Test Lenovo IdeaPad V560 Notebook
Es ist Zeit für eine neue Ära. Die verkrusteten Grenzen der Consumer- und Business-Laptops verschwinden. Heute kauft der Geschäftsmann seinen Laptop beim Discounter und morgen tippt der Consumer Mails auf seinem hochglänzenden Business-Boliden. Für eine solche Welt hält Lenovo seine IdeaPad V-Serie bereit. Hier darf der Geschäftsmann seine Consumer-Vorlieben ausleben.
Wir haben ein wenig interpretiert, aber so lässt sich die Produktseite des IdeaPad V560 lesen. „Die Notebooks der V Serie bieten ein progressives, professionelles Erscheinungsbild“, tönt es von der einen Seite. Auf das Statement komme es an, „moderne Metallgehäuse liegen im Trend“, spricht eine andere Stimme. Den letzten Zweiflern an den „zuverlässigen und robusten Notebooks“ bleibt die Luft angesichts der „unerreichten Kombination aus Zuverlässigkeit und Funktionsfülle“ weg.
Steht hinter so viel Marketing-Wording tatsächlich ein guter Begleiter für den geschäftlichen Alltag? Wir erwarten keine ThinkPad-Qualitäten wie in der T-Serie. Aber zumindest ein perfektes Office-Notebook, angereichert mit ein paar Business Annehmlichkeiten, sollte das Lenovo IdeaPad V560 nach der Prahlerei schon werden. Ob die Erwartungen erfüllt werden, das erfahren Sie in unserem ausführlichen Testbericht.
Lenovos „Think-Tank progressiver Ingenieure und Designer“ hat für das V560 hart gearbeitet. Der Grund ist klar, die Optik eines Laptops ist entscheidend für den beruflichen Erfolg des Users. „Notebooks können viel über ein Unternehmen aussagen.“ Der Konzernsprecher präsentiert die Umsatzzahlen auf einem Acer Extensa? Das passt einfach nicht zusammen. Lenovo hat das zum Glück erkannt. „Bei einem Kunden mit einem billigen Notebook aufzutreten, fördert nicht unbedingt das Ansehen des Unternehmens.“
Mit den hochwertigen, matten Metalloberflächen aus gebürstetem Aluminium sollen die Nutzer Eindruck schinden. In der Tat bemerken Auge und Hand griffige, kühle und unempfindliche Oberflächen. Die Flächen sind glatt, liegen fest auf und sitzen an Ecken und Kanten passgenau an.
Der Deckel besitzt eine gute Steifigkeit, er kann nur mäßig verzogen werden. Seine Fläche aus gebürstetem Aluminium widersteht unserem Druck sehr gut. Ein mittelmäßig stark aufdrückender Finger kann noch keine Druckstellen auf dem Displaypanel erzeugen. Die Scharniere sind fest in die Base-Unit eingehangen und halten den Deckel straff in seiner Position (leichtes Nachwippen). Zum Öffnen benötigen wir auf Grund des hohen Gewichts der Base-Unit nur eine Hand.
Die Bodenplatte bildet mit den Seiten eine Art Schüssel, auf der die Aluminium-Arbeitsumgebung aufliegt. Die dadurch entstehende Form ist kompakt und steif. Mit zwei Händen an den Ecken anfassend, können wir die Base-Unit nur marginal verwinden. Die Klappe auf der Unterseite führt zu Festplatte (2.5-Zoll), RAM-Slots (2), Mini PCIe WLAN-Karte (Half Size), einem leeren Mini PCIe Sockel (Full Size) und der CMOS-Batterie.
Das IdeaPad V560 mag zwar Business-Ansprüche haben, die Realität fährt aber vornehmlich Anschlüsse und Features auf, die auch in jedem Mittelklasse Consumer Laptop zu finden sind. Für schnelle externe Festplatten gibt es kein USB 3.0, aber dafür eSATA. Den externen Flachbildschirm kann der Nutzer an HDMI oder über den analogen VGA-Port anstecken. Anschlüsse wie FireWire, USB 3.0 oder 7.2 Soundausgänge können mangels ExpressCard54- bzw. 34-Slot nicht nachgerüstet werden. Schade, denn selbst Lenovos Billig-IdeaPad G560 (ab 460 Euro) bietet dieses Feature.
