Test MSI CX620MX Notebook
Wir haben den Markt nach den günstigsten Core i3 Notebooks abgesucht und sind bei Lenovo (IdeaPad G560) und Fujitsu (LifeBook A530) fündig geworden. Es sind für knapp 500 einfache Office-Notebooks ohne Schnick-Schnack wie eine dedizierte Grafik.
Was aber, wenn auch Menschen mit knappen Kassen hin und wieder dem Computerspiel frönen wollen? Diese Zielgruppe muss sich nicht den Gebrauchten bei eBay zuwenden, sondern findet Notebooks wie das MSI CX620MX-i3343W7P oder das HP G62-130EG. Für unter 600 Euro steckt hier eine kleine dedizierte Grafikkarte von ATI im Gehäuse.
Im Vergleich zu der ATI Mobility Radeon HD 5430 im HP G62, hört sich die ATI HD 545V im CX620MX ungleich interessanter an. Sie hat 512MB DDR3-Videospeicher und kann abgeschalten werden (Hybrid-Grafik mit Intel HD). Zudem hat der MSI-Laptop HDMI, eSATA und ExpressCard34 Anschlüsse.
Erfahren Sie in diesem Test, ob der MSI CX620MX zum Allrounder taugt, auf dem ab und an auch gespielt werden kann. Sie erfahren auch, warum er in unseren Augen den Titel Energieverschwender verdient hat.
Um den MSI CX620MX scheint sich so manches Geheimnis zu ranken. Zumindest gelang es uns nicht, im Internet Abbildungen zu finden, die der Optik unseres Testgerätes entsprechen. Stattdessen finden wir in Online-Shops fast immer Fotos des Schwestergerätes CR620. Dieses ähnelt zwar in Form und Position der Anschlüsse, aber das Linienmuster auf der Handauflage und auf dem Deckel gibt es am CX620MX nicht. Selbst die offizielle MSI Produktwebsite zeigt einen 15.6-Zoller im Streifenhörnchen-Look.
Der potentielle Käufer packt Zuhause ein schwarz-silbernes Notebook aus, das ganz ohne Linien oder ähnliche Muster auskommt. Der Deckel aus schwarzem Lack leuchtet leicht metallisch und scheint die kratzempfindlichste Stelle des Gerätes zu sein. Auf Druck und Verwindungen reagiert die Fläche des Deckels mit deutlichem Nachgeben. Die Scharniere halten den schweren Deckel sicher und vermeiden ein Nachwippen fast vollständig. Die Gelenke sitzen fest am Gehäuse. Der maximale Aufklappwinkel beträgt gigantische 185 Grad.
Worauf der Hersteller aus Spargründen verzichtet, das ist die Inszenierung seines Logos. Das Emblem ist nur auf den Displaydeckel gedruckt. Das wuchtige Gehäuse zeichnet sich durch eine gute Druckstabilität auf Arbeitsumgebung aus. Die Tastatur federt allerdings ein klein wenig ein. Für die weitläufigen Areale der Bodenplatte gilt das auch. Der Bereich am optischen Laufwerk und die mittlere Luftöffnung kann eingedrückt werden.
Wer sich für ein MSI CX620MX entscheidet, der bekommt alle Anschlüsse, die ein guter Allrounder haben sollte. Auf den ersten Blick wirken die linke und die rechte Seite spartanisch, denn gerade mal USB-Port (rechts) und Ethernet, ExpressCard34, Kartenleser, Audio (links) sehen wir dort. MSI bekennt sich zu alten Laptop-Traditionen und bringt die gebräuchlichsten Anschlüsse auf der Rückseite unter. Das hoch sitzende Gelenk, sowie ein unter der Handauflage sitzender Akku, machen diesen Luxus möglich.
Rückseitig finden wir das obligate VGA für das externe TFT, HDMI für den Fernseher und zwei USB-2.0-Steckplätze für Peripherie. Von letzteren ist einer mit eSATA kombiniert. Fast schon ein Highlight in der Preisklasse ist der ExpressCard34-Schacht für Erweiterungskarten. Wer mehr Schnittstellen braucht, z. B. USB 3.0 oder FireWire, der holt sich die passende Karte für ExpressCard34.
Kommunikation
Das Funkmodul stammt von Atheros AR9285 802.11n (120-240 Mbit), und unterstützt den aktuellsten Sendestandard DraftN. Bluetooth ist nicht an Bord. Wer lieber die Kabel-Lösung nutzt, dem steht auch hier die maximale Bandbreite mit 1000 MBit/s zur Verfügung. Der Realtek Ethernet-Adapter beherrscht Gigabit Ethernet.
