Test Lenovo Ideapad G560 Notebook
Für ein einfaches Office-Notebook muss heute niemand mehr als 500 Euro ausgeben. Bereits ab 350 Euro sind voll ausgestattete 15.6-Zoll Einsteiger zu haben. In diesem Bereich, der dem Preiskampf am härtesten ausgesetzt ist, tummeln sich AMD Athlon/Turion Prozessoren oder Intels Pentium-Zweikerner bzw. Celeron. Ab zirka 450 Euro befinden sich Intels Core 2 Duo Prozessoren in den Geräten, z. B. Lenovo G530 oder HP Compaq 615.
Wer trotz knapper Kasse beim Kauf eines Notebooks nicht auf die Technik von Gestern setzen will (Core 2 Duo, Penryn), der liebäugelt mit den kleinsten Arrandale Prozessoren vom Schlage Core i3. Genau ein solcher steckt im Testgerät Lenovo G560 M277SGE, das ohne Windows nur 455 Euro kostet (Herstellernummer M277SGE). Unser Testgerät ist allerdings ein M277QGE, denn wir wollten auf Windows 7 Home Premium 64 Bit nicht verzichten (zirka 510 Euro).
Wir prüfen in diesem Test, ob das G560 den Office-Anforderungen gewachsen ist. Sind Eingabegeräte, Verarbeitung und Display genauso billig wie der Preis? Alle Informationen in unserem ausführlichen Testbericht.
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Optisch verbreitet das Lenovo G560 genau den Kunststoff-Charme, den wir von einem preiswerten Office-Laptop erwarten. Matte Nüchternheit wohin das Auge blickt. Das Chassis besitzt keine einzige glänzende Fläche, sehen wir einmal vom Displaypanel ab. Schmückende Oberflächen oder Elemente, wie silberne Streifen, leuchtende LEDs oder künstlerisch geformte Power-On-Tasten, suchen wir vergebens. Selbst die Lautsprecher tarnen sich unter einer einfallslosen Lochung.
Worauf der Hersteller nicht verzichtet, das ist eine Inszenierung seines Logos. Das Emblem ist in silbernen Lettern in den Displaydeckel eingelassen. Der G560-Name auf der Innenseite sitzt hochkant am rechten Display Rahmen und wirkt ebenso unscheinbar wie deplatziert.
Die matten Oberflächen bestehen auf dem Deckel und der Arbeitsumgebung aus einem rauen bis geringfügig glatten Kunststoff. Fingerabdrücke bleiben auf diesen Flächen keine zurück. Speziell die Deckel Fläche gefällt, denn sie ist auch für einen Kunststoff ungewöhnlich griffig. Die Bodenplatte besteht ebenfalls aus einem rauen Kunststoff.
Das Gehäuse zeichnet sich durch eine gute Druckstabilität auf Arbeitsumgebung und Bodenplatte aus. Die Handauflage verbiegt sich unter dem Druck der Hände jedoch so gut wie gar nicht. Allerdings sollte der 15.6-Zoller auf dem Tisch bleiben, denn wer ihn am optischen Laufwerk anfassend anhebt, der provoziert deutliches Knarzen. Der Grund: Die Bodenplatte über dem optischen Laufwerk sitzt sehr locker auf. Ansonsten kann die Base Unit mit zwei Händen kaum verzogen werden.
Der Deckel wird von straff sitzenden Scharnieren fest in seiner Position gehalten. Eine geringe Tendenz, um Nachwippen ist vorhanden. Die Gelenke machen einen stabilen Eindruck, denn sie sitzen fest am Gehäuse. Der maximale Aufklappwinkel von zirka 140 Grad ist für den Betrieb auf dem Schoß ausreichend.
Beim Thema Anschlüsse spricht Lenovos G560 Feng-Shui-Anhänger an. Wer Vielfalt sucht, der sollte hier nicht weiterlesen. Die Verbindungen konzentrieren sich auf der linken Seite des Gehäuses. Hier finden Nutzer den obligaten Ethernet-RJ45 für die Netzwerkkarte, den VGA für das externe TFT und zwei USB-Steckplätze für Peripherie. Einer der USB 2.0 Ports mutet auf den ersten Blick an wie eSATA, was aber lediglich an der ungewöhnlichen Ausstanzung des Steckplatzes liegt.
