Test Apple MacBook 6.1 Unibody 10-2009
Unibody Plastik.
Nach der neuesten Überarbeitung des billigsten Apple Notebooks, setzt man in Cupertino nun ebenfalls auf ein stabiles Unibody Gehäuse. Dank hervorragender Eingabegeräte und vorbildlicher Emissionswerte, weiß das kleine weiße im Test zu überzeugen.
Apple setzt auch beim neuen MacBook Modell auf ein komplett weißes Design mit zahlreichen Hochglanzoberflächen. Diese sind bauartbedingt leider sehr kratzempfindlich und auch Fingerabdrücke werden magisch angezogen. Die Strukturen wurden nun an die Unibody MacBook Modelle angeglichen und gefallen durch schnörkellose Eleganz.
Trotz des Einsatzes von Polykarbonat (hochwertiger Kunststoff) statt Aluminium ist die Stabilität des Gehäuses sehr gut. Nur im Bereich des Slot-in Laufwerks gibt das Gehäuse bei Druck etwas nach. Zum Knarren oder Durchbiegen konnten wir unser Testmodell nicht bewegen.
Interessant ist die gummierte Unterseite des MacBooks. Sie wird durch eine Aluminiumplatte auf der Innenseite verstärkt und ersetzt auch die Standfüße. Da Apple die Luft auf der Rückseite ansaugt und ausbläst ist ein Abstand zur Tischplatte nicht unbedingt notwendig.
Beim Gewicht liegt das neue Kunststoff MacBook etwas oberhalb des Unibody MacBook Pro 13". Trotzdem sind die 2.1 kg sehr portabel und für 13" Multimedia Laptops auch üblich (das Dell Studio XPS 13 wiegt etwa 2.2 kg).
Wie bei Apple üblich, ist die Schnittstellenausstattung des neuen weißen Plastik-MacBooks eher karg. Im Vergleich zum Vorgänger wurde sogar der FireWire Anschluss noch eingespart. Es bleibt bei den zwei USB Ports, die dem User schnell zu wenig werden könnten. Der verbaute Mini-Displayport kann zwar digitale Monitore mit hohen Auflösungen ansteuern, benötigt jedoch für alle Bildschirme außer den neuen Apple Geräten einen kostenpflichtigen Adapter.
Auch der einzelne Audioanschluss ist nicht ganz optimal. Für normale Klinkenstecker erlaubt er die optische oder analoge Ein- oder Ausgabe. Mit dem Apple Headset funktioniert der Stecker jedoch auch als Ein- und Ausgang. Es bleibt noch der übliche Kensington Lock zum Anhängen des Notebooks und der geniale MagSafe Stromanschluss. Beim neuen MacBook wird nun auch der elegantere Stecker vom MacBook Air verwendet, dessen Kabel direkt nach hinten weggeht.
An drahtlosen Schnittstellen bietet das "Unibody" MacBook wie üblich (Draft-)n WLAN von Atheros und Bluetooth 2.0 + EDR. Der bis jetzt verbaute Infrarot Empfänger für die Apple Remote Fernbedienung wurde jedoch im neuen Modell weggelassen.
Im Test erwies sich der Atheros WLAN Adapter als zuverlässig (an einem Trendnet TEW-633GR getestet) und schaffte unter Windows auf 3m Distanz durch eine Aussenwand aus Ziegel solide 3,6 MB/s beim Kopieren von Daten.
Bei der Softwareausstattung folgt das neue Unibody MacBook White den üblichen Regeln für Macintosh Rechner. Das neueste Mac OS X Betriebssystem (in diesem Fall 10.6.1 Snow Leopard) und die Softwaresuite iLife 09 (iMovie, iPhoto, GarageBand, iWeb und iDVD) für die täglichen Aufgaben werden geboten. Windows lässt sich wie üblich per Boot Camp Assistent zusätzlich installieren, man braucht jedoch eine eigene Windows Lizenz.
Tastatur
Bei der Einzeltasten Tastatur hat sich im Vergleich zum alten weißen MacBook nichts geändert. Sie hat einen minimal härteren Anschlag als die Tasten in unseren MacBook Pro Testgeräten, eignet sich jedoch ebenso für längere Tippsessions. Anfangs ungewohnt ist die schmale Entertaste und natürlich das für Mac OS X optimierte Layout. Die Tastenbeschriftung fällt immer noch spärlich aus (z.B. fehlen die Beschriftungen für [ ] { } ) und auf die attraktive Hintergrundbeleuchtung der MacBook Pro Modelle muss man leider ebenfalls verzichten.
