Test Alienware M11x Subnotebook
Der Zwerg unter den Gamern.
Alienware ist bisher eher für seine großen und leistungsstarken Gamer-Notebooks zum Premium-Preis bekannt. Jetzt versucht sich der Hersteller an einem kleinen 11.6-zölligen Leistungszwerg, der bereits für unter 1000 Euro erhältlich ist und mit einem Core 2 Duo SU7300 und einer GeForce GT 335M auftrumpfen will. Ob die gebotene Leistung dabei halbwegs mit ausgewachsenen Gaming-Vertretern mithalten kann, haben wir für Sie in unserem Testbericht herausgefunden.
Wer sich auf der Website von Alienware herum tummelt, findet gerade einmal drei verschiedene Notebookmodelle. Das eine solch magere Auswahl kein schlechtes Zeichen sein muss, beweisen die hohen Wertungen für die Modelle M15x und M17x, die wir bereits testen durften. Nun haben wir uns mit dem M11x den neusten und kleinsten Spross der Produktfamilie geschnappt und durch unseren Testparcours geschickt. Doch bevor wir näher auf die Details eingehen, wollen wir uns kurz mit der Konfiguration des M11x befassen, der sich jeder Kunde vor dem Kauf stellen muss.
Wie bei Alienware üblich, stehen für das Gehäuse verschiedene Farben zur Verfügung. Auf das vom M15x und M17x bekannte Rot muss man zwar verzichten, dafür stehen immerhin Schwarz und Silber zur Auswahl. Es folgt die Wahl des Prozessors, bei dem ebenfalls zwei Varianten zur Konfiguration bereit stehen. Dabei handelt es sich um entweder um den Pentium Dual Core SU4100 mit 1,30 GHz (2 MByte L2-Cache und 800 MHz FSB) oder um den Core 2 Duo SU7300 mit 1,30 GHz (3 MByte L2-Cache und 800 MHz FSB). Beide Intel-CPUs basieren auf dem Penryn-Kern und sind durch eine TDP von 10 Watt sehr sparsam. Durch den niedrigen Takt gehören sie aber nicht gerade zu den leistungsfähigsten Vertretern. Wesentlich stärker ist da schon die Grafikkarte, die GeForce GT 335M von Nvidia mit 1024 MByte GDDR3-VRAM. Eine andere Grafikkarte lässt sich momentan indes nicht konfigurieren. Mehr Entscheidungsfreiheit wird dagegen bei Arbeitsspeicher und Festplatte gewährt. Der DDR3-Arbeitsspeicher reicht von zwei bis zu acht GByte, die Festplattenkapazität von 256 GByte (SSD) bis zu 500 GByte (HDD mit 7200 U/Min). Bildschirm und Akku sind hingegen wieder fix. Während das 11.6-zöllige Display mit 1366 x 768 Bildpunkten auflöst, läuft der (verschraubte) acht Zellen Lithium-Ionen-Akku mit 63 Wh. Beim Betriebssystem kommt schließlich eine 64bit Version von Windows 7 zum Einsatz.
Unser Testmodell mit Core 2 Duo SU7300, 4 GByte RAM, 500 GByte HDD und Windows 7 Home Premium kommt beispielsweise auf 953 Euro.
Das Alienware M11x wirkt wie eine Miniaturausgabe der größeren Brüder M15x und M17x, wie die Bilder in der rechten Spalte beweisen. Das Gewicht ist dabei deutlich auf transportable 2,03 Kilogramm gesunken. Auf Verarbeitung und Stabilität wirken sich die zierlichen Ausmaße (286 x 233 x 33 mm) kaum aus und so steht das M11x seinen Artgenossen nur geringfügig nach. Alles sitzt fest an seinem Platz und bis auf das leicht instabile Display (es lassen sich Bildstörungen provozieren) gibt das Chassis auch bei stärkerem Druck kaum nach. Von der Formgebung bleibt Alienware weitesgehend seinem futuristischen Design treu, wobei das M11x nicht ganz so kantig wie seine Kollegen wirkt. Selbst die schicken Beleuchtungselemente sind beim M11x zu finden. Zwar hat Alienware auf eine Beleuchtung des Tochpadrahmens verzichtet und die Tastaturbeleuchtung besteht „nur“ noch aus einer Zone (M15x und M17x haben vier Zonen), dafür lassen sich immer noch zahlreiche Elemente per vorinstallierter Software farblich an die eigenen Vorlieben anpassen. Auf diese Weise ist das Subnotebook definitiv ein optischer Blickfang und sogar in völliger Dunkelheit blitzschnell zu finden. Hier sehen Sie einige Impressionen der diversen Beleuchtungselemente:
Die Scharniere des M11x stehen nach hinten leicht aus dem Gehäuse raus, was dem Design unserer Meinung nach aber keinen Abbruch tut. Von der Funktionalität müssen sich die Scharniere nichts vorwerfen lassen. Sie sind stabil und zwingen das Gehäuse nicht zu einem Mitschwingen, gehen jedoch nicht ganz lautlos zu Werke.
