Test Lenovo ThinkPad SL510 Notebook
Glänzende Aussichten?
Sicherheit, Produktivität, aber auch Multimedia verspricht Lenovo Kunden, die die Thinkpad SL-Serie kaufen. Zum Leidwesen vieler ThinkPad-Puristen sind einige der Notebooks allerdings mit einem Glare-Display ausgestattet. Und wie sieht es mit den sonstigen Qualitäten des Thinkpad SL510 im Büro- und Multimediaalltag aus? Erfahren Sie es in unserem Test.
Mit einem günstigen Einstiegspreis, und den bekannten Qualitäten der ThinkPads soll die SL-Serie sowohl kleine Unternehmen als auch Multimedia-Freunde überzeugen, die auf gute Materialien und schlichtes Design Wert legen.
Wir bekamen das SL510 2847 als Testgerät, das über einen Intel Core 2 Duo T6670 mit 2,2 GHz eine integrierte Intel GMA4500HD Grafikkarte und einen 15,6 Zoll-Bildschirm mit 1366 mal 768 Pixeln Auflösung verfügt. Das Novum: Lenovo setzt bei der SL-Serie nicht mehr ausschließlich auf den matten Bildschirm, den Geschäftsleute wegen seiner Außentauglichkeit und seiner Unempfindlichkeit schätzen, sondern greift alternativ zu einem hochglänzenden Display, das Farben stärker strahlen lässt und damit eher Multimedia- und Filmfreunde ansprechen dürfte.
Für unser Testgerät verlangt Lenovo einen ofiziellen Preis von 649 Euro, günstigere Ausstattungsvarianten, etwa mit einem Celeron 1,8 GHz-Prozessor gibt es schon für knapp über 400 Euro im Internet.
Gewissermaßen als Nachfolger des SL500, das wegen seines hochglanzlackierten Displaydeckels und Spielereien wie dem leuchtenden i-Punkt im ThinkPad-Logo den Unmut der alteingesessenen ThinkPad-Gemeinde auf sich zog, gibt sich das SL510 vom Design her versöhnlicher: Der Displaydeckel ist wieder im matten Finish gehalten, der i-Punkt leuchtet nicht mehr und auch ansonsten kommt das Design des Thinkpad SL510 eher konservativ daher: Schwarz, matt und zurückhaltend - das waren wohl die Vorgaben an die Designer. Die einzigen Farbtupfer an der Innenseite bilden der rot leuchtende Trackpoint, die blaue Entertaste und die LEDs, die die links und rechts angeordneten Funktionstasten hinterleuchten.
An der Formgebung fällt auf, dass Lenovo vom für die ThinkPads klassischen Clamshell-Design abrückt, also der Displaydeckel im geschlossenen Zustand das Gehäuse nicht mehr seitlich umschließt. Vielmehr liegt der Deckel nun, wie bei vielen aktuellen Multimedia-Notebooks, einfach auf dem Gehäuse auf. Das SL510 kommt also auch ohne Verschlussmechanismus aus.
Mit Maßen von 35,8 mal 26 mal 3,7 Zentimeter und einem Gewicht von 2600 Gramm lässt sich das ThinkPad SL510 auch unterwegs einsetzen, auch wenn es leichtere und kleinere Alternativen gibt. Die Materialwahl bleibt ähnlich wie beim Vorgänger: Der Displaydeckel besteht ebenso wie der Tastaturrahmen aus Metall, während die Unterschale aus Kunststoff geformt wurde. Ein Metallrahmen im Inneren verleiht dem Gehäuse große Stabilität, so dass man es auch an einer Ecke anheben kann, ohne Verwindungen festzustellen. Ebenso robust zeigt sich der Displaydeckel, der weder große Verwindungen des Monitors erlaubt, noch Druck auf die Rückseite zum Bildschirm durchlässt.
Die Scharniere, die den Monitor in Position halten, bieten genug Widerstand, so dass das Display in jeder Position nach kurzem Nachwippen stabil gehalten wird. Auch im geschlossenen Zustand liegt der Bildschirm sicher auf dem Gehäuse auf.
An der Vorderseite des Thinkpad SL510 befinden sich keine Ports. Da das Notebook insgesamt allerdings über eine recht komplette Anschlussausstattung verfügt, wird es an der linken und rechten Seite fast ein wenig eng.
