Test Samsung SF510 Notebook
Kastenförmige Klapprechner sind von Gestern. Samsung will sich selbst als Produzent von edler Unterhaltungselektronik bestätigen und legt die SF-Serie in einem „einzigartigem Design“ auf. Ohne Frage, an eine solche wellenförmige Optik hat sich bisher noch kein Hersteller herangetraut.
Wir werden in diesem Test prüfen, ob das SF510 neben der Elfenbein-Optik auch im Alltagseinsatz gute Noten bekommen kann. Samsung spricht, konfigurationsabhängig, von bis zu 7.5 Stunden Laufzeit und preist die Grafiklösung Nvidia GeForce 310M als tauglich für 3D-Games an. Bei letzterem sind wir skeptisch, aber die Laufzeit liegt durchaus im Rahmen des Möglichen.
Der Samsung Fast Start soll für einen ultraschnellen Start von Windows sorgen, der SRS Premium Sound „bietet einen satten Bass und kristallklare Dialoge“. Wir sind gespannt, ob Samsung den Mund zu voll genommen hat.
Bei der Optik greift Samsung in die Vollen und verwirft eine Reihe von Traditionen des Laptop-Designs. Warum müssen sich die Kanten von Base-Unit und Deckel gerade gegenüberliegen? Ein geschwungener Bogen, der in der gegenüberliegenden Fläche sein Gegenstück findet, sieht besser aus und macht sogar die Arbeitsumgebung steifer.
Die elfenbeinfarbene Optik bedeckt Ober- und Unterseite, wobei erstere glänzend und letztere matt ist. Auf dem Deckel bleiben entsprechend stark Fingerabdrücke zurück, aber auch die Bodenplatte trägt schon nach kurzer Zeit Rückstände von Schmutz auf. Möglich wäre sogar eine Vergilbung des Kunststoffes, was mangels Test aber nur eine Vermutung bleibt.
Der Innenraum beginnt mit einer gebürsteten Handauflage, die wie Aluminium aussieht, aber Kunststoff ist. Ihre Druckfestigkeit steht dem Metall aber in nichts nach. Die Tasten sind in einen matten Kunststoff eingefasst, der ebenfalls überall fest aufliegt.
Die tief eingehangenen Gelenke sitzen fest an der Base-Unit. Sie haben den Deckel aber nur schwammig im Griff. Dieser neigt deshalb, besonders in der finalen Position, zum deutlichen Nachwippen. Die Verwindungsfestigkeit der Deckel-Konstruktion zeigt weitere Mängel. Druck erzeugt sofort Helligkeitsveränderungen. Mit zwei Händen genügt wenig Kraft, um den Deckel an den oberen Ecken zu verwinden.
Woran die Klappe leidet, daran krankt auch das Chassis. Es ist in sich nicht steif und wer es an der rechten Ecke hebt, der provoziert ein deutliches Knacksen am DVD-Laufwerk. Die Bodenplatte macht es nicht besser, sie drückt sich über dem optischen Laufwerk und an den Lüftungsöffnungen ein. Der Lithium-Polymer-Akku ist ins Gehäuse integriert und kann nicht ausgetauscht werden. Da die fast homogene Fläche auf der Unterseite nur durch eine kleine Wartungsklappe unterbrochen wird, hatten wir eine bessere Festigkeit erwartet.
Insgesamt haben wir beim Handling stets das Gefühl einer mangelnden Wertigkeit. Hier knarrt es, dort dellt es sich ein und der Deckel wippt während der Zugfahrt unbeholfen auf und ab. Die Hochwertigkeit und Exklusivität der Optik findet keine Entsprechung in der Stabilität der Konstruktion.
Multimedialen Ambitionen wird das Samsung SF510 nicht gerecht. Das Gerät bringt bei den Anschlüssen genau die Minimalausrüstung mit, die mittlerweile auch viele Subnotebooks vorweisen können: HDMI, VGA, 3xUSB 2.0, Ethernet und 2 x Audio. Ein Multinorm DVD-Brenner öffnet sich an der rechten Seite. HDMI und 2 x USB sind durch eine weiße Klappe abgedeckt. Das sieht gut aus, doch die Stecker sind so dicht beieinander, zwei USB-Speichersticks passen nicht nebeneinander.
