Test Acer Aspire 4820TG-434G64Mn Notebook
Das gewisse eXtra.
Mit dem Aspire Timeline X 4820TG-434G64Mn schickt Acer ein 14-zölliges Notebook ins Rennen, das dank Radeon HD 5650 nicht nur bei der Performance, sondern durch den umschaltbaren Grafikchip des Core i5 überdies bei der Akkulaufzeit punkten soll.
Acer´s Timline-Serie hat in der Vergangenheit vor allem mit ihrer hohen Akkulaufzeit auf sich aufmerksam gemacht, wie wir beispielsweise schon im Test des 1810TZ, des 3810T/4810T und des 8471/8571 gesehen haben. Von der Performance her konnte sich die Timeline-Serie bisher allerdings kaum mit ähnlich teurer Konkurrenz messen. Als CPU kam jeweils ein stromsparender und damit etwas leistungsschwacher Prozessor von Intel zum Einsatz. Dabei handelte es sich entweder um den Pentium Dual Core SU4100 (1.30 GHz, 2 MByte L2-Cache), den Core 2 Solo SU3500 (1.40 GHz, 3 MByte L2-Cache) oder den Core 2 Duo SU7300 respektive SU9400 (1.30 bzw. 1.40 GHz, je 3 MByte L2-Cache). Als Grafikeinheit diente hauptsächlich die integrierte Intel GMA 4500MHD, die sich kaum für Spiele eignet. Wenige Modelle waren mit der etwas stärkeren Einstiegsgrafikkarte Radeon HD 4330 ausgestattet, die sich bei neueren Spielen aber auch schnell überfordert zeigt.
Genau dieser Leistungsbeschränkung, die wohl viele Interessenten in letzter Instanz vom Kauf abhielt, hat sich Acer mit der neuen Timeline X-Serie nun endlich angenommen und bei den teureren Modellen auf wesentlich stärkere Komponenten gesetzt. So stammt die Grafikkarte jetzt zumindest aus der unteren (Radeon HD 5470) oder aus der oberen (Radeon HD 5650) Mittelklasse. Der Prozessor taktet mit 2.13 GHz (Core i3-330M, 512 KByte L2 + 3 MByte L3-Cache), 2.26 GHz (Core i5-430M, 512 KByte L2 + 3 MByte L3-Cache) oder 2.66 GHz (Core i7-620M, 512 KByte L2 + 4 MByte L3-Cache) ebenfalls wesentlich höher.
Da die CPUs der Core i-Serie zudem über einen integrierten Grafikchip namens GMA HD verfügen, kann bei Bedarf zwischen der dedizierten (sofern vorhanden) und der integrierten Grafikeinheit umgeschaltet werden. Auf diese Weise wird es Acer ermöglicht, relativ leistungsstarke Notebooks anzubieten, die trotzdem nicht auf das Kernmerkmal der Timeline-Serie – eben der hohen Akkulaufzeit - verzichten müssen. Das uns zur Verfügung gestellte Testgerät, das Aspire Timeline X 4820TG-434G64Mn, ist mit rund 900 Euro eines der teureren Modelle und bietet mit dem Core i5-430M, der Radeon HD 5650, vier GByte DDR3-RAM und einer 640 GByte großen Festplatte ein rundes Gesamtpaket, welches durch sein 14-Zoll Format ausreichend Bildfläche bietet, ohne allzu sehr an Mobilität einzubüßen.
Optisch empfanden wir das Aspire 4820TG als durchweg gelungen. Der schwarze Displaydeckel und die silberne Handballenauflage sorgen für Akzente und erinnern mit ihrer matten und leicht strukturierten Oberfläche aus hochwertigem, gebürstetem Aluminium in positiver Weise an die Gaming-Notebooks von MSI (z.B. GT640). Unverständlich ist hingegen, warum Acer bei der Tastaturumrandung und beim Displayrahmen dann plötzlich auf die, leider üblichen, Hochglanzoberflächen setzt. Diese sind einerseits sehr empfindlich, so dass beim Putzen leicht Kratzer entstehen können. Zum anderen siedeln sich schnell Fingerabdrücke sowie Staubpartikel an. An der nahezu tadellosen Verarbeitung und der gefälligen Formgebung haben wir demgegenüber nichts auszusetzen, das Design des Aspire 4820TG wirkt insgesamt schlicht und trotzdem individuell.