Links von vorne nach hinten befinden sich: Ein 34mm-Express-Karten-Slot, darunter ein 3,5mm Kopfhörerausgang und Mikrofoneingang. Dahinter ein HDMI-Ausgang, eine LAN-Schnittstelle, ein kombinierter eSATA-USB 2.0-Ausgang, dann ein VGA-Port. Dahinter folgt das Lüftungsgitter.
Auf der rechten Seite befinden sich der Hardware-Schalter für die drahtlose Kommunikation, daneben der Kartenleser. Darunter zwei USB 2.0-Anschlüsse, dahinter der DVD-Brenner und der Netzanschluss.
An der Rückseite verbaut Lenovo nochmals einen USB 2.0-Port, einen Anschluss für ein Kensington-Lock sowie auf der rechten Seite ein weiteres Lüftungsgitter.
Die Anordnung der Anschlüsse ist Lenovo recht gut gelungen: Dadurch, dass an drei Seiten des Gehäuses USB-Anschlüsse zur Verfügung stehen, sollte jeder Nutzer eine Maus und weiteres Zubehör anschließen können, ohne dass die Kabel allzusehr im Weg liegen. Linkshänder sind leicht benachteiligt, da auf ihrer Maushandseite im ungünstigsten Fall sowohl Monitor- als auch Audiokabel verlaufen.
Zu beachten ist noch, dass die beiden USB-Anschlüsse auf der rechten Seite unter einem Gehäusevorsprung verbaut sind, der von der nach unten hin schräg zulaufenden Form der Unterschale herrührt. Somit kann es bei sehr großen USB-Steckern oder -Sticks zu Problemen kommen, da diese eventuell nicht unter den Vorsprung passen.
An kabellosen Schnittstellen inkludiert Lenovo WLAN über eine Intel WiFi Link 1000, die die Standards 802.11 b/g/n beherrscht. Auch eine Bluetooth-Schnittstelle nach Standard 2.0 mit EDR (Enhanced Data Rate) verbauen die chinesischen Ingenieure. Für den deutschen Markt gibt es außerdem ein UMTS-Modul von Vodafone, mit dem man auch unterwegs ins Internet gehen kann.
Auch verbaut Lenovo eine 2,0 Megapixel-Webcam sowie ein integriertes Mikrofon für Bildchat oder Videokonferenz. Wer seine Daten schützen möchte, der erhält einen Fingerabdruckleser, mit dessen Hilfe der Benutzer eindeutig indentifiziert werden kann.
Der DVD-Brenner liegt auf der rechten Seite und liest und beschreibt sowohl CDs als auch DVDs. Optional ist auch ein Blu-ray-Laufwerk erhältlich. Bei anderen ThinkPad-Serien steckte das optische Laufwerk meist in der sogenannten UltraBay, von wo man es entnehmen und durch eine weitere Festplatte oder einen Zusatzakku ersetzen konnte. Diese Funktion spart Lenovo bei der ThinkPad SL-Serie ebenso ein, wie die Thinklight genannte LED, die die Tastatur von oben beleuchtete.
Software
Erfreulich ist, dass Lenovo seinem Thinkpad recht wenig unnötige Werbesoftware, so genannte "Bloat-Ware" beilegt. Lediglich die beinahe obligatorische Microsoft Office-Testversion und eine Trial von Norton Internet Security ist an Bord, ansonsten liefert der chinesische Hersteller nur sinnvolle Vollversionen.
Dazu gehören neben dem DVD-Player WinDVD 8 und dem Roxio Media Creator auch die Lenovo eigene Software (Thinkvantage), die Systemverbesserungen vorschlägt, ein Online-Backup erstellt oder nach aktuellen Systemtreibern im Internet sucht.
Zudem wurde durch eine enge Zusammenarbeit von Lenovo und Microsoft auch Windows 7 speziell an die Thinkpads angepasst. Das beginnt bei speziellen Startbildschirmen, geht über in die Taskleiste integrierte Programme für WLAN und Energieverwaltung bis hin zu einem speziellen "Lenovo Think" genannten Start-Center, das viele Funktionen der Lenovo-Software leicht zugänglich macht.
