Test Sony Vaio VPC-EC3M1E/BJ Notebook
Mit dem Spruch „Unkomplizierte Computernutzung für die ganze Familie“, wirbt Sony auf der Produkt-Website des Vaio VPC-EC3M1E/BJ für unser Testgerät. Wir wollen in unserem Test herausfinden, ob sich die vierköpfige Familie erfolgreich vor dem 17.3-Zoller versammeln kann, um Wetten-Dass mit Chips und Cola zu genießen.
Kann Sohnemann nachmittags heimlich Call of Duty zocken, während Vati abends über seiner Steuererklärung grübelt? Und wie sieht es mit Mutti aus? Kann Sie sich in der Glare-Type-Anzeige ihre Dauerwelle richten und nebenbei ihrer Lieblingsmusik lauschen? Kann der Stromverbrauch unsere Familie in den Ruin treiben, weil Töchterchen 24/7 FarmVille spielt und die Facebook Pinnwände fremder Leute checkt?
Alle brennenden Fragen zur Sonys Multimedia-Allrounder beantwortet unser ausführlicher Testbericht.
Kennen wir den? Der Vaio VPC-EC3M1E/BJ stammt gemäß seiner Optik aus derselben Familie wie das kürzlich getestete Vaio VPC-EB3Z1E/BQ. Das ist zwar ein 15.6-Zoller, aber die optische und technische Ähnlichkeit ist nicht zu übersehen. Wichtigster optischer Unterschied: Der vor uns stehende 17.3-Zoller hat eine in Hochglanz lackierte Handauflage. Die sich dort sammelnden Fingerabdrücke sind nicht jedermanns Sache und Mutti aus der Vaio-Family wird ständig putzen müssen.
Davon abgesehen ist das EC3M1 von Seiten seiner Materialien und der Konstruktion ein schlichtes und einfaches Notebook. Es gibt keine Alu-Magnesium-Komponenten oder gebürstete Alu-Oberflächen. Lackierte aber matte Flächen sitzen sauber an den nicht lackierten Kunststoffteilen. Die Dunkle-Optik mit dem silbrig schimmernden Deckel versucht sich nicht in Effekthascherei, sondern kommt eher nüchtern daher.
Die Wertigkeit des im Wesentlichen stabilen Gehäuses leidet an einem knarrenden Geräusch, das entsteht, wenn wir die Base-Unit mit zwei Händen verbiegen. Unser Versuch verbiegt das Gehäuse aber nur minimal. Die Handauflage ist sehr stabil und kann nirgends eingedellt werden. Die Unterseite ist nicht ganz so perfekt. Sie kann über dem optischen Laufwerk ein Stückchen eingedrückt werden.
Die Festigkeit des relativ dicken Deckels geht in Ordnung und genügt Heimansprüchen mit einem in der Regel festen Standort des Laptops. Die Verwindungsfestigkeit beim Verzerren mit zwei Händen könnte besser sein, aber die straffen Scharniere halten den Deckel sehr sicher in Position.
Bei den Anschlüssen ist alles dabei, was Sohnemann heute braucht, um Gigabyte-Weise Filme und Spiele zwischen externen und internen Speichern hin und her zu schieben. Rasante Datentransfers mit USB 3.0 sind zwar nicht möglich, können aber mit einer entsprechenden Controller-Karte im ExpressCard34-Schacht nachgerüstet werden. Bis dahin steht eSATA zur Verfügung.
Beim Anschließen einer externen Soundanlage mit mehreren Eingängen (z. B. 7.1 Surround) wird es jedoch problematisch, denn das EC3M1 bietet nur den Kopfhörerausgang. Der optische SPDIF (Audio-Ausgang) steht nicht zur Verfügung.
Wer sich den VPC-EC3M1 komplett mit Kabeln bestückt vorstellt, der erkennt massive Nachteile. Ein Kabelbaum zu beiden Seiten versperrt den Schreibtisch links und rechts und behindert die Ablage einer Maus. Rückseite Anschlüsse wären praktischer, werden durch Deckel und TFT-Einhängung aber unmöglich gemacht. Eine Dockingstation wäre eine Lösung, eine solche gibt es für die Vaio E-Serie aber nicht.
