Test Samsung RF510 Notebook
Das vor uns stehende Samsung RF510 macht sich durch eine Reihe von Merkmalen interessant. Auf Seiten der Leistung steht hier ein Core i5-460M (2x 2.53GHz), begleitet von der Mittelklasse Grafik Nvidia GT 330M aus der vergangenen Nvidia-Generation. Das Display rühmt sich als „Entspiegeltes SuperBright LED-Display“, was Mobile Office-Anwender anspricht. Diese können auch vom verbauten USB 3.0 profitieren, welches beim Verschieben großer Datenmengen hohe Bandbreiten erlaubt. Das Blu-ray Laufwerk (nur Player) will wiederum den Brückenschlag zur Unterhaltung bringen.
Im Verbindung mit geringen Emissionen (Wärme, Lautstärke) und guten Eingabegeräten könnte Samsung den perfekten Allrounder zusammengestellt haben. Wir prüfen in diesem Test, ob der Hersteller seinen Stärken treu geblieben ist (typisch: geringe Emissionen bei Samsung Notebooks) und ob die Mobilität, sowie die Eingabegeräte, in der Praxis bestehen können.
Die Konstruktion des Samsung RF510 gibt wenig Anlass zur Nörgelei. Die im Innenraum matten bzw. leicht schimmernden Oberflächen, hinterlassen einen arbeitsplatztauglichen aber auch hochwertigen Eindruck. Mit dem 15.6-Zoller kann man sich einerseits bei den Freunden blicken lassen und andererseits Kunden ins Büro einladen.
Die spiegelnden Flächen nehmen nicht überhand und machen sich nur dort breit, wo Fingerabdrücke während des Tischbetriebs selten zuschlagen. Deckel und Displayrahmen sind hochglänzend und damit auch an anfälligsten für Kratzer und unschöne Schmierereien. Samsung hat den TFT-Rahmen mit einer feinen, haptischen Punktierung versehen. Damit fallen Abdrücke weniger stark auf.
Mit seinem 2.538 Gramm Lebendgewicht plus 365 Gramm Netzteil ist der 15.6-Zoller nur knapp 400 Gramm leichter als sein großer Bruder RF710 (17.3-Zoll). Dennoch werden die meisten Nutzer dieses Gewicht nicht beklagen, denn die gute Steifigkeit der Base-Unit und des Deckels begründen das Ergebnis der Waage. Mit zwei Händen angefasst, können wir die Base Unit kaum verwinden. Die Kunststoff-Bodenplatte können wir nur mittig minimal eindrücken. Leider ist das optische Laufwerk wie so oft die Schwachstelle der Konstruktion. Hierunter kann die Bodenplatte bewegt werden.
Die Scharniere halten den Deckel sehr straff und neigen kaum zum Nachwippen. Der maximale Aufklappwinkel von zirka 135 Grad ist für den Betrieb auf dem Schoß ausreichend. Zum Aufklappen werden beide Hände gebraucht.
Handballenauflage und Touchpad geben sich sehr stabil. Die Hände liegen auf den stets kühlen Aluminium-Flächen rutschfest auf. Die dunkle Fläche ist hart, kratzfest und in Längsrichtung gebürstet. Unter der Klappe auf der Unterseite befindet sich die 2.5-Zoll-Festplatte und das DDR3 RAM-Modul (zwei belegte Steckplätze).
Samsung setzt einerseits auf den modernsten Peripherie-Anschluss USB 3.0. Der Hersteller verzichtet andererseits aber auf ExpressCard34 (Erweiterungskarten), eSATA oder FireWire. Multimedia-Fans mit einem FireWire-Camcorder haben also schlechte Karten, denn sie können eine i.LINK Controllerkarte nicht einmal nachrüsten.