Multimedia-Fans werden schnell an Grenzen stoßen. Schnelle Datentransfers zu eSATA–Festplatten entfallen und der neue USB 3.0 Standard ist auch nicht an Bord. Den ExpressCard-Erweiterungsschacht gibt es ebenso wenig wie einen Docking-Port.
Die Position der Anschlüsse ist passabel gelöst, kein sperriges VGA- oder HDMI-Kabel muss im vorderen Seiten-Bereich des 15.6-Zollers angestöpselt werden. Damit bleibt Freiraum auf dem Schreibtisch, zum Beispiel für eine externe Maus.
Die Samsung Fast-Start-Technik soll die Wartezeiten beim Laden des Systems auf wenige Sekunden begrenzen. Der Hersteller nutzt dazu den Sleep-Modus optimal aus. Wir erleben 2.5 Sekunden für das Aufwachen aus dem Sleep-Mode. Eine Besonderheit ist das nicht, denn beim Windows-Modus Energie-Sparen wird schon immer der aktuelle Status in den Arbeitsspeicher geschrieben. Der Trick des SF510 ist nun schlichtweg der, dass das System nicht stromlos gemacht werden kann: Der Akku ist fest integriert. Sollte dieser auf Grund eine langen Sleep-Phase einmal komplett entleert sein, so wird der RAM-Inhalt (aktueller Arbeitsstatus) auf die Festplatte geschrieben. Auch das machen viele Windows-Laptops, wenn sie zu lange im StandBy verharren.
Eine kleine Erleichterung ist der Easy Speed-Up Manager (Fn+F8), der automatisch oder manuell die Registry-Datenbank aufräumt. Damit kann der Nutzer die Hochfahr-Zeit hin und wieder entschlacken.
Kommunikation
WLAN im schnellsten Draft-N Standard unterstützt die Broadcom 802.11n Funkkarte. Um die hohe Bandbreite dieses Standards zu nutzen, muss natürlich ein Draft-N Router vorhanden sein. Ein integriertes Bluetooth-Modul (3.0 + HDR) gibt es obendrein. Wer daheim den 15.6-Zoller mit dem Gigabit-Switch verbinden will, den erwartet mit dem Marvell Yukon 88E8059 PCI-E Gigabit Adapter die passende Ethernet-Karte. Alles andere wäre für einen Multimedia-Laptop dieser Preisklasse auch unpassend.
Zubehör
Windows Recovery Datenträger müssen Nutzer selbst erstellen (Samsung Recovery Solution 5). Vor allem im Hinblick auf einen Crash der Festplatte ist das dringend zu empfehlen. Samsung glänzt durch eine Vielzahl von übersichtlichen Tools zur Haushaltung des Computers. Hierzu gehören ChargeableUSB (Handy am USB-Laden), Easy File Share (Dateizugriff auf anderen PC), Easy Network Manager (WLAN Standorte einrichten) oder das Samsung Update Plus (Treiber Updates). Ganz im ThinkPad-Style ist der Battery Life Extender, der den Start der Akkuladung auf 80 Prozent begrenzt.
Garantie
Die Herstellergarantie beläuft sich auf 24 Monate. Mit Garantie-Plus bietet der Hersteller eine kostenpflichtige Erweiterung der Standardgarantie an. Für ungefähr 50 Euro gibt es einen 3 Jahre Vor-Ort-Abholservice (ab Kaufdatum).
Tastatur
Samsung verwendet freistehende Tasten. Diese sind mit ihrer dunkelgrauen Farbe leider schlecht vom Untergrund zu unterscheiden, speziell in dunklen Umgebungen. Dennoch tippt es sich auf dem großzügigen Layout auf Anhieb recht flink. Dafür sorgen der große Tastenhub, der deutliche Druckpunkt und der feste Anschlag. Starkes Aufdrücken provoziert nur in direkter Umgebung der Enter-Taste ein geringes Eindellen.