Nicht vorhanden ist der für Vaio typische FireWire-Port. Wenn Multimedia-Fans ihren Camcorder derart anschließen wollen, so müssen sie sich für den ExpressCard34-Slot eine entsprechende i.LINK Controllerkarte kaufen (20-40 Euro).
Die zwei Karten-Lesegeräte an der Front sind Standard bei Sony. Neben den handelsüblichen SD-Speicherkarten kann auch das hauseigene Memory Stick HG-Duo ausgelesen werden. HG-Duo ist das Speicherkartenformat der eigenen digitalen Spiegelreflexkameras, High-End-Digitalkameras und digitalen Camcorder.
Die Motion Eye Webcam mit 640 x 480 Bildpunkten (VGA, 0.3MP) macht dem Multimedia-Anspruch keine Ehre. Leider verbaut Sony durch die Bank dieselbe VGA-Webcam in allen Notebooks und Subnotebooks. Die Synergieeffekte sind zwar wirtschaftlich, aber für unser Testgerät ein Nachteil.
Kommunikation
WLAN der schnellsten Generation bietet die Funkkarte von Atheros mit dem Draft-N Standard (AR9285). Das integrierte Bluetooth-Modul unterstützt den Standard 2.1+EDR. Der Marvell Yukon 88E8059 LAN-Adapter kommuniziert passend in Gigabit-Manier. Netzwerktechnisch ist der 15.5-Zoller also gut ausgerüstet, das ältere Bluetooth 2.1 ist nur ein marginaler Nachteil.
Zubehör
Datenträger gibt keine, lediglich eine Schnellstart-, Recovery- und Service-Anleitung. Eine Recovery-DVD für die Sicherung des Windows Home Premium 64 Bit muss sich der Kunde selbst brennen (Vaio Assist). Auf der Festplatte befinden sich jede Menge Vaio-Tools und Programme, deren Sinn und Zweck die meisten Nutzer wahrscheinlich niemals herausfinden werden. Eine kleine Deinstallations-Session kann die Festplatte und die Registry Datenbank entlasten.
Von Adobe Photoshop Elements (Bildbearbeitung) und Premiere Elements (Video-Bearbeitung) werden 30-Tage Testversionen vorinstalliert. Die Tools Vaio Update, Smart Network, Care (Support) und Gate (Lösungsportal) sowie die MediaGalery sind unseres Erachtens hilfreich bzw. kurzweilig.
Garantie
Sony setzt wie für die meisten Geräte der gehobenen Preisklasse eine 24 Monate Bring-In Garantie an. Diese setzt sich aus 1 Jahr Basisgarantie plus 1 Jahr Zusatzgarantie zusammen. Käufer müssen sich aber direkt nach dem Kauf registrieren, um ihr Anrecht auf volle 24 Monate zu sichern.
Tastatur
Sony hat ein Vielschreiber taugliches Keyboard in das EC3M1E/BJ gesetzt. Die freistehenden Tasten nutzen die komplette Breite großzügig aus. Die Tasten des Ziffernblocks haben dieselbe Abmessung wie die Buchstabentasten und das Layout wie bei einer Desktop-Tastatur. Die räumlich abgesetzten Pfeiltasten unterhalb der großen Shift- und Enter-Taste gefallen sehr gut, denn sie können blind ertastet werden.
Der Tastenanschlag ist auf der kompletten Fläche fest. Nur wer es ganz genau nimmt, der wird in der Mitte des Ziffernblocks beim Tippen ein winziges Nachgeben erkennen. Dies ist aber zu vernachlässigen. Die Tasten haben einen mittleren Tastenhub.
Die Tasten bieten eine gute Treffsicherheit für blind schreibende Finger, was neben dem Layout und dem deutlichen Druckpunkt auch auf die dezent konische Formung der Tasten zurückzuführen ist. Letzteres hätten wir fast übersehen, denn die Wölbung nach Innen ist sehr gering aber spürbar.