Touchpad
Beim Touchpad (von Apple Trackpad genannt) wird nun auch endlich das Glas Pad der Macbook Pro Modelle verbaut. Damit kommt man in den Genuss der aktuell besten Gleitfähigkeit und Oberflächenstruktur auf dem Markt. Durch den Verzicht auf einen dedizierten Button, ist die Größe mehr als ausreichend. Dadurch kann man auch die zahlreichen Multi-Touch Gesten problemlos umsetzen. Unter Mac OS X hat man die Möglichkeit bis zu 4 Finger gleichzeitig zu verwenden um verschiedenste Aktionen auszuführen. Dies funktioniert, wie bei allen MacBooks, hervorragend.
Die Windows Unterstützung für das Touchpad wurde mit den aktuellen Boot Camp Treibern auf ein "benutzbares" Niveau gebracht. Leider fehlen immer noch die meisten Multi-Touch Gesten und auch die Fehlererkennung ist nicht ganz so ausgeklügelt wie unter Mac OS X.
Der spiegelnde 13.3" Bildschirm beim Einsteiger MacBook löst weiterhin mit 1280x800 Pixel auf, besitzt nun jedoch eine LED Hintergrundbeleuchtung. Diese spart Strom und sollte auch über die Lebensdauer hinweg gleichmäßig leuchten. Auch die Helligkeit profitiert von der neuen Hintergrundbeleuchtung und ist mit max. 360 cd/m² (neben der Mitte) ausreichend hell um die meisten Spiegelungen im Innenraum zu überstrahlen. Außeneinsätze sind jedoch aufgrund der glatten Displayoberfläche problematisch. Die von den MacBook Pro Modellen bekannte Glasplatte vor dem Display wurde beim kleinen MacBook nicht verbaut und dadurch sind die Spiegelungen auch subjektiv etwas geringer.
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Ausleuchtung: 80 %
Helligkeit Akku: 325 cd/m²
Kontrast: 756:1 (Schwarzwert: 0.43 cd/m²)
Die Blickwinkel des neuen MacBook sind, typisch TN-Panel, von oben und unten etwas eingeschränkt. Seitlich bleiben die Farben lange stabil. Vor allem von unten dunkeln Farben schnell ab und werden schwarz.
Der mögliche Farbraum des in unserem Testgerät verbauten Panels (LP133WX2-TLC7) ist deutlich unterhalb der aktuellen MacBook Pro Serie und kann nur als "Standard" bezeichnet werden. Im Auslieferungszustand ist die Kalibrierung sehr bläulich und auf best mögliche Blickwinkelstabilität ausgelegt.
Unter Mac OS X haben wir den schon etwas betagten XBench 1.3 eingesetzt. Leider sind die Ergebnisse seit Snow Leopard nicht mehr wirklich in allen Teilbereichen vergleichbar. Besonders die OpenGL und User Interface Ergebnisse wurden deutlich schlechter. Im Vergleich haben wir das neue Unibody MacBook dem alten MacBook White (leider noch mit Mac OS X 10.5), dem aktuellen MacBook Air und einem alten MacBook Pro mit 2.2 GHz Core 2 Duo gegenübergestellt. Bei der CPU Leistung setzt sich das neue MacBook knapp an die Spitze vor dem alten MBP. Im Threading Test wird dies noch viel deutlicher. Beim Speichertest merkt man klar den Vorsprung der DDR3 Modelle (neues MacBook und MB Air). Insgesamt kann das neue MacBook das alte dank DDR3 etwas abhängen und befindet sich damit bereits auf Niveau des alten MacBook Pro aus 2007.
Im Praxistest reicht die Performance der verbauten Komponenten für alle täglichen Arbeiten unter Mac OS X gut aus. Nur 3D Spiele dürften durch die mäßige Performance der 9400M Grafikkarte etwas schwächeln (mehr dazu im Spieleteil unter Windows). Die CPU Leistung reicht derzeit z.B. auch für Youtube HD Videos noch gut aus, welches ja noch nicht die GPU Leistung anzapfen kann. Im Test waren beide Kerne zu 80% ausgelastet und das Video lief ruckelfrei.