Wer sich den Samsung RF510 komplett mit Kabeln bestückt vorstellt, der erkennt Nachteile bei der Positionierung. Ein Kabelbaum entsteht zumindest auf der linken Seite und behindert hier die Ablage einer Maus (nur Linkshänder). Hinzu kommt der ästhetische Aspekt unordentlicher Kabel, speziell bei einem so hochwertig wirkenden Laptop. Rückseite Anschlüsse wären praktischer. Die Anbringung des Deckels hätte solche nicht einmal verhindert, allerdings wird der Akku rückseitig abgenommen.
„Fast-Start“ implementiert Samsung seit kurzem bei seinen Notebooks. Mit dem Feature sollen die Wartezeiten beim Warmstart auf wenige Sekunden minimiert werden. Von wenigen Sekunden kann aber nicht die Rede sein. Wir drücken auf den Power-Schalter und Schwups, nach einer Sekunde ist der Desktop wieder zu sehen. Stromlos darf der Laptop während des Schlafens aber nicht gemacht werden, aber das ist bei jedem Laptop so. In seinen Modellen QX310 und SF510 verbaut der Hersteller den Akku fest, weshalb der StandBy nicht in dieser Weise gestört werden kann.
Während der Blu-ray Player zur Wiedergabe von High-Definition prädestiniert ist, kann die Webcam mit 640 x 480 Bildpunkten (VGA, 0.3MP) nicht mithalten. Für einen Laptop dieser Preisklasse ist das enttäuschend. Jeder Acer Aspire kann mit 1.280 x 1.024 Pixeln Fotos aufnehmen.
Kommunikation
Neben WLAN-Draft-N (Broadcom 802.11n) steckt als weitere Funktechnologie Bluetooth 3.0+HDR im RF510. Der Marvell Yukon 88E8059 Gigabit Ethernet-Controller kann mit der höchstmöglichen Geschwindigkeit im Heimnetzwerk Daten übertragen. Internes 3G mit SimCard für den mobilen Internet-Zugang wäre die Krönung gewesen.
Zubehör
Für Windows 7 Home Premium (64Bit) liegen wie üblich keine Recovery-Datenträger bei. Käufer sollten daher mit der Samsung Recovery Solution entsprechende Datenträger selbst erstellen, um beim Crash der Festplatte auf der sicheren Seite zu sein.
Samsung spielt wie üblich eine Reihe von Notebook-Tools auf. Hierzu gehören ChargeableUSB (Smartphone an USB-Laden), Easy File Share (Dateizugriff auf anderen PC), Easy Network Manager (WLAN Standorte) oder das Samsung Update Plus (Treiber Updates). Auch der Battery Life Extender (Akkuladung auf 80 Prozent begrenzen) hat eine Daseinsberechtigung. Über die Funktionstaste+F8 findet sich neuerdings der Easy Speed-Up Manager (Fn+F8). Damit kann von Zeit zu Zeit die Registry-Datenbank entschlackt werden.
Garantie
Die Herstellergarantie beläuft sich auf 24 Monate (inkl. Vor-Ort). Garantie-Plus heißt bei Samsung die kostenpflichtige Erweiterung der Standardgarantie. Für ungefähr 50 Euro gibt es einen 3 jährigen Vor-Ort-Abholservice (ab Kaufdatum) - Ein attraktives Angebot wie wir meinen.
Tastatur
Die freistehenden Tasten werden von einer matt-silbernen Aluminium-Fläche umrahmt. Eingedrückte Tasten liegen mit der silbernen Fläche gleichauf, was die Reinigung leicht macht. Office-Tipper werden die erhöhte und kühle Handauflage zu schätzen wissen. Sie ist tief genug, damit auch große Hände nicht abrutschen. Die vordere Kante ist zudem abgeschrägt und sorgt für ein sanftes Abrollen der Hände.
Weil Samsung auf den Ziffernblock nicht verzichten wollte, wurden dessen Tasten etwas schmaler gestaltet als die Übrigen. Bei der Bedienung des Taschenrechners ist das aber nicht problematisch. Etwas schwieriger sind die unter der Enter-Taste eingequetschten Richtungstasten. Weil sie nicht räumlich abgesetzt sind, kann es zu Fehleingaben kommen.