Touchpad
Das Alps-Pad ist korrekt konfiguriert und nimmt Mehrfinger-Gesten entgegen (Multi-Touch: Achsdrehung, Wischnavigation, Pinch-Zoom). Die zwei Scrollbars (vertikal, horizontal) sind standardmäßig aktiv und können an der deutlichen Kante des Pads einfach lokalisiert werden. Das Pad besitzt eine fein genoppte Oberfläche mit einer hervorragenden Sensorik. Die Zielführung des Cursors erscheint uns im Gegensatz zum gleichen Touchpad im Vaio EB3Z1E deutlich korrekter und flüssiger. Die einzigen Mankos sind in unseren Augen das laute Klicken der Tasten, ihr kurzer Hub und die Hochglanz Beschaffenheit.
Sondertasten
Oberhalb der Tastatur sitzen die Tasten Assist, Web und Vaio. Hinter Assist verbergen sich alle Tools zur Administration des PCs (Recovery, Diagnose, Fehler, Service) und hinter Vaio steht die Media Gallery (Zugriff auf Medien im Netzwerk und Player). Beim Ausprobieren entpuppt sich die Gallery als ein mächtiger Player, mit dem der Nutzer seine kompletten Unterhaltungsambitionen ausleben kann. Hier kann unsere Vaio-Familie zum Beispiel ihre Videos, Fotos und gekauften Filme einfach im Zeitstrahl wiederfinden. Aufwendiges Sortieren und anlegen von Ordnern entfällt.
Mit der Web-Taste startet bei ausgeschaltetem Vaio ein Mini-Betriebssystem, das an Asus ExpressGate erinnert. Nach der Ersteinrichtung steht binnen Sekunden ein Webbrowser zur Verfügung (Splashtop Browser V3.01). Mehr als diesen Browser gibt es dort, kein Player, keine Dateiverwaltung und auch kein Bildbetrachter. Im Windows startet die Taste schlichtweg den Webbrowser.
Die hohen Maßstäbe, die Sony bei der Tastatur angesetzt hat, finden sich leider nicht beim Display wieder. Das nicht entspiegelte Panel (Typ nicht auslesbar) löst mit 1.600 x 900 Bildpunkten auf. Diese WXGA++ Auflösung (auch HD+) ist für 17.3-Zoller der Mindeststandard. Den meisten Anwendern wird diese Auflösung genügen, zumal fast alle Anwendungen heutzutage stufenlos skalierbar sind (Office-Programme, Webbrowser, Outlook).
Das Vaio-Panel findet seinen Schwachpunkt im mäßigen Kontrast von 225:1. Das ist zwar ein Tick mehr als Office-Notebooks mit durchschnittlichen Panels schaffen, aber für ein 1.000 Euro Notebook ist das zu wenig. Käufer mit hohen Ansprüchen an knackige Farben werden nicht zufrieden sein, auch wenn der Glare-Type die Farben optisch aufpoliert.
Der kleine Farbraum zeigt, dass Profi-Bildbearbeiter mit dem Vaio VPC-EC3M1E/BJ kaum etwas anfangen können. Die vier ICC-Profile stellen den Farbraum unseres Testgerätes im Vergleich zu Standard-Farbräumen (t) bzw. selbigen von guten Notebook-Panels (t) dar (MacBook Pro 13; Vaio EB3Z1E). Für den Heimgebrauch sollte dies dennoch keine Probleme darstellen.
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Ausleuchtung: 92 %
Helligkeit Akku: 216 cd/m²
Kontrast: 225:1 (Schwarzwert: 0.96 cd/m²)51.3% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
73.9% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
49.68% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Die LED-Hintergrundbeleuchtung der 17.3-Zoll Anzeige hellt das Panel im Durchschnitt auf 209 cd/m² auf. Für Innenräume genügt das, unter Sonnenlicht wird es schwierig. Die Ausleuchtung ist allerdings sehr gleichmäßig. Hellste und dunkelste Bereiche unterscheiden sich lediglich um zirka 18 cd/m². Die Ausleuchtung beträgt daher sehr gute 92 Prozent.