Die Position der Anschlüsse ist für ein Notebook, das hauptsächlich auf dem Schreibtisch des Kleinunternehmers wohnen soll, sehr ungünstig. USB, eSATA, VGA und HDMI sind links zwar bequem zu erreichen, doch besonders die sperrigen weil dicken Kabel darunter nehmen viel Platz auf dem Schreibtisch weg. Rechts sieht es nicht besser aus: Die Audio-Stecker und ein USB-Port befinden sich ganz vorn.
Es liegt auf der Hand: Ideal wäre die Abführung aller Kabel von der Rückseite. Diese ist aber durch den Akku und das tief hängende Scharnier blockiert. Eine Docking-Lösung zur Kabel-Entlastung gibt es nicht. Die schlechte Positionierung der Verbindungen hat das V560 mit den meisten Consumer-Laptops gemein. Ausnahmen sind die Modelle MSI CX620MX und CR620, welche rückseitige Ports besitzen.
Kommunikation
WLAN im schnellsten Draft-N Standard unterstützt der Intel WiFi Link 1000 Netzwerkadapter. Auf ein Bluetooth-Modul (2.1 + EDR) wurde nicht verzichtet. Ein dreier Team entsteht durch den Atheros AR8131 Gigabit Ethernet Controller, der mit maximaler Geschwindigkeit mit dem Gigabit-Switch kommunizieren kann.
Sicherheit
Die Festplatte ist mit ASP (Active Protection System) ausgerüstet. Wie bei einem Airbag erkennt ein im Notebook eingebauter Sensor plötzliche Bewegungsänderungen und parkt die Lese- und Schreibköpfe. Über ein Tool kann die Empfindlichkeit des Sensors eingestellt werden.
Eine Besonderheit bietet Lenovo mit der OneKey Rescue Taste. Diese ist in allen Lenovo-Notebooks in der einen oder anderen Form vorhanden. Sie ruft bei ausgeschaltetem oder aktivem Gerät die Recovery-Lösung des Herstellers auf. Hier kann der Nutzer Wiederherstellungsdatenträger brennen oder eine Wiederherstellung (z. B. Werkszustand) durchführen.
Die USB-Anschlusssperre ist ein von den ThinkPads vererbtes Merkmal. Über die Lenovo Security Suite eingestellt (Port Locker), kann ohne Passwort oder Fingerabdruck nichts per USB-Stick kopiert werden. Der Fingerabdruck-Scanner ist auch das Tool der Wahl, um sich bequem unter Windows ein zu loggen.
Zubehör
Windows Recovery Datenträger müssen Nutzer selbst erstellen (OneKey Rescue), wenn sie sich nicht auf eine lange Lebensdauer der Festplatte verlassen wollen.
Garantie
Die Basis Herstellergarantie beläuft sich auf 24 Monate. Weil das nur von selbst auftretende Schäden abdeckt, nicht aber solche durch den Gebrauch (Herunterfallen, Überspannungen, Flüssigkeit, Display-Risse, etc.), kann die ThinkPad Protection erworben werden (Unfallschutz-Serviceleistung, ab zirka 30 Euro für den Jahresschutz).
Tastatur
Die Tasten des V560 bieten dem Schreiber einen weichen, gedämpften Anschlag. Sie bieten einen knackigen weil sehr deutlichen Druckpunkt und einen großen Tastenhub. Das Feedback beim Tippen ist gut, wird aber durch das nachgebende Tastenbett im rechten Bereich (über optischem Laufwerk) geschmälert. Das Einfedern ist nicht besonders stark aber merklich.