Auf den Tasten können wir ohne Eingewöhnung relativ zielsicher und schwungvoll schreiben. Der Tastenhub ist mittelkurz und der Anschlag fest (aber nicht hart). Die Fläche liegt komplett fest auf. Selbst über dem optischen Laufwerk federt die Tastatur nicht ein. Der Druckpunkt der Tasten könnte etwas eindeutiger sein, aber insgesamt tippt es sich angenehm.
Touchpad
Das Mousepad mit der sehr großen Fläche ist bis in die Ecken berührungsempfindlich und besitzt zwei nicht optisch gekennzeichnete Scrollbars (vertikal & horizontal). Durch die schmale Kante nach rechts und links, sowie durch den silbernen Steg, können wir die Position der Scrollbars blind ertasten.
Durch den mittleren Hub der Maustasten und deren Leichtgängigkeit, macht die Bedienung Spaß und zügiges Klicken ist möglich. Das dabei erzeugte Geräusch ist aber deutlich hörbar. Die Fläche des Elan Smart-Pad ist matt, bietet einen angenehmen Rollwiederstand und besteht aus hartem Kunststoff. Multi-Touch mit zwei Fingern (Zoom, Rollen) wird ebenso unterstützt.
Samsung verbaut ein WXGA-Panel mit einer nativen Auflösung von 1.366 x 768 Pixeln. Die 16:9-Anzeige (Samsung LTN154X3-L01) wurde deutlich entspiegelt, wodurch es so gut wie keine Reflexionen gibt. Der Kontrast ist mit 132:1 allerdings extrem gering und will nicht so recht zum Multimedia-Anspruch passen. Für den Office-Anteil ist das aber akzeptabel. Das Breitbild-Display ist folglich für die Farbdarstellung nicht besonders gut. Es zeigt schwarze Farben nicht in tiefschwarz, sondern mit grauem Einschlag.
Profi-Anwender werden sich für die Farbraumabdeckung interessieren, auch wenn das Display wegen der geringen Auflösung schon zum No-Go-Kriterium geworden ist. Der Farbraum ist vom oft genutzten Adobe RGB 1998 (t) weit entfernt, gleiches gilt für sRGB (t). Deshalb fällt auch der Vergleich mit den sehr guten Panels des (nicht mehr verfügbaren) HP Envy 14-1010eg (t) und des MacBook Pro 13“ 2010-04(t) negativ aus.
|
Ausleuchtung: 92 %
Helligkeit Akku: 213 cd/m²
Kontrast: 132:1 (Schwarzwert: 1.61 cd/m²)55.4% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
74.9% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
53.7% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Das Display verteilt die Helligkeit immerhin gleichmäßig über das Panel (92%), das heißt die Abweichungen der LED-Hintergrundbeleuchtung sind sehr gering (Homogenität). Minimum und Maximum liegen lediglich 18 cd/m² auseinander. Insgesamt ist die Luminanz mit durchschnittlich 208 cd/m² brauchbar aber nicht besonders gut.
Dennoch zeigt sich die reflexionsfreie Anzeige des Samsung RF510 als für den Außengebrauch geeignet – zumindest bei Bewölkung, wie jetzt in Winter. Aus allen Ansichten können wir die Anzeige passabel ablesen, nur zu weit nach rechts oder links dürfen wir nicht abweichen. Dann kommen nämlich die schlechten Blickwinkel ins Spiel.
Bei den Blickwinkeln zeigt sich das RF510 recht knapp, so wie es geschätzte 80 Prozent unserer Testnotebooks halten. Weichen die Augen nach oben oder unten ab (vertikal), dann erscheinen Geisterbilder ab 20 Grad. Nach rechts und links (horizontal) können wir bis zu 45 Grad von der Mitte abweichen. Darüber hinaus invertieren die Farben stark. Blickwinkelstabile Panels sind Mangelware, das RF510 macht hier keine Ausnahme.