Zubehör
MSI legt als Datenträger nur eine Treiber-CD bei. Das mitgelieferte Windows 7 Home Premium 64 Bit müssen Nutzer selbst auf Recovery DVDs brennen. Im Karton befindet sich nicht mehr als eine Garantiekarte und eine Schnellstart-Anleitung. Auf der Festplatte findet der Nutzer nur wenige vorinstallierte Programme und Tools. Ein Programm für die Webcam, Corel WinDVD2010 (Player) und das obligatorische MS Office 2007 in der 60 Tage Testversion.
Garantie
Anders als bei den günstigsten Notebooks anderer Hersteller (im Test HP 625, 12 Monate Einsendeservice) gewährt MSI eine 24 Monate Collect & Return Garantie.
Tastatur
Die Tastatur des Allrounders gehört in die Kategorie gerade noch brauchbar. Für Vielschreiber ist sie aber ungeeignet. Beim Tippen zeigen die Tasten einen knappen Hub, einen leicht undeutlichen Druckpunkt und einen mancherorts federnden Anschlag. Die Aussage des Herstellers, die Chiclet-Eingabe vermindert Fehleingaben, können wir nicht bestätigen. Die Tasten sind im Vergleich zum Standard-Keyboard recht klein und winzige Enter/rechte Shift-Tasten setzen dem die Krone auf.
Von einem großzügigen Layout kann nicht die Rede sein. Die Pfeiltasten hat MSI unter die Enter-Taste und neben Shift gezwängt, was Fehleingaben an dieser Stelle häufiger werden lässt. Lobenswert ist aber die deutliche, weiße Beschriftung der Tasten. Ein Ziffernblock im Standard-Layout hilft bei der Eingabe von Zahlen und der Bedienung des Taschenrechners. Leises Tippen ist auch möglich, der Anschlag erzeugt nur ein dumpfes, leises Geräusch.
Touchpad
Leider setzt das Touchpad das schwache Feedback fort. Das Synaptics V6.2 ist in die Handauflage integriert und liegt in einer kleinen Mulde, die nicht hochglänzend lackiert wurde. Der Cursor lässt sich zielsicher über das eher rutschige und bis in die Ränder sensible Pad steuern. Das Synaptics V6.2 ist kein Multi-Touch-Pad, der Zoom mit zwei Fingern oder das Blättern mit einer wischenden Bewegung ist also nicht möglich. Das Zoomen oder Rollen mit einem Finger über die horizontale und vertikale Scrollbar funktioniert aber.
Größtes Ärgernis sind die beiden vertieft in einer Mulde liegenden Maustasten. Beide haben einen extrem geringen Tastenhub, der keine Freude aufkommen lässt. Die Freude über das leise Klick-Geräusch ist damit verflogen.
MSI verbaut ein WXGA-Panel mit einer nativen Auflösung von 1.366 x 768 Pixeln. Die 16:9-Anzeige (Samsung 156AT05-H01) ist nicht entspiegelt und sorgt bei ungünstigem Hintergrundlicht für Reflexionen. Der Kontrast der Anzeige ist mit 169:1 sehr gering. Der gemessene Schwarzwert liegt bei 1.28 cd/m². Dunkle Areale sind nicht tiefschwarz, wie es bei einem guten TFT sein sollte. Ein gräulicher Schimmer ist vorhanden und wird auch nicht durch das farbfreundliche Glare Type Finish der Anzeige aufgebessert.
Das Display verteilt die Helligkeit nicht sehr gleichmäßig über das Panel (81%). Mit dem Auge sind aber noch keine Unterschiede erkennbar. In der Mitte messen wir einen Maximalwert von 216 cd/m². Rechts oben fällt die Helligkeit auf bis zu 175 cd/m² ab. Der Durchschnitt liegt bei 191 cd/m², was einen unterdurchschnittlichen Wert darstellt.
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Ausleuchtung: 81 %
Helligkeit Akku: 216 cd/m²
Kontrast: 169:1 (Schwarzwert: 1.28 cd/m²)50% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
72.4% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
48.41% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Auf Seiten des Farbraumes hat das Samsung-Panel keine echten Vorteile zu bieten, es könnte jedoch schlimmer sein. Adobe RGB als auch sRGB können nicht abgedeckt werden. Im Vergleich zu einem Display mit erweitertem Farbraum (HP Envy 14) muss sich das CX620MX wie zu erwarten geschlagen geben. Grundsätzlich ordnet sich das Panel in dieser Hinsicht inmitten der breiten Masse aktueller Displays bei günstigen Notebooks ein.
