abweichung der Sitzposition im vertikalen Bereich bei Einblickwinkeln von oben einen grün-gelben und aus unteren Winkeln einen rötlichen Farbstich feststellen. Ein farbverbindliches Arbeiten ist so selbst mit kalibriertem Display kaum vorstellbar. Für viele andere Aufgaben ist das jedoch weniger gewichtig und nur ein kleiner Schönheitsfehler des ansonsten sehr guten Panels.
Ebenfalls erhältlich ist eine Variante des W701 mit WXGA+ Display (1440x900 Bildpunkte) ist aber ohne die sonstigen Eigenschaften zu kennen alleine schon aufgrund der geringen Auflösung und der sehr unattraktiven Preisgestaltung (mit dem Testgerät sonst vergleichbare Konfiguration liegt bei derzeit knapp 3000,- Euro) wenig empfehlenswert.
Das Lenovo Thinkpad W701 verfügt in der uns vorliegenden Variante über eine der ersten überhaupt erhältlichen Core i7-CPUs, den Vier-Kern-Prozessor Core i7-720QM. Dieser hat einen Basistakt von 1,6 Ghz und kann bei Single-Thread-Anwendungen mit TurboBoost auf bis zu 2,8 Ghz hochtakten. Weitere Features sind der 1 MB große L2 Cache, der 6 MB große L3 Cache, Hyperthreading (jedem reellen Kern wird ein weiterer virtueller Kern zugewiesen und ermöglicht so die gleichzeitige Abarbeitung von 8 Threads) und ein Frontsidebus der mit 2500 Mhz arbeitet. Die CPU ist bereits im 45-nm-Verfahren gefertigt, gehört aber mit einer TDP von 45 Watt zu den etwas stromhungrigeren Notebookprozessoren.
Die CPU Benchmarks liegen im üblichen Bereich und berechnen wPrime1024 in 502s, superPi 32m in 902s und beim Cinebench Rendering Single erden 3552 Punkte und beim Multi-Core 9328 Punkte erreicht. Itunes konvertiert in 29,2-facher Geschwindigkeit MP3 Files ins AAC Format. Bei dieser Single-Core-Aufgabe ist insbesondere eine hohe Taktfrequenz gefragt, welche die Core i7-720QM gegenüber einer i7-620M CPU (2-Kerne) mit 38-facher Geschwindigkeit deutlich abfallen lässt.
Die Basis für das System stellt Intels QM57 Chipsatz der vorwiegend in professionellen Geräten zum Einsatz kommt und somit im W701 gut aufgehoben ist. Hier können bis zu 16 GB DDR3 RAM in vier Steckplätzen genutzt werden. Unser Testmodell ist mit einem 2 GB Modul bestückt, dessen Steckplatz, und ein weiterer, sich unter der Tastatur befindet. Wie man diesen, und auch viele andere Komponenten, fachgerecht erreichen kann wird auf der Lenovo-Support-Seite bebildert und ausführlich dargestellt. Auch nicht ganz unwichtig ist die Reihenfolge der Bestückung, die ebenfalls entsprechend erklärt wird. Besser erreichbar sind die am Unterboden integrierten Steckplätze, die wie gewohnt per Abdeckung zugänglich sind.
Entscheidendes Kaufargument für die meisten Workstations sind jedoch die jeweiligen Quadro (Nvidia) und FireGL (ATI) Grafikchips. Diese verwenden ein angepasstes Bios und benötigen spezielle Treiber, die auf den professionellen Einsatz hin optimiert wurden. Eine Liste ISV zertifizierter Software für die W701 Workstation mit den jeweils empfohlenen Treibern findet man hier.
Zudem bietet Nvidia spezielle Performance-Treiber für AutoCAD und 3dsmax die für einen weiteren Geschwindigkeitsschub sorgen sollen. In unserem Thinkpad W701 ist Nvidias Quadro FX2800M verbaut, die über 1 GB DDR3 Grafikspeicher verfügt. Sie arbeitet mit bis zu 600Mhz Chiptakt, 1500 Mhz Shadertakt und 1013 Mhz Speichertakt. Die Taktraten können je nach Beanspruchung heruntergetaktet werden und so die Leistungsaufnahme reduzieren.
