Test MSI GT663R Gaming-Notebook
Hersteller MSI versteht sich seit jeher darauf, leistungsstarke Komponenten in die eingeschränkten Raumverhältnisse eines 15-Zoll Gehäuses zu pressen. Das GT663R ist der beste Beweis dafür. Neben einem flotten Vierkernprozessor von Intel (Core i7-740QM) ist das Gaming-Notebook mit einer High-End-Grafikkarte von Nvidia, der DirectX 11 fähigen GeForce GTX 460M, ausgestattet. Doch nicht nur Gamer, sondern auch Filmfans kommen auf ihre Kosten. Dank des Blu-Ray-Laufwerks kann das integrierte FullHD-Display seine volle Wirkung entfalten.
Die drei momentan erhältlichen Modelle unterscheiden sich lediglich in der Arbeitsspeichermenge und der Festplattenkonstellation. Während das 1500 Euro teure GT663R-i7468BLW7P über sechs GByte DDR3-RAM (3x 2048 MByte) und zwei 320 GByte große HDDs verfügt, kann das von uns getestete und ungefähr 1600 Euro teure GT663R-i7488BLW7P mit gleich acht GByte DDR3-RAM (2x 4096 MByte) aufwarten. Das Topmodell GT663R-i74129BLW7P lässt sich MSI unterdessen fürstlich bezahlen: für 12 GByte DDR3-RAM (3x 4096 MByte) und eine Festplattenkapazität von 1000 GByte (2x 500 GByte) muss der Käufer gleich nochmal 300 Euro mehr hinblättern (1800 Euro).
Auf eine Erläuterung der Bereiche "Gehäuse", "Ausstattung" und "Eingabegeräte" haben wir beim GT663R übrigens verzichtet, da wir das verwendete Chassis inzwischen schon dreimal im Test hatten (MSI GT660R, MSI GX660R & Medion Erazer X6811).
Wie eingangs erwähnt, hat MSI dem GT663R ein 15-zölliges FullHD-Display spendiert. Eine Auflösung von 1920 x 1080 ist angesichts einer Bildschirmdiagonale von 39.6 cm zwar relativ hoch, gerade beim Umgang mit mehreren geöffneten Fenstern macht sich eine derartige Auflösung aber positiv bemerkbar (siehe Screenshot). Ein Seitenverhältnis von 16:9 entspricht darüber hinaus dem aktuellen Standard.
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Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 224 cd/m²
Kontrast: 178:1 (Schwarzwert: 1.26 cd/m²)40.54% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
59.1% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
39.23% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Leider hat es MSI versäumt, ein qualitativ hochwertiges Display einzukaufen. So kommt die Bildqualität des verbauten AU Optronics B156HW01 Panels nicht über ein mittelmäßiges Niveau hinaus. Angefangen beim Schwarzwert, der mit 1.26 cd/m² verhältnismäßig hoch ausfällt. Vor allem dunkle Passagen in Spielen und Filmen wirken dadurch nicht tiefschwarz, sondern weisen einen merklichen Graustich auf. Mehr als enttäuschend präsentiert sich auch der Kontrast: magere 178:1 sind weit von anderen Panels wie dem Hannstar HSD173PUW1 (z.B. Asus G73JW) entfernt. Einzig die Leuchtkraft muss sich keine Kritik gefallen lassen, durchschnittlich 235.1 cd/m² stehen für ein erfreulich helles Bild.
Entscheidender Nachteil der glänzenden Displayoberfläche ist die hohe Reflexionsanfälligkeit. Wer nicht auf eine optimale Positionierung achtet, sieht sich tagsüber selbst in Innenräumen mit nervigen Spiegelungen konfrontiert. Für den Außeneinsatz ist das GT663R trotz der guten Luminanz kaum geeignet, bei (in-)direkter Sonneneinstrahlung werden die Augen erheblich belastet.