Aufgrund seiner geringen Bauhöhe von rund drei Zentimetern lässt allerdings die Stabilität arg zu wünschen übrig. Gerade der schicke, aber sehr dünne Notebookdeckel lässt sich deutlich verbiegen und durchdrücken, mit der Folge, dass auf dem Display Bildfehler auftreten können. Auch die Baseunit gibt auf der gesamten Fläche bei stärkerem Druck nach, besonders der Bereich um das optische Laufwerk tritt hier negativ in Erscheinung. Einzig der Gehäuseboden gibt sich relativ stabil. Die Scharniere erledigen indes einen ordentlichen Job, können jedoch weder ein Wackeln des Displays bei Erschütterungen noch ein Mitschwingen der Baseunit beim Öffnen verhindern. „Schuld“ daran ist unter anderem das geringe Gewicht von 2.1 Kilogramm, welches das Aspire 4820TG andererseits zum mobilen Begleiter qualifiziert.
Anschlussausstattung
Selbstverständlich ist der vorhandene Platz bei einem Notebook im 14-Zoll Format recht eingeschränkt, trotzdem waren wir von der gebotenen Anschlussvielfalt etwas enttäuscht. So müssen Kunden sowohl auf einen eSATA- und Firewire-Port als auch auf einen ExpressCard-Einschub verzichten. Externe Monitore lassen sich per VGA oder dem, bei der Bildqualität weit überlegenen, HDMI anschließen. Da HDMI auch Ton überträgt, kann man sich bei Fernsehern überdies den Anschluss von Soundkabeln sparen. Wer trotzdem eine externe Soundanlage anschließen will, kann dies am Kopfhörerausgang erledigen. Ein Mikrofon-Eingang ist natürlich ebenfalls vorhanden. Externe Eingabegeräte wie Mäuse und Tastaturen oder Festplatten lassen sich an den vier USB 2.0-Ports anschließen, von denen sich drei im vorderen Bereich der rechten Seite befinden. Den Abschluss bilden ein Kensington Lock und ein Netzwerkanschluss (RJ-45 Gigabit-Lan). Die Rückseite bleibt frei von jeglichen Verbindungsmöglichkeiten, da der Akku die komplette Breite in Beschlag nimmt. Auf der Vorderseite ist noch ein 5-in-1-Kartenleser zu finden, der mit den Formaten MMC, SD, MS, MS Pro und xD umzugehen weiß.
Die Anordnung der Anschlüsse hat uns persönlich kaum zugesagt. Sowohl die Bildausgänge, als auch der Netzwerkanschluss und die USB 2.0-Ports waren uns zu weit vorne angebracht. Wer viele Kabel anschließt und gleichzeitig eine Maus einsetzt, sieht sich schnell mit Platzproblemen konfrontiert, der Bewegungsspielraum kann dadurch deutlich leiden. Davon abgesehen bietet das Aspire 4820TG mit Wlan (abgn) und Bluetooth (2.1) noch die Möglichkeit der drahtlosen Verbindung. Wer gerne videochattet, findet an der integrierten Webcam Gefallen, die mit 1280 x 1024 Bildpunkten auflöst.
Softwareausstattung und Zubehör
Kaum ein Hersteller versteht es wie Acer, das System eines Notebooks derart in vorinstallierter Software zu ertränken. Wer einen Blick in die Deinstallationsroutine von Windows 7 wirft, dürfte nur unverständlich den Kopf schütteln. Neben dutzenden Spielen findet sich zahlreiche, meist völlig wertfreie Zusatzsoftware, die die Arbeits- und Reaktionsgeschwindigkeit im Auslieferungszustand massiv beeinflusst. Nachdem wir das Aspire 4820TG von einem Großteil seines Softwareballastes befreit hatten, gestaltete sich der Umgang mit dem Notebook wesentlich angenehmer. Ausnahme bildete der Systemstart, der trotz unserer „Befreiungsaktion“ unverhältnismäßig lang dauerte und Windows nach dem Erscheinen des Desktops erst einmal eine gehörige Zeit benötigte, bis es in einer angemessenen Geschwindigkeit lief. Wer sich den ganzen Ärger im Vorhinein ersparen will, installiert das Betriebssystem am besten gleich komplett neu. Widmen wir uns schließlich kurz dem Zubehör, das mit einem Handbuch, einem Garantieheftchen und einem Reinigungstuch etwas dürftig ausfällt.
