Test Samsung RF710 Notebook
Samsung´s neue Multimediaplattform RF710 ist in Deutschland momentan in zwei Ausstattungsvarianten erhältlich. Den Einstieg stellt das Modell NP-RF710-S05DE dar, das zum Preis von rund 900 Euro über die Ladentheke geht. Ein aktueller Zweikernprozessor von Intel (Core i5-460M), vier GByte DDR3-RAM (2x 2048 MByte), eine 640 GByte große HDD (5400 U/Min) und eine GeForce GT 330M von Nvidia versprechen eine ordentliche Mittelklasseperformance.
Das von uns getestete Modell NP-RF710-S06DE schlägt mit rund 1340 Euro schon deutlicher zu Buche. Während sich die Arbeitsspeichermenge auf sechs GByte erhöht (4096 MByte + 2048 MByte), verdoppelt sich die Festplattenkapazität auf üppige 1000 GByte (2x 500 GByte, 5400 U/Min). Bei der Grafikkarte hat sich Samsung in diesem Fall für die DirectX 11 fähige GeForce GT 420M entschieden. Highlight ist indes wohl der verbaute Vierkernprozessor, Intel´s Core i7-720QM bietet Leistung satt.
In der ein oder anderen Beziehung gleichen sich die beiden genannten Modelle. Entertainmentliebhaber freuen sich beispielsweise über den integrierten Blu-Ray-Player (brennt DVDs/CDs), der einen knackscharfen Filmgenuss ermöglicht. Weniger spektakulär ist das Betriebssystem, Windows 7 Home Premium 64bit wird von den meisten Herstellern verwendet. Wem ein 17-Zoll Gerät zu groß sein sollte, kann übrigens auch zum 15-zölligen Samsung RF510 greifen.
Das Design des Samsung RF710 würden wir als gelungen bezeichnen. Während der Displaydeckel in einer blau-schwarzen Klavierlackoptik gehalten ist, wechseln sich auf der Notebookoberseite matte, dunkelbraune Kunststoffoberflächen (Handballen- auflage) mit silbernem Metallimitat (Tastaturfläche) ab. Kleine Details wie die silber polierten Scharniere sorgen für weitere Akzente und verleihen dem Samsung RF710 ein frisches Äußeres. Die Materialanmutung empfanden wir als gut, auch die Verarbeitung weiß zu imponieren.
Im Gegenzug müssen sich Notebookdeckel und Displayrahmen eine hohe Empfindlichkeit vorwerfen lassen, Schmutz und Fingerabdrücke nehmen nach kurzer Zeit überhand. Die Stabilität ist ebenfalls alles andere als überragend. Zum einen kann der wackelige Displaydeckel stark verbogen werden, zum anderen gibt die Notebookoberseite bei kräftigerem Druck spürbar nach. Verbesserungswürdig sind schließlich die Scharniere, die das Display bei Erschütterungen des Untergrundes nicht ausreichend in Position halten und die Baseunit beim Öffnungsvorgang zu einem deftigen Mitschwingen bewegen.
Trotz des 17-Zoll Formats lässt sich das Samsung RF710 noch akzeptabel transportieren, mit einem Gewicht von knapp drei Kilogramm und einer Höhe von rund vier Zentimetern ist das Notebook weder schwer noch wuchtig.
Anschlussausstattung
Obwohl das Samsung RF710 mit zwei fortschrittlichen USB 3.0-Ports punkten kann, ist die Anschlussausstattung insgesamt eher bescheiden. Neben einem Einschub für ExpressCards hat sich Samsung noch Ports für Firewire und eSATA gespart. Während die Rückseite einen der erwähnten USB 3.0-Ports beherbergt, ist auf der Vorderseite lediglich ein einsamer Multi-in-1-Kartenleser zu finden. Die rechte Seite verfügt über ein obligatorisches Kensington Lock sowie einen weiteren USB 3.0-Port.
Die meisten Anschlüsse hat Samsung derweil auf der linken Seite untergebracht. Der Stromeingang, ein VGA-Ausgang und ein RJ-45 Gigabit-Lan-Port warten darauf mit Kabeln bestückt zu werden. Abgerundet wird linke Seite von einem HDMI-Ausgang, zwei klassischen USB 2.0-Ports sowie zwei Soundanschlüssen (Kopfhörer, Mikrofon). Die Anordnung der Schnittstellen hat uns nicht durchgängig zugesagt, gerade auf der linken Seite sitzen viele Anschlüsse arg weit vorne.