Das Outdoor-Szenario ist für 17-Zoller selten relevant, dennoch haben wir uns mit dem VPC-EC3M1E/BJ ins Schneegestöber gewagt. Das Glare Type Panel zieht wie zu erwarten Reflexionen nach sich. Die Luminanz von 209 cd/m² kann sich bei Bewölkung ganz ordentlich gegen das helle Sonnenlicht durchsetzen. Bei strahlender Sonne müssen Käufer des EC3 jedoch schlechte weil zu dunkle Sicht befürchten. Dem 17-Zoller (3.070 Gramm plus Netzteil) macht das aber wenig aus, denn die Nutzung als mobiler Begleiter steht im Hintergrund.
Gute Blickwinkel braucht die Vaio-Familie, damit Wetten-Dass für alle Augenpaare in gleicher Qualität zu erleben ist. Dies ist leider überhaupt nicht der Fall. Sohnemann, der gern auf dem Fußboden sitzt, sieht Thomas Gottschalk nur als Schattenfigur (Farbinvertierung). Horizontal können die Augen bis zu 40 Grad abweichen, dann dunkelt die Anzeige ab und Geisterbilder erscheinen. Vertikal beginnt der Effekt schon bei 10 Grad Abweichung von der Frontalposition. Das Bild dunkelt dann deutlich ab und die Farben waschen aus (invertieren). Für die Family-Film-Session ist der Vaio VPC-EC3M1E/BJ daher ungeeignet.
Der 17.3-Zoller ist mit einem Intel Core i5-460M (2 x 2.53 GHz, 3MB L2 Cache) und einer ATI HD 5650 Grafik (1.024 MB DDR3) ausgerüstet. Der 460M besitzt Turbo-Boost (bis 2.80 GHz) und Hyper Threading für beide Kerne. Wie bei allen Core i3/i5 ist der Speichercontroller und eine Intel HD Grafik auf dem CPU-Package integriert. Im EC3 ist letztere jedoch deaktiviert. Die dedizierte ATI HD 5650 ist also stets aktiv.
Der 460M ist die Consumer-Variante des i5-Prozessors. Es fehlen die AES, VT-d und Trusted Execution Funktionen. Solche Eigenschaften (schnellere Verschlüsselung etc.) benötigen professionelle Nutzer (z. B. i5-520M). 4.096 MB DDR3-Arbeitsspeicher vom schnellen PC3-10600-Typ (667 MHz) machen die Hardware komplett (zwei RAM-Module, max. 2 x 4GB).
Nutzer bekommen mit dem Core i5-460M eine starke Prozessorleistung an die Hand. Der Prozessor-Test Cinebench R11.5 (Multi-Core) verleiht dem Test-Vaio 2.28 Punkte. 520M-CPUs liegen bei zirka 2.2 Punkten, was am geringeren Standard-Takt von 2.4 GHz liegt. Der kleine Bruder 430M schafft 2.0 Punkte, der i3-330M bleibt bei 1.75 Punkten hängen. Die Leistungs-Folge für den Cinebench R11.5 ist demnach: 330M, 370M, 430M, 520M, 460M/450M, 540M.
Turbo-Boost sorgt bei Single-Core Anwendungen für die Übertaktung eines einzelnen Kerns auf maximal 2.8 GHz. Cinebench R10 Single (64 Bit) rechnet auf einem einzigen Kern: 3.826 Punkte. Das sind sogar einige Punkte mehr, als ein 520M (Turbo bis 2.93 GHz) durchschnittlich erreicht (je nach Testgerät 3.624 bis 3.815 Punkte). Der geringe taktende 430M (2.26 GHz, Turbo 2.53 GHz) schafft nur 3.418 Punkte (MSI GE600-i5447W7P). Die aufsteigende Leistungs-Sequenz für Single-Core-Power stimmt also mit obiger Abfolge überein: 330M, 370M, 430M, 520M, 460M, 540M.