Der Abstand der Tasten ähnelt dem von Desktop-Eingaben, die Fläche einer einzelnen Buchstabentaste ist so groß wie die in externen Keyboards (Breite: 13mm; 18mm mit Sockel). Gut gefällt die deutliche, weiße Beschriftung der Tasten, welche bei schwachem Licht hilft. Die abgesetzten Richtungstasten und die großen Enter-, Shift- und Backspace-Tasten gehören ebenfalls zu den positiven Eigenschaften. Weniger gelungen erscheint der Ziffernblock. Mit seinem abgespeckten Layout liegt das Komma jetzt ungünstig über den Ziffern.
Touchpad
Das Elan Smart-Pad (V2.4) ist ein abgespecktes Multitouch-Pad. Das Zoomen mit zwei Fingern (auseinanderziehen) ist nicht möglich, lediglich das Tippen mit zwei oder drei Fingern. Entsprechende Wisch-Bewegungen (z. B. mit zwei Fingern blättern) sind ebenfalls nicht möglich. Eine horizontale (nicht markiert) und vertikale Scrollbar an der rechten und unteren Seite des Pads sind vorhanden.
Das Mousepad besitzt eine große Oberfläche (Durchmesser 9 cm), die bis in die Ränder sensibel ist. Winzige Noppen sorgen für eine gute Griffigkeit und ein angenehmes Rutsch-Feedback. Die Maustasten mit dem großen Tastenhub, dem deutlichen Druckpunkt und dem weichen Anschlag eignen sich auch für hektische Tage. Es wird wenig Kraft zum Tippen benötigt und der große Hub erlaubt eine hohe Schnelligkeit. Ein Klick-Geräusch ist so gut wie nicht vorhanden (gedämpft).
Lenovo preist sein V560 als „erschwingliches Business-Notebook mit größerem Display“ an. Worauf sich das „größer“ bezieht wissen wir nicht, denn Formfaktor (15.6-Zoll) und Auflösung (1.366 x 768 Bildpunkten) sind Standard jedes 08/15 Panels. Business-Feeling will mit dem 16:9 Faktor nicht aufkommen, zumal die Auflösung sehr grob ist. Das gleichzeitige Arbeiten mit mehreren, detailreichen Anwendungen wie MS Project oder Excel ist nicht empfehlenswert, denn die Übersicht ist gering.
Mit einem Schwarzwert von 1.11 cd/m² (Mitte) ermitteln wir einen geringen Kontrast von 170:1. Ein höherer Kontrast wäre zur Freude des Auges wünschenswert. Farben wirken auf der Glare-Type-Anzeige (LTN156AT05J01) eher blass. Die spiegelnde Anzeige gibt den Farben jedoch optisch eine gewisse Brillanz zurück.
Der Farbraum des V560 taugt nicht für Profis der Bildbearbeitung. Weder AdobeRGB noch sRGB werden abgedeckt, daher schneidet das LTN-Panel auch im Vergleich mit dem perfekten Display des Dell Studio XPS 16 so schlecht ab.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 189 cd/m²
Kontrast: 170:1 (Schwarzwert: 1.11 cd/m²)54% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
73.2% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
53.2% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Die Helligkeit des Panels liegt bei lediglich 184 cd/m² im Durchschnitt. Das reicht fürs Büro allemal, unter Tageslicht wird es aber Schwierigkeiten geben. Im Akkubetrieb drosselt das IdeaPad V560 die Helligkeit nicht. Ein Lichtsensor ist nicht vorhanden. Die Ausleuchtung ist mit 87% immerhin relativ gleichmäßig.
Dem 15.6-Zoll Panel fehlt die Entspiegelung (Glare Type). Eine mobile Nutzung der Displayanzeige wird damit und mit der geringen maximalen Helligkeit fast unmöglich. Die Reflexionen holen ungewollt Hintergründe auf die Anzeige und die niedrige Luminanz sorgt für einen dusteren Desktop. Für ein Arbeitsplatz Notebook ist das Panel denkbar schlecht aufgestellt.