Kommunikation
Drahtlose Kommunikation ist mit dem 17-Zöller kein Problem, Samsung hat sowohl Wlan (802.11n) als auch Bluetooth (Version 3.0) integriert.
Softwareausstattung
Bei der Softwareinstallation hat es Samsung – wie viele andere große Hersteller (z.B. Asus, Acer, Toshiba & Sony) - leider maßlos übertrieben. Wie Sie auf dem rechten Screenshot sehen, findet sich in der Deinstallationsroutine von Windows zahlreicher überflüssiger Ballast in Form von Bloatware sowie firmenfremder Software. Dieser verlangsamt nicht nur den Bootvorgang, sondern hat (gerade kurz nach Systemstart) auch negative Auswirkungen auf die allgemeine Reaktionsgeschwindigkeit. Damit das Samsung RF710 sein volles Potential entfalten kann, sollte man sich beizeiten unbedingt um eine Reinigung des Systems kümmern.
Lieferumfang
Ein umfangreiches Zubehör brauchen Sie vom Samsung RF710 nicht zu erwarten. Bis auf das benötigte (und überraschend zierliche) 90 Watt Netzteil und einigen Infoheftchen bleibt die Packung leer. Um die Erstellung von Recovery-Datenträgern muss sich der Nutzer selbstständig kümmern.
Garantie
Die Basisgarantiezeit des Samsung RF710 beläuft sich auf die üblichen 24 Monate. Innerhalb der ersten 90 Tage ab Kaufdatum lässt sich der Garantieservice bei Bedarf allerdings auf 36 oder sogar 48 Monate erweitern.
Tastatur
Die guten Eingabegeräte zählen zu den positiven Aspekten des Samsung RF710. Die Tastatur begeistert primär mit ihren freistehenden und klar beschrifteten Tasten, die über eine tadellose Akustik verfügen, intelligent angeordnet sind und bezüglich Druckpunkt und Anschlag ein angenehmes Tippgefühl vermitteln. Der dedizierte Ziffernblock, Sondertasten für Sound bzw. Wlan und gleich zwei Fn-Tasten sind weitere Pluspunkte der (nicht beleuchteten) Tastatur. Die Tastengröße ist mit 15 x 15 mm nicht gerade üppig, in der Praxis tippten wir aber kaum daneben.
Touchpad
Das minimal abgesenkte und in der Farbe der Handballenauflage gehaltene Touchpad steht der Tastatur in nichts nach. Angefangen bei der relativ glatten Oberfläche, die gute Gleiteigenschaften gewährleistet. Weiterführend über die wohl dimensionierte Größe von 90 x 54 mm, die auch größere Strecken bequem zurücklegen lässt. Bis hin zu einer Unterstützung von Mausgesten und einer Umsetzung der Mehrfingereingabe. Die klar definierten Maustasten sind sozusagen das Tüpfelchen auf dem i. Um die Gefahr von Fehleingaben zu minimieren, sollten Gamer das Touchpad beim Zocken jedoch am besten deaktivieren.
Das 17.3-zöllige Display kommt - wenig überraschend - mit einem Seitenverhältnis von 16:9 und einer Auflösung von 1600 x 900 daher. In Kombination mit einer Bildschirmdiagonale von 43.94 cm erhält der Nutzer ausreichend Bildfläche, um komfortabel mehrere, parallel geöffnete Fenster zu verwalten.
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Ausleuchtung: 95 %
Helligkeit Akku: 254 cd/m²
Kontrast: 155:1 (Schwarzwert: 1.64 cd/m²)56.7% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
77.7% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
55% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Die Bildqualität ist leider nicht berauschend. Das hauseigene LTN173KT01000 Panel überzeugt, nicht zuletzt dank der LED-Hintergrundbeleuchtung, zwar mit einer sehr guten Helligkeit von durchschnittlich 248.8 cd/m², bei den restlichen Werten muss man allerdings deutliche Einbußen hinnehmen. So ist der Schwarzwert mit 1.64 cd/m² ziemlich hoch geraten, dunkle Passagen wirken nicht tiefschwarz, sondern tragen einen unansehnlichen Graustich. Der Kontrast siedelt sich mit mageren 155:1 ebenso auf einem enttäuschenden Niveau an, die glänzende Displayoberfläche weiß die vorhandenen Defizite nur bedingt zu kaschieren. Zumindest die Intensität der Farben stellte uns einigermaßen zufrieden.
