Test MSI CR620 Notebook
Anfang des Jahres 2010 stellte Intel die neuen Arrandale Chips vor. Seit dieser Zeit sind die Bezeichnungen Core i3, i5 und i7 fest im Wortschatz der Notebook-Fangemeinde verankert. Auch bei vielen unbedarften Notebook-Käufern außerhalb der verschworenen Technik-Gemeinde hat es sich herumgesprochen: Die neuen Intel Prozessoren haben etwas auf dem Kasten.
Die will ich auch, sagt sich der sparsame Notebook-Käufer, und klickt sich durch die vielfältigen Angebote der Hersteller und Shops. Er wird fündig bei Fujitsu (Test: LifeBook A530), Lenovo (Test: IdeaPad G560) aber auch bei MSI. Für derzeit 470 Euro ist der 15.6-Zoller MSI CR620-i3525FD ohne Betriebssystem zu haben. Die magische Preisgrenze von 500 Euro wird nicht geknackt und ein Windows 7 wird der Student in der Familie schon über seine Campus Lizenz beschaffen können.
Erfahren Sie in diesem Test, ob das MSI CR620-i3525FD mit Core i3-350M ein brauchbares Office-Notebook abgibt. Verhält es sich im Betrieb schön ruhig? Kann man auf der Eingabe die Seminararbeit tippen und wie lang hält eigentlich der Akku durch? Alle Antworten finden Sie im ausführlichen Test.
Beim Chassis handelt es sich offenbar um die selbe Basis wie schon beim MSI CX620MX, allerdings mit adaptierter Optik und kleineren Änderungen bei der Anschlussverteilung. Optisch setzt MSI wie in den vergangenen Jahren auf Hochglanz-Kunststoff mit Imprint Finish. Letzteres ist das Cross-Hatch Design, man könnte auch einfach Streifen-Muster sagen. Es gibt, abgesehen von der Unterseite der Base Unit und den Tasten, nur lackierte Flächen. Nüchtern ist der 15.6-Zoller also auf keinen Fall, denn überall laden Fingerabdrücke zum Polieren ein. Für diesen Fall liefert MSI leider nicht einmal ein Poliertuch.
Die Details am CR620 wirken wenig einfallsreich. Das angetäuscht Lochgitter über den Tasten ist gar keines, es gibt auch keine Löcher. Beim genauen Hinsehen entdecken wir hier und da einen verbliebenen unsauberen Grat von der Produktion der Handauflage und nicht durchdachte Details. Wer die Dummies aus dem Kartenleser und dem ExpressCard34-Slot entfernt, der blickt direkt auf ein dort verlegtes Kabel und auf den Rand des Mainboards.
Eine Lautsprecheröffnung auf der Unterseite sitzt nicht mittig über der Membran und überdeckt dadurch den halben Lautsprecher. Einer der vier Haupt-Standfüße befindet sich am Akku. Für den Betrieb auf dem Schreibtisch kann dieser also nicht entnommen werden. Auf der Rückseite befindet sich neben dem Kensington-Lock eine Öffnung mit einem Gummistopfen darin. Diese hat keine Funktion. Ein Detail ist aber sehr gut durchdacht, dazu mehr bei den Anschlüssen.
Das wuchtige Gehäuse hat eine gute Druckstabilität auf der Arbeitsumgebung, doch die Tastatur federt deutlich ein. Die Base-Unit verbiegt sich beim Verwinden mit zwei Händen deutlich und knarrt dabei.
Der Deckel wird von straff sitzenden Scharnieren fest in seiner Position gehalten. Ein Nachwippen ist kaum vorhanden. Die Gelenke machen einen langlebigen Eindruck, sie sitzen fest am Chassis. Der maximale Aufklappwinkel von zirka 185 Grad ist sehr gut für den Betrieb auf dem Schoß, oder wenn eine externe Anzeige direkt hinter dem Gerät platziert werden soll.