Anschlussausstattung
Man merkt dem M11x deutlich an, dass Alienware nicht auf die umfangreiche Anschlussausstattung seiner großen Gamer verzichten wollte. So befinden sich auf der linken Seite mit VGA, HDMI und Displayport gleich drei Monitoranschlüsse. Auf die „üblichen Verdächtigen“ wie Kartenleser (MMC, SD, MS, MS Pro), RJ-45 Fast-Ethernet-Lan (kein Gigabit!) und ein Kensington Lock muss man gleichermaßen nicht verzichten. Am Firewire- und den drei USB 2.0-Ports (einer links, zwei rechts) können indes externe Geräte wie Mäuse oder Festplatten angeschlossen werden. Abgerundet wird die Schnittstellenausstattung von drei Sound-Anschlüssen (Kopfhörer/Line-out, Kopfhörer/Line-out, Mikrofon/Line-in). Auf der drahtlosen Seite wartet das M11x noch mit einer Wlan-Karte (Dell Wireless 1520 Mini) und einem Bluetooth-Modul (Dell Wireless 365) auf.
Linkshändern dürfte die massive Anschlussfront auf der linken Seite vermutlich weniger zusagen, durch die geringe Größe des M11x ist aber eigentlich genug Platz für die Kabel vorhanden. Die Anschlüsse auf der rechten Seite empfanden wir überdies als viel zu weit vorne positioniert. Bis auf einen vierten USB 2.0-Port oder eine eSATA/USB 2.0-Combo, sind wir insgesamt mit der gebotenen Bandbreite und Vielfalt mehr als zufrieden.
Softwareausstattung
Alienware hat glücklicherweise davon abgesehen, das System des M11x mit dutzenden unnötigen und ressourcenfressenden Programmen sowie Tools zu füttern. Dies hat den Vorteil, dass man als Käufer ein bereits im Auslieferungszustand angenehm flottes Notebook vor sich hat. Nicht fehlen darf natürlich das altehrwürdige Command Center. Hinter dem schicken und intuitiv zu bedienenden Command Center verbergen sich zahlreiche, teils Alienware-exklusive Funktionen. Darunter fallen die detaillierte Anpassung der umfangreichen Beleuchtung (Alien FX), die Einstellung des Touchpads und dessen (optionaler) Scrollbereiche (Alien Touch) sowie die Konfiguration der (auch selbst erstellten) Energiesparpläne (Alien Fusion). Den Abschluss bildet ein Menü zur Änderung der Sicherheitseinstellungen (Alien Sense z.B. Gesichtserkennung).
Lieferumfang und Zubehör
Unser nicht finales Vorserienmodell kam im schmucklosen weißen Karton daher und ließ bis auf eine schwarze Samtschutzhülle und das obligatorische Netzteil inklusive Kabel jegliches Zubehör vermissen.
Tastatur
Aufgrund der eingeschränkten Maße musste Alienware - wenig überraschend - auf einen Nummernblock verzichten und die Größe der Tasten insgesamt eindämpfen. So umfassen die Tasten nur rund 15mm und nicht um die 18mm wie bei größeren Notebooks. Wer schnell tippt oder über große Finger verfügt, tippt dadurch das ein oder andere mal daneben. Wenn mal sich allerdings erst einmal eingewöhnt hat, kommt man mit der Zeit ganz gut zurecht. Nicht arrangieren konnten wir uns jedoch mit den zirka 12mm extrem schmal geratenen Pfeiltasten. Zum Layout können wir nicht viel sagen, da uns Alienware ein Testgerät mit englischem Tastaturlayout zugeschickt hat. Sehr wohl beurteilungsfähig ist hingegen die Stabilität. Auf der gesamten Fläche bleibt die Tastatur des M11x selbst bei stärkerem Druck standhaft und gibt nicht nach. Zudem können Tastendruck und -anschlag überzeugen, da diese durchweg knackig und präzise ausfallen.