PCMark 05 Standard | 6507 Punkte | |
PCMark Vantage Result | 5570 Punkte | |
Hilfe |
Was kommt beim Kopieren von Daten, Packen von Zip-Files und Video-Schneiden von der starken CPU-Leistung beim Nutzer an? Der PCMark Vantage prüft das, denn er checkt die Leistung des Gesamtsystems: 5.570 Punkte. Mit diesem Score hat sich der 17.3-Zoller an so manches Vierkern-Gaming-Notebook (Asus G53JW: 720QM, GTX 460M) oder Workstation (Lenovo Thinkpad W701 2500-2EG, 720QM, Quadro FX 2800M) herangearbeitet.
Bei der täglichen Arbeit können die zwei Kerne des 460M mit den hier genannten i7-Vierkernern ganz gut mithalten. Bei Mehrkern-Anwendungen, bei denen es auf einen hohen Takt nicht ankommt, gewinnt ein i7 jedoch. Diese Tatsache wird vom PCMark Vantage jedoch nicht honoriert.
3DMark 03 Standard | 18942 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 12345 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 6223 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 2791 Punkte | |
Hilfe |
Die 17-Zoll Schwester VPC-EC3X5E kann im Sony-Store mit 2x500 GB HDD konfiguriert werden. Bei der aufrüstwilligen Kundschaft weckt das Hoffnung auf eine Kapazitätserhöhung irgendwann nach dem Kauf des vorliegenden VPC-EC3M1E/BJ. Sony verhindert den HDD-Selbst-Einbau jedoch durch einen Single-SATA Steckplatz (Siehe Bildergalerie rechts).
Der 500 GByte Festspeicher des Herstellers Samsung (HM500JI, 5400 rpm) arbeitet passabel schnell. Die Platte liest mit 64.5 MByte/s im Sequential Read (HD Tune). Der Crystal Disk Mark 3.0 liegt mit 78 MByte/s deutlich höher (Lesen & Schreiben), was durch eine andere Test-Routine erklärbar ist. Der HDD-Score des PCMark Vantage liegt bei recht gemächlichen 3.111 Punkten (Sub-Score).
Erst schnelldrehende 7.200 rpm Festplatten bringen höhere Durchsätze von bis zu 85 MB/s, was dann in einem HDD-Score von 4.077 Punkten (HP G62-130EG) resultieren kann. Immerhin macht sich die Samsung-HDD nicht durch nervöses Klackern oder ähnliche Belästigung unbeliebt.
Sony setzt beim Grafikkern auf die bewährte ATI Radeon HD 5650 (1.024 MB GDDR3). Es handelt sich nicht um eine Hybrid-Grafik, d. h. die HD 5650 ist nicht zu Gunsten einer Intel HD abschaltbar. Laut GPU-Z taktet der Chip mit 450 und der DDR3-Speicher mit 790 MHz. Der Hersteller hat sich demnach wie bei den Vaios EB1S1E/BJ, EB3Z1E/BQ und EF2S1E/BI (alle 15.6-Zoll) für ein Heruntertakten des GPU-Kerns entschieden.
Während alle anderen Anbieter wie Acer, Toshiba, Dell oder HP die HD 5650 im Kern mit 550 MHz takten (Ausnahmen 600 MHz), müssen Vaio-Nutzer mit weniger Performance auskommen. Wie wir bei den Spiele-Tests feststellen, hat das Einfluss auf die Gaming-Tauglichkeit.
Der 3DMark2006 schließt mit 6.223 Punkten ab, ein erstes Indiz für die Schwächung der Leistung durch den 450 MHz Kern-Takt. Derselbe Kern kann im Aspire Timeline X 3820TG (i5-460M) 6.754 Punkte erreichen. Wie zeigt sich die HD 5650 in echten Games? Weil die ATI-GPU bereits intensiv getestet wurde (Siehe HD-5650-Datenblatt), beschränken wir uns auf die Nennung von drei aktuellen und anspruchsvollen Spielen.