Samsungs 15.6-Zoller ist mit einem Intel Core i5-460M (2 x 2.53 GHz) ausgestattet. Die Core i5 2-Kern Arrandale-CPU beherrscht Turbo Boost (bis zu 2.80 GHz) und Hyperthreading (2 Threads pro Kern). Insbesondere Turbo Boost und Hyperthreading sorgen je nach Anforderung für eine effiziente Auslastung (Multitasking versus Single-Core Rechnen). Mehr hierzu finden Sie unter Anwendungsleistung.
Der Prozessor-Stromverbrauch liegt laut TDP bei maximal 35 Watt. Davon benötigen die zwei Rechenkerne 25 Watt, 10 Watt ständen der integrierten Intel HD und dem Speicherkontroller zu. Aber halt mal, hier im RF510 ist die stromsparende Intel HD gar nicht aktiv. Folglich gibt es auch kein Nvidia Optimus, die automatische Grafikumschaltung, die heute bei vielen Notebooks mit Nvidia-GPUs üblich ist. Die GeForce GT 330M mit 1.024 MB DDR3 Speicher muss also allein zurechtkommen.
Wie üblich für ein Notebook dieser Preiskategorie sind 4.096 MB DDR3 Arbeitsspeicher an Bord. Beide verfügbaren Sockel sind belegt (2x2GB).
Der RF510 schlägt sich mit seinem i5-460M recht gut. Der Prozessor-Test Cinebench R11.5 (64 Bit) verleiht dem Testsystem stolze 2.29 Punkte. Das liegt sogar leicht über 520M-CPUs (gleicher Standard-Takt, 2.2 Punkte). Ein 430M schafft nur 2.0 Punkte und ein i3-330M liegt bei 1.75 Punkten.
Bei Single-Core-Berechnungen (Cinebench R10 Single Core 64 Bit: 3.819 Punkte) kann der 460M den identisch taktenden 520M tendenziell schlagen. Letzterer pendelt je nach Gerät in unserer Datenbank zwischen 3.624 und 3.815 Punkten (Lenovo Thinkpad T410s; Asus G73JH).
PCMark 05 Standard | 7409 Punkte | |
PCMark Vantage Result | 5772 Punkte | |
Hilfe |
In Folge der starken Rechenleistung wundert der hohe PCMark Vantage Score nicht: 5.772 Punkte. Der RF510 kommt damit sogar Leistungsboliden wie dem 16-Zoller Sony Vaio F11Z1/E (i7-720QM, GT 330M, 5.844 Punkte) oder dem HP EliteBook 8440p-WJ681AW (i5-520M, Intel HD, 5.770 Punkte) gefährlich nahe.
Warum kommt der Consumer-Prozessor i5-460M an die Leistung des Vierkerners i7-720QM heran? In der synthetischen Multi-Core-Rechenleistung kann der 460M den 720QM natürlich nicht schlagen (2.29 versus 2.6–3.0 Punkte; Cinebench R11.5). Bezogen auf die Gesamtleistung des Systems können die zwei Kerne des 460M aber ganz gut mithalten, weil die Standard Taktung des 720QM von 1.6 GHz gering ist. Oder anders: Der PCMark Vantage honoriert vier Kerne (acht Threads) nicht genug. Anwendungen wie Videobearbeitung mit Mehrkern-Enkodierung (z.B. CyberLink Power Director) werden vom 720QM profitieren (Siehe Samsung RF710).
3DMark 03 Standard | 19282 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 13457 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 6511 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 2675 Punkte | |
Hilfe |
Teilhaber der guten PCMark Vantage Bewertung ist die 500 GB Festplatte aus dem Hause Hitachi (HTS545050B9A300). Der HDD-Score liegt bei 3.531 Punkten (überdurchschnittlich für 5.200 rpm). Der Datendurchsatz beim Lesen, ermittelt von HD-Tune, liegt bei 66.9 MB/s (HD-Tune). Auch die Burst Rate ist mit 117 MB/s überdurchschnittlich. Letztere gibt den Durchsatz an, mit dem im HDD Cache bereitgehaltene Daten ausgelesen werden können. Der Crystal Disk Mark 3.0 ermittelt ebenfalls hohe Lese-Raten von 86 MB/s (anderen Routine als HD-Tune).