Fast schon als Highlight entpuppt sich der ExpressCard34-Schacht für Erweiterungskarten. Wer weitere Schnittstellen nachrüsten will, z. B. USB 3.0 oder FireWire, der kauft sich die passende Karte für ExpressCard34. Die fehlende digitale Bildschnittstelle HDMI/DisplayPort kann dadurch allerdings nicht nachgerüstet werden. Der Anschluss eines Fernsehers oder TFTs per HDMI ist mit dem G560 also nicht möglich.
Die rechte Seite des Gehäuses zieren zwei Audio-Steckplätze und ein weiterer USB 2.0 Port. Den Kartenleser bringt Lenovo unscheinbar an der Front des Laptops unter. Die deutliche Beschriftung auf der darüber liegenden Handauflage weist deutlich auf die unterstützten Formate hin (MMC/MS/MS-PRO/SD/SDHC).
Dem Anschluss-Verzicht ist zum Glück nicht das WLAN-Modul zum Opfer gefallen. Obwohl die Shop-Konfigurationen von einem Wireless LAN (802.11g, 54 Mbit) sprechen, melden die Tools auf unserem Testgerät ein Broadcom 802.11n-Modul (120-240 Mbit). Bluetooth ist aber nicht an Bord des günstigen Office-Laptops. Wer lieber die Kabel-Lösung nutzt, dem stehen nur die 10 MBit/s und 100 MBit/s Bandbreiten zur Verfügung. Der LAN-Adapter beherrscht kein Gigabit Ethernet.
Tastatur
Die Tastatur des 15.6-Zollers gehört in die Kategorie brauchbar aber nicht perfekt. Beim Tippen vermitteln die Tasten einen deutlichen Hub, einen klaren Druckpunkt und einen festen (aber keinen harten) Anschlag. Ist alles perfekt? Nicht ganz, der Ziffernblock über dem optischen Laufwerk gibt geringfügig nach, was das Tippgefühl an diesem Ort ins Schwammige verzerrt.
Die Tasten haben eine wohl dimensionierte Größe und lassen sich relativ zielsicher bedienen. Grund hierfür ist die konische Oberfläche, das heißt eine Eindellung zur Mitte hin. Hier bleiben Finger besser liegen und rutschen beim schnellen Tippen weniger stark nach links oder rechts ab.
Von einem klaren und großzügigen Layout kann aber nicht die Rede sein. Die Pfeiltasten hat Lenovo unter die Enter-Taste und neben Shift (rechts) gezwängt, was Fehleingaben an dieser Stelle häufiger werden lässt. Lobenswert ist die deutliche, weiße Beschriftung der Tasten. Ein Ziffernblock im Standard-Layout ist vorhanden und wird die Eingabe von Zahlen und die Bedienung des Taschenrechners ungemein erleichtern. Die Tasten sind zwar sehr schmal, aber durch die konische Formung tippt es sich recht komfortabel.
Touchpad
Das Touchpad ist in die Handauflage integriert. Den Unterschied zur haptisch leicht strukturierten Handauflage macht ein kleiner Absatz aus, der deutlich genug erfühlt werden kann. Die Fläche ist bis in die Außenbereiche sensitiv. Die beiden Maustasten liegen vertieft in einer Mulde. Für die flüssige Bedienung wirkt sich das negativ aus, denn der Daumen stößt an die obere (Mousepad) und untere Umrandung (Handballenauflage). Die Tasten haben einen geringen Hub und geben ein dumpfes aber billig wirkendes Klick-Geräusch von sich.
Das Multitouch-Pad (Synaptics V7.2) hat die Option zur Steuerung mit zwei Fingern. Das Zoomen oder Rollen mit zwei Fingern ist im Auslieferungszustand aber ebenso deaktiviert wie das horizontale Rollen (Scrollbar, ein Finger).
Lenovo verbaut ein WXGA-Panel mit einer nativen Auflösung von 1.366 x 768 Pixeln. Die 16:9-Anzeige (LTN156AT05J01) ist nicht entspiegelt und sorgt bei ungünstigem Hintergrundlicht für mehr oder minder starke Reflexionen. Der Kontrast der Anzeige ist mit 151:1 extrem gering. Der gemessene Schwarzwert liegt bei 1.35 cd/m². Das Breitbild-Display zeigt dunkle Areale nicht in tiefschwarz, wie es bei einem perfekten TFT sein sollte. Ein gräulicher Schimmer bleibt vorhanden und wird auch nicht durch das farbfreundliche Glare Type Finish der Anzeige aufgebessert.