Die Tasten nutzen die breite Fläche konsequent aus und schließen so ab, dass wir nicht mit der stilvollen Anhöhe rechts und links zusammen geraten. Der Ziffernblock ist eine angenehme Sache für Büronutzer. Der ausgewachsene Block ohne verkleinerte bzw. weggelassene Tasten erleichtert die Eingabe von Zahlenkolonnen.
Leider sind die Richtungstasten etwas kleiner als normale Buchstabentasten. Weil sie nicht in den Bereich der Handauflage ausbrechen dürfen, sitzen sie eingezwängt zwischen, Shift-, Enter und Ziffernblock. Im Computerspiel aber auch in Word und Excel kann passieren, dass Finger die Ziffer Eins oder die Shift-Taste erwischen.
Touchpad
Das Touchpad liegt leicht vertieft in der Handauflage. Die Fläche ist sehr groß und bis in die Ecken berührungsempfindlich. Es existieren keine separierten Tasten, die gesamte Pad-Fläche drückt wie bei einem Apple-Notebook ein. Die rechte und linke Maustaste befindet sich unter der Kennzeichnung. Die Fläche ist matt aber relativ rutschig und besteht aus einem harten Kunststoff. Das Mousepad bewegt sich beim Tippen nach Unten und zeigt einen deutlichen Druckpunkt. Der Anschlag ist eher hart. Das Pad kann auch in der großen Fläche eingedrückt werden, zu einer Aktion kommt es aber nur, wenn im Tastenbereich ein Finger aufliegt. Durch den hohen Hub der Taste, macht die Bedienung Spaß und die Steuerung funktioniert zügig.
Der Mausersatz besitzt eine nicht gekennzeichnete vertikale und horizontale Scrollbar. Beide können in der Elan Smart-Pad Software aber auch abgeschalten werden. Die horizontale Scrollbar befindet sich auf dem Bereich der zwei Maustasten. Durch die Gestenerkennung sind die fixierten Scrollbars eigentlich nicht mehr notwendig (z. B. mit zwei aufgelegten Fingern vertikal und horizontal rollen), aber Traditionalisten kommen auf ihre Kosten.
Das LED-Panel „liefert atemberaubende Bilder in kräftigsten Farben.“ Wenn Samsung übertreibt, dann ganz bestimmt bei dieser Aussage. Das Samsung-Panel kann die geschürten hohen Erwartungen bestenfalls mit seiner guten Helligkeit zufrieden stellen. Kontraste und Blickwinkel gehören in die Sektion Low-Budget.
Das spiegelnde Panel (Samsung LTN154X3-L01) löst mit 1.366 x 768 Bildpunkten auf (WXGA, 16:9). Das wird vielen Nutzern genügen, aber wer viel Übersicht auf seinem Desktop braucht, der wird HD-Ready als zu grobauflösend sehen. Gleichzeitiges Arbeiten mit mehreren, detailreichen Anwendungen wie Word oder Excel wird mit dieser Standard-Auflösung zur Qual.
Die größte Schwachstelle des Samsung-Panels sehen wir im geringen Kontrast von 146:1. Das Glare-Type hübscht die Farben optisch etwas auf, wodurch visuell ein knackiger Farbeindruck entsteht. Zum Konsumieren von Fotos oder Filmen sind die Farben halbwegs ansprechend. Aus Profi-Sicht betrachtet ist die Farbwirkung aber schlecht.
Für Profis der Bildbearbeitung ist das Samsung-Panel schon wegen der groben Auflösung gänzlich ungeeignet. Dennoch messen wir den darstellbaren Farbraum und finden wie erwartet eine extrem geringe Abdeckung von AdobeRGB und sRGB auf dem Niveau günstiger Office und Multimedia-Notebooks. Zwischen der Anzeige des Samsung SF510 und dem Profi-Panel im Dell StudioXPS (GAMUT) liegen Welten. Die Vergleichsfarbraum ist transparent (t).