Das ist Selten: Die Verbindungen konzentrieren sich auf die Rückseite des Gehäuses. Hier finden Nutzer den VGA-Port für das externe TFT und zwei USB-2.0-Steckplätze für Peripherie. Auf HDMI muss der preisbewusste Käufer nicht verzichten, ein großer Vorteil gegenüber dem Billig-Konkurrenten Lenovo G560. An HDMI kann ein externes TFT oder auch ein Fernseher angesteckt werden. Auch der Netzstecker findet hier seinen Platz. Durch die Konzentration auf die Rückseite, werden die Seiten optisch entlastet. Sperrige VGA- oder HDMI-Kabel liegen nun nicht mehr im Blickfeld links und rechts des Notebooks.
Ein kleines Highlight ist der ExpressCard34-Schacht für Erweiterungskarten auf der linken Seite. Hierüber können weitere Schnittstellen nachgerüstet werden, z. B. USB 3.0 oder FireWire. Im Handel gibt es die entsprechenden Steckkarten dafür. Links befindet sich der obligate Ethernet-RJ45-Port für das Netzwerkkabel, der Kartenleser und die Audio-Stecker.
Aufrüsten ist im Gerät per PCIe Mini Card möglich (Half/Full). Hier passt zum Beispiel ein Intel Turbo Memory Modul oder eine PCI-E SSD hinein. Zum Beispiel Super Talent SSD 64GB (FPM64GHAE).
Kommunikation
Das Funkmodul ist eine Atheros AR9285 802.11n (120-240 Mbit) mit 802.11n Unterstützung (DraftN). Bluetooth ist nicht an Bord. Die kabelgestützte Ethernet-Anbindung leistet ein Realtek PCIe FE Family Controller (RTL8139/810x), allerdings nur mit dem Fast Ethernet Standard (100 Mbit).
Zubehör
Es gibt das MSI CR620 mit Windows 7 Home Premium, unser Testmodell CR620-i3525FD (00168182-SKU2) war aber aus Spargründen mit Free-DOS bestückt. Wir haben für den Test ein Windows 7 Home Premium 64Bit aufgespielt und mit der beigelegten Treiber-CD alle Geräte installiert. Im Karton befindet sich nicht mehr als eine Garantiekarte und eine Schnellstart-Anleitung.
Garantie
MSI gewährt eine 24 Monate Collect & Return Garantie. Für ein Notebook dieser Preisklasse ist das ein hochwertiger Service. Hersteller wie Lenovo oder HP setzen hier lediglich 12 Monate an.
Tastatur
Die Tastatur des Office-Notebooks wird im dauerhaften Bürobetrieb nicht für Freude sorgen. Vielschreiber werden sich am knappen Hub, dem leicht undeutlichen Druckpunkt und dem federnden Anschlag stören. Das Layout mit den deutlich weiß beschrifteten Tasten wirkt aufgeräumt, hat aber nur ein sehr kleines Platzangebot.
Die Pfeiltasten hat der Hersteller unter die Enter-Taste und neben Shift gezwängt, die Enter- und rechte Shift-Taste fallen winzig aus. Fehleingaben sind die Folge. Der Ziffernblock im Standard-Layout unterstützt die Eingabe von Zahlen. Leises Tippen soll laut MSI-Website möglich sein, aber wir erleben etwas anderes. Die nachgebende Tastenfläche erzeugt ein helles Klappern.
Touchpad
Das Synaptics V6.2 Touchpad ist Teil der Handauflage und vollständig integriert. Es liegt in einer Mulde, die nicht lackiert ist. Der Cursor steuert sich zielsicher über das leicht rutschige Pad. Der Mausersatz ist kein Multi-Touch-Pad, der Zoom mit zwei Fingern oder andere Mehrfinger-Gesten sind folglich nicht möglich. Das Zoomen oder Rollen mittels der horizontalen und vertikalen Scrollbar funktioniert aber. Wie schon beim Schwestergerät CX620MX erleben wir Maustasten mit einem sehr schlechten Feedback. Der Tastenhub ist zu gering und die geforderte Kraft ist zu hoch. Dafür klicken die zwei Tasten fast lautlos.
