Test MSI FX600 Notebook
Die auf der CeBIT 2010 erstmals vorgestellte FX-Serie ist nun endlich im Handel eingetroffen. Technisch handelt es sich um ein Mittelklasse-Notebook in der Preisklasse bis 800 Euro. Mit i5-450M-Prozessor und GeForce GT 325M inklusive Energieeinsparung durch Nvidia Optimus ist das FX600 technisch Up to Date. Der Allrounder kann daher zwei Grafikkarten abwechselnd nutzen. Automatisiert schaltet der Nvidia-Treiber zwischen der GT 325M und der sparsamen Intel-GPU um. So kann der Nutzer das FX600 für Spiele (GT 325M) und beispielsweise für die Bahnfahrt (Intel HD) benutzen.
Die Spezialität des 15.6-Zollers liegt aber nicht der in der Leistung, sondern beim Soundsystem mit vier Lautsprechern (THX-Zertifikat). Zudem wagt sich der Hersteller an einen neuen Barebone heran, auf dem vormals glänzende, lackierte Flächen durch ein griffiges Oberflächen-Finish ersetzt wurden.
Was bietet das FX600 für 799 Euro? Kann Nvidia Optimus trotz der geringen Akkukapazität für eine ansehnliche Laufzeit sorgen? Ist der Klang der vier Lautsprecher wirklich überzeugend? Taugt die GT 325M für Games? Diese und andere Fragen klären wir im ausführlichen Testbericht.
Das Gehäuse des FX600 eignet sich auf Grund seiner matten und griffigen Beschaffenheit (Arbeitsumgebung und Deckel) ebenso fürs Büro wie für die Studentenbude oder das Wohnzimmer.
Büro-Tipper bekommen eine griffige Arbeitsumgebung, die vor Schmierfingern und Kratzern keine Angst haben muss. Die einzigen glänzenden Flächen sind die schwarze Displayrahmung und natürlich das Panel. Ein Staubfänger ist weiterhin der Kunststoff-Käfig, der die Tasten voneinander separiert. Diese Tastenzwischenräume tragen den Staub gut sichtbar auf. Nach dem Eindrücken der Tasten kann dieser Bereich aber gereinigt werden.
Das Gehäuse ist angemessen stabil aber weniger steif, als wir es vom CeBIT Mock-Up erwartet hätten. Mit beiden Händen können wir es einfach aber begrenzt verwinden. Die Handballenauflage lässt sich bei den einzelnen Stickern mit etwas Kraft eindellen. Gleiches gilt für die Bodenplatte und die Fläche des Deckels. Den Deckel können wir mit zwei Händen anfassend nur geringfügig verziehen. Insgesamt ist die Stabilität für den Heimgebrauch angemessen aber nicht überdurchschnittlich.
Die Scharniere sitzen fest an der Base Unit. Sie sind stramm angezogen, so dass wir zum Öffnen des Deckels beide Hände benötigen. Der maximale Aufklappwinkel ist für den Betrieb auf dem Schoß ausreichend (zirka 130 Grad). Die große Klappe auf der Unterseite bietet die Möglichkeit, Festplatte, Arbeitsspeicher oder WLAN-Modul zu tauschen. Für den gesteckten Core i5 Prozessor gilt das theoretisch auch.
Der 15.6-Zoller bringt nach Multimedia-Maßstäben nur ein Minimum an Anschlüssen mit. Weder ExpressCard und FireWire noch analoge 7.1 Audioausgänge haben den Weg ans Gehäuse gefunden. Immerhin kann der Film-Enthusiast externe Festplatten per schnellem eSATA anschließen und damit Gigabyteweise Filme binnen Sekunden verschieben. Externe Anzeigen kann der Nutzer an HDMI oder VGA anschließen.
Mit der höchsten Geschwindigkeit können Daten auch über das Ethernet-Kabel verschoben werden (Realtek Gigabit LAN). Gleiches beim Intel WiFi Link 1000: Die WLAN-Karte hat Draft-N Support (b/g/n).