Die Anzeige des MSI CX620MX ist für den Außengebrauch aus zwei Gründen ungeeignet. Die spiegelnde Eigenschaft und die geringe Helligkeit haben es gegen das Sonnenlicht schwer. Starke Reflexionen behindern je nach Lichteinfall die Sicht und zwingen den Nutzer zum Anpassen des Blickwinkels bzw. zur Suche nach einem schattigen Platz. Die Outdoor-Fotos bei maximaler Helligkeit zeigen ein kaum erkennbares Bild auf einem Panel, welches die Wolken reflektiert.
Bei den Blickwinkeln haben Nutzer nur in der Horizontalen einen Spielraum von bis zu 45 Grad. Weichen die Augen nach oben oder unten ab (vertikal), dann verblassen die Farben bereits ab zirka 15 Grad deutlich.
Der Intel Core i3-330M (2.13 GHz, 3 MB L2 Cache) ist der leistungsschwächste Arrandale-Prozessor von Intel. Das neuste Schwestermodell i3-380M (Arrandale Refresh) ist mit 2.53 GHz deutlich höher getaktet. Der i3-330M besitzt eine im Prozessor integrierte GPU sowie einen DDR3 Speichercontroller. Die Intel HD wechselt sich mit einer dedizierten ATI Mobility Radeon HD 545v (512 MB DDR3) ab. Mehr zur HD 545v im Abschnitt Spiele-Performance.
Zweck der stromsparenden integrierten Grafikkarte ist eine Verlängerung der Akkulaufzeit durch Reduzierung des Energiebedarfs. In diesem Fall kann die Intel HD den i3-330M weiterhin bei der HD Video-Dekodierung (MPEG2, H264, WMV9, VC1) entlasten, wie es die HD 545v ebenso machen würde. Zur Seite stehen dem Core i3 4.096 MB DDR3 SDRAM (2 Module).
Im Gegensatz zu den älteren Core 2 Duo CPUs von Intel hat der Core i3 Hyper-Threading (HT). HT sorgt dafür, dass jedem physischen Kern ein virtueller Kern zur Seite steht. Der Zweikerner kann also mit insgesamt 4 Threads rechnen. Der Unterschied des i3-330M zu Core i5/i7: Es gibt keinen Turbo-Boost.
Der Core i3-330M (2.13 GHz) rechnet langsamer als seine Schwestermodelle i5-520M und i5-430M. Der Prozessor-Test Cinebench R11.5 (64 Bit) vergibt an 520M-Laptops zirka 2.2 Punkte, an 430M-CPUs gehen 2.0 Punkte. Der i3-330M des MSI Notebooks schneidet mit 1.76 Punkten messbar schlechter ab.
Bei Single-Core-Berechnungen unterliegen die 2.13 GHz des i3-330M mangels Turbo Boost dem höher taktenden i5-430M. Letzterer erreicht bis zu 3.362 Punkte (Cinebench R10 Single Core 64 Bit, Sony Vaio VPC-EB1S1E/BJ). Der 330M im CX620MX schafft 2.909 Punkte.
Der Core i3-330M ist ein Einsteiger, aber kein schlechter. Die AMD-Konkurrenz vom Schlage Phenom II X3 N830 (HP ProBook 6555b) fegt er locker vom Platz: 1.18 bzw. 2.263 Punkte (R11.5 CPU 64Bit bzw. R10 Single 64Bit). Leistungsorientierte Anwender fahren allerdings mit einem Turbo Boost tauglichen i5-Prozessor besser.
PCMark 05 Standard | 4624 Punkte | |
PCMark Vantage Result | 5071 Punkte | |
Hilfe |
Der Test der Systemleistung mit dem PCMark Vantage bringt ein gutes Resultat von 5.071 Punkten zustande. Der Test prüft alle Komponenten vom Prozessor bis zum Arbeitsspeicher und der Festplatte. Das ist ein vergleichsweiser starker Wert (Vgl. zu Core i5), der auf die dedizierte Grafiklösung hinweist. Andere Core i3-330M Systeme mit einer Mittelklasse-Grafik (Toshiba Qosmio F60, Nvidia GT 330M) erreichen 4.552 Punkte.
