Test Intel Core i3/i5/i7 “Arrandale” CPU Refresh
Gemäß Intels Tick-Tock Strategie folgt auf den Launch einer völlig neuen CPU-Generation für Notebooks Anfang dieses Jahres, also dem Wechsel von Core 2 Duo auf Intel Core-i Prozessoren, nun die nächste Entwicklungsstufe. Entgegen den erheblichen Veränderungen bei der Einführung der Arrandale Prozessoren darf sich der User nun über kleine Verbesserungen bei einem voraussichtlich gleichbleibenden Endpreis entsprechend ausgestatteter Notebooks freuen.
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Details
Das Testsystem
Abermals stellt der deutsche Notebook Vertreiber Schenker Notebook eine Testplattform für unseren CPU-Vergleich zur Verfügung. Beim mySN MB6.A handelt es sich um ein Barebone (W760C/CU) des taiwanesischen Herstellers Clevo. Schenker Notebook positioniert dieses Gerät als leistungsstarkes Business Notebook. Dies zeigt sich etwa auch bei der angebotenen Displayvariante wieder, das mit HD+ (1600x900) Auflösung und mit matter Oberfläche perfekt auf Office Anwendungen abgestimmt ist. Im Gegensatz zu unserem Testgerät kommt das MB6.A mit integrierter ATI Mobility Radeon HD 5470 Grafikkarte, die 3D-Performance auf Einstiegs-/Mittelklassenniveau bietet.
Unsere Tests wurden ausschließlich mit der CPU-internen Grafikeinheit durchgeführt. Uns stand für erste CPU Tests ein Vorseriengerät zur Verfügung, dessen Bios-Version nicht mit den in den Verkauf kommenden Modellen übereinstimmt. Dies zeigte sich auch am Verweigern der Intel GMA HD Grafik bei den Grafikbenchmarks.
Testkonfiguration:
- Windows 7 Home Prem. 64-bit
- Intel HM55 Chipsatz
- Intel Core i3/i5/i7
- Intel GMA HD GPU
- 15.6” HD TFT Glare Type
- 4096MB DDR3 1333MHz (bis zu 8GB DDR3 RAM)
- 250GB HDD ST9250315AS
- Preis: ab 699 Euro, abhängig von der Konfiguration
Überblick/Technik Intel Core i3/i5/i7 Arrandale Refresh CPUs
Wer auf großartige Neuerungen bei den aktuellen Prozessoren gehofft hat, den müssen wir enttäuschen. Diese sind der kommenden CPU-Generation, Codename "Sandy Bridge", vorbehalten (wir berichteten). Intel beschränkt sich bei diesem Refresh im Großen und Ganzen auf eine Erhöhung der Taktfrequenz, allerdings bei gleichbleibendem Energieverbrauch. Möglich wird dies durch Fortschritte bei der Fertigung.
Die für die Funktionalität der Core-i Arrandale Prozessoren maßgeblichen Features wie Turbo-Boost, Hyperthreading und integrierte Grafikeinheit, bleiben unverändert.
Insgesamt vier Chips standen uns für unsere Tests zur Verfügung. Die i5-460M, i5-580M sowie die i7-640M wurden im oben genannten mySN MB6 getestet. Für Vergleichszwecke führten wir selbe Benchmarks auch mit der aktuellen i5-540M CPU durch. Einzelne Vergleiche beinhalten außerdem Benchmarks der neuen i5-460M CPU, deren Benchmarks mit dem bereits getesteten Acer Aspire 5745PG durchgeführt wurden.