Die vertikalen Blickwinkel der Anzeige sind mit nur 10 Grad sehr klein. Horizontal können wir besser nach links oder rechts abweichen und zwar bis zu zirka 45 Grad. Danach dunkelt die Anzeige deutlich ab und Farben verblassen. Vertikal beginnt der Effekt schon bei 10 Grad Abweichung. Das Bild wird schnell dunkel und die Farben invertieren.
Dunkle Schrift auf hellem Hintergrund ist weniger blickwinkelabhängig als Farben und Bilder. Die eingeschränkten Blickwinkel haben für den alleinigen Nutzer des Lenovo IdeaPad V560 kaum Auswirkungen. Die Kollegen haben aber ein Problem, wenn sie mit fünf Augenpaaren gleichzeitig in die Anzeige schauen wollen. Der eine oder andere wird dann nicht mehr mit seiner Blickposition nicht zufrieden sein, weil das Erkennen schwierig wird.
Jetzt wissen wir, was der Hersteller meint: „Beeindrucke Kunden mit faszinierenden Präsentationen auf einem größeren Bildschirm – über den praktischen HDMI-Anschluss des Notebooks.“ Die schlechten Blickwinkel sollte man seinen Kunden nicht zumuten und daher besser gleich den 43-Zoll Fernseher oder den Full-HD Projektor anschließen.
Modernität gibt es nicht nur bei der Optik, sondern auch beim Prozessor. Der Intel Core i3-370M (3MB L2 Cache, 2.40 GHz) gehört zum Refresh der Arrandale Prozessoren, die 2010 aus der Taufe gehoben wurden. Aus der Werbung sind die Arrandales als „2010er Intel Core“ bekannt.
Die Taktung von 2.4 GHz ist die zweitstärkste, die Kunden mit einem i3-Prozessor bekommen können (380M = 2.53GHz). Der Unterschied zu Core i5/i7: Ein i3 hat keinen Turbo-Boost. Diese Funktion übertaktet die Kerne je nach Anforderung der Anwendungen dynamisch. Der i3-370M beherrscht das nicht und so bleiben 2.40 GHz seine maximale Taktung.
Hyper-Threading (HT) ist aber dabei. HT gibt jedem physischen Kern einen virtuellen Kern zur Seite. Der i3-Zweikerner rechnet also mit vier Threads. 4.096 MB DDR3 SDRAM ergänzen die Bestückung. Diese sitzen auf zwei Modulen und haben sich für Windows 7 Systeme (hier 64 Bit) als Standard etabliert.
Wie bei allen Core i3 sind Speichercontroller und IGP-Grafikkarte (Intel HD) in das Package des Prozessors integriert. Dies erlaubt eine Verbindung mit der dedizierten Nvidia 310M. Die Nvidia Optimus Technik erlaubt ein automatisches Umschalten zwischen der Intel HD Graphics und der dedizierten GPU.
Anders als bei Hybrid-GPU-Lösungen, wird aber nicht mehr zwischen zwei Grafikkernen hin und her geschalten. Dies würde technisch eine Verdrahtung beider GPUs mit der VGA-Ausgabe erfordern. Dieser Aufwand ist hier aber nicht notwendig, denn die Intel HD bleibt stets aktiv, weil ihr Frame-Buffer immer für die Bildausgabe genutzt wird. Bei Aktivität schreibt die Geforce 310M die Bildinformation direkt in den Frame-Buffer der Intel HD. Aus diesem Grund entstehen keine störenden Wartezeiten oder schwarze Bildschirme beim Umschalten. Der Nutzen von Optimus soll in einer erhöhten Akkulaufzeit liegen, denn die starke dedizierte Grafik kann zu 100% abgeschaltet werden.
Wie schnell rechnet der Core i3-370M (2.4GHz) im Vergleich zu einem einfachen i5-Prozessor wie dem 430M oder dem 460M? Wir nutzen den Cinebench R10 Single (64bit) zum Vergleichen. Beim Rechnen mit nur einem der vier Threads schafft das Lenovo V560 3.174 Punkte. Ein i5-430M mit geringerer Taktung (2.26GHz) aber einem Turbo-Boost von 2.53GHz schafft 3.200 bis 3.400 Punkte (verschiedene Testsysteme). Die Differenz ist marginal und gleichbedeutend mit dem Schritt von 2.4 auf 2.53GHz. Erst ein brandaktueller 460M (2.53 bis 2.8GHz) setzt mit 3.939 Punkten ein deutliches Leistungsplus im Single-Core-Rechnen (z. B. Acer Aspire 5820TG).