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Ausleuchtung: 78 %
Helligkeit Akku: 254 cd/m²
Kontrast: 146:1 (Schwarzwert: 1.74 cd/m²)36.9% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
53% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
35.89% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Die Helligkeit auf der Bildschirmanzeige liefert gute Ergebnisse. Im Durchschnitt liegt die Luminanz bei 237 cd/m². Die Ausleuchtung ist nur halbwegs gleichmäßig, denn das Samsung-TFT hat am hellsten Punkt 264 cd/m² und am leuchtschwächsten Punkt 207 cd/m². Bei einem komplett schwarzen Hintergrund ist diese Differenz bereits mit dem Auge wahrnehmbar.
Für Innenräume benötigen Nutzer höchstens eine Luminanz von 150 cd/m². Bei einem Film wird die Helligkeit entsprechend stark gedimmt. Das Plus an Luminanz könnte für den Outdoor-Einsatz wichtig werden.
Wer mit dem Laptop im nächsten Sommer ins Freie will, der sollte auf den Samsung SF510 verzichten und besser nach einem entspiegelten Laptop greifen. Die gute Luminanz von 237 cd/m² arbeitet zwar ganz passabel gegen die Reflexionen. Aber die ständige Suche nach einer reflexionsfreien Sichtposition zerrt an den Nerven. Im Einklang mit den für Staub, Schmutz und Kratzer sensiblen Flächen und dem Gewicht von 2.4 Kilogramm sehen wir den SF510 als Wohnzimmer-Maschine, nicht aber als mobilen Begleiter.
Wie bei den meisten 08/15-Notebook-Panels sind die vertikalen Blickwinkel sehr klein. Die stabilen horizontalen Winkel sind mit zirka 45 Grad ganz passabel, danach treten aber massiv Geisterbilder auf. Vertikal beginnt dieser Effekt schon bei 15 Grad Abweichung. Das Bild dunkelt deutlich ab und die Farben invertieren. Im Dunkelkammer-Foto sind die eingeschränkten vertikalen Blickwinkel deutlich erkennbar. Folge: Die DVD-Session mit den Freunden gestaltet sich schwierig. Der eine oder andere Zuschauer wird mit seiner Sitzposition unzufrieden sein.
Als Prozessor kommt ein topaktueller Intel Core i3-370M (3MB L2 Cache, 2.40 GHz) aus dem Refresh der Arrandale Prozessoren zum Einsatz. Diese CPUs sind aus der Werbung als „2010er Intel Core“ bekannt. Nach i5 und i7 ist der i3 der leistungsschwächste Arrandale.
Die Taktung von 2.4 GHz kann auf der i3-Ebene nur durch den 380M (2.53GHz) getoppt werden. Ein i3 hat im Unterschied zu Core i5/i7 keinen Turbo-Boost (dynamische Übertaktung). Hyper-Threading ist aber an Bord. HT stellt jedem physischen Kern einen virtuellen zur Seite. Der i3-370M-Zweikerner rechnet demnach mit vier Threads. 4.096 MB DDR3 Arbeitsspeicher ergänzen die Bestückung (zwei Module). Diese Menge hat sich für Windows 7 Systeme (64 Bit) als Standard etabliert.
Speichercontroller und IGP-Grafikkarte (Intel HD) sind in das Package des i3-Prozessors integriert. Dies erlaubt eine Verbindung mit der dedizierten Nvidia 310M in Form von Nvidia Optimus. Das Verfahren ermöglicht ein automatisches Umschalten zwischen der Intel HD und der 310M.
Der Nutzen von Optimus soll in einer erhöhten Akkulaufzeit liegen, was durch keinerlei Nachteile erkauft werden muss. Da der Frame-Buffer der Intel HD immer für die Bildausgabe genutzt wird, entstehen keine Wartezeiten oder schwarze, flackernde Bildschirme beim Umschalten.