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Ausleuchtung: 92 %
Helligkeit Akku: 204 cd/m²
Kontrast: 151:1 (Schwarzwert: 1.35 cd/m²)
Das Display verteilt die Helligkeit relativ gleichmäßig über das Panel (92%). In der Mitte messen wir einen Maximalwert von 204 cd/m². Links fällt die Helligkeit lediglich auf bis zu 193 cd/m² ab. Dieser Unterschied ist mit dem Auge nicht wahrnehmbar, es gibt also keine Hell-Dunkel Flecken.
Die Anzeige des Lenovo G560 ist für den Außengebrauch aus zwei Gründen eher ungeeignet. Die spiegelnde Eigenschaft und die geringe Helligkeit (200 cd/m²) können sich nicht gegen das Sonnenlicht durchsetzen. Starke Reflexionen behindern je nach Lichteinfall die Sicht und zwingen den Nutzer zum Anpassen des Blickwinkels bzw. zu einem schattigen Plätzchen.
Bei den Blickwinkeln gibt sich das Testgerät sehr eingeschränkt. Diese beschreiben, ob Farben oder Schrift bei seitlichem Blick auf die Anzeige noch klar erkennbar sind. Beim 15.6-Zoll Panel des G560 haben Nutzer nicht viel Spielraum. Weichen die Augen nach oben oder unten ab (vertikal), dann verblassen die Farben bereits ab zirka 20 Grad deutlich. Nach rechts und links (horizontal) können wir bis zu 45 Grad von der Mitte abweichen. Erst jetzt invertieren die Farben.
Der Core i3-350M (2.26 GHz) begegnete uns zum ersten Mal im 17.3-Zoller Asus K72JK-TY001V. Üblicherweise verwenden fast alle Hersteller in ihren kleinsten Intel-Core-Notebooks den i3-330M mit leicht geringerer Taktung von 2.13 GHz. Ein Performance-Vorteil für den Kunden? Wir werden es prüfen.
Intels neue Mobilprozessoren Core i3, i5 und i7 stehen nicht ohne Grund auf den Wunschlisten der Notebook-Käufer ganz oben. Die neuen CPUs können ihre Leistung dank Turbo-Boost besser skalieren und damit nur so viel Energie verbrauchen, wie es die Programme erfordern.
Turbo-Boost? Den gibt es im Core i3-350M CPU (2.26 GHz) aber nicht. Dafür gibt es immerhin Hyper-Threading (HT). Dieses Feature haben alle Core-Prozessoren gemeinsam. Es sorgt dafür, dass jedem physischen Kern ein virtueller Kern zur Seite steht. Der native Zweikerner kann also mit vier Threads rechnen. Speziell das Betriebssystem und gleichzeitig ausgeführte Office-Applikationen können von HT profitieren.
Der Zweikerner besitzt 3 MB L2 Cache (Intel Smart Cache). Zur Seite stehen dem Core i3-350M lediglich zwei Gigabyte DDR3 SDRAM. Diese Menge sitzt auf einem Modul und kann über den freien RAM-Steckplatz leicht aufgerüstet werden. Für Windows 7 Systeme (hier 64 Bit) sind 4 GB ein Quasi-Standard.
Der Core i3-350M (2.26 GHz) ist schwächer als seine Schwestermodelle i5-520M und i5-430M. Der Prozessor-Test Cinebench R11.5 (64 Bit) vergibt an 520M-Laptops zirka 2.2 Punkte, an 430M-CPUs gehen 2.0 Punkte. Der hier verwendete i3-350M schneidet mit 1.9 Punkten messbar schlechter ab. Dass die Differenz trotz des geringeren Taktes nicht größer ist, liegt am Hyper Threading. Core i3 wie i5 können mit vier Threads rechnen, auch wenn sie native Zweikerner sind. Der 330M (2.13 GHz) erlangt in diesem CPU-Test 1.8 Punkte, was am geringen Unterschied in der Taktung liegt.