Single-Core Berechnungen haben allerdings bei der täglichen Arbeit ein geringes Gewicht. Wer zum Beispiel mit CyberLinks Power Director Videos rendert, der profitiert von möglichst vielen Threads mit einer hohen Taktung. Wir schauen auf den Cinebench R10 Multi (64bit). Unser i3-370M holt 7.276 Punkte heraus. Damit liegt er wie bei Single-Core fast wieder auf dem Level eines i5-430M (7.200 bis 7.937 Punkte). Gegen einen i5-460M hat das Testsystem aber keine Chance: 8.060 bis 8.342 Punkte (z. B. Acer Aspire 5820TG-5464G75Mnks).
PCMark 05 Standard | 5083 Punkte | |
PCMark Vantage Result | 4793 Punkte | |
Hilfe |
Der PCMark Vantage checkt das Zusammenspiel von CPU, Grafik, Arbeitsspeicher und Festplatte. Mit einem guten Score „gehören Klagen von Mitarbeitern über quälend langsame PCs, v. a. beim gleichzeitigen Ausführen mehrerer Programme, der Vergangenheit an.“ Wir können das bestätigen, Office-Applikationen werden das System nicht an seine Grenzen treiben.
Unser i3-370M-System erringt 4.793 Punkte. Die weit verbreiteten i5-430M-Notebooks unterliegen nur, wenn sie lediglich eine Intel-HD-Grafik haben. In Begleitung einer dedizierten GPU sind Core-i5-Notebooks in jedem Fall schneller: 4.900 bis 5.800 Punkte. Die meisten Core i5 Laptops tummeln sich bei über 5.100 Punkten. Ein Dell Vostro 3500 wäre zum Beispiel eine leistungsstärkere Office-Alternative.
Die Nvidia-310M-Grafik verhilft dem V560 zu ein paar Pluspunkten bei der Leistung. Grund: Anwendungen, die von der Hardwareunterstützung der 310M profitieren (CUDA, DirectX Compute, OpenCL, H.264), arbeiten schneller.
3DMark 03 Standard | 9403 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 6627 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 3178 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 1111 Punkte | |
Hilfe |
Die Western Digital Festplatte (Typ WD6400BEVT-22A0RT0) mit einer Bruttokapazität von 640 GByte arbeitet mit einer normalen Umdrehungsgeschwindigkeit von 5400 U/Min. HDTune ermittelt einen Durchschnittswert von 69 Megabyte pro Sekunde im sequentiellen Lesen. Damit liegt das IdeaPad V560 leicht über dem Mittelfeld vergleichbarer Festplatten.
Die Nvidia GeForce 310M kann auf 1.024 MB DDR3 Speicher zugreifen. Der Speicher taktet mit 790, der Kern mit 606 MHz (Standard 625 MHz). Die 310M hilft dem Prozessor bei der HD-Dekodierung (H.264, MPEG-2, MPEG-4 etc.) und der Video-Kodierung (CUDA, DirectX Compute, OpenCL). Die 310M beherrscht DirectX-10.1 aber kein PhysX.
Die 310M wird normalerweise von nur 512 MB Videospeicher begleitet. Die Hoffnung auf eine bessere Spiele-Performance kann aber begraben werden: 3.178 3DMarks (2.525 CPU Score) sind nicht besser, als irgendeine 310M aus sieben Test-Notebooks der Vergangenheit. Die 310M (512 MB) im Acer TravelMate 8372TG (manuelle Hybrid-Grafik mit Intel HD) schafft sogar 3.245 Punkte. Die winzige Mehrleistung könnte am dortigen Kerntakt von 625 MHz liegen. Was sagen echte Spiele dazu?