Zubehör
Die Vielfalt an zukaufbaren Extras auf Lenovos Homepage ist groß: Vom größeren 9-Zellen-Akku für circa 180 Euro über Garantieerweiterungen und spezielle Notebooktaschen, in denen das Notebook durch einen Röntgenscanner am Flughafen laufen kann bis hin zu USB-Port-Replikatoren für 132 Euro reicht die Spanne.
Tastatur
Fast schon schwärmerisch berichtet man im Internet über die Tastaturqualitäten der ThinkPad-Familie. Und tatsächlich macht auch das Eingabegerät im Thinkpad SL510 eine gute Figur. Zunächst ist die Tastatur im Vergleich zur Umgebung leicht abgesenkt, was ein ergonomischeres Schreiben ermöglichen soll. Zudem ist die Tastatur spritzwassergeschützt, so dass Flüssigkeiten nach unten aus dem Gehäuse geleitet werden, anstatt die Hauptplatine zu beschädigen.
Neben diesen Softskills überzeugt die Tastatur aber auch bei ihrer Kerntätigkeit, eben dem Tippen: Die Anschläge sind satt und angenehm, jede Taste befindet sich dort, wo man sie vermutet. Zudem sind die Abstände zwischen den Tasten groß genug gewählt und das Keyboard ist "Full-Size", es besitzt also jede wichtige Taste einer normalen Tastatur, ohne dass man auf Kombinationen mit der "Fn"-Taste ausweichen muss.
Eine kleine Schwäche in der Verarbeitung haben wir hier entdeckt: Zwar sitzt die Tastatur an sich fest im Gehäuse, an den Seiten gibt sie aber bei größerem Druck stark nach. Im Bereich der F-Taste gibt die Tastatur sogar sehr stark nach und einige Sekunden später ist ein Geräusch zu hören, als hätte sich die Tastatur verkeilt und wäre dann wieder in ihre ursprüngliche Position zurückgesprungen. Zudem werden Besitzer einer anderen ThinkPad-Serie bemängeln, dass die Tasten nicht mehr gruppiert sind.
Lenovo platziert einige Sonderfunktionen auf der Tastatur: Die Pfeiltasten dienen bei gleichzeitigem Druck der "Fn"-Taste als Multimedia-Keys, die Wiedergabe, Kapitelsprung oder Stopp in den gängisten Anwendungen erlauben. Zudem lässt sich per Tastenkombination von "Fn" mit "Entfernen" respektive "Pos1" die Bildschirmhelligkeit regeln. Per Tastenkombination lassen sich zudem Trackpoint und Touchpad ausschalten, das Notebook sperren oder der Akkuzustand anzeigen.
Links und rechts neben der Tastatur bleibt trotz des großzügigen Layouts relativ viel Platz, den Lenovo auf der linken Seite für die Lautstärkeregelung in Form von drei Tasten nutzt. Darüber befindet sich eine Taste, die das integrierte Mikrofon stummschaltet. Rechts befinden sich vier Statusleuchten, der Einschalter, sowie der blaue Think-Vantage-Button, der die Lenovo-Software startet.
Touchpad und Trackpoint
Ein weiteres Merkmal der ThinkPad-Familie ist der leuchtend rote Trackpoint, der in die Tastatur zwischen den Buchstaben G,H,B und N eingelassen ist. Mit seiner Hilfe kann man den Mauszeiger sehr komfortabel über den Bildschirm scheuchen. Die zugehörigen Klick-Tasten liegen unterhalb der Leertaste. Durch eine Mitteltaste lässt sich es sich per Trackpoint sogar scrollen.
Das Touchpad liegt darunter und ist zur Kenntlichmachung gegenüber der Handballenauflage leicht angerauht. Die berührungsempfindliche Fläche ist recht groß geraten, auf der rechten Seite befindet sich ein Scrollbalken, der allerdings haptisch und optisch nicht abgegrenzt ist. Auf der etwas rauhen Oberfläche lässt es sich gut navigieren und auch die beiden darunter befindlichen Tasten sprechen zuverlässig an.
Passend zum Multimediaanspruch der SL-Serie unterstützt das Touchpad auch Multi-Touch-Gesten. Platziert man einen zweiten Finger auf der Oberfläche, so kann man durch Auseinanderziehen der beiden Finger zoomen, durch Kreisbewegung Objekte drehen und seitlich scrollen. Die Gesten werden einigermaßen zuverlässig erkannt, manchmal aber auch unabsichtlich ausgelöst.