Wie schnell ist der Core i3-370M (2.4GHz) im Vergleich zu einem einfachen i5-Prozessor wie dem 430M oder dem 460M, die in derselben Preisregion angeboten werden? Beim Rechnen mit nur einem Kern schafft das Samsung SF510 3.242 Punkte (Cinebench R10 Single 64bit). Ein i5-430M mit geringerer Taktung (2.26GHz + Turbo-Boost auf 2.53GHz) schafft 3.200 bis 3.400 Punkte (versch. Testsysteme). Eine Differenz ist quasi nicht vorhanden. Erst ein 460M (2.53 bis Turbo 2.8GHz) setzt mit 3.939 Punkten ein deutliches Leistungsplus im Rechnen auf einem Kern (z. B. Acer Aspire 5820TG).
Single-Core Kalkulationen haben aber bei der täglichen Arbeit kaum Gewicht. Wer etwa mit CyberLinks Power Director Videos rendert, der profitiert von möglichst vielen Threads mit hoher Taktung. Der i3-370M holt 7.505 Punkte heraus (Cinebench R10 Multi 64bit). Das liegt wie bei Single-Core wieder auf dem Level eines i5-430M (7.200 bis 7.937 Punkte, je nach Testsystem). Gegen den i5-460M hat der 370M aber keine Chance: 8.060 bis 8.342 Punkte (z. B. Acer Aspire 5820TG).
PCMark 05 Standard | 5496 Punkte | |
PCMark Vantage Result | 4632 Punkte | |
Hilfe |
Der hoch taktende Core i3 muss sich also nicht vor niedriger taktenden Core i5 CPUs verstecken. Wie steht es aber mit der Systemleistung, in welcher die CPU nur eine Wirkkomponente ist? Das i3-370M-System erringt im PCMark Vantage 4.632 Punkte. i5-430M Laptops unterliegen hierbei nur, wenn sie eine solo Intel HD Grafik haben. In Begleitung einer dedizierten GPU sind i5-Systeme in jedem Fall schneller: 4.900 bis 5.800 Punkte. Im Durchschnitt liegen Core i5 Laptops bei über 5.100 Punkten.
Die Grafikkarte Nvidia 310M verhilft unserem Testsystem zu ein paar Wertungspunkten. Anwendungen, die von der Hardwareunterstützung der 310M profitieren (CUDA, DirectX Compute, OpenCL, H.264), arbeiten etwas performanter, was auch der PCMark Vantage honoriert.
3DMark 2001SE Standard | 14781 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 10424 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 7085 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 3274 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 1114 Punkte | |
Hilfe |
Der PCMark Vantage ist stark von der Festplatte abhängig. Genau die legt aber nur unterdurchschnittliche Performance-Wertungen ab. Der HDD Sub-Score liegt bei nur 2.724 Punkten. Eine schnelle 7.200 rpm HDD kann zirka 3.500 Punkte erreichen. Die 5.400 rpm Festplatte (500 GB) aus dem Hause Western Digital liest mit 57.4 MByte/s im Sequential Read. Für aktuelle 2.5-Zoll Notebook Festplatten ist das recht wenig, was zu dem geringen Vantage-Sub-Score führt.
Die HDD ist im Betrieb nicht hörbar. Er beim Auflegen des Ohres an die Handauflage können wir ein konstantes Grundrauschen wahrnehmen. Die Geräuschlosigkeit betrifft auch die Schreib- und Leseköpfe, die nur sehr dezent bei der Arbeit klackern.
Mit der GeForce 310M setzt Samsung auf die schwächste Entry-Grafikkarte aus dem 2010er Nvidia Programm. Der 512 MB DDR3 Speicher taktet mit 790, der Kern mit 606 MHz (Standard ist 625 MHz). Die GPU beherrscht DirectX-10.1 Effekte aber kein PhysX. Die Leistung stimmt mit der GeForce G 210M überein, was bereits am nahezu identischen Kern Takt (625 MHz) erkennbar ist (identischer 3DMark06).