StarCraft 2
Das Echtzeit-Strategiespiel kann lediglich mit niedrigen Details und Auflösungen flüssig gespielt werden. Allerdings weigert sich das Game konstant, mit der dedizierten 310M zu arbeiten. Das Spiel macht über die GPU keine Aussage, wir erkennen es aber an den Framerates: 42 / 9.3 / 6 (Low, Medium, High). Diese Werte haben wir nicht die Datenbank eingetragen, weil sie nicht von der 310M generiert werden.
World in Conflict
Schon ein bisschen älter aber noch immer eine Herausforderung für schwache Grafikkarten. In der niedrigsten Einstellung (800x600, Low) läuft das Game mit 82 FPS, das sind 50% mehr als mit einer Intel HD Grafik. Auf mittlere Details muss der Nutzer nicht verzichten, aber wir befinden uns mit 28 FPS an der Grenze der Spielbarkeit. Die 310M schlägt in diesem Game keinen Profit auf ihren 1024MB VRAM. Ein U30JC-A1/QX043V mit 512MB-310M-GPU schafft mit etwa gleicher CPU Taktung 29 FPS.
World in Conflict - Benchmark | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1024x768 | High, 2xAA, 2xAF | 16 fps | |
1024x768 | Medium, 0xAA, 0xAF | 28 fps | |
800x600 | very low, 0xAA, 0xAF | 82 fps |
FarCry 2
Im Ego-Shooter von 2008 steht das V560 trotz VRAM-Überschuss schlechter da, als das U30JC-A1/QX043V mit weniger VRAM. 59 FPS versus 62 FPS (niedrige Details und Auflösung). Dies ist eine zu vernachlässigende Differenz, aber es scheint keinen Vorteil für das V560 zu geben.
Far Cry 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1024x768 | high DX10, 0xAA | 19.9 fps | |
640x480 | low DX9, 0xAA | 58.8 fps |
Spiele Fazit
Der für eine Geforce 310M üppige Videospeicher bringt in Games offenbar keinen Vorteil. Wichtiger als diese Phantom-Diskussion ist aber die Tatsache, dass es sich um die kleinste Einsteiger GPU von Nvidia handelt. Die Mittelklasse beider Häuser, wie Nvidia GT 330M oder ATI HD 5650, rechnen um Welten schneller. Wer aktuelle Spiele flüssig erleben will, der muss zu einer Geforce GT 420M, 330M oder ATI HD 5650 greifen.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
World in Conflict - Benchmark (2007) | 82 | 28 | 16 | |
Far Cry 2 (2008) | 58.8 | 19.9 |
Geräuschemissionen
Der Lüfter des V560 ist an sich nicht besonders laut, aber er hat ein unruhiges Leben. Ganz gleich in welchem Performance-Modus bzw. mit welcher Last wir den 15.6-Zoller betreiben, der rauschende Kühler kann sich nicht für eine konstante Drehzahl entscheiden. Die Charakteristik würden wir mit „leicht unruhig“ beschreiben, denn die variable Drehzahl äußert sich nicht in einem Aufjaulen. Was empfindliche Gemüter stören wird, das ist ein dezentes Pfeifen, welches in den niedrigsten Drehzahlbereichen auftritt (erzeugt vom Luftstrom).
Ohne Belastung (Leerlauf) oder bei sehr geringer Office-Last steigt der Lautstärkepegel nicht über 32.6 dB(A). Die Western Digital HDD (WD6400BEVT-22A0RT0, 640 GB) ist nur dann durch ihr leises Grundrauschen hörbar (31.3 dB(A)), wenn sich der aktive Lüfter im Leerlauf zeitweise abschaltet. Wer sich gemütlich einen Film von DVD ansehen will, der wird von der hellen Tonlage des optischen Laufwerks gestört. Es ist mit 37 dB(A) deutlich hörbar.