Die Blickwinkelstabilität ist ebenfalls keine Stärke des GT663R. Insbesondere vertikal genügen bereits minimale Abweichungen, um das Bild zu verfälschen. Nimmt man alle Einzelaspekte zusammen, kommt man schnell zu dem Schluss, dass MSI hier definitiv an der falschen Stelle gespart hat. Die dürftige Displayqualität trübt den Multimediagenuss sichtlich, nach Möglichkeit sollte der Nutzer für Spiele und Filme auf einen externen Bildschirm zurückgreifen.
Prozessor: Intel Core i7-740QM
Obwohl Intel´s neue Prozessorgeneration mit dem Codenamen Sandy Bridge bereits ihre Schatten vorauswirft, muss sich das GT663R noch mit einer CPU aus der „alten“ Clarksfield-Reihe begnügen. Der Core i7-740QM ist ein leistungsstarker Quad-Core-Prozessor, der im nicht mehr ganz taufrischen 45nm Prozess gefertigt wird und über einen maximalen Stromverbrauch von (relativ hohen) 45 Watt verfügt.
Seine gute Performance hat der Core i7-740QM nicht zuletzt den 774 Millionen Transistoren und dem sechs MByte großen L3-Cache zu verdanken. Der Standardtakt haut mit 1.73 GHz wohl niemanden vom Hocker, dank der Turbo-Boost-Funktion wird der Takt (je nach Temperatur und Auslastung) jedoch auf bis zu 2.93 GHz angehoben. Eine Technologie namens Hyperthreading ermöglicht es dem Core i7-740QM überdies, ganze Threads gleichzeitig zu bearbeiten. Was in Spielen bisher kaum von Vorteil ist, hat in mehrkernoptimierten Programmen teils große Auswirkungen.
Leistung CPU
Kommen wir zu den CPU-lastigen Benchmarks, in denen der Core i7-740QM keine Chance gegen die neuen Sandy Bridge-Prozessoren hat. Der höher getaktete Core i7-2720QM (Asus N53SV) ist im Singlecore-Rendering des Cinebench R10 beispielsweise um ganze 28% überlegen (5215 zu 4065 Punkte). Im Multicore-Rendering erhöht sich der Vorsprung weiter, mit 19061 zu 11386 Punkten übernimmt der Core i7-2720QM um beachtliche 67% die Führung. Der Cinebench R11.5 fällt mit 5.64 zu 3.34 Punkten ebenfalls deutlich zugunsten der Sandy Bridge-CPU aus (+69%).
PCMark Vantage Result | 6583 Punkte | |
Hilfe |
Grafikkarte: Nvidia GeForce GTX 460M
Um dem Gaming-Anspruch gerecht zu werden, dient als Grafikkarte ein High-End-Modell von Nvidia. Die DirectX 11 fähige GeForce GTX 460M zählt auch im Jahre 2011 zu den schnellsten mobilen Vertretern. Neben 192 Unified Shadern enthält die GPU einen 1536 MByte großen GDDR5-Videospeicher, der mit 192bit ausreichend angebunden ist. Von den Taktraten siedelt sich die GeForce GTX 460M bei 675 MHz (Kern), 1250 MHz (Speicher) und 1350 MHz (Shader) an.
Nvidia´s Featureunterstützung ist momentan konkurrenzlos. Während PhysX und PureVideo HD einer GPU-basierten Physik- respektive (HD-)Video-Beschleunigung entsprechen, ist per 3D Vision eine stereoskopische 3D-Wiedergabe möglich (benötigt 120 Hz Monitor und entsprechendes Kit). Auf die dynamische Grafikumschaltung Optimus muss das GT663R indes komplett verzichten, da dem Core i7-740QM ein integrierter Grafikchip fehlt. Aufgrund ihrer hohen Abwärme und ihres hohen Energieverbrauchs ist die GeForce GTX 460M ansonsten eher in 17-Zoll Geräten zu finden.