Als Grafik kommt eine Nvidia GeForce GT 330M mit 1.024 MB DDR3 Speicher zum Einsatz. Der GPU-Kern taktet mit 575 MHz, der Speicher mit 790 MHz. Die GT 330M gehört zur 3XX-Serie, die inzwischen von der 4XX-Serie abgelöst wurde. In dieser Hinsicht setzt Samsung auf ein altes Pferd, denn die GPU unterstützt nur DirectX-10.1. Im 17.3-Zoll Schwestermodell RF710-S06DE setzt der Hersteller immerhin auf eine aktuelle GeForce GT 420M (kein Optimus, da i7-CPU).
Der Grafik-Benchmark 3DMark2006 schließt mit 6.511 Punkten ab, was tendenziell ungefähr 500 Punkte unter einer ATI Radeon HD 5650 liegt. Spiele-Fans werden wissen, dass es sich mit der HD 5650 besser spielen lässt. In unseren 2010ner-Tests haben wir die Spieletauglichkeit der GT 330M zur Genüge auf die Probe gestellt. Für eine Spiele-Übersicht siehe das Datenblatt der GPU.
StarCraft 2
Mit dem Echtzeit-Strategiespiel wollen wir herausfinden, ob der starke 460M-Prozessor ein paar Bilder mehr herausholen kann. Dies ist scheinbar nicht der Fall. Bei mittleren Details (1.360x768) läuft das Spiel mit 41 FPS flüssig. Ein Travelmate 8472TG-354G32MNkk mit schwacher Core i3 350M (2.3GHz, kein Turbo-Boost) schaffte aber sogar 56 FPS. In hohen Details bei gleicher Auflösung ist das Game nur noch mit Mühen spielbar: 28.5 FPS.
Spiele Fazit
Für die maximale Auflösung des RF510 von 1.366 x 768 Pixeln ist die GeForce GT 330M die passende GPU, um aktuelle Titel in zumindest mittleren Details flüssig darzustellen. Erst extrem anspruchsvolle Titel wie Metro 2033 werden die GT 330M auf niedrige Detailstufen drücken. Wer zukunftstauglich Spielen will, der sollte sich nach einer Midrange-ATI HD 5650 oder einer aktuellen GeForce GT 435 / GT 445 umsehen. Diese DirectX-11 GPUs etablieren sich gerade am Markt. Gelegenheits-Spielern dürfte die gebotene Gaming Performance aber ausreichen.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
StarCraft 2 (2010) | 158 | 41.4 | 28.5 |
Geräuschemissionen
Bei der Lautstärke bleibt Samsung seiner Linie treu und stellt den Silent-Mode zur Verfügung. Dieser Modus begrenzt den Prozessortakt auf 1.2 GHz und schaltet den Turbo-Boost ab. Die Leistung ist dann geringer, genügt aber locker für die Büroarbeit.
Im anspruchslosen Büro-Betrieb (Surfen, Musik, Word) läuft der Lüfter entweder gar nicht oder kaum hörbar mit 32 dB(A). Per Silent Mode schaltet er sich komplett ab. Jetzt ist nur noch das leise Brummen der HDD zu hören: 30.9 dB(A). Die wichtigste Eigenschaft des Silent Mode: Der Lüfter tourt deutlich ab (bei Last) oder geht ganz aus (geringe Last, Idle).
Im 3DMark06 dreht das Kühlsystem auf lediglich 34.4 dB(A) auf und das im Normal- bzw. Speed-Mode. Durch Auswahl des Silent-Mode lässt sich der Schalldruck auf 32.3 dB(A) drücken, die Leistung bricht natürlich ein.