Tastatur
Die Tastatur hinterließ insgesamt einen ordentlichen Eindruck. Die Tasten verfügen über eine angenehme Größe und beim Layout hält sich Acer weitgehend an die bewährte Norm. Anschlag und Druckpunkt sind hingegen verbesserungswürdig. Weitere Kritik muss das Aspire 4820TG für das etwas laute Tastengeräusch und die zuweilen eingeschränkte Stabilität einstecken. So gibt der Bereich oberhalb des optischen Laufwerks bereits bei normaler Benutzung ordentlich nach. Bei kräftigerer Benutzung lässt sich sogar ein deutliches Durchbiegen feststellen. Ein Großteil der Notebooks ist in dieser Beziehung aber keineswegs besser. Weiterer Malus ist die teils suboptimale Tastengröße. Die „°^“-Taste und das linke Shift sind arg schmal geraten, die Pfeiltasten besitzen überdies eine viel zu geringe Höhe. Es sei jedoch angemerkt, dass man sich relativ flott an die vereinzelten Eigenheiten gewöhnt. Auf einen dedizierten Nummernblock muss der Nutzer angesichts der eingeschränkten Ausmaße verzichten, Acer hat immerhin der „normalen“ Tastatur einen Nummernblock spendiert, der per Fn + Num-Tastenkombination angesprochen werfen kann.
Touchpad
Das multitouchfähige und minimal abgesenkte Touchpad hat uns besonders gut gefallen. Die (vertikal) üppige Dimensionierung ist ebenso als Pluspunkt zu nennen wie die äußerst angenehme Oberfläche, die für überzeugende Gleiteigenschaften sorgt. Von der Präzision gibt es auch nichts auszusetzen, das Touchpad funktionierte stets zuverlässig. Leider hat Acer das Touchpad etwas zu weit links angebracht, was bei der WASD-Benutzung in Spielen oftmals für Fehleingaben sorgt. Zum Glück kann das Touchpad problemlos deaktiviert werden. Die beiden Maustasten die sich in einer durchgehenden, matt silbernen Leiste vereinigen, bieten des Weiteren ein gutes Druckgefühl sowie eine tadellose Akustik.
Das Display des Aspire 4820TG bietet mit einer Bildschirmdiagonale von 35.56 Zentimetern einen guten Kompromiss aus Bildfläche und Mobilität. Die Auflösung ist mit 1366 x 768 passend gewählt, einzig bei manchen Spielen wie Modern Warfare 2 erscheinen Fadenkreuz und Gegner etwas klein. Beim Format hat sich Acer wenig überraschend für das inzwischen etablierte 16:9 entschieden. Laut Acer ist das Display zudem umweltfreundlich, da man nach eigenen Aussagen auf den Einsatz von Quecksilber verzichtet hat. Als weiteres Merkmal sei die LED-Hintergrundbeleuchtung erwähnt.
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Ausleuchtung: 97 %
Kontrast: 140:1 (Schwarzwert: 1.69 cd/m²)
Bezüglich der Werte sieht sich das Display einem gespaltenen Urteil konfrontiert. Auf der einen Seite ist das Bild dank einer guten Leuchtdichte von 236.2 cd/m² überdurchschnittlich hell. Die Ausleuchtung ist mit 97% sogar als herausragend zu bezeichnen. Auf der anderen Seite enttäuscht der hohe Schwarzwert von 1.69 cd/m², der dunkle Areale leicht gräulich wirken lässt. Insgesamt ergibt sich darüber hinaus ein mangelhafter Kontrast von lediglich 140:1. Ergo: Beim Arbeiten oder Internetsurfen macht das Display einen besseren Eindruck als bei Filmem oder Spielen, wo Schwarzwert und Kontrast eine größere Rolle spielen.
Acer setzt beim Aspire 4820TG auf ein nicht entspiegeltes Display, das im Außeneinsatz dementsprechend für starke Reflexionen sorgt. Durch die hohe Leuchtdichte, die im Akkubetrieb konstant bleibt, wird dieser Umstand zumindest etwas abgemildert. Allzu viel Außentauglichkeit sollte man dennoch nicht erwarten. Selbst in Innenräumen kann es unter ungünstigen Bedingungen (gegenüberliegende Lichtquellen etc.) zu Spiegelungen kommen. Wer viel Zeit mit Officetätigkeiten verbringen will, sollte sich lieber nach einem Notebook mit matten Display umsehen.
