Test Acer Travelmate 8472TG Notebook
Acers Travelmate Serie ist eine der wenigen Produktlinien die immer mal wieder Businessgeräte mit leistungsstärkeren Grafikkarten hervorbringt. Eigentlich für den Business-Bereich gedacht, werden bei dieser Zusammenstellung auch Privatanwender hellhörig, da die Kombination aus mattem Display und dedizierter Grafik äußerst selten vorzufinden ist. So ist die Masse der Travelmate 8472 Serie auch mit Intel HD bestückt, während derzeit lediglich zwei Varianten mit zusätzlicher Nvidia GT330M erhältlich sind.
Das Einstiegsmodell mit Core i3-350M, Intel HD, 3 GB RAM und 320 GB Festplatte ist ab etwa 750,- Euro zu haben und das Spitzenmodell mit Core i5-450M, Intel HD + Nvidia GT330M, 4 GB RAM und 640 GB Festplatte liegt bei ca. 900,- Euro. Unser Testmodell ist mit Core i3-350M, Intel HD + Nvidia GT330M, 4 GB RAM und 320 GB Festplatte ausgestattet und ist ab ca. 800,-Euro erhältlich. Etwas Verwirrung gibt es bei der Produktbezeichnung unseres Modells, da auf der Acer Webseite, manchen Suchmaschinen und schließlich auf der Verpackung unterschiedliche Namensgebungen zu finden sind. Wir haben uns für das entschieden, was auf der Verpackung des Testmodells draufsteht (Travelmate 8472TG-354G32MNkk).
Für manche ist das biedere Grau zu trist und langweilig, für andere wiederum ist es der Inbegriff an Understatement, was natürlich gerade im Geschäftskundenbereich gerne gesehen ist. Die Oberflächen sind haptisch sehr angenehm gehalten und lassen ein speckiges Äußeres, wie von manchen Hochglanzflächen gewohnt, schnell in Vergessenheit geraten. Während die leicht melierte Oberfläche des Gehäusedeckels fast gar nicht auffällt, wirken die chromüberzogenen großen Taster im Inneren fast schon übertrieben wuchtig.
Die Gehäusemaße sind mit 345 (B) x 249 (T) x 32.1 (H) mm etwas kleiner ausgefallen, als bei den größeren 15,6“ Notebooks, das eigentliche Plus bietet Acer jedoch mit dem geringen Gewicht von 2,2 kg. Bestätigt werden diese guten Daten durch das schlanke Erscheinungsbild, welches dem Acer eine Spur von Leichtigkeit zukommen lässt.
Wie schon beim Travelmate 8172T festgestellt, hat Acer in Sachen Gehäusequalität seine Hausaufgaben bei der aktuellen Revision sehr gut erledigt. Die Baseunit ist sehr druckresistent und verwindungssteif. Die Handballenablage lässt sich nicht eindrücken, der Bereich am Heck, wo die Akku-Aussparung schon mal schwächelt, ist ebenfalls sehr robust. Nicht ganz so gut gelungen ist das über dem optischen Laufwerk, wo man mit stärkerem Druck ein leichtes Nachgeben erzwingen kann. Im Praxisbetrieb spielt das jedoch keine Rolle.
Das Display verfügt über eine ebenfalls sehr gute Festigkeit und lässt sich nur wenig verwinden. Beim Druck auf den inneren Displayrahmen lässt sich zwar eine Wellenbildung provozieren, doch wer macht das im Alltagsgeschäft? Von Außen lässt der Deckel nichts durch und erfüllt seine Schutzfunktion hervorragend. Die Scharniere halten das Display sehr gut in Position und verhindern ein Wackeln vorbildlich. Öffnen lässt sich der Bildschirm fast bis auf 180° und lässt so auch beim Einsatz auf dem Schoß oder in stehender Position optimale Einstellungen zu.
Zum Aufrüsten muss man am Unterboden lediglich eine Abdeckung öffnen, die allerdings mit reichlich Schrauben gesichert ist. Der Festigkeit kommt das nur zugute, der Boden ist bretthart. Mit entnommenem Akku steht das Travelmate weiterhin sicher und könnte so auch problemlos nur mit Netzteil betrieben werden.