Bezeichnung | Taktrate | max. Turbo | L2/L3-Cache | TDP | Preis(Intel, 1k units) |
---|---|---|---|---|---|
Core i3-380M | 2.53 Ghz | - | 512KB/3MB | 35W | - |
Core i3-380UM | 1.33 Ghz | - | 512KB/3MB | 18W | - |
Core i5-460M | 2.53 GHz | 2.80 GHz | 512KB/3MB | 35W | - |
Core i5-470UM | 1.33 GHz | 1.87 GHz | 512KB/3MB | 18W | - |
Core i5-560M | 2.66 GHz | 3.20 GHz | 512KB/3MB | 35W | $225 |
Core i5-560UM | 1.33 GHz | 2.13 GHz | 512KB/3MB | 18W | - |
Core i5-580M | 2.66 GHz | 3.33 Ghz | 512KB/3MB | 35W | $257 |
Core i7-640M | 2.80 GHz | 3.46 GHz | 512KB/4MB | 35W | $332 |
Core i7-660LM | 2.27 GHz | 3.07 GHz | 512KB/4MB | 35W | $346 |
Core i7-680UM | 1.46 GHz | 2.53 GHz | 512KB/4MB | 18W | - |
Synthetische Benchmarks
Cinebench R10
Zu den Benchmark-Klassikern gehört der Cinebench R10 Benchmark, der das Rendern eines Bildes unter Zuhilfenahme einer bzw. mehrerer CPUs simuliert. Damit werden durchaus praxisnahe Szenarien dargestellt, die einen Prozessor sowohl hinsichtlich seiner Performance mit nur einem CPU-Kern als auch bei Multi-Core optimierten Anwendungen bewerten.
Bei den ausgegebenen Ergebnissen gilt: Je höher die erreichte Punkteanzahl, desto schneller wird das Rendering abgeschlossen und umso höher ist der Chip hinsichtlich seiner Leistungsfähigkeit in diesem Bewerb einzustufen. Durchgeführt wurde der Test in der 32-bit als auch in der 64-bit Variante, die mit dem auf unserem Testsystem installierten Windows 7 Home Premium 64 auch die besten Ergebnisse lieferte.
Vergleicht man die 32-Bit Ergebnisse der bestehenden Intel Core i5-540M CPU mit deren Nachfolger i5-580M (selber Preispunkt) in unserem Testgerät, so lässt sich sowohl im Multi-Core als auch im Single-Core Rendering Test eine Steigerung zwischen 8% (Multicore) und 12% (Singlecore) beobachten.
Vergleicht man die Ergebnisse der übrigen Chips mit den Eintragen in unserer Benchmarkliste mobiler Prozessoren, so kann man ein ähnliches Wachstum beobachten.
Die Ergebnisse im OpenGL Test sind auszuklammern, da das Bios unseres Testsample noch Probleme mit der integrierten Grafik hatte und die Ergebnisse damit nicht aussagekräftig sind.
Bei der Analyse der Ergebnisse im 64-Bit Durchlauf von Cinebench R10 kann man insgesamt ein sehr ähnliches Bild wie bei der 32-Bit Variante beobachten. Alle Chips können sich über den durchschnittlichen Werten ihrer Vorgänger platzieren. Der höchste Eintrag einer Intel i7-620M CPU im Single-Core Rendering Test von 4422 Punkten (Fujitsu LifeBook NH570) kann von der neuen i7-640M CPU in unserem Testsample um 3% verbessert werden. Der Durchschnitt aller Werte in unserer Datenbank (4221) wird um rund 8% distanziert.
Im Multi-Core Test sind sogar höhere Werte in unserer Datenbank zu finden, als unser Testgerät mit der neuen 640M CPU erreicht hat. Dieser stammt vom HP Elitebook 8540W mit 9399 Punkten. Im Schnitt erreichen Intel Core i7-620M Chips 9020 Punkte im Cinebench R10 64-Bit Multi-CPU Rendering Test. Auch dieser Wert liegt unter dem bei unseren Benchmarks beobachteten Ergebnis, das allerdings unter jenem der 580M CPU liegt und es sich damit wohl um einen Ausreißer nach unten handelt.
Super Pi
Die Rechenpower eines einzelnen Kern prüft das Tool SuperPi, das auch bei Overclockern ganz oben auf deren Benchmarkliste steht. Die Annäherung der Zahl Pi auf eine voreingestellte Genauigkeit (1,2 oder 32-Millionen Kommastellen) beschäftigt den jeweiligen Chip für eine gewisse Zeit, die letztlich als Indikator für dessen Leistungsfähigkeit gilt. Abermals gilt, je schneller die Aufgabe erledigt wurde, desto höher das Leistungspotential der jeweiligen CPU in dieser Disziplin.
Ein Performancezuwachs ist bei allen Tests, am besten aber doch bei der 32M-Berechnung zu beobachten. Hier kann etwa die i5-580M CPU ihren Vorgänger, den 540M Chip um rund 8.5% überholen.