Unser Testsample verfügt über einen mit 1366 mal 768 Pixel auflösenden, LED-hinterleuchteten 15,6 Zoll-Bildschirm, der eine glänzende Oberfläche besitzt. Wie gesagt ist das Display aber auch in einer matten Variante erhältlich, dazu sollte man greifen, wenn man das Notebook hauptsächlich für Bürotätigkeiten oder für den Außeneinsatz verwendet. Dort entstehen durch eine glänzende Beschichtung nämlich unangenehme Spiegelungen, die dazu führen können, dass man vom eigentlichen Bildschirminhalt nichts mehr erkennt.
Durchschnittlich leuchtet der Bildschirm des SL510 2847 mit 205,6 cd/m². Das ist kein sehr guter, aber auch kein wirklich schlechter Wert. Zu 84% gleichmäßig ist das Display ausgeleuchtet, wodurch sichtbare Grauschleier in Farbflächen kaum sichtbar sind. Die maximale Helligkeit erreicht der Monitor in der oberen linken Ecke mit 230 cd/m².
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Ausleuchtung: 84 %
Helligkeit Akku: 170.9 cd/m²
Kontrast: 202:1 (Schwarzwert: 0.99 cd/m²)
Durch den ebenfalls mittelmäßigen Schwarzwert von 0,99 cd/m² ergibt sich ein Kontrast von 202:1. Auch das kein wirklich schlechter oder guter Wert. Insgesamt reiht sich das Display ziemlich genau in der Mittelklasse der Displays ein. Weil der Preis für das Thinkpad SL aber relativ günstig ist, kann man damit durchaus zufrieden sein. Vor allem, weil durch die spiegelnde Beschichtung die Farben leuchten und sehr kräftig sind.
Die Blickwinkel des Notebooks übrigens sind ebenfalls auf durchschnittlichem Niveau: Seitlich in Ordnung, nach oben und unten muss man den Bildschirm aber sehr genau einstellen, um Farbverschiebungen zu vermeiden.
Für die Rechenleistung des ThinkPad SL510 zeichnet bei unserer Ausstattungsvariante 2847 ein Intel Core 2 Duo-Prozessor mit der Nummer T6670 verantwortlich. Der besitzt eine Taktung von 2,2 GHz und einen TDP, also Verlustleistung, von 35 Watt.
Die Pixelberechnung übernimmt eine GMA 4500HD-Grafikkarte von Intel, die im Chipsatz integriert ist und keinen eigenen Speicher besitzt. Stattdessen zwackt sich die Grafikkarte bei Bedarf bis zu 384 MByte vom Hauptspeicher ab und nutzt ihn für Grafikberechnungen.
3 GByte an schnellem DDR3-Arbeitsspeicher verbaut Lenovo in unserem Testgerät. Das ist gleichzeitig die Obergrenze an nutzbarem Speicher mit dem installierten 32 Bit-Betriebssystem. Zwar versteht sich das Mainboard auch mit 4096 MByte an Arbeitsspeicher, dann müsste man aber ein 64 Bit-System installieren, um annähernd die volle Kapazität nutzen zu können.
Angesichts dieser Kernkomponenten sollten auch etwas anspruchsvollere Tätigkeiten wie Bildbearbeitung oder SD-Videoschnitt für den Heimgebrauch möglich sein. Grafisch zu anspruchsvolle Tätigkeiten verhindert allerdings die recht schwache Onboard-Grafikkarte. Auch von Spielen sollte man absehen, es sei denn, sie haben schon 10 Jahre auf dem Buckel:
Im 3DMark2001 erreicht unser Testsystem nämlich akzeptable 4865 Punkte, beim vier Jahre aktuelleren 3DMark05 allerdings sind es nur noch 1440 Punkte und zudem kaum einmal mehr als ein Frame pro Sekunde während des Benchmarks. Somit werden aktuelle Spiele auf dem ThinkPad SL510 nicht einziehen, zumal eine dezidierte Grafikkarte für die Serie von Lenovo nicht angeboten wird.