Unter einfacher bzw. höherer Belastung des Prozessors und der Grafik pendelt die Lautstärke zwischen 36 und 38.6 dB(A). Erstgenannte Unruhe bzw. das dezente Pfeifen sind jetzt nicht mehr zu vernehmen. Auch im Stresstest dreht die Kühlung mit 41.5 dB(A) konstant. Sobald die Last beendet ist, tourt das Kühlsystem binnen Sekunden wieder auf 32.6 dB(A) herunter (Idle-Lautstärke).
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31 / 31.4 / 32.6 dB(A) |
HDD |
| 31.3 dB(A) |
DVD |
| 36.1 / dB(A) |
Last |
| 38.6 / 41.5 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft 320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Bei den Temperaturen müssen potentielle Käufer nicht unruhig werden. Im typischen Office-Setting mit überwiegendem Idle- mit kurzen Last-Zuständen übersteigt die Temperatur auf der Arbeitsumgebung 30 Grad nicht. Der Durschnitt liegt bei 27 Grad. Auch die Unterseite bleibt mit wärmstens 31 Grad kühl.
Während der Prozessor- und Grafik-Benchmarks wird das Lenovo IdeaPad V560 wärmer, aber die Durchschnittswerte bleiben mit 31 Grad (Unter-, Oberseite) gering. Die hohe Abwärme von bis zu 43 Grad konzentriert sich auf einen einzigen Messpunkt. Erfreulich ist die durchweg geringe Temperatur der Handballenauflage und des Touchpads. Der Stresstest schaffte es, den Core i3-370M auf 86 Grad Celsius (Sensor) zu bringen. Die GPU-Temperatur war leider nicht auslesbar.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 35.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 42.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 29.7 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-2 °C).
Lautsprecher
Die frontseitig unter der Handauflage angebrachten Lautsprecher liefern ein mittenlastiges Klangbild. Die Speaker steuern unserer Musik keine Bässe bei und der Klang ist dünn. Eine Ausgewogenheit von Höhen, Tiefen und Mitten liegt nicht vor. Die Lautstärke ist ausreichend für einen kleinen Raum. Bei hohen Pegeln kommt es nicht zum Kratzen der kleinen Membrane.
Externe Lautsprecher per 3.5 Millimeter Klinkenkabel sollten für ein ausgewogenes Klangerlebnis genutzt werden. Wir testen mit zwei Yamaha Boxen (YST-M20SDP). Der vom Notebook anliegende Pegel ist relativ hoch und kann bei voller Ausnutzung die angeschlossene Lautsprecher auch mal überfordern. Der Ausgang erscheint uns rauschfrei (nur Hörprobe).
Beim WLAN-Surfen ermitteln wir 2:56 Stunden (176 Minuten). Angesichts der schwachen Kapazität des Akkus von 4.400 mAh (48 Wh) ist diese Laufzeit sogar recht gut. Büro-Konkurrenten wie HP 625 WS835EA (günstig) oder HP ProBook 6555b (teuer) erreichen in etwa dieselbe Laufzeit. Erst die hochpreisigen Business-Boliden wie EliteBook 8440p-WJ681AW (287 Minuten) stehen in Sachen Laufzeit deutlich besser da.
Der DVD-Test gleicht dem WLAN-Test. Nach 2:48 Stunden (168 Minuten) geht der Film aus, den wir mit einer geringen Helligkeit von 100 cd/m² abgespielt haben. Bis der Film fortgesetzt wird, vergehen nur 2:05 Stunden. Solange braucht der Akku für eine vollständige Aufladung nach 100% Entladung.
Die maximale Laufzeit des V560 (Idle) liegt bei 5:17 Stunden (317 Minuten). Diese zu erreichen dürfte Anwendern aber nicht gelingen, denn Prozessor und GPU haben so gut wie nichts zu tun. Das WLAN-Modul war deaktiviert und die Helligkeit auf niedrigste Stufe eingestellt.