Tastatur
MSI verbaut freistehende Tasten inklusive einem Ziffernblock für schnelle Zahleneingaben. Die Tasten haben einen guten Abstand zueinander, bieten dem Schreiber aber einen kurzen Tastenhub sowie einen dumpfen Anschlag. Leider ist der Druckpunkt nicht besonders wohldefiniert, weshalb sich ein unbefriedigendes Schreibgefühl einstellt. Die Tastenfläche sitzt überall fest auf.
Trotz des großen Tastenabstandes gibt es Anlass zur Kritik. Die Tasten des Ziffernblocks und die Pfeil-, Enter und Shift-Tasten sind unnötig klein und stark eingezwängt. Hier kann man sich schnell vertippen. Eine Verlagerung der Pfeiltasten in Richtung Handauflage hätte diese von den übrigen Tasten separieren können.
Die fünf Hardwaretasten für die Lautstärke, den CinemaPro-Mode, das WLAN und einen Programmaufruf (definierbar) sitzen dezent über der Tastatur. Die MSI eigenen Eco-Modes (TurboBattery, Gaming etc.) müssen über eine mit Eco beschrifteten Fn-Taste (F5) aufgerufen werden.
Touchpad
Das Multitouch-Pad (Elan Smart-Pad 5.1) besitzt keine vertikalen und horizontalen Scrollbars. Diese sind in der Elan Smart-Pad Software auch nicht aktivierbar. Durch die Gestenerkennung ist allerdings das Rollen oder das Zoomen mit zwei Fingern möglich. Nutzer können mit zwei aufgelegten Fingern vertikal und horizontal rollen. Die Tasten verlangen einen hohen Druckpunkt, klicken aber relativ leise. Ihre glänzende Oberfläche steht im Kontrast mit dem matten, leicht punktierten Touchpad. Die Finger gleiten angenehm griffig über die kleinen Noppen. Der Schmierfilm bei schwitzenden Händen gehört damit der Vergangenheit an.
Die 15.6-Zoll Anzeige (Typ Samsung 156AT05-H01) löst in 1.366 x 768 Pixeln auf (HD-Ready). Das Glare Type Panel kann die geringen Kontraste von 161:1 optisch etwas aufbessern. Hohe Kontraste weisen auf leuchtende Farben und tiefes Schwarz hin. So aber haben wir es nicht mit knalligen, intensiven Farben zu tun. Schwarz hat einen leichten, grauen Schleier.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 204 cd/m²
Kontrast: 161:1 (Schwarzwert: 1.27 cd/m²)
Die Messung der Helligkeit der Hintergrundbeleuchtung zeigt gerade mal durchschnittliche Ergebnisse. Im Durchschnitt liegt die Luminanz bei 198 cd/m². Die Ausleuchtung ist gleichmäßig (87 Prozent), weil das TFT am hellsten Punkt 210 cd/m² und am leuchtschwächsten 182 cd/m² erzielt. In Innenräumen reicht die Helligkeit von 150 cd/m² aus. Im Outdoor-Einsatz könnte es aber schwierig werden.
Wer mit dem FX600 in die Sonne geht, der hat nicht viel Spaß beim Surfen, Schreiben oder Spielen. Dem TFT-Panel fehlt eine Entspiegelung, die Reflexionen vermindert (Aufrauhung). Die Luminanz von 198 cd/m² schützt auch nicht vor den Reflexionen. Sie ist zu schwach, um gegen das starke Licht der Sonne an zu kommen. Als mobiler Begleiter auf der Terrasse scheidet das FX600 daher aus.
Die vertikalen Blickwinkel sind sehr klein, während die horizontalen Winkel relativ tolerant sind. Horizontal können unsere Augen bis zu 40 Grad abweichen. Erst jetzt verfälschen Farben immer deutlicher und werden bald völlig entstellt. Vertikal verblassen und invertieren Farben schon bei 10 Grad Abweichung von der Frontalen. Im Dunkelkammer-Foto sind die kleinen vertikalen Blickwinkel deutlich erkennbar.