Die i7-620M CPU kam laut unserer Datenbank bisher im Schnitt auf 782 Sekunden in diesem Test. Die i7-640M CPU im vorliegenden Testgerät schafft hier vergleichsweise 753 Sekunden und behält hier mit circa 4% die Nase vorne.
PC Mark Vantage, Cinebench R11.5, WPrime
Weitere Benchmarktests, etwa mit dem PCMark Vantage von Futuremark, wurden zwar durchgeführt, allerdings eignen sich die eingefahrenen Ergebnisse nicht für eine nähere Interpretation. Ursache hierfür dürfte ebenso das noch nicht ausgereiftes Bios unseres Testsamples und damit in Zusammenhang der Einfluss der integrierten Grafik auf viele Teilbereiche des PCMark Vantage Tests sein.
Der aktuellere Cinebench R11.5 verweigerte auf unserem Testgerät vollkommen seinen Dienst und lies sich nicht starten. Die in WPrime eingefahrenen Ergebnisse können ebenso nicht als plausibel gesehen werden.
Leistungsaufnahme
Obwohl Intel auch die neue Prozessoren-Generation mit einer TDP (Thermal Design Power) von 35W versieht, fällt der beobachtete Stromverbrauch in den einzelnen Testszenarien doch unterschiedlich aus. Gemessen wurde jeweils der jeweils der Stromverbrauch des gesamten Testsystems zwischen Netz und Netzteil in den Leistungszuständen Idle min (Energiesparmodus, min. Displayhelligkeit), Idle max (Profil Höchstleistung) und unter CPU Last (Profil Höchstleistung, Prime95 Torture Test – In-place large FFTs).
Auffällig ist, dass unsere Intel Core i5-540M Vergleichs-CPU in unserem Testsystem einen um 4-5 Watt höheren Stromverbrauch zeigt als etwa ihr Pendant i5-580M.
Unter CPU Last verschwindet die im Idle-Modus beobachtete Differenz zwischen i5-540M und i5-580M Prozessor. Alle Chips liegen hier mit marginalen Unterschieden praktisch gleich auf.
Ursache dieser Differenz könnte eventuell ein neues Stepping der neuen CPUs sein, das bereits im Vorfeld in der Gerüchteküche gehandelt wurde. Sollte dem so sein, wäre diese Energieeinsparung speziell beim Betrieb mit geringer Office-Last von großem Vorteil. Möglich wäre aber auch hier ein Zusammenhang mit der Bios-Problematik unseres Testgerätes.
Festhalten lässt sich abgesehen davon auch, dass sich alle Prozessoren der Oberklasse (i5, i7) der neuen Arrandale Palette auf sehr ähnlichem Niveau hinsichtlich ihres Energiebedarfs bewegen, und dieser für eine Kaufentscheidung damit in den Hintergrund tritt.
Fazit
Der Preis bleibt gleich. Dies ist für den Konsumenten wohl die wichtigste Mitteilung, die neuen Prozessoren aus dem Hause Intel betreffend. Damit aber nicht genug. Unsere ersten Tests zeigen auch einen Zuwachs bei der gebotenen Leistung. Je nach Anwendung liegt dieser bei wenigen Prozent bis zu mehr als 10%.
Erfreulich ist dies insofern, da unsere Messungen auch einen niedrigeren Stromverbrauch im Betrieb ohne Last zeigen. Sollte sich dieser Vorteil durch die gesamte Produktpalette ziehen, stellt auch dieses stille CPU-Update von Intel einen wichtigen und vor allem für den User nützlichen Schritt nach vorne dar. Falls die "älteren" Core-i Prozessoren jedoch auch mit dem neuen Stepping produziert werden, können auch Sie von dem verringerten Stromverbrauch profitieren.
Es ist anzunehmen, das in Kürze die meisten aktuellen Notebooks auf die neue Intel Prozessoren zurückgreifen und die bisherigen Arrandale Chips langsam aussortiert werden. Mehr Performance zum gleichen Preis, das freut den Konsumenten, sorgt für Sorgenfalten beim Konkurrenten AMD und sorgt gleichfalls für gut gefüllte Taschen in Santa Clara.
Vielen Dank der Firma Schenker-Notebook die uns freundlicherweise das Testgerät zur Verfügung gestellt haben. Hier können Sie das Gerät konfigurieren und auch kaufen.