Bei der Blickwinkelstabilität gibt es kaum Überraschungen. Während die Blickwinkel horizontal noch ganz manierlich sind, stellt sich vertikal dagegen sehr schnell eine Veränderung des Bildes ein. Es ließ sich in unserem Test beispielsweise nicht umgehen, dass eine Hälfte des Displays in den gräulichen Bereich abrutschte.
Kaum ein Notebook kommt heutzutage noch ohne einen Prozessor auf Basis von Intels erfolgreicher Core i3, i5 oder i7-Reihe auf den Markt und in dieser Beziehung bildet auch das Aspire 4820TG keine Ausnahme. Beim verbauten Core i5-430M handelt es sich um eine CPU der Mittelklasse, die über 512 KByte L2- und 3 MByte L3-Cache sowie einen Takt von passablen 2.26 GHz verfügt. Durch die bekannte Turbo Boost-Technik stellt sich bei Bedarf eine moderate Übertaktung auf bis zu 2.53 GHz (+270 MHz) ein. Bessere Core i-Modelle wie der i5-520M zeigen mit 530 MHz eine wesentlich höhere Übertaktung (2.40 bis 2.93 GHz). Die Hyperthreading-Technologie, die für eine Simulation von zwei zusätzlichen CPU-Kernen sorgt, ist ebenfalls mit an Board, so dass der Core i5-430M bis zu vier Threads gleichzeitig bearbeiten kann. Mit einem Stromverbrauch von 35 Watt, ist die 144mm² kleine und in 32nm Strukturbreite gefertigte CPU nicht gerade sparsam, allerdings verfügt der Core i5-430M über einen integrierten Grafikchip mit dem Namen GMA HD. Dieser ist schneller als der beliebte Onboardchip GMA 4500MHD, kommt aber nicht an Nvidias GeForce 9400M (Ion) heran.
Als Grafikkarte kommt die DirectX 11 fähige ATI Mobility Radeon HD 5650 zum Einsatz. Dank des geringen Herstellungsprozesses (40nm), des vertretbaren Stromverbrauchs (15-19 Watt) und der guten Performance (obere Mittelklasse) präsentiert sich die Radeon HD 5650 als rundum gelungenes Gesamtkonzept, man könnte sogar vom aktuellen Preis-/Leistungssieger sprechen. Mit einem Kerntakt von 550 MHz liegt die Radeon HD 5650 genau mittig innerhalb der Vorgabe von ATI, die 450-650 MHz beträgt. Der 1024 MByte große Speicher taktet mit 800 MHz. Leider hat ATI im Vergleich zum Vorgänger Radeon HD 4650 nicht an der Speicherbandbreite geschraubt, die mit 128bit nicht mehr ganz zeitgemäß ist. In Kombination mit dem eingesetzten DDR3-VRAM entwickelt sich die geringe Speicherbandbreite in manchen Spielen sogar zum Flaschenhals. Ein erwähnenswertes Feature der Radeon HD 5650 wäre unterdies die Avivo HD-Funktion, mit der sich HD Videos direkt auf dem Grafikchip dekodieren lassen.
Wie wir in letzter Zeit erfreulicherweise bei immer mehr Notebooks sehen, verfügt auch das Aspire 4820TG über eine Option zum Umschalten zwischen der integrierten (GMA HD) und der dedizierten (Radeon HD 5650) Grafikeinheit, auch Switchable Graphics genannt. Das Switchen geht denkbar einfach von statten: Rechtsklick auf den Desktop, „Umschaltbare Grafiken konfigurieren“ und die entsprechende Grafikeinheit auswählen. Dieser Vorgang nimmt ein paar Sekunden in Anspruch und funktionierte stets fehlerfrei. So kann der Nutzer je nach aktuellem Anwendungsszenario zwischen geringerem Energieverbrauch (und somit besserer Akkulaufzeit) oder höherer Leistung wählen. Leider funktioniert die Umschaltung nicht, falls gerade bestimmte Anwendungen geöffnet sind. Wenn man z.B. erst im Spiel merkt, dass gerade die falsche Grafikeinheit aktiv ist, muss das Spiel erst wieder beendet werden – umständlich. Hier kann Nvidias Optimus-Technologie punkten, die dynamisch zwischen den Grafikeinheiten umschalten kann (funktioniert nur mit Grafikkarten der GeForce 200er und 300er Reihe). Im Gegenzug ist Optimus recht treiberabhängig, mit der Folge, dass die dedizierte Grafikeinheit teils inaktiv bleibt. Insgesamt haben also beide Varianten ihre Vor- und Nachteile.