Ganz auf den Business-Kunden ausgerichtet, verfügt das Acer über einen Easyport IV Dockingport, ein V.92 Modem und Fingerabdruckscanner. Das sind oft gern gesehene Features, die bei so einem Produkt einfach nicht fehlen dürfen. Unverständlich bleibt für uns jedoch das engstirnige Festhalten an analogen Monitorausgängen und das vehemente Vorenthalten schneller Schnittstellen wie eSata oder USB 3.0. Während bei einer Auflösung von 1280x1024 Bildpunkten die Darstellung über den VGA-Ausgang schon sichtbar unscharf wird, kann man bei 1680x1050 ungewöhnlicherweise von einer gut nutzbaren Darstellung sprechen. Ungewöhnlich, weil normalerweise mit zunehmender Auflösung sich die Darstellung am analogen VGA-Ausgang verschlechtert. Andere Auflösungen haben wir nicht getestet.
Auch die 3 USB 2.0 Schnittstellen glänzen nicht mit besonderer Leistungsfähigkeit. Die von uns gemessenen Transferraten liegen mit 26,1 MB/s im unteren Mittelfeld. Gerade weil andere Optionen fehlen, hätten wir uns hier mehr erwartet. Der Card-Reader liefert mit 7,2 MB/s XD Picture Card und 16,9 MB/s SD Card ähnliche Werte wie im Travelmate 8172T. Gigabit LAN, Webcam und Audioports (Line in, Line out) entsprechen dem aktuellen Standard und lassen keine Auffälligkeiten erkennen, das Bluetooth-Modul unterstützt bereits die Spezifikation 3.0+HS.
Der verfügbare Easyport IV Dock (ca. 100,- Euro) bringt bis auf DVI-D keine neuen Schnittstellen ans Travelmate, erleichtert aber das sonst lästige an- und abstöpseln beim Wechseln vom Mobilbetrieb in den stationären Betrieb. Drucker, Display und sonstige Peripherie können so mit nur einem „Klick“ verbunden werden.
Die Software-Ausstattung ist im Wesentlichen auf Betriebssystem und eine ältere Version der, inzwischen von Corel übernommenen, Intervideo DVD-Abspielsoftware begrenzt. Zahlreiche Tools und Testversionen sind installiert, ob sie helfen oder nerven, ist vom persönlichen Geschmack abhängig. Zur Not: Deinstallieren.
Tastatur
Die Tastatur unseres Testgerätes verfügt über große Tasten im 19 mm-Raster, die sich mit guter Trefferquote bedienen lassen. Der kurze Hub mündet in einen guten Druckpunkt und sorgt so für ein insgesamt angenehmes Anschlagsverhalten. Die Tastatur liegt über die gesamte Breite fest auf und lässt sich nur über dem Laufwerksschacht minimal durchbiegen: Im Praxisbetrieb irrelevant. Rechts neben der Return-Taste hat man den Platz in der Breite genutzt und eine zusätzliche Spalte für Funktionen, wie "Bild auf", "Bild ab" und zur Mediensteuerung reserviert.
Zusätzliche FN-Kombinationen findet man sowohl im Funktionstastenbereich als auch bei den Pfeiltasten. Diese wiederum sind wie üblich etwas klein und könnte insbesondere Gelegenheitsspieler etwas stören. Das Layout entspricht ansonsten dem üblichen Standard und wirft keine Fragen auf. Die kontraststarke Beschriftung hilft auch bei schlechteren Lichtverhältnissen weiter muss aber im Gegensatz zur Konkurrenz mit Tastaturbeleuchtung dann doch irgendwann die Segel streichen.
Touchpad
Im Gegensatz zum Touchpad des Travelmate 8172T gefällt das im Testmodell alleine schon wegen der angenehmen Größe deutlich besser. Über die Grenzen schießt man hier nur sehr selten hinaus und kann auch über längere Zeit gut damit arbeiten. Die Gleiteigenschaften sind gut, Eingaben werden korrekt angenommen und die Präzision ist ebenfalls gelungen. Einige Mehrfingergesten werden unterstützt und erleichtern das übliche Navigieren. Die separat links und rechts neben dem Fingerprintreader eingelassenen Touchpadtasten liegen etwas höher als die Sensorfläche und nehmen Eingaben mit kurzem Hub und leisem „Klack“ zuverlässig an.