Die GPU ist nur bedingt für Spiele tauglich, sie dient vielmehr der Unterstützung des Prozessors. HD Dekodierung (H.264, MPEG-2, MPEG-4 etc.) kann durch den Grafikchip (PureVideo HD) ebenso übernommen werden, wie Video Kodierung (CUDA, DirectX Compute und OpenCL). Für eine geringe Spiele-Performance sprechen 3.225 Punkte im 3DMark2006. Dennoch haben wir nicht darauf verzichtet, Left4Dead und StarCraft 2 aus zu probieren.
Left4Dead
Der beliebte Shooter wurde bereits durch einen würdigen Nachfolger ergänzt und geht ergonomisch mit schwacher Hardware um. In 1.024 x 768 Pixeln (XGA) und der Detailstufe Hoch läuft das Game mit 40.5 FPS. Das lässt etwas Luft nach oben und 1.366 x 768 Pixel sind ebenso in Details Hoch spielbar. Das Spiel profitiert von der hohen Taktung des Prozessors.
Left 4 Dead | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1024x768 | very high, 0xAA, 0xAF | 40.5 fps | |
640x480 | min, 0xAA, 0xAF | 60.1 fps |
StarCraft 2
Das Echtzeit-Strategiespiel bereitet wenig Freude, denn es kann nur mit niedrigen Details und Auflösungen flüssig gespielt werden. 102 FPS sind es in der Einstellung Low (1024x768), aber schon beim Medium brechen die Details auf ruckelnde 19.2 FPS ein. Bei bisherigen Testgeräten mit 310M und Nvidia Optimus hatte sich StarCraft 2 stets geweigert, mit der dedizierten GPU zu kooperieren. Das Problem besteht beim SF510 nicht mehr.
StarCraft 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1360x768 | high | 12.6 fps | |
1360x768 | medium | 19.2 fps | |
1024x768 | low | 102.5 fps |
Spiele Fazit
Geforce 310M – wer auch nur an aktuelle Games denkt, der lässt davon lieber die Hände. Bei knapper Kasse sollte es zumindest eine ATI HD 5650 oder eine Nvidia GT 330M sein. Spieler müssen mit der 310M im Samsung SF510 mit extremen Einbußen bei Details und Auflösungen auskommen. Spielspaß wird unter diesen Bedingungen nur bei alten Games aufkommen. Unser Datenblatt zur Geforce 310M hat eine Übersicht mit geeigneten PC-Spielen.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Left 4 Dead (2008) | 60.1 | 40.5 | ||
StarCraft 2 (2010) | 102.5 | 19.2 | 12.6 |
Geräuschemissionen
Samsung-Laptops haben bereits in der Vergangenheit sehr oft ergonomische Bestmarken gesetzt. Das ist auch diesmal wieder der Fall. Wer entspannt seiner Lieblingsmusik lauscht und dabei Videos für das Smartphone konvertiert, der wird nicht von einem lauten Lüfter belästigt. Während eines 3DMark2006 (GPU-Last) messen wir gerade mal 33.3 dB(A). Der Samsung Silent Mode ist hierbei noch nicht einmal aktiviert, sondern der Speed Mode, der allerdings keinerlei Auswirkungen auf die Taktfrequenzen von GPU und CPU zeigte.
Im Leerlauf meinten wir zeitweise, der aktive Kühler habe sich komplett ausgeschalten. Dem ist aber nicht so, er dreht in langsamster Stufe weiter und erzeugt dabei einen gerade noch messbaren Pegel von 30.4 bis 31.1 dB(A). Grund für den geringen Pegel ist der Luftausstoß auf der Rückseite des Notebooks.
Selbst den Stresstest, bei dem Prozessor und Grafikkarte gleichermaßen voll ausgelastet werden, meistert das SF510 mit Bravour: maximal 37.9 dB(A). Hierbei bleibt der Kühler nicht konsequent so laut, sondern dreht alle 5 bis 7 Minuten auf 33.3 dB(A) herunter (für zirka 5 Minuten).