Touchpad
Das Touchpad ist zwar etwas zu weit links angebracht, geht dafür von seinen Dimensionen in Ordnung. Durch die minimale Absenkung und eine angeraute Struktur erhält der Benutzer das notwendige Feedback. Kehrseite der Medaille sind allerdings die nicht optimalen Gleiteigenschaften. Die beiden Maustasten überzeugen schließlich mit einem angenehm weichen Druckgefühl, geben jedoch ein arg klappriges Auslösegeräusch von sich und verfügen über einen (zu) langen Tastenweg.
Von Alienware sind wir eigentlich gute bis sehr gute Displays gewöhnt, doch gerade in dieser Beziehung enttäuscht das 11.6-zöllige und mit einer Auflösung von 1366 x 768 versehene M11x. So ist die Ausleuchtung mit 80% zwar noch recht gut. Ein Kontrast von 217:1 und ein Schwarzwert von 0.81 cd/m² sind aber höchstens als passabel zu bezeichnen. Größter Kritikpunkt ist allerdings die mit durchschnittlich 157.5 cd/m² unzureichende Helligkeit. Während Office-Tätigkeiten mit einer derartig niedrigen Helligkeit noch in Ordnung gehen, stellt sich spätestens bei Filmen und Spielen Unmut über die mangelnde Leuchtkraft ein. Dass dunkle Areale durch den nicht optimalen Schwarzwert zudem ins gräuliche abdriften, verstärkt den ohnehin schon negativen Eindruck. Einzig die Farben wirken halbwegs kräftig und natürlich.
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Ausleuchtung: 80 %
Kontrast: 217:1 (Schwarzwert: 0.81 cd/m²)
Geradezu fatal für den Nutzer ist die Kombination aus der niedrigen Helligkeit und der starken Glanzbeschichtung des Displays. So können bereits in Innenräumen extreme Spiegelungen auftreten, die dazu führen, dass man (vor allem bei dunklen Szenen in Filmen oder Spielen) fast gar nichts mehr auf dem Bildschirm erkennen kann. An einen Außeneinsatz sollte man überdies erst gar nicht denken.
Die Blickwinkelstabilität ist schlussendlich auch nicht wirklich überzeugend. Horizontal sind die Blickwinkel noch einigermaßen akzeptabel. Vertikal stellt sich hingegen schneller eine Veränderung des Bildes ein.
Insgesamt ist die gebotene Displayqualität also eher mäßig. Wir empfehlen bei längerem stationären Aufenthalt definitiv den Anschluss eines externen Monitors.
Beim Prozessor gibt sich Alienware überraschend zurückhaltend und verbaut mit dem Core 2 Duo SU7300 eine stromsparende Zweikern-CPU die normalerweise lediglich mit 1,30 GHz taktet. Das war Alienware dann aber wohl doch zu wenig und so hat man die CPU von Werk immerhin auf 1,60 GHz übertaktet. Vorteil des SU7300 ist der mit einer TDP von gerade einmal 10 Watt sehr niedrige Energieverbrauch. Aktuelle Core i5 und Core i7 Modelle verbraten mit 35 oder sogar 45 Watt oftmals das drei bis vierfache.
Von der Technologie und den Features ist der Core 2 Duo zwar nicht mehr unbedingt „State of the Art“, braucht sich aber auch (noch) nicht zu verstecken. So können sich der Fertigungsprozess von 45nm (aktuell: 32nm), ein L2-Cache von 3 MByte (bei Zweikernern bis zu 6 MByte) und ein FSB von 800 MHz (bessere Core 2 Duos laufen mit 1066 MHz FSB) durchaus immer noch sehen lassen. Über den praktischen Turbomodus, der für eine automatische Übertaktung der CPU sorgt, sowie die Hyperthreading-Technologie, die für eine Simulation von zusätzlichen CPU-Kernen zuständig ist, muss der Core 2 Duo SU7300 leider verzichten.
Die Leistung des SU7300 ist indes in der Einstiegsklasse anzusiedeln und widerspricht so in gewisser Weise dem Gaming-Anspruch von Alienware. Ob sich der relativ leistungsschwache Prozessor allzu negativ auf die Spieleleistung auswirkt, haben wir weiter unten überprüft. Da die Temperaturen des SU7300 (siehe „Emissionen“) noch deutlich Luft nach oben haben, würde es uns übrigens nicht wundern, wenn Alienware in Zukunft stärkere Prozessoren anbieten würde. Und tatsächlich: Wie uns Dell/Alienware auf Nachfrage mitteilte, sei die Thermik des M11x noch längst nicht ausgereizt, so dass durchaus die Möglichkeit für stärkere Prozessoren besteht. Wir können uns aber beim besten Willen nicht vorstellen (auch im Blick auf die Akkulaufzeit), dass es sich dabei um HighEnd-Prozessoren mit einem Verbrauch von 35 bzw. 45 Watt handeln wird, sondern eher um CPUs mit einer TDP von maximal 25 Watt zum Einsatz kommen werden.