Core 2 Duo Boliden der Vergangenheit zeigen, dass sich der i3-330M nicht verstecken muss. Der CPU sollte gegenüber den noch am Markt befindlichen Core 2 Duo CPUs der Vorzug gegeben werden, trotz Aufpreis. Das MSI CX620MX rechnet (bezogen auf die Multi Core Leistung) schneller als ein Sony Vaio VGN-FW51MF (4.096) oder ein Acer Aspire 5935G (3.882) mit der alten HighEnd CPU T9550 (2.66 GHz). Im Single Core Vergleich wäre der T9550 besser, darauf legt der PCMark Vantage aber kein großes Gewicht.
3DMark 2001SE Standard | 18461 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 10872 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 7842 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 3689 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 1181 Punkte | |
Hilfe |
Die Western Digital Festplatte (Typ WD3200BEVT) mit einer Bruttokapazität von 320 GByte hat nur durchschnittliche Übertragungsraten von 65 MB/s (sequentielles Lesen). Aktuelle Notebook-Festplatten, ebenfalls mit 5.400 rpm, erreichen ebenso 60 bis 70 MB/s. Relativ hoch fällt die Burst Rate von 98 MB/s aus. Dieser Wert beschreibt das Datenvolumen, das binnen einer Sekunde aus dem Cache der HDD geholt werden kann. Die Western Digital HDD ist im Betrieb nur durch ein leises Rauschen zu hören, die Lese-Schreibköpfe erzeugen lediglich sporadisch ein dezent klackerndes Geräusch.
Will das CX620MX Spiele-Notebook werden? Die ATI-Grafikkarte HD 545v unterstützt trotz der „5“ im Namen kein DirectX-11, denn es handelt sich um eine umbenannte Mobility Radeon HD 5145, welche eine minimal höher getaktete HD 4570 ist. Der Speicher taktet mit 720 MHz, der Kern mit 750 MHz. Das ist kein großer Unterschied zur Schwester GPU HD 5470 (Speicher 800 MHz bei DDR3, Kern 750 MHz), die in sehr vielen Mainstream-Notebooks eingesetzt wird. Letztere ist jedoch DirectX 11 fähig.
Die meisten DirectX 9 Spiele lassen sich auf der HD 545v mindestens in 1024x768 Pixeln und hohen Detailstufen flüssig spielen (z.B. Call of Duty 4, F.E.A.R., Unreal Tournament 3, World in Conflict). Bei anspruchsvollen Spielen wie Risen oder StarCraft 2 muss jedoch die Detailstufe auf Niedrig zurückgestellt werden.
Der 3DMark06 zeigt mit seinen schwachen 3.689 Punkten (HD 5470 3.702 Punkte) in eine wenig leistungsstarke Richtung. Was aktuelle Games dazu sagen, kann sich der Spiele-Fan jetzt schon denken. Anspruchsvolle Games wie Battlefield: Bad Company haben wir in diesem Sinne gar nicht erst ausprobiert, denn bereits das ältere FarCry 2 und Risen zeigten eine geringe Performance. Das beliebte StarCraft 2 läuft nur in den niedrigsten Details flüssig, wobei die 122 FPS eine Erhöhung der Auflösung auf native 1.366 x 768 Pixel zulassen.
Die vier folgenden Spieletests zeigen: Spieler können mit der ATI HD 545v nichts anfangen. Aktuelle und auch ältere anspruchsvolle Games sollten nicht auf der Wunschliste stehen. Für ältere Spiele a la Left4Dead reicht die Leistung zumindest in mittleren Einstellungen aus. Wer für wenig Geld spielen möchte, der sollte eine Kleinigkeit drauflegen und z. B. den Toshiba Satellite L670D-120 (ab 760 Euro) oder den Satellite L650D-10H (ab 590 Euro) in Betracht ziehen. Beide sind mit der deutlich performanteren HD 5650 ausgerüstet.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Crysis - GPU Benchmark (2007) | 74.9 | 31.1 | 14.4 | |
Crysis - CPU Benchmark (2007) | 50.6 | 31.2 | 16.4 | |
Far Cry 2 (2008) | 70.3 | 23.6 | ||
Risen (2009) | 44.5 | 23.3 | 15.5 | |
StarCraft 2 (2010) | 122 | 23.1 | 12.5 |
Geräuschemissionen
Beim E-Mails-Schreiben, Musikhören oder Word-Tippen läuft der Lüfter in geringen Drehzahlstufen konstant. Er geht niemals komplett aus. Wir messen im Betrieb ohne Last 31.5 bis 32.4 dB(A). Die Festplatte macht sich bei Aktivität durch ein dezentes Klackern bemerkbar: 32.5 dB(A). Für den Office-Betrieb war die HD 545v inaktiv.