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.4 / 31 / 31 dB(A) |
HDD |
| 31.1 dB(A) |
DVD |
| 33.7 / dB(A) |
Last |
| 33.3 / 37.9 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft 320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Abwärme folgt dem guten Beispiel der geringen Lautstärke. Während Surfen im Web und Textverarbeitung, also geringer Last, liegt die durchschnittliche Temperatur der Unterseite bei 25 Grad Celsius. Die Bereiche der Handauflage bleiben mit wenigen Grad über der Raumtemperatur sehr kühl.
Die Abwärme unter Stressfaktor (FurMark & Prime95 gleichzeitig) erfassen wir im Samsung Speed-Mode (Fn+F8). Die Messung unter höchster CPU/GPU-Beanspruchung ermittelt auf der Oberseite höchstens 36 Grad. Die Handballenauflage wird aber auch jetzt kaum wärmer als im Leerlauf. Die Unterseite bringt es punktuell in der Mitte auf 42 oder 38 Grad. Durch die geringe Abwärme in den umliegenden Arealen liegt der Durchschnitt aber bei nur 27 Grad.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 35.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 23.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 23.7 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(+) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (+5.1 °C).
Lautsprecher
Markige Aussagen zum „3D SRS Premium Sound“, der für „einen satten Bass, kristallklare Dialoge und [..] optimale Klangregulierung“ sorgt, lassen einen kleinen Musiker erwarten. In der Tat ist das Klangbild mit einem ausgewogenen Spektrum der Mitten und Höhen hörenswert. Die Stereo-Lautsprecher befinden sich auf der Bodenplatte im hinteren Bereich. Sie beschallen direkt die Tischplatte, welche als Resonanzkörper fungiert. Sobald der 15.6-Zoller angehoben wird, verliert der Klang Volumen und klingt dünner.
Hi-Fi-Freunde werden angesichts der fehlenden Bässe (kein Subwoofer) nicht in Begeisterung verfallen. „Realistische und hochwertige 3D-Soundeffekte“, von denen der Hersteller spricht, hören sich einfach anders an. Immerhin ist das Klangbild auch bei hoher Lautstärke klar und unverzerrt. Ein Filmabend unter Freunden wird aber nur mit externen Lautsprechern zum durchschlagenden Erfolg. Echte Meister der Laptop-Akustik waren in unseren Tests das Asus N71JV (SonicMaster), das Toshiba Qosmio X500 (Harman/Kardon) oder auch das MSI FX600 (vier Lautsprecher).
Die SRS-Soundverbesserungen in den Eigenschaften der Lautsprecher sollten aktiv belassen werden, ohne sie wird der Klang zu dünn. An externen Boxen erleben wir rauschfreie Musik mit einem starken Ausgangspegel.
Samsung schreibt seinem SF510 mit dem integrierten Lithium-Polymer-Akku eine Laufzeit von bis zu 7.5 Stunden auf die Fahnen. Angesichts der hohen Kapazität des Akkus von 6.100 mAh (76 Wh) ist diese Laufzeit sogar realistisch. Nvidia Optimus schaltet im Batteriebetrieb die dedizierte Nvidia GPU ab. Für die Messung der Akkulaufzeiten war daher die im Prozessor integrierte Intel HD alleine aktiv.
Bei einer Internet-Surf-Session mit aktiviertem WLAN erreicht das SF510 knapp vier Stunden (234 Minuten). Damit lässt das Samsung billige Büro-Konkurrenten wie HP 625 WS835EA mit knapp drei Stunden deutlich hinter sich. Der DVD-Test ähnelt dem WLAN-Test. Nach 3:55 Stunden (235 Minuten) geht der Film aus. Wir haben diesen mit einer geringen Helligkeit von 100 cd/m² abgespielt. Bis die Film-Session fortgesetzt wird, vergehen aber stolze 2:48 Stunden (Ladezeit 169 Minuten).