TDE = Turbo Drive Engine
Alleinstellungsmerkmal des GT663R ist die sogenannte Turbo Drive Engine (oder kurz TDE). Dabei handelt es sich um eine Übertaktung von CPU und GPU, die ganz simpel per Schaltfläche (de-)aktiviert werden kann. Wie Sie auf den rechten Screenshots sehen, wird der Kerntakt der GeForce GTX 460M von 675 auf 709 MHz und der Shadertakt von 1350 auf 1417 MHz angehoben (jeweils +5%). Der Core i7-740QM taktet nach unseren Erfahrungen um rund 100 MHz höher. Auf die Geschwindigkeit hat die Turbo Drive Engine einen eher geringen Einfluss, im 3DMark Vantage kletterte die Performance um gerade einmal 4% (7804 zu 7518 Punkte).
Hinweis: Alle nun folgenden Anwendungs- und Spielebenchmarks wurden inklusive der Turbo Drive Engine durchgeführt.
Leistung GPU
Bei den GPU-lastigen Benchmarks machte das MSI GT663R eine sehr gute Figur. Die ausgezeichnete DirectX 11 Performance der GeForce GTX 460M wird nicht zuletzt im Unigine Heaven 2.1 Benchmark ersichtlich. Mit 24.0 zu 23.1 fps (1280 x 1024, High, Tessellation normal) wird der Hauptkonkurrent von AMD, die Mobility Radeon HD 5870, knapp abgehängt (MSI GX660R). Im GPU-Score des 3DMark Vantage (DirectX 10) wendet sich das Blatt hingegen und die Radeon HD 5870 positioniert sich rund 9% vor der GeForce GTX 460M (7616 zu 6988 Punkte, Medion Akoya X7811).
3DMark 03 Standard | 35933 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 12977 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 7804 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1861 Punkte | |
Hilfe |
Leistung HDD
MSI hat sich beim GT663R-i7488BLW7P für zwei jeweils 320 GByte große HDDs von Hersteller Western Digital (WDC WD3200BEKT-22KA9T0) entschieden. Da die beiden Festplatten mit einer Drehzahl von 7200 laufen und darüber hinaus im leistungssteigernden RAID 0-Modus eingerichtet sind, punktet das System mit einer exzellenten Übertragungsrate von durchschnittlich 142.3 MB/Sek (HD Tune). Eine sequentielle Leserate von 142.0 MB/Sek und eine sequentielle Schreibrate von 152.7 MB/Sek brauchen sich keineswegs hinter diesem Ergebnis zu verstecken (CrystalDiskMark).
Fazit Leistung
Die Anwendungsleistung des MSI GT663R bewegt sich auf einem sehr hohen Niveau. Die Kombination aus Quad-Core-CPU, High-End-GPU, acht GByte RAM und zwei flotten HDDs im RAID 0-Verbund macht selbst bei anspruchsvollsten Aufgaben nicht schlapp. Mit einem entsprechenden System ist der Nutzer für mehrere Jahre angemessen versorgt. Um noch mehr Leistung herauszuholen, müsste MSI in Zukunft allerdings ein Refresh mit den neuen Sandy Bridge-Prozessoren veröffentlichen.
Die Spieleleistung des MSI GT663R haben wir mit mehreren aktuellen Titeln überprüft. Wie schon bei den Grafikbenchmarks musste sich die GeForce GTX 460M hier ein weiteres mal der Radeon HD 5870 stellen (DevilTech HellMachine). Um den Einfluss der CPU möglichst gering zu halten, werden wir im Test lediglich auf die Ergebnisse in der nativen FullHD-Auflösung eingehen.
Black Ops
Entwickler Treyarch hat es tatsächlich geschafft, dem neusten Spross der Call of Duty Serie eine halbwegs vernünftige Story zu verpassen. Leider hat man im Gegenzug vergessen, die Grafikengine ausreichend zu optimieren. Folge: Wie bei vielen anderen Geräten kam es innerhalb des Benchmarks – unabhängig von den gewählten Einstellungen – zu massiven Rucklern. Grundsätzlich wäre die GeForce GTX 460M schnell genug für Black Ops, mit sehr hohen Details, 4x AA (Antialiasing) und 8x AF (anisotrope Filterung) ermittelten wir im Schnitt 47.2 fps.