Spiele Fazit
Die gedrosselte HD 5650 (450 MHz) ist in Games als Nachteil gegenüber 550MHz-Versionen (Normalfall) erkennbar. Allerdings ist dies vom Spiel abhängig und der Effekt wird bei hohen Details stärker. Metro 2033 leidet stark unter den 450 MHz (High, 12 statt 16.5 FPS, jeweils i5-460M). Bei Battlefield: Bad Company 2 ist die Differenz nicht vorhanden (High, 32 statt 32.4 FPS, jeweils i5-460M).
Der geneigte Durchschnittsgamer wird weitestgehend zufrieden sein, sofern er nicht jedes Spiel in 1.600 x 900 Pixeln spielen möchte. Die HD 5650 ist optimal, um Games in HD-Ready (1.366 x 768) oder kleineren Auflösungen wieder zu geben. Von höheren Auflösungen ist sie aber überfordert. Spieler, die um jedes Frame feilschen und ständig die Performance optimieren, werden mit der gedrosselten HD 5650 nicht glücklich und sollten sich direkt nach den vielfach verfügbaren Alternativen umsehen.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Battlefield: Bad Company 2 (2010) | 50.7 | 45.5 | 32 | |
Metro 2033 (2010) | 43 | 12.2 | ||
StarCraft 2 (2010) | 153 |
Geräuschemissionen
Der 17-Zoller bietet genügend Stauraum zur Kühlung der Hardware. Man bedenke, dass es Acer sogar in einem 13.3-Zoller geschafft hat, denselben 460M-Prozessor und eine 550 MHz HD 5650 passabel zu kühlen (Aspire TimelineX 3820TG).
Wir legen es zuerst auf die maximale Belastung an, die Sohnemann aber noch nicht einmal beim Spielen von Modern Warfare erreichen wird. Im Stresstest (Furmark & Prime95 gleichzeitig) dreht das Kühlsystem auf bis zu 46.4 dB(A) auf (15 Zentimeter vor Gehäusekante). Das Geräusch ist konstant, wir erleben kein Schwanken wie beim Testgerät Vaio EB3Z1E.
Während eines Computerspiels (hier am 3DMark2006 gemessen) misst das Schallpegelmessgerät jedoch auch 47.6 dB(A). Gemäß der Zahl ist das ein kleiner Unterschied zum Stresstest, in der Praxis ist aber kein Unterschied hörbar.
Im Office-Betrieb schaltet das VPC-EC3M1 sogar auf leise 31.6 dB(A) zurück, vor allem im Leerlauf. Der Lüfter schaltet sich niemals ab. Im Modus Höchstleistung (CPU taktet nicht herunter) erleben wir im Leerlauf etwa alle 20 Sekunden ein kräftiges Aufbrausen des Lüfters auf 46.6 dB(A). Das ist der Maximalpegel! Diese Charakteristik tritt nicht immer auf, sondern vor allem dann, wenn der 17-Zoller für viele Stunden im Betrieb war (Leerlauf oder Last). Wenn der VPC-EC3M1 des Morgens in einem noch relativ kalten Raum gestartet wird, tritt das Phänomen stundenlang nicht auf.
Die Aktionen des Lüfters sind in gewisser Weise unvorhersehbar, denn unter Ausbalanciert (Takt im Idle bei 1.36 GHz) kann das Aufbrausen ebenfalls auftreten. Allerdings nur dann, wenn das Gehäuse wegen eines Stresstests vordem stark aufgeheizt wurde. Mit einem kühlen Chassis kann sich der Lüfter sogar trotz Prime95 (CPU 100% Last) für 60 Minuten mit konstanten 34 dB(A) sehr ruhig verhalten. Im abgespeckten AMI-BIOS gibt es bezüglich des Lüfters keine Einstellungen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.4 / 31.6 / 31.5 dB(A) |
HDD |
| 31.6 dB(A) |
DVD |
| 36.3 / dB(A) |
Last |
| 47.6 / 46.4 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Den Lüfter kann man als (spontanen) Störenfried ansehen oder nicht, auf jeden Fall sorgt er in jeder Betriebsart für ein angenehm kühles Gehäuse. Der Betrieb auf dem Schoß ist sogar während eines Stresstests möglich.