CPU Leistung
Die Leistung verschiedener CPUs lässt sich gut mithilfe des Cinebench vergleichen. Im Cinebench R10 (64bit) sorgt der Core i5-430M für 3446 Punkte im Singlecore- und 7849 Punkte im Multicore-Rendering – beides gute Werte. Gegen eine Vierkern-CPU wie Intels Einstiegsquadcore, den Core i7-720QM (1.60 GHz, 1 MByte L2- und 6 MByte L3-Cache), hat der Zweikerner allerdings keinen Bestand. Während der Core i5-430M im Singlecore-Rendering mit 3446 zu 3672 Punkten noch halbwegs mithalten kann, hat er im Multicore-Rendering mit 7849 zu 10068 Punkten das Nachsehen. Im neuen Cinebench R11 (64bit) zogen wir zu Vergleichszwecken das Deviltech Devil 9700 DTX zu Rate, dessen Core i7-820QM (1.73 GHz, 1 MByte L2- und 8 MByte L3-Cache) im CPU-Benchmark 3.44 Punkte erreicht. Da der Core i5-430M „nur“ vier statt acht Threads gleichzeitig bearbeiten kann, fällt dieser mit 2.07 Punkten deutlich zurück.
PCMark Vantage Result | 5126 Punkte | |
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GPU Leistung
Eine Anmerkung vorweg: Die gesamten im Test erwähnten Benchmarks wurden mit der Radeon HD 5650 durchgeführt, die integrierte Intel GMA HD blieb stets deaktiviert. Bei den synthetischen Benchmarks führt kein Weg an den grafiklastigen 3DMarks von Futuremark vorbei. Hier haben wir uns zum Vergleich für die GeForce GT 335M entschieden, die unter anderem im identisch großen und ähnlich leistungsstarken Asus N82JV Verwendung findet. Im 3DMark 03 positioniert sich die Radeon HD 5650 mit 21056 zu 18806 Punkten locker vor der GeForce GT 335M. Im 3DMark 06 schrumpft der Vorsprung deutlich und die GeForce GT 335M zieht mit 13363 zu 13430 Punkten nahezu gleichauf. Im 3DMark 06 wendet sich das Blatt kurzfristig und die Nvidia-Karte kann die Radeon HD 5650 nicht zuletzt aufgrund des höheren CPU-Einflusses (Core i7-620M beim Asus N82JV) mit 6892 zu 6719 Punkten leicht überholen. Im GPU-Score des 3DMark Vantage liegt die Radeon HD 5650 mit 2899 zu 2651 Punkten hingegen wiederum vorne. Insgesamt bewegen sich GeForce GT 335M und Radeon HD 5650 auf einem ähnlich guten Niveau, mit leichten Vorteilen zugunsten die ATI-Karte.
3DMark 03 Standard | 21056 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 13430 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 6719 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 3415 Punkte | |
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Die Festplatte aus dem Hause Western-Digital umfasst üppige 640 GByte und wurde von Acer als einzelne Partition (584 GByte) eingerichtet. Die Drehzahl ist mit 5400 U/Min Standard, viele Notebooks werden inzwischen aber mit schnelleren 7200er Festplatten ausgestattet. Nichtsdestotrotz ist die durchschnittliche Übertragungsrate mit 66.9 MB/Sek als relativ gut zu bezeichnen. Gegen eine SSD sieht die HDD des Aspire 4820TG dennoch alt aus, da SSDs Daten durchaus dreimal so schnell übertragen.
Leistungs-Fazit
Nach unseren Benchmarks kristallisiert sich heraus, dass Acer mit der Kombination aus Intels Core i5-430M und ATIs Mobility Radeon HD 5650 eine ausgewogene Mischung gelungen ist, die den Nutzer mit ihrer guten Performance mehr als genug für die üblichen Alltagsaufgaben wie HD-Wiedergabe und Multitasking wappnet. Einzig bei sehr anspruchsvollen, auf mehrere Kerne optimierten Anwendungen tritt der Leistungsunterschied zu Vierkern-CPUs zu Tage und der Core i5-430M kann an seine Grenzen stoßen.