Darunter fallen Core 2 Duos der P-Reihe im Bereich des P7350/P7450/P7550 mit 2,00-2,26 GHz (1066 MHz FSB, 3 MByte L2-Cache). Doch sogar einige Prozessoren der eigentlich stromhungrigen Core i7 Reihe warten mit einer TDP von 25 Watt auf. Das wäre einmal der i7 620LM mit 2,00 GHz und der i7 640LM mit 2,13 GHz (beide jeweils 512 KByte L2- und 4 MByte L3-Cache). Weitere Möglichkeiten wären der i7 640UM mit 1,20 GHz und der der i7 660UM mit 1,33 GHz (jeweils wieder 512 KByte L2- und 4 MByte L3-Cache), die Alienware dank des Turbomodus (bis zu 2,26 GHz) nicht übertakten müsste und die mit einer TDP von 18 Watt nochmals sparsamer sind. Dazu wäre allerdings ein neues Mainboard nötig, das mit der Core i7-Architektur umgehen kann. Momentan kommt nämlich der auf Core 2 CPUs beschränkte GS45-Chipsatz zum Einsatz.
„Zwei Seelen wohnen ach in meiner Brust“. So oder so ähnlich würde sich das Alienware M11x wohl zu seinen Grafikkarten äußern, denn neben der integrierten Intel GMA 4500MHD verfügt das Subnotebook noch über eine dedizierte GeForce GT 335M von Nvidia. Während die GMA 4500MHD kaum spieletauglich ist und nur ältere Titel in niedrigen Detailstufen flüssig darstellen kann, eignet sich die GeForce GT 335M als eine Grafikkarte der Mittelklasse weit besser für Spiele.
Die GeForce GT 335M ist im Endeffekt eine abgespeckte GeForce GTS 250M, die mit 72 Unified Shadern und GDDR3-VRAM auskommen muss. Der Speicher ist zwar insgesamt 1024 MByte groß, da die Speicheranbindung allerdings nur 128bit beträgt, wird die Speicherbandbreite in Kombination mit dem GDDR3-VRAM zum Flaschenhals. Moderne Spiele verlangen bei GDDR3-VRAM nach mindestens 256 MByte Speicheranbindung. Davon abgesehen taktet die GeForce GT 335M mit 450 MHz (Kern), 790 MHz (Speicher) und 1080 MHz (Shader).
Zudem unterstützt die in 40nm Strukturbreite gefertigte Grafikkarte DirectX 10.1, CUDA und PhysX. Durch Purevideo HD wird die CPU zusätzlich bei der Berechnung von hochauflösendem Videomaterial entlastet. Über die praktische Optimus-Technologie (siehe beispielsweise den Test zum Asus UL50VF), die je nach Anwendung und Auslastung automatisch zwischen integrierter und dedizierter Grafikkarte umschaltet, verfügt das M11x (noch) nicht. In der Praxis muss der Nutzer per Schaltfläche oder Tastenkombination zwischen den Grafikkarten umschalten. Dieser Vorgang geht aber sehr schnell von statten und nimmt kaum mehr als eine Sekunde in Anspruch. Unpraktisch: Die meisten Anwedungen müssen geschlossen sein bzw. werden, um den Grafikwechsel durchführen zu können. Das ist gerade dann nervig, wenn man bereits im Spiel ist und erst dort merkt, dass die falsche Grafiklösung aktiviert ist.
Kurzer Hinweis: Die nachfolgenden Benchmarks haben wir alle selbstverständlich mit der GeForce GT 335M und nicht mit der Intel GMA 4500MHD durchgeführt.
Im Cinebench R10 sorgt der Core 2 Duo SU7300 (1,60 GHz) für eher mäßige Ergebnisse. Im Singlecore-Rendering werden gerade einmal 1686 Punkte erreicht, im Multicore-Rendering sind es 3146 Punkte. Ein Core 2 Duo P7350 (2,00 GHz) erzielt mit 2179 Punkten im Singlecore- und 4124 Punkten im Multicore-Rendering spürbar höhere Ergebnisse. Startet man die 64bit Instanz von Cinebench, erhöhen sich erwartungsgemäß auch die Werte des SU7300. So sind es im Singlecore-Rendering 1880 Punkte, im Multicore-Rendering hingegen 3602 Punkte.