Call of Duty: Black Ops | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | extra, 4xAA, 8xAF | 47.2 fps |
Fifa 11
Einer der erfolgreichsten Titel des letzten Jahres, die Fußballsimulation Fifa 11, mundet den aktuellen Nvidia-GPUs besonders gut. Selbst beim Einsatz von hohen Details und 4x AA brachte die GeForce GTX 460M exzellente 130.0 fps zustande. Auf einer Radeon HD 5870 laufen entsprechende Settings ebenfalls ungemein flüssig, mit 90.3 fps rechnet die ATI-GPU dennoch um ganze 31% langsamer.
Fifa 11 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | high, 4xAA, 0xAF | 130 fps |
Mafia 2
Obwohl Mafia 2 spielerisch hinter den hochgesteckten Erwartungen zurückbleibt, gibt es an der grafischen Güte kaum etwas auszusetzen. Im integrierten Benchmark fühlte sich die GeForce GTX 460M auch mit hohen Details und 16x AF pudelwohl, durchschnittlich 34.8 fps siedeln sich im spielbaren Bereich an. Die Radeon HD 5870 kann über dieses Ergebnis derweil nur müde lächeln, mit 41.1 fps zieht sie um 18% davon.
Mafia 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | high, 0xAA, 16xAF | 34.8 fps |
Starcraft 2
Obwohl die Grafik von Starcraft 2 alles andere als überragend ist, erfordert der Echtzeit-Strategie-Hit in höheren Auflösungen und Qualitätseinstellungen einiges an Rechenpower. Sofern sich nicht zu viele Einheiten auf dem Bildschirm tummeln, hat die GeForce GTX 460M jedoch auch mit sehr hohen Details kein Problem, im Intro der Herausforderung „For the Swarm“ konnten wir ordentliche 31.4 fps messen. Etwas runder läuft Starcraft 2 auf der Radeon HD 5870, 37.2 fps bedeuten einen Vorsprung von 18%.
StarCraft 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | ultra | 31.4 fps |
Metro 2033
Die exorbitanten Hardwareanforderungen des Ego-Shooters Metro 2033 zeigen der GeForce GTX 460M ihre Grenzen auf. Beim Einsatz von sehr hohen Details, dem DirectX 11-Modus, AAA (Analytical Antialiasing) und 4x AF ruckelte das Spiel so stark, dass der Benchmark nur mit Mühe zu absolvieren war (9.3 fps). Die Radeon HD 5870 ist der GeForce GTX 460M zwar um 17% überlegen, 10.9 fps sind trotzdem noch meilenweit von einem akzeptablen Spielfluss entfernt.
Metro 2033 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | Very High DX11, AAA, 4xAF | 9.3 fps |
Fazit Spieleleistung
Die Gaming Performance des MSI GT663R lässt kaum Wünsche offen. Wenn man mal von extrem anspruchsvollen Titeln wie Metro 2033 absieht, kommt die GeForce GTX 460M in den meisten Fällen auch mit (sehr) Auflösungen und Details problemlos zurecht. Sogar für Antialiasing bleiben oftmals noch genügend Reserven. Ambitionierte Spieler finden in der GeForce GTX 460M einen passenden Begleiter, erst absolute Performance-Enthusiasten kommen nicht um stärkere Grafikkarten wie die GeForce GTX 485M herum. Im Vergleich zur ATI-Konkurrenz schlägt sich die GeForce GTX 460M gut, die Radeon HD 5870 hat insgesamt nur leicht die Nase vorne.
Der MSI-eigene Turbo-Modus wirkte sich in Spielen übrigens teils negativ auf die Geschwindigkeit aus. In Mafia 2 stieg die durchschnittliche Bildwiederholrate bei deaktivierter Turbo Drive Engine von 24.8 auf 25.2 fps.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Resident Evil 5 (2009) | 47.2 | |||
CoD Modern Warfare 2 (2009) | 45.9 | |||
Battlefield: Bad Company 2 (2010) | 29.3 | |||
Metro 2033 (2010) | 9.3 | |||
StarCraft 2 (2010) | 31.4 | |||
Mafia 2 (2010) | 34.8 | |||
Fifa 11 (2010) | 130 | |||
Call of Duty: Black Ops (2010) | 47.2 |
Geräuschemissionen
Abseits vom mittelmäßigen Display ist die hohe Geräuschentwicklung der Hauptgrund dafür, warum dem GT663R eine bessere Wertung verwehrt bleibt. Schon im Idle-Betrieb verhält sich das Notebook alles andere als leise, die Festplatten und der Gehäuselüfter rauschen merklich vor sich hin. Unter Last steigert sich die Geräuschkulisse auf ein deutlich hörbares Niveau, Spiele werden nur in sehr lauten Szenen (z.B. Schusswechsel) nicht übertönt.