Alle nun folgenden Benchmarks entstanden in der nativen Auflösung von 1366 x 768:
Fear 2
Monoliths Horror-Shooter lässt sich grundsätzlich selbst mit maximalen Details und 4x Antialiasing (45.1 fps) sehr gut spielen. Leider brach die Bildwiederholrate in unserem Test ab und zu komplett ein, so dass das Bild für Sekundenbruchteile stockte. Da wir dieses Verhalten schon bei anderen Notebooks gesehen haben, dürfte die Ursache aber nicht in der Hardware zu suchen sein.
Anno 1404
Das erfolgreiche Aufbaustrategiespiel Anno 1404 wurde hervorragend optimiert und kann in sehr hohen Details und 4x anisotroper Filterung dank 35.7 fps gut gespielt werden, obwohl die Bildwiederholrate bei verschiedenen Zoomstufen sichtlich schwankt. In hohen Details und inkl. 2x AF wird mit ausgezeichneten 49.2 fps ein noch runderes Spielerlebnis ermöglicht. Die GeForce GT 335M des Asus N82JV liegt mit 39.6 fps spürbar zurück.
Bad Company 2
Bad Company 2 sieht zwar ganz hübsch aus, bei den Hardwareanfoderungen haben es die Entwickler von Dice allerdings übertrieben. 28.1 fps in hohen Details (HBAO on) sowie 4x AF genügen nicht für einen durchgängig flüssigen Bildaufbau. Die GeForce GT 335M tut sich mit 24.2 fps noch schwerer. In mittleren Details (HBAO off) und deaktiviertem AF lässt sich Bad Company 2 aufgrund von 41.8 fps hingegen problemlos zocken.
Risen
In Risen hat die Radeon HD 5650 schon bei verringerten Details so ihre Probleme. Gerade einmal 27.7 fps mit mittleren Details und 2x AF sind doch etwas enttäuschend. In hohen Details und 4x AF sind es sogar nur magere 22.6 fps. Die GeForce GT 335M liegt mit 22.2 fps nahezu gleich auf.
Modern Warfare 2
Dem zweiten Teil der modernen Kriegsführung lässt sich mit dem Aspire 4820TG ohne Einschränkungen frönen. Bis auf grafisch anspruchsvolle Passagen (z.B. starke Rauchentwicklung) blieb Call of Duty 6 in hohen Details (all on) und inkl. 4x AA mit 37.9 fps stets im spielbaren Bereich. Die GeForce GT 335M positioniert sich mit 35.2 fps knapp dahinter.
Shift
Ein Vorteil des neusten Need for Speed Ablegers ist seine konstante Performance, wie man im Spielegraphen erkennen kann. 29.9 fps in hohen Details und 4x AA sorgen dabei für ein ordentliches Rennerlebnis. Die GeForce GT 335M folgt in geringem Abstand mit 29.2 fps. Ohne Antialiasing erhöht sich die Bildrate der Radeon HD 5650 deutlich und Shift läuft mit 37.9 fps wesentlich angenehmer.
Metro 2033
Das Erstlingswerk von Entwickler 4A Games begeistert mit größtenteils knackscharfen Texturen, zwingt durch seinen extremen Hardwarehunger jedoch selbst die besten Gaming-Notebooks an ihre absoluten Grenzen. Auf einen Test mit hohen/sehr hohen Details und/oder DirectX 11 haben wir deshalb verzichtet. In mittleren Details (AAA & 4x AF) sowie aktiviertem DirectX 10 läuft Metro 2033 in Innenräumen zwar einigermaßen flüssig, im Außenbereich bricht die Performance aber oftmals auf rund 15 fps ein, wobei insgesamt mäßige 26.4 fps erreicht werden. In niedrigen Details (AAA & 4x AF) sowie aktiviertem DirectX 9 sieht Metro 2033 immer noch gut aus und läuft mit durchschnittlich 38.5 fps auch spürbar flüssiger.
Crysis
In hohen Details zeigt sich die Radeon HD 5650 erwartungsgemäß völlig überfordert, Crysis ruckelt im GPU-Benchmark mit 22 fps munter vor sich hin. In mittleren Details steht der Lüftung des Geheimnisses um die mysteriösen Aliens dank 43.4 fps dagegen nichts mehr im Wege.