PCMark Vantage Result | 3745 Punkte | |
Hilfe |
Besser sieht die Situation bei den grafiklastigen Benchmarks aus. Während die GeForce GT 335M im 3DMark 05 auf 9798 Punkte kommt, sind es im 3DMark 06 6462 Punkte und im 3DMark Vantage schließlich 2697 Punkte. Zum Vergleich: Die beliebte und ebenfalls DirectX 10.1 fähige ATI Mobility Radeon HD 4650 hängt die GT 335M zumindest im 3DMark 05 mit 12609 Punkten deutlich ab. Im 3DMark 06 muss sich die HD 4650 mit 6394 Punkten, ebenfalls wie im 3DMark Vantage mit 2456 Punkten, ganz knapp geschlagen geben.
3DMark 2001SE Standard | 18481 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 18130 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 9798 Punkte | |
3DMark 06 1280x768 Score | 6462 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 2697 Punkte | |
Hilfe |
Die 500 GByte große Festplatte stammt von Toshiba, dreht mit flotten 7200 U/Min und liefert überraschend gute Werte. Zugriffszeit (16.9 ms) und Durchsatzrate (65.9 MB/Sek) sind zwar unauffällig, dafür liegt die Übertragungsrate mit durchschnittlich 78.7 MB/Sek auf einem (für HDDs) sehr hohem Niveau. Ladezeiten gestalteten sich dadurch angenehm kurz. Leider hat es Alienware versäumt, die Festplatte in mehrere Partitionen einzuteilen - unpraktisch.
Im Leistungsindex von Windows 7 setzt sich die GeForce GT 335M mit guten 6.5 Punkten an die Spitze. Es folgen die Festplatte mit 5.9 und der Arbeitsspeicher mit 5.4 Punkten – beides ordentliche Werte. Schlusslicht bildet der Core 2 Duo SU7300 mit mäßigen 4.6 Punkten. Hier wird ersichtlich, dass die Konfiguration des M11x momentan nicht sonderlich ausgewogen ist.
Beim Anschluss von externen Geräten können zu hohe Latenzen zu Signalausfällen bei Sound- und/oder Videoübertragung führen. Das Alienware M11x bleibt vor derlei Problemen vermutlich verschont, da die Latenzen in unserem Test laut dem Tool DPC Latency Checker nie den roten Bereich über 2000µs überschritten.
Fazit
Insgesamt sorgt der Prozessor für eine unterdurchschnittliche, die Grafikkarte demgegenüber für eine überdurchschnittliche Anwendungsleistung, wobei sich die Gesamtleistung im Mittelfeld einpendelt. Office und Multimediatätigkeiten sowie Multitasking (bis auf vereinzelte Audio- und Videoaussetzer) sind mit dem Verbund aus Core 2 Duo SU7300 und GeForce GT 335M meist kein Problem, trotzdem wünschen wir uns für die Zukunft schnellere Prozessorvarianten.
Modern Warfare 2
Infinity Wards atmosphärischer Shooter lässt sich in den Grafikoptionen mithilfe von diversen Einstellungsmöglichkeiten auch an schwächere Systeme anpassen. Diese Vorgehensweise ist beim M11x aber gar nicht nötig, da das Subnotebook auch in anspruchsvolleren Settings gut zurecht kommt. So werden in mittleren Details, einer Auflösung von 1024 x 768 und 2x Antialiasing angenehm flüssige 38.6 fps erreicht. In der nativen Auflösung von 1366 x 768, hohen Details und 4x AA verringert sich die Performance geringfügig auf durchschnittlich 34.7 fps. Die bei Herstellern sehr beliebte ATI Mobility Radeon HD 4650 ist in letzterer Einstellung exakt gleich schnell.
Anno 1404
Für Strategiespiele genügen meist 30 fps, um ein flüssiges Bild wahrzunehmen. In diesem Sinne lässt es sich mit dem M11x in der Auflösung 1280 x 1024, hohen Details und 2x anisotroper Filterung dank 31.9 fps gut spielen.
Shift
Wie wir jetzt bei Need for Speed Shift und später bei anderen Titeln sehen werden, spielt sich beim M11x vieles im Bereich von 30 fps ab. So erreicht das Subnotebook in der Auflösung 1024 x 768, mittleren Details und 2x AA ordentlich spielbare 32.3 fps. In der Auflösung 1366 x 768, hohen Details und 4x AA sind es überdies marginal niedrigere 30.2 fps. Hier ist zu erkennen, wie unterhalb von hohen Details bereits die CPU limitiert. Die Radeon HD 4650 ist mit 21 fps wiederum um fast 10 Bilder pro Sekunde unterlegen.