Office-Tätigkeiten erfüllt das System aber mit respektabeler Geschwindigkeit: 4384 Punkte im PCMark05 und 2293 Punkte im PCMarkVantage sollten für die meisten aktuellen Büroprogramme locker reichen. Wieviel dazu der zweite Kern des Prozessors beiträgt, zeigt sich vor allem im Cinebench R10, der 4430 Punkte für das Multicorerendering errechnet und damit 1,86 mal mehr als die 2378 Punkte, die ein Kern allein erreichte.
Daten speichert unser Thinkpad SL510 auf einer 500 GByte großen Festplatte von Seagate, die 5400 Umdrehungen pro Minute schafft. Die Leistungswerte aus dem HDTune-Benchmark hierzu sind recht unauffällig: 73,6 MByte pro Sekunde liest die Festplatte an Daten aus, die Zugriffszeit liegt bei 18,9 Millisekunden und die CPU-Belastung bei 2,9 Prozent.
DPC Latenzen
Mit Hilfe des Programms DPC Latency Checker überprüfen wir die DPC-Latenzen, die angeben, wie lange ein Prozess in der Warteschleife bleibt, bevor ihn das System abarbeitet. Fehlerhafte Treiber können hier zu einer recht hohen Latenz führen und damit wäre die Kommunikation mit externen Geräten in Echtzeit nicht mehr möglich.
Beim SL510 macht sich scheinbar die Optimierung des Betriebssystems und der Treiber bezahlt, die Lenovo nach eigenen Angaben durchführt: Alle Latenzen bleiben im grünen Bereich, so dass es keine Probleme in der Kommunikation geben sollte.
PCMark 05 Standard | 4384 Punkte | |
PCMark Vantage Result | 2293 Punkte | |
Hilfe |
3DMark 2001SE Standard | 4865 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 2058 Punkte | |
Hilfe |
Geräuschemissionen
Das Kühlsystem des SL510 funktioniert im Idle-Betrieb zunächst beinahe lautlos: Mit 30,5 dB(A) im Minimum und nur unwesentlich höheren 31 dB(A) im Maximum werden nur Leute mit sehr feinem Gehör überhaupt etwas vom Lüfter des Notebooks mitbekommen.
Unter Last steigt der Geräuschpegel zwar auf durchschnittlich 37,3 dB(A) an, bleibt damit aber immer noch im sehr angenehmen Bereich. Auch die Festplatte mit 31,2 dB(A) oder das DVD-Laufwerk mit 34,3 dB(A) bleiben stets relativ leise.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.5 / 31 / 31 dB(A) |
HDD |
| 31.2 dB(A) |
DVD |
| 34.3 / dB(A) |
Last |
| 37.3 / 37.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Wer nun meint, das Kühlsystem würde angesichts so niedriger Geräuschemissionen vielleicht nicht richtig funktionieren, der irrt: Maximal 35,2 Grad Celsius konnten wir am Gehäuse messen, das entspricht allenfalls einer leichten Erwärmung. Auf den ersten Blick mag es vielleicht seltsam erscheinen, dass diese höchste Erwärmung ausgerechnet im unausgelasteten Zustand auftritt. Allerdings muss man berücksichtigen, dass dann auch das Kühlsystem weniger leistet.
Unter Volllast messen wir maximal 33,3 Grad Celsius im hinteren linken Bereich, wo sich auch die Lüftungsgitter befinden. Die Handballenauflage erwärmt sich zu allen Zeitpunkten ebenfalls kaum und sollte mit maximal 29,7 Grad nicht für schwitzige Hände sorgen.
Das Netzteil kann man mit maximal 49,6 Grad zwar nicht allzu lange in der Hand halten, aber es zumindest gefahrlos auf allen Unterlagen platzieren.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 33.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 34.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 29.7 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.6 °C (-2.1 °C).
Lautsprecher
Die Lautsprecher liefern, wie bei so vielen Notebooks, zwar einen maximal recht lauten, aber sehr höhenlastigen Klang. Bässe fehlen beinahe komplett, erst wenn man mit den Windows eigenen Soundverbesserungen herumprobiert, wird der klang etwas voller.
Die Platzierung der Lautsprecher unterhalb des Monitors hat Lenovo ebenfalls gut gewählt, denn so kann kein weicher Untergrund oder eine abgelegte Hand den Klang behindern, wie es passieren könnte, wären die Speaker unter der Vorderkante oder in der Handballenauflage verbaut.