Die Base-Unit bleibt im Leerlauf kühl, sie heizt sich im Durchschnitt nur auf 27.5 Grad (Oberseite) bzw. 29 Grad (Unterseite) auf. Bei maximaler Last für Prozessor und Grafik steigen die Temperaturen auf den Oberflächen auf höchstens 41.6 Grad (Unterseite), diese Temperatur wird aber nur punktuell erreicht. Die Last-Durchschnittstemperatur von 29 bzw. 28 Grad (Oben/Unten) ist beeindruckend niedrig. Währenddessen hat sich die Temperatur auf dem Prozessor auf fast schon verdächtige 92 Grad erhöht. Die GPU liegt allerdings nur bei 65 Grad, was möglicherweise an der Untertaktung liegt.
Im Leerlauf sieht es noch besser aus, der Vaio VPC-EC3M1E/BJ ist fast eiskalt. Der unter Stress wärmste Punkt auf der Bodenplatte (41.6 Grad) ist jetzt nur noch 26 Grad warm. Der Durchschnitt auf der Arbeitsumgebung liegt bei knapp 23 Grad.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 22.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 32.8 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-4 °C).
Lautsprecher
Zwei über der Tastatur sitzende Stereo-Lautsprecher sorgen für die musikalische Unterstützung bei Spielen, Filmen und Musik. Zuerst wollten wir uns vom Klangbild verstört abwenden, denn die Werkseinstellung produziert einen gleichförmigen, mittenbetonten Brei und die kleinen Membranen kratzen bei maximalem Lautstärkepegel.
Die Aktivierung der Dolby-Effekte „Audio Enhancer“ und „Surround-Sound“ (Standard = Off) brachten allerdings eine deutliche Verbesserung. Sie holen zwar keine Bässe heran und auch der Maximalpegel kratzt immer noch. Jedoch ist das Klangbild (Mitten & Höhen) ausgewogener und breiter. Die maximale Lautstärke ist recht kräftig.
Anspruchsvolle Nutzer werden dennoch externe Lautsprecher anschließen wollen. Hierfür steht nur der Kopfhöreranschluss (Stereo-Mini-Buchse) zur Verfügung. Der Ausgangspegel erscheint uns rauschfrei (Hörtest, keine Messung).
Mit seinem hohen Gewicht, der Glare Type Anzeige und den großen Abmessungen ist der Vaio EC3M1E kaum für die Mobilität geeignet. Der Hersteller weiß das natürlich und baut lediglich einen Akku mit einer Kapazität von 3.500 mAh ein (39Wh). Die daraus resultierenden Laufzeiten sind allerdings erstaunlich hoch.
Wenn der Nutzer eine DVD einlegt, dann ist nach 2:07 Stunden Schluss (DVD-Playback 127 Minuten). Beim Surfen im Internet (WLAN) haben wir die besten Chancen auf eine Laufzeit von zweieinhalb Stunden (152 Minuten). Die maximale Leerlauf-Laufzeit des Vaio EC3M1E/BJ liegt bei 225 Minuten. Diese 3:45 Stunden sind für die Praxis allerdings unrealistisch (niedrigste Helligkeit, Funk inaktiv, CPU-Idle). Alle beim 17-Zoll-Vaio gemessenen Laufzeiten sind (erstaunlicherweise) nahezu identisch mit dem 15.6-Zoller Vaio EB3Z1E (gleiche CPU & 450 MHz HD 5650, 39Wh).