Die kleinen Blickwinkel sind problematisch für den MSI FX600 als Unterhaltungsnotebook. Wer zu viert einen Film oder die Urlaubsvideos anschaut, der ärgert sich ständig über ein zu dunkles oder zur Unkenntlichkeit invertiertes Bild. Ein ständiges Nachstellen der Anzeige ist die Folge.
MSI bestückt das FX600 in der Version i5447W7P mit einem Intel Core i5-450M. Die 32nm-CPU ist ein starker Mainstream-Prozessor. Er besitzt zwei physische Kerne mit jeweils 2.4 GHz (Standard-Takt). Per Turbo-Boost kann dieser zwischen 2.4 und 2.66 GHz liegen. Die Anwendungen (nicht der Nutzer) bestimmen dabei, wie viele Kerne ihren Takt erhöhen sollen. Hinzu kommt Hyper Threading. Das CPU-Feature stellt jedem nativen Core einen virtuellen Thread zur Seite. Anwendungen können demnach auf vier Threads rechnen.
Novum der Core i5-Prozessoren des Jahres 2010 ist die Integration des Speichercontrollers und der GPU in das Package des Prozessors. Die Intel HD im FX600 arbeitet zusammen mit Nvidia Optimus. Diese Technik erlaubt ein unterbrechungsfreies Umschalten zwischen der stromsparenden IGP-Grafik und einer dedizierten Nvidia-GPU. Im Falle des FX600 ist es eine Nvidia GeForce GT 325M. Der früher übliche Hardware-Schalter für die Hybridgrafik entfällt. Die Abschaltung der GT 325M soll die Akkulaufzeiten im anspruchslosen Betrieb erhöhen.
PCMark 05 Standard | 6346 Punkte | |
PCMark Vantage Result | 4558 Punkte | |
Hilfe |
Der PCMark Vantage bewertet die Kombination aus CPU, Grafik, Arbeitsspeicher und Festplatte. Sein Gesamtergebnis von 4.558 Punkten fällt niedriger aus als erwartet, denn die Bandbreite bis 5.000 Punkte wird typischerweise von Core i3-330M Systemen mit dedizierten Grafikkarten abgedeckt (z. B. Acer Aspire 8942G-334G64Mn: 4.755 Punkte). I5-450M Systeme wie das Dell Vostro 3300 (Core i5 450M, GMA HD) können auch 5.416 Punkte erreichen. Ursache für den geringen PCMark Vantage Score ist der langsame HDD-Score innerhalb des Tests. Das FX600 schafft 3.232 Punkte, das genannte Vostro 3300 schnellere 3.918 Punkte.
Deutlich performanter sind Laptops mit Core i5-520M. Diese Systeme liegen mit normalen Festlatten (kein SSD) bei 5.500 bis 6.000 Vantage-Punkten (z. B. Samsung NP-R580-JS03DE: 6.026 Punkte). Der Gaming Score wird unter Verwendung der Geforce GT 325M ermittelt (4.544 Punkte). Anwendungen, die von der Hardwareunterstützung der GT 325M profitieren (CUDA, DirectX Compute, OpenCL, H.264), werden von der dedizierten GPU beschleunigt.
3DMark 03 Standard | 13916 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 9933 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 5373 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 2157 Punkte | |
Hilfe |
Die Festplatte (Typ Western Digital WD5000BEVT-22A0RT0) mit 500 GByte Kapazität rotiert mit standesgemäßen 5400 U/Min. HDTune ermittelt unterdurchschnittliche 50.4 MB/s im sequentiellen Lesen. Zudem ist die Zugriffszeit mit 19 Millisekunden relativ langsam. Schnelle rotierende Festplatten liegen bei 15 ms. Ihre Behäbigkeit zeigt die WD-Platte im PCMark Vantage HDD-Score mit 3.232 Punkten.