Die höchste Lautstärke entwickelt der RF510 im Stresstest mit 40.4 dB(A) (Furmark & Prime95). Diesen hohen Lärmpegel konnten wir aber nur im besagten Stresstest provozieren. Dieser ist kein realistisches User-Szenario.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.9 / 30.8 / 30.8 dB(A) |
HDD |
| 31.2 dB(A) |
DVD |
| 35.8 / dB(A) |
Last |
| 34.4 / 40.4 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Temperaturen werden ebenso nicht auffällig. Im Normalbetrieb mit viel Leerlauf erwärmt sich die Oberseite nicht über 30 Grad. Für die Idle-Temperaturgrafik war der Silent-Mode aktiv (inaktiver Lüfter). Dadurch entstand ein geringer Hitzestau im Chassis. Dies sorgte dann dafür, dass einige Felder unter Last (Lüfter aktiv) kühler sind als im Leerlauf.
Im Stresstest von Prozessor und GT 330M messen wir auf der Unterseite höchstens 42 Grad Celsius. Dies ist nur ein punktueller Wert, der Durchschnitt liegt bei lediglich 27 Grad. Man könnte meinen, wir haben vergessen Prime95 & Furmark zu starten. Die Temperatur an der CPU stieg während des Tests auf maximal 89 Grad, die GPU lag bei 78 Grad.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 40 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 42 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 27.7 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (+1.1 °C).
Lautsprecher
Eigenartigerweise wirbt Samsung auf der Produkt-Page des RF510 nicht mit einem hervorragenden Klang. Im Falle des Testgerätes ist die Akustik der Lautsprecher gar nicht mal so schlecht. Mangels Subwoofer bzw. kleiner Größe der Membranen bleiben zwar Bässe und Tiefen auf der Strecke, der Rest ist aber relativ ausgewogen, klar und laut.
Übertrieben hohe Hi-Fi Erwartungen sollten Interessenten aber nicht mitbringen. An die Klarheit und Differenziertheit der Wiedergabe eines MSI FX600 (vier Lautsprecher) oder gar eines Asus N73JQ (SonicMaster) kommt Samsungs 15.6-Zoller bei weitem nicht heran. Für das gemächliche Nebenbei-Dudeln von Musik in geringer oder mittlerer Lautstärke sind die Lautsprecher aber gut geeignet.
Extern hören wir nur über den analogen 3.5 mm Soundausgang (Kopfhörer). Unsere zwei Yamaha Boxen (YST-M20SDP) erhalten einen rauschfreien, hohen Pegel (Hörtest, keine Messung).
Wie immer nützt ein Laptop wenig, wenn er bei den Laufzeiten versagt. Von einem relativ starken Multimedia-Gerät kann man ungefähr drei Stunden WLAN-Laufzeit erwarten. Unser Testgerät hat hierbei mit seinem 49Wh-Akku (4.400mAh) nicht mehr die Nase vorn, wie bei der Ergonomie. Möglicherweise ist daran die dedizierte Nvidia 330M schuld, die mangels Optimus nicht abgeschalten werden kann.
2:46 Stunden (166 Minuten) ermitteln wir beim Surfen per WLAN. Wenn es danach ans Laden geht, braucht das 90 Watt Netzteil 2:11 Stunden. Wer unterwegs auf sein Blu-ray Filme nicht verzichten kann, der spielt selbige nur 117 Minuten ab, das sind knapp zwei Stunden. Eine DVD spielt nur unwesentlich länger (128 Minuten).
Wer den praxisfernen aber anspruchslosen Leerlauf-Test macht, der wird wie wir etwa 247 Minuten ermitteln. Das sind zwar vier Stunden, diese wurden jedoch ohne CPU/GPU-Last, mit geringster Luminanz und deaktiviertem WLAN erreicht. Das Gegenteil davon ist die Last-Laufzeit mit dem BatteryEater Classic von genau einer Stunde.