Bei Single-Core-Berechnungen unterliegen die 2.26 GHz des i3-350M mangels Turbo Boost dem identisch taktenden i5-430M. Letzterer erreicht bis zu 3.362 Punkte (Cinebench R10 Single Core 64 Bit, Sony Vaio VPC-EB1S1E/BJ). Der 350M im G560 schafft 3.025 Punkte. Typische 330M-Notebooks sind mit durchschnittlich 2.900 Punkten leicht abgeschlagen.
Der Core i3-350M ist und bleibt in Sachen Leistung ein Einsteiger, wenn auch ein starker. Nutzer können in den kommenden Jahren Multitasking-Anwendungen laufen lassen, ohne große Wartezeiten befürchten zu müssen. Leistungsorientierte Anwender sind allerdings mit einem Turbo Boost tauglichen i5-Prozessor besser bedient.
PCMark 05 Standard | 5293 Punkte | |
PCMark Vantage Result | 4266 Punkte | |
Hilfe |
Wichtiger als die Erbsenzählerei des Prozessor-Benchmarks: Der Test der Systemleistung mit dem PCMark Vantage. Dieser Test prüft alle Komponenten vom Prozessor bis zum Arbeitsspeicher und der Festplatte. 4.266 Punkte kann das Lenovo G560 erringen. Das ist ein vergleichsweiser schwacher (Vgl. zu Core i5) aber typischer Wert für ein Notebook ohne dedizierte Grafiklösung. Das Asus K72JK-TY001V mit gleichem Prozessor und Radeon HD 5145 schaffte 5.296 Punkte. Core i3-330M Systeme mit einer Mittelklasse-Grafik (Toshiba Qosmio F60, Nvidia GT 330M) erreichen 4.552 Punkte.
Ein Blick auf Core 2 Duo Boliden der Vergangenheit macht aber deutlich: Der i3-350M befindet sich auf einem hohen Niveau und ist den kleinen Aufpreis gegenüber Core 2 Duo wert. Das Lenovo G560 läuft schneller als ein Sony Vaio VGN-FW51MF (4.096) oder ein Acer Aspire 5935G (3.882) mit der damaligen HighEnd Core 2 Duo CPU T9550 (2.66 GHz).
Dass ein Einsteigerprozessor mehr leistet als ein Premium-Modell von Mitte 2009, das liegt am Einzug von Hyper Threading in den Core i3. Im Einzelfall wird ein hoch taktender Core 2 Duo besser sein als der 350M, darauf legt der PCMark Vantage aber kein großes Gewicht.
Die IGP-Grafik Intel Graphics Media Accelerator HD (Intel HD) ist auf dem Package des Prozessors integriert. Sie ist schneller als die Vorgängerin 4500MHD. Im 3DMark2006 messen wir 1.306 Punkte (1.280x1.024). Das entspricht etwa einer GeForce 9400M alias ION). Für aktuelle Games reicht die Leistung aber nicht. Das wäre auch nicht der Zweck der stromsparenden integrierten Grafikkarte. Ihre Sache ist die Entlastung der CPU bei der HD Video-Dekodierung (MPEG2, H264, WMV9, VC1).
3DMark 05 Standard | 2565 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 1306 Punkte | |
Hilfe |
Die Western Digital Festplatte (Typ WD5000BEVT) mit einer Bruttokapazität von 500 GByte glänzt mit durchschnittlichen Übertragungsraten von 63 MB/s (sequentielles Lesen). Aktuelle Notebook-Festplatten, ebenfalls mit 5.400 rpm, erreichen in der Regel 60 bis 70 MB/s. Die Western Digital HDD ist demnach durchschnittlich schnell. Die HDD ist im Betrieb nur durch ein leises Rauschen zu hören.
Geräuschemissionen
Zu den wichtigsten Kriterien eines guten Office-Notebooks gehören geringe Abwärme und dezente Lautstärke. Niemand möchte einen kleinen Heizlüfter auf dem Schoß haben, speziell dann nicht, wenn dieser nur eine mäßige Core-i3-Performance mitbringt. Das G560 muss sich in dieser Hinsicht nichts vorwerfen lassen. Beim Surfen und E-Mails Tippen läuft der Lüfter abwechselnd gar nicht (30.7 dB(A)) oder mit konstanten 33.9 dB(A). Das Auftouren auf besagte 33.9 dB(A) ist der Prozessortätigkeit geschuldet. Wenn es nichts zu tun gibt, schaltet sich die Kühlung oft für mehrere Minuten oder gar Stunden (Idle, relativ kühler Raum) aus. In diesem Fall bleibt nur das feine Rauschen der Festplatte hörbar (31.0 dB(A) bei aktiven Lese-Schreibköpfen).