In den Test-Spielen drehte der Lüfter deutlicher auf: 42.7 dB(A). Die Schwankungen halten sich in Grenzen und die Lüftersteuerung macht einen zivilisierten Eindruck. Nur durch den Stresstest (Furmark & Prime95) über zwei Stunden haben wir den Lüfter aus der Reserve gelockt. Jetzt dreht die Kühlung auf überdeutliche 46.4 dB(A) auf.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.5 / 32.4 / 32.4 dB(A) |
HDD |
| 32.5 dB(A) |
DVD |
| 36.6 / dB(A) |
Last |
| 42.7 / 46.4 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft 320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Während Textverarbeitung und Web-Surfen liegt die durchschnittliche Temperatur der Oberseite bei 31 Grad. Die Handauflage bleibt während dessen mit 25 bis 30 Grad im unkritischen blauen Bereich. Die Unterseite erwärmt sich stärker, sie wird aber höchstens 38 Grad warm. Erst bei starker Belastung ändern sich die Temperaturen in Richtung Rot.
Das Infrarot Thermometer ermittelt während des Stresstests auf der Oberseite maximal 48.5 Grad. Das sorgt für warme Finger, denn knapp 42 Grad werden auch auf der Tastatur gemessen. Die Unterseite erreicht jetzt in der Nähe des Luftauslasses hitzige 57 Grad. Die Einzugsöffnungen der kühlenden Luft an der Unterseite sollten jetzt nicht versperrt werden.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 48.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 56.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 39.3 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-10.5 °C).
Lautsprecher
In Sachen Akustik enttäuscht das CX620MX auf der ganzen Länge. Die Stereo-Lautsprecher befinden sich unter der Handballenauflage. Von dort beschallen sie die Tischplatte. Was an den Ohren ankommt, das ist so dumpf und entfernt, wie unter einem Kopfkissen erstickte Lautsprecher. Die Soundverbesserungen (Virtual Surround etc.) können an dem seltsam mittenlastigen Klangbild nichts ändern. Was fehlt ist Klarheit und Ausgewogenheit. Der Vollständigkeit wegen sei noch erwähnt, dass es keine Bässe zu hören gibt und auch die Lautstärke ist gering.
Ein guter Rat ist eine externe Soundanlage, die an den 3.5 Millimeter Klinke-Ausgang angeschlossen wird. Der vom Notebook ausgehende Pegel ist nicht besonders stark. Große Kopfhörer mit einer relativ hohen Leistung werden damit nicht an ihre Leistungsgrenzen gebracht. Immerhin kommt nicht zu einem Rauschen in den externen Lautsprechern (Hörtest – keine Messung).
Die Hybrid-Grafik hatte Erwartungen an eine gute Laufzeit des 15.6-Zollers geschürt. Mit seinen 2:04 Stunden (124 Minuten) kann das CX620MX aber nicht punkten (WLAN-Test). Hier fordert der mit einem hohen TDP (Thermal Design Power) von 35 Watt belastete Core i3-330M seinen Tribut. Diese TDP, welche die Leistungsaufnahme von CPU, Intel HD und Speichercontroller zusammen meint, definiert die maximale Leistungsaufnahme des Chips. Mit dem BatteryEater Classic, der die CPU stark belastet, reicht es für 63 Minuten (HD 545v aktiv).
Nutzer können die Laufzeit auf vier Stunden (239 Minuten) ausdehnen (Idle-Laufzeit, BatteryEater Reader-Test). Dies ist für den Alltagseinsatz aber kein relevantes Szenario. Die geringste Helligkeit ist für die Benutzung zu düster, das WLAN war inaktiv und die Prozessorlast lief gegen Null.
Einen DVD-Film können wir uns 154 Minuten (2:34 Stunden) ansehen. Wer die dedizierte ATI-GPU im Akkubetrieb nicht über die Hardware-Tasten oder über das Grafik-Setting deaktiviert, der schafft über eine Stunde weniger DVD-Laufzeit (84 Minuten). Das ATI-Szenario haben wir nicht für WLAN ausprobiert, jedoch dürfte sich die Laufzeit auch hier um zirka 50% vermindern.