Beim Testgerät fanden wir einen Grafikkartentreiber der Version 8.16.11.8898 aus März 2010. Inzwischen ist auf der Nvidia Seite Version 8.17.1258.96 vom 09.07. 2010 erhältlich. Wir haben alle Tests mit dem vorinstallierten Treiber durchgeführt, da auch nur dieser auf der Lenovo-Support Seite zu finden ist. Mit dem aktualisierten Treiber haben wir uns, wie es sich für eine Workstation gehört, insbesondere die Leistungsunterschiede bei den professionellen Anwendungen mit Hilfe des SPECviewperf 11 angesehen. Und da hat sich einiges getan. Während sich mit dem vorinstallierten Treiber die FX2800M kaum von der FX880M aus einem Fujitsu Celsius H700 absetzen kann, gelingt ihr das nun wesentlich besser. Bei Catia, Lightwave und Solidworks sind die Steigerungen sogar enorm.
Beim SPECviewperf 10, für den wir mehr Vergleichswerte zur Verfügung haben, kann sich die FX2800M je nach Anwendung gut behaupten, erreicht aber bei Solidworks und Maya bei weitem nicht die Performance, die wir beim Thinkpad W500 mit ATIs FireGL gemessen haben. Auch kann sie sich nicht wirklich von der Konkurrenz aus eigenem Hause und der zudem nominell leistungsschwächeren Quadro FX880M absetzen. Hier hat das Treiberupdate übrigens keine Leistungssteigerung bewirkt.
Beim 3D Mark Vantage werden mit 5787 Punkten etwas bessere Werte erreicht, als es die HD5850 aus dem Acer Aspire 8943G geschafft hat, liegt aber auch wieder knapp 400 Punkte hinter einer Nvidia Geforce GTX280 des Deviltech 9700 DTX. Die FX880M aus dem Fujitsu Celsius H700 aber auch des HP Elitebook 8540w werden hier deutlich geschlagen. Beide erreichen etwa 2600 Punkte.
Beim OpenGL Shading des Cinebench R10 liefert die Quadro FX2800M 4662 Punkte ab. Hier liegen die Werte wieder auf dem gleichen Niveau zur FX880M aus H700 und 8540w, die nur marginale Unterschiede aufweisen. Das Treiberupdate hat hier keine Leistungssteigerung erkennen lassen.
Zur Videokonvertierung gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten. Entweder man lässt die Aufgabe durch die CPU ausführen, das hat dann mitunter eine hohe Systemauslastung zur Folge oder man übergibt die Aufgabe dem Grafikprozessor, der die Prozessorlast somit gering hält. Vorteil: Viele Aufgaben lassen sich weiter durchführen, ohne Performanceeinbußen zu haben.
Mit Cyberlinks Mediashow Espresso hat man zwar grundsätzlich beide Möglichkeiten zur Wahl, jedoch werden bisher fast nur ältere Nvidia GPUs unterstützt. Die Quadro FX2800M ist in der Liste nicht zu finden. Einen Geschwindigkeitsunterschied ob mit oder ohne CUDA konnten wir hier, wahrscheinlich wegen der fehlenden Unterstützung, nicht feststellen. Ohne CUDA taktet die GPU kurz nach Konvertierungsbeginn herunter und mit CUDA läuft die GPU bis zum Ende mit vollem Takt. Die CPU läuft mit 1,7 Ghz und kurzen Taktsprüngen in beiden Fällen durch. Das Ergebnis bleibt jedoch mit 74s immer gleich.
Bei Badaboom fällt die Bewertung leichter, da dieses Programm nur mit CUDA funktioniert und entsprechend optimiert ist. Hier erreichten wir mit 112 fps das bisher beste Ergebnis dieser Testreihe. Elementals Konvertierer ist damit klarer Favorit, wenn es um die Umwandlung mit Nvidia-Grafikkarten geht.
Mit dem Tool DPC Latency Checker testen wir mögliche Latenzprobleme an den Schnittstellen, durch die Synchronisationsfehler bei externer Hardware insbesondere im Audio- und Videobereich auftreten können. Hier zeigt sich das Thinkpad recht unauffällig, sodass keine Einschränkungen zu vermuten sind.
PCMark Vantage Result | 5600 Punkte | |
Hilfe |
Die Anwendungsleistung testen wir unter anderem wir mit dem PC Mark Vantage und haben den subjektiv sehr guten Eindruck mit einem Ergebnis von 5600 Punkten voll bestätigt bekommen. Textverarbeitung, Bildbearbeitung, Datenbanken und sonstige Kommunikations- und Office-Aufgaben werden spielend bewältigt, leiden nur manchmal unter der knapp bemessenen RAM-Bestückung. Ein zeitnahes Aufrüsten auf 4 GB ist beim Testmodell also in jedem Fall anzuraten, um den kleinen Bremsklotz zu beseitigen.