Acer bietet im Travelmate 8472 lediglich eine Displayvariante an. Höhere Auflösungen, wie zum Beispiel beim HP Probook 6440b oder Latitude E5410 mit 1600x900 verfügbar, sieht Acer nicht vor. Alle Modellkonfigurationen sind mit einem HD fähigen 14,1“ LED WXGA (1366x768) Display mit matter Oberfläche ausgestattet. Das Panel in unserem Testgerät stammt von AU Optronics und bietet eine Punktdichte von 112 dpi. Das ist nur minimal mehr, als man es von sonstigen 15,6“ Geräten mit WXGA Auflösung gewohnt ist, aber auch deutlich weniger als beim 11,6“er Travelmate 8172 mit 135 dpi. Das Verhältnis aus Darstellungsgröße und Desktopfläche ist im 14,1“ Format recht ausgewogen und lässt keinen Nachteil gegenüber der Mainstream-Klasse im 15,6“ Format erkennen.
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Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 189.1 cd/m²
Kontrast: 130:1 (Schwarzwert: 1.45 cd/m²)
Die Zeiten in denen matte Displays mit schlechten Helligkeitswerten von sich Reden machten scheinen endgültig der Vergangenheit anzugehören. Das Panel von AUO erreicht bei maximaler Helligkeitseinstellung Werte von 187 cd/m² bis zu 213 cd/m². Zusammen mit den anderen 7 Messpunkten kommen wir auf eine durchschnittliche maximale Helligkeit von 199 cd/m² und können so die Herstellerangabe von 200 nit guten Gewissens bestätigen. Die Helligkeitsverteilung ist ebenfalls gelungen und erreicht einen für Notebookverhältnisse sehr guten Wert von 88%. Helligkeitsunterschiede sind nur bei einfarbigen Hintergründen und bei sehr genauem Hinsehen zu erkennen.
Im Außeneinsatz lässt sich das Travelmate mit maximaler Helligkeit gut nutzen, störende Spiegelungen treten nicht auf. Bei sehr hellen Umgebungslichtsituationen oder direkter Sonneneinstrahlung wird eine Erkennbarkeit aber schon recht mühsam und ein Nutzen ist nur für kurze Zeit als sinnvoll einzuschätzen. Das kann aber schnell durch ein Drehen der Anzeige oder das Aufsuchen eines schattigeren Plätzchens ausgeglichen werden.
Deutlich besser zu erkennen ist da leider das schwache Kontrastverhältnis von 130:1, das zudem durch einen geringen Farbraum verstärkt wird. Weiß wirkt eher gräulich und das sonst bei Filmen wichtige satte Schwarz wird als dunkles Grau dargestellt. Im Office-Einsatz ist das zwar eher unbedeutend, sobald man multimediale Anwendungen nutzt, darf man jedoch keine Farbenpracht erwarten. Der Farbraum erreicht so auch nur 54 % des sRGB Farbraums und entspricht damit dem niedrigen Standard aktueller Notebookdisplays.
Ebenfalls dem aktuellen Standard entspricht die festgestellte Blickwinkelstabilität. Horizontal bleibt die Darstellung mit Farb- und Helligkeitsabweichungen immer gut erkennbar, vertikal tritt dieser Effekt früher und dann auch stärker auf und endet in einer invertierten oder stark verblassten Darstellung.
Das Travelmate 8472TG-354G32MNkk ist mit Intels aktueller Core i3-350M CPU ausgestattet und bietet so einige interessante Features. Es handelt sich hierbei um eine 2-Kern CPU, die durch die integrierte Hyperthreading-Technologie über zwei zusätzliche virtuelle Kerne verfügen kann. Somit können 4 Threads gleichzeitig bearbeitet werden, wovon insbesondere Multicore-Anwendungen profitieren. Des Weiteren ist im gleichen Gehäuse die integrierte Grafikeinheit Intel HD untergebracht. Das steigert die Energieeffizienz und die Leistungsfähigkeit. Immerhin kommt die CPU inklusive Grafik auf eine maximale Thermal Design Power von 35 Watt, was in etwa den Core 2 Duo CPUs der P-Serie entspricht. Komplettiert wird das Ganze durch 3 MB L3 Cache und einen FSB von 2500 Mhz, die ihren Anteil an der guten Leistungsfähigkeit beitragen. Nicht vorhanden ist die von leistungsstärkeren CPUs der Core i-Serie bekannte Turbo Boost Funktion. Ein Übertakten der CPU bei Single-Thread Aufgaben findet also nicht statt.