Dirt 2
Das Rennspiel Dirt 2 ist eines der ersten erhältlichen Titel mit DirectX 11 Unterstützung. Leider fühlt sich die Radeon HD 5650 mit den erweiterten Effekten der neusten DirectX Ausbaustufe etwas überfordert. In hohen Details und inkl. 2x AA reicht es lediglich für 24.9 fps. Da die GeForce GT 335M „nur“ mit DirectX 10 umgehen kann, ist sie mit 32.4 fps deutlich flotter unterwegs. Mit deaktiviertem Antialiasing sind es bei der Radeon HD 5650 immerhin 27.7 fps. Für ein wirklich flüssiges Bild muss in jedem Fall auf die mittlere Detailstufe zurück gegriffen werden.
Spieleleistungs-Fazit
Die Radeon HD 5650 sorgt in Auflösungen bis 1366 x 768 für eine gute Spieleleistung, so dass sich die Mehrzahl aktueller Titel in hohen Details und oftmals mit aktivierten Bildverbesserungen (AA & AF) spielen lassen. Nur bei grafisch sehr anspruchsvollen Titeln wie Bad Company 2 oder Crysis und Spielen mit DirectX 11-Support wie Dirt 2, muss man sich mit der mittleren Detailstufe abfinden. Höhere Auflösungen sollte man der Radeon HD 5650 nach Möglichkeit nicht unbedingt zumuten. Von der aktuellen Nvidia-Konkurrenz (GeForce GT 330M & GT 335M) kann sich die Radeon HD 5650 mal leicht, ein anderes mal deutlich absetzen. Spieler greifen in der Mittelklasse momentan also besser zu ATI.
Geräuschemissionen
Im Idle-Betrieb ist das Notebook mit 31.1-33.6 dB(A) grundsätzlich zwar nur leicht wahrnehmbar, allerdings wechselte der Lüfter unseres Testgerätes teils etwas unschön den Frequenzbereich. Hinzu kommt die Festplatte, die mit 32.0 dB(A) aus näherer Entfernung hörbar vor sich hin rauscht und mit vereinzeltem Klackern auf sich aufmerksam macht. Unter Last, wie sie beispielsweise in Spielen zustande kommt, dreht der Gehäuselüfter spürbar auf und erreicht deutlich hörbare 35.8-36.1 dB(A). Unter Volllast (Furmark + Prime) sind es darüber hinaus fast schon laute 41.6 dB(A). Ob die integrierte oder die dedizierte Grafikeinheit in Aktion war, fiel subjektiv indes kaum auf.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.1 / 31.4 / 33.6 dB(A) |
HDD |
| 32 dB(A) |
DVD |
| 35.1 / dB(A) |
Last |
| 35.8 / 41.6 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Da die Baseunit mit einer Bauhöhe von rund zwei Zentimetern relativ flach ist, musste sich Acer auf eine eher zierliche Kühlkonstruktion beschränken, was sich negativ auf der Temperaturentwicklung der Komponenten auswirkt. Während CPU (~40°C) und GPU (~45°C) im Idle-Betrieb noch ordentlich gekühlt werden, erhitzen sie sich unter Volllast (Furmark + Prime) sehr stark auf bis zu 86°C (GPU) respektive 90°C (CPU). Die CPU taktete sich infolgedessen ständig von 2.40 auf 1.20 GHz herunter, so dass die Temperatur des Core i5-430M kurzfristig wieder auf 80°C sank. In unserem mehrstündigen Spieleparcours, konnten wir zum Glück kein Throttling des Prozessors feststellen.
Bei den Oberflächentemperaturen sieht die Situation nicht ganz so gravierend aus. Mit Ausnahme der leicht erwärmten Handballenauflage (bis zu 28.2°C), blieben im Idle-Betrieb sowohl die Unterseite (bis zu 27.0°C) als auch die Oberseite recht kühl. Unter Last erhöhte sich die Temperatur der Unterseite auf immer noch passable 35.1°C, man kann das Aspire 4820TG ohne Einschränkungen über mehrere Stunden auf dem Schoß benutzen. Die Oberseite wird mittig bis zu 40°C heiß, wobei sich subjektiv vornehmlich die maximal 34.0°C warme Handballenauflage bemerkbar macht.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 40 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 35.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 34 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-5.2 °C).