Als dedizierte GPU kommt eine Nvidia GeForce GT 325M mit 1.024 MB DDR3 Speicher zum Einsatz. Der Kern taktet mit 450 MHz, der Speicher mit 700 MHz. Die DirectX-10.1-GPU unterstützt Videodekodierung (H.264, VC-1, MPEG-2) und entlastet damit den Prozessor. Auch die Nvidia typischen CUDA, DirectX Compute, OpenCL und PhysX-Eigenschaften sind an Bord und unterstützen in bestimmten Applikationen die Rechenarbeit des Prozessors.
Im 3DMark06 erreicht der 3D-Beschleuniger 5.373 Punkte. Damit setzt sich die GT 325M unter das Niveau einer GT 330M. Das wird auch die reale Spieleperformance bestätigen. Bei den folgenden Tests hinkt die GT 325M stets der GT 330M und natürlich auch der HD 5650 hinterher. Wir haben Metro 2033, Anno 1404 und den Benchmark Call of Juarez ausprobiert.
Metro 2033
Der anspruchsvolle Shooter steht beispielhaft für ein hardwareintensives 2010ner Game. Selbst GPUs der gehobenen Mittelklasse wie HD 5650, HD 5730 oder GT 330M können in hohen Details nicht für eine Framerate über 30 FPS sorgen. Wir haben es nur bis Medium getestet und wurden mit 24.4 FPS abgespeist. Erst in den Einstellungen Minimum läuft der Shooter flüssig (35.5 fps), aber die pixelige Grafik lässt keine Stimmung aufkommen. Wer Metro 2033 zumindest in mittleren Details auf einem Notebook spielen möchte, der braucht mindestens eine GeForce GTX 285M bzw. eine HD 5870.
Metro 2033 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1360x768 | Normal DX10, AAA, 4xAF | 24.4 fps | |
800x600 | Low DX9, AAA, 4xAF | 35.5 fps |
Anno 1404
Blue Bytes Strategie-Epos ist in hohen Details auch nicht flüssig spielbar. Da die Framerate bei niedrigen Details sehr hoch ist, werden Spieler irgendwo in der Mitte bei mittleren Details und einer kleinen Auflösung (1.024 x 768) ihr Glück finden. Um Anno 1404 in der hohen Einstellung flüssig zu spielen, benötigt man mindestens eine GeForce GTX 260M, HD 5730 / HD 5850 oder eine HD 5650 gepaart mit einem schnellen Quadcore Prozessor (Deviltech Fire DTX, i7-720QM).
Anno 1404 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1280x1024 | very high, 0AA, 4AF | 18.4 fps | |
1024x768 | low, 0AA, 0AF | 89.6 fps |
Spiele Fazit
Geforce GT 325M und 5.373 3DMarks06 – wer regelmäßig anspruchsvolle Games zocken will, der lässt hiervon die Hände. Erst mit einer ATI HD 5650, HD 5870 oder GTX 280M beginnt echter Spiele-Spaß am Notebook. Spieler müssen mit der GT 325M im MSI FX600 mit starken Einbußen bei Details und Auflösungen auskommen. Details zu der Performance bei verschiedensten aktuellen Games finden sie hier in unserer Spieleliste.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Call of Juarez Benchmark (2006) | 13.8 | |||
Anno 1404 (2009) | 89.6 | 18.4 | ||
Metro 2033 (2010) | 35.5 | 24.4 |
Geräuschemissionen
Ohne Belastung (Idle) oder bei sehr geringer Office-Last steigt der Lautstärkepegel nicht über 33.1 dB(A). Die Western Digital HDD meldet sich sporadisch mit einem hörbaren Klackern des Lese-Schreibkopfes. Wer sich gemütlich einen DVD-Film ansehen will, der wird leider von einem konstant lauten optischen Laufwerk gestört. Dieses lärmt mit 37 dB(A) deutlich hörbar vor sich hin. Zum Glück kann das gute Soundsystem dieses Geräusch übertönen.