Als Basis dient der oft verwendete Intel HM55 Express Chipsatz, der mit 4 GB DDR3 RAM bestückt wurde und als Massenspeicher auf eine Hitachi Festplatte mit 320 GB Speicherplatz zugreifen kann.
Besonderheit unseres Systems ist der zusätzlich zur integrierten Intel HD Grafik verbaute dedizierte Nvidia Geforce GT330M Grafikchip. Durch Icon in der Taskleiste oder die verschiedenen Energiesparprofile, kann hier zwischen den beiden Grafikausgaben gewechselt werden, je nachdem welche Aufgaben man gerade vor sich hat. Dabei kann man mit der sparsamen Intel-Grafik alles machen, was im üblichen Arbeitsalltag so anfällt, inklusive Full HD Videos, und die Nvidia Grafik kommt zum Einsatz, wenn es um 3D lastige Berechnungen geht.
Die Benchmarkergebnisse, die CPU betreffend, zeugen von einer guten Leistungsfähigkeit, die sich im aktuellen Ranglistenplatz 49 unserer umfangreichen CPU-Benchmarkliste wiederfindet. Wprime 1024m wird in 1787s, superPi 32m in 1048s berechnet und der Cinebench R10 (64 bit) schließt mit 3019 Punkten (Single) und 6886 Punkten (Multi) ab.
Die Grafikleistung der Nvidia GT330M liegt ganz auf dem Niveau bereits getesteter Systeme (hier mal ein bisschen mehr, da mal ein bisschen weniger) und bietet ebenfalls eine gute Mittelklasse-Performance. Beim OpenGL Shading des Cinebench R10 (64 bit) erreichten wir 2969 Punkte und beim 3D Mark`06 7013 Punkte.
Mit dem vorinstallierten Nvidia Grafiktreiber vom 8.16.11.8986 (27.04.2010) ließ sich an externen Bildschirmen keine höhere Auflösung als 1366x768 Bildpunkte auswählen. Somit konnten wir den 3D Mark`06 Benchmark nur mit 1280x768 Bildpunkten und den 3D Mark Vantage gar nicht durchlaufen lassen (1280x1024 Mindestvoraussetzung). Das Ergebnis des 3D Mark`06 ist also aufgrund der geringeren Auflösung nur bedingt für Vergleiche geeignet.
Die aktuelleren Nvidia Treiber für die GeForce GT330M nehmen die Intel-Hybridvarianten ausdrücklich von der Unterstützung aus, lassen sich auch nicht installieren, und auf der Acer Support Seite ist ebenfalls nur der vorhandene Treiber zu finden. Auch vom System wurde der installierte Treiber als die aktuellste Version deklariert. Höhere Auflösungen an externen Monitoren sind somit nur mit der Intel HD Grafik möglich, diese lässt sich theoretisch bis maximal 2560x1600 auswählen.
Trotz der Treiberproblematik lässt sich erkennen, dass sich die Leistung der GT330M auf dem üblichen Niveau befindet und hier keine ofensichtlichen Performance-Einbußen zu erwarten sind. Siehe dazu auch die Spieletests weiter unten.
Videokonvertierung durch Mediashow Espresso und Badaboom. Beide Programme gibt es bereits in aktualisierten Versionen, wir nutzen aus Vergleichbarkeitsgründen erst mal Badaboom 1.2.1 und Mediashow Espresso 5 weiter. Mediashow Espresso unterstützt die CUDA Engine der Nvidia Geforce 330GT nicht und die Core i3-350M muss die Konvertierungsarbeit mit 86% Auslastung übernehmen.
Unser Testtrailer „300“ 1080p wurde in 43s ins iPhone Format (480x270 mp4) konvertiert. Badaboom hingegen profitiert von CUDA und schaffte 78,8 fps im Schnitt. Der Film „Sieben“ wurde so in 38 Minuten komplett ins iPhone Format mit einer Auflösung von 426x320 konvertiert. Damit wird sogar die Nvidia Quadro FX880 aus dem HP Elitebook 8540w um einige Frames (72,4 fps) geschlagen.