Lautsprecher
Bei der Soundqualität sollte man sich nicht allzu viel vom Aspire 4820TG erhoffen, denn bis auf die gute Maximallautstärke enttäuscht der Klang in jeder Beziehung. Der kaum vorhandene Bass ist schwammig, Stimmen klingen recht dumpf sowie hohl und die Tonbereiche wirken allgemein unpräzise und wenig natürlich. Kurzum: Ob Spiele, Filme oder insbesondere Musik, ohne externe Lautsprecher vergeht einem schnell die Freude.
Dank der umschaltbaren Grafik kann der Energieverbrauch stets in moderaten Grenzen gehalten werden. Mit Intels GMA HD genehmigt sich das Aspire 4820TG im Idle-Betrieb nur 7.5-12.8 Watt – ein Topwert. Mit der Radeon HD 5650 steigt der Verbrauch leicht auf immer noch gute 16.2-19.5 Watt. Unter Last sind es mit der GMA HD daraufhin 37.8-51.9 Watt, mit der Radeon HD 5650 hingegen 46.9-75.9 Watt. Zum Vergleich: Waschechte Gaming-Notebooks wie das Asus G73JH verbraten jeweils gut und gerne das doppelte.
Aus / Standby | 0.2 / 0.9 Watt |
Idle | 7.5 / 10.4 / 12.8 Watt |
Last |
46.9 / 75.9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Das Aspire 4820TG wäre kein Mitglied der Timeline-Familie, wenn es nicht mit einer hohen Akkulaufzeit überzeugen könnte. Unter optimalen Bedingungen, also niedriger Last (Readers Test von Battery Eater), minimaler Helligkeit und maximalen Energiesparoptionen hält der 14-Zöller an die 10 Stunden durch – Respekt. Unter normalen Bedingungen z.B. dem Internetsurfen per Wlan mit maximaler Helligkeit und moderaten Energiesparoptionen sinkt die Laufzeit zwar erheblich, ist mit rund 5 Stunden aber immer noch als überdurchschnittlich gut zu bezeichnen. Bei DVD-Wiedergabe reicht es des Weiteren für ca. 3.5 Stunden. Damit lassen sich nahezu alle Filme in ihrer vollen Länge genießen, einzig für absolute „Laufzeitmonster“ wie den Ultimate Cut von Watchmen genügt es nicht ganz. Erwähnte Laufzeiten basieren auf Intels GMA HD-Grafik, einzig für den Lasttest griffen wir auf die Radeon HD 5650 zurück. Im Classic Test von Battery Eater staunten wir jedoch nicht schlecht, als dem Notebook bei maximaler Helligkeit und deaktivierten Energiesparoptionen bereits nach knapp über einer Stunde die Puste ausging. Zum mobilen Zocken eignet sich das Aspire 4820TG aufgrund dessen nicht sonderlich, bei Officetätigkeiten, Internet und Filmen macht das Timeline dagegen eine ausgesprochen gute Figur.
Vorsicht: Das Notebook wechselt gerne ungefragt (Neustart, Grafikswitch, Akkubetrieb) den Energiesparplan und verändert dabei massiv die Detaileinstellungen. Will Acer hier künstlich die Akkulaufzeit erhöhen?
Acer´s Versuch der laufzeitstarken Timeline-Serie das überfällige Maß an Multimedia- und Gamingpower zu verpassen, halten wir größtenteils für geglückt. Mit dem Core i5-430M und der Radeon HD 5650 erhält der Nutzer ein relativ leistungsstarkes Gesamtpaket, das die meisten aktuellen Spiele auch in höheren Detailstufen flüssig darzustellen weiß. Durch die umschaltbare Grafikoption muss man trotzdem nicht auf eine hohe Akkulaufzeit verzichten. Das leichte sowie schicke Gehäuse mit seinen hochwertigen Oberflächen und das gute Touchpad sind weitere Vorteile des zierlichen 14-Zöllers.
Auf der negativen Seite wären die magere Anschlussausstattung (kein Firewire, eSATA & ExpressCard) inklusive der ungünstigen Positionierung, der mäßige Sound und die suboptimale Geräuschentwicklung unter Last zu nennen. Das spiegelnde Display macht ebenfalls nicht den besten Eindruck, denn bis auf die einwandfreie Helligkeit enttäuschen sowohl der Kontrast als auch der Schwarzwert sowie die Blickwinkel.
Wer sich schon immer eine gelungene Kombination aus Mobilität und Leistung gewünscht hat und nicht allzu viel Ansprüche an das Display stellt, kann die Investition von 900 Euro in Erwägung ziehen.