Fear 2
Fear 2, der Horrorshooter von Entwickler Monolith, skaliert da schon bereitwilliger mit unterschiedlichen Qualitätseinstellungen. In mittleren Details, der Auflösung 1024 x 768 und 2x AA flutscht das Spielgeschehen mit 46.9 fps butterweich über den Monitor. Selbst mit hohen Details, der Auflösung 1280 x 1024 und 4x AA lässt es sich dank 36.8 fps noch angenehm zocken. Fear 2 ist jedoch eigentlich ATI-Territorium und so kann sich die Radeon HD 4650 mit 44 fps eine Idee distanzieren.
Risen
Auf leistungsstarken Desktopsystemen läuft Risen tadellos, auf den meisten Notebooks sorgt das deutsche Rollenspiel allerdings für Performanceprobleme. So resultieren ein Auflösung von 1024 x 768, mittlere Details und 2x AF in einer Bildwiederholrate von gerade noch passablen 29.4 fps. Eine Auflösung von 1366 x 768, hohe Details und 4x AF äußern sich dagegen in nahezu unspielbaren 21.2 fps. Die Radeon HD 4650 hat ebenso ihre Schwierigkeiten und erzielt identische 21 fps.
Far Cry 2
Ubisofts Afrika-Shooter Far Cry 2 war spielerisch zugegebenermaßen recht mau, konnte im Gegenzug aber immerhin mit seiner Technik überzeugen. Im integrierten DirectX 10 Benchmark muteten wir dem Alienware M11x hohe Details in der Auflösung 1024 x 768 zu. Das Ergebnis waren passable 31.1 fps. Zur Abwechslung mal der Vergleich mit der neuen und DirectX 11 fähigen ATI Mobility Radeon HD 5650: Diese ist mit durchschnittlich 45 fps wesentlich flotter unterwegs.
Crysis
Der bereits im Jahre 2007 erschienene Shooter Crysis stellt immer noch eine der größten Bewährungsproben für Computersysteme dar. In mittleren Details und der Auflösung 1024 x 768 kann sich das M11x mit 30.0 fps im CPU- und 34.8 fps im GPU-Benchmark noch über ein halbwegs flüssiges Spielgeschehen rühmen. Hohe Details sollte man dem M11x selbst in der relativ niedrigen Auflösung von 1024 x 768 allerdings nicht zumuten: Mit mageren 20.7 fps im CPU- und 22.7 fps im GPU-Benchmark ist eigentlich alles gesagt. Die Radeon HD 4650 zieht im GPU-Durchlauf mit durchschnittlich 28 fps merklich davon.
Dirt 2
Als eines der ersten Spiele mit DirectX 11 Unterstützung geht Dirt 2 in die Geschichte ein. Auf dem M11x kann Dirt 2 sowohl in der Auflösung 1024 x 768 und mittleren Details (34.8 fps) als auch in der Auflösung 1366 x 768, hohen Details und 2x AA (33.1 fps) ordentlich gezockt werden. Die Radeon HD 4670 kann sich in mittleren Details (dank schnellerer CPU) mit 43.6 fps deutlich distanzieren.
Fazit
In niedrigen und mittleren Detailstufen können sich konkurrierende Grafikkarten wie die Radeon HD 4650, HD 4670 und HD 5650 teils deutlich von der GeForce GT 335M absetzen. Dies liegt aber hauptsächlich daran, dass der verhältnismäßig schwache Core 2 Duo SU7300 Prozessor die Leistung begrenzt. In hohen Qualitätseinstellungen, in denen hauptsächlich die Grafikkarte den Ton angibt und über „Sein oder nicht Sein“ entscheidet, kann sich die GeForce GT 335M mit durchschnittlich 28.4 fps zwischen Radeon HD 4650 (27.6 fps) und Radeon HD 4670 (31.7 fps) positionieren.
Insgesamt können auf dem M11x eine Vielzahl von aktuellen Titeln in hohen Details und der nativen Auflösung von 1366 x 768 relativ flüssig gespielt werden. Bei einigen Titeln muss allerdings auf die mittlere Detailstufe zurückgegriffen werden und/oder auf Qualitätsverbesserungen wie Antialiasing sowie anisotrope Filterung verzichtet werden. Nichtsdestotrotz ist die gebotene Spieleleistung für ein Subnotebook durchweg beeindruckend.