Trotz der hervorragenden Helligkeit eignet sich das Samsung RF710 eher wenig für den Außeneinsatz. Grund ist die verspiegelte Displayoberfläche, die bei Licht- oder Sonneneinstrahlung zu störenden Reflexionen neigt. Selbst in Innenräumen sollte man penibel auf eine taugliche Positionierung (nicht gegenüber oder unter Fenstern) achten.
Die Blickwinkelstabilität lässt schließlich auch zu wünschen übrig. Horizontal wie vertikal verändert sich das Bild schon bei kleineren Abweichungen. Ein gemütlicher Filmabend mit mehreren Freunden ist deshalb nur mit Abstrichen umsetzbar.
Prozessor: Intel Core i7-720QM
Um eine hohe Anwendungsleistung zu garantieren, hat Samsung das RF710 mit einem Vierkernprozessor von Intel bestückt. Der Core i7-720QM taktet im Ausgangszustand zwar nur mit mageren 1.60 GHz, durch die Turbo-Boost-Technik wird der Takt je nach Auslastung und Temperatur allerdings auf bis zu 2.80 GHz angehoben. Optimierte Anwendungen profitieren überdies von der Hyperthreading-Technologie, neben vier realen Kernen kann der Core i7-720QM noch auf vier virtuelle Kerne zurückgreifen.
Gefestigt wird der High-End-Anspruch vom flotten L3-Cache, der mit sechs MByte üppig bemessen ist. Auf einen integrierten Grafikchip, wie sie die Prozessoren der Core i3- und Core i5-Familie bieten, muss der Core i7-720QM indes leider verzichten, eine manuelle oder automatische Grafikumschaltung ist nicht möglich. Als weiterer Makel stellt sich der hohe Energieverbrauch heraus, 45 Watt TDP sind im Notebooksegment verhältnismäßig viel.
Leistung CPU
Bei den CPU-Benchmarks musste sich der Core i7-720QM gegen den derzeit schnellsten Zweikerner, den Core i7-640M, behaupten. Dank seines höheren Taktes (Turbo-Boost bis zu 3.46 GHz) zieht der Core i7-640M im Singlecore-Rendering des Cinebench R10 (64bit) noch merklich am Core i7-720QM vorbei, 4583 zu 3741 Punkte stehen für einen Vorsprung von ganzen 23%. Im Multicore-Rendering (64bit) kommt derweil die höhere (virtuelle) Kernanzahl des Core i7-720QM zum Tragen, mit 10345 zu 9512 Punkten hat der Core i7-640M das Nachsehen.
PCMark Vantage Result | 5171 Punkte | |
Hilfe |
Grafikkarte: GeForce GT 420M
Im Vergleich zum äußerst potenten Prozessor fällt die Grafikkarte etwas ab. Statt einer High-End-GPU dient dem RF710 ein Modell der Mittelklasse. Nvidia´s GeForce GT 420M wird im modernen 40nm Prozess gefertigt und kann mit passablen 96 Unified Shadern aufwarten (GeForce GTX 460M: 192 Shader). Bei den Taktraten wagt Samsung keine Experimente, 500 MHz (Kern), 800 MHz (Speicher) und 1000 MHz (Shader) entsprechen dem Standard.
Knackpunkt der GeForce GT 420M ist die schmale Speicheranbindung von lediglich 128 bit, die sich insbesondere bei hohen Auflösungen und Grafikeinstellungen negativ bemerkbar macht. Da hilft auch der 2048 MByte große DDR3-Videospeicher nicht mehr viel, um den Flaschenhals zu umgehen, hätte Nvidia auf flottes GDDR5-VRAM setzen sollen. Angesichts der umfangreichen Featureliste kann die GeForce GT 420M jedoch wieder einiges an verlorenem Boden gutmachen. Neben DirectX 11 und PhysX (GPU-basierte Physikbeschleunigung) beherrscht die Midrange-GPU noch CUDA (für generelle Berechnungen) sowie PureVideo HD (Dekodierung von HD-Material).