Die ordentliche Laufzeit trotz schwachem Akku kündet schon vorab von einem geringen Energiebedarf. Unser Multimeter stellt diesen auch heraus und lässt die Stromsparer frohlocken. Im CPU-Idle, wenn alle Sparoptionen eingestellt sind (Luminanz auf niedrigster Stufe, Funk aus) und Optimus die Nvidia 310M abschaltet, liegt der Strombedarf bei 9.7 Watt. Je nach gewähltem Energiemodus (Höchstleistung, Funkmodule an) kann der Leerlauf-Bedarf auch bei 14.2 Watt liegen.
Bei Aktivität fällt die Energieaufnahme viel unterschiedlicher aus. Ein fixer Messpunkt für unser Multimeter ist ein 3DMarks06, welcher eine Wirkleistung von 40.6 Watt erzeugt. Den maximalen Energiebedarf messen wir beim Stresstest (Prime95, Furmark): 57.3 Watt. Das längliche 65 Watt Netzteil ist passend dimensioniert.
Aus / Standby | 0.2 / 0.5 Watt |
Idle | 9.7 / 13.4 / 14.2 Watt |
Last |
40.6 / 57.3 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Kein Geld für ein T-Serien ThinkPad? Dann holen Sie sich ein Lenovo IdeaPad der V-Serie. Das sieht eleganter aus, hat aktuelle Technik an Bord, wirft mit Business-Features nur so um sich und ist billiger. So oder so ähnlich argumentiert Lenovo auf seiner Website, die Wahrheit ist aber nicht ganz so perfekt.
Zum Preis von 850 Euro bringt das IdeaPad V560 Einsteiger-Hardware wie Core i3-370M und eine Optimus basierte Nvidia 310M auf den Schreibtisch des Kleinunternehmers. Dem auffälligen und hochwertigen Look wurde dabei ein größeres Gewicht beigemessen als den Anschlüssen. Die Tastatur ist mit schwarzem Aluminium eingefasst, der Deckel hat dieselben wertigen und stabilen Materialeigenschaften.
Die Business-Features sind mit denen eines ThinkPads nicht vergleichbar und manches ist simpler Standard in allen IdeaPad-Serien. Zum Lenovo-Standard gehört das OneKey Rescue 7.0. Nach Fingerabdruck-Sensor, USB-Anschlusssperre und APS-Festplattenschutz hört die Auflistung der Business-Features schon auf.
Traditionell orientierte Nutzer mit Wünschen nach einem matten und hochauflösenden Bildschirm, sowie einer gewissen Modulierbarkeit (Docking-Station), werden von der V-Serie nicht angesprochen. Ganz im Consumer Style ist das Displaypanel nicht entspiegelt, die Eingaben nicht erstklassig (wenn auch gut) und die Anschlussvielfalt macht nach HDMI und eSATA Pause.
Sensible User werden die Lüftersteuerung argwöhnisch belauschen. Das Geräusch ist qua Messung nicht laut. Im anspruchslosen Betrieb (viel Leerlauf) ist die Charakteristik aber unruhig und mit einem dezenten Pfeifen durchsetzt. Diese beiden Probleme treten nur in den niedrigsten Drehzahlbereichen auf (erzeugt vom Luftstrom). Warum die Kühlung sich auf diese negative Art bemerkbar macht ist unverständlich, zumal der 15.6-Zoller überhaupt nicht leistungsstark ist.
Der Bildschirm wird dem Anspruch an professionelle TFTs nicht gerecht. Abgesehen von den Spiegelungen (Glare Type), ist die Helligkeit für den Einsatz unter der Sonne zu gering und die Blickwinkel sind äußerst knapp bemessen. Die Kollegen können kaum etwas erkennen, wenn sie sich um die Anzeige versammeln.
Die Tastatur mit ihrem großzügigen Layout und dem deutlichen Druckpunkt entpuppt sich als passabel brauchbar. Vielschreiber werden sich an dem federnden Bereich über dem optischen Laufwerk stören und den umorganisierten Ziffernblock verfluchen (Komma oben links). Das Touchpad mit den flinken Tasten und der leicht genoppten Fläche ist ein Lichtblick.