Mit iTunes haben wir MP3 Files ins AAC Format gewandelt und erreichten dabei eine 26,4-fache Geschwindigkeit. Damit ordnet sich die i3-350M in diesem Bereich zwischen Core i3-330M und Core i5-430M ein.
Mit dem Tool DPC-Latency Checker haben wir das System auf möglicherweise auftretende Synchronisierungsfehler durch Latenzprobleme bei angeschlossener Peripherie getestet. Hierdurch kann es zu Soundknacken oder sonstigen Beeinträchtigungen bei externen Audiogeräten kommen. Während des Testdurchlaufs zeigt sich das Travelmate 8472 zunächst sehr kompatibel, sobald man aber die Tastatur benutzt, kommen einige kritische Ausschläge dazu. Hier kann nur ein verbesserter Treiber oder vielleicht eine externe Tastatur für Besserung sorgen.
PCMark Vantage Result | 5579 Punkte | |
Hilfe |
Die insgesamt gute Anwendungsleistung leidet etwas unter der unzeitgemäß langsam arbeitenden Hitachi Festplatte. Mit 3247 Punkten in der Einzelwertung des PC Mark Vantage fällt diese dementsprechend auch etwas ab. Insgesamt haben wir bei diesem Benchmark jedoch ein gutes Ergebnis von 5579 Punkten erreicht, welches auch subjektiv durch mehrere Photoshop Elements-, Open Office- und Skype-Aufgaben bestätigt werden konnte.
3DMark 03 Standard | 18704 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 12754 Punkte | |
3DMark 06 1280x768 Score | 7013 Punkte | |
Hilfe |
Wie bereits angesprochen verfügt das Testgerät als Festplatte über ein unzeitgemäß langsames Laufwerk von Hitachi. Sie verfügt über 320 GB Kapazität, 8 MB Cache und rotiert mit 5400 U/min. Es handelt sich hierbei um einen nicht gerade leisen 2 Platter, der laut Hitachi Datenblatt aber mit sehr guten Verbrauchswerten aufwarten kann.
Mit durchschnittlich 56 MB/s und maximal 71,1 MB/s erreicht der Massenspeicher bestenfalls durchschnittliche Werte. Auch die Zugriffszeit von über 18 ms sorgt hier nicht für einen Lichtblick, sondern eher für die ein oder andere gefühlte Gedenksekunde bei Festplattenzugriffen. Siehe dazu auch unsere umfangreiche HDD Benchmarkliste. Grundsätzlich bietet Acer laut Homepage Festplatten mit Kapazitäten von 160 bis 640 MB und zusätzlich noch ein Intel SSD X25-M1 mit 160 GB Kapazität an. Vor allem letztere sollte für eine spürbare Performancesteigerung sorgen. Konfigurationen mit SSD sind derzeit aber noch nicht zu finden.
Spiele Fazit
Zum Spielen kann man beim Acer Travelmate maximal die interne Auflösung von 1366x768 verwenden. Das gilt auch für externe Monitore. Die getesteten Spiele laufen somit alle sehr flüssig und lassen noch Luft für so manche Qualitätseinstellung. Hier in unserer umfangreichen Vergleichsliste findet man weitere Werte zur Spieleleistung von Notebookgrafikkarten.
The Elder Scrolls IV wurde anstatt der sonst gewählten SXGA Auflösung mit 1366x768er Auflösung getestet, dürfte hinsichtlich der Performance aber zu kaum Auswirkungen führen.
Den Devil May Cry 4 Benchmark haben wir nebenher mal mitlaufen lassen, da dieses Spiel insbesondere von Nvidia Karten profitieren soll. Hier erzielte das System Rang B im DX10 Performance-Test, wobei es sich mit durchschnittlichen Frameraten von 43-83 bei einer Auflösung von 1366x768 sehr gut spielen lassen sollte.
min. | mittel | hoch | max. | |
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The Elder Scrolls IV - Oblivion (2006) | 58 | |||
Racedriver: GRID (2008) | 90 | 45 | ||
Sims 3 (2009) | 233 | 68 | ||
Anno 1404 (2009) | 58 | |||
StarCraft 2 (2010) | 56 | 33 |
Geräuschemissionen
Die Geräuschemissionen liegen mit minimal 33,4 dB(A) nicht gerade auf Bibliotheks-Niveau. Dieser Zustand wird auch nur im Leerlauf oder bei wenig Last mit Intel Grafik erreicht. Bei ausgeglichenem Energiesparprofil, dem Profil Höchstleistung oder generell mit ausgewählter Nvidia Grafik, erhöht sich das Geräuschvolumen auf schon deutlich wahrnehmbare 36,5 dB(A). Nur die mit 37 dB(A) noch etwas lauter agierende Festplatte lässt sich heraushören.