MSI rüstet sein günstiges Office-Notebook mit einem 08/15 Displaypanel aus (Samsung 156AT05-H01, SEC3651). Die native Auflösung von 1.366 x 768 Pixeln zeigt das Seitenverhältnis 16:9. Auch über das nicht entspiegelte Glare Type Panel wundern wir uns nicht. Es ist dasselbe kontrastschwache Panel (164:1) wie im Schwestermodell CX620MX. Das Glare Type Finish der Anzeige bessert die optische Wirkung der Farben zwar etwas auf, es bleibt aber zu erkennen, dass Schwarz einen leichten grauen Einschlag hat.
Wie zu erwarten deckt der Farbraum des Bildschirmes weder Adobe RGB noch sRGB ab und befindet sich damit auf Niveau günstiger Office und Multimedianotebooks. Der Vergleich mit einem erweiterten Farbraum, wie beispielsweise im HP Envy 14, fällt dementsprechend aus.
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Ausleuchtung: 86 %
Helligkeit Akku: 230 cd/m²
Kontrast: 164:1 (Schwarzwert: 1.4 cd/m²)52.4% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
71.1% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
51% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Das LED-Display verteilt die Helligkeit angemessen gleichmäßig über das Panel (86%). In der Mitte misst der Mavo Monitor einen Maximalwert von 230 cd/m². Weil die Helligkeit links unten auf bis zu 199 cd/m² abfällt, liegt der Durchschnitt bei 222 cd/m². Das ist eine überdurchschnittliche aber immer noch keine gute Helligkeit (ab 250 cd/m²).
Das CR620 ist für den Außengebrauch ungeeignet. Das Glare Type Panel sorgt für Spiegelungen und die Helligkeit, auch wenn sie gut ist, genügt nicht, um gegen das Sonnenlicht zu halten. Je nach Lichteinfall ist die Sicht mehr oder minder stark beeinträchtigt. Mit dem Anpassen des Blickwinkels und einem schattigen Platz kann der Outdoor-Gebrauch aber gelingen. Die Outdoor-Fotos entstanden bei Sonnenlicht und ganz leichter Bewölkung.
Wie die meisten Notebooks hat auch das CR620 sehr beschränkte Blickwinkel. In der Horizontalen gibt es einen Spielraum von bis zu 45 Grad. Weichen die Augen darüber hinaus oder nach oben/unten ab (vertikal), dann verblassen die Farben. Der vertikale Blickwinkel beträgt maximal 15 Grad.
Der Core i3-350M (2.26 GHz) wird seltener verwendet als der kleinste Intel-Core i3-330M mit leicht geringerer Taktung von 2.13 GHz. Ein Performance-Vorteil für den Kunden?
Alle Intel Core CPUs beherrschen Hyper-Threading (HT). HT sorgt dafür, dass jedem physischen Kern ein virtueller Kern zur Seite steht. Der Zweikerner kann also mit vier Threads rechnen. Speziell die allgemeine Anwendungsleistung und das Betriebssystem können von HT profitieren. Wir haben für den Test Windows 7 Home Premium 64 Bit installiert.
Der Zweikerner besitzt 3 MB L2 Cache (Intel Smart Cache). Zur Seite hat er lediglich zwei Gigabyte DDR3 SDRAM. Diese Menge sitzt auf einem Modul und kann über den freien RAM-Steckplatz leicht aufgerüstet werden.
Der Core i3-350M (2.26 GHz) ist schwächer als seine Schwestermodelle i5-520M und i5-430M aber einen Tick schneller als ein i3-330M (2.13 GHz). Der Prozessor-Test Cinebench R11.5 (64 Bit) vergibt an 520M-CPUs zirka 2.2 Punkte, an 430M 2.0 Punkte und 330M 1.75 Punkte. Der hier verwendete i3-350M liegt mit 1.87 Punkten gerade noch messbar über dem 330M.
Bei Single-Core-Berechnungen unterliegt der i3-350M mangels Turbo Boost dem identisch taktenden i5-430M (Standard 2.26, Turbo 2.53 GHz). Letzterer erreicht bis zu 3.362 Punkte (Cinebench R10 Single Core 64 Bit, Sony Vaio VPC-EB1S1E/BJ). Der 350M im CR620 schafft 3.070 Punkte. Ein 330M kommt auf durchschnittlich 2.900 Punkte.