Geräuschemissionen
Das Alienware M11x ist im Idle-Betrieb mit 31.9 dB(A) grundsätzlich nur leicht hörbar, also noch recht leise. Leider dreht der Lüfter ab und zu (oft sogar ohne ersichtlichen Grund und für einen längeren Zeitraum) auf deutlich hörbare 37.6 dB(A) auf. Unter Last steigt der Geräuschpegel dann nochmals und erreicht zwischen deutlich hörbaren 39.8 dB(A) und fast schon unangenehm sowie störend lauten 45.1 dB(A). Einzig die Festplatte hält sich mit rund 32.0 dB(A) angenehm im Hintergrund. Gamer mögen derlei Geräuschkulissen zwar in gewisser Weise gewöhnt sein, für ein Subnotebook ist der Lüfter bei Belastung jedoch viel zu präsent.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.9 / 31.9 / 37.6 dB(A) |
HDD |
| 32 dB(A) |
Last |
| 39.8 / 45.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperaturen
Bei den Temperaturen geht das M11x zumindest im Idle-Betrieb in Ordnung. So werden auf der Unterseite maximal 37.1°C erreicht, wohingegen sich die Oberseite auf bis zu 34.8°C erwärmt. Unter Last erhöht sich die Temperatur der Unterseite merklich auf heiße 43.1°C. Die Oberseite bleibt mit maximal 41.5°C zwar etwas kühler, jedoch befindet sich diese Maximaltemperatur genau in dem Bereich, der den Nutzer wohl am meisten tangiert: der linken Seite der Handballenauflage. Die Hand wird dadurch spürbar erwärmt, was manche bereits als unangenehm empfinden dürften.
Wagen wir einen Blick ins Innere. Die Grafikkarte bleibt sowohl im Idle-Betrieb mit ungefähr 43°C als auch unter Volllast (Prime + Furmark) mit rund 68°C stets im grünen Bereich. Auch die CPU muss sich nichts vorwerfen lassen. Während der Core 2 Duo SU7300 im Idle-Betrieb um die 40°C erzielt, steigt die Temperatur unter Volllast auf völlig unbedenkliche 70°C. Sie sehen also: Thermisch ist noch viel Luft nach oben, was den Weg für stärkere Prozessoren frei macht. Die meisten aktuellen CPUs vertragen inzwischen nämlich um die 100°C, obwohl man derlei Werte im Blick auf die Lebensdauer selbstverständlich nicht mit aller Gewalt ausreizen sollte.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 41.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.9 °C (von 21.4 bis 59 °C für die Klasse Subnotebook).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 43.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 31.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 41.5 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-13.2 °C).
Lautsprecher
Bei einem dermaßen kleinen Notebook fallen die Erwartungen an die Soundqualität naturgemäß eher niedrig aus. Doch wie wir schon bei den größeren Modellen M15x und M17x wahrnehmen durften, versteht es Alienware, einiges aus den gegebenen Umständen herauszuholen. Zwar wirkt der Klang insgesamt recht dumpf und etwas tiefenlastig, dafür kann die Maximallautstärke überzeugen und der Sound gibt sich durchaus kraftvoll und energisch. Man sollte es nur nicht allzu sehr übertreiben, da man sonst unangenehme Störgeräusche und ein allgemein unsauberes Klangbild der in der Front verbauten Lautsprecher provoziert. Zusammengefasst sind die klanglichen Qualitäten des M11x in jedem Fall vertretbar und für die Klasse der Subnotebooks sogar recht gut. Nichtsdestotrotz sollte man nach Möglichkeit nicht auf den Einsatz von externen Lautsprechern verzichten.
Bevor wir uns der Akkulaufzeit widmen, wollen wir erst unser Bedauern über den fest verschraubten Akku äußern, der sich unterhalb der Bodenplatte verbirgt. Natürlich ist es bei Subnotebooks und Netbooks in Bezug auf die Gehäusestabilität schwierig, einen herausnehmbaren Akku zu verwirklichen. Unmöglich ist dieses Vorhaben aber nicht, wie andere Hersteller beweisen (siehe z.B. den Test zum Tohsiba Satellite T110).