Die maximale Laufzeit des Samsung SF510 (Leerlauf) liegt bei 7:48 Stunden (468 Minuten). Hier hätten wir also die Angabe des Herstellers erreicht. Diese enorme Laufzeit ist aber unrealistisch, da wohl niemand bei geringster Helligkeit und CPU/GPU-Idle sein Notebook betreibt.
Das Multimeter zeigt das SF510 als sparsames Notebook. Der Idle-Strombedarf liegt bei lediglich 10.1 Watt. Wenn nicht alle Energiesparoptionen ausgeschöpft sind, so können es im Leerlauf aber auch 14.7 Watt sein.
Wenn die Nvidia-GPU während eines Computerspiels rechnet, so steigt die Wirkleistung auf 45.1 Watt (3DMark2006). Den maximalen Energiebedarf ermitteln wir beim Stresstest mittels Prime95 und Furmark. Das Multimeter zeigt 64.4 Watt an. Das kleine 60 Watt Netzteil wirkt vor dieser Zahl unterdimensioniert. Seine Abwärme während des Stresstests geht mit 46.5 Grad aber noch in Ordnung. Da ein Stresstest eine Ausnahmeerscheinung im Betrieb eines Notebooks darstellt, sollte der augenscheinlichen Unterdimensionierung kein großer Wert beigemessen werden.
Aus / Standby | 0.3 / 0.4 Watt |
Idle | 10.1 / 13.5 / 14.7 Watt |
Last |
45.1 / 64.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Was Samsung zum Marktpreis von 890 Euro ins heimische Wohnzimmer bringt, das kann sich schon sehen lassen. Mit einem schwungvollen Design und Elfenbein-Optik versehen, hinterlässt das Samsung SF510-S02DE einen bleibenden Eindruck. Der Eindruck ist aber nicht nachhaltig, denn die biegsame Konstruktion (Deckel, Base-Unit) passt nicht zu den hochwertig wirkenden Materialien.
Technisch haben wir es mit einem hoch taktenden Core i3-370M (2.40GHz) zu tun, der für gängige Mainstream-Anwendungen schnell genug rechnet. An die Performance einfacher Core i5-CPUs (430M, 450M), die in diesem Preisbereich zuhause sind, kommt der 370M fast heran. Spiele-Ambitionen sollten potentielle Käufer aber nicht haben, die GeForce 310M aus dem Optimus-Verbund ist dafür zwei Nummern zu schwach (3.274 3DMarks2006).
Multimedia-Ansprüchen wird das SF510 mangels Anschlüssen (kein eSATA, kein USB 3.0, kein ExpressCard, kein FireWire) und wegen des kontrastschwachen Displaypanels nicht gerecht. Speziell Filmabende unter Freunden werden unter den eingeschränkten Blickwinkeln des Samsung-Panels leiden.
Die Akkulaufzeiten von vier Stunden beim WLAN-Surfen oder beim Schauen einer DVD können sich in der 15.6-Zoll Multimedia-Klasse sehen lassen. Der starke 76 Wh Akku kann nicht entnommen werden, er ist fest im Gehäuse verbaut. Die Lautsprecher geben einen ansprechenden und in mittleren und hohen Tonlagen ausgewogenen Klang wieder. Bässe vermissen wir aber wie so oft.
Perfekt ist hingegen die Ergonomie: Das SF510 macht im anspruchslosen Betrieb so gut wie keinen Mucks und wenn die CPU rechnen muss, wird der 15.6-Zoller auch nicht lauter als 33.3 dB(A). Für angenehme Filmabende ist das optische Laufwerk (DVD-Multibrenner) sehr leise. Ein stets sachte säuselnder Lüfter hält die Base-Unit jederzeit kühl. Selbst unter Last liegen die Durchschnittswerte bei unter 30 Grad.
Die Eingabegeräte überzeugen durch einen festen Anschlag und einen guten Druckpunkt (Tastatur und Maus). Abstriche müssen aber bei den eingequetschten Richtungstasten gemacht werden.
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