Wird der 15-Zöller voll ausgelastet (Furmark & Prime), macht der Lüfter schließlich mit einem derart störenden Pegel auf sich aufmerksam, dass man es kaum noch neben dem Notebook aushält. Sofern man die Turbo Drive Engine deaktiviert, agiert das GT663R zwar etwas ruhiger, nichtsdestotrotz sollten geräuschempfindliche Nutzer einen großen Bogen um das Notebook machen. Wie man leistungsstarke Komponenten und eine moderate Geräuschentwicklung erfolgreich miteinander kombiniert, hat Asus mit dem G73JH eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 35 / 35 / 36.9 dB(A) |
HDD |
| 35.4 dB(A) |
DVD |
| 36.7 / dB(A) |
Last |
| 43.6 / 51.7 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft SL-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
An der Temperaturentwicklung gibt es weit weniger zu bemängeln. Da sämtliche Gehäuseoberflächen bei geringer Last angenehm kühl bleiben, lässt es sich auch über mehrere Stunden komfortabel mit dem Gerät arbeiten. Besonders die Handballenauflage hat uns in dieser Beziehung positiv überrascht, selbst bei hoher Last wird eine Marke von 30°C nicht überschritten. Einzig der Bereich um den Gehäuselüfter erwärmt sich im Volllast-Betrieb sehr stark, rund 53°C gab unser Messgerät an der Unterseite aus.
Die Komponenten erweisen sich ebenfalls als akzeptabel temperiert. Während sich Core i7-740QM und GeForce GTX 460M im Idle-Betrieb bei knapp 40°C ansiedeln, werden unter Volllast (Furmark & Prime) relativ hohe, aber noch unbedenkliche 81 bzw. 85°C erreicht. Die Aktivierung der Turbo Drive Engine wirkt sich vornehmlich auf den Prozessor aus, maximal 97°C führten dazu, dass sich der Core i7-740QM von Zeit zu Zeit auf magere 977 MHz herunter taktete (CPU-Throttling).
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 39.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 52.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 27.7 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (+1.2 °C).
Lautsprecher
Für das Soundsystem ist MSI eine Kooperation mit der Firma Dynaudio eingegangen. Dass dieser Schritt eine sehr gute Entscheidung war, wird beim GT663R sehr schnell deutlich. Das integrierte 2.1-System (zwei Lautsprecher & ein Subwoofer) begeistert von Anfang an mit einem überraschend natürlichen, sauberen und kräftigen Klang. Dank des Subwoofers bereiten nicht nur Explosionen in Filmen und Spielen viel Freude, auch in Musikstücken tritt der Bass hörbar in Erscheinung.
Die maximale Lautstärke offenbart sich zudem als ungewöhnlich hoch, selbst aus mehreren Metern Entfernung ist die Klangkulisse noch ungemein präsent. Weitere Pluspunkte kann das GT663R durch seine Unterstützung für das Mehrkanal-Tonsystem DTS (Digital Theater Systems) sammeln, das per Audio-Manager (siehe Screenshot) bequem an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden kann. Summa Summarum sind externe Lautsprecher - im Gegensatz zu vielen anderen Notebooks - keine Pflicht, nur wenige Geräte wie das Dell XPS 17 bieten einen ähnlich guten Klang.