Bei CPU-Benchmarks dreht der Lüfter lediglich auf bis zu 34.1 dB(A) auf. Das ist ein sehr geringer Wert für ein Office-Gerät. Den Maximalwert von 36.8 dB(A), den wir nur in einem unrealistischen Stresstest provieren können, brauchen Nutzer nicht befürchten. Im Stresstest waren die vier Threads der CPU voll ausgelastet (Prime95) und die integrierte Intel HD berechnete den Furmark GPU-Test.
Nach Belastung beruhigt sich der Lüfter ungemein schnell. Von den 36.8 dB(A) tourt er binnen 10 Sekunden auf 30.7 dB(A) herunter und ist damit wieder leise. Wie die Kühlung sich genau verhält ist aber abhängig von der simultanen Last am Prozessor.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.6 / 30.7 / 33.9 dB(A) |
HDD |
| 31 dB(A) |
DVD |
| 33.6 / dB(A) |
Last |
| 34.1 / 36.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Oberflächen des 15.6-Zollers lassen sich zu keiner Zeit, weder im Idle, noch unter Stress, zu hoher Abwärme verleiten. Beim Surfen im Internet bleibt das Gehäuse kühl. Der aktive Lüfter ist in diesem Modus regelmäßig inaktiv. Mit 33 Grad handwarm wird die Base Unit jetzt nur auf der Unterseite (Mitte, unter Handballenauflage). Die Nutzung auf dem Schoß ist ohne Einschränkungen empfehlenswert, denn auch bei Office-Tätigkeiten hält die Kühlung die Abwärme auf stabilem, geringem Niveau.
Auch für den Zustand Belastung gilt: Keine nennenswerten Erwärmungen. Im Gegenteil, mancherorts sinken die Temperaturen gegenüber den Idle-Messwerten. Die Raumtemperatur war für beide Messungen nahezu identisch. Nach dem zweistündigem Stresstest mit Furmark und Prime95 ist die Oberseite des Gehäuses höchstens 37 Grad warm. Dank den kühlen Bereichen rechts liegt der Durchschnitt mit 31.4 Grad aber deutlich niedriger. Die Bodenplatte ist auch jetzt noch für den Einsatz auf dem Schoß geeignet, denn wir messen auf der Unterseite maximal 35 Grad.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 37.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 35.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 36.2 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-8.5 °C).
Lautsprecher
Office-Notebooks gehören in der Regel nicht zur musikalischen Elite. Für die Stereo-Lautsprecher über der Tastatur gilt dies ebenso. Sie überzeugen nur den anspruchslosen Bürofreund. Das Klangbild ist auch bei maximaler Lautstärke klar und unverzerrt aber stark mittenlastig. Die Soundverbesserungen (Bassverstärkung, Virtual Surround) machen keinen nennenswerten Unterschied, egal ob wir Pop, Rock oder Elektronik spielen. Die Lautstärke ist für einen 15.6-Zoller angemessen.
Wer eine externe Soundanlage anschließen möchte, der nutzt den 3.5 Millimeter Klinke-Ausgang auf der rechten Seite. Der vom Notebook anliegende Pegel kann nach Belieben nach unten geregelt werden. Selbst bei geringen Eingangspegeln kommt nicht zu einem Rauschen in den externen Lautsprechern (Hörtest – keine Messung).
Notebook = Mobilität? Die vergleichsweise geringen Akkulaufzeiten verhindern ausuferndes Surfen oder Tippen im Café oder in der Bahn. Für den realen Betrieb beim WLAN-Surfen ermitteln wir 2:31 Stunden. Grund für die geringen Laufzeiten ist vor allem die schwache Kapazität des Akkus von 4.300 mAh (48 Wh).