Im Stresstest, bei dem CPU und GPU voll ausgelastet werden, gelingt es uns, den FX600 an die 48.1 dB(A) Marke zu treiben. Jetzt heult der Lüfter fast wie eine Sirene, nur nicht so schrill. Bei Spielen und konstanter 3D-Last bleibt das Geräusch mit 39 dB(A) deutlich angenehmer.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.5 / 32.7 / 33.1 dB(A) |
HDD |
| 33.1 dB(A) |
DVD |
| 37 / dB(A) |
Last |
| 39.2 / 48.1 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Steht der 15.6-Zoller einfach nur im Idle, so liegt die durchschnittliche Temperatur der Unterseite bei 30 Grad Celsius. Die Handauflage bleibt mit 32 Grad angenehm. Erstaunlich ist, wie gleichmäßig sich die Abwärme unten und oben verteilt.
Im zweiten Schritt machen wir einen Stresstest mit Prime95 (CPU) und Furmark (GPU), um die Komponenten zur maximalen Hitzeproduktion zu bringen. Auf die Oberflächen hat der Stresstest nur geringe Auswirkungen. Einige Messpunkte kühlen jetzt sogar ab, weil der aktivere Lüfter den vormals vorhandenen Hitzestau beseitigt. Die Arbeitsumgebung heizt sich jetzt auf höchstens 37 Grad auf. Das sind lediglich vier Grad mehr als im Idle (punktuell). Auf der Unterseite ist von der Abwärme nur in der Nähe des Lüfters und der Heatpipe (48.2 Grad) punktuell zu bemerken.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 48.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 31.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 35.2 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-6.4 °C).
Lautsprecher
Zwei Lautsprecher sitzen oberhalb der Tastatur (Mitten, Tiefen, Bässe), die zwei anderen frontseitig unter der Handauflage (Höhen). Ein Aufkleber „THX TruStudioPro“ weist auf die Qualität des Systems hin, was hat das zu bedeuten? THX ist kein Tonsystem mit eigener Hardware, ähnlich Dolby Surround oder DTS. Es handelt sich um ein Normensystem der George-Lucas-Firmengruppe, welches ursprünglich an Kinofilmen angewandt wurde. Die Tonspuren sollten so aufbereitet werden, dass sie in einem Standard-Kinosaal einheitlich klingen. Mit welcher Technik dies erreicht wird, ist für THX unerheblich.
Seit Jahren zertifiziert die THX Ltd. neben Kinosälen auch A/V-Receiver, Endstufen, DVD-Playern und PC-Lautsprecher. Warum sollte der bisweilen inflationär eingesetzte THX-Aufkleber also nicht auch ein Notebook zieren? Wenn alles mit rechten Dingen zugeht, hat MSI also seine „theater class 4 speakers“ von THX zertifizieren lassen, auf dass sie den „THX TruStudio“ Ansprüchen genügen. Dies bedeutet laut THX Homepage: Es gibt einen Virtual Surround Kanal; niedrige Frequenzen werden mit Bass angereichert; Sprache hebt sich deutlich von beigemischter Musik ab; plötzliche Lautstärkeänderungen werden abgefangen; der Frequenzumfang komprimierter Musik wird verbreitert.
Viele Versprechungen, was kommt an? Höhen und Mitten wirken bei Musik ausgewogen. Beim Hören können wir deutlich erkennen, dass Höhen aus den vorderen Lautsprechern kommen. Die Tieftöner über der Tastatur liefern einen Bass, dieser könnte aber kräftiger sein. Die Lautstärke ist vergleichsweise hoch und kann einen 40 m² Raum beschallen. Ein leichtes Vibrieren der Handauflage bescheinigt den Lautsprechen Bässe.
Was uns gefällt, das ist (bei entsprechend hochwertig kodierter Musik) die Klarheit und Differenziertheit der Wiedergabe. Das THX-Versprechen von MSI sehen wir in diesem Sinne als erfüllt an. An das Asus N71JV (17-Zoll, Sonic Master), welches einen Subwoofer auf der Unterseite sowie 5.1 Audioausgänge besitzt, kommt unser Testgerät mangels kräftiger Bässe aber nicht heran.
Wir testen den Anschluss externer Lautsprecher mit zwei aktiven Yamaha Boxen (YST-M20SDP). Der Hörtest ist positiv, wir können kein Rauschen vernehmen. Wer auf Nummer sicher gehen will, der kann das Stereo-Signal verlustfrei über den optischen SPDIF ausgeben (kombiniert mit Line-Out).