Im Vergleich zu aktuellen AMD-Prozessoren steht der i3-350M richtig gut da. Ein Phenom II X3 N830 (HP ProBook 6555b) schafft 1.18 bzw. 2.263 Punkte (R11.5 CPU 64Bit bzw. R10 Single 64Bit). Wer in einen halbwegs zukunftssicheren Prozessor investieren will, der liegt mit dem 350M im Office-Niveau auf jeden Fall richtig.
PCMark 05 Standard | 5216 Punkte | |
PCMark Vantage Result | 4486 Punkte | |
Hilfe |
Prozessor-Benchmarks sind aber für die Katz, wenn die Anwendungsleistung nicht stimmt. Hierfür spielt das gesamte System vom Prozessor bis zum Arbeitsspeicher und der Festplatte eine Rolle. Selbst die GPU, in diesem Falle eine integrierte Intel HD, trägt ihren Teil zur Systemperformance bei.
Der PCMark Vantage endet auf 4.486 Punkte. Notebooks mit gleicher/ähnlicher CPU aber dedizierter Grafik erreichen tendenziell um die 5.000 Punkte. Da wären z. B. das Asus K72JK-TY001V (HD 5145; 5.296 Punkte) oder das MSI CX620MX (HD 545v; 5.071 Punkte).
Der PCMark05 endet auf 5.216 Punkte und setzt das CR620 zirka 100 Punkte über vergleichbare i3-330M System mit Intel HD. Das ist eine zu vernachlässigende Differenz. Erst mit einer dedizierten Grafik (z. B. GeForce 310M; Acer TravelMate 8372TG) kann ein 350M-System im PCMark05 bei 5.900 Punkten landen.
Wer sich im Preisbereich von ungefähr 450 Euro zwischen Pentium Dual-Core T4500, T4300 (4.300), Core 2 Duo T6500 (4.361) oder Athlon II P320 (4.095) und dem i3-350M/330M entscheiden muss, der sollte lieber ein paar Euro mehr investieren und den i3 nehmen. Die ungefähren PCMark05-Werte solcher Notebooks (falls bekannt) stehen in der Klammer und sind allesamt geringer.
Der Intel Graphics Media Accelerator HD (Intel HD) ist auf dem Package des Prozessors integriert. Im 3DMark2006 messen wir 1.314 Punkte. Das entspricht etwa einer GeForce 9400M alias ION. Für aktuelle Games reicht die Leistung bei weitem nicht. Das ist aber auch nicht der Zweck der Intel HD. Ihre Sache ist die Entlastung der CPU bei der HD Video-Dekodierung (MPEG2, H264, WMV9, VC1) sowie die Sparsamkeit beim Energieverbrauch (Akkulaufzeit, geringe Abwärme).
3DMark 2001SE Standard | 7797 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 3857 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 2567 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 1314 Punkte | |
Hilfe |
Die Hitachi Festplatte (Typ HTS545025B9A300) mit 250 GByte Bruttokapazität zeigt im Test durchschnittliche Übertragungsraten von 66.6 MB/s (sequentielles Lesen). Aktuelle 2.5-Zoll HDDs mit 5.400 rpm erreichen fast immer 60 bis 70 MB/s. Ganz gut fällt die Burst Rate von 88 MB/s aus. Dieser Wert beschreibt das Datenvolumen, das in einer Sekunde aus dem Cache der HDD gelesen werden kann. Es gibt auch schnellere Notebook-Speicher, das sind aber entweder 7.200 rpm HDDs (meist lauter) oder SSDs (große Flash-Speicher). Die Hitachi HDD ist im Betrieb nicht hörbar. Selbst das Klackern der Lese/Schreibköpfe können wir nur mit aufgelegtem Ohr vernehmen.
Geräuschemissionen
Ein gutes Office-Notebook muss eine geringe Abwärme haben und darf, sofern überhaupt, nur mit einer dezenten Lautstärke auffallen. Das wuchtige Gehäuse und die nicht vorhandene Grafikkarte sind die besten Voraussetzungen für ein leises Kühlsystem.