Keinen Grund zur Klage gibt der Kopfhörerausgang, der runden und satten Klang liefert. Allerdings kommt es zu einer kurzen Verzögerung, wenn man den Kopfhörer entfernt, bis man den Klang wieder aus den Lautsprechern vernimmt. Dafür bekommt man in der Windows Taskleiste angezeigt, ob der Kopfhörer eingesteckt ist oder nicht.
In unserem Testsample ist ein 6-Zellen-Akku vom Hersteller Sanyo verbaut, der circa 48 Wattstunden an Energie für das SL510 liefert. Alternativ bekommt man von Lenovo auch einen 9-Zellen-Akku, der 94 Wattstunden bietet, aber über das Gehäuse hinausragt.
Mit dem miteglieferten Akku erreichten wir eine maximale Akkulaufzeit von 284 Minuten. Unter Volllast hielt der Laptop immerhin noch gut eineinhalb Stunden durch. Die beiden recht praxisnahen Tests für WLAN-surfen und DVD-Wiedergabe brachten Werte, die ziemlich genau dazwischen lagen: 188 respektive 175 Minuten hielt das Thinkpad SL510 durch, bevor es wieder an die Steckdose musste.
Verantwortlich für diese akzeptablen Akkulaufzeiten ist neben einer leistungsstarken Batterie auch ein niedriger Energieverbrauch. Erste Anzeichen dafür gibt Lenovos Homepage, wo das EPEAT Silver-Abzeichen für das SL510 verzeichnet ist, das von der amerikanischen Umweltbehörde vergeben wird. Zudem prangt auf dem Deckel des Thinkpads das Energy Star-Logo.
Auch in unserem Test zeigt sich, dass das ThinkPad SL510 mit Energie eher geizt: 8,2 Watt verbraucht das schwarze Notebook mindestens, 42,2 Watt sind der Maximalwert. Die Zimmerbeleuchtung benötigt damit wohl meist mehr Strom als der Laptop, zumal ein für den Bürobetrieb entworfenes Gerät wie das ThinkPad SL510 wohl eher selten an seine Leistungsgrenzen gebracht wird und dort längere Zeit verbleibt.
Aus / Standby | 0.1 / 0.2 Watt |
Idle | 8.2 / 12.6 / 14 Watt |
Last |
30.4 / 42.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Seit Lenovo im Jahre 2005 die Rechte an den ThinkPads von IBM übernahm, finden sich zunehmend auch Notebooks in der ThinkPad-Familie, die sich eher an den Endverbraucher als an Geschäftskunden wenden. Die SL-Serie bietet dazu einige bekannte Qualitäten, wie die gute Tastatur, den Trackpoint, die Festplattensicherung, die gute Software und den Fingerabdrucksensor. Diese Sicherheitsfeatures machen das ThinkPad SL510 auch für kleinere Unternehmen interessant.
Die stabile Verarbeitung und das schnörkellose Design sind Qualitäten, mit denen die ThinkPads bei ihren Fans schon lange punkten und wurden auch beim Thinkpad SL510 umgesetzt. Allerdings werden Geschäftsleute und Fans einige Features vermissen: Das Thinklight, ein guter Ersatz für eine Tastaturbeleuchtung, wurde ebenso eingespart, wie die Ultra-Bay und der Docking-Port. Für Multimediafans hätte es gern eine etwas stärkere Grafikkarte sein dürfen und auch der Prozessor könnte gerne ein paar Megahertz mehr haben. Außerdem liefern die Lautsprecher nur einen passablen Klang.
Insgesamt verlässt sich Lenovo für unseren Geschmack etwas zu sehr auf den klingenden Namen ThinkPad und will damit nun auch Multimedia-Fans als Kunden gewinnen. Dabei sitzt die SL-Serie aber zwischen den Stühlen: Den Multimedia-Nutzern wird ein Fingerabdruckleser herzlich egal sein, während für Geschäftsleute optionale Features wie ein glänzender Bildschirm oder ein Blu-ray-Laufwerk sinnlos sind. Wer nur einen günstigen Einstieg in die ThinkPad-Reihe sucht und mit den Schwächen leben kann, der bekommt allerdings einige der althergebrachten Qualitäten.