Der Vaio EC3M1E/BJ ist kaum in der Lage, die Haushaltskasse durch einen unanständigen Energiekonsum zu sprengen. Selbst wenn Töchterchen den Vaio 24/7 am Laufen hat, um Facebook zu checken, errechnen wir nur 50 Euro im Jahr (Arbeitspreis KWh 23 Cent, durchschnittliche Office-Energieaufnahme: 25 Watt). Sohnemann sollte aber nicht 24/7 Zocken, denn dann vermeldet die Stromrechnung bereits 95 Euro (3DMark2006: 47.6 Watt).
Minimal benötigt das Testgerät 15 Watt (Idle, maximales Energiesparen). Wenn im Leerlauf die Energieeinstellungen auf „Höchstleistung“ (Funk aktiv, maximale Helligkeit) stehen, so taktet die CPU nicht herunter (2.4 GHz) und lässt die Energieaufnahme auf 22.8 Watt klettern (Idle).
Wenn der Core i5-460M und die HD 5650 im Stresstest rechnen, so steigt die Wirkleistung auf 80.7 Watt. Ein derart hoher Stromverbrauch wird aber nicht einmal in 3D-Spielen erreicht, was die Messung während des 3DMark06 zeigt: 47.6 Watt.
Wer auf Nummer sicher gehen will, dass kein Watt zu viel über den Hauszähler geht, der sollte das 90-Watt-Netzteil nach dem Betrieb immer vom Netz nehmen. Die 0.6 Watt Energieaufnahme (Ausgeschalten!) summieren sich auf 12 Euro im Jahr.
Aus / Standby | 0.6 / 0.8 Watt |
Idle | 15 / 20 / 22.8 Watt |
Last |
47.6 / 80.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Sony hat mit dem Vaio VPC-EC3M1E/BJ einen 17.3-Zoll Allrounder im Programm, der versucht die Unterhaltungs- und Arbeitsanforderungen einer Familie ab zu bilden. Das klappt im Wesentlichen ganz gut, die schwache Bildschirmanzeige enttäuscht jedoch im Wohnzimmer-Szenario.
Auf Seiten der Performance werden Spieler und Video-Editoren mit Intel Core i5-460M (2 x 2.53 GHz) und ATI HD 5650 (450 MHz) gut bedient. Zocker werden eine Träne wegen der Heruntertaktung der GPU fließen lassen, denn in anspruchsvollen Spielen (hohe Details) kann das die Framerate empfindlich senken (abhängig vom Spiel). Für aktuelle Games in der nativen HD+ Auflösung (1.600x900) hätte aber auch die Leistung einer 550-MHz-HD-5650 nicht gereicht.
Jede Menge Anschlüsse (eSATA, ExpressCard34, HDMI, zwei Kartenleser) und eine tippfreudige, übersichtliche Tastatur erleichtern das Eingeben der Steuererklärung und das Tippen der Hausarbeit. Leider provoziert die Position der Anschlüsse ein Kabel-Chaos auf dem Schreibtisch.
Im ergonomischen Bereich wird der VPC-EC3M1E/BJ allerdings ab und an auffällig. Abhängig von der Temperatur im Raum und der Erwärmung des Chassis tendiert der Kühler „sporadisch“ zum plötzlichen Aufbrausen auf bis zu 46 dB(A). Wann das passiert ist nicht vorhersagbar, denn bei einem kühlen Gehäuse kann der 17-Zoller unter CPU-Last (100% Prime95) stundenlang sachte und fast gleichmäßig mit 32 bis 34 dB(A) vor sich hin drehen. Unabhängig davon bleiben die Temperaturen erstaunlich gering, egal welche Belastung ansteht.
Während die Lautsprecher in Mitten und Höhen mit einem recht ausgewogenen Klang daherkommen, kann uns das HD+ Panel mit seinen 1.600 x 900 Pixeln nicht überzeugen. Wir mäkeln dabei gar nicht an der Auflösung, sondern an den schwachen Kontrasten und kleinen Blickwinkeln. Wenn sich die Vaio-Familie im Wohnzimmer vor dem Gerät platziert, werden manche Augenpaare nur Geisterbilder erleben (Farbinvertierung, vertikal ab 10 Grad).
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