MSI legt dem GT663R einen potenten neun Zellen Akku (87 Wh, 7800 mAh) bei, der für passable Laufzeiten sorgt. Reduziert man die Helligkeit auf den Minimalwert und greift auf maximale Energiesparoptionen zurück, sind bei geringer Last (Readers Test von Battery Eater) über drei Stunden möglich. Surft man drahtlos im Internet, geht die Laufzeit ebenfalls in Ordnung, mit maximaler Helligkeit und moderaten Stromsparmechanismen kamen wir auf rund 2.5 Stunden.
Bei DVD-Wiedergabe bricht die Akkulaufzeit weiter ein, knapp zwei Stunden reichen nicht für alle Blockbuster. Den Classic Test von Battery Eater (hohe Last) führten wir schließlich mit maximaler Helligkeit und deaktivierten Energiesparoptionen durch: 76 Minuten sind typisch für ein Gaming-Notebook.
Wenig überraschend genehmigen sich die High-End-Komponenten des GT663R verhältnismäßig viel Energie. Mit knapp 50 Watt im Idle-Betrieb und 120.7 – 165.6 Watt unter Last werden ungefähr die Verbrauchswerte des Schwesternmodells GX660R (Radeon HD 5870) erzielt. Den Stromverbrauch bei aktivierter Turbo Drive Engine haben wir in folgendem Schaubild illustriert.
Aus / Standby | 0.7 / 1 Watt |
Idle | 54.7 / 55.2 / 62.1 Watt |
Last |
132 / 187.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC-940 |
Nach Abschluss aller Tests können wir dem MSI GT663R ein gutes Zeugnis ausstellen. Das relativ kratz- und schmutzempfindliche 15-Zoll Gehäuse ist zwar nicht gerade leicht und zierlich, die üppige Anschlussausstattung ist (bis auf den Verzicht eines Firewire-Ports) dafür über jeden Zweifel erhaben. Dank zweier flotter USB 3.0-Ports lassen sich auch große Datenmengen komfortabel von einem externen Medium übertragen.
Überdurchschnittlich fällt auch der Sound aus, einen derart überzeugenden Klang bekommt man nur bei den wenigsten Notebooks zu Ohren. Die größte Stärke des GT663R ist allerdings seine brachiale Leistung: Nvidia´s GeForce GTX 460M und Intel´s Core i7-740QM bilden ein äußerst potentes Duo, das die meisten Aufgabenfelder mit Bravour meistert. Acht GByte DDR3-RAM und ein RAID 0-Verbund aus zwei schnellen 7200er HDDs sind ein weiterer Garant für eine hohe Leistung.
In einigen Bereichen hat MSI aber noch zu feilen. An erster Stelle wäre hier der stets präsente Gehäuselüfter zu nennen, der gerade unter Last arg an den Nerven zehrt. Zum Preis von rund 1600 Euro hätten wir darüber hinaus ein qualitativ hochwertigeres Display erwartet. Das verbaute Panel enttäuscht nicht nur mit einem hohen Schwarzwert und einem niedrigen Kontrast, sondern auch mit ziemlich eingeschränkten Blickwinkeln.
Ein kurzes Wort sei noch der optionalen Übertaktung gewidmet. Die theoretisch interessante Turbo Drive Engine offenbarte sich in der Praxis als überflüssige Spielerei. Für einen minimalen Geschwindigkeitsbonus muss der Nutzer unnötige Einbußen bei Lautstärke, Temperatur und Energieverbrauch hinnehmen. Deshalb unser Tipp: den Turbo-Modus einfach ignorieren.
Insgesamt zielt MSI mit dem GT663R auf spielebegeisterte Nutzer ab, die eine gut ausgestattete, leistungsstarke und halbwegs mobile Gaming-Plattform ihr Eigen nennen wollen. Allzu große Ansprüche an die Geräuschentwicklung oder das Display darf man als Käufer allerdings nicht stellen.
Wem 1600 Euro zu viel sind, sollte sich übrigens bei Medion umsehen, das Erazer X6811-MD97624 bietet für 1200 Euro eine vergleichbare Leistung. Wer nicht auf eine möglichst hohe Qualität verzichten will, wird hingegen bei Anbietern von Clevo-Barebones fündig, das mySN XMG P500 Pro ist dem MSI GT663R in vielerlei Hinsicht überlegen.
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