PCMark 05 Standard | 4946 Punkte | |
PCMark Vantage Result | 3248 Punkte | |
Hilfe |
Unter Windows Vista Business 32 Bit (per Bootcamp installiert) testen wir die Anwendungsperformance der verbauten Komponenten. Die PC Mark Werte (Vantage und 05) fanden sich dank P7550 und DDR3 Hauptspeicher im erwartungsgemäß oberen Mittelfeld.
3DMark 05 Standard | 3871 Punkte | |
3DMark 06 1280x800 Score | 2148 Punkte | |
Hilfe |
Die Spieleleistung der integrierten GeForce 9400M G Grafikkarte von Nvidia ist für eine onboard Grafiklösung sehr gut. Da das neue Unibody MacBook nun auch DDR3 Hauptspeicher einsetzt, wurde die Grafikleistung sogar noch etwas besser im Vergleich zur Vorgängergeneration. Dadurch ist nun kein Unterschied mehr zu den Pro Modellen (ohne dedizierte GPU) gegeben.
Im praktischen Spieletest unter Windows Vista zeigt sich die 9400M für anspruchslose Spiele durchaus geeignet. Das neueste Fifa 10 war zum Beispiel in der nativen Auflösung von 1280x800 und hohen Details (alles Optionen an oder auf hoch) mit durchschnittlich 40 fps flüssig spielbar (minimal 12, maximal 67 fps). Bei minimalen Details in 800x600 schraubt sich die Framerate auf 106.7 fps (minimal 70, maximal 166 fps).
Anspruchsvolle Spiele, wie das alte World in Conflict sind jedoch nur noch mit mittleren Detail knapp spielbar. Im Test erreichte der integrierte Benchmark jediglich 18 fps bei 1280x800 Pixel Auflösung. Durch das Spielprinzip ist dies jedoch knapp als spielbar zu bezeichnen, zumindest die erste Mission.
Die Limits der integrierten Einsteigergrafikkarte und der mitelmäßigen CPU erkennt man an anspruchsvollen 3D Spielen wie etwa Armed Assault 2. Bei ARMA II haben wir alle Einstellungen auf das Minimum abgesenkt (800x600 als 3D Auflösung, minimale Details und Sichtweite) und erzielten nur unspielbare 7 Bilder pro Sekunde in der Einzelspielermission "Trial by Fire".
Welche Spiele mit der 9400M Grafikkarte spielefähig sein sollten (und in welcher Detailstufe) erfahren sie in unserer ausführlichen Spieleliste.
Counter-Strike Source | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1024x768 | high, 0xAA, 0xAF | 35 fps |
Die Toshiba MK2555GSXF Festplatte in unserem Testgerät dreht mit 5400 Umdrehungen pro Minute und erreichte im Test maximal 76 MB / s. Die schnellsten 5400er Platten schafften maximal 90 MB /s (Seagate ST9160310AS - 160GB im Eee PC 1002HA). Dadurch ist die Performance eher durchschnittlich. Eine deutliche Beschleunigung könnte hier eine SSD bringen. Beispielsweise war der HDD Score im XBench 1.3 (siehe oben) bei den SSD Systemen (MacBook Air mit integrierter SSD und MBP 2.2 GHz mit Patriot Memory Torqx) deutlich höher.
Die USB-Übertragungsgeschwindigkeit war mit maximal 33 MB/s von einem Corsair Survivor USB Stick im üblichen Bereich.
DPC Latenzen
Überraschenderweise war das neue MacBook das erste Apple Notebook, welches auch unter Windows brauchbare Latenzen (ohne Abschießen des Tastaturmanagers) zeigte.
Zumindest die Latenzen sollten also kein Problem darstellen, um etwa eine externe Soundkarte unter Windows zu betreiben.