Das CR620 muss sich in dieser Hinsicht nichts vorwerfen lassen. Beim Surfen und E-Mails Tippen läuft der Lüfter zwar stetig, erreicht aber nur 33.8 dB(A). Im Idle schafft er es ab und an auf 31.6 dB(A) zu drosseln, dies hält jedoch nur für 10 Sekunden an. Danach dreht er ganz langsam wieder auf den normalen Level hoch. Diese gemächliche Steuerung halten wir für sehr gelungen.
Bei CPU-Benchmarks dreht der Lüfter auf bis zu 37.1 dB(A) auf. Den Maximalwert von 40.8 dB(A), den wir nur in einem Stresstest provozieren können, brauchen Nutzer nicht befürchten. Im Stresstest waren die vier Threads der CPU zu 100% ausgelastet (Prime95) und die Intel GMA HD berechnete den Furmark GPU-Test.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.6 / 33.8 / 23.9 dB(A) |
HDD |
| 31.6 dB(A) |
DVD |
| 36.8 / dB(A) |
Last |
| 37.1 / 40.8 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft 320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Oberflächen des MSI CR620 lassen sich zu keiner Zeit zu hoher Abwärme verleiten. Schon gar nicht im Idle, da übersteigt die Temperatur der Oberseite noch nicht einmal die 26 Grad. Beim Surfen im Internet oder einfachen Office-Applikationen wie Outlook oder Word, wird die Abwärme leicht steigen aber sie übersteigt die 30 Grad nicht. Die Nutzung auf dem Schoß ist in diesem Zustand ohne Einschränkungen möglich.
Für den Zustand unter Belastung gilt: Die Temperaturen steigen jetzt deutlich an, sie werden aber nicht bedrohlich. Nach dem zweistündigem Stresstest mit Furmark und Prime95 ist die Oberseite des Gehäuses höchstens 36 Grad warm. Dank der kühlen Bereiche rechts liegt der Durchschnitt bei nur 31 Grad. Die Unterseite zeigt punktuell 45 Grad, aber wegen der umliegenden kühlen Flächen pendelt sich der Durchschnitt bei 30.5 Grad ein. Bei der Abwärme gibt es somit keinen Grund für Beanstandungen.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 35.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 44.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 24.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 33.2 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.6 °C (-5.6 °C).
Lautsprecher
Office-Notebooks wollen selten zur musikalischen Elite gehören. Die Stereo-Lautsprecher werden aber für DVD-Filme, YouTube-Clips oder Webradio-Streams benutzt. Der CR620-Besitzer wird dabei allerdings wenig Freude haben und schnell zu Kopfhörern oder Lautsprechern greifen. Der mittenlastige Klang hört sich eigenartig dumpf an, so als ob eine Bettdecke über dem Notebook liegen würde. Die Soundverbesserungen (Virtual Surround etc.) können daran nichts ändern.
Das baugleiche MSI CX620MX litt unter demselben schlechten Klang. Eine Ursache für den dumpfen Klang könnte die Bodenplatte sein, welche die Membran eines Lautsprechers zur Hälfte bedeckt. Siehe Fotos in der Bildgeschichte. Das Anschließen einer externen Soundanlage mit dem 3.5 Millimeter Klinke-Ausgang wird zur Pflicht. Der vom Notebook ausgehende Pegel ist zwar nicht besonders stark, aber immerhin erleben wir ihn als rauschfrei.
Integrierte Grafik, mäßige Prozessorleistung, das muss eine gute Laufzeit abgeben? Nicht ganz korrekt, für den Betrieb beim WLAN-Surfen ermitteln wir 2:25 Stunden (145 Minuten). Grund für die geringen Laufzeiten ist die schwache Kapazität des Akkus von 4.300 mAh (49 Wh).