Leistung GPU
Abseits von praxisorientierten Spieletests haben wir die Leistung der GeForce GT 420M auch mit synthetischen Grafikbenchmarks überprüft. Als Kontrahenten entschieden wir uns dabei für einen ungemein beliebten Preis-Leistungsknaller von AMD/ATI, die Mobility Radeon HD 5650. Um es kurz zu machen: In allen Varianten des 3DMarks von Futuremark schafft es die GeForce GT 420M nicht, an die Radeon HD 5650 heranzureichen. Während die ATI-Karte im 3DMark 03 um 26% (20089 zu 15972 Punkte) und im 3DMark 06 um 10% (6774 zu 6148 Punkte) die Nase vorne hat, beträgt der Abstand im 3DMark Vantage (GPU-Score) ganze 9% (2749 zu 2514 Punkte).
3DMark 03 Standard | 15972 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 6148 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 3111 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 775 Punkte | |
Hilfe |
Leistung HDD
Wer große Datenmengen sein eigen nennt, dürfte an der Festplattenkonstellation des RF710 seinen Gefallen finden. Samsung verbaut gleich zwei 500 GByte große HDDs mit einer Umdrehungszahl von 5400. Das Tool HD Tune bescheinigte der Systemfestplatte eine ordentliche Übertragungsrate von durchschnittlich 69.4 MB/Sek. Eine sequentielle Leserate von 78.14 MB/Sek und eine sequentielle Schreibrate von 70.97 MB/Sek sind ebenfalls nicht zu verachten (CrystalDiskMark).
Fazit Leistung
Der Verbund aus starkem Vierkernprozessor und üppigen sechs GByte DDR3-Arbeitsspeicher deutet es bereits an: die Anwendungsleistung des Samsung RF710 ist sich auf einem erfreulich hohen Niveau. Inklusive des Blu-Ray-Players und einer Festplattenkapazität von 1000 GByte hat das Notebook eine überaus gute Ausstattung vorzuweisen. Einzig die verbaute Grafikkarte kann nicht ganz mit den restlichen Komponenten mithalten, zum Preis von knapp 1340 Euro hätten wir mindestens eine GeForce GT 445M erwartet.
Für einen Vergleich der Spieleleistung haben wir ein weiteres mal zur Mobility Radeon HD 5650 gegriffen. Die im Text genannten Ergebnisse stammen dabei von Acer´s 17.3-zölligem Multitalent TravelMate 7740G.
Mafia 2
Im integrierten Benchmark des Action-Titels Mafia 2 ist die GeForce GT 420M mit anspruchsvollen Grafikeinstellungen gnadenlos überfordert. Hohe Details, 16x AF (anisotrope Filterung) und eine Auflösung von 1920 x 1080 quittierte das Samsung RF710 mit dürftigen 14.9 fps. Auf einer Radeon HD 5650 laufen entsprechende Settings zwar auch nicht wirklich flüssig, mit 22.4 fps ist die Bildwiederholrate dennoch um 50% besser. In der nativen Auflösung des RF710 kommen Sie um die mittlere Detailstufe kaum herum, hohe Details und 16x AF liefen selbst in der Auflösung 1366 x 768 nicht ruckelfrei (25.1 fps).
Mafia 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | high, 0xAA, 16xAF | 14.9 fps | |
1360x768 | high, 0xAA, 16xAF | 25.1 fps | |
1024x768 | medium, 0xAA, 8xAF | 31.6 fps | |
800x600 | low, 0xAA, 0xAF | 47.3 fps |
Fifa 11
Die niedrigen Systemanforderungen des aktuellen Fifa-Ablegers haben den positiven Effekt, dass Sie alle Grafikoptionen auf Anschlag regeln dürfen. Beim Einsatz von hohen Details, 4x AA (Antialiasing) und einer Auflösung von 1920 x 1080 konnten wir hervorragende 52.3 fps messen. Damit ist die GeForce GT 420M sogar der Radeon HD 5650 überlegen, letztere muss sich mit 45.3 fps zufrieden geben.
Fifa 11 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | high, 4xAA, 0xAF | 52.3 fps | |
1360x768 | high, 2xAA, 0xAF | 94.6 fps | |
1024x768 | medium, 0xAA, 0xAF | 148.8 fps | |
800x600 | low, 0xAA, 0xAF | 307.5 fps |
Black Ops
Der neuste Teil der extrem erfolgreichen Call of Duty Serie krankt derzeit noch an massiven Performanceproblemen. Egal welche Auflösungen oder Grafikoptionen man auch wählt, es kommt ständig zu deftigen Rucklern. Unabhängig davon sollte man der GeForce GT 420M keine sehr hohen Details und eine Auflösung von 1920 x 1080 zumuten, mit 4x AA und 8x AF ermittelten wir mäßige 20.9 fps. Die Radeon HD 5650 rechnet mit 22.5 fps kaum schneller. Da sich hohe Details, 2x AA und 4x AF in der Auflösung 1366 x 768 am Rande der Spielbarkeit ansiedeln (34.3 fps), sollte man in der nativen Auflösung unbedingt auf Qualitätsverbesserungen verzichten. Schon ab mittleren Details ist Black Ops optisch nämlich nicht mehr auf der Höhe der Zeit.