Was der WLAN-Test beim Surfen im Internet nicht schafft, das holt auch der DVD-Test nicht heraus. Nach 2:39 Stunden geht der Film aus, den wir mit einer geringen Helligkeit von 100 cd/m² angesehen haben. Bis wir den Film fortsetzen können vergehen 2:02 Stunden. Solange braucht der Akku für eine vollständige Ladung.
Die maximale Idle-Laufzeit des G560 liegt bei 288 Minuten. Diese 4:48 Stunden hören sich gut an, sind aber unrealistisch. WLAN-Modul deaktiviert, Helligkeit auf niedrigster Stufe und Prozessor ohne Beschäftigung: So nutzt niemand seinen Laptop.
Die Akku-Betriebszeit gehört nicht zu den Besten der 15.6-Zoll Office-Klasse, doch für ein preisgünstiges Notebook wie den Lenovo G560 kann sie sich sehen lassen. Das 200 Euro teurere Samsung P530 schafft mit seinem 4.000 mAh Akku eine geringfügig kürzere Laufzeit (WLAN 2:00, DVD 2:27 Stunden).
Die Energieaufnahme des G560 stellt sich als äußerst gering und vorbildlich dar. Wenn es im Idle gar nichts zu tun gibt und alle Sparoptionen eingestellt sind (Luminanz auf niedrigster Stufe), dann liegt der Idle-Strombedarf bei 9.5 Watt. Realistisch für den Bürobetrieb mit aktivem Prozessor sind 22 Watt (Profil Ausbalanciert).
Es gibt aber noch sparsamere Notebooks. Einem Lenovo Thinkpad L412 0530-5ZG (i3-330M, IGP) genügen 8.7 Watt. Der 13.3-Zoller Acer Aspire 3820TG-334G50N (i3-330M, HD 5470) braucht trotz Grafikkarte nur 8.2 Watt (max. Idle).
Die maximale Energieaufnahme ermitteln wir im Stresstest mit Prime95 und Furmark. Der Akku wurde während des Tests nicht geladen. Das Multimeter zeigte 45.7 Watt an. Das schmale 65 Watt Netzteil (245 Gramm) ist ausreichend dimensioniert.
Stromsparer sollten die ungewöhnlich hohe Energieaufnahme im ausgeschalteten Zustand beachten. Deaktivieren wir den G560, so benötigt er immer noch 0.6 Watt. Selbst der Standby-Verbrauch ist mit 0.3 Watt geringer.
Aus / Standby | 0.6 / 0.3 Watt |
Idle | 9.5 / 12.8 / 14.1 Watt |
Last |
32.3 / 45.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Lenovo bietet mit dem G560 M277SGE ein 15.6-Zoll Notebook für den etwas anspruchsvolleren Büroeinsatz. Wer für unter 500 Euro (oder knapp darüber) einen Intel Core i3 einkaufen möchte, der ist mit dem Core i3-350M im G560 für die nächsten Office-Jahre gut gerüstet.
Die Verarbeitung ist wie die Eingabegeräte mittelmäßig bis gut. Das griffige und unempfindliche Kunststoff-Gehäuse überzeugt durch eine gute aber nicht perfekte Stabilität. Dem Billig-Kunststoff Feeling kann sich das G560 aber nicht entziehen. Die Einfallslosigkeit der Optik ist eine Frage individueller Vorlieben. Spartanisch sind die wenigen Anschlussmöglichkeiten. Nicht einmal HDMI zum Anschluss eines Fernsehers hat den Weg ans Lenovo-Notebook gefunden. Dafür gibt es einen ExpressCard34-Slot für Erweiterungskarten.
Neben dem guten Prozessor gibt es weitere Gründe für einen Kauf. Die Ergonomie ist vorbildlich. Die Abwärme ist mit oder ohne Last sehr gering, der Betrieb auf dem Schoß ist jederzeit möglich. Die Lautstärke des Kühlsystems ist gering – vor allem wenn der 15.6-Zoller in anspruchslosen Anwendungen arbeitet.
Bei den Nachteilen offenbarte das G560 eine geringe Akkulaufzeit und ein spiegelndes, nicht besonders helles Displaypanel. Der Laptop ohne dedizierte Grafik geht zwar sparsam mit Energie um (9.4-14 Watt Idle), doch die geringe 4.300 mAh Kapazität des Akkus lässt nicht mehr als 2:31 Stunden (WLAN-Test) zu.