Lautstärke
Maximal drehte der Lüfter mit etwa 4500 rpm im Test, meist 3000. Die unterste Linie ist die Geräuschkulisse mit ausgeschalteten Notebook (Umgebungsgeräusche). Nur minimal oberhalb liegt der Lüfter in den normalen Lastzuständen 3000 - 3500 rpm. Die rote Linie ist in etwa das Maximum der gemessenen Lüfterlautstärke. 6000 rpm konnten wir nur per "smcfancontrol" einstellen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.2 / 30.2 / 30.2 dB(A) |
Last |
| 30.5 / 36 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Bei den älteren MacBook Pro opfert Apple die Gehäusetemperaturen zu Gunsten der geringen Lüftergeräusche. Beim MacBook White ist dies jedoch nicht wirklich der Fall. Wir konnten zwar unter Windows nach 12h Extrembelastung (Furmark + Prime95) auf einer weichen Unterlage die relativ hohen Temperaturen messen, die sie in unteren Diagramm finden. Auf einem normalen Schreibtisch und auch bei allen normalen Belastungen (Surfen, Benchmarks, Spiele, Idle) blieben die Oberflächentemperaturen ausgesprochen gering. Falls man den kleinen Mac am Schoß nutzt und trotzdem hohe Temperaturen auf der Unterseite wahrnimmt (die Handballenauflagen blieben immer ausreichend kühl), sollte man per smcfancontrol (Freeware Tool) die Lüfter manuell höher takten.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 46.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 49.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 32.8 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-4 °C).
Lautsprecher
Der verbaute Monolautsprecher im MacBook befindet sich im rechten hinteren Bereich des Notebooks und strahlt die Schallwellen über das Display zum Benutzer. Laut iFixit Zerlegung sind im MacBook zwei Lautsprecher unter der Tastatur angeordnet (vielen Dank an nafets in unserem Forum für diesen Hinweis). Die maximale Lautstärke ist ausreichend für die meisten Einsatzzwecke, eine Party lässt sich damit aber nicht beschallen. Durch die kleine Baugröße sind die Bässe klarerweise kaum hörbar und daher ist die Musikwiedergabe qualitativ etwas beschränkt.
Der nun ebenfalls fix integrierte und nicht mehr vom User wechselbare Lithium-Polymer Akku bietet eine Kapazität von 60Wh und reicht für eine Mobile Nutzung von bis zu 7h und 55 Minuten im Test (simuliertes Lesen einer Textdatei bei minimaler Helligkeit und ohne WLAN). Beim praxirelevanteren WLAN Surfen hielt die integrierte Batterie beachtliche 5,5 Stunden. Minimal lief das Notebook 1h 50 min ohne Strom (Battery Eater Classic - Volllast - Windows Vista).
Die integrierte LED Anzeige des Ladezustands wurde leider von Apple eingespart und findet sich nur noch bei den MacBook Pro Modellen wieder.
Geladen war der Li-Po Akku bei teilweiser gleichzeitiger Nutzung des Laptops nach etwa zwei Stunden.
Auch beim Stromverbrauch kann das kleine weiße Notebook überzeugen. Besonders im Vergleich zum Dell Studio XPS 13, fallen die gemessenen Werte gut aus. Mit 0.2 W bzw. 0.5 / 0.8 W (Windows) im ausgeschalteten Zustand bzw. Standby bleibt das MacBook auch unter der 1W Grenze der EU.
Aus / Standby | 0.2 / 0.5 Watt |
Idle | 7.2 / 12 / 15 Watt |
Last |
35 / 52.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Das weisse Unibody MacBook ist ein gelungenes 13" Notebook und bietet sich als Einstieg in die mobile Notebook Welt von Apple. an Besonders die niedrigen Laufgeräusche und die lange Akkulaufzeit überzeugen. Auch die guten Eingabegeräte, allen voran das hervorragende Glastrackpad, sind deutliche Pluspunkte.
Weniger gefällt uns die geringe Schnittstellenanzahl und die spiegelnde Displayoberfläche.
Der Preis ist im Vergleich zu ähnlich ausgestatteten Windows Notebooks durchaus konkurrenzfähig und der Ausstattung angemessen.
Im Vergleich zum teureren Aluminium MacBook Pro 13 fehlt dem MacBook die Tastaturbeleuchtung, der FireWire Port, die LED Ladeanzeige. Das Display im MacBook Pro bietet außerdem einen höheren Farbraum (Wide Gammut), spiegelt jedoch noch etwas mehr durch die vorgesetzte Glasplatte. Das Unibody Aluminiumgehäuse ist natürlich der größte optische und haptische Unterschied. Es ist etwas flacher und kleiner und wiegt auch etwas weniger (2 kg). Dafür ist das Polykarbonat MacBook deutlich günstiger und wird derzeit sogar mit einer größeren HDD ausgeliefert.