Die relativ schwachen Laufzeiten werden nicht durch einen erhöhten Energiebedarf untermauert, die Werte liegen im üblichen Rahmen für diese Hardware. Minimal benötigt das Testgerät 14.1 Watt (Idle, maximales Energiesparen). Wenn im Leerlauf die Energieeinstellungen auf „Höchstleistung“ stehen (Funk aktiv, maximale Helligkeit), so taktet die CPU nicht herunter und lässt die Energieaufnahme auf 19.5 Watt klettern. Zum Vergleich: Ein Acer Aspire 5820TG (i5-460M, HD 5650) kommt mit 16.5 bis 20.9 Watt auf eine leicht höhere Energieaufnahme. Für die Idle-Energiemessung war der Silent-Mode aktiv (Drosselung der CPU).
Wenn der Core i5-460M (35 Watt) und die GT 330M (zirka 23 Watt) mit voller Kraft rechnen (Stresstest), so steigt die Wirkleistung auf stolze 99.7 Watt. Jetzt wissen wir, warum das relativ schmale 90 Watt Netzteil während dieses Tests 51 Grad warm wurde (noch akzeptabel). Das Netzteil scheint überfordert, aber ein solch hoher Stromverbrauch wird nicht einmal in 3D-Spielen erreicht, was die Messung während des 3DMark06 zeigt: 70.8 Watt.
Während des Stresstests (Prime95 & Furmark) und des 3DMarks2006 haben wir die Auswirkung des Silent Mode auf den Stromverbrauch gemessen. Normal- und Speed-Mode unterscheiden sich nicht.
Prime95 & Furmark: 66.4 / 70.8 Watt (Silent / Normal)
3DMarks2006: 57.6 / 70.8 Watt (Silent / Normal)
Aus / Standby | 0.1 / 0.4 Watt |
Idle | 14.1 / 18.5 / 19.5 Watt |
Last |
70.8 / 99.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Samsung stellt mit dem RF510-S02 einen 15.6-Zoller auf die Beine, der im Bereich Arbeiten und Office ebenso Punkte holen kann wie als Entertainer und Leistungsträger. Office-Nutzer werden durch das matte Display und die perfekten ergonomischen Daten (geringe Abwärme & Temperatur) ebenso angezogen, wie durch die hochwertigen Aluminium-Oberflächen und das schlanke, stabile Design. Nicht zu vergessen ist die übersichtliche Tastatur und das Touchpad, beide mit einem guten Feedback und nur kleinen Mängeln.
Auf Seiten der Leistung bedient ein Intel Core i5-460M (2 x 2.53 GHz) und eine Nvidia Geforce GT 330M Unterhaltungsfreunde und Gelegenheits-Spieler. Passend für Filme wurde ein Blu-ray Player (kein Brenner) integriert. Der Stereo-Sound beherrscht zwar keine Bässe, kann aber mit einer akzeptablen Ausgewogenheit punkten.
Bei den Anschlüssen setzt der Hersteller auf den blauen USB 3.0, verzichtet aber im Gegenzug auf eSATA, ExpressCard34 und FireWire. Wer Videos bearbeitet wird dies als Manko ansehen. Ein vollwertiges Editing-Studio hätte aus dem RF510 auf Grund des kontrast- und farbschwachen TFTs aber ohnehin nicht werden können. Die schwachen Blickwinkel weisen ebenfalls ganz deutlich in die Sektion der einfachen Office-Notebooks.
Die Akkulaufzeiten sind angesichts der Core-i5-Leistung brauchbar aber nicht gut. Deutlich unter drei Surfen beim Surfen per WLAN und nur zwei Stunden für DVD/Blu-ray-Filme. Nvidia Optimus hätte hier möglicherweise ein paar Minuten mehr herausholen können. Auf Grund der eher geringen Akkukapazität von 4.400mAh kann das RF510 aber trotz der moderaten Energieaufnahme nicht länger durchhalten.
Der Samsung RF510-S02 ist perfekt für Anwender, die viel Wert auf eine gute Ergonomie und einen hochwertigen-Look legen. Spieler sollten sich die 882 Euro teure Anschaffung genau überlegen, denn Laptops mit besserer ATI HD 5650 und ähnlich starken Prozessoren gibt es auch für weniger Geld.
» Das Testgerät Samsung RF510-S02DE ist derzeit ab 888,- bei Notebooksbilliger.de erhältlich