Der DVD-Test ermittelt eine sehr ähnliche Zeit. Nach 2:38 Stunden (158 Minuten) geht der Film aus, den wir mit einer geringen Helligkeit von 100 cd/m² angesehen haben. Bis er fortgesetzt werden kann, vergehen 2:27 Stunden. Solange braucht der Akku für die vollständige Ladung nach restloser Entleerung.
Die maximale Idle-Laufzeit des CR620 liegt bei 275 Minuten. Diese 4:35 Stunden sind nur ein Anhaltspunkt aber unrealistisch. WLAN-Modul deaktiviert, Helligkeit auf niedrigster Stufe und Prozessor ohne Beschäftigung. Auf diese Weise nutzt niemand sein Notebook.
Die Laufzeit erscheint recht gering, aber der Fairness halber sei gesagt: Andere Notebooks mit gleicher Akkukapazität schaffen auch nicht bedeutend mehr. Z. B. ein Toshiba Satellite Pro S500-115 mit 48Wh und 178 Minuten. Ein Toshiba Qosmio F60 kommt mit gleicher Kapazität auf 183 Minuten. Die Knauserigkeit des Herstellers bei der Kapazität verhindert demnach bessere Laufzeiten.
Die Energieaufnahme des CR620 ist vorbildlich weil gering. Wenn es im Idle gar nichts zu tun gibt und alle Sparoptionen aktiv sind (Luminanz auf niedrigster Stufe, Funk aus), dann liegt der Idle-Strombedarf bei 11.4 Watt. Bei ungünstigen Energieeinstellungen (Höchstleistung) und maximaler Helligkeit liegt die Energieaufnahme bei 17.8 Watt. Die Akkuladung war bei der Messung ausgeschlossen.
Es geht aber noch sparsamer, wie das Toshiba Satellite Pro S500-115 (9.5 Watt, 330M, Intel HD) oder das Lenovo Thinkpad L512 2597-5VG (9.2 Watt, 330M, Intel HD) beweisen. Die maximale Energieaufnahme, ermittelt während eines Stresstests mit Prime95 und Furmark, liegt bei 58.1 Watt. Das kleine 65 Watt Netzteil (223 Gramm) scheint ausreichend dimensioniert.
Aus / Standby | 0.1 / 0.2 Watt |
Idle | 11.4 / 14.7 / 17.8 Watt |
Last |
49.7 / 58.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Der 15.6-Zoller MSI CR620-i3525FD ist günstig zu haben (ab 470 Euro), aber er hat ebenso viele Nach- wie Vorteile. Die Vorteile beginnen bei der guten Performance des Core i3-350M (2.26GHz), die scheinbar nicht einmal durch den klein RAM von nur 2 GB beeinflusst wurde. Lautstärke und Abwärme im normalen Bürobetrieb sind sehr gering und auch bei Belastung bleibt das CR620 tauglich für den Schoß.
Wer eine brauchbare Anschlussausrüstung schätzt, der findet neben USB auch ExpressCard34 und HDMI. Erfreulich in diesem Sinne ist die Anbringung der meisten Anschlüsse auf der Rückseite. Das erlaubt einen aufgeräumten Schreibtisch ohne nach links und rechts herausragende Kabel.
Die Nachteile beginnen bei der Verarbeitung und hören bei den Eingabegeräten auf. Dem Kunststoff Feeling kann sich das CR620 nicht entziehen, schon deshalb nicht weil einige Bauteile ungenau sind und verlegte Kabel sichtbar werden. Damit würden sich Büro-Benutzer noch anfreunden, aber mit der klapperigen Eingabe und dem feedbackschwachen Touchpad geht das nicht. Die Tasten federn, sind teilweise winzig und die Mousepad-Tasten haben so gut wie keinen Hub. Wer viel tippt, dem können wir das CR620 auf keinen Fall empfehlen.
Die geringe Laufzeit auf Grund der geringen Akkukapazität und das spiegelnde, kontrastschwache Displaypanel machen uns die mobile Arbeit zusätzlich schwer. Nach zweieinhalb Stunden braucht der recht klobige 15.6-Zoller wieder eine Steckdose. Bei der Energieaufnahme ist das CR620 dank der Intel HD aber recht sparsam (Idle 11.4 Watt).
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