Die Laufzeit des MSI FX600 hätte durch Nvidia Optimus entscheidend aufgemotzt werden können. Bei manchen Testgeräten mit Nvidia Optimus klappte das ganz gut, so hielt das Asus U30JC sieben Stunden im WLAN-Test durch, trotz dedizierter Nvidia GPU. Allerdings hatte es auch einen starken 84 Wh Akku an Bord und nicht nur 49 Wh, wie das FX600.
Ein Blick auf die Laufzeiten lässt erkennen, dass es beim FX600 nicht geklappt hat. Drei Stunden im WLAN-Test (186 Minuten) und nicht einmal zwei Stunden beim DVD-Film. Das sind keine besonders guten Zahlen, hierfür haben viele Notebook-Generationen vorher kein Optimus benötigt. Wir geben aber zu bedenken, dass trotz der schwachen Akkukapazität eine dreistündige Laufzeit erreichbar ist. Das ist beachtlich und wäre bei vergleichbar starken Notebooks in der Vergangenheit nicht möglich gewesen.
Das MSI FX600 besitzt keinen großen Energiehunger. Sofern alle möglichen Energiesparoptionen ausgeschöpft sind, liegt der Idle-Strombedarf bei 12.8 Watt (Turbo Battery Mode). Das hört sich extrem wenig an, doch selbst ein Samsung R780-JS03DE (17-Zoll) mit stärkerem i5-520M Prozessor und dedizierter GT 330M benötigt in diesem Zustand nur 14.2 Watt.
Wenn die Nvidia GT 325M während eines 3DMarks2006 aktiv ist, so steigt die Wirkleistung auf 58.9 Watt. Realistisch gesehen, sollten Interessenten von durchschnittlich 20 bis 25 Watt (Office) bzw. knapp 60 Watt (Spiele) ausgehen. Den maximalen Energiebedarf ermitteln wir im Stresstest (Prime95 und Furmark). Das Multimeter zeigt 88.8 Watt an. Das ist gerade passend für das 90 Watt Netzteil.
Aus / Standby | 0.3 / 0.7 Watt |
Idle | 12.8 / 15.9 / 17.2 Watt |
Last |
58.9 / 88.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
MSI stellt mit dem FX600-i5447W7P einen alltagstauglichen 15.6-Zoller auf die Beine. Er eignet sich nur mit Einbußen (Details, Auflösungen) für aktuelle Games, punktet aber mit einem sehr guten Klang (vier Lautsprecher), einer geringen Wärmeabgabe und matten, unempfindlichen Oberflächen.
Auf Grund der langsamen 500 GB Festplatte liegt die Anwendungsperformance unter der zu erwartenden Core i5-Systemleistung und auf Core i3-Niveau. Enttäuschend ist die Akkulaufzeit von lediglich drei Stunden beim Surfen per WLAN. Der Stromverbrauch ist zwar dank Optimus und neuestem Intel Core i5-Prozessor gering (Idle 12 Watt). MSI spart jedoch bei der Kapazität des Akkus: 4.400 mAh. Sonnenanbeter werden sich an der kontrastschwachen Glare-Anzeige mit relativ geringer Helligkeit stören. Mit dieser ist das Arbeiten in der Sonne kein Vergnügen (Reflexionen).
Wer kein Spielenotebook sucht und auf seinem Gerät in der Wohnung Musik und Filme genießt, sowie Büroarbeiten erledigt, der liegt mit dem FX600 richtig. Die Eingaben sind für den Schreibbetrieb nicht perfekt, aber mit etwas Gewöhnung brauchbar.
Wer ein Notebook zum Spielen haben will, der braucht nicht zwangsläufig Nvidia Optimus. Auch die Geforce GT 325M ist nicht der ideale Kandidat, wie unsere Spiele-Tests erneut zeigten. Wer spielen will, der sollte mindestens eine ATI HD 5650 oder HD 5730 sein eigen nennen.