3DMark 2001SE Standard | 34844 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 33900 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 16310 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 11162 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 5787 Punkte | |
Hilfe |
Als Massenspeicher finden wir im Lenovo Thinkpad W701 eine 320 GB Festplatte von Seagate (ST9320423AS), die mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 7200 U/min arbeitet und über 16 MB Cache verfügt. Sie erreicht im HD Tune Benchmark maximale Übertragungsraten von 93,7 MB/s und im Mittel 73,1 MB/s. Das sind für diese Geräteklasse übliche Werte, die im Vergleich zu anderen konventionellen Festplatten kaum Performance-Einbußen hervorrufen.
Mehr Speicherplatz oder eine höhere Geschwindigkeit, kann man durch den Einbau einer weiteren Festplatte oder eines SSD im benachbarten Schacht erreichen. Diesen kann man auch per RAID 0 (Striping) oder RAID 1 (Spiegelung) mit dem bereits belegten Einschub zusammenschließen. Ein zusätzliches SSD als Systemlaufwerk ist hier die naheliegendste Lösung, kann man so doch eine hohe Performancesteigerung unter Beibehaltung des vorhandenen Speicherplatzes erreichen. Zu noch mehr Speicherplatz kann auch ein Austausch des optischen Laufwerks durch eine weitere Festplatte im Ultrabay-Adapter führen. Hier hat man also viele Möglichkeiten die Workstation gemäß seinen Wünschen aufzurüsten und eine Leistungssteigerung herbeizuführen.
Spiele Fazit
Die von uns getesteten Spiele lassen die Nvidia Quadro FX2800M auf dem Niveau einer Nvidia GTX260 oder einer ATI HD 4850 einordnen. Die bereits guten Benchmarkergebnisse der 3D Marks werden bei den Spieletests wie bereits vermutet auch entsprechend bestätigt. Damit wird deutlich, dass trotz optimierter Treiber für Profianwendungen die Leistungsstärke bei Spielen nicht auf der Strecke bleibt.
Erst bei Battlefield Bad Company 2 mit den Ultra-Einstellungen kommt das System an seine Grenze und liefert magere 23fps ab. Ansonsten bieten Mafia 2, Starcraft 2, COD und Dirt 2 selbst bei hohen Einstellungen noch gute Frameraten die einen flüssigen Spielablauf gewährleisten.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Colin McRae: DIRT 2 (2009) | 96.3 | 89.5 | 62.6 | 30.7 |
CoD Modern Warfare 2 (2009) | 158.1 | 78.9 | 66.7 | 41.2 |
Battlefield: Bad Company 2 (2010) | 58.9 | 41.53 | 23.07 | |
StarCraft 2 (2010) | 158 | 60 | 52 | 29.6 |
Mafia 2 (2010) | 63.2 | 56.1 | 48.9 | 30.8 |
Geräuschemissionen
Die Lautstärkeentwicklung ist für ein Gerät dieser Leistungsklasse als sehr zurückhaltend zu bezeichnen und glänzt mit einer sehr angenehmen Lüftertätigkeit. Zwar ist das leise Rauschen mit 31,4 dB(A) ständig wahrnehmbar, aber keinesfalls unangenehm oder störend. Ein entspanntes Arbeiten sollte also für die meisten Anwender problemlos möglich sein. Dazu trägt auch die niederfrequente Charakteristik bei, die sich zu keiner Zeit einen Ausfall erlaubt. Selbst bei mittlerer Last, erhöht sich das Lüfteraufkommen auf sehr moderate 35,8 dB(A) die während des gesamten Tests bei fast allen Benchmarks nicht überschritten wurden. Erst bei maximaler Systemlast konnten wir den Lüfter immer mal wieder anschwellend auf bis zu 41,2 dB(A) reizen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.4 / 31.4 / 31.6 dB(A) |
HDD |
| 32.3 dB(A) |
DVD |
| 34.7 / 41.2 dB(A) |
Last |
| 35.8 / 41.2 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Hitzeentwicklung fällt mit maximal 47,2°C an der Unterseite und 44,2°C an der Oberseite selbst unter Maximallast ebenfalls sehr unauffällig aus und zeigt zum einen, dass Lenovo das Kühlkonzept im Griff hat und zum anderen, dass sich große Gehäuse besser kühlen lassen als kleinere. Im Dauerbetrieb bei normaler Beanspruchung überschreitet die Gehäusetemperatur die 35°C-Marke nicht, wird aber aufgrund der geringeren Lüftertätigkeiten an einigen Messpunkten etwas wärmer als unter Last.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 44.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 38.2 °C (von 22.2 bis 69.8 °C für die Klasse Workstation).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 47.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 41.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 27.1 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.9 °C (+0.8 °C).