Bei der DVD-Wiedergabe ist das Laufwerksgeräusch mit 38,5 dB(A) vor allem bei leiseren Film-Passagen sehr aufdringlich und stört auch auf Dauer. Mit mittlerer Last erhöht sich die Lautstärke des Gesamtsystems nochmals auf 43,6 dB(A) und in der Spitze unter Volllast dröhnt das Travelmate mit 51,5 dB(A) schon störend. Dieser Zustand wird zwar nur in Extremsituationen erreicht, an ein längeres Arbeiten mag man dann aber nicht mehr denken. Gehörschutz oder Kopfhörer empfehlenswert.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 33.4 / 36.5 / 36.5 dB(A) |
HDD |
| 37 dB(A) |
DVD |
| 38.5 / dB(A) |
Last |
| 43.6 / 51.5 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Hitzeentwicklung des Systems liegt trotz deutlich potenterer Hardware sichtbar unter den Messwerten des kleineren Travelmate 8172T. Das liegt vor allem an dem sehr intensiv arbeitenden Lüfter, der hier nichts „anbrennen“ lässt. Mit maximal 42,7°C am Luftaustritt wird selbst bei anhaltender Auslastung auch nicht annähernd ein gefährlicher Bereich angesteuert. Lässt man es geruhsamer angehen, so überschreiten die Temperaturen selbst nach längerer Arbeit an keiner Stelle die 30°-C-Marke. Das sind insgesamt sehr gute Werte, die mit Sicherheit der Langzeit-Haltbarkeit des Notebooks zugutekommen.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 42.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 40.5 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-12.8 °C).
Lautsprecher
Die Soundqualitäten des Office-Spezialisten verlangen dringend nach externer Unterstützung, da der insgesamt höhenlastige Sound mit wenig Mitten und Bässen nur für Hintergrunduntermalung oder kurzweilige Videofreuden ausreicht. Insbesondere Filme oder Musik, die einen voluminösen Sound mit ordentlich Bass abliefern sollen, kann man nur mit externen Boxen oder Kopfhörern genießen.
Obwohl das Acer mit konventioneller Technik bestückt ist, hat man scheinbar auf sehr genügsame Komponenten wert gelegt. LED Display, sparsame Festplatte, Intel Core i3 mit integrierter Grafik im Hybridtandem mit Nvidias GT330M und ein sich abschaltendes DVD-Laufwerk bei Nichtgebrauch sind wesentliche Elemente, die zu einer guten Akkuleistung beitragen.
Erhältlich ist das Acer Travelmate 8472TG mit zwei verschiedenen Akkus. Zum einen kann man den 6-Zeller mit 66 Wh aus dem Testgerät erhalten oder aber man bekommt einen 9-Zellen Akku mit 90 Wh mitgeliefert. Dies ist zum Beispiel beim TM 8472-5454G32N mit Intel HD Grafik der Fall. Separat kostet der 9-Zeller (LC.BTP01.030) derzeit um die 120,- Euro und der 6-Zeller (LC.BTP01.027) um die 90,- Euro.
Die Verbrauchsmessungen haben wir bei diesem Modell sinnvollerweise doppelt durchgeführt, einmal mit Intel HD und einmal mit Nvidia Grafik. So erreichten wir netzseitig mit der Stromsparvariante sehr gute Werte von 6,9 Watt im Leerlauf bis zu 54 Watt unter Volllast und mit der leistungsstärkeren Nvidia Grafik minimal 13,2 Watt und maximal 74,1 Watt. Im Akkubetrieb dürften wie erwähnt manche Werte noch darunter liegen, da sich beispielsweise das DVD-Laufwerk nur in diesem Zustand abschaltet.