Call of Duty: Black Ops | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | extra, 4xAA, 8xAF | 20.9 fps | |
1360x768 | high, 2xAA, 4xAF | 34.3 fps | |
1024x768 | medium, 0xAA, 0xAF | 42.7 fps | |
800x600 | low (all off), 0xAA, 0xAF | 63.6 fps |
Fazit Spieleleistung
Bei der GeForce GT 420M handelt es sich um eine halbwegs leistungsfähige Midrange-Grafikkarte, die moderne Spiele häufig mit mittleren oder hohen Details flüssig befeuern kann. Diese Aussage gilt aber nur dann, wenn man es nicht allzu sehr mit der Auflösung und den Qualitätsverbesserungen (Antialiasing) übertreibt, die Nvidia-GPU ist grundsätzlich eher für moderate Auflösungen im Bereich von 1366 x 768 ausgelegt. Anspruchsvolleren Spielern seien deshalb High-End-Grafikkarten wie die Radeon HD 5870 oder die GeForce GTX 460M ans Herz gelegt.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Mafia 2 (2010) | 47.3 | 31.6 | 25.1 | 14.9 |
Fifa 11 (2010) | 307.5 | 148.8 | 94.6 | 52.3 |
Call of Duty: Black Ops (2010) | 63.6 | 42.7 | 34.3 | 20.9 |
Geräuschemissionen
Die niedrigen Emissionswerte sind eine der größten Stärken des Samsung RF710. Besonders hat uns die Geräuschentwicklung im Idle-Betrieb gefallen, wo der Gehäuselüfter geruhsam vor sich hin dreht und nur leicht hörbar ist. Auch Festplatte und Laufwerk treten nicht negativ in Erscheinung. Unter Last erhöht sich das Geräuschniveau – im Gegensatz zu den meisten anderen Notebooks - kaum, die Soundkulisse von Filmen oder Spielen wird beispielsweise nicht übertönt. Erst wenn man das RF710 vollständig auslastet (Prime & Furmark), lässt sich der Lüfter zu einer deutlich hörbaren Drehzahl hinreißen. Störend laut ist der 17-Zöller allerdings zu keiner Zeit, geräuschempfindliche Nutzer treffen mit dem Samsung RF710 die richtige Wahl.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.3 / 32.1 / 32.1 dB(A) |
HDD |
| 31.3 dB(A) |
DVD |
| 35.4 / dB(A) |
Last |
| 33.8 / 39.3 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperaturen
Die Temperaturentwicklung geht ebenfalls in Ordnung. Im Idle-Betrieb wird eine Oberflächentemperatur von 30°C nicht überschritten, was einer angenehm kühlen Arbeitsumgebung entspricht. Unter Last ist die Erwärmung der Oberseite als moderat zu bezeichnen, im Bereich der WASD-Tasten gab unser Messgerät knapp 38°C aus. Die Unterseite kommt in dieser Beziehung nicht ganz so gut weg, auf Höhe des Gehäuselüfters traten über 50°C auf, ein Einsatz auf dem Schoß ist dadurch eher suboptimal.
Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den Komponenten. Im Idle-Betrieb werden GeForce GT 420M und Core i7-720QM mit rund 37 respektive 40°C (noch) tadellos gekühlt. Unter Volllast kommt es hingegen zu einer relativ starken Erhitzung, maximal 85°C für den Prozessor und maximal 86°C für die Grafikkarte sind jedoch nicht bedenklich. Einziges Problem: Innerhalb unseres mehrstündigen Stabilitätstests mit den Tools Furmark und Prime taktete sich der Prozessor nach einer Weile von 1.60 auf 1.33 GHz herunter (CPU-Throttling). Bei den umfangreichen Anwendungs- und Spielebenchmarks gab es glücklicherweise keinerlei Auffälligkeiten.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 37.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 51.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 24.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 28.6 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (+0.2 °C).