Lautsprecher
Die integrierten Boxen befinden sich zwischen Display und Tastatur und liefern einen für Notebookverhältnisse brauchbaren Sound ab. Hier sind sogar Mitten und Bässe wahrnehmbar, wenngleich die Höhen immer noch etwas überwiegen. Einstellungstechnisch hat man aber wesentlich bessere Voraussetzungen als bei der Masse der Notebooks und kann so per Equalizer mit etwas Feintuning respektable Ergebnisse erzielen. Die Soundausgabe verfügt über einen großen Regelbereich und bleibt selbst in der Maximalstufe verzerrungsfrei. Wie gehabt hat man über den Audioausgang und USB die Möglichkeit Kopfhörer und Boxen zu nutzen, die eine weitere Klangverbesserung mitbringen.
Die Leistungsaufnahme liegt mit minimal 29,8 Watt im oberen Bereich, was Notebooks so konsumieren und erreicht je nach Beanspruchung bis zu satten 156,6 Watt. Dabei takten CPU und GPU bei Nichtbeanspruchung schön brav runter und reduzieren so den Strombedarf eh schon. Hier sind einfach die Fülle der Komponenten und die Leistungsklasse zu dominierend. Alleine das Display schlägt mit einem Mehrbedarf von 11,5 Watt von der dunkelsten Einstellung bis zur maximalen Helligkeit zu Buche.
Aus / Standby | 0.9 / 0.9 Watt |
Idle | 29.8 / 39.1 / 46.1 Watt |
Last |
123.7 / 156.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Als Energiespeicher verfügt das Thinkpad über einen 85 Wh Akku. Dieser verhilft dem W701 zu einer maximalen Laufzeit von gut 3 Stunden (Battery Eater Readers Test, alle Stromsparoptionen, Verbraucher aus, Display niedrigste Helligkeit), kann unter Last (Battery Eater Classic Test, alles an, maximale Helligkeit) aber für nicht mehr als 67 Minuten sorgen. Und auch dieser Wert ist mit Vorsicht zu genießen, da unter Volllast der Akku mal gerade eine halbe Stunde durchhält.
Das DVD abspielen und im Netz per W-LAN surfen kann man 94 und 124 Minuten lang. Für mehr als kurzweilige Aktionen, wie das Abrufen von eMails, kurze Präsentationen oder Textkorrekturen ist die Workstation also nur unter Inkaufnahme deutlich reduzierter Akkulaufzeiten geeignet. Mobiles Konvertieren, Rendern oder Spielen sollte man sich also aus dem Kopf schlagen, da hier spätestens nach einer Stunde Schluss ist.
Das größte Thinkpad überzeugt zunächst durch die geringe Geräuschkulisse, der grandiosen Ausstattung und der guten Leistungsfähigkeit nicht nur bei professionellen Anwendungen. Die Schnittstellen liefern eine gute Performance und sind auch praxisgerecht positioniert. Das eigentliche Highlight ist jedoch das farbenprächtige Full HD RGB-LED-Display, das zudem mit einer sehr guten Helligkeit und guten Kontrastwerten aufwarten kann. Einzig die Blickwinkelstabilität der Farben ist ein kleines Manko, das man in Kauf nehmen muss.
Enttäuschend empfinden wir hingegen die Qualität der Tastatur, die zwar noch gut bewertet werden kann, aber dennoch nicht das hohe Niveau der Thinkpad-Tradition bestätigt. Die Gehäusestabilität ist zwar nicht perfekt, kann aber gut mit der Konkurrenz mithalten und wird im primären Einsatz auf dem Tisch immer eine gute Figur machen.
Eine mobile Verwendung wird aufgrund der geringen Akkulaufzeit, des hohen Gewichts und der üppigen Ausmaße eh seltener der Fall sein und damit dem stationären Workstation-Einsatz den Vorzug geben.
Hier bietet die getestete Kombination mit Core i7-720QM und Nvidia Quadro FX2800M eine gute Basis, die mit ansprechender Leistungsfähigkeit überzeugt. Kleinere Nadelöhre wie die RAM- und Massenspeicher-Ausstattung lassen sich bei Bedarf schnell und relativ kostengünstig beheben. Hierbei stört lediglich die umständliche Erreichbarkeit mancher Komponenten, die aber durch gute Installations-Anleitungen teilweise wieder aufgewogen werden.
Preislich ist das Thinkpad W701 mit etwa 2300,- Euro im Vergleich zur Konkurrenz, wenn man das RGB-LED-Display als entscheidendes Kriterium miteinbezieht, äußerst attraktiv und lässt zusammen mit den sonstigen Eigenschaften eine Entscheidung nicht schwerfallen.
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