Doch genug geärgert, denn der flache acht Zellen Lithium-Ionen-Akku von Samsung (63Wh) sorgt für eindrucksvolle Laufzeiten. Im Idle-Betrieb (Readers Test von Battery Eater) mit maximalen Energiesparoptionen und minimaler Helligkeit katapultiert sich die Laufzeit mit 6 Stunden und 56 Minuten fast über die sieben Stunden. Beim Internetsurfen über das integrierte Wlan mit maximaler Helligkeit und moderaten Energiesparoptionen hält das Notebook immer noch respektable 5 Stunden und 30 Minuten durch. Sogar die Video-Wiedergabe (avi.Datei) begeistert mit 4 Stunden und 20 Minuten. Super: Auf diese Weise sind zwei Filme oder mehrere Folgen der eigenen Lieblingsserie kein Thema. Selbst unter hoher Last (Classic Test von Battery Eater) mit maximaler Helligkeit und deaktivierten Energiesparoptionen krallt sich die Laufzeit mit 2 Stunden und 59 Minuten an der Marke von drei Stunden fest. Kurz gesagt: Egal was Sie mit dem Alienware M11x abseits des Stromnetzes auch vorhaben mögen, die Akkulaufzeit dürfte kaum zum Problem werden.
Hinweis: Bis auf den Idle-Test war die Beleuchtung des Gehäuses stets aktiviert. Zudem wurden alle Laufzeiten mit Ausnahme des Last-Testes mit aktivierter integrierter Grafikeinheit durchgeführt.
Den Energieverbrauch haben wir einmal mit der integrierten Intel GMA 4500MHD und einmal mit der dedizierten GeForce GT 335M gemessen. Mit der GMA 4500 gibt sich das M11x jederzeit äußerst genügsam. Zwischen 14.0 und 16.7 Watt im Idle-Betrieb respektive 30.1 und 32.4 Watt unter Last zeugen von einem sparsamen System. Mit der GeForce GT 335M steigt hauptsächlich der Verbrauch unter Last, wo sich das M11x zwischen 41.8 und 50.9 Watt genehmigt. Im Idle-Betrieb sind es schließlich zwischen 15.2 und 17.4 Watt, also kaum mehr wie mit der integrierten Grafikeinheit. Der Verbrauch im ausgeschalteten Zustand (0.2 Watt) und im Standby-Betrieb (0.3 Watt) gleichen sich indes jeweils.
Aus / Standby | 0.2 / 0.3 Watt |
Idle | 15.3 / 16.3 / 17.4 Watt |
Last |
41.8 / 50.9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Alienware feiert mit dem potenten und einzigartigen M11x seinen würdigen Einstand im portablen Subnotebookformat. Wie von Alienware gewohnt, gibt es am herausragenden Design, der nahezu perfekten Verarbeitung und der umfangreichen Ausstattung kaum Raum für Kritik. Zudem wissen die guten Eingabegeräte, die flotte Festplatte sowie die schicken Beleuchtungselemente zu überzeugen. Größter Pluspunkt ist allerdings die sehr hohe Akkulaufzeit, die unabhängig vom Anwendungsszenario spielend mehrere Stunden bewältigt. Leider ist der Akku mit dem Gehäuse verschraubt und kann so nur umständlich entfernt werden. Hier würden wir uns für die Zukunft eine herausnehmbare Variante wünschen.
Ebenfalls stark verbesserungswürdig ist das enttäuschende Display. Durch eine magere Helligkeit von 157.5 cd/m² und die eingesetzte Glanzbeschichtung kommt es bei Tageslicht zu unangenehmen Spiegelungen und man kann besonders in dunklen Szenen kaum noch etwas auf dem Bildschirm erkennen. Das ist nicht zuletzt deshalb schade, da sich das M11x durch sein geringes Gewicht von 2.03 Kilogramm und seine zierlichen Ausmaße eigentlich hervorragend für den mobilen Einsatz eignet würde. In dieser Beziehung muss Alienware definitiv noch nachbessern. Die Leistung des sparsamen Core 2 Duo SU7300 und der relativ leistungsstarken GeForce GT 335M ist für ein Subnotebook zwar exzellent, Gamer bringen das M11x durch den niedrig getakteten Prozessor aber oft an sein Limit. Eine größere Prozessorauswahl wäre für ein eventuelles Plattform-Refresh also erstrebenswert.
Insgesamt sitzt das M11x etwas zwischen den Stühlen: Für ein Subnotebook ist die Temperatur- und Geräuschentwicklung fast zu hoch, für ein Gaming-Notebook ist hingegen der verbaute Prozessor zu schwach.
Wer ein leistungsstarkes und transportables Subnotebook mit sehr guter Akkulaufzeit sowie schickem Design sucht und sich nicht allzu sehr am mäßigen und arg spiegelnden Display sowie der etwas zu hohen Lautstärke respektive Temperatur stört, kann beim M11x definitiv zugreifen, denn qualitativ ist Alienware der Konkurrenz um einiges voraus.