Lautsprecher
Die beiden, oberhalb der Tastatur angebrachten, Lautsprecher haben einen passablen Eindruck hinterlassen. Einerseits fällt die maximale Lautstärke ungewöhnlich hoch aus, andererseits wirkt der Klang etwas unpräzise sowie schwammig. Das Fehlen eines Subwoofers äußerst sich zudem in einem recht schwachen Bass. Nichtsdestotrotz ist die gebotene Soundqualität besser als bei einem Großteil der Multimedianotebooks. Externe Lautsprecher können problemlos über den 3.5mm Soundausgang angeschlossen werden, im Test war der ausgegebene Klang ohne Fehl und Tadel.
Eine hohe Mobilität ist dem Samsung RF710 eher fremd. Durch die Abwesenheit einer Grafikumschaltung und den zartbesaiteten sechs Zellen Lithium-Ionen-Akku (48Wh, 4400 mAh) sind die Laufzeiten ziemlich dürftig. Unter Last (Classic Test von Battery Eater) ging dem Notebook mit maximaler Helligkeit und deaktivierten Energiesparoptionen nach gerade einmal 45 Minuten die Puste aus. Kabelloses Filmvergnügen mag beim Einsatz von moderaten Energiesparoptionen ebenfalls kaum aufkommen, rund 75 Minuten sind für zahlreiche Blockbuster viel zu wenig.
Beim drahtlosen Internetsurfen hielt der 17-Zöller immerhin für knapp zwei Stunden durch. Wirklich vorzeigbar ist die Akkulaufzeit allerdings erst unter optimalen Bedingungen, im Readers Test von Battery Eater rettete sich das Notebook mit minimaler Helligkeit und maximalen Stromspar- mechanismen über eine Marke von drei Stunden. Die eingeschränkte Mobilität ist dann auch der Grund dafür, warum dem Samsung RF710 eine höhere Wertung verwehrt bleibt.
Der Stromverbrauch kann nur zum Teil überzeugen. Während sich das Samsung RF710 im Idle-Betrieb mit 15.9 – 25.5 Watt ähnlich viel Energie wie vergleichbar schnelle 17-Zoll Notebooks (z.B. Dell Studio 1747) genehmigt, ist der Strombedarf unter Last mit 74.6 – 110.2 Watt verhältnismäßig hoch.
Aus / Standby | 0.3 / 1 Watt |
Idle | 15.9 / 21.1 / 25.5 Watt |
Last |
74.6 / 110.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC-940 |
Das Samsung RF710 ist zweifelsohne ein gutes Multimedianotebook, mit dem die meisten Käufer ihre Freude haben werden. Auf der positiven Seite sind vor allem die tadellosen Eingabegeräte und die relativ niedrige Temperatur- respektive Geräusch- entwicklung zu nennen, die ein äußerst entspanntes Arbeiten ermöglichen. Filmfans werden mit dem Blu-Ray-Player perfekt bedient, Intel´s Core i7-720QM Prozessor sorgt darüber hinaus für eine exzellente Anwendungsleistung.
Gänzlich frei von Kritikpunkten ist das Samsung RF710 allerdings nicht. Ganz oben auf unserer Wunschliste steht ein besseres Display, Schwarzwert, Kontrast und Blickwinkel sind eines rund 1340 Euro teuren Multimedianotebooks nicht ansatzweise würdig. Auch bezüglich der Anschlussausstattung zeigt sich Samsung sparsam, einen ExpressCard-Einschub sucht man ebenso vergebens wie einen Firewire- oder eSATA-Port. Hinzu gesellt sich eine mäßige Akkulaufzeit, die das Samsung RF710 eher für den stationären Einsatz prädestiniert. Etwas enttäuscht waren wir schließlich von der Gamingleistung, die GeForce GT 420M ist bei aktuellen Spielen teils mit der nativen Auflösung von 1600 x 900 überfordert.
Kurzum: Wer mit einer eingeschränkten Mobilität, einer mageren Anschlussausstattung und einem qualitativ minderwertigen Display leben kann, darf beim Samsung RF710 bedenkenlos zuschlagen. Zu haben ist das RF710 ab rund 1300 Euro bei diversen Online Händlern.
» Das Samsung NP-RF710-S06DE ist derzeit ab 1349,- bei Notebook.de erhältlich