Für den nächsten Film ist der 4.400 mAh Akku (49 Wh) erst wieder nach 2:26 Stunden (146 Minuten) bereit. So lange dauert die komplette Ladung des Akkus.
Die Energieaufnahme im Vergleich von aktiver und inaktiver ATI HD 545v zeigt, warum der Stromspar-Fan unbedingt die Intel HD aktiv belassen sollte. Sofern alle Energiesparoptionen eingestellt sind und die Helligkeit auf niedrigster Stufe ist, so liegt der Idle-Strombedarf bei 15.3 Watt. Ein Acer Aspire 5741G-334G50Mn ist mit gleicher CPU und ähnlicher GPU (HD 5470) mit 10.5 Watt deutlich sparsamer.
Realistisch betrachtet müssen Nutzer aber mit 26 bis 30 Watt im Bürobetrieb rechnen. Wenn die ATI HD 545v im Netzbetrieb standardmäßig aktiv ist, dann liegt der minimale Idle-Bedarf bereits bei 26 Watt. Das bedeutet eine Steigerung um 11 Watt und eine unverhältnismäßig hohe Energieaufnahme für ein Notebook mit insgesamt geringer CPU und GPU (untere Mittelklasse) Leistung. Je nach Energie-Setting (Modus Höchstleistung etc.) kann die Idle-Energieaufnahme auch bei 30 Watt liegen.
Wenn die ATI HD 545v mit einem 3DMark2006 beschäftigt ist, so steigt die Wirkleistung auf 54 Watt. Den maximalen Strombedarf ermitteln wir mit einem Stresstest (Prime95 und Furmark). Das Multimeter zeigt 65.6 Watt an. Das wird knapp für das kleine 65 Watt Netzteil, das sich während solch hoher Energieaufnahme mit einer Temperatur von hitzigen 63 Grad bemerkbar macht. Der Stresstest mit maximaler Belastung von CPU und GPU ist aber ein unrealistisches Szenario, weshalb potentielle Käufer keine Bedenken haben müssen.
Aus / Standby | 0.1 / 0.3 Watt |
Idle | 15.3 / 18.2 / 19.7 Watt |
Last |
53.9 / 66.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Der MSI CX620MX mit Core i3-330M (2.13 GHz) will ein mobiler Allrounder mit Unterhaltungsambitionen sein. Auf Seiten der Anwendungsleistung gelingt ihm das passabel, wir erleben solide Core i3-Leistung.
Weniger solide kommt die Einsteiger-GPU ATI Mobility Radeon HD 545v davon. Sie kann aktuelle 3D-Spiele nicht akzeptabel flüssig darstellen, allenfalls in niedrigen Details und Auflösungen. Wer ernsthaft spielen will, der sollte von der HD 545v Abstand nehmen.
Die Laufzeiten des 15.6-Zollers bleiben hinter unseren Erwartungen zurück. Zwei Stunden beim Surfen mit WLAN oder knapp drei bei der DVD-Wiedergabe sind akzeptabel, aber angesichts der abschaltbaren HD 545v nicht angemessen. Ursächlich hierfür ist der hohe Energiebedarf, welcher im Idle bei aktiver Intel HD ungefähr ein Drittel höher ist, als bei 15.6-Zollern ohne dedizierte GPU (15.3 Watt). Bei aktiver ATI-GPU liegt die Energieaufnahme sogar 11 Watt über stärkeren Notebooks mit Core i5 und HD 5650 (15 versus 26 Watt).
Das CX620MX hat, im Ganzen betrachtet, nur wenige Vorteile. Dazu gehört die gute Anschlussausrüstung (eSATA, ExpressCard34, HDMI). Wer seinen 15.6-Zoller die meiste Zeit auf dem Schreibtisch parkt und ein externes Display sowie eSATA-Festplatten anschließt, der wird sich über einen aufgeräumten Schreibtisch freuen. Die meisten Anschlüsse befinden sich wie in alten Zeiten auf der Rückseite.
Die Konstruktion ist ausreichend stabil, hinterlässt mit ihren überall hochglänzenden Flächen aber einen minderwertigen Plastik-Eindruck. Die ergonomischen Daten zeigen bei der Abwärme unter Last Nachteile. Missfallen hat uns das sehr schlechte Feedback der Tasten des Non-Multitouch-Pads. Vielschreiber werden damit und mit der federnden und teils zu dicht gedrängten Tastatur keine Freude haben.
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