Intel GMA HD | |
Aus / Standby | 0.1 / 0.4 Watt |
Idle | 6.9 / 9.4 / 13.9 Watt |
Last |
34 / 54 Watt |
Nvidia GT 330M | |
Aus / Standby | 0.1 / 0.4 Watt |
Idle | 13.2 / 15.2 / 17.3 Watt |
Last |
58.4 / 74.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Auf die Akku-Laufzeiten hat dementsprechend die Wahl des Grafikchips einen sehr großen Einfluss. Beim Battery Eater Readers Test (längstmögliche Laufzeit, Stromspareinstellungen, minimale Displayhelligkeit, alle zusätzlichen Verbraucher aus) haben wir mit Intel-Technik sehr, sehr gute 592 Minuten und mit Nvidia Grafik 196 Minuten erreicht. Das ist immerhin ein Unterschied von knapp 400 Minuten oder über 6,5 Stunden. Mit angepasster Displayhelligkeit und etwas mehr Aktionen wird man diese Laufzeit in der Praxis zwar nicht erreichen, der Bereich von 6-7 Std. für Office Aufgaben ist aber schon realistisch.
Beim Battery Eater Classic Test (minimale Laufzeit, alle Verbraucher an, volle Displayhelligkeit) erreichten wir einen deutlich geringeren Unterschied von 120 Minuten (Intel) zu 108 Minuten (Nvidia). Dies liegt vor allem daran, dass der Nvidia Chip beim Test nicht voll ausgelastet wird und somit inklusive Restsystem auch lediglich einen errechneten Verbrauch von 33 Watt zieht. Mit Furmark und Prime ist deshalb keine Stunde Laufzeit zu erwarten.
Für die Videowiedergabe von Festplatte und DVD haben wir die völlig ausreichende Intel Grafik verwendet und kamen auf Laufzeiten von 233 Minuten (Festplatte) und bei der DVD-Wiedergabe auf 246 Minuten. Das reicht selbst für überlange Filme, wie die „Herr der Ringe“ Extended Edition problemlos. Das W-LAN Surfen funktioniert bei gleichen Einstellungen (maximale Helligkeit, Energiesparmodus) 339 Minuten lang und lässt so manche ausgedehnte Internet-Sitzung im Garten zu. Wer dort kein W-LAN hat, sondern eine mobile UMTS Verbindung nutzen muss kann dazu auf eine Variante mit integriertem UMTS Modul warten oder einfach einen UMTS-Stick per USB verwenden. Mit einem Huawei E160 haben wir ebenfalls im Energiesparmodus mit maximaler Helligkeit (W-LAN, Bluetooth aus) 332 Minuten Laufzeit erreicht.
Etwas gewöhnungsbedürftig sind in diesem Zusammenhang die Acer Energieprofile zu erwähnen, die sich beim An- und Abstöpseln vom Netzteil eingenwillig in das regulär gewählte Profil drängen. Eine Konfigurationsmöglichkeit dafür haben wir beim Testmodell nicht gefunden. Bei Nichtgefallen bleibt also nur die Deinstallation als Ausweg, um diesen Job alleine den systemeigenen Windows 7 Energieeinstellungen zu überlassen.
Mobilität gepaart mit leistungsstarkem Grafikchip sind letztendlich die Eigenschaften die das Acer Travelmate 8472TG zu etwas Besonderem machen. Gewicht, Gehäusestabilität, Oberflächenqualität, Akkulaufzeit, Eingaben und Display eignen sich uneingeschränkt für den mobilen Einsatz. Dabei muss man nicht wie sonst auf Leistung verzichten, sondern trifft mit Core i3-350M und Nvidia Geforce GT330M bestückt, auf eine ausgewogen leistungsstarke Kombination. Für die Vereinigung von Akkulaufzeit und Leistung ist die im Testmodell verwendete Hybridtechnik (zwei Grafikchips) verantwortlich, die sich einfach per Taskleisten-Button oder Profil bedienen lässt.
Einschränkungen muss man jedoch hinsichtlich der maximalen Auflösung bei Verwendung der Nvidia GT330M, der Geräuschentwicklung und der Anschlussausstattung hinnehmen. Insbesondere die Lautstärkeentwicklung, selbst mit ausgewählter Intel Grafik, ist nichts für geräuschempfindliche Naturen. Wer darüber hinwegsehen kann, bekommt einen sehr soliden Desktop-Ersatz, der vor allem unterwegs seine Stärken ausspielen kann.
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